CI-Träger / Cochlea-Implant-Patienten Hörtraining mit den AUDIVA

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CI-Träger / Cochlea-Implant-Patienten
Hörtraining mit den AUDIVA Verfahren
Verbindung CI - Trainingsgerät
Kabelverbindung - Kopfhörerstecker für das Cochlea-Implantat System:
Um eine für den CI-Patienten möglichst optimierte Hörsituation zu schaffen, empfehlen
wir eine direkte Einspeisung in das CI Gerät mittels Kabelverbindung.
Hierzu gibt es seitens des CI-Trägers bereits entsprechende Kabel, die im Zubehör Set
des CI dabei sind und auf kleine Klinkenstecker (passend für den BrainFit und DichoTrainer) oder große Klinkenstecker (passend für den HWT home/praxis) enden. Von
einem kleinen Klinkenstecker gelangt man mittels eines einfachen Adaptersteckers auf
den großen Klinkenstecker. So wird das CI Steuergerät mit unserem Trainingsgerät verbunden und die Signale direkt in das CI eingespeist.
Kopfhörer
Die Verwendbarkeit von Kopfhörern ist von der Platzierung des CI-Mikrofones abhängig. Ist es im Gehörgang platziert, können ohrumschließende Kopfhörer verwendet
Seitenschnitt durch die Hörschnecke in
werden. Schauen Sie außerdem nach einohriger / beidohriger Versorgung (siehe
der die Elektroden des CI Implantates
unten „Art der CI Versorgung“).
verlegt sind.
Rückkopplungen, wie bei Hörgeräten, können beim CI nicht auftreten, da die Übertragung direkt ins Innenohr erfolgt. Als Kopfhörer eignen sich offene Typen (ohne Ohrpolster) wie der "Jecklin-Float".
Lautstärkeanpassung:
Dabei ist es noch wichtig, sehr genau die WAHRNEHMUNG des CI-Patienten abzufragen und anhand dieser Angaben die
Signalausgabelautstärken am Trainingsgerät anzupassen:
Alle in Frage kommenden Trainingsgeräte BrainFit, DichoTrainer und Hörwahrnehmungstrainer verfügen über eine Lautstärkeeinstellung, die für JEDES OHR GESONDERT erhöht und reduziert werden kann. Diese Lautstärkeanpassung erfolgt beim BrainFit
und DichoTrainer über das Einstellmenü und beim HWT home/praxis über die Balance-Einstellung im Experten-Menü.
Stand der Spracherfahrung
> Bestehen bereits Spracherfahrungen (postlinguale Versorgung)
Sie können dann mit altersgerechten oder besser „erfahrungsgerechten“ Inhalten arbeiten.
Sprache in Form von Hörbüchern und Mikrofon über das HWT,
Silben/Worte über den DichoTrainer oder
Low-level Tests und Trainings über den BrainFit.
> Bestehen keine Spracherfahrungen (prälinguale Versorgung), wird über das CI erstmals Hören gelernt!
Wir empfehlen dann „Hörwahrnehmungstraining bei CI Patienten“ siehe unten, als Einstieg.
Art der CI Versorgung
1. Handelt es sich um eine EINOHRIGE oder um eine BEIDOHRIGE CI-Versorgung?
Hat Ihr Patient demgemäß nur ein einseitiges oder beidseitiges Hörvermögen?
> Wenn beidohrig,
sind die Grundvoraussetzungen für den Einsatz aller AUDIVA Trainings-Verfahrens gegeben.
> Wenn einohrig,
können wir den HWT im Modus „Hochtonfilterung“ einsetzen und
den BrainFit im Modus Tonhöhenunterscheidung, Intermodalität und Mustererkennung (die MONAURALEN Funktionen).
Der DichoTrainer kommt nicht zum Einsatz.
2. Testen Sie die Unterscheidung von TONHÖHEN mit dem BrainFit oder einem Keyboard/Klavier (siehe nächster Absatz)
Tonhöhenunterscheidung testen
und Low-Level Funktionen bei CI Patienten trainieren:
Die Hörsituation von CI-Patienten ist eine völlig andere. So werden Sie beispielsweise bei Messungen von zentralen Hörfunktionen (Low-Level-Funktionen) mit dem BrainFit (BrainFit home) feststellen, dass die Probanden häufig bei der Tonhöhenunterscheidung überhaupt erst ab 10 Halbtonschritten (80% und mehr) Unterschiede zwischen den Tönen wahrzunehmen beginnen.
Diese Wahrnehmung ist darüber hinaus oft noch ungenau: so finden Sie bei den CI-Patienten die Aussage, die Töne seien im
Unterschied zueinander "laut - leise", im Gegensatz zu der bei anderen Probanden gängigen Aussage, die Töne seien "HochTief" oder "Hell-Dunkel". Die Tonhöhenunterscheidung ist die wichtigste Messgröße für die Wahrnehmung über das CI.
