Aufgaben und Aktivitäten - Kinder

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Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der
Bundesrepublik Deutschland
Aufgaben und Aktivitäten
Tätigkeitsbericht 2015
1
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
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1. Fachbegegnung und
Fachdiskurs
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5
2. Entwicklung von
Themen
............................................................................................................................................................................................
9
3. Internationale Dimension der Arbeit des
KJTZ
............................................................................................................................................................................................
12
4.
Autorenförderung
............................................................................................................................................................................................
15
5. Wissensvermittlung und
Wissenserwerb
............................................................................................................................................................................................
18
6.
Nachwuchsförderung
............................................................................................................................................................................................
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7. Kommunikation und
Marketing
............................................................................................................................................................................................
24
8. Verwaltung und
Infrastruktur
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9. Fakten im
Überblick
............................................................................................................................................................................................
29
2
Einleitung
2015 war ein wichtiges Jahr für das Kinder- und Jugendtheater weltweit. Im April konnten
Aktivist*innen des Weltverbandes der Theater für Kinder und Jugendliche ASSITEJ das
fünfzigjährige Bestehen der internationalen Organisation feiern. Anlässlich des 50.
Jahrestags der Gründung der ASSITEJ konnten wir zurückblicken auf ein halbes
Jahrhundert internationaler Austausch- und Vernetzungsarbeit für die Entwicklung des
Kinder- und Jugendtheaters weltweit. In den 1960er Jahren dominierten die Mitglieder aus
Nordamerika sowie aus West- und Osteuropa den Weltverband. Inzwischen ist die ASSITEJ
ein globaler Verband mit über 80 nationalen Zentren als Mitglied.
Die Geschichte des Weltverbandes ist aber nicht nur die Geschichte der Vernetzung und
des künstlerischen Austauschs, sondern auch die Geschichte einer beispiellosen
Entwicklung der darstellenden Künste für junges Publikum auf allen Kontinenten. Das
Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland ist 1989 auf
Initiative der deutschen ASSITEJ vom Bundesjugendministerium eingerichtet worden und
hat seitdem entscheidend zur künstlerischen Entwicklung und gesellschaftlichen
Anerkennung des Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland beigetragen. Vor allem im
Prozess der Wiedervereinigung zweier deutscher Landschaften des Kinder- und
Jugendtheaters und der Herausbildung eines gemeinsamen Selbstverständnisses von
einem zeitgenössischen Theater für junges Publikum hat das KJTZ in Kooperation mit der
ASSITEJ und einer Vielzahl von Theatern sowie Verbänden und Einrichtungen der
Kulturellen Bildung Diskursangebote gemacht und mit vielfältigen Impulsen
Entwicklungen angestoßen.
Anlässlich des »ASSITEJ Artistic Gathering 2015« hat sich wieder gezeigt, dass das Kinderund Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland eine weltweit einzigartige
national und international tätige Institution es. Das KJTZ entwickelt und fördert das
Theater für ein junges Publikum und unterstützt das Verbandsziel der ASSITEJ jedem Kind
und jedem Jugendlichen in Deutschland die Chance zu geben, Theaterkunst zu erleben
und selbst Theater zu spielen. Das KJTZ fördert das Theater für junge Menschen und mit
jungen Menschen, unterstützt Künstler und Pädagogen in ihrer Theaterarbeit und vertritt
die Interessen der Akteure in Politik und Gesellschaft. Dabei werden aktuelle Themen
aufgegriffen und reflektiert, um auf dieser Grundlage Modellprojekte, Veranstaltungen,
Festivals und Tagungen zu initiieren und Fort- und Weiterbildung anzubieten.
Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum übernimmt Verantwortung für das kulturelle Erbe
des Kinder- und Jugendtheaters als Grundlage für dessen Zukunft. Es informiert und berät
Künstlerinnen und Künstler, Studierende, Pädagoginnen und Pädagogen sowie alle
anderen Interessierten mit einem breiten Serviceangebot. Die Arbeit des Kinder- und
Jugendtheaterzentrums ist vernetzt mit den Aktivitäten von Theatern, Verbänden,
Institutionen, Festivals und anderen Partnern im In- und Ausland.
Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum wird durch das Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend aus Mitteln des Kinder- und Jugendplanes des Bundes, durch
das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main finanziert. Die Projekte des Zentrums
werden durch weitere Förderer unterstützt. Rechtsträger des Kinder- und
3
Jugendtheaterzentrums ist die ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Fachaufsicht
obliegt einem Kuratorium. Das KJTZ ist Mitglied bei der Bundesvereinigung Kulturelle
Kinder- und Jugendbildung (BKJ) und Repräsentant für Interplay Europe, das Festivals für
junge Dramatiker in Europa. Es kooperiert weltweit mit der Internationalen Vereinigung
des Theaters für Kinder und Jugendliche (ASSITEJ) und mit dem Goethe-Institut.
Mit dem Tätigkeitsbericht für das Jahr 2015 legen die Mitarbeiter*innen des KJTZ eine
Bestandaufnahme und Reflexion der aktuellen Arbeitsschwerpunkte vor. Die einzelnen
Kapitel beziehen sich jeweils auf eines der acht Ziele und Arbeitsschwerpunkte, welche die
Mitarbeiter*innen des KJTZ gemeinsam mit den Mitgliedern des ASSITEJ-Vorstandes und
des Kuratoriums 2014 erarbeitet haben und reflektieren den Entwicklungsstand und
Entwicklungspotenziale für die weitere Arbeit. Da der Tätigkeitsbericht auch als
Sachbericht für die Zuwendungsgeber des KJTZ erstellt wird, findet in der
Binnengliederung der Kapitel das von den Richtlinien des Kinder- und Jugendplans des
Bundes geforderte Sachberichtsraster Anwendung.
Prof. Dr. Gerd Taube
Leiter des KJTZ
4
1. Fachbegegnung und Fachdiskurs
Ziele und Schwerpunkte
Eine zentrale Aufgabe des KJTZ ist die bundesweite fachliche Anregung der künstlerischen und
pädagogischen Praxis des Kinder- und Jugendtheaters als Theater für junges Publikum und als
Theater der Kinder und Jugendlichen. Grundlage dafür sind die kontinuierliche Beobachtung
und Einschätzung der Praxisfelder durch die Sichtung und Bewertung der Vorschläge für die
Biennale des deutschen Kinder- und Jugendtheaters oder den Deutschen Kindertheaterpreis
und den Deutschen Jugendtheaterpreis. Die Vernetzung mit der Theaterpraxis ist das
Arbeitsprinzip des KJTZ. Um den Fachdiskurs zu ermöglichen führt es regelmäßige
bundeszentrale Fachbegegnungen durch. Es initiiert darüber hinaus
Kooperationsveranstaltungen mit Partnern aus der Praxis oder unterstützt deren
Veranstaltungen.
Aktivitäten und Maßnahmen
Das Frankfurter Autorenforum für Kinder- und Jugendtheater und das Festival des
Theaters für junges Publikum »Augenblick mal!« bilden seit zweieinhalb Jahrzehnten die
zentralen Plattformen des fachlichen Diskurses der Kinder- und Jugendtheater in
Deutschland. Mit beiden Veranstaltungsformaten wird der kontinuierliche und thematisch
verknüpfte Fachaustausch ermöglicht. Besonders deutlich hat sich das beim Autorenforum
2015 gezeigt, mit dem das KJTZ sehr konkret auf die Diskussionen zur Programmauswahl
von »Augenblick mal! 2015« reagiert hat.
Das Festival des Theaters für junges Publikum »Augenblick mal! 2015« wurde in
Kooperation mit der ASSITEJ e.V. Bundesrepublik Deutschland, dem Jungen Staatstheater
Berlin THEATER AN DER PARKAUE und dem GRIPS-Theater Berlin vom 21. bis 26. April 2015
in Berlin an den Festivalspielstätten und Veranstaltungsorten Junges Staatstheater Berlin
THEATER AN DER PARKAUE, GRIPS-Theater am Hansaplatz und Podewil, die Tischlerei der
Deutschen Oper Berlin, die Sophiensæle, das Kunsthaus Bethanien und das Umweltforum
Berlin durchgeführt. Das Festival war geprägt durch die Gastgeberrolle für das ASSITEJ
Artistic Gatherings 2015 (AAG15).1 Dadurch konnten außergewöhnlich viele internationale
Gäste als Besucher*innen des Festivals begrüßt werden. Die zehn herausragenden und
impulsgebenden Inszenierungen der nationalen Biennale2 wurden daher mit englischen
Übertiteln gezeigt und haben einen pointierten Einblick in die künstlerische Praxis des
Theaters für junges Publikum in Deutschland gegeben. Mit Gastspielen aus Frankreich3
und Flandern4 öffnete »Augenblick mal! 2015« erneut ein Fenster für internationale
Impulse.
1
2
3
4
Vgl. dazu Kapitel 3. Internationale Dimension der Arbeit des KJTZ, S. 10-12.
Die Liste der eingeladenen Inszenierungen ist im Kapitel 9.2. Projekte und Ergebnisse, S. 29 zu finden.
Mit dem Kinder- und Jugendtheaterfestival »Petits et Grands« (April 2015) in Nantes (Frankreich) war eine
deutsch-französische Kooperation verabredet. Beide Festivals reservierten eine Spielplanposition als »Carte
Blanche« für den Partner im anderen Land. So war die zu »Augenblick mal! 2015« eingeladenen Produktion
»Trashedy« zu Gast beim Festival in Nates. Und eine Produktion des französischen Festivals wurde nach
Berlin eingeladen.
Die Liste der eingeladenen Inszenierungen ist im Kapitel 9.2. Projekte und Ergebnisse, S. 30 zu finden.
5
Im November 2015 veranstaltete das KJTZ das 27. Frankfurter Autorenforum für Kinderund Jugendtheater unter dem Titel »Mit Weitblick – Neue Kräfte im Theater für junges
Publikum« in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Der
fachliche Diskurs über aktuelle künstlerische und gesellschaftliche Herausforderungen an
das Kinder- und Jugendtheater fand damit an einem für die zeitgenössischen freien
Darstellenden Künste prägenden Ort statt und durch die künstlerischen Erfahrungen und
Kompetenzen des Kooperationspartner wurde die Perspektive der Diskussion erweitert.
Das Programm des Autorenforums, das von Anna Eitzeroth, Henning Fangauf und Dr.
Jürgen Kirschner im Team entwickelt wurde, gab Raum, sowohl über unkonventionelle
Produktionsweisen im performativen Theater zu diskutieren, als auch Vermittlungsfragen
zu thematisieren und Perspektiven für neue Arbeitsweisen in der Stückentwicklung zu
eröffnen. Im Zentrum des Programms stand der fachliche Diskurs mit neuen Akteuren im
Theater für junges Publikum.5
Vom 1. bis 3. Februar 2015 hatte das Theater der jungen Welt in Kooperation mit dem
KJTZ zum vierten Mal zur Werkstatt der Autoren »Boxenstopp Leipzig« eingeladen. Im
Mittelpunkt des von Henning Fangauf (KJTZ), Petra Fischer (Junges Schauspielhaus Zürich)
und Lars Krüger (Theater der jungen Welt) entwickelten Werkstatt-Konzepts für den
Fachaustauschs über das Schreiben dramatischer Kinderliteratur, standen die mit
Unterstützung der Stipendien zum Deutschen Kindertheaterpreis 2014 entstandenen
Stücke und ihre szenischen Erprobungen, die von drei Ensembles präsentiert wurden.6
Neben der szenischen Präsentation der drei Stücke fanden mehrere Arbeitsgespräche
statt, teils öffentlich mit Fachbesuchern, teils als Autorenateliers für den Dialog zwischen
Autoren und Ensembles. Der Dramatiker und Schreiblehrer Oliver Bukowski war als Tutor
mit dramaturgischen Reflexionen und kritischen Einschätzungen an allen Gesprächen
beteiligt.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Die vom Auswahlgremium für »Augenblick mal! 2015« ausgewählten Inszenierungen
können als Aufforderung zur weiteren und noch grundsätzlicheren Auseinandersetzung
des Kinder- und Jugendtheaters mit den vielfältigen Formen der zeitgenössischen
Darstellenden Künste interpretiert werden. Gleichzeitig ist das Programm ein Plädoyer für
ein Theater, das in seinen Stücken, Themen und Stoffen seismographisch auf
gesellschaftliche Veränderungen und den rasanten Wandel der Lebenswirklichkeit von
Kindern und Jugendlichen reagiert.
Angesichts der künstlerischen Programmatik der Auswahl hat sich der notwendige
Verzicht auf die bekannten und erprobten Inszenierungsgespräche zugunsten der
Durchführung der vier zentralen »International Artistic Encounters« des AAG15 für den
künstlerischen Diskurs als Einschränkung erwiesen. Bei allen positiven Reaktionen auf den
gelungenen internationalen Austausch mit Künstler*innen aus aller Welt in lebendigen
und relevanten Diskursen und Begegnungen, wurde in der Auswertung des Festivals das
Fehlen des unmittelbaren fachlichen Austauschs und der intensiven Reflexion der
5
6
Zum Autorenforum eingeladene Expert*innen und Inszenierungen sind im Kapitel 9.2. Projekte und
Ergebnisse, S. 30 zu finden.
Konzepte und Stückentwürfe waren bereits im Dezember 2014 beim Frankfurter Autorenforum erstmals
vorgestellt und diskutiert worden. Ein Überblick über die Stipendiaten, ihre Stücke und die beteiligten
Theater und Verlage ist im Kapitel 9.2. Projekte und Ergebnisse, S. 29 zu finden.
