Universität zu Köln Humanwissenschaftliche Fakultät Institut II für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften Lehr- und Forschungsbereich Politikwissenschaft Kommentierte Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2010/2011 29.06.2010 http://www.hf.uni-koeln.de/30554 1 Grundstudium Fachwissenschaft Vorlesung Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen Ch. Butterwegge / B. Lösch / M. Lapp / R. Ptak u.a. 7261 Einführung in die Sozialwissenschaften I Ringvorlesung Di. 17.45-19.15 Uhr, H 2 12.10.2010 EWS - AM 1 - Bst 2a LBGW (auch Sopäd.) I-3; Zweitfach (Sopäd.): I-3 SOWI (auch Sopäd.) I-2; Zweitfach (Sopäd.): I-2 Wird zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben. 275 Die Veranstaltung dient dazu, Studienanfängern und Studienanfängerinnen im Bereich Lehramt Sozialwissenschaften die beteiligten Teildisziplinen Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft vorzustellen. Lehrende aus den Teilgebieten werden wesentliche Inhalte, Arbeitsbereiche und Zugriffe der Disziplinen auf ihre Forschungsgegenstände darstellen und diskutieren. Literatur Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben. 2 Grundstudium Fachwissenschaft Seminar Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen B. Lösch 7247 Schlüsselthemen und -begriffe der sozialwissenschaftlichen und politischen Bildung Seminar Di. 10-11.30 Uhr, R 103 12.10.2010 LBGW (auch Sopäd.) II-1; Zweitfach (Sopäd.): II-1 SOWI (auch Sopäd.) II-1; Zweitfach (Sopäd.): II-1 D BA EZW WM 6 Politische Bildung Wird im Seminar bekannt gegeben. 55 In diesem Grundseminar werden wir uns mit zentralen Themen und Begriffen der Sozialwissenschaften und der politischen Bildung auseinandersetzen. Begriffe zu klären erleichtert den Zugang zu wissenschaftlichen Texten und politischen Fachdebatten. Eigene Alltagsbegriffe können überdacht und eine allgemeine Analysefähigkeit ausgebildet werden. Im Seminar werden auf der Grundlage ausgewählter Texte Begriffe wie Macht, Herrschaft, Emanzipation, Kritik etc. erarbeitet. Ein Textreader wird zu Seminarbeginn verteilt. Literatur Wird im Seminar bekannt gegeben. 3 Grundstudium Fachdidaktik Seminar Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung M. Lapp 7246 Forschendes Lehren und Lernen: Qualitative Forschungsprojekte zur rassismuskritischen Bildungsarbeit in der Schule konzeptionieren, durchführen und auswerten Art der Veranstaltung Zeit und Ort Seminar Mi. 10-11.30, R 134 (7 mal) und Blocktag Sa., 22.1.2011, 9-18 Uhr, R 136 12.10.2010 SOWI (auch Sopäd.) III-1; Zweitfach (Sopäd.): III-1 Wird im Seminar bekannt gegeben. 40 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen Das Seminar beginnt mit einer Einführung in den Themenkomplex Rassismus und rassismuskritische Bildungsarbeit in der Schule. Dies schließt eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Theorien über Rassismus und mit den verschiedenen Konzeptionen zur schulischen Bildungsarbeit ein. Anschließend soll die Forschungslogik qualitativer Sozialforschung thematisiert und die wichtigsten Verfahren zur Erhebung verbaler und visueller Daten vorgestellt werden. Qualitative Forschungsvorhaben ermöglichen in besonderer Weise einen unmittelbaren Bezug zu den Problemen und Fragestellungen des untersuchten Praxisfeldes. In einem zweiten Schritt sollen dann zu verschiedenen Aspekten des Seminarthemas in Arbeitsgruppen selbstständig eigene empirische Vorhaben entwickelt, diskutiert, durchgeführt und kritisch gewürdigt werden. Die Präsentation der Ergebnisse findet in einer Blockveranstaltung statt (vgl. Terminangabe oben). Ziel des Seminars ist es, die wissenschaftliche Kompetenz und die eigene Handlungsfähigkeit als zukünftige Pädagoginnen und Pädagogen angesichts des Problemfeldes Rassismus weiter zu entwickeln. Literatur Wird im Seminar bekannt gegeben. 