Insel mit vielen Gesichtern - Reise

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Reiseinformationen Kanaren
Insel mit vielen Gesichtern
Massentourismus und Individualurlaub auf Teneriffa
Teneriffa hat viele Gesichter. Während der Süden und Südwesten dem
Massentourismus gehören, kann man den Südosten den Individualisten
zuordnen. Alle drei Regionen werden das ganze Jahr über von der
Sonne verwöhnt. Den Norden einschließlich Nordost und Nordwest
bevorzugen mehr die Aktivurlauber und Naturliebhaber. Hier gibt es
viel zu entdecken, auch wenn dies hin und wieder unter den dort angestauten Passatwolken stattfindet. Jeder kann sich schon im Vorwege aussuchen, welche Urlaubsform er möchte und wird dann - wie praktisch entweder auf dem südlichen oder dem nördlichen Flugplatz ankommen.
Teneriffa ist eine Vulkaninsel, die zu Spanien gehört und vor der Küste
Marokkos und der Westsahara liegt. Immerhin gut 1.300 Kilometer
vom spanischen Festland entfernt. Es ist die größte der Kanarischen
Inseln, 80 Kilometer lang und bis zu 50 Kilometer breit. Auf den gut
2000 km2 Fläche wohnen eigentlich nur 840 000 Einwohner. Das
sechsfache, nämlich rund 5 Millionen Touristen, bevölkern die Insel im
Laufe eines Jahres. Massentourismus mit seinen Schattenseiten wie
unkontrollierter Bauboom (im Süden), kilometerlange Strandpromenaden mit Bars, Restaurants, Diskotheken und Geschäften waren hier nicht
zu verhindern. Doch dem vergnügungssüchtigen Urlauber kommt dies
gerade recht, kann er doch tagsüber an herrlichen Stränden, teilweise
mit dunklem Lavasand, und geschützten Badebuchten sozusagen mit
Sonnengarantie faulenzen und sich wieder für die Nacht fit machen.
Dieser Entwicklung, die Mallorca schon einen negativen Ruf eingebracht hat, möchte man entgegenwirken und hat an der Küste bei
Adeje luxuriöse Hotelanlagen gebaut, die mit den Bettenburgen aus
den 70iger Jahren nichts mehr zu tun haben.
Landschaftlich hat Teneriffa eine große Palette zu bieten. Imposantester
Punkt und Wahrzeichen der Insel ist der Pico del Teide, aktiver Vulkan
und mit 3.718 Metern Spaniens höchster Berg. Er ragt nur 13
Kilometer Luftlinie von der Küste entfernt monumental aus dem Meer.
Der Berg trennt Teneriffa auch in den “grünen” Norden mit all seinen
landschaftliche Reizen und in den eher “kargen” Süden. So unterschiedlich sich die beiden Inselteile zeigen, so vielfältig sind die Möglichkeiten, hier Urlaub zu machen. Von Deutschland aus erreicht man Teneriffa
in etwa 4 Stunden Flugzeit.
Wahrzeichen der Insel - Der Pico del Teide
Drachenbaum
Strände im Süden
Bizarre Vulkanfelsen im Teide Nationalpark
Rauschende Feste - wie hier im Karneval
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Massentourismus und Individualurlaub auf Teneriffa
Bei so bekannten Urlaubszielen wie den Kanaren vergisst man gern
den geschichtlichen Hintergrund. Doch ein kleiner Streifzug sei hier
trotzdem unternommen. Wie auf allen Kanareninseln lebten ursprünglich die Guanchen hier. Sie hatten Häuptlinge, einer der mächtigsten
war “Tinerfe”, der im 15. Jahrundert lebte. 1483 ergaben sich die
Einwohner der Kanaren den Spaniern und die Inseln erhielten große
strategische Bedeutung, waren sie doch die letzte europäische Anlaufstelle vor jeder Antlantiküberquerung. Für Spanien entwickelte sich vor
allem Teneriffa als bedeutendster Stützpunkt zu den amerikanischen
Kolonien. Mehrere Eroberungsversuche der Engländer scheiterten. Erst
1805 beendete Hortio Nelson die spanische Vormachtstellung
Im Loro Parque
Playa del Duque im Süden
Puerto de La Cruz - Touristenzentrum im Norden
auf See in der Schlacht bei Trafalger. Seit 1982 haben die kanarischen
Inseln den Status einer autonomen Region mit weitreichender
Selbstverwaltung.