6
ausgewählten Inszenierungen beanstandet. In diesen Reaktionen formulieren sich das
fundamentale Interesse und der dringende Bedarf der Künstler*innen des Kinder- und
Jugendtheaters einem bundeszentralen fachlichen Diskurs zur Weiterentwicklung des
Theaters für Kinder und Jugendliche.
2015 hat das KJTZ auf diesen Bedarf durch den ausdrücklichen inhaltlichen Bezug des
Autorenforums auf Tendenzen und ausgewählte Inszenierungen des Festivalprogramms
reagiert. Zudem sind die Kurator*innen und zum Festival eingeladene Künstler*innen als
Expert*innen in den Diskussionen beteiligt worden. Die Teilnehmer*innen diskutierten
lebendig und kontrovers den Einfluss der neuen Kräfte auf das Kinder- und Jugendtheater,
der sich im künstlerischen Engagement von neuen Akteuren für junges Publikum und
jenen Spiel- und Arbeitsweisen äußert, mit denen Konventionen und traditionelle Grenzen
des Kinder- und Jugendtheaters überschritten werden.
Mit der vierten Ausgabe von »Boxenstopp Leipzig« ist es dem KJTZ mit seinen
Kooperationspartnern erneut gelungen, konkrete Impulse für die künstlerische Praxis zu
geben. Mit der Unterstützung durch die Stipendien zum Deutschen Kindertheaterpreis
2014 sind drei neue Stücke für das Kindertheater entstanden, die bereits in
Verlagsprogramme aufgenommen bzw. uraufgeführt worden sind. Damit haben die
Stipendien zum Deutschen Kindertheaterpreis 2014 und »Boxenstopp Leipzig« sowohl für
die weitere fachliche Diskussion, als auch für das zeitgenössische Repertoire wirksame
Impulse gegeben.
Schlussfolgerungen
Das vom KJTZ mit dem Festival »Augenblick mal!« und dem Frankfurter Autorenforum
verfolgte Ziel, möglichst bedarfsgerechte Formate für den künstlerischen Diskurs zu
entwickeln und die Rahmenbedingungen für einen kontinuierlichen Fachdiskurs
auszugestalten, ist 2015 erfolgreich gelungen. Mit dem Programm des Frankfurter
Autorenforums wurde inhaltlich und personell an die fachliche Bewertung und
Einschätzung der beim Festival gezeigten Inszenierungen angeknüpft und aus
Beobachtungen und Irritationen Perspektiven für die weitere künstlerische Entwicklung
des Theaters für junges Publikum entwickelt.
Im Jahr des 50. Jubiläums der internationalen Vereinigung der Theater für Kinder und
Jugendliche war es für das KJTZ und die ASSITEJ Deutschland eine Ehre, die nationale
Diskursplattform »Augenblick mal!« ganz dem internationalen Fachdiskurs zu widmen. Die
Vergabe der Ausrichtung des ASSITEJ Artistic Gathering 2015 an die deutsche ASSITEJ und
das Festival »Augenblick mal! 2015« darf als Anerkennung der Bedeutung des deutschen
Kinder- und Jugendtheaters für die Entwicklung des Weltverbandes und der Kunst des
Theaters für junges Publikum weltweit gelten.
Mit der Veranstaltung von »Boxenstopp Leipzig« fand 2015 eine Reihe von AutorenTheater-Begegnungen ihren Abschluss, die seit 2009 in einem kontinuierlichen Prozess
weiterentwickelt worden waren. Zudem sind auch die Stipendien zum Deutschen
Kindertheaterpreis zum vierten und letzten Mal vergeben worden. Das KJTZ wird jedoch
auch zukünftig die Entstehung neuer Stücke anregen und reflektieren7 und steht vor der
7
Vgl. dazu das Stipendienprogramm »Nah dran!« in Kapitel 4. Autorenförderung, S. 13.
7
Herausforderung, gemeinsam mit neuen Partnern, neue und praxistaugliche Formate für
den Fachaustausch in der Autorenförderung zu entwickeln.
Henning Fangauf, Gerd Taube
8
2. Entwicklung von Themen
Ziele
Die Themenschwerpunkte des KJTZ greifen Entwicklungen und Impulse aus der künstlerischen
Praxis sowie aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft auf, die für das Kinder- und
Jugendtheater und seine Zukunft wesentlich sind. Das KJTZ eröffnet Räume für den Dialog über
diese Fragestellungen und Positionierungen. Interdisziplinäre Arbeitsweisen sowie Vertreter
unterschiedlicher Theaterformen und Gesellschaftsbereiche werden aktiv mit einbezogen. Die
Ergebnisse und Diskurse werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zur Vertiefung und
Auseinandersetzung mit einem Thema und zu Implementierung der Ergebnisse sind
Modellprojekte zielführend, in denen Themen ausführlich untersucht, praktisch erprobt und
entwickelt werden können.
Aktivitäten und Maßnahmen
Seit 20 Jahren, erstmals 1995, werden in den Programmbüchern der »Augenblick mal!«
Festivals Informationen in englischer Sprache vermittelt. Das Programmbuch »Augenblick
mal! 2015« erschien erstmals komplett als deutsch-englische Ausgabe. Ebenfalls erstmalig
wurden beim Festival 2015 alle Inszenierungen aus Deutschland mit englischen
Übertitellungen gezeigt, sämtliche Diskussionen des ASSITEJ Artistic Gatherings auf
Englisch geführt und das gesamte Festivallayout zweisprachig präsentiert. Mit
künstlerischen Fragen von Übersetzungen hat sich das Zentrum sowohl auf dem
Frankfurter Autorenforum8 als auch in der Vorbereitung der Werkstatt »Transfer – Kinderund Jugendtheater in Übersetzungen« beschäftigt. Die Übersetzer französischer
Theaterstücke kamen beim Autorenforum zu Wort und präsentierten der Öffentlichkeit
erstmals die neue Ausgabe von »Scène 18 – Neue französische Theaterstücke«. Im zweiten
Halbjahr haben die Übersetzerin Dr. Barbara Christ, die Dramaturgin Susanne Freiling und
Henning Fangauf den organisatorischen und inhaltlichen Rahmen für die Werkstatt
»Transfer«, die vom Deutschen Übersetzerfonds gefördert wird, abgesteckt und die
Veranstaltung ausgeschrieben, die vom 3. bis 7. März 2016 in Frankfurt stattfinden wird.
Um die Entwicklung eines zeitgenössischen Musiktheaters für junges Publikum
voranzubringen, wurde 2015 ein Kongress konzipiert und ein Kooperationspartner
gefunden: »HAPPY NEW EARS – Musiktheater für junges Publikum« ist eine Veranstaltung
des Nationaltheater Mannheim (Europäisches Festival) und des Kinder- und
Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland (Internationaler Kongress)
und wird seit September gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Projektsteuerung
und -verwaltung für den Kongress, der vom 20. bis 22. November 2016 in Mannheim
begleitend zu dem gleichnamigen Festival stattfinden wird, sind im Projektbüro Berlin
angesiedelt.
Der Arbeitsbereich Theater in der Kulturellen Bildung knüpft an unterschiedliche Projekte
des KJTZ und der ASSITEJ an. Zentrale Fragestellungen und Herausforderungen aus der
Praxis werden aufgegriffen und diskutiert: So wurde zum Beispiel beim ASSITEJ Artistic
Gathering 2015 über die Kommunikation mit dem jungen Publikum und die
8
Vgl. dazu Kapitel 1. Fachbegegnung und Fachdiskurs, S. 4 und Kapitel 4. Autorenförderung, S. 13.
9
künstlerischen Potentiale von Kooperationen diskutiert und beim Frankfurter
Autorenforum wurden u.a. Fragen nach Hierarchien in intergenerationalen
Produktionsteams, nach »Vermittlungsfallen« und nach den Zugängen für Kinder und
Jugendliche zu unterschiedlichen Theaterformen thematisiert. Kooperation, Vermittlung
und Teilhabegerechtigkeit sind auch die Eckpunkte des Programms »Wege ins Theater«
der ASSITEJ im Rahmen von »Kultur macht stark«. Bei der Reflexionsveranstaltung »Willst
Du mit mir gehen? Künstlerische Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen, die mit
Bildungsbarrieren konfrontiert sind« im Rahmen des Westwind-Festivals wurden
verschiedene Perspektiven auf Theater und Teilhabegerechtigkeit aufgezeigt –
insbesondere auch die Perspektiven der angesprochenen Zielgruppen. In der
Qualifizierungsveranstaltung »Scouts – Theater mitgestalten«, die im Oktober in
Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund und dem Theater Dortmund stattfand,
haben Theaterscouts und Multiplikatoren mit Theatermachern Projekte der Mitgestaltung
im Theater entwickelt.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Die zunehmende Internationalisierung des Theaters für junges Publikum stellt die Projekte
und Veranstaltungen des Zentrums vor neue Herausforderungen. Im Feld der
Übersetzungen von Gastspielen und Veranstaltungen befindet sich das Zentrum weiterhin
in einer Phase der Erprobung. Es gilt stets abzuwägen, welche Form von Übersetzungen
und Mehrsprachigkeit angemessen, welche Sprachkompetenzen bei den
Teilnehmer*innen vorausgesetzt werden können und welcher finanzielle Aufwand leistbar
und angemessen ist. Ebenso perspektivisch ist die Beschäftigung mit künstlerischen
Fragen von Stückübersetzungen angelegt. Es ist geplant, die Werkstatt »Transfer« mit
Unterstützung des Deutschen Übersetzerfonds als dreijähriges Projekt durchzuführen.
Happy New Ears – Internationaler Kongress will möglichst unterschiedliche Perspektiven
auf die Entwicklungen im Feld des Musiktheaters für junges Publikum zur Geltung bringen.
Die Kooperation mit dem Festival ermöglicht es, Verbindungen zwischen den auf dem
Festival gezeigten Gastspielen und den künstlerischen Arbeitsweisen herzustellen. Die
Programmentwicklung wird von Beratern aus Praxis und Wissenschaft begleitet. So sollen
künstlerische Experimentierfelder und Arbeitsformen entwickelt werden, die einen weiten
Kreis von Musiktheaterschaffenden und Künstlern ansprechen. Der Perspektivwechsel auf
notwendige strukturelle Veränderungen bzw. den internationalen Austausch soll durch die
Einbindung von Kongressbeobachtern aus Deutschland und aus der ASSITEJ international
gelingen.
Künstlerische Theaterproduktion und Theatervermittlung werden bei einem großen Teil
der Kinder- und Jugendtheater strukturell und inhaltlich eng miteinander verzahnt.
Kulturelle Bildung im Theater in den Fokus zu nehmen, heißt auch, immer wieder die
Perspektive zu wechseln und den Blickwinkel der jungen Zuschauer einzunehmen. Wie viel
von dem breiten Spektrum der Deutschen Theaterlandschaft ist für Kinder und
Jugendliche zugänglich und welche Theaterformen bleiben Erwachsenen vorbehalten?
Die Diskussionen beim Frankfurter Autorenforum und beim ASSITEJ Artistic Gathering
2015 haben gezeigt, dass neue Kooperationen zwischen Experten des Kinder- und
Jugendtheaters und Theaterkünstlern, für die das junge Publikum neu ist, mehr Vielfalt
und neue Farben in das Spektrum des Theaters für junge Zuschauer bringen können. Die
Erfahrungen der Akteure im Programm »Wege ins Theater« zeigen, dass die Erarbeitung
10
von Beteiligungsmöglichkeiten und neuen Strategien zur Ansprache von Kindern und
Jugendlichen, die mit Bildungsbarrieren konfrontiert sind, vielen Theatern ein großes
Anliegen ist und dass für solche Projekte zusätzliche Ressourcen notwendig sind. Konzepte
für Theaterscouts sind meist konkret auf ein Theater, seine spezifische Arbeitsweise und
seine Zielgruppen bezogen und nur bedingt auf andere Theater übertragbar.
Schlussfolgerungen
Die Entwicklung von Themen findet unter Einbeziehung von Akteuren aus der
Theaterpraxis, der Kulturellen Bildung, der Wissenschaft und der Politik statt und ist
zunehmend auch interdisziplinär und international ausgerichtet. Das KJTZ setzt bei der
Themenentwicklung auf den Dialog mit Kooperationspartnern, die andere Perspektiven,
Erfahrungen und Fragestellungen einbringen und auf die gemeinsame Suche nach den
spezifischen Kommunikationsformen und Veranstaltungsformaten für das jeweilige
Thema. Das KJTZ reflektiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklung
der unterschiedlichen Themenfelder, um Synergieeffekte zu nutzen und die erreichte
Fachöffentlichkeit zu erweitern.
Das KJTZ reflektiert kontinuierlich auch die kulturpolitische Bedeutung seiner Aktivitäten
und nimmt in Publikationen und Veranstaltungen Themen in den Fokus, die sonst
vielleicht keinen Raum im kulturpolitischen und fachlichen Diskurs hätten. Durch die
Setzung von Fragestellungen und die Stärkung von Entwicklungen und Impulsen trägt das
Zentrum zur Weiterentwicklung der Qualität und Reichweite des Theaters für junge
Zuschauer bei.