4 Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen M. Lapp 7258 Einführung in die Didaktik der Sozialwissenschaften Seminar Mi. 8-9.30 Uhr, R 103 13.10.2010 LBGW (auch Sopäd.) III-2; Zweitfach (Sopäd.) III-2,3 SOWI (auch Sopäd.) III-2; Zweitfach (Sopäd.) III-2 Wird im Seminar bekannt gegeben. 55 Die Didaktik des Faches Sozialwissenschaften beschäftigt sich mit den Fragen wozu was warum auf welchem Weg gelernt werden soll. Wenn ich als Lehrerin oder Lehrer darauf eine begründete Antwort geben kann, ist damit eine entscheidende Voraussetzung für die Planung, Durchführung und Reflexion von Unterricht geschaffen. In diesem Seminar werden wir zunächst unsere Zugänge zum Politischen erforschen, um uns anschließend mit den Politikbegriffen, Leitbildern und Zielvorstellungen ausgewählter Fachdidaktiker auseinander zusetzen. Anschließend wenden wir uns den Grundsätzen für die Planung und Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen zu. Dies beinhaltet die Diskussion didaktischer Prinzipien (z.B. der Handlungsorientierung) genauso, wie die Erörterung von Phasenschemata für den Unterricht und die Erarbeitung zentraler Unterrichtsmethoden. Nach einer Einführung durch die Dozentin werden die Seminarsitzungen durch die Studierenden gestaltet. Ziel des Seminars ist es, dabei die verschiedenen fachdidaktischen Inhalte kritisch zu diskutieren, sowie ihre praktische Umsetzung zu erproben. Literatur Wird im Seminar bekannt gegeben. 5 Grund- und Hauptstudium Fachwissenschaft Seminar Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen W. Rügemer 7250 Public Private Partnership (PPP) Seminar Mi. 16-17.30 Uhr, R 134 13.10.2010 LBGW (auch Sopäd.) IV-1, II-4; Zweitfach (Sopäd.):II-1 SOWI (auch Sopäd.) IV-1, II-4; Zweitfach (Sopäd.):II-WB2-1 D Wird im Seminar bekannt gegeben. 40 Public Private Partnership (PPP) besteht in langfristigen Vertragsbindungen zwischen Staat (Zentralstaat, Bundesländer, Kommunen, Landkreise) und privaten Investoren (v.a. Baukonzerne und Investorengruppen). Mithilfe von PPP lässt die öffentliche Hand Schulen, Rathäuser, Gefängnisse, Krankenhäuser, Strassen, Autobahnen, Brücken usw. bauen, sanieren und betreiben, Internetportale für Behörden einrichten u.ä.. Der Staat, weil überschuldet, braucht dabei keine Kredite aufzunehmen, geht dafür aber Mietverträge ein, die in der Regel 30 Jahre laufen. Die Verträge bleiben geheim, die Mietforderungen werden von den Investoren weiterverkauft („Forderungsverkauf“). Literatur Rügemer, Werner: „Heuschrecken“ im öffentlichen Raum. Public Private Partnership – Anatomie eines globalen Finanzinstruments. Bielefeld 2008 6 Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung K. Bozay Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Seminar Do. 17.45 – 19.15, R 134 14.10.2010 EWS - AM 3b - Bst 2 LBGW (auch Sopäd.) IV-1, II-4; Zweitfach (Sopäd.): II-1 SOWI (auch Sopäd.) IV-1, II-4; Zweitfach (Sopäd.): II-WB2-1 D BA WM 6 Politische Bildung Wird im Seminar bekannt gegeben. 