Malte Neumeier | Kuno-Friedrich Konopka 19.04.2011 Protokoll Praktikum Instrumentelle Analytik 1 VA Versuch Blei und Kupfer Nachweis in Leitungswasser Theorie Unter Voltammetrie versteht man allgemein die Untersuchung des Strom-Spannungsverhaltens eines elektrochemischen Systems. In einer Elektrolysezelle wird mit Hilfe von Elektroden eine Spannung vorgegeben und verändert und der daraus resultierende Strom gemessen. Hierdurch werden in einer Messlösung Substanzen gemessen, die unter diesen Bedingungen reduziert oder oxidiert werden können. Bei einer bestimmten Zellspannung werden bestimmte Analyten an der polarisierbaren Arbeitselektrode elektrochemisch umgesetzt. Der Verlauf der Spannungskurve liefert Informationen über die Anwesenheit und Menge eines bestimmten Stoffes. Bei der Voltammetrie ist es praktisch, dass man mit ihr mehrere Analyten parallel untersuchen kann. In Abbildung 7.11 ist ein einfache polarographische Anordnung Dargestellt. Bei der Inversvoltammetrie wird an einem kleinen stationären hängenden Quecksilbertropfen bei einem um 200mV negativeren Potenzial als U ½ des Analyten über einen Zeitraum von mehreren Minuten eine Vorelektrolyse durchgeführt. Dazu muss die Sauerstoffbefreite Lösung reproduzierbar gerührt werden. In dieser Zeit reichern sich die reduzierten Analyten im bzw. am Quecksilbertropfen an. Nach einer Beruhigungszeit wird das Arbweitselektrodenpotential konstant in anodische Richtung verändert. Sobald das aktuelle Arbeitselektrodenpotential höher als das Halbstufenpotential des Analyten ist läuft findet die umgekehrte elektrochemische Reaktion statt. Die reduzierten Stoffe gehen unter oxidation wieder in Lösung. Hierbei nimmt der anodische Strom ab, da kein oxidierbarer Analyt mehr im Quecksilbertropfen vorhanden ist und der Schreiber registriert einen anodischen Strompeak. Der Grundelektrolyt wird benötigt um Migrationsstrom zu verhindern. Bei der Voltammetrie wird häufig mit dem Verfahren der Standardaddition gearbeitet, um genauere Ergebnisse zu erzielen. Hierzu wird in einer ersten Messung die Probenlösung gemessen. Danach wird immer dieselbe Menge eines Standards des zu untersuchenden Stoffes beigegeben, der ungefähr einen gleich großen Strompeak verursacht wie die Probe. Durch Extrapolation der Messkurve aud den Schnittpunkt mit der Konzentrationsachse wird der Gehalt der Probenlösung ermittelt. Der Konzentrationsbetrag am Schnittpunkt entspricht der jeweils über den Standardzusatz hinausgehenden Konzentration an Analyten in der Messlösung. Malte Neumeier | Kuno-Friedrich Konopka 19.04.2011 Verwendete Geräte Mikroliterpipetten (Überprüfung s. Anlage): o 500µL 26F o 50µL 9F o 1000µL 31F o 100µL 14F o 25-250µL 28V Leitungswasser (Küche, Malte Neumeier, morgens) Leitungswasser (Bad, Malte Neumeier, morgens) Leitungswasser (Küche, Lukas Steege, nachts) Leitungswasser (Küche, Kuno-Friedrich Konopka, morgens) Leitungswasser (Küche, Kuno-Friedrich Konopka, abends) 757 VA Computrace Metrohm (IA7) Probennahme und –vorbereitung Probennahme: Zunächst haben wir PET Gefäße mit Reinstwasser gereinigt und anschließend mit 0,5ml 33% HCl aufgefüllt. Einen Tag vor dem Praktikumstermin, beziehungsweise am Morgen des Termines haben wir die PET Gefäße mit den Proben befüllt. Ansetzen der Standards: