FIN-MIK-SVL-KUHMO 07

Werbung
FINNLAND
3. bis 19. Juli 2017 – Schiff-Bus
4. bis 17. Juli 2017 – Flug-Bus
Mikkeli Festival
Savonlinna Opera Festival
Kuhmo Festival
MUSIKPROGRAMM FINNISCHE FESTSPIELE
MIKKELIN MUSIIKKIJUHLAT – MIKKELI FESTIVAL
6. Juli 2017 – Mikaeli-Konserttitalo – 19:00 Uhr
JEAN SIBELUS – Sinfonische Dichtung Finlandia
op.26 – Entstehung 1899, überabeitet 1900
PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKI – Klavierkonzert Nr.1
b-Moll – Entstehung 1874-75, rev. 1879 und 1888 – Uraufführung 1875 in Boston – Gewidmet Hans von Bülow
PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKI – Symphonie Nr.6
h-Moll, op.74 – Entstehung 1893 – Uraufführung am 28. Oktober 1893 in St.Petersburg
Dirigent: VALERY GERGIEV – Piano: ALEXANDER TORADZE – Orchester: MARIINSKY THEATRE
7. Juli 2017 – Mikkelin tuomiokirkko – 19:00 Uhr
RODION SHCHEDRIN – Tanya-Katya, Romanze im Volksstil
JEAN SIBELUS – Violinkonzert
d-Moll, op.47 – Entstehung 1903, Uraufführung 1904 – Rev. Uraufführung in Berlin 1905 – Gewidmet Ferenc Vecsey
MODEST PETROWITSCH MUSSORGSKI – Kartinki s wystawki, Bilder einer Ausstellung
Erinnerungen an Viktor Hartmann in zehn Bildern– Entstehung 1874 – Gewidmet Wladimir Stassow
Dirigent: VALERY GERGIEV – Sopran: PELAGEYA KUREEANAYA – Violine: OLGA VOLKOVA – Orchester: MARIINSKY
SAVONLINNAN OOPPERAJUHLAT – SAVONLINNA OPERNFESTSPIELE
8. Juli 2017 – Olavinlinna – 19:00 Uhr
AULIS SALLINEN – KULLERVO
Oper in zwei Akten in finnischer Sprache mit finnischen und englischen Übertiteln – op.61
Libretto von Aulis Sallinen auf der Basis von Kullervo aus dem finnischen Epos Kalevala – Entstehung zwischen 1986 und 1988
Uraufführung am 25. Februar 1992 im Los Angeles Music Center zur Feier des 75.Jahrestages der finnischen Unabhängigkeit
Dirigent: HANNU LINTU – Inszenierung: KARI HEISKANEN – Bühnenbild: ANTTI MATTILA – Licht: ILKKA PALONIEMI
Kostüme: RIITTA ANTTONEN-PALO – Chordirigent: MATTI HYÖKKI – Chor und Orchester: SAVONLINNA FESTIVAL
Rollen und Interpreten: Kullervo: VILLE RUSANEN – Kimmo: DAN KARLSTRÖM – Kalervo, Kullervos Vater: N.N.
Kullervos Mutter: JOHANNA RUSANEN – Kullervos Schwester: SANNA MATINNIEMI – Jäger: PETRI BÄCKSTRÖM
Unto: NIKLAS SPÅNGBERG – Untos Frau: TIINA PENTTINEN – Blinder Sänger: BIRTHE WINGREN – Tiera: JOHANN TILLI
Junge Frau des Schmieds: NIINA KEITEL – Erster Mann: LASSE PENTTINEN – Zweiter Mann: MARKUS SUIHKONEN
9. Juli 2017 – Kerimäen Kirkko – 19:00 Uhr
KONZERT ZUM 100. JUBILÄUM DER UNABHÄNGIGKEIT FINNLANDS
mit Werken von Komponisten aus der goldenen Ära der finnischen Nationalromantik,
u.a. das kolossale Chorwerk „Meren virsi“ (The song of the sea) op. 11 Nr. 2 von TOIVO KUULA
Dirigent: PASI HYÖKKI – Männerchor: YLIOPPILASKUNNAN LAULAJAT und Juniorchor: TAPIOLA
KUHMON KAMARIMUSIIKKI – KAMMERMUSIKFESTSPIELE KUHMO
12. Juli 2017 – Kuhmon Kirkko – 11:00 Uhr
LUDWIG VAN BEETHOVEN
WoO71 – A-Dur – 12 Variationen über russischen Tanz aus dem Ballett "Das Waldmädchen" v. Paul Wranitzky – Enstehung 1796-97
Piano: PAAVALI JUMPPANEN
Streichquartett Nr.7 – F-Dur – op.59/1 – Enstehung 1805-06 – Widmung Graf Andreas Kyrillowitsch Rasumowsky
Uraufführung im Palais des Fürsten Rasumowsky durch das Schuppanzigh-Quartett
TALICH-QUARTETT
12. Juli 2017 – Kontion Koulu – 14:15 Uhr
SERGEI WASSILJEWITSCH RACHMANINOW – ÉTUDES-TABLEAUX
Op.33, Entstehung 1911 und op.39, Entstehung 1917
Piano: VALERIA RESJAN
ANTON GRIGORJEWITSCH RUBINSTEIN
Zwei Melodien – F-Dur und B-Dur – op. 3 – Entstehung 1852
Piano: OSSI TANNER
MODEST PETROWITSCH MUSSORGSKI – Kartinki s wystawki, Bilder einer Ausstellung
Erinnerungen an Viktor Hartmann in zehn Bildern– Entstehung 1874 – Gewidmet Wladimir Stassow
Piano: NINO GVETADZE
FAHRTVERLAUF
Montag, 3. Juli 2017 – Um 10:00 Uhr ist die Busabfahrt in München mit dem „RJB“
Fünf-Sterne-Deluxe-Fernreisebus am Hotel Alfa, Hirtenstraße 20-22. Auf der Autobahn
fahren wir, vorbei an Nürnberg, Leipzig, Berlin und Lübeck nach Travemünde. Gäste, die
aus Frankfurt anreisen, können den Zug ab 8:19 Uhr nehmen, 9:33 Uhr ab Würzburg
und kommen 10:27 Uhr in Nürnberg an (Zeiten 8.2.17). – Um 10:45 Uhr ist die Zusteigemöglichkeit in Nürnberg-Hauptbahnhof; die Gäste werden mit einem Transferbus zum
Autobahn-Rasthaus Nürnberg-Feucht gebracht; Umstieg in unseren Bus. Unterwegs
gibt es Gelegenheit zum Mittagessen und Pausen. Weitere Zusteigemöglichkeiten auf
Anfrage. Nach Ankunft in Travemünde haben Sie Gelegenheit zum Abendessen. – Um
22:00 Uhr beginnt die Einschiffung am Skandinavien-Kai in Travemünde mit allen
Gästen. Um ca. 23:00 Uhr fährt dann der Bus mit Ihnen auf das Schiff.
Skandinavien-Kai in Travemünde
Dienstag, 4. Juli 2017 – Um 3:00 Uhr verlässt unser Schiff den Hafen, die geruhsame
Reise durch die Ostsee beginnt. Schlafen Sie die erste Nacht gut. An Bord gibt es zwei Bars,
Leseräume, Massage-Angebote und Liegestühle auf dem Sonnendeck. Da wir gestern keine
Verpflegung eingeschlossen hatten, bekommen Sie heute Vollpension an Bord, bestehend
aus Mittagsbrunch (9:30-13:00 Uhr) sowie einem Abendbuffet Superior (18:30-20:00 Uhr,
Getränke hier bereits eingeschlossen). Es folgt eine weitere Nacht an Bord.
Mittwoch, 5. Juli 2017 – Ab 8:00 Uhr nehmen wir gemeinsam das Frühstück an Bord
ein. Ab 9:00 Uhr beginnt die Ausschiffung im Hafen von Helsinki am Hansa-Terminal
Vuosaari. Wir reihen uns geduldig in die Schlange ein, erreichen nach der Zollkontrolle
den äußeren Autobahnring, der uns zur Autobahn in Richtung Lahti führt. Von der Stadt
Helsinki sehen wir heute nur die Industriezonen, so wie sie in jeder Großstadt zu finden
sind. Wir erreichen unsere Autobahn und endlich kehrt Ruhe ein. Der Verkehr, eben noch
stark, fließt nun ruhig dahin in einer kaum merklichen Dichte, wie sie in skandinavischen
Ländern überall anzutreffen ist. Die Autobahn selbst wurde in die leicht hügelige Landschaft gelegt, an Platz wurde nicht gespart, und immer wieder sieht man links und rechts
durchgeschnittene Felswände – schon nimmt uns die finnische Landschaft in ihren Bann.
Gegen 10:30 Uhr ist das erste Ziel die Stadt Lahti erreicht, eine noch sehr junge Stadt, sie
wurde erst 1905 gegründet. – Ihre geographische Lage gab günstige Voraussetzungen für
schnelles Wachstum. Im Umkreis von 200 km wohnen etwa dreieinhalb Millionen aller Finnen. – Nach dem zweiten Weltkrieg zogen viele Karelier, die ihre Heimat verlassen hatten,
als diese der damaligen Sowjetunion abgetreten werden musste, hierher. Jetzt hat es ca.
100 000 Einwohner und ist die siebtgrößte Stadt Finnlands.
Der Lage an den Hängen des Salpausselkä und am Ufer des Vesijärvi, eines Ausläufers
des Päijänne, verdankt es den Weltruf als die Stätte der großen Wintersportwettbewerbe.
Skiweltmeisterschaften finden hier statt und jedes Jahr auch ein großes internationales
Skispringen. Sechs Sprungschanzen, Langlaufstadion, Eishalle, Mehrzweckhalle, Fußballhalle und Schwimmstadion gehören zum großen Sportzentrum, das auch sehenswert ist,
wenn keine Veranstaltungen stattfinden.
Sprungschanzen in Lahti
In Mitteleuropa ist die Stadt noch in anderer Hinsicht bekannt. Die Großvätergeneration
erinnert sich, dass Lahti einen früher viel gehörten – und noch betriebenen – Langwellensender besitzt, dessen Empfang in den zwanziger und dreißiger Jahren als Beweis für die
Leistungsfähigkeit eines Radiogeräts galt. Mit seinem 153 Meter hohen Sendeturm ist er
der leistungsstärkste Sender dieses Landes, sozusagen dessen Visitenkarte im Äther. An
Sehenswürdigkeiten kann die Stadt eine ganze Palette moderner finnischer Architektur anbieten. Der "Grand old man" der finnischen Architekten des Jugendstils, Eliel Saarinen,
entwarf 1912 das Rathaus. Emil Wikström schuf den Aino-Park.
Alvar Aaltos letzter Sakralbau, die interessante Kreuzkirche von 1978, hat eine Fassade
mit 52 Fenstern, die die Wochen des Jahres symbolisierend ein Kreuz bilden. Der Glockenturm besteht aus drei Betonscheiben. Seit Entstehung ist das Gotteshaus der Mittelpunkt
der internationalen Orgelwoche Lahti. Das neue Theater hat keinerlei Fenster, durch und
durch funktionalistisch. Es wird als eines der technisch modernsten Europas bezeichnet.
