Online-Medien: Substitut oder Komplement?

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Fakultät Informatik Nico Christoph
Online-Medien:
Substitut oder Komplement?
Dresden, 25.04.2006
Gliederung
➔ Einführung
➔ Besonderheiten
➔ Theoretische Ansätze
➔ Substitut vs. Komplement
➔ Ausblick
➔ Diskussion
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Einführung
• Verdrängt das Internet die traditionellen Massenmedien?
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Einführung (2)
• Komplement und Substitut
• Kennzeichen von Massenkommunikation (Maletzke, 1963)
– öffentlich
– technisch vermittelt
– einseitig
– disperses Publikum
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Besonderheiten
• Web: Aktualität, Multimedia, Individualisierung, Interaktivität,
Hypertext, Speicherkapazität (grundlegende Unterschiede)
• neue Darstellungs- und Nutzungformen
• Internet als hybride Kommunikationsplattform außerhalb der
bekannten Kriterien
• technische Konvergenz
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Theoretische Ansätze
• Ökonomik: Neoklassische Nachfragetheorie
• Kommunikationswissenschaft:
– Riepls Gesetz
– More-And-More-Regel
– Funktionale Reorganisation
– Substitution von Muße
– Prinzip der relativen Konstanz
– Theorie der ökologischen Nische
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Theoretische Ansätze (2)
Neoklassische Nachfragetheorie:
• Nachfrage bestimmt durch:
– Preis
– Preis von Substitutions- und Komplementärgütern
– Einkommen und Präferenzen des Konsumenten
• Annahmen:
– Nutzen kann genau eingeschätzt werden (vollständige
Information, stabile und transitive Präferenzen)
– vollständige Konkurrenz
• Zeit (Aufmerksamkeit) statt Geld als Erweiterung
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Theoretische Ansätze (3)
Riepls Gesetz:
Medien können „wenn sie nur einmal eingebürgert und für
brauchbar befunden worden sind, auch von den vollkommensten
und höchst entwickelten niemals wieder gänzlich verdrängt und
außer Kraft gesetzt werden (...), sondern (werden) sich neben
diesen erhalten, nur daß sie genötigt werden, andere Aufgaben
und Verwertungsgebiete aufzusuchen.” (Wolfgang Riepl, 1913)
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Theoretische Ansätze (4)
• More-And-More-Regel: Je mehr eine Person die alten Medien
nutzt, desto mehr wird sie auch die neuen Medien nutzen.
(Paul Lazarsfeld u.a. 1944)
• Funktionale Reorganisation und Substitution von Muße:
Aufkommende Medien verdrängen andere in der Nutzung
umso eher, je ähnlicher ihre Funktionen sind, allerdings
verdrängen sie zuvorderst Muße-Zeiten. (Hilde Himmelweit
u.a. 1958)
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Theoretische Ansätze (5)
• Das Prinzip der relativen Konstanz: Die Ausgaben für
Massenmedien machen einen konstanten Anteil am
Inlandsprodukt bzw. am Haushaltseinkommen aus. (Maxwell
McCombs 1972)
• Theorie der ökologischen Nische: Jedes Medium besetzt eine
Nische in den Ausgaben und der Aufmerksamkeit der
Rezipienten. Die Breite dieser Nische ist durch die Anzahl und
der Art der Dimension bestimmt ist, auf denen ein Medium
Gratifikationen liefert. (John Dimmick 1993)
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Substitut vs. Komplement
Pro:
• funktionaler Mehrwert (Personalisierung, Special Interest,
interaktive Funktionen)
• für Nutzer oft kostenlos
Contra:
• Orientierungsproblem/schlechte Inhalte
• schlechte technische Qualität
• wirtschaftlich oft unrentabel
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Substitut vs. Komplement (2)
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Ausblick
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bis auf Weiteres gelten die alten Regeln
grundsätzlich keine Verdrängung (Hagen, 1998)
allgemeine Online-Nutzung ist zu beachten
Metamedien gewinnen an Bedeutung (Merten, 1994)
Markentransfer zu beobachten
PC noch nicht Wohnzimmer-tauglich (Fraunberg, 2004)
fortschreitende Konvergenz
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Quellen
[1] Garmissen, v.: Programmzeitschriften online, in: Theis-Berglmair (Hrsg.): Internet
und die Zukunft der Printmedien, 2002
[2] Knauth: Zugang zu Internet und digitalem Fernsehen, 2001
[3] Beck, Glotz, Vogelsang: Die Zukunft des Internet, 2000
[4] MacQuail: Mass Communication Theory, 2000
[5] Fraunberg, v.: Programmpresse im Internet, in: werben & verkaufen (03/2004)
[6] Hagen: Online-Medien: Substitut vs. Komplement (WS 05/06)
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Ende
Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit!
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Diskussion
„Geist kann sich nur an Geist entzünden.“
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