Für eine ordentliche Kalibierrung haben wir jeweils 2 Standards mit den Konzentrationen: 1mg/L Pb 10mg/L Pb 0,5mg/L Cu 5mg/L Cu Aus Cu und Pb Stammlösungen (β1000mg/L) angesetzt. Wobei wir die Kupferstandards und die Gruppe Schweikert/Jatzkewitz die Bleistandards angesetzt haben. Messung Nun haben wir an dem HPLC Gerät zunächst eine Blindwert-Messung mit 5 Additionen von jeweils 500µl der geringer Konzentrierten Standards nach Anleitung ausgeführt. Hierzu haben wir zunächst die Elektroden gereinigt und das Messgefäß mit 25ml Reinstwasser und 0,5ml HCl aufgefüllt und danach gemessen. Daraufhin haben wir die Additionen durchgeführt. Bei der Standardkontrolle haben wir vor der Messung jeweils 500µl der geringer konzentrierten Standards in das Messgefäß hinzugegeben und dann mit jeweils 50µl der höher konzentrierten Standards 3 Additionen durchgeführt. Bei der Probenmessung haben wir immer 1ml Probe in das Messgefäß hinzugegeben. Anschließend jeweils 3 Additionen durchgeführt. Bei M. Neumeier Bad haben wir mit 25µl von 10mg/L Pb und 25µl von 5mg/L Cu addiert. Bei M. Neumeier Küche haben wir mit 25µl von 1mg/L Pb und 50µl von 5mg/L Cu addiert. Malte Neumeier | Kuno-Friedrich Konopka 19.04.2011 Bei L. Steege Küche haben wir mit 25µl von 1mg/L Pb und 200µl von 5mg/L Cu bei der ersten Addition addiert. Bei den darauffolgenden haben wir mit 100µl von 5mg/L Cu addiert. Bei K.-F. Konopka Küche abends und K.-F. Konopka Küche morgens haben wir nur mit 50µl von 5mg/L Cu addiert, weil keine Messbare Pb-Konzentration vorhanden war. Gemessene Werte / Endkonzentration Siehe Anlagen. Fehlerbetrachtung und –Berechnung Der erste Fehler, den wir begangen haben ist, dass wir die PET-Gefäße nicht mit angesäuertem Reinstwasser, sondern mit Reinstwasser gereinigt haben und so noch Restkonzentrationen Pb und Cu in den Gefäßen geblieben sein könnten. Weiterhin kann es sein, dass wir bei der Messung von M.N. Bad, wo die Pb Konzentration bei 400µg/L gemessen wurde, vergessen haben die Pipettenspitze nach dem Pipettieren des 10mg/L Pb-Standards die Spitze zu wechseln, was das hohe Ergebnis erklären würde. Weiterhin muss uns ein Pipettierfehler bei der Addition der Pb-Standards bei Steege Küche unterlaufen sein. Hier haben wir die verstellbare Pipette auf 200µl für die Kupferaddition eingestellt gehabt und anschließend auf 25µl zurückgestellt ohne Sie erneut zu testen. Hierbei kam ein ΔI von 2nA anstatt der für 25µl Pb üblichen 1 nA zustande. Fehlerberechnung siehe Anlagen. Ergebnisbewertung mit Literaturvergleichswerten Alle gemessenen Konzentrationen bis auf die aus M.N. Bad, wo die gemessene Pb-Konzentratinon bei 400µg/L liegt, liegen unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung von 20µg/L Pb und 2mg/L Cu und sind damit in Ordnung. Wir haben daraufhin die Probe aus M.N. Bad nochmals durch ein anderes Analyseverfahren testen lassen, wo auch diese Probe unterhalb der Grenzwerte lag. Deswegen haben wir beschlossen diese Probe am nächsten Praktikumstermin noch einmal zu messen. Quellen Literaturvergleichswerte: http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltthemen/boden/_bersicht_Richtwerte.pdf Theorie Voltammetrie: Instrumentelle Analytische Chemie (Cammann) Abb. 7.11: http://nibis.ni.schule.de/~bbsfbnat/material/3a06d88b.jpg