40 Scheinerwerb Teilnehmer/innen 7252 Ethnisierung gesellschaftlicher Probleme am Beispiel der Moscheedebatten in Deutschland Im Zuge der Migrationsbewegungen geht ein massiver Schub der Ethnisierung gesellschaftlicher Konflikte einher, der gerade auch die vielseitigen Migrationsdiskussionen beeinflusst. Die Beispiele um die Moscheedebatten in Deutschland – insbesonderer auch in Köln-Ehrenfeld – haben gezeigt, wie sich ein „Kulturkampf von Rechts“ in die Mitte der Gesellschaft herausprägt. Die kontrovers geführten Moscheedebatten haben vielerorts im Lichte von Anti-Islam-Kampagnen ebenso eine politische Mobilmachung gegen Migrant(inn)en gestärkt. Verfestigt hat sich eine Islamophobie, welches Ausdruck des „Kampf der Kulturen“ ist. Im Seminar geht es einerseits um die Ursachen und Formen der Islamophobie im Kontext der ethnisierenden Moscheedebatten in Deutschland und andererseits um die Auswirkungen dieser medial-politischen Auseinandersetzungen auf gesellschaftliche Prozesse. Untersucht und diskutiert werden ebenfalls die unterschiedlichen Argumentationen und Erklärungsmuster. Literatur Beinhauer-Köhler, Bärbel/ Leggewie, Claus (2009): Moscheen in Deutschland. Religiöse Heimat und gesellschaftliche Herausforderung, CH Beck, München. Bozay, Kemal (2008): Kulturkampf von Rechts – Das Dilemma der Kölner Moscheedebatte. In: Häusler, Alexander (Hg.): Rechtspopulismus als „Bürgerbewegung“. Kampagnen gegen Islam und Moscheebau und kommunale Gegenstrategien, VS-Verlag, Wiesbaden, S. 198-212 Häusler, Alexander (2008) (Hg.): Rechtspopulismus als „Bürgerbewegung“. Kampagnen gegen Islam und Moscheebau und kommunale Gegenstrategien, VS-Verlag, Wiesbaden Huntington, Samuel P. (2002): Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, München/Wien Leibold, Jürgen/ Kühnel, Steffen (2003): Islamophobie. Sensible Aufmerksamkeit für spannungsreiche Anzeichen. In: Heitmeyer, Wilhelm (Hg.): Deutsche Zustände, Folge 2, Suhrkamp, Frankfurt/Main Priester, Karin (2008): Populismus als Protestbewegung. In: Häusler, Alexander (Hg.): Rechtspopulismus als „Bürgerbewegung“, VS-Verlag, Wiesbaden, S. 19-36 Schneiders, Thorsten Gerald (Hg.) (2010): Islam-Verherrlichung. Wenn die Kritik zum Tabu wird, VS Verlag, Wiesbaden Sommerfeld, Franz (Hg.) (2008): Der Moscheestreit. Eine exemplarische Debatte über Einwanderung und Integration, Kiepenhauer Witsch, Köln 7 Hauptstudium Fachwissenschaft Seminar Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen A. Klein 7238 Migration und Erinnerungskultur: Der Völkermord an den Armeniern und die Shoah Seminar Fr. 8-9.45 Uhr, R 136; Verbindliche Blocktermine: Fr. 26.11. und 17.12. 2010, 16-19.15 Uhr, R 9 22.10.2010; bei Interesse Teilnahme am Blocktermin: Sa., 23.10. NSDokumentationszentrum EWS - AM 3b - Bst 2 LBGW (auch Sopäd.) VI-2 SOWI (auch Sopäd.) VI-1 Wird im Seminar bekannt gegeben. 50 Genozide waren Teil der Modernisierungsprozesse in Europa während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs; sie prägten sowohl die Gründungsgeschichte des türkischen Staates als auch die deutsche Herrschaft der Nationalsozialisten in Europa. Beide Länder taten sich schwer mit der Erinnerung an die Verbrechen. Erst die Durchsetzung einer opferzentrierten Sichtweise ermöglichte die Anerkennung von Schuld und die Übernahme von Verantwortung; betont wird heute die Notwendigkeit des Respekts und die moralische Verpflichtung gegenüber Toten, Überlebenden und deren Kindern stehen im Mittelpunkt dieses erinnerungskulturellen Umdenkens. Daraus leitet sich eine zivilgesellschaftliche Ethik ab, in deren Zentrum die Frage steht, wie man -- auf institutioneller Ebene -- gegenüber Gewalt, Ellenbogenmentalität, Hass gegenüber Minderheiten, Egomanie, Utilitarismus und autoritären Strukturen vorbeugen kann. Was bedeutet eine opferzentrierte Erinnerungskultur für Europa und globales Lernen im 21. Jahrhundert? Fächerübergreifendes Seminar mit U. Tekin, Soziologie. Literatur Hans-Lukas Kieser, Dominik J. Schaller (Hg.), Der Völkermord an den Armeniern und die Shoah, Zürich 2002 Max Miller, Hans-Georg Soeffner (Hg.), Modernität und Barbarei. Soziologische Zeitdiagnose am Ende des 20. Jahrhunderts, Frankfurt a.M. 1996 Viola Georgi, Entliehene Erinnerung. Geschichtsbilder junger Migranten in Deutschland, Hamburg 2003 8 Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen W. Rügemer 7249 Arbeits-Unrecht – Die Stellung der Beschäftigten und Arbeitslosen im neoliberalen System Seminar Mi. 14-15.30 Uhr, R 134 13.10.2010 LBGW (auch Sopäd.) IV-1; Zweitfach (Sopäd.): II-1 SOWI (auch Sopäd.) IV-1; Zweitfach (Sopäd.): II-WB2-1 D Wird im Seminar bekannt gegeben. 40 Das Spektrum des Arbeits-Unrechts ist groß: Verdachts- und Bagatellkündigung, Niedriglöhnerei, unbezahlte Mehrarbeit, unbezahlte Dauer-Praktika, unbefristete Leiharbeit, Überwachung im Betrieb, individuelle Zielvereinbarungen, unternehmensfinanzierte „Gewerkschaften“, Zwangsarbeit für Arbeitslose (workfare)... Und was sind die Folgen für Körper und Seele, für Demokratie und Gesellschaft? Widerstand regt sich bisher nur vereinzelt. Literatur Rügemer, Werner (Hrsg.): ArbeitsUnrecht. Anklagen und Alternativen. Münster 2009 9 Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen H. Loquai 7251 Massenmedien in der Demokratie – Medien und Krieg Seminar Fr. 10-13.30 Uhr, R 324 22.10.2010; Folgetermine: 29.10., 05.11., 12.11., 26.11., 03.12., 10.12.2010 LBGW (auch Sopäd.) IV-1; Zweitfach (Sopäd.): II-1 SOWI (auch Sopäd.) IV-1; Zweitfach (Sopäd.): II-WB2-1 D LN: Referat + Ausarbeitung; TN: Kurzvortrag oder Protokoll 25 Das Recht auf Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit ist in der BRD ein Grundrecht (Artikel 5, Grundgesetz). Dieses Grundrecht sei – so das Bundesverfassungsgericht – „für eine freiheitlich-demokratische Staatsordnung schlechthin konstituierend, weil es erst die ständige Auseinandersetzung, das Lebenselement der Demokratie“ ermögliche. Auch die Charta der Grundrechte der Europäischen Union garantiert „jeder Person“ die „Freiheit der Meinungsäußerung und Informationsfreiheit“ (Lissabon-Vertrag). Moderne Massenmedien sind heute ein wichtiger Träger des demokratischen Diskurses. Eine besondere Rolle erfüllen diese Medien in Krisen und kriegerischen Konflikten. Medien können dann informieren und sich gegen Krieg und Gewalt positionieren. Nicht selten erfüllen allerdings Medien im Kriegsdiskurs nicht die Funktion einer „vierten Gewalt“. Vielmehr werden sie zum willfährigen Sprachrohr von Regierungen. Sie betreiben Kriegspropaganda und werden so zu politischen Wegbereitern und Weichenstellern für Kriege. Nach einer Einführung in eher allgemeine Phänomene (Medienfunktionen, Medienwirkungsmodelle, Manipulationstechniken) erfolgt eine exemplarische Darstellung und Analyse der Rolle von Medien in den Irak-Kriegen 1991 und 2003, im NATO-Krieg gegen Jugoslawien und in den Kriegen in Afghanistan. Literatur Gerd Strohmeier: Politik und Massenmedien, Baden-Baden 2004 10 Hauptstudium Fachdidaktik Seminar Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen M. Lapp 7256 Didaktik der Sozialwissenschaften: Demokratie lernen in der Schule !? – demokratiepädagogische Konzepte analysieren und erproben Seminar Auftaktveranstaltung: 15.10. 16-21 Uhr, R 401 Block Samstag: 20.11. 9-18 Uhr, R 401/402 27.11. 9-18 Uhr, R 401/402 15.10.2010 LBGW (auch Sopäd.) V-1,3; Zweitfach (Sopäd.) III-2,3 SOWI (auch Sopäd.) V-1 Wird im Seminar bekannt gegeben. 