INFORMATION zur Pressekonferenz mit Max Hiegelsberger Agrar-Landesrat Manfred Schauer Obmann Erzeugergemeinschaft Eferdinger Landl-Erdäpfel sowie Ewald Mayr Geschäftsführer Erzeugergemeinschaft Eferdinger Landl Erdäpfel am 05. Juni 2014 zum Thema „Bauernmarke Eferdinger Landl wächst – vom Bauern direkt in die Handelskette Saisonstart für Oö. Erdäpfel“ Rückfragen-Kontakt: Mag. Martina Anzengruber 0732/7720-11820 od. 0664/60072 11820, www.max-hiegelsberger.at LR Hiegelsberger und Obmann Schauer Seite 1 „Regionale Qualität ist bei den Konsumenten auf dem Vormarsch. Durch die Gründung von Regionalmarken steigen die Absatzchancen und der Anbau von Speiseerdäpfeln. Dank findiger Landwirte erhält das alte Gemüse ein neues Image“, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Erdäpfel aus Oberösterreich Lieblinge der Feinschmecker Der Trend geht eindeutig in Richtung Regionalität. Mehr als zwei Drittel der Österreicher/innen denken: Produkte müssen heimischer und regionaler Herkunft sein. „Einmal mehr zeigt sich die Stärke von Regionalmarken. Die einzigartige Qualität hochwertiger Lebensmittel werden von Konsumenten honoriert. Bei guter Qualität schauen die Konsumenten nicht nur auf den Preis“, so AgrarLandesrat Max Hiegelsberger. "Regionalität wird vom Konsument nachgefragt das sieht auch der oberösterreichische Lebensmittelhandel. Ein Sortiment wäre ohne regionale Produkte, wie etwa aus dem Genussland-Sortiment nur unvollständig. Den Konsumenten würde das fehlen!", sieht sich AgrarLandesrat Max Hiegelsberger von zahlreichen Studien und Befragungen bekräftigt. Der Kauf von regionalen Lebensmitteln bietet zahlreiche Vorteile, die von den Kundinnen und Kunden auch nachgefragt werden: Zum einen Lebensmittelsicherheit und eine gesunde Ernährung, aber auch eine nachhaltige Wertschöpfung in den oberösterreichischen Regionen: das steht für Arbeitsplatzsicherheit. Mehr als 100.000 Menschen erwirtschaften in Oberösterreich ihr Einkommen aus Lebensmitteln. „So entscheiden die Konsumentinnen und Konsumenten bei ihrem täglichen Einkauf über die Zukunft der heimischen Landwirtschaft und über die Vielfalt heimischer, regionaler Lebensmittel im Supermarkt“, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger: Pressekonferenz am 5. Juni 2014 LR Hiegelsberger und Obmann Schauer Seite 2 WUSSTEN SIE DASS,… regionale Produkte mit 84 Prozent in der Beliebtheitsskala ganz vorne liegen 91 Prozent überzeugt sind, dass der Kauf heimischer Lebensmittel Arbeitsplätze sichert 66 Prozent der Bevölkerung einen großen Wert auf kurze Transportwege legt In Österreich werden mehr als 93 Prozent der Bauernhöfe als Familienbetriebe geführt. Auch der Arbeitsplatz am Bauernhof ist dabei nicht zu vergessen. „Ein heimischer Bauernhof versorgt durchschnittlich 70 Menschen mit regionalen Lebensmitteln. Die Bäuerinnen und Bauern in OÖ ernähren heute 2,3 Millionen Menschen und sichern ganz nebenbei 100.000 qualifizierte Arbeitsplätze in regionalen Betriebsstandorten“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Auch die Erdäpfel spielen dabei eine wichtige Rolle. „Der Heurige ist unter den Erdäpfeln eine Spezialität von den Eferdinger Erdäpfelbauern. Spezielle Sorten, frühzeitige Pflanzung und das Abdecken mit Vlies oder