Pflanzenschutz aktuell Oktober / November 2010 Ziergarten Kübelpflanzen, die frostempfindlich sind, sollten vor dem Auftreten erster Frostnächte zur Überwinterung in kühle, frostfreie helle Räume gestellt werden. Kranke Pflanzenteile sind beim Rückschnitt zu entfernen. Bei Befall mit Spinnmilben oder Weißen Fliegen eignen sich Rapsöl-Präparate, z.B. Schädlingsfrei Naturen AF oder Neem-Öl-Präparate. Blumenzwiebeln und –knollen für den Frühjahrsflor können ab September bis November gesetzt werden. Sie sollen möglichst noch vor dem Frost Wurzeln bilden. Pflanzgut mit Faul- oder Schimmelstellen ist auszusortieren. Bei der Pflanzung ist auf einen Standortwechsel zu achten. Als Schutz gegen Wühlmäuse können die Zwiebeln und Knollen in speziell im Handel erhältliche Kunststoffkörbe gepflanzt werden. Hexenringe im Rasen Als Hexenringe bezeichnet man das Auftreten von dunkelgrünen kreisrunden Ringen im Rasen, auf denen die Gräser absterben können und auf denen z.T. auch Hutpilze entstehen. Sie können durch verschiedene Pilzarten aus der Gruppe der Hutpilze hervorgerufen werden. Häufig sind es Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades). Die Ringbildung entsteht, weil ausgehend von einer Infektionsstelle im Boden ein Myzel (Pilzgeflecht) ausgebildet wird, welches sich kreisförmig ausbreitet. Die Fruchtkörper werden dann zu einem bestimmten Zeitpunkt am äußeren Ende des Myzelgeflechts ausgebildet. Da der Pilz Ammoniumverbindungen produziert, erscheinen die angrenzenden Gräser dunkelgrün. Das helle Myzel ist stark wasserabweisend und hat einen schimmelig-modrigen Geruch. Besonders sind magere, sandige und trockene Böden, ehemalige Waldstandorte betroffen und vor allem ältere Rasenstandorte, die unter starkem Rasenfilz leiden. Gegen Hexenringe sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Die Hutpilze sollten entfernt und nicht einfach mit dem Rasenmäher zerschlagen werden, da sonst die Sporen auf dem Rasen verbleiben und verbreitet werden. Zur mechanischen Bekämpfung muss der Boden im gesamten Innenbereich des Ringes und auch der ziemlich verhärtete Außenrand des Ringes mit einer Grabegabel gut gelockert werden. Anschließend sollte reichlich bewässert werden. Dies ist mehrmals zu wiederholen. Hilfreich ist es, im Frühjahr den Rasenfilz durch Vertikutieren zu beseitigen. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung und ein optimaler pH-Wert (Kalkzustand) sind wichtige Faktoren für die Widerstandsfähigkeit des Rasens gegenüber Pilzerkrankungen. Dafür kann im Herbst von einem Bodenuntersuchsungsdienst eine Bodenuntersuchung mit Düngungsempfehlung gegen Gebühr durchgeführt werden, um Nährstoffmangel oder Überdüngungen zu vermeiden (z.B. von der LUFA-ITL GmbH Kiel, Gutenbergstr. 75/77 in 24116 Kiel). Obstgarten Die Raupen des Frostspanners schädigen an allen Obstgehölzen außer an Pfirsich. Die Weibchen besitzen nur kleine Flügelstummel und können nicht fliegen. Nach den ersten Nachtfrösten, etwa Mitte bis Ende Oktober, wandern sie zur Eiablage an Obstbaumstämmen hinauf bis zur Krone. Aus den Wintereiern schlüpfen im Frühjahr Raupen, die junge Knospen, Blätter und Blüten befressen. Zur vorbeugenden Bekämpfung der am Stamm emporkriechenden Tiere werden ab Mitte September Leimringe um die Obstbäume gelegt. Die Leimringe müssen eng am Stamm anliegen, damit die Weibchen nicht zwischen Stamm und Leimringe hindurchschlüpfen können. Auch an Pfählen und Stützen müssen Leimringe angelegt werden. Die Fängigkeit muss bis Mitte März ununterbrochen bestehen bleiben. Verschmutzte Klebestreifen werden entweder gereinigt oder erneuert. Der Stamm ist bei der Entfernung im Frühjahr unterhalb des Leimringes auf rote Eier des Frostspanners zu kontrollieren. Abgelegte Eier können mit einer Drahtbürste entfernt werden. An Pflaumen und Zwetschgen verlassen die Raupen der zweiten Generation des Pflaumenwicklers die reifen, zu Boden gefallenen Früchte und Überwintern meistens unter der Borke der Baumstämme. Die befallenen Früchte sind zu entfernen. Ab Ende August bis Anfang September an die Stämme angelegte, etwa 10 cm breite Wellpappringe werden von den Raupen als Überwinterungsverstecke angenommen. Diese Wellpappringe werden Ende September mitsamt den Raupen wieder entfernt, wodurch der Befallsdruck im nächsten Jahr reduziert werden kann. Das Aufsammeln von Fallobst verhindert die Ausbreitung von Fruchtfäulen und das Auswandern und Verpuppen der Apfelwicklerraupen (Obstmaden). Weisen Äpfel beim Durchschneiden im Fruchtfleisch dicht unter der Schale braune Stellen auf, so nennt man diese Erscheinung „Stippigkeit“. Hierbei handelt es sich nicht um eine durch Schaderreger verursachte Krankheit, sondern um Kalzium-Mangel in der Frucht. Folgende Ursachen kommen in Betracht: Ungleichmäßige Wasserversorgung, das unausgewogene Nährstoffverhältnis in der Pflanze oder eine zu hohe Stickstoffdüngung. Dadurch wird zu wenig Kalzium in die Früchte transportiert. Aber auch KalziumMangel im Boden kann zu „stippigen“ Früchten führen. Im Boden nachgewiesener KalziumMangel lässt sich durch Aufkalkung im Herbst beheben. Achtung Gebrauchsanleitungen und Auflagen Wartezeiten) unbedingt beachten ! (u. a. zu