55 Gemeinsames Ziel der unter dem Begriff Demokratiepädagogik versammeln Ansätze und Konzeptionen ist eine Erziehung zur Demokratie. In einem erweiterten Verständnis wird Demokratie hier nicht nur als Herrschaftsform begriffen und die Aufmerksamkeit auf staatliches Handeln reduziert. Vielmehr wird Demokratie auch als Gesellschafts- und Lebensform verstanden. Demokratisches Handeln erschöpft sich demnach nicht in der Teilnahme an institutionalisierten Verfahren der Willensbildung sondern fordert die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger in der sogenannten Zivilgesellschaft, also in organisierten sozialen Beziehungen, wie bspw. Vereinen, Kirchen und sozialen Bewegungen. Demokratiepädagogische Konzepte zielen darauf, Jugendliche und Kinder zu aktiven Mitwirkung an der Zivilgesellschaft zu befähigen. Politikdistanz, Politikverdrossenheit, aber auch Gewalt, Rassismus und Rechtsextremismus soll so begegnet werden. Denn so die Hoffnung, nur wer Demokratie real erfahren hat, kann sie kognitiv begreifen und sich als Bürgerin engagieren. In einem ersten Schritt soll ein Überblick über die verschiedenen demokratiepädagogischen Konzeptionen gegeben werden. Diese sollen auf ihre pädagogischen, demokratietheoretischen und fachdidaktischen Annahmen hin analysiert und kritisch diskutiert werden. Gleichzeitig soll Schule als Ort des Demokratielernens untersucht werden. Denn gleichwohl Schulen Institutionen demokratischer Gesellschaften sind, stellt sich die Frage, ob sie demokratischen Prinzipien genügen. In einem zweiten Schritt werden wir konkrete Handlungsempfehlungen für Unterricht und Schulkultur, wie demokratischer Unterrichtsstil, Klassenrat, Schulversammlung die Öffnung der Schule durch die unterschiedlichen Kooperationen besprechen und erproben. Literatur Wird im Seminar bekannt gegeben. 11 Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen Ch. Dzubiel 7257 Plakate im Unterricht Seminar Mo. 17:45-19:15 Uhr, R 324 11.10.2010 LBGW (auch Sopäd.) V-1,3; Zweitfach (Sopäd.) III-2,3 SOWI (auch Sopäd.) V-1 Wird im Seminar bekannt gegeben. 25 Auch im digitalen Zeitalter wird Plakaten ein zentraler Platz im Wahlkampf eingeräumt. Im Seminar wollen wir uns mit den unterschiedlichen Gestaltungen von Wahlplakaten in Deutschland auseinandersetzen und dabei auch die Entwicklung seit der Mitte des letzten Jahrhunderts in den Blick nehmen. Die didaktische Relevanz dieser Quelle wird ebenso ein zentrales Thema sein, wobei auch die Gestaltung von Lernplakaten nicht zu kurz kommen wird. Geplant sind im Rahmen des Seminars zwei Exkursionen, um älteren Wahlplakaten im Original begegnen zu können. Literatur Wird im Seminar bekannt gegeben. 12 Hauptstudium Fachwissenschaft / Fachdidaktik Seminar Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen B. Lösch 7248 Didaktik der Sozialwissenschaften: Globales Lernen Seminar Mi. 10-11.30 Uhr, R 215 13.10.2010 EWS - AM 3b - BS 2 SOWI (auch Sopäd.) IV-1, V-1; Zweitfach (Sopäd.): II-WB2-1 LBGW (auch Sopäd.) IV-1, V-1; Zweitfach (Sopäd): II-1, III-2,3 D BA EZW WM 6 Politische Bildung Wird im Seminar bekannt gegeben. 55 Prozesse der Internationalisierung und Europäisierung wirken sich gegenwärtig auf Politik und politische Bildung aus. Schulische wie außerschulische politische Bildung müssen ihre nationalstaatliche Ausrichtung inhaltlich und institutionell überwinden. Ein Ansatz hierfür bietet das "Globale Lernen", das entwicklungs-, friedens- und umweltpolitische Themen sowie Aspekte des interkulturellen und rassismuskritischen Lernens aufgreift. Mit dieser internationalisierten Neuausrichtung politischer Bildung wollen wir uns im Seminar beschäftigen. Zu Beginn des Seminars wird ein Reader mit einschlägigen Texten verteilt, die im Seminar