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14.3.2017
423.
Über Stock und Stein – Dortmunder Steinkäuze werden
ausgewildert
Zoologische Gärten verstehen sich seit jeher als die „Schaufenster der
Biodiversität und des Naturschutzes“. In einigen Fällen ist es auch
möglich, dass in Menschenobhut vermehrte Tiere in den angestammten
Lebensraum zurückkehren. Der Zoo Dortmund hat sich in seiner Historie
bereits an mehreren solcher Auswilderungen beteiligt, u.a. mit
Bartgeiern, Uhus und Weißstörchen. Aktuell werden regelmäßig in der
Westfalenmetropole
geschlüpfte
Kleineulen
(Steinkäuze
und
Schleiereulen) wieder in den natürlichen Lebensraum entlassen. 2016
wurden dafür drei Steinkäuze und eine Schleiereule weitergegeben. Der
Zoo arbeitet schon seit Jahren intensiv und in sehr gutem Einvernehmen
mit dem Naturschutzbund (NABU) und dessen Vogelpflegestation
zusammen. Grund genug, um hier einmal über Steinkäuze zu berichten.
Steinkäuze besitzen wie alle Eulen ein recht hohes Maß an
angeborenem Verhalten. Das kommt dem Erfolg einer Auswilderung
sehr entgegen. Nachdem das Wetter jetzt besser ist, sollen die
vormaligen Zootiere bald freigelassen werden, auch weil die im letzten
Jahr geschlüpften Tiere jetzt die richtige körperliche Statur haben.
Der Steinkauz (Athene noctua) ist nur etwas über zwanzig Zentimeter
lang, hat eine Flügelspannweite von 55 bis 60 cm und wiegt zwischen
180 bis 210 Gramm. Weibchen werden etwas größer und schwerer als
Männchen. Das Steinkauz-Gefieder ist oberseits dunkelbraun gefärbt.
Weißliche Flecken und Musterungen sind charakteristisch für die Art. Die
Bauchseite ist deutlich heller, manchmal fast weißlich gefärbt, es zeigt
sich eine dunkelbraune Bänderung. Der Schwanz ist recht kurz. Über
den Augen zeichnet sich ein weißlicher Augenstreifen ab. Der rundliche
Kopf ist klein, die Augen besonders groß und gelblich gefärbt.
Auf den Weltmaßstab betrachtet sind die Bestände der kleinen Eule
noch sicher. Innerhalb Deutschlands allerdings muss sie zu den
bedrohten
Vogelarten
Bestandschrumpfung
Baumbestände,
gerechnet
sind
intensiv
werden.
unter
Die
anderem
betriebene
Hauptgründe
die
Landwirtschaft,
der
Rodung
alter
Abriss
oder
Renovierung von alten verfallenen Gebäuden, die Schlupflöcher bieten.
Die Vögel bevorzugen offene, wenig bewachsene Landschaften. Zu den
natürlichen
Habitaten
gehören
in
der
Ebene
insbesondere
Streuobstwiesen, Kulturland und Steinbrüche. Manchmal sind sie auch
in großen, naturnahen Gärten und Parks anzutreffen. Alter Baumbestand
ist für die Brut aber zwingend notwendig. Manche Steinkäuze verhalten
sich auch als Kulturfolger, der in der Nähe von Siedlungsräumen
anzutreffen ist.
Die kleine Eule jagt von einer Ansitzwarte aus, gelegentlich auch auf
dem Erdboden. Sie greifen dabei neben größeren Insekten auch nach
Würmern, kleineren Vögel oder Nagern. Je nach Verbreitungsgebiet
verschmähen sie auch kleinere Reptilien nicht. Die unverdaulichen
Reste der Beutetiere würgt der Steinkauz (wie jede Eule) als Gewölle
wieder hervor. Als dämmerungs- und nachtaktiver Beutegreifer ist er
dennoch gelegentlich auch tagsüber bei der Jagd. Da es im Winter keine
Insekten gibt, frisst der kleine Kauz dann vornehmlich Singvögel, die im
Winter ihrerseits weniger Nahrung finden und daher eine erhöhte
Sterblichkeit aufweisen.
Bilder
Dem Pressedienst sind zwei Bilder angehängt.
Quelle: Ledvina / Zoo Dortmund.
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