Schmetterlinge Raupenzucht – Sachinformationen Methodische Gründe und Aspekte des Naturschutzes verbieten die Zucht der meisten der einheimischen Schmetterlingsarten. Die Zucht mit Schmetterlingseiern als Zuchtbasis ist Sache des Spezialisten, davon lassen wir die Finger. Von den vier ausgewählten Tagfaltern eignen sich zwei besonders gut für die Haltung von Raupen im Schulzimmer. Kleiner Fuchs, Nesselfalter Aglais urticae Der Kleine Fuchs legt seine Eier in Häufchen zu 80 bis 200 auf die Blattunterseite von Brennnesseln, seiner einzigen Raupenfutterpflanze. In den Niederungen sind erste Raupen bereits im April zu finden. Sie leben bis zur letzten Häutung gesellig auf einem dichten Gespinst. Auffälligstes Merkmal der dunkel gefärbten Raupe ist eine leuchtend gelbe Doppellinie auf dem Rücken. Der ganze Körper ist mit blassgelben Dornen besetzt. Vor der letzten Häutung verteilen sich die Raupen innerhalb des Brennnesselbestandes und leben jetzt einzeln, meist auf der Blattoberseite. Auf der Suche nach einer für die Verpuppung geeigneten Stelle legen die ausgewachsenen Raupen grosse Strecken zurück. An Pflanzenstängeln, Zweigenden oder Gebäudekanten hängen sich Raupen kopfüber zur Verpuppung auf. Der Kleine Fuchs ist häufig und nicht gefährdet, und die Raupe lässt sich in vorübergehender Gefangenschaft leicht weiterzüchten. Die relativ kurze Entwicklungsdauer zum Falter macht ihn zu Lehrzwecken sehr geeignet. Tagpfauenauge Inachis io Der Falter sucht an Waldrändern und feuchten Stellen gut besonnte Brennnesseln und legt die Eier in Häufchen zu 50 bis 200 auf Blattunterseiten ab. Räupchen der 1. Generation sind im Mai und Juni zu finden. Sie leben gesellig und spinnen auf dem Weg zum Fressplatz einen Seidenfaden, wodurch ein dichtes Gespinst entsteht. Die Raupe ist samtschwarz und mit feinen weissen Punkten übersät, die Dornen und der Kopf sind ebenfalls schwarz. Für die Verpuppung sucht die ausgewachsene Raupe geschützte Stellen in Brennnesselbeständen, an Zäunen oder Wänden von Gebäuden und Ställen. Die Puppenruhe dauert etwa zwei Wochen Das Tagpfauenauge ist weit verbreitet und (noch?) wenig gefährdet. Wie beim Kleinen Fuchs lassen sich die Raupen dieses attraktiven Tagfalters in der Schule leicht weiterzüchten. Zitronenfalter Gonepteryx rhamni Der Zitronenfalter überwintert als Schmetterling im Freien und fliegt als erster Tagfalter im Frühling. Das Weibchen besetzt ein Territorium, das einige Sträucher umfasst und setzt dazu an den Sprossspitzen feine Duftmarken ab. Die Eier werden dann einzeln auf die Futterpflanze abgelegt. Das sind der Faulbaum und der Kreuzdorn, vermutlich auch andere Rhamnus-Arten. Die Raupen sind grün, an den Seiten mattweiss, gegen den Bauch hin scharf dunkel abgesetzt. Die Raupen sind sehr schwer zu entdecken, selbst wenn sie längs auf der Blattoberseite der Futterpflanze sitzen. Der Zitronenfalter ist weit verbreitet, aber nicht häufig. Er ist für die Zucht im Schulzimmer nicht geeignet. Aurorafalter Anthocharis cardamines Der Aurorafalter überwintert als Puppe und muss im Frühjahr noch den letzten Entwicklungsschritt tun. Deshalb fliegen Aurorafalter erst ab April, und damit später als Schmetterlinge, die als Falter überwintern (s. o.). Die Eier werden einzeln an frisch blühenden Kreuzblütlern abgelegt, vor allem an Wiesenschaumkraut und Knoblauchhederich. Die Raupe ist lang und schlank, der Rücken blaugrün und geht an den Seiten langsam in weisse Seitenstreifen über. Sie lebt einzeln in der Blüte, später auf den Schoten und frisst alle anderen Eier auf der gleichen Pflanze. Die Raupenentwicklung benötigt 3 bis 5 Wochen. Frühling erleben Sachinfo Schmetterlingszucht 1 Raupen des Aurorafalters eignen sich nicht zur Weiterzucht; sie sind auf der Futterpflanze sowieso kaum zu entdecken. Frühling erleben Sachinfo Schmetterlingszucht 2