Flyer - GeoPark Ruhrgebiet

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GeoWanderweg
Sonsbeck
Heimat- und Verkehrsverein
Sonsbeck e. V.
Einführung:
Am 2.10.1984 wurde vom Heimat- und Verkehrsverein Sonsbeck in Zusammenarbeit mit dem Kommunalverband Ruhrgebiet, dem Geologischen Dienst NRW, Krefeld sowie der
Gemeinde Sonsbeck der Geopfad Sonsbeck eröffnet. Entlang
dieses, in die eiszeitliche Stauchmoränenlandschaft der „Sonsbecker Schweiz“ eingebetteten Weges wird dem interessierten
Wanderer in sechs Stationen – Bild-Text-Tafeln, Bohrprofilen
und typischen Gesteinen – die erdgeschichtliche Entwicklung
der Niederrheinischen Bucht vom Mittleren Erdaltertum (Devon, Karbon) über das Erdmittelalter (Trias, Jura, Kreide) bis
in die Erdneuzeit (Tertiär, Quartär) näher gebracht.
Landschaft vor 30 Mio. Jahren
Nach den bei Sonsbeck sowie im weiteren und näheren Umkreis niedergebrachten Bohrungen wird die Schichtenfolge im
tieferen Untergrund von den Gesteinen des Devons und Karbons aus dem mittleren Paläozoikum (Erdaltertum) (417 – 296
Mio. J. v. h.) eingenommen. Sie sind Teil des variscischen Faltengebirges, das sich vom Sauerland über das Bergische Land
und die Eifel bis zum Brabanter Massiv erstreckte. Zu dieser
Zeit lag der Bereich der Niederrheinischen Bucht noch am
Äquator und wurde durch ein feuchtheißes Klima bestimmt.
Während der Oberkarbonzeit (ca. 320 – 296 Mio. J. v. h.) wich
das Meer mehr und mehr zurück, und im nördlichen Gebirgsvorland entwickelten sich ausgedehnte Waldmoore mit
Schachtelhalmen, Schuppen- und Siegelbäumen, Baumfarnen
und Bärlappgewächsen, die mächtige Torflager hinterließen,
aus denen im Laufe der Erdgeschichte die Steinkohlenflöze des
Ruhrgebietes hervorgegangen sind.
Mit Beginn des Zechsteins (258 – 251 Mio. J. v. h.) stieß das
Meer erneut kurzfristig über die Weser-Ems-Senke bis in das
Niederrheingebiet vor und bildete dort eine etwa 30 – 50 km
breite Lagune (Niederrheinische Salzpfanne), in der es bei einem heißariden Klima – die Niederrheinische Bucht lag damals im nördlichen Wüstengürtel – zur Ausscheidung von
bis zu 200 m mächtigen chemischen Sedimenten (Karbonate,
Anhydrite und Salze) kam. Letztere werden heute bei Borth
östlich des Rheins untertägig abgebaut.
Von den nachfolgenden Schichtgliedern der Zeitabschnitte
Trias, Jura und Kreide des Mesozoikums (Erdmittelalter) (251
Bucht nur Reste
– 65 Mio. J.Niederrheinische
v. h.) sind im Bereich des Niederrheins
in tiefer gelegenen Bereichen,
tektonischen
Nord-Süd-SchnittGräben (z. B. Bislicher- und Dinslakener Graben), erhalten. In den höher gelegenen Horstgebieten wurden sie weitgehend abgetragen.