Der Stil des Konzerthauses aus dem Jahre 1954 wird den Besuchern des Brucknerhauses
in Linz bekannt vorkommen. Es stammt vom Architektenpaar Kaija und Heikki Sirén. Lahti
ist auch eine wichtige Industriestätte. Am bekanntesten von den hiesigen Produkten sind
wohl die Asko-Möbel, die schon in den fünfziger Jahren fast ein Synonym für preiswertes
Wohnen im guten Design wurden. Bier oder auch ein sehr dünnes Roggenknäckebrot wird
hier hergestellt.
Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir noch zu einem weiteren Kleinod, zu der wunderschönen Kirche von Hollola. Der zentrale Punkt des mittelalterlichen Kirchspiels ist die
graue Feldsteinkirche (1480). Nach einer Sage wurde sie von zwei Riesen namens Hollo
und Martta gebaut. Sie ist das bedeutendste gotische Gotteshaus der Provinz Häme, eine
zweischiffige Hallenkirche mit runden Tonnengewölben. Das steile, weit heruntergezogene
Dach ist mit Holzschindeln gedeckt. Die großen Giebel an der Ost- und Westseite, ebenso
die beiden kleineren Giebel an der Nord- und Südseite, sind mit sehr reicher Ornamentik
aus Ziegelsteinen verziert.
Innenraum der Hollola-Kirche
Über der Tür zum Waffenraum befindet sich eine 100 cm breite und 80 cm hohe Außenkanzel. War die Hauptkirche verschlossen, so diente auch dieser Raum der Andacht, was
an den mit wertvollen Fresken gezierten kleinen Altarnischen zu erkennen ist. – Eine ausdrucksvolle St. Georgs-Gruppe, die in fast allen mittelalterlichen Kirchen von Finnland anzutreffen ist, symbolisiert den Kampf der Kirche gegen alles Böse, insbesondere gegen die
verheerende Pest. Die vier Meter hohe Tür vom Waffen- zum Kirchenraum ist wohl eine der
prächtigsten im Land erhaltenen mittelalterlichen Türen. Die Bildserie stellt Hubertus auf
der Jagd dar, als ihm Christus in Gestalt eines Hirsches erscheint. Den Raum schmücken
mehrere Holzplastiken aus dem 14. und 15.Jh.. Die wichtigste ist sicher Maria mit Jesuskind, vermutlich in Stockholm in der Werkstatt eines Lübecker Meisters um das Jahr 1430
entstanden.
Die Kanzel von 1651 ist eine Schreinerarbeit des Meisters Nils Bengtsson aus Turku. Ein
Teil der Schnitzereien stammt allerdings aus der Werkstatt von Mathias Reiman. Wie in
vielen Kirchen des Landes steht auf der Kanzel ein Stundenglas. Es gibt noch mehr Kostbarkeiten, z.B. ein anmutsvolles Triumphkruzifix über der Tür zur Sakristei oder ein Taufbecken aus finnischem Kalkstein (14.Jh.), wahrscheinlich eine Arbeit des sogenannten
Meisters von Vehmaa. Das Altargemälde ist das Werk eines unbekannten Künstlers aus
dem Ende des 17.Jhs. – Die Glasmalereien (1929) dagegen, mit Themen wie die Auferstehung Christi, die Auferweckung des Lazarus oder die Auferweckung der Jairus-Tochter,
sind vom Künstler Lennart Segerstråle gestaltet. – Der markante Glockenturm ist deutlich
späteren Datums als die Kirche selbst. Er wurde 1824-1831 von Carl Ludwig Engel im
Empire-Stil gebaut. Der untere Teil und Seitenbauten sind aus Stein, der obere aus Holz.
Salzspeicher in Porvoo
Danach erreichen wir dann das idyllische Städtchen Porvoo, vom schwedischen König
Magnus Eriksson 1346 gegründet. Nach Ankunft fahren wir zuerst zur Brücke. Von hier
aus bietet die Stadt ihre bekannte pittoreske Ansichtsseite dar, die wie zur Musterung am
Flussufer aufgereihten Giebelseiten der alten Salzspeicher, die rostrot über dem Wasserspiegel leuchten. Sie lassen uns an ein Wunder denken, denn – wie konnten sie nur Jahrhunderte lang den vielen Feuersbrünsten dieser Stadt entgehen! Vor uns auf dem Hügel,
schachteln sich gelbe, rote und blaue Gebäude, die alte Innenstadt. Eng und holprig sind
die kleinen Gässchen. In verwunschenen Gärten stehen windschiefe Holzhäuser, die mit
dem Muster verrutschter Lattenverschalung und den schwarzen massiven Schornsteinen
eine zauberhafte melancholische Kulisse aus vergangener Zeit bilden.
Dom von Porvoo
Das nächste Ziel ist der imposante Dom. Von hohen Bäumen auf dem Hügel umrahmt steht
das Wahrzeichen der Stadt, an dessen Giebel ein geometrisches Muster aus roten Ziegelsteinen auf dem weißgekalkten Grund der grauen Feldsteinmauer weithin leuchtet. Das
ehrwürdige Gotteshaus (Anfang 15.Jhs.) hat grundlegende Bedeutung in der finnischen
Geschichte. Als russische Truppen ohne Kriegserklärung 1808 einmarschierten, brachte
vor allem die mangelnde Unterstützung seitens der Schweden Finnland in den russischen
Besitz. – Nach dem verlorenen Krieg, der das Ende der jahrhundertelangen schwedischfinnischen Gemeinschaft bedeutete, versammelte sich 1809 hier im Dom der erste Reichstag des autonomen Großfürstentums Finnland, um den neuen Herrscher des Landes, Zar
Alexander I., als Großfürsten zu empfangen und die Erklärung zu vernehmen, dass "die
Religion und die Grundgesetze des Landes sowie die Privilegien und andere Rechte unangetastet" bleiben sollten. In seiner Schlussansprache griff der Zar noch weiter aus, als er
feststellte, dass nun das "finnische Volk in den Kreis der Nationen erhoben" sei.
Im Anschluss fahren wir auf einer schönen Uferstraße, immer mit herrlichen Ausblicken in
die verträumte Landschaft, weiter nach Osten. – Unser nächstes Ziel, das wir nach einer
weiteren Stunde erreichen, liegt im Wald an der naturschönen Stromschnelle Langinkoski
des Kymijoki-Flußdeltas.
Stromschnelle Langinkoski
Wir besuchen das romantisch gelegene Fischerhaus Langinkoski, das aus Blockbohlen
errichtet wurde. Alexander III., dem Zaren von Russland und Großfürsten von Finnland,
wurde vom finnischen Staat dieses Haus errichtet und bei seiner Einweihung im Jahre
1889 als Geschenk übergeben, als die kaiserliche Familie auf ihrer Yacht „Zarevna“ eine
Kreuzfahrt durch die finnischen Schären machte. Schon seit 1880 besuchte der Zar diese
Halbinsel und blieb ihr jeden Sommer bis zum Todesjahr 1894 Langinkoski treu. – Dieser
Ort war für die kaiserliche Familie ein sicheres Refugium. Es lag in passender Entfernung
von St. Petersburg, und per Schiff dauerte die Anreise vom Sommerpalast Peterhof nur ein
paar Stunden. Die Baupläne stammen von dem finnischen Architekten Magnus Schjerfbeck, einem Bruder der Malerin Helene Schjerfbeck. – Die Inneneinrichtung schuf Johan
Jacob Ahrenberg. Das Interieur kommt ausschließlich aus finnischen Werkstätten. Das
Zarenpaar führte hier im Gegensatz zum Luxus von St. Petersburg ein anspruchsloses Leben. – Während Alexander III. selbst Holz hackte, bereitete Zarin Maria Feodorowna,
geb. Prinzessin Dagmar von Dänemark, das Essen zu. Seine Lieblingsbeschäftigung
war jedoch das Angeln, denn in den Stromschnellen des Langinkoski fing man jährlich
Tausende Kilo Lachs. – Den heute noch gültigen Rekord hält ein Fang mit 35,6 Kilo von
1896. – Alexander III. verstarb im Herbst 1894 auf der Krim. Seine Witwe Dagmar ist nie
mehr nach Langinkoski zurückgekehrt, und der damalige neue Zar Nikolai II. hatte leider
kein großes Interesse an der Hütte. Er besuchte sie nur einmal. Während des Ersten Weltkrieges wurde sie vom Russischen Roten Kreuz als Genesungsheim für verwundete russische Soldaten genutzt. Als Finnland 1917 die Selbständigkeit erlangte, ging Langinkoski
samt Fischerhütte in finnischen Besitz über. Die Hütte wurde indes nicht genutzt und verfiel
allmählich. In Kotka wurden sogar Meinungen laut, denen zufolge die Zarenhütte ein
Schandfleck der Gegend sei und abgerissen werden müsste. Doch Privatleute retteten das
Kleinod der Nachwelt. Sie richteten 1933 an der Stromschnelle Langinkoski ein Museum
ein, das bis heute besteht.
Die untere Etage umfasst den kaiserlichen Salon (auch Speisezimmer), die Küche, die Ankleide- sowie das Arbeitszimmer, in der oberen Etage sind dann die Schlafkammern. Die
original erhaltenen Fotos und Einrichtungsobjekte erzählen viel Geschichte über die hochrangigen Bewohner des schlichten Hauses. Der Hof hält noch mehr Sehenswertes bereit:
Eine kleine orthodoxe Kapelle, eine Fischzucht, eine Fischerhütte und ein Schuppen, in dem
Angelausrüstung untergestellt wurde. – Dieses gesamte Anwesen ist von mehreren Wasserstraßen sowie einem Naturschutzgebiet umgeben.
Kaiserliche Fischerhütte
Im Sommer 1958 besuchten der dänische König Frederik IX., ein Verwandter der Zarin
Dagmar, Königin Ingrid und die damalige Kronerbin und heutige Herrscherin von Dänemark
Margarete II. diesen Ort. Als die Kaiserliche Fischerhütte im Sommer 1989 ihr einhundertjähriges Bestehen feierte, waren der Enkel von Alexander III. und Dagmar, Kapitän Tichon
Kulikowsky-Romanoff und seine Gattin aus Kanada als Ehrengäste zugegen. Im Sommer
1990 statteten der schwedische König Carl XVI. Gustav und Königin Silvia sowie der finnische Staatspräsident Mauno Koivisto mit seiner Gattin Tellervo Koivisto der Hütte einen
Besuch ab. Sie nahmen im Salon des Hauses zusammen das Mittagessen ein. – Die Kaiserliche Fischerhütte findet heute sehr großes Interesse bei den Touristen aus Russland.
Sie sehen sie als ein positives Beispiel dafür, wie ein zivilisiertes Volk mit Kulturschätzen
umzugehen hat, ungeachtet aller politischen Leidenschaften.