Heute ist Teneriffa eine ausgesprochene Touristikinsel, deren Wirtschaft
und Infrastruktur ganz darauf ausgerichtet ist. 1885 besuchten 350
Engländer als erste die Insel. Damit war die Grundlage als Urlaubsinsel
gelegt. Zwei Zentren haben sich herausgebildet: An der Nordküste um
Puerto de la Cruz und im Süden bei Los Christianos. Weitere
Wirtschaftszweige sind der Anbau von Kartoffeln, Bananen, Tomaten
und Wein. Verkehrstechnisch ist Teneriffa voll erschlossen. Autobahnen
verbinden die Hauptstadt mit den Ferienzentren. Von den beiden
Flughäfen haben wir schon berichtet. Für Ausflüge bieten sich die grünen Linienbusse an, die fast alle Orte anfahren. Außerdem kann man
sich natürlich einen Mietwagen nehmen und auf eigene Faust die
Schönheiten und Sehenswürdigkeiten Teneriffas entdecken. Und davon
gibt es eine ganze Menge.
Der Teide Nationalpark
Der Teide-Nationalpark ist der meistbesuchte Nationalpark Spaniens.
Vom Vulkanismus geprägte Felsformationen, die einer Mondlandschaft
ähneln, Basaltabrisse in bizarren Formen und der majestätische Anblick
des Teide mit seinen über 3700 Metern machen die Besonderheit dieses Parks aus. Er erstreckt sich auf einer Höhe von rund 2.000 Metern
mit einem Durchmesser von etwa 17 Kilometern. Im Süden ragen
Frühjahrsblüte im Teide Nationalpark
Schroffe Landschaften im Teide Nationalpark
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Massentourismus und Individualurlaub auf Teneriffa
Felswände bis zu 500 Metern hoch auf. Noch immer strömt am Gipfel
des Pico Viejo schwefelhaltiges Gas aus. Das Lavagestein wird von
Ocker- bis Schwarztönen beherrscht. Die biologische Artenvielfalt
umfasst zahlreiche Pflanzen, die nur hier im Nationalpark zu finden
sind und diesen im späten Frühjahr in ein Blütenmeer verwandeln. Man
kann den Berg zu Fuß erwandern, was etwas 4-5 Stunden dauert,
wobei 1.400 Höhenmeter überwunden werden. Oder bequemer geht
es von der Südflanke aus mit der Seilbahn von Los Blanquiales bis zur
Rambletta in 3.555 Metern Höhe. Von hier sind es nur noch 25
Minuten zu Fuß bis zum Gipfel. Der unvergleichlich schöne Blick von
dort oben ist jede Mühe wert. Als Besonderheit werden im Teide
Nationalpark Sternbeobachtungen angeboten - Nachtleben auf eine
ganz besondere Art. Von den Aussichtspunkten auf über 2000 Metern
Höhe können die Urlauber unter fachkundiger Anleitung mit Karten und
Teleskopen den Sternenhimmel erkunden - ein funkelndes Erlebnis.
Das Teno-Gebirge
Das Teno-Gebirge liegt im äußersten Westen der Insel zwischen
Santiago del Teide, Teno und Buenavista del Norte, immerhin gut 8000
Hektar groß. Das Bergmassiv hält für Wissenschaftler einige interessante Phänomene bereit, wie die starke Bewaldung im Gipfelbereich, die
eine wichtige Rolle bei der Speicherung von Wasser und dem Schutz
der Böden spielt. Die Wälder bestehen größten Teils aus Lorbeerbäumen, denen wegen ihrer Seltenheit und ihren endemisch biologischen
Artenvielfalt besondere Bedeutung zukommt. Die Struktur des Gebirges
wird von tiefen Schlcuhten, schroffen Felswänden und abwechslungsreichen Landschaften beherrscht, die attraktive Kontraste erzeugen. Das
Teno-Gebirge wurde im Juni 1987 zum Naturschutzgebiet erklärt und
1994 in einen Landschaftspark umgewandelt.
El Barranco del Infierno - in der Höllenschlucht
Im Südwesten der Insel bei Adeje hält Teneriffa eine außergewöhnliche
Landschaft bereit, die Höllenschlucht. Die Erosion durch Wasser hat hier
eine tiefe Kluft mit steilen Berghängen und fesligen Vorsprüngen in das
alte Vulkangestein gegraben. Im tiefen Flussbett rauscht das Wasser, um
sich am Ausgang in einem Wasserfall endgültig herabzustürzen.