Süden
Norden
Düren
Braunkohlen-Tagebaue
Frimmersdorf u. Bergheim
Grevenbroich
Krefeld
Schachtanlage
Friedr. Heinrich
Schacht Hoerstgen
Geldern
Sonsbeck
Kalkar
Emmerich
Rhein
500 m
Erft
Kölner Bucht
untere Niederrheinebene
0m
500 m
0m
- 500 m
- 500 m
- 1000 m
- 1000 m
Ablagerungen des Eiszeitalters (Quartär)
vor allem Sande und Kiese der Flüsse Rhein und Maas
- 1500 m
Ablagerungen des Tertiärs
Braunkohleflöze, Feinsande und Tone in der Kölner Bucht,
Meeresablagerungen aus Feinsand und Ton in der unteren Niederrheinebene
- 1500 m
Ablagerungen des Erdmittelalters
Tonsteine, Kalksteine, Sandsteine
Ablagerungen des Erdaltertums
Sandsteine, Tonsteine, Kalksteine,
Einschaltungen von Steinsalz und Gips,
örtlich mit Steinkohleflözen
Querschnitt durch die Niederrheinische Bucht
Die letzte Epoche in der Entwicklungsgeschichte der Erde
ist die Erdneuzeit. Sie begann vor etwa 70 Millionen Jahren
mit der Periode des Tertiärs.
sich Schicht auf Schicht aus abgestorbenen Wäldern. Vom
sich allmählich heraushebenden Schiefergebirge strömten
in die Niederrheinische Bucht Flüsse, die die nun schon
400 m mächtige Schicht, aus abgestorbenen Bäumen und
Mooren mit Kies, Sand und Schlamm überschütteten. Die
Flussablagerungen wurden immer dicker, ihr Druck auf
die Schicht nahm immer mehr zu, sodass schließlich aus
der 400 m dicken Schicht aus Pflanzenresten Braunkohle
wurde. Die Flüsse schnitten sich immer weiter nach Süden
in das Schiefergebirge ein, nahmen immer neue Bäche und
Flüsse auf, bis schließlich die großen Flusssysteme von
Rhein und Maas entstanden waren.
Darüber wurden mit Beginn der Erdneuzeit die Schichten des
Tertiärs (65 – 2,6 Mio. J. v. h.) abgelagert. Die Schichtenfolge des Tertiärs umfasst im vorliegenden Raum die Abschnitte
Oligozän, Miozän und Pliozän und ist geprägt durch ein wiederholtes Vordringen und Zurückweichen der Nordsee in die
Niederrheinische Bucht.
Dementsprechend bestehen die Schichten aus einer Wechselfolge von marinen Sanden, Schluffen und Tonen, denen sich
im Süden die küstennahen Deltaabsätze des Rheins anschließen. Dort existierten in der flachen, sumpfigen Landschaft
Landschaft vor 30 Mio. Jahren
Heutiger Braunkohletagebau
Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen - Landesbetrieb De-Greiff-Straße 195 D-47803 Krefeld
Fon +49 (0) 21 51 8 97-0 Fax +49 (0) 21 51 8 97-5 05
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Geologischer Dienst NRW
Durch Bewegungen der Erdkruste sank die Niederrheinische Bucht gegenüber dem Rheinischen Schiefergebirge
tiefer ab und zerbrach in einzelne Schollen. Das Meer
überflutete die absinkende Niederrheinische Bucht von
Nordwesten her und stieß dabei bis zum Nordrand der
Eifel vor. Der Nordteil der Niederrheinischen Bucht, so
auch das heutige Sonsbeck, lag unter Meeresbedeckung.
In der Kölner Bucht entstand eine flache, beckenförmige
Landschaft aus Urwald, Mooren und Moorseen. Hier
wuchsen unter tropischen Klimabedingungen Mammutbäume, Sumpfzypressen, gewaltige Laubbäume und Palmen.
Über der absinkenden Erdkruste der Kölner Bucht häufte
tropische Urwälder, aus denen sich nach ihrem Absterben bis
zu 100 m mächtige Torflager bildeten. Sie wurden nachfolgend
unter der Auflast der darüber lagernden marinen und terrestrischen Sedimente von Rhein und Maas zu Braunkohle umgewandelt.
