Nottuln Eine Gemeinde zapft die Sonne an Im Westen Münsters, am Rande der Baumberge gelegen, befindet sich die Gemeinde Nottuln, welche nun näher, vor allem im Hinblick auf die Nutzung alternativer Energien, betrachtet werden soll. Nottuln ist eine typisch ländlich geprägte Flächengemeinde mit ca. 85,6 km2, größtenteils unbebauter Acker-, Wald- und Grünflächen (87%). Die Einwohnerzahl der gesamten Gemeinde beläuft sich auf 20.134 (Stand 2007), die sich auf die vier Ortsteile wie folgt verteilt: Nottuln (12.122), Appelhülsen (4.503), Darup (2.150), Schapdetten (1.359). Des Weiteren besteht die Gemeinde aus einigen Bauernschaften. Der Hauptsitz der Gemeinde-Verwaltung liegt in Nottuln. Bürger und Verwaltung – Hand in Hand In Nottuln agiert eine Vielzahl durchaus unterschiedlicher Akteure im Bereich der alternativen Energien und ihrer Gewinnung. Zunächst seien hier die GemeindeVerwaltung sowie die politischen Gremien zu nennen. Hier treten besonders der Agenda 21-Rat, sowie der Bürgermeister Peter A. Schneider hervor, die sich von Seiten der Verwaltung besonders für eine klimafreundliche Politik und deren Umsetzung in Nottuln engagieren. Der Agenda-Rat setzt sich aus Mitgliedern der der örtlichen Parteien, dem Bürgermeister, fachkundigen Bürgern sowie einer Agenda-Beauftragten zusammen. Neben dem Agenda-Rat gibt es mehere Agenda-Foren, die sich mit den unterschiedlichen Themen der lokalen Agenda 21 auseinandersetzen. Seit ihrer Gründung 2001 wurden auf Initiative der Agenda bzw. in Zusammenarbeit mit ihr in Nottuln unter anderem einige Projekte in punkto alternative Energien realisiert. Hier seien beispielhaft die Bürgersolarkraftwerke oder Teilnahme am European Energy Award zu nennen. Der Nottulner Bürgermeister Peter A. Schneider (SPD), welcher ebenfalls Mitglied im AgendaRat der Gemeinde ist, gilt durchweg in allen Parteien und auch in der Bürgerschaft als äußerst kompetent und engagiert in der Klimapolitik sowie in Fragen der Alternativen Energien. Auf politischer Ebene wird besonders die gute politische Zusammenarbeit der Parteien mit dem Bürgermeister im Themenbereich alternative Energien immer wieder herausgestellt. Für die energiepolitischen Initiativen und Projekte von Seiten der Bürger Nottulns hat der Bürgermeister ebenfalls stets ein offenes Ohr, so Heinz Böer von der Bürgervereinigung „Friedensinitiative“. Auf politische Ebene größtenteils Einigkeit Wie bereits kurz geschildert herrscht im Nottulner Rat ein durchaus positives Klima in Fragen der Nutzung alternativer Energien. Alle Parteien begrüßen vor allem den massiven Ausbau der fotovoltaischen Nutzung der Sonnenenergie in Nottuln. Seitens der CDU betrachtete man zwar anfangs die Förderung der privaten Bürgersolarkraftwerke der Friedensinitiative durch die kostenlose Bereitstellung von Gemeindedächern etwas kritisch, hinsichtlich des privaten Gewinns dieser Anlagen. Die anfängliche Skepsis der CDU zu dieser privat-kommunaler Kooperation hat sich jedoch inzwischen deutlich gewandelt. Grundsätzlich begrüße man die Diskussion um die neuen Energieformen sowieso, so Christian Schulze Pellengahr, Vorsitzender des CDU Gemeindeverbands in Nottuln. Besonders engagiert und positiv eingestellt zeigte sich in sämtlichen Fragen der alternativen Energien vor allem die Partei Bündnis 90/Die Grünen. Dies leitet sich aber natürlich aus dem Selbstverständnis der Partei ab. Laut Moritz Hegemann, Ratsherr der Grünen in Nottuln und Agenda-Rat-Mitglied, haben sämtliche Projekte und Initiativen in Nottuln volle Unterstützung von B’90/Die Grünen erhalten. Grundsätzlich einer Meinung scheinen die Parteien