Rathaus Lappeenranta
Danach brechen wir zur letzten Etappe des heutigen Tages auf, und wir erreichen gegen
19:30 Uhr unser Hotel in Lappeenranta, am Saimaa-Seengebiet gelegen. Die Stadt heißt
auf schwedisch Villmanstrand, der Strand der wilden Männer, d.h. Lappen, die sich in
alter Zeit trafen, um Tauschhandel zu treiben. Bei einer kleinen Rundfahrt lernen wir die
wichtigsten Bauwerke dieser Stadt kennen. – Lappeenranta ist eine der Städte, die der
schwedische Generalgouverneur von Finnland, Graf Per (Pietari) Brahe 1649 gegründet
hat. Ihre Schlüssellage am Saimaa-See war Grund dafür, dass schon Königin Christina
ihre Bedeutung für militärische Zwecke erkannte. Bis heute blieb Lappeenranta Garnisonstadt, denn Finnlands Ostgrenze, rund zwanzig Kilometer vom Zentrum entfernt und streckenweise mit der Stadtgrenze identisch, liegt nahe. Von ehemaligen Befestigungsanlagen
auf der Halbinsel Linnoitusniemi sind nur noch sehr bescheidene Spuren vorhanden.
Überhaupt wurde die Stadt im Jahre 1741 im Krieg mit Russland fast völlig zerstört, und
alte Bauten sind sehr selten. – Um 20:00 Uhr essen wir im Hotel gemeinsam zu Abend.
Übernachtung.
Lappee-Kirche Lappeenranta
Donnerstag, 6. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Um 9:00 Uhr beginnt unsere kurze Besichtigung. – Die Lappee-Kirche, eine Doppelkreuzkirche, 1794 errichtet, befindet sich im kleinen Park. Ihre Kreuzform nach karelischer Art ist einmalig. Die Fantasie
finnischer Bauleute bietet häufig Überraschungen. Hier ist es ein als Sternenhimmel ausgemaltes Gewölbe, das den ausgewogenen Proportionen der Holzkirche viel Höhe gibt. Der
Soldatenfriedhof für gefallene Karelier ganz in der Nähe ist der größte des Landes. Er erhält
durch ein Denkmal von Wäinö Aaltonen, "Mutter und Kind", eine ergreifende Wir-kung.
Die ursprünglich griechisch-orthodoxe Garnisonskirche wurde zu einem lutherischen Gotteshaus umgestaltet. Der wichtigste weltliche Bau ist das hölzerne Rathaus, an dessen Errichtung 1829 Carl Ludwig Engel beteiligt war. Das älteste Gebäude ist jedoch das 1772
entstandene Wachthaus im Festungsbereich, das ein Kavalleriemuseum beherbergt. Im
Jahre 1824 wurden in der Stadt Mineralquellen entdeckt, und in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts nahm auch eine Badeanstalt ihren Betrieb, vor allem mit Lehmkuren, auf.
Eine Rehabilitationsklinik besteht heute noch. – Die Stadt ist durch eine Straße und eine
Bahnlinie mit Russland verbunden.
Lappeenranta ist auch größter finnischer Binnenschiffhafen. Der Schiffsanleger mit üppigen duftenden Linden im Hintergrund vermittelt einen Eindruck von der "Flotte", die während des Sommers in See sticht. Es sind ehrwürdige Dampfer von einst und so moderne
"Kreuzer" wie die "Kristina Brahe", das größte Schiff im Saimaa-Bereich. Insgesamt verkehrt dort rund ein halbes Dutzend. Heute begegnen sich hier die Besucher aus nah und
fern, um Finnland auf dem Wasserweg kennen zu lernen. Die Stadt liegt ja am äußersten
Südostzipfel des größten finnischen Seensystems. – In einem einladenden Prospekt heißt
es dazu: "Dem Seengebiet verleihen weitläufige, inselfreie Wasserflächen, schmale Sunde
und Kanäle sowie eine überwältigende Zahl Inseln und Felsklippen ein vielgestaltiges Antlitz. Man zählte, dass es im Saimaa 33.000 Inseln und ca. 50.000 Kilometer Uferlinie gibt“.
Der wohl interessanteste Bewohner der Gewässer ist die Saimaa-Ringelrobbe (Phoca hispida saimensis), die der Weltnaturfond ihrer Seltenheit wegen unter Naturschutz gestellt
hat. Die Kleine Maräne, ein Lachsfisch, wird von den Fischern der Region geschätzt und
fühlt sich in den klaren Wassern des Saimaa überaus wohl.
In der oberen Altstadt steht die Marienkirche, älteste orthodoxe Kirche des Landes, 1785
entstanden, in der eine eindrucksvolle Ikonostase zur Andacht einlädt. – Es wäre keine
echte Beck-Reise, wenn Ihr Reiseleiter Sie nicht in ein gemütliches entzückendes Café der
guten alten Zeit führen würde, wo selbst gemachte Kuchen auf Sie warten.
Im Anschluss fahren wir ins Lauritsala-Viertel, wo sich die Lauritsala-Kirche befindet.
Sie wurde 1958 für einen Architekturwettbewerb geplant. – Die beiden Architekten Toivo
Korhonen und Jaakko Laapotti gewannen ihn mit ihrem Projekt "Licht des Himmels". Das
47 Meter hohe Gebäude ist ein gutes Beispiel moderner Kirchenarchitektur. Es wurde im
Jahre 1969 errichtet und hat die Form eines rechtwinkligen Dreiecks. Das unbehandelte
Betondach ist im Schiebegussverfahren gefertigt. Die Vorderseite besteht aus einer großen
Glasfront, während auf der Rückseite der Altarwand kleinere Fenster angebracht sind, um
das ”Himmelslicht” einzulassen. Im Innenraum gibt es Platz für 670 Personen. Ein großes
Boot hängt im Hal-lendach, das vom Zimmermann Juha Nieminen gebaut wurde. Es heißt
"The Truth" und ist zu Ehren der in Lappeenranta ansässigen holzverarbeitenden Industrie
angebracht worden. – Jetzt wird mancher Gast bald erahnen, wo das Pendant dieses Gebäudes in etwas abgewandelter Form steht, nämlich als Autobahnkirche St.Christophorus
in Himmelkron (1998 erbaut).
Mälkiä-Schleuse mit
Floßverband im Saimaa-Kanal
Kurze Zeit später überqueren wir den Saimaa-Kanal. Er beginnt in Lappeenranta und erreicht nach 58 km südostwärts den Finnischen Meerbusen bei der Stadt Viipuri, die seit
dem zweiten Weltkrieg russischer Besitz ist. Auf der Strecke senken acht große Schleusen,
drei auf finnischem Gebiet, den Wasserspiegel um 76 Meter, da Lappeenranta an den Erhebungen des Salpausselkä liegt. Der gewaltige Landrücken, der im Süden Mittelfinnlands
beginnt, ist eine von der letzten Eiszeit gewaltig aufgeschobene Endmoräne, die die große
Seenplatte aufstaut. An einigen Stellen durchbrechen Abflüsse wie der Kymifluss oder der
Vuoksi diesen felsigen Riesendeich. Bereits im 17.Jh. wurde der Versuch unternommen,
einen Kanal zu bauen, doch erfolglos. Erst im Jahre 1856 schaffte man es. Bis 1945 war
er die wichtigste Wasserstraße für den finnischen Holzexport.
Vuoksi-Stromschnellen
Nach einer halben Stunde erreichen wir Imatra. – Die Stromschnellen des Vuoksi waren
Sehenswürdigkeiten, die seit Jahrhunderten Reisende in ihren Bann zogen und Künstler
inspirierten. So kam u.a. 1772 die russische Zarin Katharina II. hierher und 1842 wurde
auf Erlass des Zaren Nikolaus I. die Gegend zum Naturschutzgebiet erklärt. Alexandre Dumas kam im Jahre 1858 zu Besuch und 1863 folgte bereits Richard Wagner, der Imatra
sogar in einer Oper verherrlichen wollte. – 1876 kam Kaiser Pedro II. von Brasilien und war
so begeistert, dass er auf dem Amazonas das Flößen einführte. Damals stürzte der Fluß
18 m in die Tiefe und toste 1.300 m durch die wilde enge Schlucht.
Im Jahre 1929 wurde ein Stauwehr zur Stromgewinnung errichtet, und so fließt der Vuoksi
jetzt langsam und behäbig aus dem Saimaa-See. – Imatra ist ein wichtiges Zentrum für die
Papier- und Kartonagenherstellung Finnlands.
Imatran Valtionhotelli
Um all die illustren Gäste in der Nähe unterbringen zu können, wurde 1871 ein elegantes
Holzhaus-Hotel erbaut, das aber bald abbrannte. An seine Stelle baute Usko Nyström 1903
ein burgenähnliches Hotel im national-romantischen Stil, eines der schönsten Häuser der
Region. Dessen Anziehungskraft war so gewaltig, dass vor dem 1.Weltkrieg täglich allein
aus St.Petersburg 14 Züge mit Hotelgästen ankamen. Auch heute noch ist es ein sehr beliebtes Haus und steht seit langem unter Denkmalschutz.
Nach kurzer Fahrt kommen wir nach Vuoksenniska. Hier besuchen wir eine der herausragenden Arbeiten von Alvar Aalto, die im Jahre 1957 erbaute Drei-Kreuze-Kirche; sie ist
ein Spätwerk dieses international berühmten Architekten. Der Bau stellt eine Abkehr vom
strengen rechtwinkligen Funktionalismus dar, der Aaltos Architektur in seiner mittleren
Schaffensperiode prägt. Der schlanke hohe Glockenturm soll einen von oben abgeschossenen Pfeil zeigen. Der Grundriss stellt sich als dreifach wiederholte, sich teils überlagernde
Muschelform dar; auch das fein strukturierte Fächerdach greift die Struktur von Muschelschalen auf. Die Fenster sind asymmetrisch, nur zwei von 103 sind identisch. Im asymmetrischen Kirchensaal gibt es Platz für 800 Personen; man kann ihn durch verschiedene
Trennwände an die jeweilige Gemeindegröße anpassen. – Im Kircheninnern gibt es kaum
Ornamentik; man findet eine Orgel und drei schlichte Kreuze, die ein Altarbild ersetzen.
Das berühmte Glasgemälde ist ebenfalls von Alvar Aalto entworfen worden.
Auf der Weiterfahrt nimmt uns wieder diese beschauliche finnische Landschaft gefangen.
Die Natur ist einfach überall gegenwärtig, der geringe Verkehr wird von einzelnen gelben
oder roten Häusern unterbrochen. Unser heutiges Endziel ist das im Zentrum von Mikkeli
gelegene Hotel, das wir gegen 16:30 Uhr erreichen werden.
Um 17:15 Uhr ist das gemeinsame Abendessen im Hotel. Um 18:30 Uhr fahren wir zum
Mikaeli-Konserttitalo (Michael-Konzerthaus), in dem um 19:00 Uhr im Martti-TalvelaSali das Konzert beginnt. Im Anschluss ist der Rücktransfer und Übernachtung.
Rest der Holzkirche von Savilahti
Freitag, 7. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Der heutige Tag ist zum Ausruhen gedacht, so dass wir nur wenig unternehmen. Um 13:30 Uhr beginnt unsere kleine
Stadtrundfahrt. Mikkeli, die westlichste Stadt der Saimaa-Region und die größte in GroßSavo, ist Hauptstadt und Bischofssitz. Den Namen erhielt es nach dem Erzengel Michael.