Folie bewirken einen Erntevorsprung“, so Landesrat Max Hiegelsberger. Die Bauern rücken näher zum Kunden Die Direktvermarktung der Bauern an die Lebensmittelketten nimmt in Österreich zu. In Oberösterreich beschreitet erfolgreich die Erzeugergemeinschaft Eferdinger Landl-Erdäpfel seit 12 Jahren diesen Weg. Die Wertschöpfung für die Erdäpfel- und Gemüsebauern hat sich in den letzten Jahren verschlechtert. Die Ursache ist die starke Marktkonzentration des Lebensmittelhandels in Österreich. Die Marktanteile der drei größten Organisationen im Lebensmittelhandel – Rewe (mit Merkur, Billa, Adeg, Penny), Spar (mit Maximarkt) und Hofer – betragen bereits 85 Prozent. Pressekonferenz am 5. Juni 2014 LR Hiegelsberger und Obmann Schauer Seite 3 Diese Marktmacht macht viele Lieferanten abhängig von ihren Abnehmern und sorgt für einen Preisdruck. Dieser Preisdruck wird meist an den Erzeuger weitergegeben. Die Eferdinger Erdäpfel-Bauern haben bereits vor 12 Jahren diese Entwicklung erkannt und den direkten Weg beschritten. Mit der Gründung der Erzeugergemeinschaft gewannen die Bauern an Schlagkraft. Sie beliefern seit Beginn der Kooperation direkt die Handelsorganisationen SPAR und Maximarkt, seit 2011 die Pfeiffer-Gruppe (Nah&Frisch, Uni-Markt und Zielpunkt) und seit 2013 auch Billa und Merkur. Der Obmann der Erzeugergemeinschaft Eferdinger Landl-Erdäpfel Manfred Schauer erklärt die positiven Auswirkungen: „Durch die Gründung der Erzeugergemeinschaft ist die Wertschöpfung für die Betriebe deutlich gestiegen. Als Beispiel die Erdäpfel: Schlechte Erlöse zwangen die Bauern zur Einstellung der Erdäpfelproduktion. Es wurden im Eferdinger Becken vor 15 Jahren nur noch 150 ha Erdäpfel gepflanzt. Mittlerweile wachsen in Eferding wieder auf 450 ha Erdäpfel.“ „Es erhöhte sich durch die Direktbelieferung aber nicht nur die Schlagkraft, sondern auch die damit verbundene Qualitätsorientierung“, so Obmann Schauer, „wenn man „nur“ Lieferant an den Großhandel ist, geht der Qualitätsgedanke verloren. Ab dem Zeitpunkt, bei dem man direkt für das Produkt im Regal verantwortlich ist, hat der Bauer ein anderes Qualitätsverständnis“. Auch die Identität mit den eigenen Produkten steigt. „Der Bauer ist nicht nur Lieferant, sondern auch Vermarkter seiner Produkte. Daher bezeichnen sich viele nicht als Bauern, sondern stolz als Landl-Bauern“, freut sich Schauer. Tiroler sind Vorreiter Die Direktvermarktung hat sich wertmäßig in den letzten Jahren verlagert. Während vor Jahren die Direktvermarktung ab Hof oder über Bauernmärkte im Pressekonferenz am 5. Juni 2014 LR Hiegelsberger und Obmann Schauer Seite 4 Mittelpunkt stand, nimmt die Vermarktung an die Handelsgeschäfte zu. Wertmäßig werden in Österreich ca. 15 % der Erdäpfel direkt vermarktet. Beí Gemüse liegt dieser Anteil bei ca. 5 Prozent. Die Tiroler Erdäpfel- und Gemüsebauern waren schon immer Vorreiter in der Vermarktung an die Handelsketten. In Tirol gibt es bei Gemüse und Erdäpfel auch keine Großhandelsstruktur, die im restlichen Österreich üblich ist. Eine Erfolgsgeschichte mit Hürden Im Jahr 2002 begann für die Eferdinger Bauerngruppe das Abenteuer „Direktvermarktung an die Handelsketten“. Der Start war mit einem Umsatz von bescheidenen 20.000 Euro jedoch mehr als holprig. Durch das AugustHochwasser des Jahres 2002 wurde das Eferdinger Becken weitläufig überflutet und die ambitionierten Ziele versanken in den Fluten. Seit dem konnte der Umsatz auf 1,850 Mio. Euro (2012) gesteigert werden. 