in Nottuln beim Thema der Fotovoltaik zu sein. Beim Thema Windenergie scheiden sich jedoch die Geister. Während die SPD, laut Uwe Brummerloh, Vorsitzender des SPD Ortvereins, prinzipiell für die Förderung und Nutzung von Windenergie auch in Nottuln einsteht und sich hier auch der vollen Unterstützung der Grünen sicher ist, scheint vor allem die CDU Windenergieprojekte eher kritisch abwägend zu sehen. Schlagworte wie „Verspargelung der Landschaft“ machten die Runde. Laut Christian Schulze Pellengahr gilt für die CDU vor allem das Prinzip der Abwägung und des Ausgleichs von widerstrebenden Interessen der Bürger, die zur Windenergienutzung in Nottuln aufkamen. Des Weiteren sieht die CDU, vor allem in Bezug auf Windkraftanlagen, den Tourismus gefährdet, welcher in der Region rund um die Baumberge nicht unerheblich ist. Eine Abwägung zwischen dem Erhalt der Kulturlandschaft und dem Ausbau alternativer Energiegewinnungsformen ist ebenfalls ein Anliegen der CDU, welches sie dazu veranlasste eine kritische Position vor allem zur Windkraft aufzubauen. Nach Ansicht des grünen Ratsherrn Moritz Hegemann kann man sich heutzutage eine solche Einstellung nicht mehr leisten. Die Dringlichkeit der Umstellung auf neue, regenerative Energieformen sei, so Hegemann weiter, noch nicht in der breiten Gesellschaft angekommen. So würden besonders beim Thema Windkraft sehr emotionale Diskussionen mit subjektiven Argumenten geführt. Bürger packen mit an Allen Unterschieden in den Parteien zum Trotz, ist dennoch die Würdigung des bürgerschaftlichen Engagements in Nottuln allen politischen Akteuren gemein. Die klimafreundliche Orientierung der Gemeinde, auch in Hinsicht auf umweltfreundliche Energiegewinnung, begründet sich größtenteils in Projekten, die von Bürgern Nottulns angestoßen und durchgeführt wurden. Hier sticht im Besonderen die „Friedensinitiative“ heraus. In ihr vereinigen sich Bürger der Gemeinde Nottuln, um unter anderem über alternative Energiegewinnung zu diskutieren und solche Projekte anzustoßen und selbstständig durchzuführen. Dafür steht die Friedensinitiative auch im ständigen Kontakt mit der Politik vor Ort. So wird die Diskussion zu alternativen Energien auch bedeutend über die grenzen der politischen Ebene hinweg in breiten Teilen der Gesellschaft diskutiert. Eine Teilhabe der Bürger Nottulns an wichtigen Entscheidungsprozessen und Projekten ist somit gegeben. Das wohl herausragendste Projekt der Friedensinitiative sind die beiden Bürgersolarkraftwerke. Der Weiteren bringt sie sich in vielen anderen Projekten der alternativen Energiegewinnung in die gesellschaftliche und politische Diskussion mit ein. So auch beim geplanten Fotovoltaik-Park der Gemeinde im Ortsteil Appelhülsen oder aber auch in der Arbeit der Agenda-Foren. Bürgersolarkraftwerke sorgen für energiepolitischen Auftrieb Die Gewinnung alternativer Energien gestaltet sich in Nottuln auf unterschiedliche Weise. Zunächst seien hier die bereits erwähnten Bürgersolarkraftwerke zu nennen, die durch die Friedensinitiative umgesetzt wurden. der lokalen angestoßen und In Zusammenarbeit mit Agenda und dem Energieplanungsbüro ECM Energie Concept Münster GmbH plante die Friedensinitiative im Jahr 2005 die Errichtung eines so genannten Bürgersolarkraftwerks. Diese Idee entwickelte sich zunächst aus dem Zusammenschluss von Mitgliedern der Friedensinitiative und weiteren Nottulner Bürgern, die lediglich eine Einkaufsgemeinschaft gründen wollten, um gesammelt Solaranlagen einzukaufen. So sollte die Hemmschwelle vor dem Kauf und der Installation einer solchen Anlage gemindert und zudem durch