Anna Eitzeroth, Henning Fangauf, Annett Israel
11
3. Internationale Dimension der Arbeit des KJTZ
Ziele und Schwerpunkte
Die Internationale Arbeit des Zentrums hat die Aufgabe, die vielfältigen Aktivitäten der Kinderund Jugendtheater in Deutschland auch im Kontext einer in- und ausländischen Rezeption
sichtbar zu machen und nachhaltiger zu entwickeln. Durch diese Wechselbeziehungen über die
Grenzen hinaus kommt dem Wissenstransfer, sowohl zwischen Institutionen, als auch im
Dialog der Akteure in den Künsten und der kulturellen Bildung, eine besondere Bedeutung zu.
Aktivitäten und Maßnahmen
ASSITEJ Artistic Gathering 2015
Als besondere Auszeichnung empfanden es ASSITEJ Deutschland und KJTZ, das ASSITEJ
Artistic Gathering 2015 im Rahmen der nationalen Biennale des Theaters für junges
Publikum »Augenblick mal! 2015« in Berlin durchzuführen. Theatermacher von allen
Kontinenten waren zum Austausch über das Thema »One step beyond: Generations in
Dialogue« eingeladen und gekommen. Das Programm wurde von Anna Eitzeroth, Meike
Fechner und Henning Fangauf inhaltlich vorbereitet. Für die Organisationsleitung war die
Kulturmanagerin Anne Herwanger verantwortlich, die durch Joanna Migut aus Warschau
(Polen) unterstützt wurde. Nach Absprachen im Herbst 2014 mit dem Generalsekretariat
der ASSITEJ und Mitgliedern des Executive Komitees haben Zentrum und ASSITEJ ein
internationales Arbeitstreffen durchgeführt, das aus unterschiedlichen Programmteilen
und Formaten bestand: die themenorientierten International Artistic Encounters als das
Zentrum der inhaltlichen Gespräche mit allen, die Treffen der ASSITEJ Netzwerke und
deren »Public Moments« mit deutschen Partnern, das Stipendienprogramm »Next
Generation« als Format von interessegeleitetem Austausch junger Leute, die
Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum der ASSITEJ als Festakt und die Arbeitssitzungen des
ASSITEJ Executive Komitees als interne Vorstandssitzungen. Für all das wurden Themen
entwickelt, Programme entworfen und die notwendigen Abläufe organisiert. Die
Encounters mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten boten Impulsvorträge
und Gespräche in kleinen, moderierten Gruppen, in denen die internationalen
Fachbesucher*innen miteinander und mit den Teilnehmer*innen des Next Generation
Programms ins Gespräch kommen konnten. Die ASSITEJ International Artistic Networks
haben in Kooperation mit Partnern vor Ort ihre Arbeit in unterschiedlichen
Veranstaltungsformaten vorgestellt.
Deutsch – Französischer Austausch
Der 2014 begonnene Austausch mit der ASSITEJ Frankreich wurde 2015 fortgesetzt. Vom
22. bis 23. Januar 2015 diskutierte in Saarbrücken und Forbach (Frankreich) ein
Expertenkreis über »Autoren – Stücke – Übersetzungen«. Meike Fechner und Henning
Fangauf hatten das Programm für »Le carreau«, Stiftung für deutsch-französische kulturelle
Zusammenarbeit mitgestaltet und moderiert. Zu einer weiteren, intensiven
Zusammenarbeit mit der ASSITEJ Frankreich kam es im Rahmen der Vorbereitungen und
Durchführung des 50. Jubiläums der ASSITEJ-Gründung.
12
1965 trafen sich Vertreter aus 28 Ländern in Paris zur formalen Gründung der ASSITEJ als
Weltverband des Theaters für junges Publikum. Der 50. Jahrestag der Gründung wurde im
Rahmen des ASSITEJ Artistic Gathering 2015 daher, als Referenz zu den französischen
Wurzeln der Association Internationale du Theatre pour l’Enfance et la Jeunesse, als
deutsch-französische Kooperation vorbereitet. Mitglieder der ASSITEJ aus aller Welt waren
eingeladen, in einem Festakt gemeinsam zurück zu blicken und über die Zukunft
nachzudenken. Sichtbar wurde das Engagement der ASSITEJ Frankreich in den Reden des
französischen Botschafters, Philippe Etienne, des Vorsitzenden der ASSITEJ Frankreich,
Cyrille Planson, und der Künstlerin und Professorin Guila Clara Kessous (UNESCO Artist for
Peace). Weitere Redner waren Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Vorsitzender der ASSITEJ
Deutschland, Ehrenpräsident der ASSITEJ International), Yvette Hardie (Präsidentin der
ASSITEJ), Prof. Dr. Christel Hoffmann (Berlin) und Nishna Mehta (Mumbai, Indien).
Den Abschluss des Austausches mit Frankreich im Jahr 2015 bildete eine Begegnung
französischer und deutscher Dramatiker auf dem Frankfurter Autorenforum am 6.
November 2015 mit öffentlichen Stückvorstellungen und Gesprächen.
Servicestelle Internationaler Austausch
Die Servicestelle Internationaler Austausch ist nach wie vor ein wichtiges Instrument für
die interkulturelle Arbeit des Zentrums. Auch 2015 konnten zahlreiche Partner im In- und
Ausland von der Beratungstätigkeit profitieren. In Stichworten seien erwähnt: Beratung
des neugegründeten kroatischen ASSITEJ Vorstandes anlässlich seines Besuches im KJTZ,
intensive Zuarbeiten und Gespräche für ein Rechercheprojekt des südkoreanischen
Nationaltheaters über Jugendtheater in Deutschland, Empfehlungen an Übersetzer*innen
aus vielen Ländern, auf deren Suche nach bemerkenswerten Stücken aus Deutschland
oder die Mitgestaltung des Kinder- und Jugendtheaterprogramms im Rahmen des
deutsch-mexikanischen Jahres 2016. Nicht nur in diesem letzten Beispiel arbeitet die
Servicestelle mit dem Goethe-Institut zusammen, sie bezieht ihre Informationen aber auch
u.a. durch die Informationen des ASSITEJ Generalsekretariats, den Fachausschuss Kulturelle
Bildung International der BKJ und durch den Austausch mit dem ITI.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Das »ASSITEJ Artistic Gathering 2015« stand im Zentrum der diesjährigen internationalen
Aktivitäten und Erfahrungen des KJTZ. Dabei kam den Fach- und Publikumsgesprächen in
den International Artistic Encounter eine zentrale Rolle zu. Gesprächsanlässe für die
Encounter waren die Inszenierung des Festivals. »Augenblick mal! 2015« und »ASSITEJ
Artistic Gathering 2015« waren somit in Berlin aufs engste verbunden und ermöglichten
den internationalen Diskurs über Produktionen und deren Wirkung auf ästhetische und
gesellschaftliche Fragen. Zur Diskussion standen in den Artistic Encounter u.a. die Frage
nach der gesellschaftlichen Relevanz des Theaters für junges Publikum, nach neuen
Möglichkeiten der Interaktion mit Kindern und Jugendlichen und Perspektiven
internationaler Kooperationen. In den Künstlerbegegnungen und in der Diskussion über
die Stücke wurde deutlich, wo Ähnlichkeiten und Unterschiede im Hinblick auf Themen,
Strukturen, Produktionsweisen und Konzepte von Partizipation liegen. Die »Public
Moments« der unterschiedlichen Netzwerke der Internationalen ASSITEJ gaben Raum für
Austausch zu den Themen: inklusive künstlerische Arbeit (International Inclusive Arts
Network, IIAN), Autorschaft (Write local, play global), Theater für die Allerkleinsten
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(International Artistic Association Small Size) und Forschung und Wissenschaft
(International Theater for Young Audiences Research Network, ITYARN).
Die Rückmeldungen aus dem Besucherkreis machten deutlich, dass die Ziele, Dialoge
anzustoßen, Wissen zu transferieren und Netzwerke nutzbar zu machen, erreicht wurden.
Schlussfolgerungen
Grenzen und Grenzenlosigkeit, Flucht und Vertreibung, nationales und globales Denken –
der Alltag liefert genügend Belege für die Notwendigkeit internationaler Kulturarbeit. Sie
scheint immer wichtiger zu werden. Das KJTZ wird sich auch weiterhin in der
internationalen Kultur- und Bildungsarbeit engagieren. Es wird die stetig zunehmende
Internationalisierung im Kinder- und Jugendtheater unterstützen und seine Potentiale
nutzen. Insbesondere das »ASSITEJ Artistic Gathering« hat gezeigt, dass das Zentrum
seiner Rolle als Impulsgeber für künstlerische Kooperationen auch international sehr gut
gerecht wird. Die Möglichkeit zu Begegnung und Dialog wurde von den internationalen
Besuchern ebenso wie von Theatermachern aus Deutschland wahrgenommen. Der
künstlerische Austausch wurde insbesondere durch das Angebot kleinerer
Gesprächsformate und durch Möglichkeiten für persönliche Gespräche während des
Festivals gestärkt. Neben individuellen Kontakten wurden weitere Kooperationen mit
ASSITEJ Zentren in anderen Ländern verabredet, u.a. zum Austausch von Informationen
über Förderpolitik, den Stellenwert kultureller Bildung und die Möglichkeiten zur
Koproduktion.
Anna Eitzeroth, Henning Fangauf, Meike Fechner
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4. Autorenförderung
Ziele und Schwerpunkte
Die Rolle der Autorinnen und Autoren im Kinder- und Jugendtheater soll gestärkt und erweitert
werden. Mit der Autorenförderung des KJTZ soll ein Diskurs zwischen Autoren und
Theatermachern über unterschiedliche Arbeitsweisen, auch mit dem Ziel der Entwicklung des
Repertoires, initiiert werden. Den Autoren soll die Möglichkeit gegeben werden, an den
Entscheidungen zu Spielplankonzeptionen und Stückentwicklungen am Theater teilzuhaben
und dort den Dialog mit dem Publikum zu führen.
Aktivitäten und Maßnahmen
Projekt »Autoren – Theater – Schule«
Das Jahr 2015 war für das Projekt »Autoren – Theater – Schule« eine Zäsur. Ein Teil des
Projektes kam zum Abschluss, ein weiterer Teil fand seine erweiterte Neuauflage. Mit dem
Beginn der Sommerferien 2015 wurden an fünf Schulen in Berlin, Bremen, Herten/NRW,
Kassel und Mannheim die Projekte »TAtSch – TheaterAutoren treffen Schule« beendet.
Sowohl erfahrene »TAtSch«-Autoren, wie Jörg Menke-Peitzmeyer oder Erhard Schmied als
auch jene, die erstmals diese Patenschaft mit einer Schule eingingen, wie Jörg Isermeyer
oder Franz Josef Dieken, arbeiteten intensiv mit Schülerinnen und Schülern an
dramatischen Texten und szenischen Umsetzungen. An drei Schulen9 fanden
Abschlusspräsentationen in Anwesenheit der Patenautoren statt. Mit diesen schulinternen
Aktionen wurde ein Projekt beendet, das in sechs Jahren an 30 Schulen über 500
Schülerinnen und Schüler zur Zusammenarbeit mit 28 Autorinnen und Autoren brachte.
Eine Neuauflage erfuhr das Projekt »Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater«. In
bewährter Weise konnten sich Autorinnen und Autoren um ein Werkstipendium
bewerben. Neu in diesem dritten Durchlauf des seit 2009 existierenden Förderprogramms
waren die Erhöhung der finanziellen Unterstützung (jetzt 6.500 € pro Auftragswerk statt
vorher 6.000 €), die gestiegene Anzahl der Stipendien (jetzt vier statt vorher drei) und die
Einbindung von Verlagslektoren in den Entstehungsprozess. Am 17. Juni 2015 tagte die
Jury, der Anne Richter, Prof. Gunther Nickel und Henning Fangauf angehörten, und wählte
aus 26 Bewerbungen vier zu fördernde neue Stückentwicklungen aus10. Im Juli wurden mit
ihnen und den assoziierten Theatern die Förderverträge unterzeichnet.
Frankfurter Autorenforum für Kinder- und Jugendtheater
Blickt man auf die Geschichte des Autorenforums, so schloss das diesjährige Themenforum
»Mit Weitblick – Neue Kräfte im Theater für junges Publikum« an das Thema des Forums
von 2013 an. Damals stand die Frage »Wie der Text im Theater entsteht« zur Diskussion
und leitete die Beschäftigung mit vielfältigen Formen der Text- und Stückentwicklung ein.
Damals wie heute gaben Wort-, Bild-, Tonkünstler Auskunft über ihre Produktionsweisen
9
10
Die Liste der beteiligten Schulen ist in. Kapitel 9.2. Projekte und Ergebnisse, S. 29, zu finden.
Die durch »Nah dran!« geförderten Autor*innen und die assoziierten Theater sind in Kapitel 9.2. Projekte
und Ergebnisse, S. 28, zu finden.
15
und ihr Theaterverständnis. Mit Antje Pfundtner, den Gruppen LIGNA und SKART oder dem
Tänzer Erik Kaiel gaben Künstlerinnen und Künstler Impulse, die choreografisch oder
performativ arbeiten oder die Kinder oder Jugendliche einbinden und den Kontakt zu
Amateuren (»Experten des Alltags«) suchen. Der Textbegriff im Sinne sprachlichen
Erzählens wurde als nur eine von mehreren Spielweisen benannt, insbesondere die
Verwendung von Sprache in poetisch gestalteter Form.