AUDIVA • Hören und Bewegen • Behlenstr. 3 • D-79400 Kandern
Tel.: 0 76 26-97 79-0 • Fax: 0 76 26-97 79-11 • Email: [email protected] • Internet: www.audiva.de • Tel.: kostenfrei: 0800-9779800
CI-Kinder / Cochlea-Implant-Patienten
Hörtraining mit den AUDIVA Verfahren
Darüber hinaus finden Sie Verlangsamungen in anderen zentralen Hörfunktionen, so dass auch der Trainingseinstieg mit einem
BrainFit hoch angesetzt wird, indem die Startwerte entsprechend hoch eingestellt werden.
Hörwahrnehmungstraining bei CI Patienten
Musikhören und Musikerleben mit CI:
Normalhörende hören Musik hauptsächlich aus emotionalen Gründen, um Spaß zu haben, sich zu entspannen oder glücklich zu
machen. Einige CI-Nutzer berichten über eine gute Melodieerkennung jedoch ohne emotionale Befriedigung und umgekehrt.
Daher haben wir untersucht wie die emotionale Beurteilung von Musikstücken durch CI-Träger im Vergleich zu Normalpersonen
ist. Die CI-Patienten setzten Musik weniger zur aktiven Beeinflussung der Stimmung ein als die normalhörenden. Diejenigen, die
es tun, erzielten bessere Ergebnisse im Test (1).
Musiktherapie nach Phase A laut Trainingsplan mit dem HWT:
Die Lebensqualität CI-Versorgter steigt mit dem Musikerleben. Wer musikalische Stimmungen erkennt, kann auch die Prosodie
der Sprache lernen wahrzunehmen. So ist die Musiktherapie in Phase A mit dem HWT eine gute Anregung und besonders für
Patienten geeignet, die durch Sprachübungen mit dem DichoTrainer oder Low-Level Trainings mit dem BrainFit noch überfordert
sind. Die einfachste Hörübung ist das Musikhören über den HWT in Level 1 bis 6, als aufbauendes Hörtraining. Jugendliche und
Erwachsene werden angewiesen, die Musik zu verfolgen, zu erleben und Stimmungen zu beschreiben. Kinder führen parallel
zur Musiktherapie spielerische Übungen durch.
Sprachtherapie mit dem HWT:
Die Sprachtherapie wird individuell gestaltet, je nachdem ob bereits Spracherfahrungen bestehen (postlinguale Versorgung) oder
über das CI erstmals Hören gelernt wird.
Bei Rückgriff auf Spracherfahrung kann mit altersgerechten Hörbüchern gearbeitet werden. Bei verlangsamter Verarbeitung empfehlen wir die AUDIVA Hörbücher in verlangsamter Sprechweise und ansonsten handelsübliche Hörbücher, wobei darauf zu achten ist, dass es sich um eine reine Lesung ohne hörspielartige Geräusche und Kulissen handelt, um den Fokus auf die Sprache zu
lenken.
Bei CI Kindern ohne Spracherfahrung wird der HWT in Phase B eingesetzt. Wir empfehlen anfangs inhaltlich einfaches und langsam gesprochenes Material: „Poldi“ TM 9850C und die „Tiergeschichten Band 1 bis 4“ als CD vorspielen. Darüber hinaus mit
Mikrofon Vorsprech- / Nachsprechübungen durchführen. Als Übungsinhalte nehmen Sie z.B. zur phonologischen Entwicklung
den Ordner „Holta di Polta“.
DichoTrainer bei CI Patienten
Nur bei beidohriger Versorgung.
Für Kinder empfehlen wir als Einstieg die Silben Konsonant-Vokal lang (CV) wie „baa“, „mee“ ...
Für Jugendliche und Erwachsene mit Spracherfahrung können Sie je nach Wortschatz Silben und Worte individuell auswählen.
Schalten Sie die Lobworte ggf. aus, indem Sie Lobworte in der Software abwählen und nur die Inhalte übertragen.
Wählen Sie als Hörmodus „nacheinander“ oder „nacheinander mit Pause“.
Passen Sie die Lautstärke an.
Falls Sie Kopfhörer verwenden, wählen Sie ohrumschließende Modelle wie den QP 160 oder den HD 515 / HD 570 (Sennheiser).
Gern stehen wir Ihnen im Falle weiterer Fragen jederzeit zur Verfügung und freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
Uwe Minning
AUDIVA
August 2007
1 Emotionale Beurteilung von Musik durch postlingual ertaubte Combi 40+-Träger; Brockmeier, S.J., Arnold, W.; Ambulanz für Phoniatrie und Pädaudiologie (1), HNO-Klinik (2),
Klinikum Rechts der Isar, Technische Universität München
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