GK100036 Eferdinger Becken [DUJ]

Werbung
Donau (inkl. Elbe) / Donau unterhalb Jochenstein, Elbe / Grundwasser
Hydrogeologische Charakterisierung
257784931
GK100036 EFERDINGER BECKEN [DUJ]
Der Einzelgrundwasserkörper Eferdinger Becken erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 114 km2. Er ist
etwa 16 km lang und maximal 9 km breit. Zu 2/3 wird er von kristallinen Erhebungen (GrundwasserkörperGruppe Böhmische Masse, Donau unterhalb Jochenstein) eingesäumt (Abb. 2.1). Im Süden bildet das
Schlierhügelland (Grundwasserkörper-Gruppe Schlierhügelland, Donau unterhalb Jochenstein) die
Begrenzung.
1
GEOLOGIE
Der Geologische Aufbau im Eferdinger Becken gestaltet sich nach VOHRYZKA, K. 1973 und BREINER
1974 wie folgt: Die stauende Basis für den Grundwasserleiter bildet vor allem Schlier (tertiäre Tonmergel).
Diese verzahnen z. T. mit tertiären Sanden. Z. T. liegt der Grundwasserleiter auch direkt am kristallinen
Untergrund.
Der Grundwasserleiter besteht aus Niederterrassenschotter (Würm) und Schottern des Holozäns
(Alluvionen). Morphologisch lässt sich der Schotterkörper in Niederterrasse (3-8 m Stufenhöhe), Oberes
Alluvialfeld, Unteres Alluvialfeld und Austufe gliedern (Abb. 2.2). Nach den Bohrprofilen der GeoloGISDatenbank (Amt der Oberösterreichischen Landesregierung) beträgt die mittlere Schottermächtigkeit 9 m.
Abbildung 2.1: Geologische Kartenskizze zum Eferdinger Becken nach der an der Geologischen
Bundesanstalt in Bearbeitung befindlichen Geologischen Karte von Oberösterreich 1:200.000. Die rote
Linie umgrenzt den Einzelgrundwasserkörper Eferdinger Becken.
Seite 1 von 3
Donau (inkl. Elbe) / Donau unterhalb Jochenstein, Elbe / Grundwasser
Hydrogeologische Charakterisierung
257784931
Abbildung 2.2: Schematischer geologischer Schnitt durch das südliche Eferdinger Becken westlich Alkofen
verändert nach KOHL 2001 (NT = Niederterrasse, OA = Oberes Alluvialfeld, UA = Unteres Alluvialfeld,
AU = Austufe, GWSp. = Grundwasserspiegel)
Die Schotter der Alluvionen sind fast durchwegs von einer Deckschicht aus Ausand bzw. Aulehm bedeckt.
Im Bereich der Niederterrasse ist hingegen nur bereichsweise eine Ausandbedeckung vorhanden. Nach der
GeoloGIS-Datenbank ist für das Eferdinger Becken eine mittlere Deckschichtenmächtigkeit von 2 m
anzunehmen.
2
GRUNDWASSER
Der aus Niederterrassen- und holozänen Schottern bestehende Grundwasserleiter weist nach LOHBERGER
1997 eine mittlere Durchlässigkeit von 5*10-3 m/s auf. Der Grundwasserkörper ist nach der gleichen
Literatur im Mittel 9 m mächtig, der mittlere Flurabstand liegt bei 4 m.
Nach BREINER 1974 gestaltet sich der Grundwasserdurchsatz wie folgt: Im obersten Bereich des
nördlichen Eferdinger Becken speist die Donau kräftig ins Grundwasser ein (stets ca. 200 l/s). Weiters
fließen dem nördlichen Eferdinger Becken aus dem nördlichen Hinterland stets etwa 100 l/s zu. Das
Grundwasser im südlichen Eferdinger Becken wird bei Niederwasser aus dem Hinterland (vor allem aus
Richtung der Aschach und des Innbachs) von insgesamt etwa 400 l/s angespeist, bei Mittelwasser fließt um
50% mehr zu. Die Vorflut für diese Wässer bilden seit der Errichtung des Donaukraftwerks OttensheimWilhering die die Donau begleitenden Grabensysteme – im Norden der Unterlauf des Pesenbachs und der
daran nach Westen anschließende Graben, im Süden die Umleitungen der Aschach und des Innbachs. Diese
münden unterhalb der Staustufe in die Donau. Ein geringer Teil des Grundwassers wird sicherlich auch aus
direkt versickernden Niederschlägen stammen; für das nördliche Eferdinger Becken wird in VOHRYZKA
1973 ein Wert von 100 l/s angegeben.
Vergleicht man die im obigen Text und im Formblatt für den Flurabstand und die Mächtigkeit des
Grundwasserkörpers angegebenen Werte (LOHBERGER 1997) mit jenen der Mächtigkeit der
Seite 2 von 3
Donau (inkl. Elbe) / Donau unterhalb Jochenstein, Elbe / Grundwasser
Hydrogeologische Charakterisierung
257784931
Deckschichten und des Grundwasserleiters (GeoloGIS), so sind zwischen den beiden Datensätze leichte
Unterschiede festzustellen, was auf die unterschiedliche Datenbasis zurückzuführen ist. Beide sind jedoch
gut geeignet, um einen Überblick über die Grundwasserverhältnisse im Eferdinger Becken zu vermitteln.
VOHRYZKA 1973 berichtet, dass bei Aufschlussbohrungen für den Kraftwerksbau in Sandeinschaltungen
im Schlier ein gespanntes Grundwasserstockwerk angetroffen wurde, dessen Druckniveau über jenem des
Grundwasserkörpers in den quartären Schottern lag.
Die größte Brunnenanlage im Eferdinger Becken ist das in Goldwörth/Hagenau gelegene Wasserwerk der
Stadt Linz.
3
LITERATUR
BREINER, H. 1974: Untersuchung Aschach–Ottensheim. Siedlungswasserwirtschaftliche Regionalstudie
für den Bereich der österreichischen Donaustrecke. Bericht 8. – Wien.
KOHL, H. 2001: Das Eiszeitalter in Oberösterreich. Teil 2. – ÖKO•L-Zeitschrift für Ökologie, Natur- und
Umweltschutz, 23/4, 26-35, Magistrat Linz.
LOHBERGER, W. 1997: Integrale Trinkwasservorsorge Oberösterreich. Rohstoffforschungsprojekt OA
25. Teilbereich Grundwasservorkommen in Oberösterreich. – Bericht, Linz.
OBERHAUSER, R. (Red.) 1980: Der geologische Aufbau Österreichs. – Springer, Wien-New York.
VOHRYZKA, K. 1973: Hydrogeologie von Oberösterreich. - OÖ. Landesverlag, Linz.
Seite 3 von 3
Herunterladen