Reise CheCk kanaRen

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Reise Check Kanaren
Wahrzeichen von
Gran Canaria: Die sechs
Kilometer langen Dünen
von Maspalomas sind ein
einzigartiger Naturraum.
Von Timo Teggatz
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Ab auf die Kanaren
In dieser Saison locken die Kanarischen Inseln nicht nur mit endlosen
Stränden, atemberaubender Natur und neuen Top-Hotels. Besonders
Naturfreunde, Sportler und Kulturinteressierte entdecken mehr Vielfalt
als jemals zuvor. Urlaub Perfekt verrät die schönsten Überraschungen
und aktuellsten Tipps für tolle Ferien.
Foto: ©TURESPAÑA-Frankfurt
aus dem Regen, rein ins
Sommervergnügen: Nur vier
Flugstunden sind es aus dem
grauen deutschen Herbst und
Winter auf die sonnenverwöhnten Kanarischen Inseln.
Strandurlaub steht hier traditionell an
erster Stelle. Breite Sandstreifen säumen
zahllose Kilometer Küste auf allen sieben
Inseln. Berühmt sind die unter Naturschutz stehenden Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria und die trubelige
Playa de las Americas an Teneriffas Südspitze. Reisende mit Kindern zieht es
besonders gern nach Fuerteventura, weil
die Ferienanlagen bestens auf Familien
eingestellt sind.
Aber Sonne und Sand sind nicht alles.
Die Inseln entwickeln sich immer mehr
zum Ferienziel für Naturfreunde, Sportler
und Kulturinteressierte. „Das große
Angebot überrascht viele Gäste“, sagt
etwa Marlene Gabb, Produktmanagerin
beim Reiseveranstalter FTI. Sie hat bereits
eine „steigende Nachfrage“ nach dem
„etwas anderen Kanarenurlaub“ ausgemacht. Für die neue Saison wurde
massiv in den Ausbau der Strandalternativen investiert.
Als Beispiele seien hier nur das neu
ausgebaute Radwegenetz auf Lanzarote
und die perfekt eingerichteten Wanderwege auf Teneriffa und Gran Canaria
genannt. Ideal, um Landschaft und Natur
weitab der großen Touristenströme aktiv
zu genießen – und sich abends vom
Komfort und Service der exzellenten
Ferienhotels verwöhnen zu lassen. Und
am nächsten Tag vielleicht ein Museum
zu besuchen. Oder – zwischen dem
10. Januar und dem 19. Februar 2012
– eine der Aufführungen des hochklassig
besetzten kanarischen Musikfestivals.
Urlaub Perfekt zeigt auf den folgenden
Seiten die neuen, ungewohnten Seiten
des beliebten Sonnenziels.
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Reise Check Kanaren
Sieben Inseln für jeden Urlaubstyp
Fuerteventura
Surfen und Entdecken
Im Süden sind die Strände traumhaft schön – auch wenn
kräftiger Wind den Sand manchmal aufwirbelt. Dort stehen
auch die meisten der exzellenten All-inclusive-Hotels, die die
Insel zum idealen Familienziel machen. Dank der hochprofessionellen Surfschulen – wie das Pro Center des Schweizers René Egli – kommen selbst Teenager auf ihre Kosten.
Unbedingt auch einmal im Mietwagen die landschaftlich
reizvollen Steilküsten im Westen der Insel besuchen, etwa in
La Pared, dem Paradies für Surfer aus aller Welt. Baden ist
dort wegen starker Strömung allerdings nicht ratsam – und
mancherorts sogar lebensgefährlich. Der Massentourismus
hat viele der kleinen Orte noch nicht erreicht: Eine gute
Gelegenheit, bei einem Café solo mit den Einheimischen an
der Bar ins Gespräch zu kommen.
Standhaft im Wind: Was dem Surfer heute den Spaß bringt, erleichterte in alten Zeiten dem Müller die Arbeit. Gemahlen wurden auf der Insel traditionell Gerste,
Mais und Weizen. Aus dem Mehl der gerösteten Körner bereiteten schon die Ureinwohner, die Guanchen, das kanarische Nationalgericht Gofio zu.
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Fotos: ©turismolanzarote.com, ©TURESPAÑA-Frankfurt
Hart am Passat: Vor Fuerteventura weht der Nordostpassat meist parallel zur Küste.
Ideale Bedingungen für Windsurfer – vom Einsteiger bis zum Weltcup-Profi.
