Forster_Aust_T_Punkt_ShopDB_Summary_v6 - Opal

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T-Punkt Shop-DB: Standortauswahl mit Workflow
und Geomarketing; Migration von MS Access auf
Apex 2.2
Michael Forster
T-Punkt Vertriebsgesellschaft mbH, Bonn
Dietmar Aust
Opal-Consulting, Köln
Schlüsselworte:
Application Express 2.2, Workflow, Geomarketing, ODBC, MS Access
Einleitung
Die T-Punkt Vertriebsgesellschaft (TPG) ist der konzerneigene stationäre Vertriebskanal der
Deutschen Telekom in Deutschland. Mehr als 6.000 Mitarbeiter und rund 1.400
Auszubildende betreuen jährlich rund 60 Millionen Privatkunden und 2,5 Millionen
mittelständische Geschäftskunden. Das Unternehmen betreibt derzeit 700 T-Punkte in
Deutschland und eröffnet laufend weitere Standorte. Bis zum Ende des Jahres sind insgesamt
786 T-Punkte geplant.
Die Analyse zur Erreichung dieses Expansionszieles hat einige Mängel im Prozess der
Standortfindung und -eröffnung (fehlende Abstimmung, Transparenz, Schritte dauern zu
lange) sowie Mängel technischer Natur ergeben (Medienbrüche, redundante und fehlerhafte
Adressen, kein zentrales Repository der Standorte).
Der Aufbau einer „Shop Datenbank“ wurde als zentrales Handlungsfeld der
Prozessoptimierung identifiziert.
Anforderungen
Kernziele waren der Aufbau einer zentralen Standortdatenbank/Shop DB sowie die
Implementierung eines Workflow Management Tools zur Reduzierung der Durchlaufzeiten
im Shop Rollout, d.h
 Implementierung einer zentralen Shop-Datenbank mit allen relevanten Daten inkl.
Geo-Kodierung aller erfassten Standorte
 Umsetzung und Detaillierung des „neuen“ Shop Roll-Out Prozesses.
 Implementierung eines Workflow Management Tools zur prozessualen Unterstützung
der Roll-Out Factory.
 Konsolidierung und Vereinheitlichung des Shop-Monitoring.
 Die vorhandene MS Access Datenbank FM DB soll weiterhin genutzt werden.
 Die MS Excel VP-Nummernliste mit deren Funktionalitäten (u.a. automatischer
Mailversand) soll in die FM DB integriert werden.
 Der Zeitrahmen von der ersten Anforderungsaufnahme (März), dem Projektstart
(April) bis zur Lieferung des ersten Prototypen (Mai) und der Wirkbetriebsaufnahme
(Version 0.6 am 13 Juni und Version 1.0 am 10 August) war extrem ambitioniert.
 Viele Details der Realisierung waren bei Projektstart unklar
Für die Umsetzung haben wir daher ein extrem iteratives Vorgehen mit wöchentlichen
Prototypen gewählt, um die Fachbereiche möglichst nah in den Entwicklungsprozess
einzubinden.
Realisierung
Die technische Infrastruktur besteht dabei aus den folgenden Komponenten:
Abb. 1: Systemarchitektur
 Zwei Hardware Load Balancer verteilen die Anfragen auf zwei redundant ausgelegte
Applikationsserver (Linux Redhat 4 mit Oracle Internet Application Server 10.1.3).
 Die beiden Applikationsserver greifen dann über das Apache Modul mod_plsql auf
die beiden RAC Knoten der Oracle Datenbank zu (Oracle 10.2.0.1 auf Solaris 10).
 Die Integration der Geokomponenten erfolgt dabei aus der Datenbank heraus, sie
fungiert dabei als Proxy für die Anfragen.
 Als Visualisierungskomponente wird die MapSuite 2.6 von der Fa. Infoware
eingesetzt. Die Shapefiles (Geometrien und Metadaten) werden durch die
Fachabteilung bereitgestellt und können durch die Applikation dynamisch aktiviert
werden.
 Zur Geokodierung von Adressen wird die Software JCoder Business Server 2.2 der
Fa. Infas Geodaten eingesetzt.
 Beide Systeme werden als Windows-Dienste auf einem Windows 2003 Server
betrieben und über http angesprochen.
 Die MS Access Applikationen werden vorerst weiter genutzt und greifen über ODBC
auf den migrierten Datenbestand zu.
MS Access Applikationen weiter nutzen
Dieser Teil war eine der größten Herausforderungen im Projekt. Es musste ein neues
Datenmodell entwickelt und die existierenden Daten aus MS Access dahin migriert werden.
