AGN Gliederung: • • • • Entdeckungsgeschichte: Klassifikation von aktiven Galaxienkernen Warum schwarze Löcher ? Hochenergieeigenschaften der AGN im Röntgen / TeV Bereich Entdeckungsgeschichte Milchstrasse: 5,8⋅1011 ●Typus: Spiralbalkengalaxie (Stand 2005) ●Anzahl der Sterne: zwischen 200 und 400 Milliarden ●Masse: ca. 5,8⋅1011 Sonnenmassen (Stand 2006) * A ●Durchmesser: ca. 100 000 Lichtjahre (Lj) ●Radialer Abstand: Zentrum - Sonnensystem: ca. 26 000 Lj * ●Im Zentrum supermassives Schwarzes Loch: Sagittarius A ca: 3,7 Mio Sonnenmassen ●direkte Bahnbeobachtung einiger Objekte in der Nähe vom schwarzen Loch möglich: Unsere Galaxie ist nur eine unter vielen: • Messier Katalog (Veröffentlichung 1771) • Edwin Hubble: Spiralförmige nebelartige Strukturen liegen weit außerhalb unserer Galaxis • Entdeckung unterschiedlicher Galaxientypen im optischen Bereich (Stimmgabelschema nach Edwin Hubble) • neue Beobachtungsart: Karl Guthe Jansky empfängt Radiostrahlung aus der Milchstraße. Entdeckung von Galaxien mit aktivem Kern (AGN Active Galactic Nuclei) • Seyfert Galaxien: 1943 publizierte Carl Keenan Seyfert Arbeit über Galaxien mit besonders hellen Kernen • Radiogalaxien: späte 50er, Entdeckung von starken Radioquellen am Himmel. Zuordnung zu den optischen Gegenstücken gelang 1960. • Quasare: Marteen Schmidt klärt deren Entfernung auf. Klassifikation der AGN Klassifikation der AGN • Seyfert Galaxien: • Seyfert Galaxien: – Spiral oder Irreguläre Galaxien – starke Strahlung über weite Bereiche des elektromagnetischen Spektrums – Veränderliche Intensität. – Klassifizierung in die Typen 1 + 2 VereinigungsTheorie – LINER (low ionisation nuclear emission line region galaxies) • optische Spektrum ist dem der Seyfert 2 Galaxien sehr ähnlich, aber schwächeres Kontinuum Klassifikation der AGN • Seyfertgalaxien • Radiogalaxien: • Radiogalaxien: – intensive Radiostrahlung – im optischen Bereich mit die hellsten Objekte Leistung oft noch größer im Radiobereich – meist elliptischer Galaxientyp – Unterscheidung zweier unterschiedlicher Klassen: • FR1 / FR2, aber Ursache unbekannt – Entstehung der Radiostrahlung: • Synchrotron Strahlung • durch Auftreffen der Jets auf Materie im intergalaktischen Medium. Klassifikation der AGN • Seyfert Galaxien • Radiogalaxien: • Quasare: • Quasare: quasi stellar Radio sources QUOs: quasistellar Objects – hellste AGN (100 Milliarden mal heller als die Sonne) – am weitesten entfernte Objekte im Universum – Alle Quasare zeigen mindestens ein bisschen Radiostrahlung – Existens von ca 10 x mehr radioleisen QSOs als radiolauten – Ähnlichkeiten zu Seyfertgalaxien: • schwächere Absorbtions eigenschaften der Galaxie und schwächere narrow lines • Spektrum • Kontinuierlicher Übergang zwischen leuchtkräftigsten Seyfert-Galaxien und den Quasaren − F =A⋅ Klassifikation der AGN • • • • Seyfert Galaxien Radiogalaxien: Quasare: Blazare: • Blazare: – Schnelle und intensive Schwankungen in der Amplitude – Unterklassen: • Optically Violent Variables (OVVs ) • BL Lac Objects: – Virtuelle Abwesenheit von Emissionslinien im Spektrum – In schwachen Phasen zeigen