Besichtigungstipp: Im Inselinneren wurde die frühere
Bauernsiedlung La Tefia als Museumsdorf gestaltet. Besucher
erfahren viel über das Leben auf der Kanareninsel vor Beginn des
Massentourismus. In einzelnen Häuser zeigen Kunsthandwerker ihre
traditionellen Fertigkeiten.
Ausflugstipp: Im Glasbodenboot ab Corralejo zur unter Naturschutz stehenden Insel Los Lobos. Prächtige Unterwasserwelt auf
dem Weg und am Ziel abwechslungsreiche Natur. Proviant mitnehmen. Auf Los Lobos gibt es nur ein Restaurant, dafür viel Einsamkeit
und keien Autos.
hoteltipp: Gran Hotel Atlantis Bahia Real (fünf Sterne)
im Neo-Mudejar-Stil direkt am Meer. Das Haus verfügt über ein
spanisches, ein japanisches und ein Gourmet-Restaurant. Sieben
Übernachtungen inklusive Halbpension und Flug ab 908 Euro pro
Person (Jahn Reisen).
Reise Check Kanaren
Teneriffa
Berg und Wal
Markantes Wahrzeichen aus vulkanischer Zeit: Der Roque Nublo besteht aus erstarrter Lava. Das Naturdenkmal ist ein beliebtes, gut erreichbares Wanderziel.
Am besten bis zum Sonnenuntergang bleiben – dann färbt sich das Meer in Richung Teneriffa langsam rot und der Ort bekommt etwas Magisches.
Gran Canaria
Strand und Schnee
Immer noch ein bisschen Fischerdorf: In Puerto Mogan dürfen Häuser nicht mehr
als drei Stockwerke haben. So bleibt die dörfliche Atmosphäre erhalten.
Gewagter Sprung: Mithilfe eines langen Stabes hielten Hirten mit ihrem Vieh im
Fels Schritt. Der Hirtensprung ist heute lokale Sportart und Touristenattraktion.
Eine einzigartige Naturerfahrung bietet sich Wanderern
auf der Insel, die sich selbst gern „der kleine Kontinent“
nennt: Auf dem höchsten Berg, dem 1813 Meter hohen
Pico de las Nieves, durch den Schnee stapfen – und
am selben Tag in die warmen Atlantikfluten springen.
Wanderer erkunden das Inselinnere auf den neu instand
gesetzten Caminos Reales, den alten Königswegen.
Kleterer finden um den Roque Nublo zwölf neue Touren
in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Auf Meereshöhe nicht verpassen: Ein Spaziergang durch die Dünen
von Maspalomas bleibt ein unvergessliches Naturerlebnis. Schon nach wenigen Hundert Metern sind der
Strand und der Trubel der Hotelsiedlungen von Playa
del Inglés ganz weit weg. Die Keimzelle des Kanarentourismus lockt dann eher für wildes Abendvergnügen.
Und wer es lieber maritim-gemütlich mag, der bummelt
durch den Hafen von Puerto Mogan mit seinen zahlreichen netten Cafés und Restaurants.
Fotos: ©TURESPAÑA-Frankfurt
Besichtigungstipp: Vier Museen in Las Palmas: Das
Museo Canario für die ältere Geschichte, das Wohnhaus vom
Christoph Kolumbus, das Centro Atlantico de Arte Moderno für
Gegenwartskunst und das Diözesanmuseum mit dem mumifizierten Leichnam von Bischof Codina im Glassarg.
Ausflugstipp: Windsurfen wie der neue Weltmeister:
Philipp Kösters Heimatrevier ist die Playa de Vargas unweit des
Flughafens. Der Strand ist alles andere als idyllisch: Wer aufs
Brett will, muss Geröll und fußballgroße Steine überwinden.
REISEtipp: 8-Tage-Wanderreise „Gran Canaria – Perle
im Atlantik“ mit Touren über die Königspfade und den Roque
Nublo. Inklusive ASI-Bergwanderführer, Übernachtung im
4-Sterne-Hotel, Halbpension und Flug ab 1633 Euro pro Person
(ASI Wanderreisen).
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Ein Klassiker ist die Reise mit der Seilbahn auf den Gipfel des höchsten Berg
Spaniens. 3718 Meter misst der Pico del
Teide, vulkanischen Ursprungs und zum
Weltnaturerbe der Unesco gehörend.