Zahlreiche archäologische Funde bezeugen, dass bereits Guanchen,
die Ureinwohner Teneriffas hier mit ihren Ziegenherden durch die
Gegend zogen. Über terrassenförmige Anlagen wurden landwirtschaftliche Nutzflächen erschaffen. An den Berghängen wachsen Kratzdiesteln
und Tabaibas, ein Wolfsmilchgewächs. Turmfalken, Mäusebussarde und
Raben schwirren durch die Lüfte. Diese außergewöhnliche Landschaft
wurde zusammen mit anderen, nahe liegenden Schluchten und Felsen
zum Naturschutzgebiet erklärt.
Masca und die Masca-Schlucht
Masca liegt im Teno-Gebirge auf 600 Metern Höhe und stellt eine
Ansammlung kleiner historischer Höfe dar. Zwischen den Schluchten
von Masca und Madre del Agua liegt umgeben von Feigenkakteen und
kanarischen Palmen der Kern des Dorfes - mit Kirche, mehreren Bars
und Restaurants sowie Geschäften für Souvenirs und Kunsthandwerk.
Als einer der meistbesuchtetsten Orte auf Teneriffa ist Masca
Ausgangspunkt für eine Wanderung in die gleichnamige Schlucht. Der
Abstieg hat eine Länge von etwas mehr als fünf Kilometern und nimmt
rund 4 Stunden in Anspruch. Umringt von enormen Felswänden
Seilbahn zum Teide
Lorbeer-Wald im Teno-Gebirge
Steile Felswände wie Mondlandschaften
Masca - Ausgangspunkt für Wanderungen in die Schlucht
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Massentourismus und Individualurlaub auf Teneriffa
durchstreift der Wanderer die Natur von großer botanischer Vielfalt:
Agaven und Felsmalven wachsen am Fels. Der Weg endet in einer kleinen Bucht mit schwarzem Sand, ideal für ein erfrischendes Bad nach
den Anstrengungen. Von hier geht es meist mit kleinen Booten zurück in
die Zivilisation, denn ein Wiederaufstieg würde weitere 6 Stunden dauern.
Das Orotava Tal
Wir machen noch einen Abstecher in den Norden Teneriffas, in das
Orotava Tal. Es erstreckt sich vom Vulkan Teide bis an die Atlantikküste
und ist geprägt durch seine immergrüne Naturvielfalt. Wegen der
Bananenplantagen und Weinberge wird es auch der Garten Teneriffas
genannt. Bei milden 20 Grad im Winter und 25 im Sommer lockt dieses Tal ganzjährig hindurch Urlauber an. Auch Aktivurlauber sind hier
gut aufgehoben ebenso wie Gäste, die Ruhe suchen. Wandern,
Mountainbiken und Ausflüge z.B. nach Puerto de la Cruz in den Loro
Parque gestalten die Urlaubstage erlebnisreich. In dem wunderschönen
Tierpark erwarten die Gäste neben Papageien, Pinguinen und Delfinen
weitere exotische Tiere in einem Umfeld, das dem natürlichen
Lebensraum entspricht.
Santa Cruz de Tenerife und La Laguna
Zum Abschluss des ersten Teils von Teneriffa wollen wir die Hauptstadt
Santa Cruz und die ehemalige Hauptstadt La Laguna nicht vergessen,
Verkehrsknotenpunkt, aber auch Mittelpunkt des kulturellen Lebens der
Insel. Besonders reizvoll ist die Mischung beider Städte aus Tradition
und Moderne, malerische und historische Stadtviertel wechseln sich ab
mit architektonisch avantgardistischen Bauten. Die historisch wertvollen
Gebäude der Universitätsstadt La Laguna sind Weltkulturerbe der
UNESCO.
Wer mehr von der Geschichte Teneriffas wissen möchte, sollte an dem
einmal im Monat stattfindenden Rundgang auf den Spuren der
Vergangenheit des Museo de Historia in La Laguna teilnehmen.
Fotos: Tenerife Tourism Corporation
Santa Cruz - Playa Teresitas
Orotav-Tal
Im Loro Parque
La Laguna
Malerische Häuser in Santa Cruz
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