Deutscher Kindertheaterpreis und Deutscher Jugendtheaterpreis
Der Deutsche Kindertheaterpreis und der Deutschen Jugendtheaterpreis wurden 1995
zum ersten Mal ausgelobt und in den vergangenen 20 Jahren haben sie sich zu
wirkungsvollen Instrumenten der Überprüfung und Sicherung der Qualität von
Theatertexten für Kinder und Jugendliche entwickelt. 2015 hat das BMFSFJ zum elften Mal
die Ausschreibung der Preise veröffentlicht und erneut das KJTZ mit der Durchführung des
Juryverfahrens und der Veranstaltung der Preisverleihung beauftragt. Außerdem hat das
KJTZ das Konzept für einen Stückwettbewerb für Studierende des Szenischen Schreibens
entwickelt, der ebenfalls vom BMFSFJ ausgeschrieben wurde. Mit dem Wettbewerb sollen
Studierende des Szenischen Schreibens und ähnlicher Studiengänge ermuntert werden,
sich schon während ihrer Hochschulausbildung mit den Chancen und Möglichkeiten des
Schreibens für junges Publikum aber auch mit den besonderen Heraus- und
Anforderungen an Autorinnen und Autoren des Kinder- und Jugendtheaters vertraut zu
machen.
Transfer – Werkstatt Kinder- und Jugendtheater in Übersetzungen
Unmittelbar nach den Theaterferien 2015 begann das Zentrum zusammen mit der
Kulturregion Frankfurt RheinMain (»Starke Stücke«-Festival) und dem Theaterhaus
Frankfurt mit der Vorbereitung der Übersetzerwerkstatt »Transfer«. Die Übersetzerin Dr.
Barbara Christ wurde als Expertin in die Planungen mit einbezogen. Frühzeitig signalisierte
der Deutsche Übersetzerfonds seine Bereitschaft die Werkstatt zu finanzieren. Die
Ausschreibung erfolgte im Oktober 2015 und bietet bis zu sechs Übersetzer*innen, die
neue Kinder- und Jugendtheaterstücke aus dem Französischen, Spanischen,
Norwegischen, Italienischen und Polnischen in die Muttersprache Deutsch übertragen,
eine Werkstattteilnahme. »Transfer« findet vom 3. bis 7. März 2016 in den Räumen des
Zentrums in Frankfurt statt.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Von einer »Verbreiterung der Spur« sprach der Dramaturg des Mousonturms, Marcus
Dross, anlässlich der Eröffnung des Frankfurter Autorenforums 2015 und bezog sich damit
auf die stetige Annäherung seines Künstlerhauses an das Theater für junges Publikum. Die
gemeinsame Durchführung des Autorenforums mit dem KJTZ eröffnete für die dort
tätigen produzierenden Künstler*innen und Vermittler*innen sowie die Expert*innen des
Kinder- und Jugendtheaters eine einmalige Gelegenheit für den lebhaften Fachaustausch.
Es gelang in den unterschiedlichen Gesprächsformaten unter allen einen offenen,
neugierigen Dialog zu führen, der Impulse für weitere Begegnungen setzte.
Das Projekt »TAtSch-TheaterAutoren treffen Schule« fand 2015 seinen Abschluss. Die
eigene Evaluation hat Zweifel an der Nachhaltigkeit des Projektes aufkommen lassen. Es
war in den sechs Projektjahren nicht gelungen, Schulen zur selbstständigen Durchführung
16
eines TAtSch-Projektes zu bewegen. Auch gelang es nur unzureichend, die dramatische
Kinder- und Jugendliteratur in den Deutschunterricht, eines der ursprünglichen Ziele des
TAtSch-Projektes, zu etablieren. Mit diesem Abschluss beendet das Zentrum sein Projekt
»Autoren – Theater – Schule«, zu dem seit 2009 die Maßnahmen »Nah dran!«, »Dialoge«
und »TAtSch« gehörten. Die Partnerschaft mit dem Deutschen Literaturfonds wird seit
2015 durch die Neuausschreibung ‚Nah dran! – Neue Stücke für das Kindertheater‘
weiterhin fortgesetzt.
Schlussfolgerungen
Von der »breiten Spur« war bereits die Rede. Auf dieser hat sich die Autorenförderung des
Zentrums mit seinen unterschiedlichen Veranstaltungen und Projekten bewegt und wird
sich auch weiterhin bewegen. Sie wird Menschen und ihre Texte fördern und dabei auf die
Geschichten und Sprache, auf Figuren und Dialoge Augenmerk und Wert legen. Die
Autorenförderung wird auch weiterhin die Chance nutzen, den Textbegriff, die Entstehung
von Geschichten und deren Vermittlung in den zunehmend vielfältigeren Formen des
Theaters für junges Publikum zu befragen. Sie wird mit Künstlerinnen und Künstlern
zusammenarbeiten, die mit weitgefasstem Verständnis Theater und Publikum für das
junge Alter erforschen wollen.
Zu befragen sein wird die Rolle des Repertoires. Soll es weiterhin Ziel sein, auf die
»Repertoirefähigkeit« von Theaterstücken zu verweisen? Bedarf es der Nachspielbarkeit
oder einer verstärkten Aufmerksamkeit für die spontanen künstlerischen
Ausdrucksformen? Unerlässlich bleibt aber die Debatte über die Qualität von
Theaterstücken. Diese wird u.a. in den vom KJTZ einberufenen Jurys zu Autorenpreisen
und Stipendien geführt und muss öffentlich, z.B. auf dem Autorenforum, fortgesetzt
werden. Die besondere Bedeutung von geschriebener und gesprochener Sprache soll in
nächster Zeit eines der Zentren in der Autorenförderung sein.
Henning Fangauf und Gerd Taube
17
5. Wissensvermittlung und Wissenserwerb
Ziele und Schwerpunkte
Auf der Basis der seit 25 Jahren strategisch auf- und ausgebauten Sammlung und der
vielseitigen Erfahrung zur Generierung von Information und Wissen stellt sich das KJTZ dem
Wandel von Technik und Nutzerverhalten mit der Entwicklung von zeitgemäßen Zugängen zur
Kulturgeschichte des Kinder- und Jugendtheaters. Diese neuen Angebote entstehen im Dialog
mit dem Nachwuchs in der Kunst, der Pädagogik und dem Management sowie durch eine
stärkere Vernetzung mit den Theatern als Quelle und als Nutznießer ihrer Theatergeschichte.
Aktivitäten und Maßnahmen
Die laufenden Eingänge von Archivmaterial aus der Theaterszene sind erschlossen
worden, insbesondere wurde auch die aufgelaufene Zwischenablage bearbeitet. Das
Comedia Theater aus Köln hat seine gedruckten Unterlagen im zeitgenössischen Archiv
des KJTZ ergänzt. Aus dem Institut für Jugendbuchforschung der Johann Wolfgang
Goethe-Universität Frankfurt am Main sind Textbücher, Programme und
Nachbereitungshefte zum deutschen Kinder- und Jugendtheater abgegeben worden. Und
der Theaterstückverlag in München hat übersetzte Stücke aus seinem Verlagsprogramm
digital geliefert. Auch die Dokumentation der Bundes-Jugendwettbewerbe für Autoren,
Musik und Theater wird künftig zunehmend digitalisiert; durch diese Umstellung werden
die Jahrgänge 2014 und 2015 erst im Frühjahr 2016 abgegeben.
Die eingegangenen Dokumente zum Festival des Theaters für junges Publikum
»Augenblick mal!« sowie zum Deutschen Kindertheaterpreis und Deutschen
Jugendtheaterpreis sind ebenfalls bearbeitet worden. Die Unterlagen zu den Gastspielen
des Festivals 2015 und zu allen vorgeschlagenen Inszenierungen wurden im
zeitgenössischen Archiv abgelegt und die Medien dokumentarisch erfasst. Auch die
vorgeschlagenen Stücktexte für die Preise 2014 und 2016 sind dokumentarisch bzw. nach
bibliothekarischen Kriterien erfasst worden. Die Stücke sind im digitalen Lesesaal, die CD's
und DVD's in der Sammlung abgelegt worden. Schließlich ist die Webdokumentation auf
www.jugendtheater.net mit Texten und Bildern sowohl zum Festival 2013 und 2015 als
auch zu den Preisen 2014 ergänzt worden.
Die Digitalisierung der analogen AV-Medien ist fortgesetzt worden. Weitere Video- und
Tonkassetten und alle Schallplatten wurden auf CD bzw. DVD gespeichert; diese Medien
wiederum wurden konvertiert im digitalen Lesesaal bzw. auf dem Medienserver abgelegt.
Zur Illustration für das Jahrbuch der internationalen ASSITEJ 2015 sind Logos der Theater,
Cover der Programmhefte und Plakate zusammengestellt und digitalisiert an das
Generalsekretariat übergeben worden. Bis zum Abschluss des FSJ Kultur ist die Inventur
des Freihandbestandes mit dem Eintrag von Magazinsignaturen fortgesetzt worden.
Der Tod im Kinder- und Jugendtheater ist ebenso wie Geschlechterrollen, das
Weihnachtsmärchen oder Malerei bei Anfragen oder Bibliotheksbesuchen thematisiert
worden. Die Fragestellungen reichten von Überblicksdarstellungen bis zu konkreten
Informationen oder Dokumenten. Eine Stückedition sollte vorbereitet, Gastspiele und
Auftritte sollten geplant werden. Die Auskünfte sind für das Studium und die Lehre, für
18
journalistische Aufgaben oder die Theaterpraxis im In- und Ausland herangezogen
worden.
MOVEMENTS, die Ausstellung zur 50-jährigen Geschichte des Weltverbandes der Kinderund Jugendtheater, ist im Rahmen des Festivals »Augenblick mal! 2015« vom 21. bis 26.
April 2015 an verschiedenen Orten in Berlin präsentiert worden. Mit Illustrationen und
Szenenfotos aus der Sammlung des Kinder- und Jugendtheaterzentrums wurde im
Tagungsort des »ASSITEJ Artistic Gatherings 2015«, dem Berliner Umweltforum, die Vielfalt
der internationalen Kinder- und Jugendtheater gezeigt. Mit den Themen der
Weltkongresse wurde der Verlauf der Diskurse in der ASSITEJ an der Front des GRIPSTheaters am Hansaplatz beschrieben. Auch die O-Töne der Gespräche während des Artistic
Gathering konnten dort nachgehört werden. Die szenische Lesung »Let us leave history
now and turn to the present« wurde am 24. April 2015 im Theater an der Parkaue gezeigt.11
Unter www.kjt-online.de führt die Neuauflage der Online-Kataloge zum Kinder- und
Jugendtheater mit einer komfortablen Suche zu den Spielplänen der deutschen Kinderund Jugendtheater und zu Literatur und Medien in der Sammlung des Kinder- und
Jugendtheaterzentrums. Mit den Nachweisen von Stücktexten, Literatur und
audiovisuellen Medien, den Kurzbeschreibungen der Theater und der Übersicht der
Spielpläne, und nicht mit zuletzt den Weblinks werden Antworten zu historischen und
aktuellen Fragestellungen des Kinder- und Jugendtheaters vermittelt und Zugänge zu den
Quellen im KJTZ geschaffen.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Weiterhin überwiegen die Recherchen für telefonische oder E-Mail-Anfragen gegenüber
dem Bibliotheksbesuch. Wie im vergangenen Jahr ist die Sammlung an Print- und
Webpublikationen beteiligt gewesen. Den Schwerpunkt bildete 2015 die Ausstellung
MOVEMENTS in Berlin. Allerdings wird die erweiterte Webversion auf jugendtheater.net
erst Anfang 2016 ins Netz gestellt. Dagegen sind die anderen Webangebote planmäßig
aktualisiert worden. Seit Oktober 2015 können die Theater ihre Vorschläge für Augenblick
mal! 2017 auf kjtz.info einreichen, seit Dezember 2015 ist auf kjtz.de das Programm 2016
zu finden und zur gleichen Zeit ist mit kjt-online.de die Neuauflage der Online-Kataloge
veröffentlicht worden. Mit diesem Gemeinschaftsprojekt des Zentrums und der deutschen
ASSITEJ sind auch Tools zur Einbindung unterschiedlicher Datenformate, zum Upload der
Daten und zum Blick auf den Webserver entstanden. In weiteren Entwicklungsschritten
sind die Ergänzung von Personendaten zu den Inszenierungen und insgesamt die
Aktualisierung der Webdaten aus den unterschiedlichen Quellen vorgesehen.
Schlussfolgerungen
Im Februar 2015 hat der wissenschaftliche Dokumentar des Zentrums auf Einladung des jfc
Medienzentrums e.V. an der Fachkonferenz Kinder- und Jugendportal der Deutschen
Digitalen Bibliothek in Köln teilgenommen. Wie auch dieses Beispiel zeigt, ist 2015 etwas
Bewegung in die überregionalen Projekte und Strukturen gekommen. Um sich an dieser
Dynamik zu beteiligen und auch von ihr zu profitieren, muss die die Infrastruktur der
11
Vgl. dazu auch Kapitel 6. Nachwuchsförderung, S. 19.
19
Sammlung mit dem größer werdenden Bestand und dem aktuellen Bedarf ebenfalls
mitwachsen. Nur mit weiterhin zeitgemäßer Ausstattung zur Bewahrung und Vermittlung
der Kulturgeschichte bleibt das KJTZ ein Partner im Verbund der Facheinrichtungen.