Besonders reizvoll aber ist der Aufstieg in
der Nacht, um den Sonnenaufgang über
der Insel zu genießen. Der Berg reguliert
auch das Klima. Die Wolken bleiben
dort hängen und laden ihren Regen im
Norden Teneriffas ab. Das Ergebnis: Ein
üppig grüner Inselteil und ein trockenheißer Süden. Der Norden ist ein ideales
Wanderrevier: nicht zu heiß, viel Schatten,
abwechslungsreiche Landschaft – etwa
im Orotava-Tal – und weniger überlaufen.
Im Süden dagegen liegt das touristische
Zentrum der Insel – mit den berühmten
Stränden von Los Cristianos und der
Costa Adeje. Größte Naturattraktion dort:
Eine Schule von rund 300 Grindwalen
zwischen Teneriffa und La Gomera. Im
Winter passieren bisweilen auch Pottwale
und Nordkpaer die Meerenege. Beob-
achtungsschiffe müssen einen Abstand
von hundert Metern halten, um die Tiere
zu schützen. Aber Teneriffa ist mehr als
Natur: Die Hotels auf der Insel gehören zu
den eleganstesten der ganzen Kanaren.
Vor allem in Sachen Wellness-Angeboten
und exzellenter Küche zählen sie – hierin
dem Teide gleichend – zu Spaniens Spitze.
Besichtigungstipp: Als Papageienzoo
ist der Loro Parque 1972 gestartet. Heute leben
dort 30 000 Tiere unterschiedlicher Arten. Stars
sind die fünf Orcas, von denen einer im vergangene Oktober im Park geboren wurde.
Ausflugstipp: Zu den Weingütern der
Gebiete Tacoronte-Acentejo und Valle de la
Ototava führt die kürzlich eingerichtete Ruta
del Vino da Tenerife. Ungewöhnlich: Die Reben
der Region sind bis zu sieben Meter lang.
Hoteltipp: Hotel Sol Puerto de la
Cruz (vier Sterne) mit schönem Blick auf den
Teide, das Meer und die Stadt. Sieben Übernachtungen inklusive Halbpension und Flug ab
712 Euro pro Person (Schauinsland Reisen).
Kanarischer Drachenbaum: Das Harz, Drachenblut genannt, hat heilsame Wirkung.
Botanisch gehört der selten gewordene Baum zu den Spargelgewächsen.
Einer bunter als der andere: 3000 Papageien
flattern durch den Loro Parque.
Badespass im Designer-Pool: Der Lago Martiánez wurde von César Manrique entworfen.
Reise Check Kanaren
La Gomera, El Hierro, La Palma
Urwald und Abenteuer
Neben den populären großen Inseln sind
die kleinen Kanareninsel eine besondere
Alternative für Entdecker und Individualisten. Top-Tipp für Wanderer: die knorrigen
Lorbeer- Kiefern und Wacholderwälder
der kleinsten Kanareninsel El Hierro.
Oder entlang der Küste zu Fuß La Palma
umrunden – und nachts den Sternenhimmel genießen. Der ist dort so klar, dass
auf dem 2426 Meter hohen Roque de
los Muchachos die größte Sternwarte der
nördlichen Erdhalbkugel errichtet
Schwarzer Sand bedeckt die Hänge der Berge des Feuers: Per Kamel erkunden Urlauber die gar nicht so lange erloschenen Vulkane der Montanas del Fuego.
Von 1730 bis 1736 dauerten die Eruptionen, 32 neue Krater entstanden. Der letzte größere Ausbruch auf Lanzarote datiert von 1824.
Lanzarote
Kunst auf dem Vulkan
Besichtigungstipp: Ein Muss für Kulturinteressierte ist ein Besuch in der Fundación
César Manrique. Die Stiftung im ehemaligen
Wohnhaus des Künstlers führt in dessen Werke
ein, zeigt aber auch wechselnde Ausstellungen
anderer Zeitgenossen.
Ausflugstipp: Wie das Salz aus dem
Meer auf den Tisch kommt, zeigt die rund 120
Jahre alte Salzgewinnungsanlage Salinas de
Janubio in Yaiza. In terrassenförmig angelegten
Becken verdunstet das Wasser und hinterlässt
rötlich schimmerndes Salz – derzeit urnd 2000
Tonnen pro Jahr. Nettes Mitbringsel!
HOteltipp: Iberotel Costa Calero
(vier Sterne), nur fünf Kilometer vom Nationalpark Timanfaya entfernt. Bike-Station direkt
am Haus. Sieben Übernachtungen inklusive
Frühstück und Flug ab 649 Euro pro Person.
Berühmtester Sohn: Das Museum für den
Künstler und Architekten César Manrique.
Märchenhafter Nebelwald: Der Pico de Malpaso
auf El Hierro fasziniert mit üppigem Grün.