größere Einkaufsmengen die Preise gedrückt werden, so Heinz Böer, Mitglied der Friedensinitiative. Aus den ersten Einkaufsgemeinschaften entwickelte sich dann die Idee eines Bürgersolarkraftwerks. Der Grundgedanke dieses neuen Projektes ist, laut einer Mitteilung, eine regenerative Energieanlage unter finanzieller Beteiligung der Bevölkerung vor Ort zu errichten und zu betreiben. Schließlich besäße nicht jedermann z.B. ein eigenes bzw. geeignetes Dach für Installation eine Fotovolatik-Anlage, so die Mitteilung weiter. Zudem sei die Errichtung einer solchen Anlage recht kapitalintensiv und könnte dementsprechend nicht von jedem Bürger, der Interesse hätte, finanziert werden. Deshalb kam man in Nottuln auf den Gedanken solche Anlagen durch finanzielle Beteiligungen in Höhe von mindestens 500€ gemeinsam zu finanzieren. Zunächst war lediglich eine Fotovoltaik-Anlage geplant. Diese sollte im rechtlichen Rahmen eine bürgerlichen Betreiber-GbR betrieben werden. Jedoch fand die Idee einen so großen Zuspruch in der Bürgerschaft, dass direkt zwei Betreiber-Gesellschaften gegründet wurden, die auch zwei verschiedene Anlagen innehaben. Die entsprechenden Dächer wurden kostenfrei von der Gemeinde zur Verfügung gestellt, da alle Politiker des Nottulner Gemeinde-entwicklungsausschusses sich über die Sinnhaftigkeit des Projektes einig waren, so die Westfälischen Nachrichten am 25.02.2005. Kritisch wurde allerdings der zu erwartende Privat-Gewinn der Betreiber-Gesellschaften seitens der CDU gesehen. Diese forderte, die Anlagen durch die Gemeinde zu betreiben, anstatt, dass „einige wenige Geld verdienen“. Diese Kritik fand jedoch keinen Zuspruch, so dass im Laufe des Jahres 2005 die beiden Anlagen auf den Dächern einer Sporthalle und einer Grundschule montiert wurden. Mit einer Leistung von rund 60.000 kWh pro Jahr decken die Anlagen in etwa den Bedarf von 14 Einfamilienhäusern. Die Finanzierung der Anlagen funktionierte reibungslos. Über KfW-Kredite, die die örtliche Sparkasse unproblematisch vermittelte, wurde ein Großteil der Kosten bestritten. Ab dem dritten Jahr sollen sich die Anlagen dann bereits rechnen. Somit beginnen dann auch die ersten Gewinn-Ausschüttungen an die finanziell beteiligten Betreiber-Mitglieder. Erste Auszeichnungen für Nottulns Engagements Noch im Vorfeld der Bürgersolarkraftwerke beschloss der Rat der Gemeinde das kommunale Energiemanagement Nottulns zu überprüfen. Eine Teilnahme am European Energy Award sollte somit in die Wege geleitet werden. Hinter dem European Energy Award, verbirgt sich ein von der Landesregierung NRW gefördertes Qualitätsmanagement und Zertifizierungsverfahren für den kommunalen Energiesektor. Ausgehend von einer Ist-Analyse geht es darum, wie durch konkrete Maßnahmen im Bereich der Energieeinsparung, der rationellen Energieverwendung und der Nutzung regenerativer Energieträger die Energieeffizienz und Energiebilanz, einer Gemeinde verbessert werden kann. Die Gesamtkosten für das auf vier Jahre in Nottuln angelegte Projekt beliefen sich auf knapp 30.000€. Nottuln selbst trug dabei ein Drittel der Gesamtkosten – das Land NRW stellte den Restbetrag zur Verfügung.Unter dem Leitsatz „Leben braucht Energie – Energie braucht Verantwortung“ erhielt die Gemeinde Ende 2005 mit 61% der maximal erzielbaren Punktzahl den angestrebten silbernen European Energy Award. Mit ausschlaggebend für die Auszeichnung war, dass die Gemeinde Dächer öffentlicher Gebäude kostenfrei zur Installation von Solaranlagen zur Verfügung stellte. Aber auch die Auslobung eines von der Gemeinde in Kooperation mit RWE finanziell bezuschussten