Im Quartär, (2,6 Mio. Jahre – heute), setzte eine bedeutsame
Klimaänderung ein. Die schon am Ende des Tertiärs sinkenden Temperaturen gingen weiter zurück und in Skandinavien
bildeten sich in den Kaltzeiten mächtige Gletscher, die z. T.
weit nach Süden vordrangen. Während der so genannten Saale-Kaltzeit (250 000 – 115 000 J. v. h.), der vorletzten Kaltzeit,
stieß das Eis über die Ost- und Nordsee bis an den Niederrhein
vor. Das Eis dürfte dort noch eine Dicke von etwa 50 – 150 m
gehabt haben und schob den sandigen und kiesigen Untergrund des Rheins an seinem Rande zu mächtigen Stauchwällen,Die
den soVergletscherung
genannten StauchendmoränenEuropas
auf. Diese lassen
sich von Krefeld über Sonsbeck bis nach Nijmegen verfolgen
während der Eiszeit
und besitzen eine Länge von ca. 70 km.
30 °
15 °
0°
15 °
30 °
45 °
60 °
60 °
45 °
Außerhalb des Vereisungsgebietes werden die marinen Sedimente des Tertiärs von den jungpleistozänen Terrassen des
Rheins überlagert. In diesen Ablagerungen sind vereinzelt
große Granit- und Gneisblöcke (Findlinge) anzutreffen, die
hauptsächlich vom Eis aus Skandinavien mitgebracht und
nachfolgend umgelagert wurden. Die Blöcke aus Sedimentgestein stammen überwiegend aus dem Einzugsgebiet des
Rheins und wurden auf Eisschollen treibend, als so genannte
Driftblöcke bis an den Niederrhein transportiert.
30 °
Am Ende der Tertiär-Zeit, vor etwa 2,5 Millionen Jahren,
hatte sich die Nordsee endgültig aus der Niederrheinischen
Bucht zurückgezogen.
Das Klima verschlechterte sich mehr und mehr. Die Temperaturen waren unter heutige Werte gesunken. Das Eiszeitalter (Quartär) hatte begonnen. Niederschlagsreiche nordatlantische Luftmassen ließen in Skandinavien Firnschneefelder
von bis heute nicht mehr bekannten Ausmaßen entstehen.
Schließlich breitete sich das nun ca. 3000 m mächtige Eis
unter seinem eigenen Gewicht wie ein gewaltiger Eiskuchen
über Nordeuropa aus.
Während des Eiszeitalters schoben sich die Inlandeismassen
mindestens dreimal bis weit nach Mitteleuropa vor. In
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wärmeren Klimaphasen zogen sie sich wieder vollständig
zurück. Klima, Pflanzen- und Tierwelt dieser so genannten
Warmzeiten entsprachen etwa den heutigen Verhältnissen.
Die Warmzeiten dauerten etwa 15 000 Jahre im Gegensatz
zu den so genannten Kaltzeiten, die bis zu 90 000 Jahre
anhalten konnten, aber immer wieder von kleineren Wärmeschwankungen unterbrochen wurden.
Auf seinem Weg von Skandinavien an den Niederrhein
schürfte das Eis über den Untergrund und nahm große
Blöcke, aber auch Material sämtlicher anderer Korngrößen
in sich auf. Schmolz das Eis, blieb alles Material dort zurück.
So finden sich viele kubikmetergroße Blöcke – so genannte
Findlinge – die von Skandinavien bis an den Niederrhein
transportiert wurden.
Skandinavischer Granit aufgestellt vor dem
Heilmannshof in Sonsbeck-Labbeck
Xanten
Sonsbeck
heutiges Rheinbett
Rhein zur Eiszeit
Untergrund und Rohstoffe
im Raum Sonsbeck
Kaltzeit vor ca. 250.000 Jahren
Vor rund 250 000 Jahren, am Höhepunkt der
vorletzten Kaltzeit, drangen die nordeuropäischen Inlandeismassen bis an den Niederrhein
vor. NN
Marienbaum
Vynen
Während der vorangegangenen Kaltzeit hat das
Inlandeis die Niederrheinische Bucht vermutlich
schon einmal erreicht. Aber die Spuren dieses
500 m
Eisvorstoßes sind heute fast vollständig beseitigt.