Auf Befehl des Zaren Nikolaus I. bekam der Ort mit seinen 63 Einwohnern im Jahre 1838
die Stadtrechte. Er profitierte davon, dass er nach dem Frieden von Turku 1743 nicht Russland zufiel wie viele andere Saimaa-Orte, sondern bei Finnland bleiben konnte. – Mit der
Stadtplanung Anfang des 19.Jhs. war der berühmteste finnische Architekt der Zeit, Carl
Ludwig Engel beauftragt, dessen Handschrift auch das Empire-Helsinki deutlich prägt. Bis
zum zweiten Weltkrieg war Mikkeli überwiegend eine Stadt der Holzhäuser, doch die russischen Bombardierungen zerstörten sie gründlich. In drei Kriegen, 1917-18, 1939-40 und
1941-44, hatte General Mannerheim, Marschall von Finnland und Oberbefehlshaber der
Armee, sein Hauptquartier hier. – Gelegenheit zum Mittagsimbiss, Ihr Reiseleiter hat sicher
wieder eine gute Idee.
Kenkävero
Drei Gotteshäuser sind in Mikkeli erwähnenswert. – Die Neue Alte Kirche von 1817, eine
Doppelkreuzkirche von Carlo Bassi, ist die drittgrößte aus Holz in Ostfinnland. – Der
Dom verdankt seinen Rang der Tatsache, dass der Bischof von Viipuri seinen Sitz nach
Mikkeli verlegte. Josef Stenbäck war der Architekt des neugotischen Backsteingebäudes
aus dem Jahre 1897. Das Altargemälde stammt von Pekka Halonen, einem der großen
finnischen Maler des frühen 20.Jhs. Die Kirche hat 1.200 Sitz- und 900 Stehplätze. – Die
moderne Orthodoxe Kirche, dem Erzengel Michael geweiht, wurde von Ilmari Ahonen im
Jahre 1957 entworfen. Neben dem modernen Altarfresko und der Ikonostase von Petros
Sasaki von 1990, kann man alte Ikonen aus Viipuri und dem Kloster Valamo bewundern.
Um 17:15 Uhr essen wir im Hotel wieder gemeinsam zu Abend und fahren um 18:30 Uhr
zur Mikkelin tuomiokirkko (Domkirche), in der um 19:00 Uhr das Konzert beginnt. Im
Anschluss ist der Rücktransfer und Übernachtung.
Samstag, 8. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Um 10:15 Uhr verlassen wir
Mikkeli und fahren wieder durch herrliche Natur. Unser erstes Ziel ist Juva. Dort besichtigen wir die 1863 von den Architekten Ernst Lohrmann und Carl Albert Edelfelt entworfene Kirche, ein Prachtbeispiel einer Feldsteinkirche.
Kirche von Juva
Danach fahren wir zu einer Märchenlandschaft weiter.
Punkaharju
Es ist der Punkaharju, ein ca. 7 km langer Hügelrücken, eine schmale Geröllablagerung
aus der Eiszeit, die entgegen den sonst üblichen Moränenbildungen im Gebiet der finnischen Seenplatte von Nordwesten nach Südosten verläuft. – Er liegt mit einer Breite von
maximal 30 m und einer Höhe bis zu 25 m als natürlicher Damm zwischen dem PuruvesiSee im Norden und der Väistönselkä, einer Bucht des Saimaa-Sees, im Süden. Mit diesen
nüchternen Worten sind die Eindrücke nicht einmal anzudeuten, die eine Fahrt auf dieser
Straße, die immer auf dem Rücken des Punkaharju verläuft, vermittelt. Links und rechts
dehnen sich die weiten Seenflächen, umgeben vom dunklen Wald. An der ersten inselartigen Erweiterung beginnt der schönste Teil des Punkaharju. Durch die kleinen Buchten, die
sich auf beiden Seiten der Landenge öffnen, ändern sich ständig die Ausblicke. Wir wechseln in eine Berglandschaft „en miniature“, durch die sich die Straße in schmalen Kurven
bergauf und bergab hinzieht. Einer der Aussichtspunkte ist der Runeberg-Hügel; er war
der Lieblingsplatz des Dichters Johan Ludwig Runeberg. – Auf dem Punkaharju werden
wir bestimmt ein wenig verweilen.
Bevor wir das Hotel erreichen, besuchen wir noch die mächtige Holzkirche von Kerimäki.
Aus welcher Richtung man sich dem Ort nähert, immer ist sie im leuchtenden Gelbweiß
unübersehbar. Die Gemeinde war nie so groß, dass sie ein solch gigantisches Gotteshaus
gebraucht hätte (heute ca. 6000 Einwohner); aber als man im Jahre 1842 daranging, die
frühere Kirche durch eine neue zu ersetzen, dachte man sofort an Platz für 1500 Gläubige.
Für den Entwurf wandten sich die Bauern an den Architekten Lohrmann, dessen Plan für
sie zu bescheiden ausfiel. Sie ließen die Größe des vorgesehenen Kirchenbaus von Anders
F.Granstedt mehr als verdoppeln. Fast könnte man an einen Schildbürgerstreich glauben,
aber in zähem Einsatz schafften es die Bauern des Dorfes tatsächlich, bis 1848 ihr hölzernes Monumentalwerk zu vollenden. – Es war zu jener Zeit bestimmt eine Art Weltwunder
und ist noch heute mit 3.400 Plätzen die größte Holzkirche der Welt. Der Grundriss ist fast
quadratisch: 45x42 m, die Höhe 27 m. – Die Kuppel sollte sogar noch höher werden, aber
dies trauten sich die Erbauer wohl doch nicht zu.
Holzkirche von Kerimäki
Von dort aus sind es nur einige Minuten zu unserem mitten im Wald an einem großen See
gelegenen Hotel, das wir gegen 14:15 Uhr erreichen werden. – Um 16:30 Uhr ist im Hotel
das gemeinsame Buffet-Abendessen. Um 17:45 Uhr folgt der Transfer nach Savonlinna,
wo um 19:00 Uhr in der Olavinlinna die Oper „Kullervo“ von Aulis Sallinen beginnt.
Gegen 22:00 Uhr endet die Premieren-Vorstellung, und wir fahren zum Hotel zurück.
Übernachtung.
Sonntag, 9. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. – Heute ist der gesetzliche
Ruhetag für unseren Chauffeur und so können wir die herrliche Umgebung und Ruhe genießen. Um 17:00 Uhr ist das gemeinsame Buffet-Abendessen – Um 18:20 Uhr folgt der
kurze Transfer nach Kerimäki (Bus oder Taxi), wo um 19:00 Uhr in der Kerimäki-Holzkirche das „Konzert“ beginnt. Gegen 21:00 Uhr endet die Vorstellung, und wir fahren den
kurzen Weg zum Hotel zurück. – Wer möchte, kann dorthin auch einen gemütlichen Spaziergang unternehmen. Übernachtung.
Montag, 10. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Um 8:30 Uhr verlassen wir
Kerimäki und fahren nochmals nach Savonlinna, das im Herzen der größten Seenplatte
Europas liegt. Die Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern ist umgeben von zwei großen Seen und
auf drei Inseln erbaut. Auf der Insel der Burg Olavinlinna gegenüber befand sich einst ein
von Handwerkern und Soldaten bewohntes Burgdorf namens „Savonlinnan Malmi“, dem
der Generalgouverneur Brahe 1639 die Stadtrechte verlieh. – Im 17.Jh. war ein deutschstämmiger Kaufmann erster Bürgermeister, Horst Schmalhorst aus Viipuri. Die Einwohnerzahlen schwankten in den Jahrhunderten erheblich; 1644 gab es ca. 360, 1710 ganze 26
und 1812 gerademal 275. Nach dem Frieden von Turku 1743 blieb die Stadt bei Russland,
russische Kaufleute ließen sich nieder, und der russische Einfluss machte sich bemerkbar.
Erst nach der Eröffnung des Kurbades „Olavi“ 1896 wurde Savonlinna ein wichtiges Reisezentrum. – Sprunghaft schnellte die Einwohnerzahl in die Höhe, 1900 waren es bereits
über 2.500. Durch den Eisenbahnbau 1908 und die Belebung des Transport- und Schiffsverkehrs wuchs der Handel, und es ließen sich bedeutende Industrieunternehmen nieder.
Außer der Burg gibt es nicht viele kulturhistorisch bedeutende Bauten. Der Dom, im Jahre
1879 errichtet, ist ein frühes Beispiel neogotischer Backsteinkirchen Finnlands.
Bug Savonlinna und Schifffahrt in Savonlinna
Beeindruckendstes Bauwerk ist die Burg Olavinlinna. Die Grenzstreitigkeiten zwischen
Schweden und Russen führten 1323 dazu, dass Savonlinna in zwei Bereiche geteilt wurde,
in den russischen und den schwedischen. Das war der Anstoß, an dieser Stelle den Russen
mit einer Burg Respekt einzuflößen. So schön sich die Burg auch zeigt, so wenig konnte sie
ihren Zweck erfüllen, zumal sich der Erbauer Erik Axelsson Tott 1475 nicht so eng an
den schwedischen Bereich hielt. Deshalb attackierten die Russen oft die Burg. 1480 war
sie vollendet; 1496 hielt sie dem ersten russischen Angriff stand. Anstelle der damaligen
fünf runden Türme verleihen heute nur noch drei der Burg Profil. Einer stürzte 1720 zusammen, ein zweiter fiel 1791 einer Explosion zum Opfer. 1743 kam die Festung an die Russen,
und 1812 wurde sie Teil des Großfürstentums Finnland. Bis 1859 spielte die Burg eine
gewisse militärische Rolle. Vor über hundert Jahren, als sie abgebrannt war, wurde sie
stilecht restauriert; sie gilt als die besterhaltene Festung nordischer Länder.
Kirche von Heinävesi
Nach dieser Kurzbesichtigung steuern wir unser nächstes Ziel an, das wir durch herrliche
Wälder fahrend nach ungefähr einundeinhalb Sunden erreichen, die Heinäveden kirkko.
Sie ist bereits die dritte Kirche, die auf dem Blaubeerberg 90 m über dem See steht. – Die
erste stammte von 1748, sie wurde 1840 abgerissen. Im gleichen Jahr wurde eine neue
gebaut, von C.L.Engel entworfen. Sie war größer als die jetzige, doch 1887 bei einem großen Sommergewitter brannte sie ab. Ein Blitz schlug während des Gottesdienstes ein und
tötete einen Bauern. Auch der Pfarrer wurde bei der Predigt von einem Kugelblitz gestreift.
Der Kantor spielte auf der Orgel eine beruhigende Musik, damit keine Panik ausbrach und
die Leute die lichterloh brennende Kirche verlassen konnten. Sie dachten, es wäre sicher
der Weltuntergang. – Josef Stenbäck baute dann diese Kirche 1890 bis 1891 neugotisch,
im Jahre 1892 war die Einweihung. 40 m lang, 30 m breit und 45 m hoch ist der Turm, die
Orgel mit 33 Registern stammt von 1981; die Kirche hat 2.000 Sitzplätze. Gerade hier ist
es wunderbar feststellbar, wie die Natur durch die hohen Glasfenster den Innenraum der
Kirche durchdringt.