Jürgen Kirschner
20
6. Nachwuchsförderung
Ziele und Schwerpunkte
Die Förderung des künstlerischen und pädagogischen Nachwuchses für das Kinder- und
Jugendtheater ist für die Zukunftsfähigkeit der Sparte eine zentrale Herausforderung. Das KJTZ
will Konzepte und Formen der Nachwuchsförderung bündeln, weitertragen und den
künstlerischen Nachwuchs zur Mitgestaltung einladen, um den beruflichen Nachwuchs für das
Arbeitsfeld im Theater für junges Publikum zu begeistern. Dabei will der Bereich
Nachwuchsförderung konzeptionell eng mit allen anderen Arbeitsbereichen des KJTZ und den
regionalen Arbeitskreisen der ASSITEJ zusammenarbeiten, um Beteiligungsformen und damit
andere Perspektiven auf das Theater für junges Publikum als Gegenstand von Lehre und
Forschung zu entwickeln.
Aktivitäten und Maßnahmen
Das »Next Generation-Programm« zu »Augenblick mal! AAG15!« wurde in Abstimmung mit
Vertreterinnen des »Next Generation« Networks des ASSITEJ-Weltverbandes entwickelt
und durchgeführt. 36 Teilnehmer*innen mit unterschiedlichen kulturellen Ursprüngen aus
20 Entwicklungsländern von Argentinien bis Zimbabwe, von Nepal bis Mexiko waren
eingeladen, dem deutschen und dem internationalen Theater für junges Publikum und
seinen Künstlern zu begegnen. Auf Initiative des Goethe-Instituts Seoul nahmen zwei
Delegierte aus Nordkorea teil. Sie nutzten die Festivaltage für den Austausch mit ihren
jungen Kollegen aus Südkorea. Zum Abschluss präsentierten die Teilnehmer*innen den
internationalen Fachbesuchern der ASSITEJ Artistic Encounter ihre Thesen und
Zukunftsvisionen unter dem Titel »If I would be president of ASSITEJ International« und
ließen ihr Manifest »Next Generation Berlin 2015« als Flugblätter in den Saal regnen.
Zum Abschluss eines Pilotprojekts zur Nachwuchsförderung haben fünf Studierende der
Universität Hildesheim als Teil der Ausstellung MOVEMENTS im Rahmen des »ASSITEJ
Artistic Gathering 2015« eine szenische Lesung mit dem Titel »Let us leave history now and
turn to the present” zum 50. Geburtstag der ASSITEJ gestaltet. Sie lasen aus historischen
Dokumenten der im KJTZ angesiedelten Archive und haben damit einen Einstieg in die
Beschäftigung mit der Geschichte des Weltverbandes gefunden. Realisiert wurde die
Lesung von den Studierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Geesche Wartemann für das
internationale Publikum in englischer Sprache. Ein zweiter, von weiteren Studierenden
geplanter, Teil der Ausstellung ist nicht realisiert worden.
Das KJTZ ist Ausbildungsort: Bis August 2015 waren im Zentrum zwei FSJ-Kultur-Stellen
besetzt, die jeweils in Berlin und Frankfurt in den Arbeitsbereichen Nachwuchsförderung
und Information und Dokumentation angesiedelt waren. Beide Freiwillige haben im
Kontext ihrer eigenen FSJ-K-Projekte vor allem an »Augenblick mal! 2015« und dem
»ASSITEJ Artistic Gathering 2015« mitgearbeitet. So hat Julia Dinglinger im Projektbüro
Berlin neben einer umfangreichen Recherche zu den aktuellen Entwicklungen im
Musiktheater für junges Publikum, den Abschlussabend »Bonustrack at Augenblick mal!«
mit künstlerischen Beiträgen der »Next Generation«- Teilnehmer aus aller Welt organisiert
und gestaltet. Luisa Birkenfeld war in Frankfurt vor allem mit dem Fotoarchiv der
21
Sammlungen und mit der Recherche und Auswahl der Motive für die Ausstellung
MOVEMENTS zum 50. Geburtstag der ASSITEJ befasst.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Die »Next Generation«-Gruppe war mit 36 Personen zu groß, um wirklich
zusammenwachsen und einen Austausch zwischen allen stattfinden lassen zu können.
Umso wichtiger für den Austauschprozess waren, neben den Vorstellungsbesuchen, die im
Programm verankerten seminarähnlichen und spielerischen Begegnungsformate. Ohne
Zweifel hatten die nordkoreanisch-südkoreanischen Treffen in Berlin historische
Bedeutung und waren ein Beispiel wie kultureller Austausch Begegnungen über sonst
unüberwindliche Grenzen hinweg initiieren kann und damit auch eine politische
Dimension bekommt.
Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt mit der Universität Hildesheim zeigen: Einerseits hat
das Zentrum nur im Kontext eines übergeordneten Projektes die Gelegenheit, Schritte in
Richtung neuer Bildungsformate zu unternehmen. Andererseits blieben im Verlauf des
Projektes die Begegnungen zwischen der Festivalproduktion, der Sammlung und der
Universität häufig im Organisatorischen stecken. Nicht nur die unterschiedlichen
Interessenlagen innerhalb eines Festivals, sondern auch die Erwartungen und
Möglichkeiten des Universitätsbetriebs begrenzen den Ausblick auf neue Formen der
Zusammenarbeit und auf neue Angebote der Kulturvermittlung.
Als Ausbildungsort ist das KJTZ für Freiwillige oder Praktikant*innen oft die erste
Begegnung mit dem Berufsalltag. Neben der fachlichen Orientierung im Arbeitsumfeld,
sind die Mentor*innen aus dem Mitarbeiterkreis gefordert, diese ersten Schritte ebenso
sensibel zu begleiten, wie Ansprechpartner zu sein für die Entwicklung möglicher
beruflicher Perspektiven. Während Lusia Birkenfeld nach dem FSJ-Jahr wusste, dass sie ihre
berufliche Zukunft nicht im kulturellen Umfeld sieht, hat Julia Dinglinger an der Freien
Universität Berlin ein Studium der Theater- und Politikwissenschaften aufgenommen.
Schlussfolgerungen
Es bleibt langfristig eine Herausforderung für alle Arbeitsbereiche, den wissenschaftlichen
und künstlerischen Nachwuchs in Veranstaltungen und Projekten des Zentrums zur
Mitgestaltung einzuladen und dies konzeptionell zu verankern, wollen wir die Perspektive
der nächsten Generationen auf das Kinder- und Jugendtheater, seine Historie und
Entwicklungen in unserer Arbeit zur Geltung bringen. Die Zusammenarbeit mit
Studiengängen von Universitäten und Hochschulen erfordert langfristige Vorbereitungen
und lässt sich für das KJTZ nur in Einzelprojekten umsetzen. Ergänzend sind die regionalen
Arbeitskreise der ASSITEJ und die Theater selbst gefragt, Studierende der einschlägigen
Fachrichtungen aus ihrer Umgebung zur Mitwirkung am eigenen Haus oder zu Festivals
einzuladen.
Für die Vermittlungen der Sammlungen des Zentrums bedeutet das: Je häufiger die
Geschichte des Kinder- und Jugendtheaters im universitären Umfeld thematisiert wird,
desto einfacher lassen sich Ausflüge in die Sammlung des KJTZ veranstalten. Dabei sollten
nicht nur die Archive gesichtet, sondern auch Konzepte für die Vermittlung für Kinder,
22
Jugendliche und Erwachsene thematisiert werden, wobei unterschiedliche Ansätze
ausprobiert werden sollen.
»Next Generation« wird als integraler Bestandteil von »Augenblick mal! 2017« mit den
Erfahrungen aus 2015 fortgeführt. Praktika und FSJ-Kultur-Plätze sind für dieses komplexe
langfristige Vorhaben sinnvoll.
Henning Fangauf, Jürgen Kirschner und Annett Israel
23
7. Kommunikation und Marketing
Ziele und Schwerpunkte
Vernetzung, Dialog, Transparenz - das Zentrum orientiert sich an diesen Motiven moderner
Kommunikation. Es nutzt die Möglichkeiten des Web 2.0, um die Akteure des Kinder- und
Jugendtheaters in unterschiedlichen Netzwerken themenspezifisch und aktuell zu informieren.
In seine Kommunikation mit Öffentlichkeiten bezieht es die Perspektiven von Experten ein. Als
Ansprechpartner mit Überblickswissen fungiert es als Knoten im Netz, der seinen Nutzern
Orientierung bietet.
Aktivitäten und Maßnahmen
Digitale Öffentlichkeitsarbeit
2015 ist die digitale Öffentlichkeitsarbeit des KJTZ weiter profiliert worden. Das im
Dezember 2013 erstmals online gegangene »Jubiläumsblog« des KJTZ – kjtz.co – ist 2015
als Blog des KJTZ fortgeführt worden und wurde bis zum Jahresende von der
freiberuflichen Pressereferentin des KJTZ, Carmen Treulieb, redaktionell betreut. Das Blog
hat sich zu einem flexiblen und schnellen Instrument der digitalen Öffentlichkeitsarbeit
entwickelt, mit dem aktuell informiert werden kann. Es ist aber auch eine Plattform für
Kampagnen in Vorbereitung von Veranstaltungen und Ereignissen. Die Reichweite des
Blogs wurde durch einen Twitter-Account (@kjtz_de) verstärkt. Dadurch kann zusätzlich
mit Kurznachrichten auf das weiterführende Informationsangebot des Zentrums
verwiesen werden. Die Nutzung des Dienstes hat sich als Kommunikations- und
Marketinginstrument bewährt.
2015 wurden 84 Blog-Beiträge veröffentlicht, davon allein 26 im April. Die hohe Zahl an
Beiträgen in einem Monat kam durch die Zusammenarbeit mit dem Berliner Festivalbüro
von »Augenblick mal! 2015« zustande. Künstler*innen und Gäste der Biennale des Theaters
für junges Publikum wurden im Vorfeld gebeten, in kurzen Beiträgen Fragen zum Kinderund Jugendtheater zu beantworten. Die Veröffentlichung der Texte begann am 1. April
und wurde im Sinne eines Countdown bis zum Beginn des Festivals am 21. April täglich
fortgeführt. Die Fragen, die in Deutsch oder Englisch beantwortet werden konnten,
lauteten: »Wie nehmt Ihr das Theater für junges Publikum wahr, was braucht gutes Theater
für Kinder und Jugendliche und wo, glaubt Ihr, wird diese Kunstform in 50 Jahren stehen?«.
Diese Blog-Serie vernetzte Gäste, Teilnehmer*innen und Publikum des Festivals und
förderte die Identifikation mit der Theaterszene und ihren Akteuren.
Aktuelle und Programminformationen finden die Nutzer auch auf der Webseite kjtz.de. Die
Seite informiert über Aufgaben, Ziele und Ansprechpartner im Zentrum und wird von den
Fachmitarbeiter*innen redaktionell betreut. Zu einzelnen Veranstaltungen bietet die
Website zudem den Service der Online-Anmeldung. Die Seite wird auch für die
Pressearbeit genutzt und Pressemitteilungen des KJTZ und weiteres Material für
Journalist*innen und Medienvertreter*innen bereitgestellt. Zum Start der Einsendungen
für das nächste Festivals für junges Publikum Augenblick mal! 2017 ist im Herbst 2015 die
Website kjtz.info für die Einreichung der Vorschläge der Theater freigeschaltet worden.
24
Als Beitrag zur Fachinformation ist 2015 die Themenseite zum Kinder- und Jugendtheater
jugendtheater.net ergänzt worden. Online verfügbar sind nun die Dokumentation der
deutschen Gastspiele für die beiden zurückliegenden Festivals für junges Publikum
»Augenblick mal! 2013« und »Augenblick mal! 2015« mit Texten, Bildern und Videoclips zu
den deutschen Gastspielen sowie die Dokumentation des Deutschen Kindertheaterpreises
und des Deutschen Jugendtheaterpreises 2014 mit Texten und Bildern zur Preisverleihung
und zu den Autorinnen und Autoren. Mit dem Abschluss des Projektes »TAtSchTheaterAutoren treffen Schule« ist anstelle der projektbezogenen Website textflug.de
unter der Rubrik »Themen ABC« eine Rückschau zu finden.
Öffentlichkeitsarbeit für Printmedien, Rundfunk und Fernsehen
Die klassische Pressearbeit, mit der die Printmedien und die audiovisuellen Medien
erreicht werden, bleibt ein wichtiges Instrument der modernen Kommunikationsarbeit.
Der Versand von Pressemitteilungen und die direkte Ansprache von Journalist*innen
funktionieren aber vor allem bei den großen herausragenden Projekten und
Veranstaltungen des KJTZ: Beispielsweise bei der renommierten Biennale des Kinder- und
Jugendtheaters »Augenblick mal!«, die vom Zentrum alle zwei Jahre in Berlin veranstaltet
wird, aber auch beim Frankfurter Autorenforum. Bei Veranstaltungen, die das KJTZ in
Kooperation mit Theatern und anderen Partnern durchführt, hat sich die Kooperation mit
deren Presseabteilungen bzw. -referent*innen bewährt, die über Erfahrungen mit der
jeweiligen lokalen bzw. regionalen Presse- und Medienlandschaft verfügen und diese für
uns nutzbar machen.
Das Jahresprogramm 2016 des KJTZ ist im Dezember 2015 erschienen. Nachdem das Heft
2015 aus Anlass des ASSITEJ Artistic Gathering 2015 in Berlin und des 50. Jubiläums der
internationalen ASSITEJ erstmals zweisprachig auf Deutsch und Englisch erschienen ist,
wurden im Jahresprogramm 2016 die deutschen Texte durch englischsprachige
»Summaries« ergänzt, um sie auch international verständlich zu machen.