Wegen der kaltzeitlichen Klimabedingungen
konzentrierten sich die Hochwässer von Rhein
000 mauf die Zeit der frühsommerlichen
und1Maas
Schneeschmelze. Beide Flusssysteme waren in
zahllose, nur wenige Meter tiefe, sich trennende
und wieder vereinigende Stromrinnen aufge1500Durch
m den außerordentlich starken Frost
spaltet.
der kaltzeitlichen Winter gefror alles Wasser
und die Flussrinnen konnten sogar trockenfallen.
Zur Zeit der frühsommerlichen Schneeschmelze
wurde der Niederrhein von den Flusssystemen
des Rheins und der Maas beherrscht.
Labbeck
Qu
artä
r
Aussichtsturm
St. Gerebernus
är
Terti
500
n
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Bun
m
Zec
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Planierraupen, die
kurz zuvor abgelagerten
Rhein
NN
Flusssande
und -kiese
Rheins zu etwa 80 m
Alter des
Rhein
Fürstenberg
Die Hees hohen so genannten Stauchmoränen zusammen-
(San
d un
d K Sonsbeck
ies)
10
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Der Rand des Inlandeises hatte beim Erreichen
des Niederrheins eine Stärke von 100 m. Durch
Lüttingen Xantenihr Gewicht konnten die Gletscher, wie riesige
Wardt
00
salz)
Durch
(SteinInlandeis aufgestauchte Schichten
hstein
schieben. Während der kaltzeitlichen Sommer
500 m
schmolzen auch große Mengen der Gletschermassen. Die Schmelzwässer flossen aus großen
Gletschertoren ins Vorland des Eises. Hier
setzten sie die mitgebrachten Sande und Kiese
1 000 m
in Form flacher, kegelförmiger Fächer wieder
ab (Bönninghardt, Uedemer Hochfläche). Die
durch das Inlandeis zusammengeschobenen
Stauchmoränen bilden heute noch halbkreis1 500 m
förmige Höhenrücken, wie etwa die
„Sonsbecker Schweiz“.
Sie sind die großartigsten Naturzeugnisse, die
die riesigen, von Skandinavien kommenden
Inlandeismassen am Niederrhein hinterlassen
haben.
e)
inkohl
n (Ste
Karbo
m
1500 m
•
Der tiefere Untergrund
ist in istseiner
nicht
lückenlos.
Gesteine bestimmter
Der des
tiefereRaumes
UntergrundSonsbeck
des Raumes Sonsbeck
in seinerAbfolge
Abfolge nicht
lückenlos.
Gesteine bestimmter
geologischer Zeitabschnitte fehlen. Sie wurden entweder hier nicht abgelagert oder durch spätere Ereignisse wieder abgetragen.
Die im Untergrund
von Sonsbeck
vorhandene
setzt sich vonoder
unten nach
oben spätere
wie folgt zusammen:
geologischer Zeitabschnitte fehlen.
Sie wurden
entweder
hierGesteinsfolge
nicht abgelagert
durch
Ereignisse wieder abgetragen.
Die im Untergrund
von Sonsbeck vorhandene Gesteinsfolge setzt sich von unten
nach oben wie folgt zusammen:
Steinkohlegebirge, Karbon (295 – 325 Millionen Jahre alt)
Tertiär (50 – 10 Millionen Jahre alt)
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Versetzen Sie sich in Gedanken 300 Millionen Jahre zurück ins Erdaltertum,
schnitten(250
von grau- gefärbten
Tonmergelsteinen
des älteren
Buntsandstein
240 Millionen
Jahre
alt)
Tertiärs (ca. 50 Millionen Jahre alt).
Versetzen Sie sich in Gedanken 300 Millionen Jahre
zurück ins Erdaltertum, in die Karbon-Zeit. Damals
lag das Gebiet des heutigen Sonsbeck auf der Höhedes Äquators.