BL Lac Objecte ein Spektrum mit breiten Emissionslinien – (stark polarisierte Synchrotonstrahlung) Warum supermassive schwarze Löcher ? Warum supermassive schwarze Löcher ? • Wichtigste Eigenschaften schwarzer Löcher • Lösungen der Feldgleichung für schwarze Löcher werden in speziellen Metriken beschrieben: – Schwarzschild Größte Bedeutung – Kerr – Reissner-Nordström – Kerr-Newman • Schwarzschildlösung: – Konsequenzen: • Ereignishorizont – Schwarzschildradius – Eingefrorener Bewegungszustand • Masse in Singularität gefangen • Extrem gekrümmte Raumzeit für ein schwarzes Loch • Schwarzschildradius: r S = 2G m c2 • Schwarzschildradius in Sonnenmassen: : 2,95km –1 : ca.4X Sonnenradius (3 Mio. km) – 1 Mio. : ca 15 AE ( 3 Mrd. km) – 1 Mrd. (Abstand : Sonne - Uranus) • Kerrlösung – Konsequenzen: • Ergossphäre: Objekte innerhalb bekommen aufgezwungenen Drehimpuls • Existenz zweier Horizonte. – Äußere: Einleitung zur Ergossphäre – Innere : Ereignishorizont • Rotationsgeschwindigkeit: max. c • Ringsingularität im Innerem des SL • Ereignishorizont Form eines Paraboloiden. – Entlang Drehachse für Schwarzschild und Kerr Loch gleich Gm – Am Äquator bei a= 0,99 Radius: 2 c • Energieeffizienz – Schwarzschildloch: ≈5,7 % (a= 0) – Kerrloch: ≈42 % (a= 0,99) (vgl. Proton-Proton Zykl. 0,7%) – Vermutung: • größte Teil der umgewandelten Energie geht in Jets • kleinere Teil in EM- Strahlung • Die Leuchtkraft eines AGNs proportional zur Akkretionsrate. – Hier Annahme: Akkretionsscheibe Enstehungsort EMStrahlung – Eddingtion Leuchkraft: Strahlungskraft = Gravitationskraft LE 4 G c m p 31 −1 Ṁ E = 2 L E= M ≈1,3⋅10 J⋅s c e – Zuviel EM-Strahlung: Verhinderung von Akkretion Ṁ ≈ Ṁ Edd : sehr aktiver Kern , L Kern ≈ L Edd ⇒ Quasar o.ä. Ṁ ≪ Ṁ Edd : schwach aktiver Kern , L Kern ≪ L Edd ⇒ Seyfertgalaxie Ṁ ≈0 : Inaktiver Galaxienkern , L Kern≈0 ⇒ Normale Galaxie • Was spricht für massives schwarzes Loch ? – Große Variabilitäten in der Leuchtintensität der AGN • Begrenztheit der Lichtgeschwindigkeit a sehr kompaktes Objekt in dem Strahlung produziert wird – Leuchtkraft milliardenfach größer als Sonne • solch kompakte Sternhaufen unmöglich. – Spektrale Eigenschaften der Strahlung: a keine Sterne. – Beobachtung relativistischer Jets – Unsere Milchstraße beherbergt schwarzes Loch. Bahnbewegung einzelner Sterne ergibt direkt Rückschlüsse auf Masse des SL Warum supermassive schwarze Löcher ? • Wichtigste Eigenschaften schwarzer Löcher • Vereinheitlichende Theorie • Vereinheitlichende Theorie für alle AGNs (Mitte der 80er) – Annahme eine supermassiven SL als „Motor“ der AGN allgemein akzeptiert. – Blickwinkel entscheidet was für ein AGN erscheint: (Radiogalaxie, Quasar, Blazar) Warum supermassive schwarze Löcher ? • Wichtigste Eigenschaften schwarzer Löcher • Vereinheitlichende Theorie • Vergleich zu stellaren schwarzen Löcher • Beide haben gleichen Mechanismus – Spektren sind nicht zu unterscheiden • Größter Unterschied: Größenskala Hochenergieeigenschaften der AGN im Röntgen und TeV Bereich Hochenergieeigenschaften der AGN im Röntgen und TeV Bereich • Modell zur Erzeugung hoher Energien • Standard Vorstellung für die Erzeugung der gemessenen Energiespektren: – Ursache: Inverse Compton Streuung • Streuung niederenergetischer Photonen an schnellen Elektronen (Energiegewinn) – Untermauerung der These: • Definition eines Verstärkungsfaktor pro Streuung: E 4kT− E A= = 2 E me c E E aus Herleitung der Comptonstreuung • Streuung kann k mal stattfinden: E k =E i A k E k =Energie nach k maliger Streuung E i =Anfangfangsenergie Photon = • Berücksichtung der Streuwahrscheinlichkeit pk e =ek ln e ln A E folgen die Proportionalitäten: N E k ~N E i Ak ~N E i k Ei − aPotenzgesetz stimmt sehr gut mit gemessenen Werten überein. • Berücksichtigung relativistischer Effekte bei Emissionsspektren: z.B Fe K • – gravitative Rotverschiebung – Relativistischer Dopplereffekt Enstehung der - Quanten im TeV Bereich: – Jets sind Ursache: • leptonische Modell – rel. Elektronen im Jet + Magnetfeld a Synchroton Strahlung – rel. Elektronen » streuen an Synchrotonstrahlung (SSC) » streuen an Photonen z.B. aus der Akkretionsscheibe (EC) a TeV - Strahlung • Hadronische Modell – Erklärung durch Nachbeschleunigung von normaler Materie im Jet – Über Wechselwirkung mit anderen Photonen (z.B Synchroton)können neutrale Pionen erzeugt werden – Zerfall in Photonen und lösen durch Paarerzeugung leptonische Kaskade aus » (S-PIC) Wenn eigene Photonen bei dem inversen Compton Prozess beteiligt » (E-PIC) wenn Photonen auf ein externe (Saat) Photonenfeld treffen. a TeV - Strahlung Hochenergieeigenschaften der AGN im Röntgen und TeV Bereich • Modell zur Erzeugung hoher Energien • Messmethoden • Röntgenstrahlung wird von der Atmosphäre absorbiert – niederenergetische Photonen im Röntgenbereich • Röntgensatelliten – Prinzip: Totalreflexion bei schrägem Lichteinfall (Wolter Teleskop) – moderne Röntgen Satelliten: » Chandra (1999 USA) » XMM – Newton (1999 EU) » Astro E-2 (2005 Japan) – Winkelauflösung ähnlich optischen Teleskopen (Chandra: max. 0,5“ ) – Energiespektrum bei Astro E-2 (0.4 – 100 keV) • Detektion von TeV Strahlung 1 Photon – auftreffende TeV Strahlung seltenes Ereignis: s⋅km 2 • Große Detektorfläche von Vorteil – Tscherenkow Astronomie: • - Strahlung im TeV Bereich erzeugt Teilchenschauer – Erzeugung von Tscherenkow Licht kolliminiert in einem Kegel von 1° – Tscherenkow Teleskope z.B. H.E.S.S. −9 • Zeitauflösung 10 s – Ursprung: Hintergrundlicht n Tscherenkow • Durch Verbund mehrerer Teleskope gute Ortsauflösung möglich (0,1° / 3600 mal schlechter als Hubble) • Messbare Energien 100 GeV – 10 TeV • Energieauflösung < 20% der Energie des Primärteilchens (H.E.S.S.) Literatur: • Wikipedia (en): Active galactic nucleus • Knut Janke: (Seminarvortrag) Galaxien, Quasare Schwarze Löcher • Martin Rees: Black Hole Models for active Galactic Nuclei • David J. Axon: „evidence of the torus, past, future and elsewhere: The unified theory of active Galactiv Nuclei“ • J.M. Moran & L.J. Greenhill: Observational Evidence for Massive Black Holes in the Centers of Active Galaxies • Heidrun Bojahr (Dissertation): Suche nach TeV Blazaren mit dem Hegra System der abbildenden Cherenkov- Teleskope