2013 war für die Landwirtschaft im Eferdinger Becken ein schwieriges Jahr. Das letztjährige Hochwasser überflutete große Teile der Gemüsefelder. Besonders die Erdäpfelflächen, die meist direkt neben der Donau liegen, wurden schwer getroffen. Durch die Ausweitung der Produktpalette konnte der Umsatzrückgang jedoch in Grenzen gehalten werden. 1,558 Mio. Euro betrug der Umsatz der Bauerngemeinschaft im Jahr 2013. Heuer sollte die 2 Mio. Umsatzgrenze überschritten werden. „Die großer Herausforderung einer Regionalmarke ist, dass „Eferding“ drinnen sein muss, wenn „Eferdinger“ draufsteht“, betont Geschäftsführer Ewald Mayr. Daher entscheidet oft das Wetter in Oberösterreich über den Erfolg unserer Gemeinschaft. „Unser Ziel ist es jedoch nicht in Umsätzen zu denken, sondern in Wertschöpfung, die wir für die Bauern in der Region erzielen können. Da unterscheiden wir uns klar von allen anderen Großhandelsbetrieben“, stellt Mayr fest. Pressekonferenz am 5. Juni 2014 LR Hiegelsberger und Obmann Schauer Der Trend zu regionalen Seite 5 Lebensmittel unterstützt die Ziele der Erzeugergemeinschaft. „Wir können garantieren, dass unsere Produkte ausschließlich aus Eferding kommen. Somit sind wir nicht austauschbar und die Preisdiskussionen halten sich bei den Handelsketten in Grenzen“, meint Ewald Mayr. Neben dem oberösterreichischen Markt liegt für die Eferdinger noch Potenzial im Bundesland Salzburg. Geschäftsführer Mayr: „Es gibt in Salzburg sehr wenige Erdäpfel- und Gemüseflächen. Vielen Salzburgern ist die Gemüseregion Eferding auch ein Begriff. Die geografische Nähe bietet auch logistische Vorteile. Daher sollte unsere Bauernmarke auch in Salzburg „funktionieren““. Die Bauernmarke „Eferdinger Landl“ wächst Das Eferdinger Landl ist die Gemüsekammer Oberösterreichs. Die Region an der Donau ist der wichtigste Vitaminlieferant im Land. Mit der Regionalmarke „Eferdinger Landl“ haben die Bauern einen Begriff für bäuerliches Gemüse geschaffen, das in immer mehr Geschäften zu finden ist. Neben den Erdäpfeln Pressekonferenz am 5. Juni 2014 LR Hiegelsberger und Obmann Schauer werden nun auch Karotten, Zwiebel, Knoblauch und Erdbeeren unter der Bauern- und Herkunftsmarke „Eferdinger Landl“ vermarktet. Bei der Entwicklung neuer Gemüsearten hatten die Eferdinger Bauern zwei Blickrichtungen im Auge: Welches Gemüse wird von den Oberösterreichern gerne gegessen und welches Gemüse wird in Oberösterreich noch nicht kultiviert. Das Ziel ist Wertschöpfung nach Oberösterreich zu holen. Nach Paradeiser mit 27 kg pro Österreicher zählen Zwiebeln (10 kg) und Karotten (9 kg) zu den Lieblingsgemüsen der Oberösterreicher. Die Erdäpfel sind mit 50 kg/Kopf noch immer unangefochten auf dem ersten Platz. „Die Produktion von Paradeiser ist in Oberösterreich nur im Glashaus möglich“, so Manfred Schauer. Bei Zwiebel und Karotten wurden in mehrjährigen Versuchen die passenden Sorten und Produktionstechniken für Oberösterreich gefunden. Auch die Klima- und Bodenverhältnisse des Eferdinger Beckens passen. Der sandige