Flöhe Flöhe sind flügellose, 2-3,5mm lange Insekten der Ordnung Siphonoaptera mit seitlich abgeflachtem, meist braun gefärbtem Körper. Die Mundwerkzeuge sind als Stech- und Saugrüssel ausgebildet, das hintere der drei Beinpaare als Sprungbeine. Adulte Flöhe besitzen einlinsige Augen, keine Facettenaugen. Etwa einen Tag nach der Begattung beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Es werden immer acht weißliche, zunächst durchscheinende Eier kurz hintereinander ausgestoßen. Insgesamt werden mehrere hundert Eier abgelegt. Die Eier werden entweder ins Fell abgelegt, von wo sie dann abfallen, oder in Fußbodenritzen und Lagerstätten. Je nach Temperatur schlüpfen aus den Eiern nach 4-12 Tagen stark beborstete, augenlose Larven mit beißenden Mundwerkzeugen. Diese Larven ernähren sich von organischen Abfällen, vor allem aber dem Kot der adulten Flöhe, der noch viel unverdautes Blut enthält. Das Wachstum der Larven erfolgt in drei Stadien. Die dritte Larve schließlich spinnt sich einen losen Kokon, in dem sie sich verpuppt. Die Puppenruhe dauert 4-14 Tage, je nach Klima. Nach dieser Zeit schlüpfen die erwachsenen Flöhe, die sofort einen Wirt suchen, auf dem sie Blut saugen. adulter Floh Floheier Flohlarve Flohkokon und Puppe Bildquelle: Radbout University Nijmegen, faculty of science, biology, Instituts- Homepage, Titel: “life circle of the flea” download 6/2011 Die Larven können ohne die Anwesenheit eines Wirtes bis zu 120 Tage überdauern. Die kürzesten Entwicklungszyklen wurden beim Katzenfloh (Ctenocephalides felis) beobachtet, der in nur 11 Tagen eine neue Flohgeneration hervorbringen kann. Flöhe sind wirtsspezifisch. Sie können nur Nachkommen erzeugen, wenn sie einen passenden Wirt finden. Trotzdem können sie „Notmahlzeiten“ auf nahezu jedem Säuger aufnehmen. Bei Hunden ist der Hundefloh Ctenocephalides canis zu finden, bei Katzen der Katzenfloh Ctenocephalides felis. Der Menschenfloh, Pulex irritans, ist eine an den Menschen als Wirt angepasste Art. Während sich die adulten Hunde- und Katzenflöhe überwiegend auf ihrem Wirt aufhalten, suchen andere Flöhe (z. B. der Menschenfloh) ihren Wirt nur zum Blutsaugen auf, und halten sich sonst in Textilien oder Lagerstätten auf. Eine schädigende Wirkung der Flöhe besteht in folgender Hinsicht: • Blutentzug – Der Schaden ist bei kräftigen Tieren aber in der Regel gering. • Übertragung von Krankheitserregern mit dem Biss. Es kann eine vielfältige Palette von bakteriellen und viralen Erkrankungen übertragen werden, sogar verschiedene Parasitosen. (Pest, Fleckfieber, Tularämie, Rickettsien, Bandwürmer) • Bei Vorliegen einer Überempfindlichkeit (Allergie), gegen den Floh oder seinen Speichel, werden heftige Entzündungen der Haut hervorgerufen (allergisches Floh- Ekzem) • Der Juckreiz, ausgelöst durch den gerinnungshemmenden Speichel der Flöhe, kann empfindliche Tiere zu Selbstverletzungen durch heftiges Kratzen und Beißen treiben. Ein mittel- bis hochgradiger Flohbefall lässt sich über den Flohkot nachweisen. Die kleinen braunen Würstchen werden mit einem Kamm oder einer Bürste aus dem Haarkleid gestreift, und auf ein angefeuchtetes Stück Zellstoff gebracht. Durch Herauslösung unverdauten Hämoglobins ergeben sie auf dem Zellstoff kleine rote Flecke. Der Flohbefall wird meist durch den Besitzer anhand des auffällig häufigen Kratzens der Tiere festgestellt. Häufig wird auch der Besitzer selbst durch „fremdgehende“ Flöhe belästigt. Beim Vorliegen einer Überempfindlichkeit gegen den Flohspeichel (allergisches Floh- Ekzem) können bereits die wenigen Bisse eines Flohs heftige Hautreaktionen auslösen. Die Bekämpfung der Flöhe erfolgt durch geeignete Präparate, die auf die Haut des Patienten aufgetragen werden (z.B. Advantage, Frontline). In einzelnen Fällen muss jedoch auch die Brut in der Umgebung des Patienten mit einem geeigneten Präparat vernichtet werden. Ctenocephalides felis (adult) Bildquelle: Wikipedia