SonntagsZeitung, 9. September 2007 TROJANER: FACHWISSEN UND KOMBINIERTE ABWEHRPRODUKTE Trojaner funktionieren als elektronische Hintertüren. Antivirensoftware alleine schützt dagegen nicht, weil Trojaner sich als unverdächtige Software tarnen können. Sie lassen sich auf dem PC nieder und laden dann in aller Ruhe weitere Funktionen aus dem Internet nach. Je nachdem protokollieren Trojaner den Datenverkehr in Firmen oder Verwaltungen, stehlen Dokumente oder nehmen an konzertierten Angriffen auf andere Systeme teil. Firmen und Privatanwender müssen mehrere Sicherheitsschleusen gegen diese Bedrohung einrichten. Dazu gehören gute Firewallgeräte, mehrstufige Abwehrprogramme und die ständige Aktualisierung von Betriebssystemen und Anwendungen – und möglicherweise der Verzicht auf potenziell gefährliche Onlineaktivitäten wie Bank- und Geldgeschäfte. Rundum-Sorglos-Pakete gibt es entgegen den Versprechungen spezialisierter Softwarehersteller nicht. Jeder zuverlässige Schutz setzt Fachwissen und eine Kombination von Abwehrprodukten voraus, die ihre Aufgabe speziell gut erfüllen. So genannte PC-Sicherheitssuiten haben alle Schwächen, die Hacker ausnutzen können. Besser ist es, bei einem Hersteller dessen führende Antivirensoftware zu kaufen und bei einem anderen ein Abwehrprogramm gegen elektronische Späher. Dieses Vorgehen ist zwar aufwändiger als die Installation einer Paketlösung. Auf Dauer stellt sich aber weniger die Frage nach einem möglichst günstigen Preis als die Frage, was einem die eigenen Daten und deren Schutz wirklich wert ist.