1. Worin liegen die Gründe für die unterschiedlichen

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Stand 2010
Grafik: D. Claus
1. Worin liegen die Gründe für die unterschiedlichen Mitgliederzahlen der Parteien?
2. Welche Parteien hatten in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutliche Mitgliederverluste zu verzeichnen? Welche Parteien hatten in diesem Zeitraum
eine weitgehend stabile Mitgliederentwicklung bzw. verzeichneten sogar einen
Anstieg? (Buch, S. 263)
4. Warum spricht ein Rückgang der Parteimitglieder nicht unbedingt für Politikverdrossenheit?
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Lösungshinweise:
1. Die CDU und die SPD gelten als die großen Volksparteien. Seit Bestehen der
Bundesrepublik Deutschland errangen diese Parteien bei Bundestagswahlen zumeist
mehr als 30 % der Stimmen. Diese Anhängerschaft schlägt sich natürlich auch in
einer relativ hohen Mitgliederzahl nieder.
Die CSU ist eine Partei, die nur in Bayern bei Wahlen antritt, dort aber seit vielen
Jahren viele Stimmen erhält und Mandatsträger stellt. Diese regionale Verankerung
drückt sich auch in der Mitgliederzahl aus.
Die FDP, Bündnis 90/Die Grünen und die Linkspartei stellten bislang auf Bundesoder Länderebene den jeweils kleineren Koalitionspartner. Sie erzielten bei Wahlen
ca. 8 – 15 Prozent der Stimmen. Diese politische Stellung drückt sich auch in der
relativ geringen Mitgliederzahl aus.
2. Die SPD, die FDP und die Partei „Die Linke“ mussten deutliche Mitgliederverluste
hinnehmen. Die CDU und CSU verloren weniger Mitglieder bzw. blieben fast stabil.
Bündnis 90/Die Grünen arbeiten häufig immer wieder mit Protestbewegungen
(„Stuttgart 21“) zusammen und gewinnen dadurch neue Mitglieder. Das Reaktorunglück in Japan könnte auch dazu beigetragen haben, dass die Partei Bündnis
‚90/Die Grünen dazugewonnen hat bzw. stabil geblieben sind.
3. Ein Rückgang der Mitgliedschaft in politischen Parteien kann als Grund eine Unzufriedenheit mit den vorhandenen Parteien haben. Es ist durchaus möglich, dass viele
Menschen dennoch ein hohes Maß an politischem Interesse haben.
Im anhaltenden Mitgliederschwund bei fast allen Bundestagsparteien sieht der Berliner Politologe Oskar Niedermayer kein Zeichen von Politikverdrossenheit. „Es gibt
heute viel mehr Möglichkeiten als früher, sich politisch zu engagieren“, sagte der Parteienforscher an der Freien Universität Berlin (FU) der Deutschen Presse-Agentur.
Dem stünden aber nicht mehr Menschen gegenüber, die sich engagierten. „Viele
Organisationen buhlen um dieselben Leute, darunter die Parteien.“
Quelle: http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/politik/artikel/spd-verliertam-deutlichsten-mitglieder/864384/spd-verliert-am-deutlichsten-mitglieder.html
(07.01.2013)
"Demokratie gestalten" liegt als siebte Auflage vor und wurde vom KM mit ZN
165/04-B (28.11.12) zugelassen. Rechtsstand des Buches: 10/2012
Die zugelassenen Lernmittel finden sich unter:
http://www.km.bayern.de/lehrer/unterricht-und-schulleben/lernmittel.html
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