Der jährliche Tätigkeitsbericht ist nicht nur der sachliche Verwendungsnachweis
gegenüber den Förderern des KJTZ. Die Rückschau der Mitarbeiter*innen auf Ziele und
Aufgaben des vergangenen Jahres, und die Reflexion über Schlussfolgerungen und
Konsequenzen für die weitere Arbeit ist auch eine effektive Methode der ständigen
Überprüfung der Wirksamkeit eigener Arbeit.
Seit 2010 wurde die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von einer freiberuflichen - und
projektbezogen finanzierten - Pressereferentin übernommen. Von September 2013 bis
Dezember 2015 hatte Carmen Treulieb diese Aufgabe inne.
Die Pressearbeit für das Festival »Augenblick mal! 2015« und das ASSITEJ Artistic Gathering
2015 war als Teilbereich des Marketings im Festivalbüro angesiedelt und wurde durch die
freiberuflich arbeitende Kommunikationsexpertin Nora Gores (Kunst-PR-ojekte.de)
durchgeführt.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Im zweiten Jahr seines Bestehens hat die Reichweite des Blogs kjtz.co weiter
zugenommen: 5.300 Besucher*innen lasen im Durchschnitt zwei Seiten (ca. 10.600
Zugriffe). 2014 waren es etwas mehr Aufrufe (ca.12.000) bei 4.250 Leser*innen. Dies
25
verweist auf ein steigendes und stabiles Lesepublikum, das sich regelmäßig im Blog
informiert und deshalb weniger »zurückblättert«.
Die Webredaktion von jugendtheater.net lag beim wissenschaftlichen Dokumentar des
KJTZ und einer Projektmitarbeiterin für die Retrospektive der Treffen und die Chronik der
Preise, Einzelbeiträge sind von Mitarbeiter*innen geliefert worden. Das Update der großen
Bereiche konnte, gestützt auf die umfassenden Lieferungen aus den Projekten, gut an die
früheren Abläufe anschließen. Die Webredaktion von kjtz.info lag mit der Bearbeitung der
eingehenden Unterlagen bei der Sachbearbeitung. Trotz einer Testphase waren im Betrieb
zwei Fehler aufgetreten, welche die Organisation der Eingänge komplizieren. Auch bei der
Webredaktion von kjtz.de hat die aktualisierte Programmversion nicht alle Erwartungen
erfüllt.
Wer nicht laufend mit der Webredaktion zu tun hat, muss sich immer wieder neu in die
erforderlichen Schritte und Normen hineindenken, um zügig zu arbeiten und im Web zu
einem einheitlichen Bild beizutragen. Wenn im nächsten Jahr auch die dritte Website
jugendtheater.net technisch aktualisiert wird, werden auch die bisher aufgetretenen
Probleme gelöst werden.
Schlussfolgerungen
Auch 2016 soll die erfolgreiche digitale Kommunikationsstrategie fortgeführt werden. Da
die bisherige freiberufliche Pressereferentin ihren Vertrag nicht über 2015 hinaus
verlängert hat, wird die Redaktion des Blogs kjtz.co ab Januar 2016 von den
Fachmitarbeiter*innen gemeinsam übernommen. Dieser Online-Kanal soll weiterhin der
flexiblen und aktuellen Berichterstattung aus der Arbeit des KJTZ und zu anderen
relevanten Ereignissen dienen.
Verweise und sinnvolle Verlinkungen der Programmwebsite kjtz.de, der
Fachinformationsseite jugendtheater.net, der Online-Kataloge kjt-online.de und der
temporären Projektwebsites sollen zur Vernetzung der Online-Angebote bewusster
genutzt werden. Auch mit der herkömmlichen Pressearbeit für Printmedien, Hörfunk und
Fernsehen, die ab 2016 zunächst wieder von den Projektleitern verantwortet werden wird,
soll weiterhin auch auf die Online-Angebote verwiesen werden.
Im Jahr 2016 soll die bereits 2015 begonnene kritische Sichtung der Strategien für Presseund Öffentlichkeitsarbeit fortgesetzt werden. Ziel ist eine Neukonzeption der
Kommunikationsstrategien zur Information über Angebote und Arbeitsschwerpunkte des
KJTZ und zur besseren Vermittlung dieser Schwerpunkte an die potentiellen Nutzer*innen
der Angebote des KJTZ.
Jürgen Kirschner, Gerd Taube und Carmen Treulieb
26
8. Verwaltung und Infrastruktur
Ziele und Schwerpunkte
Das KJTZ in Frankfurt am Main ist ein kommunikativer Ort für den Fachdiskurs rund um die
kulturelle Bildung im Allgemeinen und das Theater für junges Publikum im Besonderen
sowie für die Entwicklung von Kooperationen, Recherche und Austausch. Von wesentlicher
Bedeutung sind die wachsende theaterhistorische Sammlung und das Projektbüro Berlin.
Damit ist das KJTZ ein zentraler Ort und eine Anlaufstelle für Akteure der kulturellen
Bildung (kommunal, regional, bundesweit). Das KJTZ könnte mit seiner zentralen Lage in
Frankfurt zentraler Ort für den bundesweiten Fachdiskurs zur kulturellen Bildung werden
und als kommunikativer Ort innerhalb der Stadt aber mit Blick über Frankfurt hinaus
wahrgenommen werden.
Verwaltung
2015 wurde mit Aylin Ünal eine neue Kollegin im Bereich der Haushaltssachbearbeitung
eingearbeitet. Die größte Herausforderung für die Verwaltung lag 2015 in der
Durchführung und Abrechnung des Festivals des Theaters für junges Publikum
»Augenblick mal! 2015« und des »ASSITEJ Artistic Gathering 2015« mit seinem
internationalen Programm und seiner umfassenden Nachwuchsförderung. Der Dialog mit
dem Festivalbüro, die aktive Mitarbeit aller Mitarbeiterinnen im Festivalzentrum und der
Umgang mit vielfältigen Anforderungen des Projektes und der Zuwendungsgeber waren
zentral.
Deutlich wurde, dass die Verwaltung sinnvoll in die Vorbereitung und Durchführung von
Projekten eingebunden und kontinuierlich über die Erwartungen an ihre Tätigkeiten
informiert werden muss. Wichtig ist es auch, hier die Arbeitsbelastung Einzelner und die
besonderen Fragen neuer Kolleginnen in den Blick zu nehmen. Dies betrifft alle
Arbeitsbereiche und alle Projektleiter*innen gleichermaßen. Die Komplexität der Projekte
muss im Dialog mit Buchhaltung und Haushaltssachbearbeitung handhabbar gemacht
werden.
Die Professionalität der Verwaltung des Zentrums muss weiterhin erhöht werden, um den
Ansprüchen der Projekte und der verschiedenen Zuwendungsgeber sowie der
Komplexität der Verwaltungsvorgänge in großen, dynamischen Teams gerecht zu werden.
EDV
Das EDV-Netz ist in Frankfurt bis zum Jahresende 2015, in Berlin bis Mitte 2017 durch
Mietkaufverträge abgesichert und wurde 2015 in Zusammenarbeit mit zwei EDV-Partnern
aufrechterhalten. Der Support war durch Wartungsverträge bzw. einzeln abgerechnete
Budgets gewährleistet. Auch die zentralen Websites des KJTZ werden in Kooperation mit
zwei Webpartnern gewartet. 2015 sind auf Anraten des Webpartners zwei Websites zu
einem anderen Host umgezogen, 2016 folgt der letzte Umzug.
2015 ist ein Entwicklungsplan für die EDV von 2016 bis 2018 erstellt worden. Das Konzept
hat sich aus finanziellen und logistischen Gründen vom bisher kompletten Ersatz zu einem
Stufenplan gewandelt. Zwei Personalwechsel für den Inhouse-Support haben für eine
verminderte Unterstützung gesorgt, die sich bis 2016 auswirken wird. Nach dem
27
insgesamt erfolgreichen Upgrade der Websites sind Mängel aufgetreten, die ebenfalls
2016 behoben werden müssen. Nicht nur bei der Webredaktion, sondern auch im Verlauf
der technischen Entwicklung der Websites müssen die beteiligten Mitarbeiter*innen
entsprechende Zeitfenster einplanen.
Angestrebt wird im EDV-Bereich der Umstieg von eigenen Servern zu einer Cloudlösung,
um künftig neben einer größeren Speicherkapazität auch Datenhaltung und -sicherung,
Streaming und Downloads im Web zu ermöglichen. Die Webangebote werden auf der
2016 zu vereinheitlichenden technischen Basis Zug um Zug ausgebaut. Ein dringend
notwendiges Upgrade der zentralen Datenbankanwendung ist voraussichtlich nicht vor
2017 in Sicht.
Raumsituation des KJTZ an den Standorten Berlin und Frankfurt am Main
Das Projektbüro Berlin ist für die Zeit der Sanierung des THEATER AN DER PARKAUE
(September 2015 bis voraussichtlich Ende 2017) in einem Bürokomplex in Berlin AltFriedrichsfelde untergebracht. Bei Umzug und Einlagerung der Ausstattung ist das KJTZ
vom Theater umfassend unterstützt worden. Für die Zeit nach der Sanierung ist noch nicht
geklärt, welche Räume das Theater dem KJTZ zur Nutzung zur Verfügung stellen kann. Das
Theater arbeitet an einer Lösung und ist dazu mit dem KJTZ in Kontakt.
Die Sammlung des KJTZ zum Kinder- und Jugendtheater der DDR ist in einem Archivraum
im Südflügel neben dem Theater untergebracht. Für das Jahr 2017 ist die Einrichtung eines
Produktionszentrums für die freie Szene in diesem Seitenflügel geplant. Die
Senatsverwaltung für Kultur kann dem KJTZ daher eine weitere Nutzung dieses
Archivraums nicht in Aussicht stellen.
Eine Überprüfung der Raumkapazitäten und der Ausstattung des KJTZ am Standort
Frankfurt am Main hat 2015 ergeben, dass es im Hinblick auf eine mittelfristige Planung
des KJTZ Bedarf in folgenden Bereichen gibt:
1. Technisch notwendige Unterbringung des EDV-Servers in einem separaten ServerRaum
2. Platzbedarf der Sammlung wegen a) gewachsener Bestände in FFM und b) der
ungesicherten Raumfrage für die Berliner Sammlung zum KJT der DDR
3. Bedarf von mindestens zwei weiteren festen PC-Arbeitsplätzen
4. Bedarf für einen adäquat ausgestatteten Raum zur Besprechung und Begegnung
5. Bedarf für Lagerfläche
Ab 2016 stehen freie Flächen am Standort Frankfurt (1. OG) zur Verfügung, die zur
Aufnahme der Berliner Bestände, zur Einrichtung von Arbeitsplätzen und zur Erweiterung
der Stellflächen der Frankfurter Sammlung geeignet wären. Dem Kuratorium des KJTZ hat
die Bedarfsanalyse vorgelegen und das KJTZ und der Rechtsträger sind aufgefordert,
Verhandlungen mit der Vermieterin aufzunehmen und eine finanzierbare Lösung zu
entwickeln.