Besichtigungstipp: Die Sternwarte auf
dem Roque de los Muchachos auf La Palma
steht Interessierten tagsüber im Rahmen
geführter Touren offen - inklusive Blick durch
eines der Teleskope. Der Eintritt ist frei, eine
Anmeldung zwingen erforderlich (www.iac.es)
Ausflugstipp : Der Name Pozo de la
Salud auf El Hierro steht für Gesundbrunnen.
Aus der einzigen anerkannten Heilquelle der
Kanaren sprudelt schwefelhaltiges Wasser,
das Kreislauf-, Darm- und Hautbeschwerden
lindern soll.
hoteltipp: Hotel H10 Taburiente
Playa in Los Cancajos auf La Palma, frisch
renoviert, nur 300 Meter vom Meer entfernt.
Übernachtung mit Halbpension ab 36 Euro pro
Person (Olimar).
Schwimmen im Industriedenkmal: Ehemalige
Bananenwäscherei bei Hermigua auf La Gomera.
GUT zu Wissen
Stadtstrand
Auf Gran Canaria nutzen die Einheimischen
in der Hauptstadt Las Palmas den innerstädtischen Strand Las Canteras gerne für ein
Nickerchen in der Mittagspause. Oder sie
kommen hier zum After-Work-Treff auf ein
Gläschen mit Blick aufs Meer zusammen.
Hingehen und unters Volk mischen!
Hippietreff
Auch wenn die Hochzeit der Hippies längst
vorbei ist: Auf La Gomera verbreiten die
übrig gebliebenen Blumenkinder nach wie
vor ein 70er-Jahre-Flair. Etwa, wenn am
Strand von Valle Gran Rey abends Trommler
und Gitarristen den Sonnenuntergang mit
Musik begleiten.
partyzone
Nachtschwärmer jeder Couleur bevölkern die
Clubs und Discos von Playa del Inglés. Besonders beliebt sind das Pacha, die Open-AirDisco auf dem Dach des Einkaufszentrums El
Muelle und das Chic in Maspalomas.
Den klaren Sternenhimmel im Blick: Auf La Palma steht das größte Spiegelteleskop der Welt. Der Spiegel des Gran Telescopio Canarias hat einen Durchmesser von 10,40 Metern. Ein positiver Nebeneffekt der Wissenschaft: Um die Astronomen nicht zu stören, sind auf der Insel große Lichtreklamen verboten.
Radeln und baden: Für beide Sportarten ist die Insel ein ideales Revier. Die Inselregierung hat erst in
diesem Jahr eine Reihe von Radwegen durch die sanfte Hügellandschaft neu ausschildern lassen.
Fotos: ©TURESPAÑA-Frankfurt
Im Nationalpark Timanfaya im Westen der
Insel brodelt es. Sogar so heiß, dass das
Restaurant El Diablo sein Fleisch mithilfe
der Wärme aus einem Loch im Boden
grillt. Nicht nur dort ist der vulkanische
Ursprung der Insel allgegenwärtig.
Magma und Lava haben zum Beispiel den
Sand an den kilometerlangen, breiten
Stränden dunkel gefärbt. Oder vor 5000
Jahren einen sieben Kilometer langen
natürlichen Tunnel ins Gestein gegraben. Die Jameos de Aqua sind heute ein
beliebtes Ausflugsziel. Und schließlich
lässt sich kaum eine Landschaft vorstellen,
in die die Bauten und Kunstwerke des
einheimischen Bildhauers, Architekten
und Umweltschützers César Manrique
(1919–1992) besser hineinpassen. Der
energische Künstler setzte schon in den
70er-Jahren durch, dass kein Gebäude
auf Lanzarote höher gebaut wird „als die
größte Palme“ Das hat die Insel bis heute
vor vielen Bausünden ihrer kanarischen
Schwestern bewahrt.
wurde. Der Berg begrenzt einen riesigen
hufeisenförmigen Krater – 28 Kilometer lang, neuen Kilometer breit und im
Innern dicht bewaldet. La Gomera zieht
mit seinen dichten Wäldern Mountainbiker magisch an, Besonders spektakulär
und anstrengend ist die Tour auf endlos
langen Serpentinen vom Hauptort Valle
Gran Rey aus. Ebenfalls einmalig: eine
Seekajaktour entlang der romantischen
Küste. Schönstes Dorf La Gomeras ist
Agulo mit seinen verwinkelten Gässchen
und gepflegten Kolonialbauten. Einmalig
dort – der Blick nach Teneriffa.
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