Das Klima war feuchtwarm. Eine weite,
Zechstein (250 – 260 Millionen Jahre alt)
von Flüssen
durchzogene
Ebene
breitete
sich
aus,durch
diedie
50 Millionen
Jahre später erreichte
die Region
Sonsbeck
– bedingt
Wanderung der Kontinente – die Zone etwa 15° nördlich des Äquators. Das
von Zeit zu
vomundMeer
wurde.
Es Unter
gab
KlimaZeit
war trocken
heiß. Einüberflutet
flaches Meer bedeckte
die Region.
sengender Sonne verdunstete immer wieder das in einer Meeresbucht befindliche
Meerwasser.
Es
bildeten
sich
mächtige
Schichten
reinen
Salzes.
Südlich
von
zahlreicheXanten,
Seenbeiund
ausgedehnte, üppige Moore, aus
Borth, werden aus diesem Salzlager 20 m mächtige, sehr reine,
Salze im größten Steinsalzbergwerk
Europas gewonnen.
Zwischen
Xanten
denen sichweiße
Torflagerbildeten,
die immer
wieder
unter
und Labbeck werden in diesen Schichten durch Aussolung geschaffene Kavernen
zur Speicherung von Erdgas
verwendet.wurden. Der
Schlamm-(Hohlräume)
und Sandmassen
begraben
(250der
– 240Jahrmillionen
Millionen Jahre alt) in Steinkohle
Torf wurdeBuntsandstein
im Laufe
Bei diesen Schichten handelt es sich um festländisch, z. B. unter Wüstenbedingungen,
abgelagerte
Tonund
Sandsteine.
Blockbild dargestellten
umgewandelt.
Diese SteinkohleflözeDie imwerden
heute
Schichten nehmen von 300 m im Westen auf 700 m im Osten zu.
am Niederrhein von den Schachtanlagen bei KampLintfort abgebaut. Das Steinkohlegebirge wird von
jüngeren Schichten, dem so genannten Deckgebirge,
überlagert. Da die Oberfläche des Steinkohlegebirges
nach Norden geneigt ist, nimmt die Mächtigkeit des
Deckgebirges generell nach Norden zu.
alt). Mit 350 m
ist deren Mächtigkeit
Untergrund
Bei diesen Jahre
Schichten
handelt
es sichim um
festländisch,
Sonsbeck – Xanten sehr konstant.
z.B. unter Wüstenbedingungen,
abgelagerte Ton- und
Quartär (250 000 Jahre alt bis heute)
Die Schichten an der Oberfläche bestehen aus ca. 30 – 50 m
Sandsteine.mächtigen
Die im
dargestellten
Schichten
Kies- Blockbild
und Sandablagerungen,
die der Rhein in den
letzten 30 000 Jahren, vor allem aber in den Kaltzeiten des
nehmen von
300 mgeschüttet
im Westen
auf in700
m imliegen
Osten zu.
Eiszeitalters,
hat. Eingestreut
die Landschaft
Ebene breitete sich aus, die von Zeit zu Zeit vom Meer überflutet wurde. Es
gab zahlreiche Seen und ausgedehnte, üppige Moore, aus denen sich Torflager
bildeten, die immer wieder unter Schlamm- und Sandmassen begraben wurden.
Der Torf wurde im Laufe der Jahrmillionen in Steinkohle umgewandelt. Diese
Steinkohleflöze werden heute am Niederrhein von den Schachtanlagen bei
Kamp-Lintfort abgebaut.
Das Steinkohlegebirge wird von jüngeren Schichten, dem so genannten Deckgebirge, überlagert. Da die Oberfläche des Steinkohlegebirges nach Norden
geneigt ist, nimmt die Mächtigkeit des Deckgebirges generell nach Norden zu.
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Die rot gefärbten Buntsandsteinschichten werden scharf abge-
in die Karbon-Zeit.