Innenraum der Kirche
Mittags erreichen wir dann das orthodoxe Kloster Neu-Valamo, einziges Mönchskloster
Finnlands. Geschichtliche Quellen berichten, dass ein griechischer Mönch namens Sergei
im 12.Jh. nach Valamo kam. Um ihn und seine karelischen Schüler bildete sich bald eine
Gemeinschaft, aus der am Ende des Mittelalters ein großes Kloster, das in der ganzen orthodoxen Welt für sein hohes geistiges Niveau berühmt war, entstand. – Wertvolle Ikonen
in der Hauptkirche stammen aus Alt-Valamo, das vor dem Kriege auf einer Ladoga-Insel
lag. Die Mönche gehen heute verschiedenen Forschungstätigkeiten nach.
Nach einer Pause fahren wir dann zu unserem nächsten Besichtigungspunkt, den wir nach
einer Stunde erreichen. Es ist Joensuu, die Hauptstadt Nordkareliens am Pielisjoki-Fluß.
Der Ort wurde im Jahre 1848 gegründet und gilt wirtschaftlich und kulturell als Zentrum
der nordkarelischen Landschaft. Die Stadt lebt hauptsächlich von der Holzverarbeitung.
Obwohl Joesnuu eine Universitätsstadt ist, macht sie oft einen verträumten Eindruck. Dies
kann sich ändern, wenn. z.B. bis zu 11.000 Sänger zum Joensuu-Festival kommen und
karelische Lieder aufführen.
Orthodoxe Kirche Joensuu
Im Jahre 1887 wurde die schöne orthodoxe Holzkirche erbaut und am anderen Ende der
Straße die evangelisch-lutherische, ein Backsteinbau von Josef Stenbäck, 1903 im neugotischen Stil entworfen. – Ästhetisch ansprechend ist auch das von Eliel Saarinen erbaute
Rathaus von 1914, am kleinen Stadtpark unweit des Marktplatzes gelegen. Weiter gibt es
ein Kunstmuseum, das Nordkarelien-Museum und einen Botanischen Garten.
Nach etwas „Stadtlärm“ zieht es uns aber wieder in die nun schon so gewohnte Natur und
für die nächste Übernachtung habe ich Ihnen etwas Besonderes gesucht. Spätnachmittags
fahren wir auf einer landschaftlich besonders ansprechenden Strecke in Richtung zu den
Koli-Bergen. Auf einer Serpentinenstraße erreichen wir das auf dem Berg gelegene Hotel.
Neben dem Hotel befindet sich das Naturzentrum Ukko. Die Dauerausstellungen zeigen
die geologische Geschichte der einzigartigen Natur sowie diese außergewöhnliche Landschaft aus der Sicht verschiedener Künstler, die sich hier inspirieren ließen.
Um 20:00 Uhr essen wir gemeinsam im Hotel zu Abend und warten auf den Sonnenuntergang. – 160 Treppenstufen führen zur kegelartigen, blankgeschliffenen Felsspitze. Dieses
Panorama ist einfach überwältigend: es ist ein grandioses Erlebnis auf dem Ukko-KoliGipfel zu stehen und auf die schier nicht endende Wasserfläche des 100 km langen und
40 km breiten Pielinensees mit den großen und kleinen Inseln zu blicken. Und dann wartet
man geduldig auf die verschiedenen Färbungen des Abend- und Nachthimmels sowie des
Wassers. Diesem eindrucksvollen Zauber kann man sich kaum entziehen. Schwer löst man
sich davon, doch zum Schlafen ist noch genügend Zeit, denn morgen fahren wir ja später
ab. – Übernachtung.
Dienstag, 11. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Genießen Sie den Morgen!
Vielleicht möchten Sie nochmals auf den Gipfel, um diese bemerkenswerte Landschaft im
Morgenlicht zu bewundern. Um 11:15 Uhr verlassen wir das Hotel und fahren zum Hafen
am Fuße des Berges. Um 12:00 Uhr bringt die größte Binnenfähre Finnlands uns und unseren Bus auf die Ostseite des Sees, nach Lieksa. – Gegen 13:40 Uhr legen wir an und
fahren in die Innenstadt. – Wildnisstadt wird sie auch genannt, weil östlich von ihr Nordkareliens Wälder bis zur Grenze reichen. – Die Stadt des Koli hat auf 4.000 qkm nur ca.
20.000 Einwohner, die sich um den See verteilen, aber räumlich ist sie Finnlands größte
Stadt. Lieksas Name besteht seit 1500. Damals war die Gegend von orthodoxen Kareliern
unter russischer Herrschaft bewohnt. Im 16.Jh. wohnte hier der namhafte karelische Bauernhäuptling Luka Räsäinen. Das erste orthodoxe, später lutherische Pfarrhaus ist schon
über 400 Jahre alt. Erst im Jahre 1973 wurde die Gemeinde Stadt. Unser Ziel ist hier das
Pielinen-Museum, ein Freilichtmuseum, dessen Gebäude aus dem ehemaligen Kirchspiel
Pielisjärvi gesammelt wurden. Beim Bau der Häuser war die Axt das einzige Werkzeug,
man hatte weder Säge noch Bohrer. Über neunzig Bauern- und Handwerkerhäuser gibt es
hier zu sehen.
Nach der individuellen Besichtigung ist Zeit für eine Kaffeepause, bevor wir am Ostufer
des Pielinensees entlang nach Nurmes weiterfahren, das 1876 von Zar Alexander II. gegründet worden war. 1974 bekam es die Stadtrechte und ist mit einer Fläche von 1.605
qkm größer als Groß-London. – Im „Holznurmes“-Viertel sehen wir großzügige Holzhäuser,
deren rote, gelbe oder blaue Farbe durch die hellen Birkenalleen leuchten. Die neugotische
Ziegelsteinkirche wurde 1896 fertiggestellt. Eine bekannte Sehenswürdigkeit von Nurmes
ist das Bomba-Haus. Es handelt sich um ein rekonstruiertes karelisches Dorf. Die Blockhäuser wurden zwischen den Jahren 1976 und 1981 nach dem Vorbild eines Bauernhofes
in Suojärvi im heute russischen Teil Kareliens erbaut. Das Hauptgebäude beherbergt ein
Restaurant, die anderen Häuser haben Unterkunftsmöglichkeiten für Touristen.
Spätnachmittags fahren wir zu unserem heutigen letzten Ziel nach Vuokatti, einer alten
Opferstätte der Samen. Nach Lahti dürfte dieses Gebiet das zweitwichtigste Wintersportzentrum Finnlands sein. – Es gibt einen bedeutenden Sportpark mit einem überdachten
Langlauftunnel für das Sommertraining und ein alpines Skizentrum mit Sprungschanzen
(höchste Erhebung ist der Porttivaara, 345 m ü.d.M.). – Um 20:00 Uhr essen wir im Hotel
gemeinsam zu Abend. Übernachtung.
Zum Konzert
Mittwoch, 12. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Um 9:00 Uhr fahren wir
zum dritten Festivalort unserer Reise, nach Kuhmo, das wir gegen 10:00 Uhr erreichen
werden. Um 11:00 Uhr erleben wir in der Kuhmon Kirkko das erste Konzert des heutigen
Tages. Nach Beendigung haben Sie Freizeit bis 14:15 Uhr. – Wir erleben das zweite Konzert
in der Kontion Koulu. Um 18:00 Uhr fahren wir zu unserem Hotel nach Vuokatti zurück
und werden dort um 19:30 Uhr gemeinsam zu Abend essen. Übernachtung.
Stadtwappen von Kajaani
Donnerstag, 13. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Um 8:30 Uhr verlassen
wir das Hotel und fahren nach Kaajani, wo wir eine kleine Rundfahrt unternehmen werden. Kajaani wurde 1651 von Per Brahe gegründet. Ursprünglich stand hier die Burg Kajaaninlinna, jedoch nur vom Anfang des 16. bis Anfang des 17.Jahrhunderts. Ihre restaurierten Ruinen mitten in dem Fluss Kajaaninjoki, gehören zu den Sehenswürdigkeiten.
Dazu zählen außerdem das Alte Rathaus von 1831 und die Ende des 19.Jahrhunderts
entstandene neugotische Holzkirche mit ihrem verspielten Turm. – Bedeutsam ist diese
Stadt auch, weil der Arzt Elias Lönnrot von hier aus seine vielen Fahrten durch Karelien
unternahm, bei denen er Texte für das finnische Nationalepos Kalevala sammelte.
Danach fahren wir nur einige Minuten nach Paltaniemi zum nördlichsten Punkt unserer
Reise. Hier besichtigen wir die 1726 erbaute stattliche Holzkirche. Im Innenraum nimmt
uns die im Jahre 1780 entstandene Ausmalung in ihren Bann. – Die Bilder sind von einer
solchen Ausdruckskraft, dass es verständlich ist, warum man kurze Zeit später Teile der
Höllendarstellung des Jüngsten Gerichts beseitigen musste, weil sie die vielen Betrachter
schockierten.
Paltaniemi Kircheninneres
Mittags verlassen wir diesen Ort und fahren durch eine pittoreske Landschaft in Richtung
Süden nach Kuopio, wo wir gegen 14:30 Uhr ankommen werden. Unser Ziel ist das weltberühmte orthodoxe Kirchenmuseum. Es ist das wichtigste seiner Art in Westeuropa
und enthält wunderschöne sakrale Schätze, Ikonen, Gewänder, Kelche, aus den Klöstern
Valamo, Konevitsa und Petsamo und Kirchen aus Viipuri sowie von anderen karelischen
Orten, die durch den Zweiten Weltkrieg heute Russland gehören. Kuopio ist auch der Sitz
des Erzbischofs der griechisch-orthodoxen Kirche Finnlands, der Hauptverwaltung und
auch des Priesterseminars. Um 15:00 Uhr werden wir diese Schätze bewundern können.
Orthodoxes Museum
Im Anschluss erreichen wir unser direkt am Kallavesi-See liegendes Hotel. Nach dem Zimmerbezug unternehmen wir noch eine kleine orientierende Rundfahrt.
Kuopio, die Hauptstadt der Provinz Savo, liegt mitten auf einem Landrücken im großen
Kallavesi-See (zehngrößter See Finnlands) und ist eine der lebhaftesten Städte Finnlands.
Sie bestand als kleines Dorf schon im Mittelalter, hat aber erst 1782 die Stadtrechte von
König Gustav III. bekommen. Im einstmaligen gemütlichen Marktflecken wohnten Ende des
19.Jhs. 700, heute etwa 80.000 Einwohner; sie ist die achtgrößte Stadt des Landes; das
Stadtgebiet umfasst 3.700 qkm. – Der breite Dialekt wird in anderen Landesteilen etwas
belächelt, die Bewohner jedoch besitzen ein durchaus gesundes Selbstbewusstsein, was
auch die folgende Behauptung beweist: Als die Finnen seinerzeit über die karelische Landenge nach Finnland zogen, stießen sie auf einen Wegweiser mit der Schrift „nach Savo“ alle, die lesen konnten, gingen dorthin!