kreativ vorgestellt und diskutiert werden. Neben der (fachwissenschaftlichen) inhaltlichen Aneignung werden auch neue didaktische Ansätze globalen Lernens ausprobiert. Literatur Butterwegge, Christoph/Hentges, Gudrun (Hrsg.): Politische Bildung und Globalisierung, Opladen 2002. Steffens, Gerd (Hrsg.): Politische und ökonomische Bildung in Zeiten der Globalisierung, Münster 2007. Overwien, Bernd/Rathenow, Hanns-Fred (Hrsg.): Globalisierung fordert politische Bildung. Politisches Lernen im globalen Kontext, Opladen & Farmington Hills 2009. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben. 13 Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen M. Lapp 7255 Didaktik der Sozialwissenschaften: „Wege aus dem Rassismus“ – Lektüreseminar zur Theorie und Praxis rassismuskritischer Bildungsarbeit Seminar Di. 12-13.30, R 119 12.10.2010 LBGW (auch Sopäd.) IV-1, V-1,3; Zweitfach (Sopäd.) II-1, III-2,3 SOWI (auch Sopäd.) V-1, IV-1; Zweitfach (Sopäd.) II-WB2-1 Wird im Seminar bekannt gegeben. 35 "Was ist Rassismus?" ist die Ausgangsfrage rassismuskritischer Bildung in der Schule und anders wo. Rassismus zeigt sich in Form von tätlichen Übergriffen auf Migrant_innen bis hin zu Morde und rassistischen Sprüchen und Witzen. Sie zeigt sich aber auch in einer Benachteiligung im Bildungssystem, auf dem Wohn- und Arbeitsmarkt. Neben solchen offensichtlichen Formen zeigen sich rassialisiernde Denk-, Sprech- und Handlungsweisen aber auch im Alltäglichen, scheinbar Normalen und nicht zu Hinterfragendem. Das Seminar beginnt mit grundlegenden Texten zu Rassismustheorie und der Klärung weiterer zentraler Begriffe, wie Migration, Kultur, Macht, Ideologie und Diskurs. Anschließend wenden wir uns einem aktuellen Thema der rassismuskritischen Forschung, dem antimuslimischen Rassismus zu. Hier sollen insbesondere "Konstruktionsweisen des Anderen", deren machtvollen Effekte und die "Normalität" von Rassismus thematisiert werden. Es folgen Texte die unter dem Begriff Rassismuserfahrungen problematisieren, wie potentiell rassistische Adressierte zum beforschten Objekt werden, indem ihre Erfahrungen ausgeblendet oder als eindeutig prognostizierbar festgeschrieben werden, wie dies mit dem Tops "zwischen zwei kulturellen Stühlen zu sitzen" geschehen kann. Im zweiten Teil des Seminars wenden wir uns dem Handlungsfeld Schule und außerschulischer Jugendarbeit zu. Hier werden Studien zur institutionellen Diskriminierung und solchen zu pädagogischen Diskursen besprochen, um im Anschluss die Schlussfolgerungen für eine rassismuskritische Bildung zu diskutieren. Zum Abschluss werden konkrete Konzepte und Projekte rassismuskritischer Bildung vorgestellt, analysiert und diskutiert. Im Seminar kommen neben den klassischen Methoden wie Vortrag usw. zahlreiche aktivierende Methoden zur Textarbeit zum Einsatz, die auch für den Einsatz in der Schule geeignet sind. Die Bereitschaft zur Übernahme eines Referates wird vorausgesetzt. Literatur Wird im Seminar bekannt gegeben. 14 Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Scheinerwerb Teilnehmer/innen A. Klein 7260 Gender und Kolonialismus: Die III. Welt im II. Weltkrieg Seminar Fr. 8-9.45 Uhr, R 136 Blocktermine: Sa., 23.10., 11-18 Uhr, NS-Dokumentationszentrum; Fr., 10.12., 19.30-21 Uhr und Sa., 11.12., 15-19 Uhr, VHS Neumarkt 15.10.2010 LBGW (auch Sopäd.) IV-1; Zweitfach (Sopäd.) II-1 SOWI (auch Sopäd.) IV-1; Zweitfach (Sopäd.): II-WB2-1 D BA AM 7 Gesellschaftliche Herausforderungen Wird im Seminar bekannt gegeben. 