Damals lag das
Gebiet
des heutigen Sonsbeck
auf alt)
der Höhe
Steinkohlegebirge,
Karbon
(295
Millionen
Jahre
des Äquators. Das Klima war feuchtwarm. Eine weite, von Flüssen durchzogene
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Zechstein (250 Millionen Jahre alt)
50 Millionen Jahre später erreichte die Region Sonsbeck – bedingt durch die Wanderung der Kontinente
– die Zone etwa 15° nördlich des Äquators. Das Klima
war trocken und heiß. Ein flaches Meer bedeckte die
Region. Unter sengender Sonne verdunstete immer
wieder das in einer Meeresbucht befindliche Meerwasser. Es bildeten sich mächtige Schichten reinen
Salzes. Südlich von Xanten, bei Borth, werden aus
diesem Salzlager 20 m mächtige, sehr reine, weiße
Salze im größten Steinsalzbergwerk Europas gewonnen. Zwischen Xanten und Labbeck werden in diesen
Schichten durch Aussolung geschaffene Kavernen
(Hohlräume) zur Speicherung von Erdgas verwendet.
Sie werden überlagert von grün gefärbten Sanden und Tonen
aus Meeresablagerungen des jüngeren Tertiärs (10 – 20 Millionen
vor allem in Rheinnähe zahlreiche Kiesgruben, die aus diesen
Schichten den für die rege Bautätigkeit benötigten Rohstoff
Baukies und Bausand gewinnen.
Tertiär (50Der– deutlich
2,6 Millionen
hervorgehobeneJahre
Höhenzugalt)
des Balberg auf dem
wir uns hier befinden, wurde von den vorrückenden Inlandeismassen während der vorletzten Kaltzeit (Saale-Kaltzeit, vor ca.
250 000 Jahren) aufgestaucht. Der bogenförmige Verlauf des
Höhenzuges lässtBuntsandsteinschichten
auch heute noch gut die Form einer ehema-werden
Die rot gefärbten
ligen Gletscherzunge erkennen.
scharf abgeschnitten von grau gefärbten Tonmergelsteinen des älteren Tertiärs (ca. 50 Millionen Jahre alt).
Sie werden überlagert von grün gefärbten Sanden und
Tonen aus Meeresablagerungen des jüngeren Tertiärs (10 – 20 MillionenJahre alt). Mit 350 m ist deren
Mächtigkeit im Untergrund Sonsbeck – Xanten sehr
konstant.
Quartär (2,6 Millionen Jahre alt bis heute)
Die Schichten an der Oberfläche bestehen aus ca. 30 –
50 m mächtigen Kies- und Sandablagerungen, die der
Rhein in den letzten 30 000 Jahren, vor allem aber in
den Kaltzeiten des Eiszeitalters, geschüttet hat. Eingestreut in die Landschaft liegen vor allem in Rheinnähe
zahlreiche Kiesgruben, die aus diesen Schichten den
für die rege Bautätigkeit benötigten Rohstoff Baukies
und Bausand gewinnen. Der deutlich hervorgehobene
Höhenzug des Balberg auf dem wir uns hier befinden, wurde von den vorrückenden Inlandeismassen
während der vorletzten Kaltzeit (Saale-Kaltzeit, vor
ca. 250 000 Jahren) aufgestaucht. Der bogenförmige
Verlauf des Höhenzuges lässt auch heute noch gut die
Form einer ehemaligen Gletscherzunge erkennen.
Findlinge an den Stationen des
GeoWanderweges vom Römerturm,
Bögelscher Weg bis Aussichtsturm:
Station 1: Granit mit Gneistextur
Station 2: 3 Tertiärquarzite
Station 3: Großer Stein: Granit, kleiner Stein: Gneis
Station 4: Granit
Beschreibungen siehe folgend.
Findlinge auf dem Findlingsweg vom
Dassendaler Weg bis Landdrostsche Huf:
Station 1
Tertiär-Quarzit (= Braunkohlenquarzit)
Petrografie: Gelbliches bis grauweißes, hartes, dichtes Quarzgestein, durch nachträgliche Verkieselung im
Grundwasserschwankungsbereich aus marinen
Sanden des Oberoligozäns hervorgegangen.
