Zusatzinfo Lichtverschmutzung Definition Unter Lichtverschmutzung wird die künstliche Aufhellung des Nachthimmels verstanden, die durch unkontrolliert in alle Richtungen strahlende Außenbeleuchtung (Reklame, Straßenlaternen) entsteht. In die Wohnhäuser strahlendes Licht stört die Anwohner oder sie beeinflusst als sogenannter Lichtsmog die Sichtbarkeit des Sternenhimmels. Das Licht moderner Straßenlaternen (z. B. LEDs) wird deshalb gelenkt und strahlt nur dorthin, wo es gebraucht wird (z. B. auf den Gehweg). (Quelle: http://www.licht.de/de/trends-wissen/licht-und-umwelt/lichtimmissionen/, 04.01.2016) Die Folgen von Lichtverschmutzung werden derzeit verstärkt erforscht. Man weiß jedoch bereits, dass die Ökologie, der Mensch und die Astronomie durch Lichtverschmutzung beeinflusst werden. Ökologie In der Tierwelt kommt es zu Irritationen durch das Licht. Mehr als 60 % der wirbellosen Arten und 30 % der Wirbeltiere sind nachtaktiv und werden deshalb stark beeinflusst. Besonders deutlich ist dies bei Insekten erkennbar, die sich nachts an künstlichen Lichtquellen sammeln. Andere Tiere wie Spinnen oder Fledermäuse nutzen diese Insektensammlung für sich, indem sie sich gezielt an Orten aufhalten, an denen sie ihre Nahrung in großer Zahl sammelt. Dadurch werden bestimmte Insektenpopulationen geschwächt und deren Beutetiere vermehren sich schneller. Mensch Auch der Mensch wird durch die fehlende Dunkelheit negativ beeinflusst. Der natürliche Rhythmus zwischen aktiven und Schlafphasen wird durch das Hormon Melatonin gesteuert, welches nur bei Dunkelheit ausgeschüttet wird und dazu führt, dass der Mensch schlafen kann. Schlafprobleme sind deshalb oft die Folge der nächtlichen Bestrahlung. Zudem ergibt sich mit der Beleuchtung die Möglichkeit, unabhängig vom natürlichen Tag/Nacht-Rhythmus zu leben, was zu einer Ausdehnung von Schichtarbeit und des Nachtlebens geführt hat. Folgen davon sind neben gesundheitlichen Risiken (z.B. Burnout) auch Umweltschäden durch den erhöhten Energieverbrauch. Astronomie Besonders auf die Astronomie bzw. die Sichtbarkeit des Sternenhimmels wirkt sich die Lichtverschmutzung aus. Das Licht von Straßenlaternen und sonstigen Lichtquellen wird durch Straßenbelag, Häuserwände und Luftteilchen reflektiert und erleuchtet somit den Nachthimmel. Etwa 100 von 3000-4000 Sternen sind in einer größeren Stadt zu sehen. Observatorien mussten bereits um 1900 in lichtärmere Gegenden umgesiedelt werden. Zudem haben dadurch etwa ein Drittel der Deutschen noch nie die Milchstraße gesehen. Fragen Fallen dir weitere nachtaktive Tiere ein, die durch die Beleuchtung gestört werden könnten? Hast du die Milchstraße schon einmal selbst beobachten können? Welche sonstigen Lichtquellen neben der Straßenbeleuchtung sind dir nachts schon aufgefallen? Quellen: http://www.licht.de/fileadmin/Publikationen_Downloads/1506_lw20_Nachhaltigkeit_web.pdf, 04.01.2016 http://www.verlustdernacht.de/, 05.01.2016