Zentrum ist der große Marktplatz. Auf der Südseite steht das dem Renaissance-Stil nachempfundene Rathaus (1884), auf der anderen Seite liegt das Gymnasium, dessen Mittelteil
von C.L.Engel 1825 errichtet wurde. Im Norden steht die 1833-36 gebaute Präfektur. Auf
dem Marktplatz geht es farbenfroh und munter zu. Während auf der einen Seite viel Handwerk ausgestellt wird, handgewebte oder geknüpfte Textilien, Korbgeflecht, Töpferei, Holzschnitzerei und Schmuck, werden auf der anderen Essbares, Obst, Gemüse oder auch
bunte Blumen aus der Gegend angeboten. – Wir bewundern die angrenzende Markthalle,
die im romantischen Stil erbaut wurde und an Giebeln und am Dachfries mit Wald- und
Haustierreliefs geschmückt ist.
Wenn wir unseren Rundgang fortsetzen, kommen wir zum Snellman-Park, wo der wuchtige steinerne Dom, erbaut 1806 bis 1815, steht. Unterhalb der Kirche befindet sich auch ein
Denkmal des bekannten Staatsmannes und Philosophen Johan Vilhelm Snellman von
J.Takanen 1886, der 1843 bis 1849 Rektor des Gymnasiums in Kuopio war. Wieder einige
Schritte entfernt steht die Büste der vom skandinavischen und französischen Realismus
beeinflussten Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Minna Canth, die ebenfalls im 19.Jh.
hier lebte.
An der Nordseite des Snellman-Parks beherbergt der wuchtige Festungsbau (Strömberg
1907), im romantischen Stil mit Fresken von Juho Rissanen, das Stadtmuseum mit kulturhistorischen und naturwissenschaftlichen Sammlungen. – Zwischen dem Eingangsportal
und dem Marktplatz lädt ein gemütlicher Park zum Verweilen ein. Zum Freilichtmuseum
der Stadt gehören alte Holzhäuser eines ganzen Viertels, Handwerker-, Bürger-, Arbeiterwohnungen und Werkstätten. Außerdem wollen wir die orthodoxe St.Nikolaus-Kirche besuchen, die 1903 von Alexander Isaksson erbaut wurde. Auf diesem Platz stand 1868 eine
Holzkirche.
Das wissenschaftliche und kulturelle Ansehen dieser Stadt ist für die Finnen beträchtlich.
Es gibt allein sechs Gymnasien oder vergleichbare Schulen, Berufsschule, Handels- und
technische Lehranstalt, Konservatorium, serobakteriologisches Forschungsinstitut und vor
allem die Universität mit einer hochklassigen medizinischen Fakultät. – Die Stadt ist auch
Sitz eines evangelischen Bischofs sowie des Erzbischofs der griechisch-orthodoxen Kirche
Finnlands, der Hauptverwaltung und auch des Priesterseminars. Was Industrie und Handel betrifft, pflegt vor allem die holzverarbeitende Industrie alte Traditionen: der Abfall der
Streichholzfabrik diente schon vor einem halben Jahrhundert zur Erzeugung von Fernwärme. Furnier- und Spanplatten-, Textilien- und Kunststoffherstellung, Fleisch- und andere
Konservenfabriken, Brauereien sowie Mühlen – all das zeugt von dem unternehmerischen
Geist der Stadt und der Region. – Die Flotte von altertümlichen Dampfern und modernen
Schiffen einer großen Reederei betreibt sowohl den Linienverkehr als auch die Ausflugsfahrten ins Saimaa-Seegebiet.
Gewiss fehlen in Kuopio großartige historische Bauten, aber die Seenlage vor der PuijoHöhe macht dies bestimmt wett. – Auf dem bewaldeten Hügel befand sich seit 1856 ein
Turm, von dem aus man die reizvolle Aussicht auf den 224 m tiefer liegenden See bewundern konnte. 1963 wurde ein neuer Turm (75 m) fertig gestellt, den man über 350 Stufen
oder im Fahrstuhl „besteigen“ kann. Oben bietet sich ein faszinierender Blick über Wälder,
Seen, Himmel und Wolken, verstreute Inseln im oder gegen das Sonnenlicht gelegen und
die Stadt Kuopio in Streichholzschachtel-Format. Gehöfte und Sommerhäuschen liegen versteckt am Seeufer oder im Wald. So wie wir uns Finnland vorstellen, so zeigt es sich auch
aus dieser Höhe. An einem klaren Tag, deren es dort mehr gibt als man allgemein glaubt,
kann man das Farbenspiel eines prachtvollen Sonnenuntergangs genießen.
Nach der Rundfahrt werden wir gemeinsam zu Abend essen. Übernachtung.
Freitag, 14. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Um 9:00 Uhr verlassen wir
das Hotel und fahren nach Varkaus. Um 10:30 Uhr besuchen wir mit einer privaten Führung das Museum der mechanischen Musik. Es ist eine einzigartige Ausstellung, deren
Exponate vom ersten Reisegrammophon bis zum größten historischen Orchestrion der Welt
reichen. Der Besuch des Museums ist ein optischer und akustischer Leckerbissen.
Universität
Im Anschluss fahren wir nach Jyväskylä. Die Schulstadt, bisweilen das Athen Finnlands
genannt, ist eine bedeutende Industriestadt und liegt am Nordufer des Päijänne-Sees. Sie
wurde 1837 gegründet und hat seit 1966 eine Universität. Das Zentrum befindet sich zwischen dem See Jyväsjärvi und dem Höhenzug Harju und besteht aus meist parallelen, zum
Ufer hin recht steilen, rechtwinklig angeordneten Straßen mit Wohn- und Geschäftshäusern. – Wichtige Fabriken der Metall- und Holzindustrie findet man hier vor. Gekrönt wird
die Stadt durch den 227 m hohen Laajavuori, eine Endmoräne der Eiszeit mit einem Aussichtsturm und zwei Sprungschanzen. Noch eine Aussichtsmöglichkeit bietet der alte Wasserturm auf einem Höhenrücken mitten in der Stadt. Durch Alvar Aalto ist Jyväskylä besonders geprägt worden. Er ging hier zur Schule und eröffnete hier 1923 sein erstes Büro.
Bauernhäuser, Villen, Gemeinschaftshäuser, Kirchen, die Universität, sein eigenes Museum und ein Theater sind besondere Werke, die für viele Architekten richtungweisend wurden. – Diesem Museum widmen wir unsere individuelle Besichtigung.
Nachmittags verlassen wir die Stadt und fahren nach Aulanko in die Nähe von Hämeenlinna. Mitten in einem schönen Waldgebiet steht unser Hotel. Um 19:30 Uhr essen wir hier
gemeinsam zu Abend. Übernachtung.
Samstag, 15. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Um 9:15 Uhr fahren wir
die kurze Strecke in die Stadt Hämeenlinna. – Unser erster Besuch gilt der Burg, in der
wir an einer privat geführten Besichtigung teilnehmen. Die roten Ziegelmauern der Burg
spiegeln sich im stillen Wasser halb verdeckt von Bäumen und Büschen. Wahrscheinlich
schon um 1239 oder 1249 wurde mit Bauarbeiten begonnen, sicher aber sind die ältesten
Teile von 1260. Dieses sogenannte Quartierkastell hat eine viereckige Ringmauer aus Feldsteinen (33 m lang und 7 m hoch) mit Wehrtürmen an drei Seiten. – Die noch vorhandene
Burgstube ist der älteste erhaltene Festsaal aus dem Mittelalter in Finnland. – Beim Bau
dieser Burg ist der Einfluss des Deutschen Ordens deutlich sichtbar.
Burg Hämeenlinna
Im 14. und 15.Jahrhundert wurde die Verwendung des Feldsteines durch Backsteine ersetzt, die vornehmere Raumdimensionen und dekorative Fassadenelemente zuließen. Die
schmückende Backsteinornamentik der Wände des Burghofs ist in ihrer Art in Finnland
einzigartig. Von 1836 bis 1953 diente die trutzige Burg als Gefängnis. Danach wurde das
Bauwerk mit sehr sorgfältigen Restaurierungsarbeiten wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. – Gut erhalten und bestens gepflegt legt es jetzt dem Besucher von der
wechselvollen "Streitgeschichte zwischen Schweden und Russland auf finnischem Boden"
Zeugnis ab.
Um 12:15 Uhr fahren wir dann zu einem besonderen Kleinod. – Unser Ziel ist die wunderschöne Kirche von Hattula, die berühmteste Wallfahrtskirche Finnlands. Hier haben wir
ab 13:00 Uhr eine private Kirchenführung. Diese Heiligkreuzkirche, aus der Mitte des
14.Jhs. stammend, ist außer dem Dom von Turku die einzige mittelalterliche Backsteinkirche im Land, die vermutlich von Deutsch-Ordensleuten aus dem Baltikum errichtet wurde.
Eineinhalb Meter dicke Mauern bestehen aus drei Wänden, innen und außen Ziegel sowie
dazwischen Lehmfüllung. Ein weit heruntergezogenes Dach deckt die dreischiffige Hallenkirche. An der Nord- und Südseite sind Waffenhaus und die Sakristei angebaut. Im Inneren
der Kirche sind die Wände mit 180 Gemälden bedeckt, umgeben von Blumenranken.
Die Malereien sind aus der Zeit vor der Reformation und werden im literarischen Kirchenführer von Olof af Hällström folgendermaßen erläutert: "Der mittelalterlichen Auffassung
nach ist der einzige Zweck der Kunst Gott zu preisen und die Gemeinde zu unterweisen.
Der Ausgangspunkt der Malereien ist daher liturgisch. Sie illustrieren die Geschehnisse des
Kirchenjahres und stellen den Inhalt kirchlicher Feste in anschaulicher Weise dar. Die einzelnen verschiedenen Malereien bilden in der Regel ein Glied in einer größeren Bilderfolge.
Dem bedeutendsten Bilderzyklus in dieser Kirche, der fast die gesamte Wandfläche einnimmt, liegt das Erlösungswerk Christi zugrunde. – Der Zyklus wird durch die Schöpfung
eingeleitet, setzt sich mit der Kindheit und dem Leiden Jesu fort und schließt mit dem Jüngsten Gericht ab". – Auch sind zahlreiche schöne Holzskulpturen in dieser Kirche erhalten, so
die St. Georgs- und die Kreuzträgergruppe sowie einige weitere Heiligenfiguren.
Hattula Kirche
Die alte, schlichte Kanzel aus dem Jahre 1550 unter dem Triumphkreuz und die reichverzierte, im Spätrenaissancestil geschnitzte farbenprächtige neue Kanzel aus dem 17.Jahrhundert ergänzen diese Kunstschätze des Gotteshauses. – Den Namen Heiligkreuz gab
man der Kirche, da sie diesem besonderen Kult geweiht war.
Er geht auf eine Legende zurück, die man im zweiten Gewölbe des Mittelschiffs dargestellt
sieht: die Mutter Kaiser Konstantins des Großen, die heilige Helena, unternahm 324 eine
Pilgerfahrt ins Hl. Land, wo sie das Kreuz Christi gefunden haben soll. Als an einem von
der Kaiserin angegebenen Platz nachgegraben wurde, fand man drei Kreuze. – Eines von
denen heilte eine todkranke Frau und erwies sich dadurch als das richtige Kreuz. Es kam
dann in einer Prozession nach Jerusalem, und ein besonderes Fest wurde am 5. Mai zum
Gedenken dieser Begebenheit eingesetzt.