Meike Fechner, Jürgen Kirschner und Gerd Taube
28
9. Fakten im Überblick
9.1. Veranstaltungen und Termine 2015
11. und 12. Januar 2015
in Hannover
Arbeitstreffen der AG Musiktheater der ASSITEJ
22. bis 23. Januar 2015
in Forbach (Frankreich)
»artbrücken« Deutsch-Französisches Expertentreffen der
zeitgenössischen Bühnenkunst
1. bis 3. Februar 2015
in Leipzig
4. Boxenstopp Leipzig – Werkstatt der Autoren
5. und 6. Februar 2015
in Frankfurt am Main
1. Quartalssitzung des Kinder- und Jugendtheaterzentrums
9. und 10. März 2015
in Marburg
Treffen der Sprecher der regionalen AK und des Vorstands
der ASSITEJ bei »KUSS – Hessische Kinder- und
Jugendtheaterwoche«
1. bis 5. April 2015
in Frankfurt am Main
Festivals »Petits et Grands« mit einem Gastspiel des Festivals
»Augenblick mal
18. bis 22. April 2015
in Berlin
»FRATZ« Internationales Theaterfestival für sehr junge
Zuschauer
20. April 2015
in Berlin
Organisationstreffen mit allen Mitarbeitern und Beteiligten
an »Augenblick mal! 2015«
21. - 26. April 2015
in Berlin
»Augenblick mal! 2015« Das Festival für junges Publikum mit
dem »ASSITEJ Artistic Gathering 2015« und der ASSITEJ-Gala
30. April 2015
in Leipzig
»Nah dran!«-Uraufführung – »König der Kinder: Macius« von
Katrin Lange am Theater der Jungen Welt
11. und 12. Mai 2015
in Frankfurt am Main
2. Quartalssitzung des Kinder- und Jugendtheaterzentrums
23. Mai 2015
in Schaan (Liechtenstein)
Boxenstopp Liechtenstein – Werkstatt der Autoren
1. Juni 2015
in Frankfurt am Main
Frühjahrssitzung des Kuratoriums des Kinder- und
Jugendtheaterzentrums
22. - 24. Juni 2015
in Frankfurt am Main
Sommer-Klausur des Kinder- und Jugendtheaterzentrums
6. bis 11. Juli 2015
in Mannheim
Internationales Regieseminar der ASSITEJ für Kinder- und
Jugendtheater
14. September 2015
in Frankfurt am Main
3. Quartalssitzung des Kinder- und Jugendtheaterzentrums
20. September 2015
in Esslingen
»Nah dran!« Uraufführung – »Die Reise zum Mittelpunkt des
Waldes« von Fin-Ole Heinrich an der Württembergischen
Landesbühne Esslingen
29
25. September 2015
in Dortmund
»Nah dran!« Uraufführung – »Kommunionkinder« von Jörg
Menke-Peitzmeyer am Theater Dortmund
5. Oktober 2015
in Chur (Schweiz)
Boxenstopp Schweiz – Werkstatt der Autoren
6. bis 10. Oktober 2015
in Kristiansand (Norwegen)
The ASSITEJ Festival 2015
11. Oktober 2015
in Aalen
»Nah dran!« Uraufführung – »Himmel und Hände« von
Carsten Brandau am Theater der Stadt Aalen
12. Oktober 2015
in Frankfurt am Main
Herbstsitzung des Kuratoriums des Kinder- und
Jugendtheaterzentrums
16. bis 18. Oktober 2015
in Dortmund
Fortbildungsveranstaltung »Wege ins Theater«- »Scouts
Theater mitgestalten«
5. bis 7. November 2015
in Frankfurt am Main
Frankfurter Autorenforum für Kinder- und Jugendtheater
9. November 2015
in Köln
»Spurensuche-Patentreffen« zur Konzeption und Auswahl der
Stücke
10. November 2015
in Frankfurt
4. Quartalssitzung des Kinder- und Jugendtheaterzentrums
26. November 2015
in Frankfurt am Main
Erstes Informationstreffen mit den »Augenblick mal! 2017«Kurator*innen
2. Projekte und Ergebnisse
Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater – Projekte und Uraufführungen:
Geförderte Projekte 2015
Sigrid Behrens zusammen mit dem Theater Konstanz
Christiane Kettering zusammen mit Comedia Köln
Marc Becker zusammen mit Staatstheater Oldenburg
Lothar Kittstein zusammen mit Theater Marabu
Uraufführungen von geförderten Stücken 2015
Uraufführung »König der Kinder: Macius« von Katrin Lange am 30.04.2015 am Theater der
jungen Welt, Leipzig
Uraufführung »Die Reise zum Mittelpunkt des Waldes« von Fin-Ole Heinrich am 20.09.2015
an der Württembergischen Landesbühne Esslingen
Uraufführung »Kommunionkinder« von Jörg Menke-Peitzmeyer am 25.09.2015 am Theater
Dortmund
Uraufführung »Himmel und Hände« von Carsten Brandau am 11.10.2015 am Theater der
Stadt Aalen
30
TAtSch – TheaterAutoren treffen Schule
Im Schuljahr 2014/15 fanden letztmalig TAtSch-Projekte statt. Folgenden
Abschlusspräsentationen wurden durchgeführt:
Berlin Kolleg am 11.06.2015 mit »Macht der Machtlosigkeit«
Rosa Parks Schule, Herten am 14.04.2015 im Theater Marl
Waldschule Mannheim am 09.07.2015 im Rahmen des Schulfestes
Stipendien zum Deutschen Kindertheaterpreis 2014
»Ronny von Welt« von Thilo Reffert, Rowohlt Theaterverlag, Reinbek
Präsentation durch das Ensemble des Theater der jungen Welt Leipzig beim »4.
Boxenstopp Leipzig. Werkstatt der Autoren« vom 01. bis 03.02.2014 am Theater der
Jungen Welt Leipzig und Uraufführung am 18.04.2015 am Landestheater Tübingen
»Füße im Himmel« von Michael Müller, Felix Bloch Erben, Berlin
Präsentation durch das Ensemble des Jungen Staatstheater Braunschweig beim »4.
Boxenstopp Leipzig. Werkstatt der Autoren« vom 01. bis 03.02.2014 am Theater der
Jungen Welt Leipzig und Uraufführung am 26.09.2015 am Jungen Staatstheater
Braunschweig
»Der Junge bei den Fischen« von Ruth Johanna Benrath, ohne Verlag
Präsentation durch das Ensemble des Jungen Staatstheater Braunschweig beim »4.
Boxenstopp Leipzig. Werkstatt der Autoren« vom 01. bis 03.02.2014 am Theater der
Jungen Welt Leipzig
Augenblick mal! 2015: Eingeladene Inszenierungen aus Deutschland – Kindertheater
35 Kilo Hoffnung
Junges Staatstheater Braunschweig | nach Anna Gavalda und Petra Wüllenweber | Regie:
Martin Grünheit | ab 9 Jahre
|| :Ein bein hier und ein bein dort: || (UA)
Anna Konjetzky, in Koproduktion mit dem Think Big! Festival, München | Choreographie:
Anna Konjetzky | ab 8 Jahre
Höhenflug oder warum weinen (UA)
CO>LABS, Tafelhalle Nürnberg | Idee & Entwicklung: Beate Höhn, Arne Forke, Katharina
Baur | Choreographie, Regie: Beate Höhn | 8 – 11 Jahre
nimmer (UA)
K3 / Tanzplan Hamburg, in Koproduktion mit Kampnagel, HELLERAU – Europäisches
Zentrum der Künste Dresden, FFT Düsseldorf | ein Tanzstück von Antje Pfundtner in
Gesellschaft | Choreografie: Antje Pfundtner | 6 – 10 Jahre
TRASHedy (UA)
Performing Group, in Kooperation mit tanzhaus nrw, Düsseldorf | von und mit: Leandro
Kees, Daniel Mathéus, Martin Rascher I Idee & Regie: Leandro Kees | ab 11 Jahre
31
Augenblick mal! 2015: Eingeladene Inszenierungen aus Deutschland – Jugendtheater
2 Uhr 14 (Deutschsprachige EA)
Theater der Jungen Welt Leipzig | von David Paquet | Regie: Ronny Jakubaschk | ab 14
Jahre
Ein Bodybild (UA)
Theater Marabu, Bonn, in Kooperation mit cobratheater.cobra | von Corinna Sigmund |
Regie: Martin Grünheit | ab 14 Jahre
Kindersoldaten (UA)
Junge Akteure, Theater Bremen | Text & Regie: Gernot Grünewald | ab 14 Jahre
Räuberhände (UA)
Thalia Theater, Hamburg | von Finn-Ole Heinrich, in einer Fassung von Michael Müller |
Regie: Anne Lenk | ab 16 Jahre
Steh’ deinen Mann (UA)
boat people projekt GbR, Göttingen, in Kooperation mit Göttinger Sport und Freizeit
GmbH & Co. KG, Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen, Aktion
Libero | von Christopher Weiß | Regie: Reimar de la Chevallerie | ab 13 Jahre
Augenblick mal! 2015: Internationale Gastspiele
rauw
kabinet k, Gent (BE) | Konzept & Choreographie: Joke Laureyns & Kwint Manshoven | 8 – 12
Jahre
SWIFT!
SKAPPA! & associés, Marseille (FR) | von & mit: Paolo Cardona | Regie: Isabelle Hervouët | 3 –
14 Jahre
Expert*innen und Gastspiele beim Frankfurter Autorenforum für Kinder- und Jugendtheater
2015
Expert*innen und Autor*innen:
Gustave Akakpo (Autor, Togo und Frankreich), Uta Bierbaum (Autorin, Berlin), Nadja Blickle
(Festival »Starke Stücke«, Kulturregion RheinMain, Frankfurt am Main), Marcus Droß
(Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt am Main), Ole Frahm (Ligna, Berlin), Dirk Fröse
(Kurator»Augenblick mal!« 2015, Köln), Mijke Harmsen (tanzhaus nrw, Düsseldorf), Tina
Jücker (Theater Marabu, Bonn), Claudius Lünstedt (Autor, Berlin), Erik Kaiel (Arch8,
Niederlande), Philipp Karau (Performer der Gruppe SKART), Eva Maria Magel (Journalistin
bei der FAZ, Frankfurt am Main), Bernd Mand (Theaterkritiker, Mannheim), Karin Meiner
(Performancekünstlerin und Kunstmentorin), Steffen Moor (Kurator»Augenblick mal!«
2015, Dortmund), Anne Paffenholz (Dramaturgin, Berlin), Antje Pfundtner (Antje Pfundtner
in Gesellschaft, Hamburg), Leyla-Claire Rabih (Regisseurin und Herausgeberin, Berlin),
Cathrin Rose (Rurtrienale Recklinghausen), Mark Schröppel (Performer der Gruppe SKART),
Philipp Schulte (Hessische Theaterakademie, Frankfurt am Main), Luc Tartar (Autor,
Frankreich), Lars Werner (Autor, Berlin), Frank Weigand (Übersetzer, Berlin), Stefan
Wipplinger (Autor, Berlin).
32
Gastspiele
Lucky Strike | Eine Produktion von Schröppel Karau Art Repetition Technologies (SKART)
und kampnagel Hamburg.
La Mélancolie des Dragons | von Philippe Quesne | Eine Produktion von Vivarium Studio in
Koproduktion mit Wiener Festwochen, Hebbel am Ufer, La rose des vents / Festival Next,
Nouveau Théâtre CDN de Besançon et de Franche-Comté, Ménagerie de Verre - Paris, Le
Forum - scène conventionnée de Blanc-Mesnil, Le Carré des Jalles - Ville de St-Médard-enJalles, Festival Perspectives – Saarbrücken.
9.3. Personen
Das Kuratorium
Uta-Christina Biskup, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn
Albert Zetzsche, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden
Prof. Dr. Felix Semmelroth, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main (ständig vertreten
durch Dieter Bassermann und Johannes Promnitz, stellvertretender Leiter des Kulturamts
der Stadt Frankfurt am Main)
Karola Marsch, Leitung Dramaturgie und Theaterpädagogik THEATER AN DER PARKAUE,
Junges Staatstheater Berlin
Dr. Christina Schulz, Leiterin der Bundeswettbewerbe der Berliner Festspiele
Andrea Gronemeyer, Intendantin Schnawwl Theater und Junge Oper in Mannheim am
Nationaltheater Mannheim
Thomas Lang, Hannover (Vorsitzender des Kuratoriums)
Prof. Dr. Mira Sack, Studiengang Theaterpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste,
Zürich (Schweiz)
Prof. Dr. Geesche Wartemann, Institut für Theaterwissenschaft der Universität Hildesheim
(Stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums)
Dr. Thomas Engel, Direktor Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen
Theaterinstituts e.V., Berlin
Ständige Mitarbeiter*innen des KJTZ
Anna Eitzeroth, Theater in der Kulturellen Bildung
Henning Fangauf, Stellvertretender Leiter; Arbeitsbereiche Autorenförderung und
Internationaler Austausch
Meike Fechner, Geschäftsführung der ASSITEJ Deutschland/Verwaltungsleitung des
Zentrums
Christine Hauck, Sachbearbeiterin im Sekretariat (50 %)
Annett Israel, Arbeitsbereich Nachwuchsförderung und Kuratorium »Augenblick mal!2015«
Projektbüro Berlin (50 % bzw. 75%)
Dr. Jürgen Kirschner, Wissenschaftlicher Dokumentar des KJTZ
33
Christine Schulmeier, Buchhaltung (50%)
Prof. Dr. Gerd Taube, Leiter
Carmen Treulieb, Pressereferentin (bis 12/2015)
Aylin Ünal, Haushaltssachbearbeitung und Controlling (50%)
Praktikanten*innen – Projektmitarbeiter*innen – Studentische Mitarbeiter*innen
Zarmina Ahmadi, Projektmitarbeiterin Archiv (01 bis 12/2015) und KJT Preis 2016 (11/2015)
Marina Andrée, Assistenz Organisation Frankfurter Autorenforum 2015 (08 bis 11/2015)
Luisa Birkenfeld, FSJ Kultur im Frankfurter Büro (01 bis 08/2015)
Katrin Brauner de Robles, Produktionsleitung Gastspiele »Augenblick mal! 2015« (bis
05/2015)
Blanka Dickgiesser, Assistenz Marketing »Augenblick mal! 2015« (02 bis 04/2015)
Julia Dinglinger, FSJ Kultur im Projektbüro Berlin (bis 08/2015)
Nora Gores, Presse »Augenblick mal! 2015« (bis 05/2015)
Lucie Haardt, Marketingleitung »Augenblick mal! 2015« (bis 05/2015)
Anne Herwanger, Organisation ASSITEJ Artistic Gathering 2015 (bis 05/2015)
Jana Valerie Lemke, Studentische Mitarbeiterin Dokumentation (01 bis 12/2015)
Jana Valerie Lemke, Projektmitarbeiterin Archiv (07 bis 12/2015)
Amelie Mallmann, Redaktion »Augenblick mal! 2015« (bis 04/2015)
Hasan Sahbaz, Ticketing Fachbesucher »Augenblick mal! 2015« & AAG15 (bis 04/2015)
Ekaterina Statkus, Festivalorganisation »Augenblick mal! 2015« (03 bis 04/2015)
Kristin Suchanek, Assistenz Künstlerische Leitung »Augenblick mal! 2015« (bis 05/2015)
Dominik Toskov, Mitarbeiter EDV (07 bis 12/2015)
Lukas Wegenast, Assitenz Gastspielorganisation »Augenblick mal! 2015« (bis 04/2015)
Manfred Windischmann, EDV (01 bis 05/2015)
Anne-Marie Zabel, Festivalorganisation »Augenblick mal! 2015« (bis 05/2015)
Kurator*innen für das Festival des Theaters für junges Publikum »Augenblick mal! 2015«
Dirk H. Fröse, Entdecker und Übersetzer zahlreicher schwedischer Stücke, ehemaliger
Theaterleiter, Kulturredakteur, Mitglied zahlreicher Jurys, Köln
Bernd Mand, freier Kulturjournalist und Theaterkritiker, Mannheim
Steffen Moor, freier Theatermacher, Dortmund
Anne Paffenholz, freiberufliche Dramaturgin, Theaterpädagogin und Projektleiterin, Berlin
Melanie Suchy, freie Journalistin und Tanzkritikerin, Düsseldorf und Frankfurt
Jury für das Stipendienprogramm »Nah dran!«
Henning Fangauf, Stellvertr. Leiter des KJTZ
34
Prof. Dr. Gunther Nickel, Lektor Deutscher Literaturfonds e.V.