Die existierenden Applikationen sollten jedoch ohne größere Umbauten weiter genutzt
werden, da aufgrund des engen Zeitplanes nur eine schrittweise Ablösung der MS Access
Clients möglich war. Weiterhin sollte die Downtime für die Datenübernahme niedrig gehalten
werden und bis zuletzt wurden Änderungen am System vorgenommen. Daher haben wir uns
für folgendes Vorgehen entschieden:
 Glättung der Tabellen- und Spaltennamen mit Hilfe eines VBA – Skriptes. Wie in
Access üblich werden die Namen in gemischter Groß-/Kleinschreibung und mit
Sonderzeichen versehen, gerne >30 Zeichen.
 Mit Hilfe von Oracle Heterogenous Services wurde ein Datenbank-Link auf die
ODBC Datenquelle eingerichtet.
 Über den Datenbank-Link konnte dann ein normaler ETL-Prozess in PL/SQL
umgesetzt werden, der die Daten direkt aus MS Access in Oracle überführt.
 In Oracle wurden Views bereitgestellt, um das Datenmodell in MS Access zu
emulieren.
 In MS Access wurden die Oracle Views über ODBC verlinkt und Abfragen darauf
erstellt, die der ursprünglichen Namenskonvention entsprachen.
Somit war für die existierenden Applikationen transparent, dass sie nunmehr auf Oracle
anstatt auf die internen MS Access Tabellen zugreifen. Als ODBC Layer wurde der Oracle
Instant Client auf den entsprechenden Rechnern von einem gemeinsamen Netzlaufwerk
genutzt. Die Übernahme selbst hat nur wenige Minuten in Anspruch genommen.
Workflow – Umsetzung
Der Workflow wurde mit Hilfe der Open Source PL/SQL engine pl/flow umgesetzt
(http://plflow.sourceforge.net/) . Diese hat zwar kein GUI für die Prozessdefinition, eignet
sich jedoch sehr gut für eine direkte Integration in eine Applikation. Es wurden zwei
nichtlineare Workflow-Prozesse umgesetzt, einen für die Eröffnung eines Partner-Standortes
und einen für die Eröffnung eines Own-Shops der TPG.
Geokodierung
Zur Geokodierung von Standorten wird der JCoder Business Server 2.2 der Fa. Infas
Geodaten eingesetzt. Damit wird sichergestellt, dass die Schreibweise von Standorten immer
eindeutig ist. Durch die Geokodierung können die Standorte auf der Karte eingezeichnet
werden. Weiterhin kann auch so vermieden werden, dass Standorte nur in einem gewissen
Abstand zu existierenden Standorten eingereicht werden.
Visualisierung
Für die Visualisierung wurde die Software
MapSuite 2.6 der Fa. Infoware eingesetzt.
Dies ist keine fertige Lösung, sondern liefert
als Toolkit nur die Bausteine, um die Karten
darzustellen.
So genannte Shapefiles können Flächen (z.B.
Konsumschwerpunkte, PLZ-Gebiete, etc.)
als auch Punkte (z.B. T-Punkte, geplante
Expansionsstandorte,
Konkurrenz)
darstellen.
Abb. 2: T-Punkte und Konkurrenz
Diese Shapefiles können statisch oder auch
dynamisch verwendet werden. Sie können
auch abhängig von der dargestellten
Auflösung der Karte eingeblendet werden.
Z.B., in der Gesamtsicht von Deutschland
werden die T-Punkte nicht angezeigt,
sondern erst, wenn man die Karte auf die
Darstellung der Städte vergrößert. Dann erst
werden auch die Namen kleinerer Orte
angezeigt.
Über eine URL-basierte API wird der
Kartenserver angesprochen und liefert die
Kartendarstellung als PNG-Grafik sowie die
Metadaten in XML über http.
Abb. 3: Visualisierung von Flächen
Fazit
In einem extrem kurzen Zeitrahmen wurde dieses Projekt zur vollsten Zufriedenheit der
Fachbereiche umgesetzt. Bereits nach wenigen Wochen der Realisierung konnte die Version
0.6 produktiv geschaltet werden, in der Kernfunktionalitäten umgesetzt wurden, so dass der
Expansionsprozess strukturiert und transparent begleitet wurde. Mittlerweile ist der Umfang
der Version 1.0 vollständig umgesetzt.
Die wesentlichen Erfolgsfaktoren dabei waren:
 Wöchentliche Prototyp-Zyklen
 Nutzung von Oracle Application Express
 Stufenweise Ablösung der MS Access Clients
Kontaktadressen:
Michael Forster
Landgrabenweg 147
D-53227 Bonn
Dietmar Aust
Am Weißen Stein 10
D-51143 Köln
Telefon:
Fax:
E-Mail
Internet:
Telefon:
Fax:
E-Mail
Internet:
+49(0)228-92723410
+49(0)228-92723419
[email protected]
http://www.t-punkt.de
+49(0)173-5322955
+49(0)2203-800431
[email protected]
http://www.opal-consulting.de
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