Klimaschutzpreises, mit dem nachahmenswerte Projekte zur nachhaltigen Energieverwendung prämiert werden sollten, wirkte sich ebenfalls positiv für den Erhalt des Awards aus. Ein Fotovoltaik-Park soll kommen Ein weiteres Projekt, welches Zustimmung Politik ambitioniertes und große innerhalb der der Bevölkerung Nottulns fand und findet, ist der geplante Fotovoltaik-Park am Rande des Ortsteils Appelhülsen. Auf einer von der ehemals Gemeinde aufgekauften Fläche, die zunächst eigentlich zur Siedlungsbebauung angedacht wurde, soll noch in diesem Jahr der rund 70.000 m2 große Fotovoltaik-Park realisiert werden. Die Investitionen für die Anlage, die zunächst eine Nennleistung von ca. 1,2 MW liefern wird, belaufen sich auf rund 19,4 Mio. Euro, welche komplett über Fördermittel des Landes und Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau finanziert werden. Demgegenüber stehen jährliche Erträge von rund 1,7 Mio. Euro im Jahr. Dies verspricht langfristig die Aussicht auf Gewinne für die Gemeinde. Diese können in der genannten Höhe jedoch nur eingefahren werden, wenn die Anlage bereits in diesem Jahr an Netz geht. Da die auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung jedes Jahr um 6,5% sinkt, will die Gemeinde schnell handeln, so dass die im Jahr 2008 noch geltenden 35-45 Cent pro Kilowattstunde noch ergattert werden können. Betrieben werden soll die Anlage von eine noch zu gründenden GmbH, die jedoch zu 100% in der Hand der Gemeinde liegen soll. Obwohl der Gemeinderat das Projekt einstimmig bereits im Oktober vergangenen Jahres beschlossen hat und der Regionalrat in Münster grünes Licht für die Änderung des Flächennutzungsplanes gab, können dem Projekt dennoch bürokratische Hürde im Weg stehen. So muss der neue Flächennutzungsplan, mit der Ausweisung des Solar-ParkGebietes als Sondergebiet „Fotovoltaik“, noch von der Bezirksregierung Münster genehmigt und die Baugenehmigung vom Kreis Coesfeld eingeholt werden. Dem folgt dann noch die Ausschreibung für Installation des Fotovoltaik-Parks. Die Fertigstellung der gesamten Anlage ist für November 2008 geplant. Auch hier spielt die Bürgerschaft Nottuln wieder eine Rolle. Bei einer Bürgerversammlung, auf welcher die Gemeinde über das Vorhaben informierte, fragte Heinz Böer, Mitglied der Friedensinitiative, an, ob bei diesem Projekt eine finanzielle Teilhabe der Bürger an der Anlage, ganz nach dem Modell der Bürgersolarkraftwerke, möglich sei. So könnte, laut Böer, eine Win-Win-Situation geschaffen werden, in welcher die beteiligten Bürger zum einen am Ertrag der Anlage direkt mitverdienen könnten und zum anderen die Gemeinde günstiger an Geld kommen könnte als über Bank-Kredite. Zudem steigt solch eine Beteiligung der Bürger durch die Gemeinde auch die Akzeptanz eines solchen Projekts. Böer stellte weiter fest, dass die Gemeinde seinem Vorschlag recht positiv gegenübersteht und die rechtlichen Rahmenbedingungen prüfen will. Was bringt die Zukunft? Obwohl in Nottuln, im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden, schon deutliches Engagement in der Gewinnung alternativer Energien in der Vergangenheit gezeigt hat und auch in der nahen Zukunft realisieren will, gibt es über die bereits genannten Projekte noch eine ganze Reihe zukünftiger Ambitionen. So soll der Ausbau und die Erweiterung der Bürgersolarkraftwerke als Kooperation von Bürgerschaft/Friedensinitiative und Gemeinde weiter vorangetrieben werden. Zudem soll auch die Installation gemeindeeigener Anlagen in den nächsten zwei bis drei Jahren sämtliche zur Verfügung stehenden Dächer Nottulns bedecken. Dazu hat die Gemeinde bereits