Anne Richter, Dramaturgin, Schnawwl Nationaltheater
Besucher*innen im Kinder- und Jugendtheaterzentrum in Frankfurt am Main
Dr. Anja Ohmer, Leiterin des Zentrums für Kultur- und Wissensdialog der Universität
Koblenz-Landau und die Lehrbeauftragte Éva Ardoján informierten sich im Zentrum am
19.05.2015 über das Projekt »Autoren – Theater – Schule«.
Am 10.06.2015 kam der neugewählte Vorsitzende der kroatischen ASSITEJ, Leo Vukelic,
nach Frankfurt und informierte sich über die Arbeit der ASSITEJ und des Zentrums.
Am 25.08.2015 besuchte der spanische Regisseur und Autor Carlos Bernal aus Madrid das
Zentrum.
Am 15.10.2015 informierten Marijke de Moor (Flanders Arts Institut) und Pieter Zeeman
(dutch performing arts) bei einem Besuch im KJTZ über das Ehrengastprogramm
»Flandern« der Frankfurter Buchmesse 2016.
Werner Kantner, ehemaliger Vorsitzender der österreichischen ASSITEJ, besuchte am
16.10.2015 das Zentrum. Ebenfalls am 16.10.2015 informierte sich der Geschäftsführer des
Deutschen Übersetzerfonds, Jürgen Becker, an Ort und Stelle über die Arbeit des
Zentrums.
Am 29.10.2015 besuchten der wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Kinder- und
Jugendtheater der National Theatre Company of Korea Jun-Hyung Son und die
Theaterpädagogin Youngsil Lee aus Seoul (Südkorea) das KJTZ und informierten sich über
die künstlerische Situation des Jugendtheaters in Deutschland und Möglichkeiten für die
weitere fachliche Unterstützung durch das KJTZ bei der Einrichtung einer Jugendtheater
Company am Nationaltheater Korea.
Die polnische Kuratorin und Übersetzerin Iwona Nowacka besuchte am 13. November
2015 das Zentrum und besprach im Arbeitsbereich Internationaler Austausch ein
mögliches Austauschprogramm zum Jugendtheater in beiden Ländern.
9.4. Websites des Zentrums
Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.kjtz.de. Programm des Zentrums und der
ASSITEJ – Frankfurt am Main, Berlin: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der
Bundesrepublik Deutschland, 1998-2015, Redaktion: Jürgen Kirschner
Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.kjtz.info. Vorschläge zum Festival des
Theaters für junges Publikum – Frankfurt am Main: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in
der Bundesrepublik Deutschland, 2015, Redaktion: Jürgen Kirschner
Kirschner, Jürgen (Hrsg.): www.jugendtheater.net. Das Portal zum Kinder- und
Jugendtheater. – Frankfurt am Main: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der
Bundesrepublik Deutschland, 2000-2015
Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.kjt-online.de. Online-Kataloge des
Kinder- und Jugendtheaters. Frankfurt am Main: Kinder- und Jugendtheaterzentrum &
ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland, 2015-2016, Redaktion: Jürgen Kirschner
35
Kinder- und Jugendtheaterzentrum(Hrsg.): www.kjtz.co. Ein Jubiläumsblog, Frankfurt am
Main, Berlin: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland, 20132015, Redaktion: Carmen Treulieb
Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.augenblickmal.de, Frankfurt am Main,
Berlin: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland, 1999-2015,
Redaktion: Lucie Haardt
Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.textflug.de, Frankfurt am Main, Berlin:
Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland, 2009-2015,
Redaktion: Henning Fangauf
9.5. Veröffentlichungen, Vorträge, Vertretungen
Beiträge und Veröffentlichungen von Mitarbeiter*innen
Anna Eitzeroth:
Henning Fangauf und Anna Eitzeroth: Generations in Dialogue, in: ASSITEJ Magazine, 2015,
S. 83-85.
Henning Fangauf:
Henning Fangauf und Anna Eitzeroth: Generations in Dialogue, in: ASSITEJ Magazine, 2015,
S. 83-85.
Jürgen Kirschner:
Meike Hachemer: »Bitte keine Kinderteller!« Ein Interview mit Jürgen Kirschner zu
Bedeutung des Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland. In: Interjuli. Internationale
Kinder- und Jugendliteraturforschung 01/15, S. 86 bis 102.
Gerd Taube:
Gerd Taube: Die Idee eines zeitgenössischen Kinder- und Jugendtheaters.
Weichenstellungen in den Siebzigern. in: kjl&m. Kinder-/Jugendliteratur und Medien in
Forschung, Schule und Bibliothek. München: kopaed Verlag, 67. Jg. (2015) 1. Vj. (15.1), S.
32-38.
Gerd Taube: Drei Fragezeichen. Das Programm »Kultur macht stark« hat Maßstäbe gesetzt
– zumindest in finanzieller Hinsicht. Und sonst?, in: Politik und Kultur, 2/2015, Beilage
»Kultur bildet«, S. 9.
Gerd Taube: Editorial »Brücken über Lücken. #MINDTHEDIGITALGAP – Kulturelle Bildung
mit digitalen Medien«, in: Magazin Kulturelle Bildung Nr. 13/2015, S. 5
Gerd Taube: Kühn erdachte Lügenkleider für die Wahrheit, Das dramatische Schaffen von
Martin Baltscheit, in: Karin Vach, Gina Weinkauff (Hg.): Martin Baltscheit. Heidelberger
Kinderliteraturgespräche 2014, München: kopaed Verlag, 2015, S. 45-60 (Kinder- und
Jugendliteratur aktuell; 3)
Gerd Taube: Selbstbewusste Stellvertreter ihrer Generation. Die Rolle von Kindern und
Jugendlichen auf der zeitgenössischen, professionellen Theaterbühne, Interview für
www.theaterpolitik.de (http://www.theaterpolitik.de/index.php/diskurse/das-theater-fuerein-junges-publikum/437-selbstbewusste-stellvertreter-ihrer-generation)
36
Gerd Taube: Starke Effekte – Geforderte Akteure. Zur Halbzeit von »Kultur macht stark«, in:
infodienst. Das Magazin für Kulturelle Bildung, Nr. 116, Juli 2015, S. 12-15.
Gerd Taube: Zwangsvollstreckung Kultureller Bildung, in: Politik und Kultur 1/2015, S. 24.
Vorträge und Lehrveranstaltungen
Anna Eitzeroth:
»Kultur macht stark für Landesbühnen« Vortrag beim Theaterfestival der Landesbühnen
am 21.03.2015 in Radebeul.
Gesprächsteilnehmerin bei »Stop Teaching« – Buchvorstellung und Gespräch im Rahmen
des Festivals »Westwind« am 31.05.2015 in Düsseldorf.
Moderation des Podiumsgesprächs »Die Vermittlungsfalle« im Rahmen des Frankfurter
Autorenforums 2015 mit Marcus Dross am 06.11.2015 in Frankfurt am Main.
Henning Fangauf:
Referent und Moderator des Programms »Im deutsch-französischen Kontext kooperieren«
am 23.01.2015 im Rahmen der Veranstaltung »artbruecken« in Forbach / Frankreich.
Referent des Arbeitstreffens und der Podiumsdiskussion »Internationale Netzwerke im
Kinder- und Jugendtheater« am 06.03.2015 im Rahmen des Festivals »Visioni del teatro,
visioni del futuro« in Bologna (Italien).
Lehrerfortbildung zur dramatischen Jugendliteratur im Rahmen des Heidelberger
Stückemarkts am 30.04.2015.
Öffentliche Einführung in die Werke des Autors Carsten Brandau am 07.05.2015 in Milano
(Italien) anlässlich des Festivals »Segnali 2015«.
Gerd Taube
Lehrveranstaltungen am Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität
Frankfurt am Main:
Wintersemester 2014/2015: Bauformen und Wirkungsweisen des Kinder- und
Jugendtheaters
Sommersemester 2015: Kinder- und Jugendtheater der Gegenwart – Eine Einführung
Vorträge, Grußworte, Moderationen
Leitung des Workshops «Fermarsi un attimo – pause di riflessione artistica” in Kooperation
mit der ASSITEJ Italia im Rahmen des Festivals «Visioni di futuro, visioni di teatro« vom 02.
bis 03.03.2015 in Bologna (Italien)
Keynote »The contemporary theatre for young audiences in Germany today” beim «Forum
International” der ASSITEJ France im Rahmen des Festivals für Kinder- und Jugendtheater
«Petits et Grands” in Nates (Frankreich) am 03.04.2015 und Besuch des Festivals vom 02. bis
04.04.2015
Grußwort bei der internationalen Konferenz «New Alliances for Europe – Polylogue III on
Arts Education” vom 17. bis 19.05.2015 in Wildbad Kreuth
Grußwort bei der Abschlussveranstaltung zum Bundesprogramm «Kulturagenten für
kreative Schulen” am 19.06.2015 in Berlin
37
Moderation der Klausur der Ständigen Konferenz der Programmpartner des
Bundesprogramms »Kultur macht stark« in Berlin am 29. und 30.06.2015
Leitung des Symposiums zur Fachtagung »Illusion Partizipation – Zukunft Partizipation.
(Wie) Macht Kulturelle Bildung unsere Gesellschaft jugendgerecht(er)?« der BKJ am
04.09.2015 in Bonn
Moderation des Parlamentarischen Abends der Programmpartner des Bundesprogramms
»Kultur macht stark« am 23.09.2015 im Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer
Platz in Berlin
Teilnahme an einem Expertengespräch der AG Kultur und Medien der SPDBundestagsfraktion zum Bundesprogramm »Kultur macht stark« am 24.09.2015 im
Deutschen Bundestag in Berlin
Moderation der Arbeitsgruppe »Rahmenbedingungen für Projekte kultureller Bildung mit
Mitteln der Darstellenden Kunst« beim 2. Fachtag »tanz + theater machen stark« im
Rahmen des Fachkongresses des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V. am
16.10.2015 auf Kampnagel in Hamburg.
Grußwort beim Kongress »Illusion Partizipation – Zukunft Partizipation. (Wie) Macht
Kulturelle Bildung unsere Gesellschaft jugendgerecht(er)?« der BKJ am 13. und 14.11.20
15im Jugendkulturzentrum »Die Pumpe« in Berlin
Moderation der Ständigen Konferenz der Programmpartner des Bundesprogramms
»Kultur macht stark« am 17.11.2015 in Bonn
Gremienarbeit
Anna Eitzeroth
ist Mitglied
-
der Ständigen Konferenz »Kinder spielen Theater«
-
der Jury für das 7. Deutsche Kinder-Theater-Fest 2017
-
der interministeriellen Arbeitsgruppe »Theater und Schule in Hessen«
-
Theaterbeirats der Stadt Frankfurt am Main
Henning Fangauf
ist Vorsitzender des Vereins »Interplay Europe e.V.«
vertritt das KJTZ im Fachausschuss »Internationales« der BKJ
ist Mitglied
-
in der Jury des Frankfurter Kindertheaterpreises »Karfunkel« (bis zum Sommer 2015)
-
im Beirat »Theater / Tanz« des Goethe-Instituts
-
in der Jury des Kathrin-Türks-Preises der Burghofbühne Dinslaken
Meike Fechner
ist Mitglied
-
der Ständigen Konferenz »Kinder spielen Theater«
-
ist Mitglied des Artistic Advisory Board for the 11th ASSITEJ festival der ASSITEJ
Norwegen in Kristiansand (2015)
38
vertritt die ASSITEJ
-
im Rat für Darstellende Kunst und Tanz des Deutschen Kulturrats
-
in der Bundesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ)
Annett Israel
ist Mitglied
-
im Kuratorium des Theatertreffens der Jugend
-
im Theaterbeirat des »JugendKulturService« Berlin
-
in der AG Musiktheater der ASSITEJ (aktiv)
-
bei der Dramaturgischen Gesellschaft
Gerd Taube
ist Vorsitzender der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ)
ist Mitglied
-
im Kuratorium der kulturellen Bundeswettbewerbe »Theatertreffen der Jugend«
und »Tanztreffen der Jugend«
-
im Beirat der Zeitschrift »Schultheater«
war 2015 als einer der künstlerischen Berichterstatter im Auftrag des Deutschen
Bühnenvereins für die Vorschläge zur Nominierung für den Deutschen Theaterpreis
DER FAUST in der Kategorie »Beste Regie im Kinder- und Jugendtheater« zuständig
39
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