Im Anschluss fahren wir zur Innenstadt zurück; Sie haben Gelegenheit zum Mittagessen.
Um 15:45 Uhr fahren wir zu dem bescheidenen weißgestrichenen Holzhaus, Hallituskatu
Nr.11. – Hier wurde am 8. Dezember 1865 Johan Julius Christian Sibelius, genannt
Janne, später Jean, als ältester Sohn eines Arztes geboren. Natürlich ist die Besichtigung
für uns Musikfreunde ein unbedingtes Muss! – Über seine Kindheit heißt es, sie sei glücklich und harmonisch gewesen. Er war kein Wunderknabe, seine Klavierstunden ab dem
neunten Lebensjahr nahm er als Pflichtübung an. Dagegen entdeckte er mit fünfzehn die
Violine und erklärte später: "...ein großer Violinvirtuose zu werden, sollte in den folgenden
zehn Jahren mein höchster Wunsch, mein stolzestes Streben sein.“ Ein Foto zeigt den jungen Sibelius neben seinen beiden Geschwistern Linda und Christian, mit denen er oft zusammen musizierte. In dieser Zeit komponierte er die ersten Kammermusikstücke.
Von früher Kindheit an zeigte sich seine große, ja leidenschaftliche Liebe zu der Natur. Im
Rückblick berichtete Sibelius: "Ich liebte es, auf meinen Wanderungen die Geige mitzunehmen, um, wenn mich die Inspiration überkam, diese in Töne umzusetzen. – Während des
Sommers in Sääksmäki bevorzugte ich als Podium einen Stein in Kalalahti mit einer hinreißend schönen Aussicht über den Vanajavesi. Dort gab ich endlose Konzerte für die Vögel."
Das gemütliche Haus erinnert mit Mobiliar, Musikinstrumenten, Bildern und an die Jugend
des berühmten Komponisten.
Sibelius, Geburtshaus
Im Anschluss sehen wir uns noch ein wenig die Stadt an. – Vanajavesi ist der große See
nördlich von Hämeenlinna, der sich als langer Einschnitt weit nach Süden fortsetzt und
der Birger Jarl, dem schwedischen Statthalter, im 13. Jh. als der rechte Standort für eine
Burg erschien. Er hatte in einem Feldzug die Landschaft Häme in seine Hand bekommen
und benötigte nun zur Sicherung seiner Herrschaft einen festen Stützpunkt. Graf Per (Pietari) Brahe erkannte vierhundert Jahre später die vorteilhafte Lage und gründete 1639
eine Stadt, die er Tavastehus, auf finnisch Hämeenlinna, nannte. Aber es wurden auch
Reste einer Handelsstadt bereits aus dem 9. bis 13.Jh. freigelegt. – Vieles deutet daraufhin,
dass sie Teile der 1311 von den Nowgorodern zerstörten Stadt Vanaja sind. Archäologische
Funde zeigt die Ausstellung "Terra Tavestorum".
Im Osten erhebt sich die 1798 nach den Plänen von Louis Jean Desprez erbaute Kirche,
die erste neoklassizistische in Finnland. – Desprez war Porträtmaler am Hofe Gustavs
III., der ihm nach einer Italien-Reise Anweisungen für die Entwürfe dieser Kirche gab. So
entstand, dem römischen Pantheon nachempfunden, ein geschlossener Rundbau, im Mittelpunkt der Altar, der Eingang stellt ein eher griechisches Portal mit Säulen rechts und
links dar. Im Jahre 1837 wurden die Kuppel sowie der Turm und 1892 noch zwei Seitenflügel angebaut. Damit hat die Kirche heute einen kreuzförmigen Grundriß. Zwischen dem
Eingangsportal und dem Marktplatz lädt ein kleiner Park zum Verweilen ein.
Die älteste finnische Landstraße, die "Ochsenstraße" von Häme führte schon im 9.Jahrhundert von Turku an der Westküste zur Handelsstadt Vanaja im Binnenland. Im Mittelalter verband sie zwei strategisch wichtige Burgen, und die Gasthäuser der Straße lockten
trinkfreudige Einheimische an. – Ein Teil der alten Straße ist noch erhalten. Nach der Stadtgründung im Jahre 1639 gewann der Ort als Handelsplatz große Bedeutung. 1831 vernichtete das letzte Mal eine Feuersbrunst die alten Holzhäuser. – Dem Stil der Zeit entsprechend wurde das Empire richtungweisend für den Wiederaufbau. Bei dem Rundgang erfreuen uns heute schöne, farbig angestrichene Holzhäuser in diesem Baustil.
Für die Finnen hat die Stadt noch eine ganz besondere Bedeutung. Hier unterzeichnete im
Jahre 1863 Zar Alexander II. als Großfürst Finnlands ein Schriftstück, das die finnische
Sprache gleichberechtigt neben die bisher allein anerkannte schwedische stellte. – Heute
leben hier etwa 42 000 Einwohner. – Am Nachmittag fahren wir zum Hotel und genießen
einen ruhigen, gemütlichen Tagesausklang in der herrlichen Natur. Um 19:30 Uhr essen
wir dann gemeinsam zu Abend. Übernachtung.
Sonntag, 16. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Um 9:00 Uhr verlassen wir
das Hotel. Nachdem wir gestern schon auf Spuren von Sibelius gewandelt sind, setzen wir
dies heute fort, wir fahren nach Järvenpää. – Unvermittelt stehen wir vor dem Haus von
Jean Sibelius in Ainola, das er mit der Familie bewohnte. – Es wird berichtet, dass sein
Schwager Eero Järnefelt, einer der bekanntesten finnischen Maler der Zeit, diesen schönen Platz entdeckte und Sibelius bei einer Skitour dorthin führte. Der Komponist war vom
Ort sofort bezaubert, dem weiten Ausblick von der Anhöhe auf Wald und See.
Im Jahre 1904 ließ er dort ein weiträumiges, schönes Holzhaus bauen und gab ihm den
Namen Ainola, nach Aino, seiner Frau. Im Jahre 1911 wurde der Oberstock errichtet, seine nationalromantische Ausprägung wurde mit den Jugendstilelementen vermischt. Hier
lebte Sibelius mit seiner Frau und seinen fünf Töchtern, er selbst 30 Jahre lang. – 1957
starb Sibelius mit 92 Jahren an einer Gehirnblutung, 1969 starb Aino; beide fanden im
Garten des Anwesens ihre letzte Ruhestätte.
Heim von Sibelius
Mit fünf Jahren schrieb Sibelius die erste Komposition, mit sieben begann der Klavierunterricht und mit zwölf lernte er Geige. Von seinen sieben Symphonien entstanden fünf in
diesem Haus. Seine Geburtsvornamen waren eigentlich Johan Julius Christian. Da man
sich zu dieser Zeit gerne mit ausländischen Namen schmückte und er sparsam war, waren
die Visitenkarten seines Onkels, der Jean hieß, sehr willkommen und Sibelius nahm dann
auch diesen Namen an. Zum Komponieren benützte er keine Instrumente, sondern ging auf
und ab – und seine Frau sagte dazu, er hämmert wieder.
Er hatte aber auch einen sehr genauen Zeitplan, z.B. ging er immer von 10:00 bis 11:30
Uhr spazieren. In seiner Naturverbundenheit liebte er insbesondere den naheliegenden See
und die grüne Farbe. Farben hatten für ihn eine besondere Bedeutung, so war grün F-Dur,
gelb D-Dur und blau A-Dur. Und er liebte große Vögel – Schwäne und Kraniche.
Vom Besuch bei Sibelius berichtet sein Freund Bengt von Törne: "Er führte mich zum Fenster und zeigte mir die Aussicht. 'Schau dir diese Landschaft an', sagte er. 'Ich liebe sie, sie
ist so ruhevoll, das bestmögliche Milieu für meine Arbeit: dieses weite, friedliche Gelände,
das sich bis zum See hinunter erstreckt.'" Wie wichtig die Natur als Quelle der Inspiration
für ihn war, kommt auch an einer anderen Stelle zum Ausdruck. Bengt v. Törne schreibt:
"An einem kalten Tag am Ende des Herbstes ging er einmal spazieren. Die scharlachrot
untergehende Sonne spiegelte sich auf der weiten Seenfläche bei seinem Hause, und der
ruhige Spiegel des Wassers war von einer dünnen, fahlgrauen Eiskante eingefasst. Ein
großer Vogel kam von Norden geflogen und schwebte auf den See herab. Es war ein weißer
Schwan, der eine Ruhepause auf seiner langen Reise in den Süden einlegte. Während die
Sonne sank, schloss sich der durchsichtige Rahmen aus Eis allmählich um den Vogel. Sibelius verharrte vor diesem Bild, bis die Nacht hereinbrach. Im Anschluss ging er nach
Hause, um einen seiner Andante-Sätze zu komponieren."
In Ainola sind alle Räume noch so erhalten, wie sie zu Lebzeiten des Komponisten eingerichtet waren. – In dem von mächtigen weißen Deckenbalken dominierten Wohnzimmer
steht der schwarze Steinway, ein Geschenk des finnischen Volkes zu seinem fünfzigsten
Geburtstag. Die weißgoldenen, mit gelbem Damast bezogenen Karl-Johan-Möbel geben
dem Raum einen heiteren, eleganten Akzent. Das anheimelnde Esszimmer mit dem traditionellen geknüpften Wandteppich und dem großen tiefgrünen Kachelofen strahlt warme
Gemütlichkeit aus. Überall an den Wänden hängen die Gemälde berühmter Malerfreunde,
darunter ein schönes Porträt des jungen Sibelius von Akseli Gallen-Kallela, dem wichtigsten Künstler der finnischen Nationalromantik. Die umfangreiche Bibliothek beweist die
Liebe zur Literatur. Seine ersten musikalischen Werke, „En saga" (1892), "Karelia-Suite"
(1893) und "Leminkäinen-Legenden" (1895), sind der intensiven Beschäftigung mit dem
finnischen Nationalepos "Kalevala" entsprungen. Der Höhepunkt seiner Schaffensperiode war die sinfonische Dichtung "Finlandia", die im Jahre 1899 vollendet wurde, als das
Land gegen die Unterdrückung durch das zaristische Russland aufbegehrte und ein sehr
großes Nationalbewusstsein erwachte. – Dieses Werk kann man durchaus als die zweite
Nationalhymne Finnlands bezeichnen.
Nachdem Sie noch die eine oder andere CD oder Postkarten eingekauft haben, setzten wir
unsere Fahrt nach Helsinki fort. Nun hat uns das moderne pulsierende Leben wieder eingeholt. Nachdem Sie Gelegenheit zum Mittagessen hatten, fahren wir kurz zum Hotel, wo
Sie Ihr Zimmer beziehen können. – Um 14:30 Uhr ist der Transfer zum Sinebrychoff Art
Museum, das wir bei einer privaten Führung ab 15:00 Uhr besichtigen werden. Die Sammlung von Fanny und Paul Sinebrychoff, die sie 1921 dem Finnischen Staat geschenkt haben, bildet den Hauptbestandteil. Weitere private Sammlungen ergänzen sie. Wir sehen
wunderbare Gegenstände aus der russischen Kaiserzeit und Porträts aus dem 17. und 18.