eine Bestandsaufnahme aller in Frage kommenden Dächer erstellt. Des Weiteren besteht für den geplanten Fotovoltaik-Park die Option die zunächst auf 1,7 MW ausgelegte Anlage so zu erweitern, dass sich ihre Nennleistung 2,4 MW verdoppelt. Dies hängt jedoch hauptsächlich von der Wirtschaftlichkeit der kommenden Fotovoltaik-Anlage ab. Darüber hinaus blickt die Gemeinde bereits noch weiter in die Zukunft. So laufen im Jahr 2015 die Verträge mit dem Energieversorger RWE aus. Deshalb steht Nottuln seit Oktober 2007 mit anderen Städten und Gemeinden der Region in Verhandlung eventuell eine eigene Infrastrukturgesellschaft zu realisieren. Ziel dieser Vereinigung von Städten und Gemeinden (Olfen, Ascheberg, Nordkirchen, Billerbeck, Havixbeck, Lüdinghausen, Rosendahl, Senden und Nottuln), die keine eigenen Stadtwerke haben, sei es, durch interkommunale Zusammenarbeit eine optimale und kostengünstige Versorgung der Bürgerschaft sicherzustellen, heißt es in einer Beschlussvorlage der Gemeinde Nottuln. So könne man den großen Energie-Monopolisten wenigstens regional die Stirn bieten. Zudem könnten Arbeitsplätze vor Ort entstehen bzw. gesichert werden. Die bisherigen Verhandlungen und Beratungen zeigen jedoch, dass dieses Projekt einen deutlich größeren Planungsaufwand benötigt als zunächst angedacht war. Gerade bei Fotovoltaik gut aufgestellt Alles in allem stellt sich Gemeinde Nottuln gerade in Fragen, die die Nutzung, Förderung und Gewinnung alternativer Energien äußerst positiv dar. Der Imagegewinn für die Gemeinde aufgrund dieses Engagements ist beträchtlich und wird besonders durch die Errichtung des geplanten Fotovoltaik-Parks noch weiter steigen, wie erste Medienberichte über das Projekt bereits zeigten. Besonders die Energiegewinnung durch Fotovoltaik spielt in der Gemeinde eine gewichtige Rolle. Dies wird auch in der Platzierung Nottulns in der so genannten Solarbundesliga (www.solarbundesliga.de) deutlich. Hier belegt die Gemeinde mit 44,8 Watt Fotovoltaik-Leistung pro Einwohner den 7. Platz (von 70 Plätzen) in der Landeswertung für Nordrhein-Westfalen. Keine andere Gemeinde aus NRW mit einer vergleichbar hohen Einwohnerzahl steht in diesem Ranking vor Nottuln. Im deutlichen Gegenteil zur Solarenergie steht die Energiegewinnung aus Windkraft. Hier gehen die Ansichten der Verfechter und Gegner von Windkraftanlagen soweit auseinander, dass auch in näherer Zukunft diese Form der Energiegewinnung wohl kaum eine reelle Chance in Nottuln und Umgebung haben wird. Zudem wurde eine Höhenbegrenzung auf 100m festgesetzt, was die Ausbeutungssituation drastisch verschlechtert. Zwar wurden schon einige Windkraftanlagen in privater Initiative realisiert, jedoch führten diese Projekte zu kontroversen Diskussionen im Rat und hitzigen „Leserbriefschlachten“ innerhalb der Bevölkerung. Festzustellen ist daher letztendlich, dass vor allem die akustisch und optisch am wenigsten einschränkenden Energiegewinnungsanlagen den größten Zuspruch finden. Andere Erzeugungsformen, die das subjektive Empfinden der Bürger beeinträchtigen und für eine gewisse Veränderung des Landschaftsbildes sorgen, finden dagegen, seien sie auch noch so effizient, stets etliche Gegner. Hier stellt sich nun die Frage, ob die Abwägung von Interessen über dem Interesse an sauberer Energie steht. von Jens Märtin Interviewpartner: - Bürgermeister Peter A. Schneider (SPD) Uwe Brummerloh (Vorsitzender des SPD-Ortsvereins) Christian Schulze Pellengahr (Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes) Moritz Hegemann (Ratsherr von B'90/Die Grünen) Heinz Böer (Mitglied der Friedensinitiative)