Pressemitteilung, 29. September 2015 Wertheim-Gruppe: Hilfe und Selbsthilfe Datum: 29. Dezember 2013 Datum: 29. Dezember 2013 KORNEUBURG. Am 29. September 2015 fand das 10. „Wertheim-Treffen“ der Frauenheilkunde im Landesklinikum Korneuburg statt. Bei dem jährlichen Treffen werden Patientinnen, die an der Abteilung eine Tumoroperation wie z.B. eine Wertheim-Meigs-Operation durchführen ließen eingeladen. An der Gynäkologie Korneuburg unterziehen sich jährlich ca. 40 Frauen mit bösartigen Veränderungen an Uterus oder Ovarien einem operativen Eingriff und anschließender spezieller Nachbehandlung. Gebärmutterhalskrebs ist der zweithäufigste gynäkologische Tumor und bedarf oft einer sehr umfangreichen bösartige Operation (siehe Infokasten). Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Imhof ist Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Teil eines multiprofessionellen Teams, das sich mit der Evaluierung und Betreuung der OnkologiePatientinnen befasst: „Je nach Tumorart und Stadium wird diese Operation in passender Modifikation durchgeführt. Unsere Patientinnen werden an der Abteilung sowie auch danach weiterführend betreut. Das heißt, dass auch entsprechende Therapien, wie z.B. Chemotherapien, Antikörperbehandlungen etc. durchgeführt werden. Ein fixer Bestandteil der Therapie ist die begleitende psychoonkologische Betreuung. Darüber hinaus werden aber auch begleitende Behandlungen der Neben- und Folgewirkungen dieser Erkrankungen angeboten und natürlich die Möglichkeit das Erlebte zu verarbeiten und zu besprechen, wie in unserer Hilfe- und Selbsthilfegruppe (Wertheim Gruppe).“ Die mittlerweile institutionalisierte Diskussionsrunde fand erstmals im Oktober 2006 unter der organisatorischen Leitung von DGKS Eunice Wolfsdorf, Mag.a Elvira SchrottmeyerStockinger, DGKS Elfriede Brunner-Vogler, DGKS Maria Fischer und Pflegehelferin Monika Platz statt. Die Gruppendiskussion wird weiters durch ÄrztInnen und einer Diätassistentin aus dem Klinikum begleitet. Außerdem sind je nach Thema auch z.B. die Leiterin einer Palliativstation, eine Onkologin, eine Vertreterin einer Selbsthilfegruppe nach Krebs und eine Vertreterin der NÖ Gebietskrankenkasse zugegen. Seither finden die Treffen jährlich mit ehemaligen Patientinnen statt, in denen durch Erfahrungsberichte und subjektive Empfindungen der Patientinnen, deren Krankheits- und Symptomenverlauf besprochen werden. Fragen zu Schmerzen, Ernährung, Als Themenschwerpunkte kristallisieren sich Nebenwirkungen, körperliche Veränderungen, Gespräche und Bewältigung sowie das soziale Umfeld wie Partner und Familie heraus. Auch weitere unterstützende Maßnahmen auf physischer und psychischer Ebene werden hierbei beschrieben und in einem Aktionsforschungsprozess weiter bearbeitet. So können beispielsweise Wünsche wie Kontakt zu anderen Patientinnen mit ähnlichen Erkrankungen, Kennenlernen von Bewältigungsformen, alternativmedizinische Behandlungsmethoden u.v.m. erfüllt werden, was das weitere Leben der betroffenen Frauen wesentlich beeinflusst, da ihnen durch diese Form der Gruppentreffen unter anderem Hilfe zur Selbsthilfe geboten wird. Infokasten: Die Wertheim-Meigs-Operation wird bei diagnostiziertem Gebärmutterhalskrebs ab Stadium IA2 nach der FIGO-Klassifikation (= System zur Einteilung gynäkologischer Tumoren) eingesetzt. Es handelt sich um einen der umfangreichsten gynäkologischen Eingriffe und besteht aus folgenden Maßnahmen: - radikale Entfernung der Gebärmutter; bei älteren Frauen oder bösartigen Tumoren, die aus Drüsengewebe hervorgegangen sind zusätzlich mit Eierstöcken und Eileitern. - operative Entfernung der Lymphknoten mit Entfernung des Binde- und Fettgewebes einschließlich der Lymphbahnen und Becken-Lymphknoten beidseits im Verlauf der gemeinsamen Darmbeinarterie und Darmbeinvene sowie der äußeren und inneren Beckenarterie- und - Vene. - Ausräumung des die Scheide umgebenden Gewebes in der Fossa obturatoria bis auf den Beckenboden. - je nach Stadium, beziehungsweise in Abhängigkeit von seiner Größe, wird der Tumor unter Mitnahme einer mehr oder weniger großen Scheidenmanschette operativ entfernt. BILDTEXT Von links nach rechts: Laienseelsorger Walter Kotzab, Stationsleitung DGKS Eunice Wolfsdorf, Univ.-Prof. Dr. Alexander Gaiger (Med.Uni Wien), OÄ Dr. Claudia Weissmann, Abteilungsvorstand Prim.Univ.-Prof. Dr. Martin Imhof, DGKS Maria Fischer, Pflegedirektor Erich Glaser, Mag. Elvira Schrottmeyer-Stockinger, DKBW Brigitte Straub, OA Dr. Reinhard Fischer, Physiotherapeutin Beate Stadler, OA Dr. Bernhard Schlechta, Diätologin Elisabeth Huber MEDIENKONTAKT Doris Feigl Landesklinikum Korneuburg-Stockerau Tel.: +43 (0)2266 9004 11030 E-Mail: [email protected]