Eferdinger Donauboden ist für Zwiebel und Karotten besonders gut geeignet. Die mineralstoffreichen Böden des Eferdinger Landls bewirken einen intensiveren Geschmack des Gemüses. Mittlerweile werden auf 10 ha Zwiebel und auf 25 ha Karotten unter der Regionalmarke vermarktet. Quelle: AMA-Marketing Pressekonferenz am 5. Juni 2014 Seite 6 LR Hiegelsberger und Obmann Schauer Seite 7 Ein Wettlauf mit Frühstart Das Klima des Eferdinger Beckens ist vergleichbar mit dem der Insel Mainau. Dieses Kleinklima verhilft den Eferdinger Gemüsebauern im Vergleich zu anderen Regionen Österreichs zu einen Erntevorsprung. „Wir rittern uns meistens mit den burgenländischen Bauern um die Nr.1-Position in Österreich“, schmunzelt Ewald Mayr. „Bei Erdäpfel gab es heuer ein Unentschieden, wobei der Frost in der Karwoche uns eine Woche gekostet hat“. Trotzdem gab es einen Startrekord. So früh wie noch nie wurde die Saison eröffnet. 10 Tage früher als in einem Durchschnittsjahr werden dieser Tage die ersten heurigen Erdäpfel geerntet. Der intensive, nussige Geschmack und die lose Schale sind das besondere Merkmal des Heurigen. „Mittlerweile haben wir uns als Heurigenspezialisten etabliert. 30 Prozent unseres Erdäpfelumsatzes machen wir mit den frühen Erdäpfel. Der Klimavorteil bedeutet auch einen Wettbewerbsvorteil“, betont Ewald Mayr. Was macht den Heurigen so einzigartig. Landl-Geschäftsführer Mayr erklärt die Vorzüge: „Die junge Knolle ist noch nicht ganz ausgereift, wobei dies beim Erdapfel sogar von Vorteil ist. Neben wertvollen Mineralstoffen und Vitaminen sind sie praktisch fettfrei, sättigen gut und enthalten nur wenige Kalorien. Der Geschmack ist viel intensiver als bei Späterdäpfel“. Mit oder ohne Schale? Diese Frage stellt sich bei den Konsumenten sehr oft. „Aus gesundheitlicher Sicht ist der Genuss mit Schale von Vorteil. Viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe befinden sich in und unterhalb der Schale“, so Mayr. Die Heurigen sind fast für alle Gerichte geeignet. Besonders gut schmecken sie als Petersilienerdäpfel, Salzerdäpfel oder nur gekocht mit Butter, Schnittlauch oder Kräuteraufstrichen. Ein Tipp zum Grillen: mit Öl bestreichen und anschließend mit Salz, Sesam, Kümmel oder Rosmarin bestreuen. Erdbeeren mit Pressekonferenz am 5. Juni 2014 LR Hiegelsberger und Obmann Schauer Seite 8 Herkunftsbezeichnung Ein besonderes Anliegen war den Eferdinger Bauern den Herkunftsdschungel bei Erdbeeren: „Einmal gab es italienische, dann spanische und manchmal österreichische Erdbeeren im Regal. Oberösterreichische Erdbeeren waren nur durch Zufall zu bekommen“, so Manfred Schauer. Seit der laufenden Erdbeersaison werden auch die Eferdinger Erdbeeren unter der Herkunfts-und Bauernmarke „Eferdinger Landl“ vermarktet. „Wir geben dem Konsumenten eine Herkunfts- und Geschmacksgarantie. Die Handelsgeschäfte der Firma Pfeiffer (Nah&Frisch und Uni-Markt) werden nun direkt von den Eferdinger Erdbeerbauern beliefert. Weitere Informationen: Eferdinger Landl-Erdäpfel Mag. Manfred Schauer Wörth 20 4070 Eferding Tel: 0664/4154444 E-mail: [email protected] Internet: www.landl-erdaepfel.at Druckoptimierte Bilder finden Sie im Internet unter http://www.landl-erdaepfel.at/presse.htm Pressekonferenz am 5. Juni 2014