Als Zeugen einer ehemaligen subtropischen,
küstennahen Vegetation sind im Gestein Abdrücke und Querschnitte von Wurzelröhren anzutreffen.
Herkunft: Niederrheinische Bucht
Alter:
Miozän (24 – 5 Mio. Jahre)
Station 2
Tertiärer Feinsandstein
Petrografie:Grau- bis braungrauer fein- bis mittelkörniger
Sandstein mit karbonatischem Bindemittel, z. T.
fossilführend (z. B. Muscheln, Seeigel)
Herkunft: Niederrheinische Bucht
Alter:
Oberoligozän (28 –24 Mio. Jahre)
Station 3
Basalt
Petrografie:Basisches,
dunkel
gefärbtes, meist
feinkörniges
Ergussgestein
(Vulkanit).
Hauptbestandteile
sind Quarz,
Feldspat und
Augit
Herkunft:Siebengebirge
Alter:Oligozän bis
Miozän (33 –
5 Mio. Jahre)
Station 4
Dolomit
Petrografie: Gelblichgrauer, fossilarmer Dolomitstein. Dolomit ist eine magnesiumreiche Art des Kalkspats.
Durch magnesiumhaltige Lösungen, die entlang
von Gebirgsstörungen eindringen, kann Kalkstein in Dolomit umgewandelt werden.
Herkunft: Eifel, Bergisches Land
Mitteldevon (392 – 381 Mio. Jahre)
Alter:
Quarzitischer Feinsandstein
Petrografie: Grauer bis bräunlichgrauer, quarzitischer Feinsandstein mit grauem, sinterartigem Überzug
aus Quarz (Siliziumdioxid)
Herkunft:Eifel
Pliozän (5 – 2,6 Mio. Jahre)
Alter:
Station 5
Buntsandstein
Petrografie: Rot bis rotweiß gefärbter Fein- bis Grobsandstein mit einzelnen Tongeröllen (= Tongallen)
Herkunft: Eifeler Trias-Bucht, Spessart, Odenwald,
Schwarzwald
Alter: Untere Trias (251 – 245 Mio. Jahre)
Station 6
Milchquarz
Petrografie: Hell- bis weißgrauer Quarz, durch mikroskopische Flüssigkeitseinschlüsse während des
Kristallwachstums undurchsichtig milchig verfärbt
Herkunft: Rheinisches Schiefergebirge, dort als Gangfüllung auftretend
Alter: Oberkarbon bis Perm (320 – 258 Mio. Jahre)
Station 7
Devon-Quarzit, rötlich
Petrografie: Metamorphes, dunkel- bis schwarzgrau gefärbtes, fein- bis mittelkörniges Gestein mit > 98
Prozent Quarz, unter hohen Druck-TemperaturVerhältnissen der variscischen Gebirgsbildung
aus Sandstein hervorgegangen; die rote Farbe auf
den Schichtflächen geht auf Belege von Eisenoxid (Hämatit) zurück
Herkunft: Rheinisches Schiefergebirge (südlicher Taunus)
Alter:
Devon (417 – 358 Mio. Jahre)
Station 8
Devon-Quarzit, bräunlich
Petrografie: Metamorphes, grau bis bräunlichgrau gefärbtes,
fein- bis mittelkörniges Gestein mit > 98 Prozent
Herkunft:
Alter:
Quarz, unter hohen Druck-Temperatur-Verhältnissen der variscischen Gebirgsbildung aus
Sandstein hervorgegangen;
Rheinisches Schiefergebirge (südlicher Taunus)
Devon (417 – 358 Mio. Jahre)
Station 9
Phyllitischer Ton- und Schluffstein (= Schiefer)
Petrografie: Metamorphes, dunkel- bis schwarzgrau gefärbtes, unter hohen Druck-Temperatur-Verhältnis-
sen der variscischen Gebirgsbildung hervorgegangenes „geschiefertes“ Sedimentgestein mit
neu gebildeten, seidig glänzenden Schichtsilikaten (Muskovit, Biotit und Chlorit)