50 In Zweiten Weltkrieg wurde die Welt neu aufgeteilt. Hannah Arendt analysierte diesen globalen Prozess als vorläufiger Höhepunkt eine Verschränkung von Imperialismus und totaler Herrschaft. Während Deutschland Osteuropa und die Sowjetunion auf der Grundlage von Kolonialplänen kriegerisch angriff, betrafen die antikolonialen Kämpfe bzw. die Entkolonisierungsprozesse insbesondere Frankreich und Großbritannien. Japan zeigte ähnliche Machtansprüche in der östlichen Hemisphäre. In diesem Seminar werden die Studierenden Teil dieser Geschichte aus ihrer heutigen Perspektive und mit aktuellen Bezügen erarbeiten, dokumentieren und neu interpretieren. Im Mittelpunkt steht das Ausstellungsprojekt " Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" des Rheinischen Journalistenbüros mit den dazu gehörenden Lehr- und Lernmaterialien für den Schulunterricht und den Begleitveranstaltungen. Filmveranstaltungen und Vorträge werden besucht und kommentiert. Seminarteilnehmende nehmen in selbst gewählten Rollen (als journalistische Berichterstatterin, als Sachverständiger, als pädagogischer Mediator, als Bildungsreferentin, etc.) an der Tagung zum Tag der Menschenrechte teil; hier geht es um Asien im Zweiten Weltkrieg und das Schicksal der Frauen, die Opfer der Sexual Slavery des Militärs geworden sind. Literatur Rheinisches Journalistenbüro, Recherche International e.V. (Hg.): Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Unterrichtsmaterialien zu einem vergessenen Kapitel der Geschichte, Köln 2008 Dies: "Unsere Opfer zählen nicht!" Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg, Berlin/Hamburg 2005 Mary Kaldor: Neue und alte Kriege. Organisierte Gewalt im Zeitalter der Globalisierung, Frankfurt a.M. 2003 Thiele, Martina (Hg.): Medien, Krieg, Geschlecht: Affirmationen und Irritationen sozialer Ordnungen, Wiesbaden 2010 15 Hauptstudium Forschungsseminar Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Teilnehmer/innen Ch. Butterwegge 7253 Forschungsseminar (Voraussetzung für Teilnahme: abgeschlossenes Hochschulstudium) Forschungsseminar Di. 16-17.30 Uhr, R 101/102 Bibliothek 19.10.2010 20 In dem Forschungsseminar für Absolvent(inn)en eines Hochschulstudiums werden aktuelle Fragestellungen, Probleme und Kontroversen aus dem Arbeits- und Forschungsbereich des Dozenten erörtert. Durch diesen Erfahrungs- und Meinungsaustausch, der sich auch auf methodische und arbeitsorganisatorische Probleme erstreckt, soll das Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit erleichtert, die Versagensangst dabei verringert und der Gefahr einer „Isolation am Schreibtisch“ entgegengewirkt werden. Literatur Bänsch, Axel: Wissenschaftliches Arbeiten, 8. Aufl. München/Wien 2003 Gunzenhäuser, Randi/Haas, Erika: Promovieren mit Plan. Ihr individueller Weg: von der Themensuche zum Doktortitel, Opladen/Farmington Hills 2006 Keseling, Gisbert: Die Einsamkeit des Schreibers. Wie Schreibblockaden entstehen und erfolgreich bearbeitet werden können, Wiesbaden 2004 Knigge-Illner, Helga: Der Weg zum Doktortitel, Frankfurt am Main/New York 2002 Müller, C. Wolfgang: Schreib-Lust. Von der Freude am wissenschaftlichen Schreiben, Münster 2001 Narr, Wolf-Dieter/Stary, Joachim: Lust und Last des wissenschaftlichen Schreibens. Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer geben Studierenden Tipps, 2. Aufl. Frankfurt am Main 2000 16 Kolloquium Dozentin/Dozent Nr. und Titel der Veranstaltung Art der Veranstaltung Zeit und Ort 1. Termin Zuordnung Teilnehmer/innen NN/ Mitarbeiter_innen der FiSt/ Ch. Butterwegge u.a. 7224 Kolloquium der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt) Kolloquium Mi. 17:45, R 9 Siehe Ankündigung der Soziologie Siehe FiSt 17