An: Datum: Hallo Du erhältst diesen Brief, weil du möglicherweise

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Datum:
Hallo
Du erhältst diesen Brief, weil du möglicherweise Sex mit jemandem hattest, bei dem/
der Chlamydien diagnostiziert wurden. Das ist eine Infektion, die bei sexuellen Kontakten
übertragen wird. Auch wenn du keine Symptome hast, ist es möglich, dass du infiziert
bist. Deshalb ist es wichtig, dass du dich untersuchen und allenfalls behandeln lässt. Unbehandelt kann die Infektion weitergehende Gesundheitsprobleme verursachen. Solltest du
bis zum Arztbesuch trotzdem Sex haben, verwende Kondome. So ist die Wahrscheinlichkeit
kleiner, dass du die Infektion weitergibst.
Mehr Informationen zu Chlamydien findest du auf dem beiliegenden Faktenblatt
und auf www.lovelife.ch. Da findest du auch Adressen von Beratungs- und Teststellen.
Du kannst dich aber auch einfach an deinen Hausarzt wenden.
Beste Grüsse von LOVE LIFE – einer Dienstleistung vom Bundesamt für
Gesundheit, der Aids-Hilfe Schweiz und von Sexuelle Gesundheit Schweiz.
Dieser Brief ist mit Hilfe des Dienstes zur Partnerinformation auf
www.lovelife.ch entstanden.
FAKTENBLATT
CHLAMYDIEN
Stand April 2014
Was sind Chlamydien?
Wie werden Chlamydien behandelt?
Chlamydien-Infektionen werden durch Bakterien (Chlamydia
trachomatis) verursacht und sind die häufigste sexuell übertragbare Infektion in Europa.
Die Infektion kann mit Antibiotika geheilt werden.
Ohne Behandlung kann die Infektion über Monate andauern und an Sexpartner und Sexpartnerinnen weitergegeben
werden.
Wie werden Chlamydien übertragen?
Die Infektion kann durch oralen, vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Was sind Symptome und Auswirkungen?
Frauen:
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Unüblicher Ausfluss aus der Scheide
Juckreiz an der Scheide
Brennen beim Wasserlassen
Schmerzen im Unterleib
Schmerzen oder Blutungen beim Geschlechtsverkehr
Unregelmässige Blutungen
Jucken oder Ausfluss am Anus
Männer:
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Weisslicher Ausfluss am Penis, vor allem morgens
Schmerzen, Brennen beim Wasserlassen
Schmerzen an den Hoden
Jucken oder Ausfluss am Anus
Viele Betroffene merken nichts von der Chlamydien-Infektion: Etwa 70 % der Frauen und etwa 50 % der Männer haben
nur geringfügige oder gar keine Beschwerden. Auch ohne
Symptome kann eine Chlamydien-Infektion aber langfristige
Folgen haben. Unbehandelte Infektionen können bei Frauen
zu Beckenentzündungen oder Verklebung der Eileiter und
in der Folge zu Bauchhöhlenschwangerschaften oder Unfruchtbarkeit führen. Bei Männern ist in seltenen Fällen eine
Nebenhodenentzündung mit anschliessender Sterilität die
Folge. Infizierte Neugeborene können an einer Bindehautoder an einer Lungenentzündung erkranken.
Wie wird auf Chlamydien getestet?
Für den Chlamydien-Test wird ein Abstrich der Schleimhaut
untersucht oder ein Urintest durchgeführt.
Mehr Informationen unter: lovelife.ch
Müssen sich Sexpartner und
Sexpartnerinnen auch behandeln lassen?
Gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt muss überlegt werden, von wem die Infektion stammen und an wen sie bereits
weitergegeben worden sein könnte. Diese Sexpartner und
Sexpartnerinnen sollen über die Diagnose informiert werden,
damit sie sich untersuchen und allenfalls behandeln lassen
können.
In weiter bestehenden sexuellen Beziehungen muss erstens
gleichzeitig behandelt und zweitens Safer Sex eingehalten
werden. Das gilt bis beide geheilt sind, damit man sich nicht
immer wieder von Neuem ansteckt.
Ohne Behandlung sind zu einem späteren Zeitpunkt Gesundheitsprobleme möglich.
Auf der Website www.lovelife.ch gibt es Gesprächstipps und
Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten.
Wie kann eine (erneute) Infektion verhindert werden?
Sexpartner und Sexpartnerinnen müssen gleichzeitig auch
behandelt werden, um sogenannte «Ping-Pong»-Infektionen
zu vermeiden, bei welchen sich Partner immer wieder von
Neuem gegenseitig anstecken.
Kondome und das konsequente Einhalten der ersten beiden
Safer Sex-Regeln verringern das Risiko, sich mit Chlamydien
zu infizieren.
1. Eindringen immer mit Gummi.
2. Sperma und Blut nicht in den Mund.
Eine Übertragung kann aber dennoch erfolgen. Deshalb ist
es wichtig, die dritte Safer Sex-Regel zu beachten:
3. Bei Juckreiz, Brennen oder Ausfluss zum Arzt.
Wer fünf oder mehr Sexpartner pro Jahr hat, soll sich einmal
im Jahr auf sexuell übertragbare Infektionen untersuchen
lassen.
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