Herkunft:Rheinisches Schiefergebirge (südlicher Taunus),
Ardennen
Alter: Devon (417 – 358 Mio. Jahre)
Grauwacke
Petrografie:Grau bis bräunlichgraues, mittel- bis grobkörniges Gestein mit 50 – 70 % Quarz, 2 – 30 %
Feldspat und 2 – 13 % Gesteinsfragmenten
Herkunft: Rheinisches Schiefergebirge
Alter:
Devon bis Karbon (417 – 296 Mio. Jahre)
Station 10
Gneis
Petrografie: Metamorphes, d. h. durch Gebirgsdruck und
Hitze umgewandeltes Kristallin- oder Sedimentgestein mit einem flaserigen oder gebänderten
Parallelgefüge, z. T. mit größeren Kristallneubildungen (= „Augen“). Zu unterscheiden sind
Orthogneis und Paragneis. Orthogneis wird aus
magmatischen Gesteinen gebildet und ist meist
rötlich gefärbt. Paragneis ist aus einem Sedimentgestein hervorgegangen und oft grau-weiß
gefärbt.
Herkunft:Skandinavien
Alter:
meist > 1 000 Mio. Jahre
Station 11
Granit
Petrografie: Saures, fein- bis grobkörniges, magmatisches
Tiefengestein (Plutonit), bestehend aus Quarz,
Feldspat und Glimmer.
Herkunft:Skandinavien
Alter:
300 000 – 1 900 Mio. Jahre
Aufgrund einer Idee des Vorstandsmitgliedes des Verein für
Denkmalpflege e. V. Sonsbeck, Maximilian Bittner, konnte ein
neu gestalteter Findlingsweg als Ergänzung zum schon vorhandenen GeoWanderweg in Sonsbeck geschaffen werden.
Die Firma Hülskens GmbH & Co. KG in Wesel stellte aus
ihrem Bestand Findlinge vom Niederrhein zur Verfügung,
um diesen Weg zu bestücken. Sie wurden alle in den Auskiesungen vor Ort gefunden.
Mithilfe des Geologischen Dienstes NRW in Krefeld konnten die verschiedenen Gesteine bestimmt und ihre Herkunft
geklärt werden.
Die Idee des Findlingswegs ist es, dass der Wanderer, der auf
dem GeoWanderweg einen Eindruck vom tieferen Untergrund
und der Struktur der Moränenlandschaft um Sonsbeck bekommt, am Ende des Weges die Findlinge vorfindet und damit
einen abgerundeten Eindruck der Eiszeitlandschaft und der
hier anzutreffenden Erscheinungen bekommt. Zugleich erhält
der GeoWanderweg dadurch den Charakter eines Rundweges,
der zu seinem Ausgangspunkt zurückführt.
Bei der Entstehung des Findlingsweges haben mitgewirkt:
Idee:
Maximilian Bittner
Koordination:
Heinz-Peter Kamps
Steine:
Hülskens GmbH & Co. KG, Wesel
Text:
Dr. Klaus Skupin
Gesteinsbestimmung:Dr. Eckhard Speetzen
Dr. Klaus Skupin
Geologischer Dienst NRW:Dipl.-Geol. Ingo Schäfer
Dr. Matthias Piecha
Erstellung FindlingswegKarl van Huet, Johannes Hanßen,
durch den HVV Sonsbeck
Jürgen Tünnißen, Frank Frommer,
Georg Marek, Peter Labudda
Gefördert und unterstützt durch:
Heimat- und Verkehrsverein Sonsbeck e. V.
Verein für Denkmalpflege Sonsbeck e.V.
Gemeinde Sonsbeck & Bauhof der Gemeinde
Ortsausschuss Sonsbeck


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Fotos, Layout & Druck: DigitalDruck.Sonsbeck Peter Labudda
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