Jh. – Im Obergeschoss befindet sich eine rekonstruierte Wohnung des Brauereieigentümers
Sinebrychoff. Die 1819 gegründete Sinebrychoff-Brauerei stand neben der Villa.
Danach Rückfahrt zum Hotel. Um 18:00 Uhr fahren wir zum gemeinsamen Abendessen.
Im Anschluss ist die Rückfahrt und Übernachtung. Sollte bis zu diesem Zeitpunkt ein Konzert geplant sein, wird es angeboten.
Montag, 17. Juli 2017 – Skandinavisches Frühstücksbuffet. Wir können doch nicht aus
Finnland ausreisen, ohne der interessanten Hauptstadt einen ordentlichen Besuch abgestattet zu haben. Um 9:00 Uhr treffen wir eine private Gästeführerin, die uns bei einer
großen Rundfahrt Helsinki zeigen wird. Helsinki, die Hauptstadt des Landes, wird auch
als die „weiße Tochter der Ostsee“ bezeichnet. Anno 1550 hausten an der Mündung des
Vantaa-Flusses ein paar Siedler aus dem schwedischen Helsinge, die den Ort Helsingfors
nannten, ist heute noch der schwedische Name für Helsinki.
Da beschloss der Herrscher des Königreichs Schweden-Finnland Gustav Vasa, an dieser
Stelle eine Konkurrenz zu der Hansestadt Reval – heute Tallinn – bauen zu lassen und befahl zwecks der Stadtgründung kurzerhand widerwillige Bürger aus den südfinnischen
Städten dorthin. Es wurde jedoch nichts Rechtes aus dem Vorhaben; die Stadt lag an der
falschen Stelle, denn das flache sumpfige Wasser vor der Haustür eignete sich nicht zum
Hafen. – So wurde sie 1640 per Dekret an den jetzigen Standort verlegt.
Der Aufstieg der anfangs ziemlich kläglichen Siedlung begann im 18.Jahrhundert mit dem
Bau der mächtigen Festung Sveaborg, Suomenlinna, auf den Inseln vor dem Hafen. Der
König Gustav III. legte bei dieser Planung sogar selbst Hand an. Der allgemeine Bauboom,
die ausländischen Festungsbauer und ihr Anhang brachten eine internationale Atmosphäre
hierher, sogar Fliederbüsche brachten sie mit; die Fliederblüte in Suomenlinna ist heute
noch eine liebenswerte Sehenswürdigkeit. Die starke Festung war im folgenden Jahrhundert mit der Grund dafür, dass Helsinki die Hauptstadt wurde. Die Festung Suomenlinna
war zwar uneinnehmbar, aber in dem Napoleonischen Krieg, als Zar Alexander I. gegen
Schweden-Finnland kämpfte, übergab der schwedische Kommandant die Festung kampflos den Russen. Lethargie, Unvermögen, Intrigen - und schöne Frauen - waren beim Verrat
mit im Spiel.
Dom von Helsinki
Der Krieg war ohnehin verloren. Im Winter 1808/09 wurde Finnland, seit rund vierhundert
Jahren schwedische Provinz, autonomes Großfürstentum des russischen Zaren. 1812
wurde Helsinki Hauptstadt Finnlands, denn Turku befand sich viel zu nah am alten Mutterland. In dieser Stadt begann ein großzügiger Aufbau. – Der in Helsinki geborene Johan
Albrecht Ehrenström und der aus Berlin stammende Architekt Carl Ludwig Engel haben
von 1820 bis 1850 ein großartiges neoklassizistisches Zentrum am Hafen errichtet, mit
allem, was zu einer Hauptstadt gehört: Universität, Staatsbank, Dom, Regierungsgebäude
und 1918 bezog auch der Präsident der neuen unabhängigen Republik Finnland hier ein
Palais. Heute besitzt Helsinki viele Neorenaissance-Gebäude und interessante JugendstilHäuser vom Anfang des 20.Jhs., aber ein großer Teil der Stadtarchitektur ist modern.
Gleich drei besondere Gebäude für musikalische Veranstaltungen finden wir an der Töölönlahti (Töölö-Bucht) gelegen. Da ist zuerst die Suomen Kansallisooppera (Nationaloper). Sie kann auf eine 120-jährige Tradition zurückblicken, die auch im zeitgemäßen
Haus fortgeführt wird. Das weiße Gebäude mit seinen Granitmauern und -wänden, die
einmal von Grünpflanzen bedeckt sein werden, fügt sich harmonisch in die Landschaft ein
und wurde von den Architekten Eero Hyvämäki, Jukka Karhunen und Risto Parkkinen
geplant. Es ist 52 m hoch und geht bis 17 m unter die Erde. Das Eingangs-Kunstwerk heißt
„Die Ouvertüre“. Eingangshalle und Foyers bilden ein Raumensemble mit gläsernen Wänden, aus dem sich der Blick auf das grüne Herz der Stadt, die Töölö-Bucht und den Hesperia-Park auftut. Dominierendes Element der Fußböden ist ein blaugrauer Marmor; rötliches
Holz in den Mauervertiefungen deutet die Materialskala im großen Opernsaal an, der 1350
Sitze bietet.– Das Interieur ergänzen sorgfältig ausgewählte Kunstwerke aus verschiedenen Bereichen der Bildenden Kunst, die eigens für die Räume geschaffen wurden.
Finnische Nationaloper
Die Finnische Nationaloper ist das einzige professionelle Opernensemble ganz Finnlands,
gegründet im Jahre 1911 unter dem Namen Kotimainen ooppera (Einheimische Oper). Die
neben u.a. Oskar Merikanto zu den Gründern gehörende Sopranistin Aino Ackté zerstritt
sich schon 1912 mit den anderen Gründern und verließ das Ensemble, um die heute noch
bestehenden Savonlinna-Opernfestspiele zu gründen. 1914 wurde die Einheimische Oper
in „Finnische Oper“ und 1956 in „Nationaloper“ umbenannt.
Finlandiatalo Helsinki
Dann sehen wir das Finlandiatalo (Finlandia-Halle) von Alvar Aalto. – Sie wurde 1971
eingeweiht und ist Konzert- und Kongressgebäude; sie liegt am südlichen Ufer der TöölöBucht. Der Baustil ist funktionell und ist mit weißem Carrara-Marmor verkleidet. Das raue
Klima Finnlands setzte den Marmorplatten jedoch so stark zu, daher mussten die meisten
Platten mittlerweile ersetzt werden. Das Hauptauditorium bietet Platz für 1.750 Besucher.
Hier wurde im Juli 1975 die KSZE-Schlussakte unterzeichnet.
Musiikkitalo
Das Musiikkitalo (Haus der Musik) wurde im Jahre 2008 geplant und am 31.8.2011 mit
Finlandia von Sibelius eröffnet. – Es bildet das Musikzentrum der Helsinkier Philharmoniker, des finnischen Radio-Symphonieorchesters und der Sibelius-Akademie, bekannteste
Musikhochschule Finnlands. Die Baukosten von 188 Millionen Euro trugen der finnische
Staat, die Stadt Helsinki und die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Yleisradio. Der quaderartige Bau des neuen Musikzentrums wirkt von außen schlicht, was laut Architekt Marko Kivistö beabsichtigt ist, damit sich das Gebäude besser in seine Umgebung füge. – Es
hat auf der einen Seite eine grüne Kupferfassade, eine farbliche Anbindung zu den Grünanlagen des angrenzenden Parks. Die großen Glasfronten auf der anderen Gebäudeseite
weisen zur Töölö-Bucht hin, ähnlich wie dies auch beim nahegelegenen Opernhaus der Fall
ist.
Der große Konzertsaal mit 1704 Sitzplätzen, von Yasuhisa Toyota entworfen, wird wegen
seiner hervorragenden Akustik sehr gelobt. Er hat terrassenartig ansteigende Zuschauerränge, ähnlich der Weinberg-Form, die einst Hans Scharoun für die Berliner Philharmonie
erfunden hatte. – Die Wände bestehen aus dunkel gebeizten, übereinander geschichteten
Birkenholz-Paneelen. Durch Spalten gelangen die Schallwellen an die dahinter liegenden
unregelmäßig geformten Betonwände, wodurch verhindert wird, dass eine Echobildung zur
Bühne hin entstehen kann. – Durch die schwarzen Sitze wirkt der Raum sehr dunkel und
bildet einen Kontrast zur hellen Kiefernholzbühne. In diesem Haus gibt es noch sechs weitere kleine Säle mit 140 bis 400 Sitzplätzen. Ferner gibt es eine Musikbibliothek und Räume
für die Sibelius-Akademie.
Felsenkirche
Die Temppeliaukion kirkko (Felsenkirche) gilt als herausragendes Beispiel für finnische
Architektur der 1960er Jahre, und ist dem späten Expressionismus zuzuordnen. Sie wurde
von den Architekten-Brüdern Timo und Tuomo Suomalainen geplant, im Jahre 1969 fertiggestellt und in einen Granitfelsen hineingebaut. Die verschiedenen fünf bis acht Meter hohen Kirchenwände bestehen aus unbehauenem Fels, die Gesamthöhe beträgt 13 Meter.
Durch das Kupferdach mit 180 Fenstern kommt das Tageslicht herein. – Die Orgel ist von
Veikko Virtanen (1975), sie hat 43 Register auf vier Manualen und Pedal.
Uspenski-Kathedrale
Die orthodoxe Uspenskin katedraali (Uspenski-Kathedrale) ist ein wichtiger Höhepunkt
dieser Stadt. – Der Name stammt aus dem Russischen und bedeutet Mariä-EntschlafensKathedrale. Sie befindet sich auf einem der Felsen am Ende der Halbinsel Katajanokka im
Zentrum Helsinkis. – Zur Zeit der Errichtung war die weithin sichtbare Kirche ein deutliches
Symbol der russischen Herrschaft über Finnland. Sie wurde vom Architekten Alexei
Gornostajew im russisch-byzantinischen Stil entworfen und im Jahre 1868 geweiht. – Die
aus roten Ziegelsteinen gebaute Kathedrale ist die größte orthodoxe Kirche im westlichen
Europa. Sie hat 13 Kuppeln mit vergoldeten Spitzen. Der opulent ausgestattete Innenraum
wird von vier massiven Granitsäulen, die die großartige Hauptkuppel tragen, beherrscht.
Eine der ausgestellten Ikonen gilt als wundertätig. Im Winterkrieg von 1939 bis 1940 und
im Fortsetzungskrieg von 1941 bis 1944, war Helsinki ein Hauptziel sowjetischer Luftangriffe, aber dank effektiver Flak, Küstenartillerie und einem geschickten Täuschungsmanöver erlitt Helsinki nur geringfügige Schäden.
Um 12:00 Uhr endet unsere Rundfahrt, und Sie haben Gelegenheit zum Mittagessen. Um
14:00 Uhr ist die Fahrt zum Hansa-Terminal Vuosaari, wo die Einschiffung beginnt.
Um 17:00 Uhr verlassen wir Helsinki und wieder erleben wir eine kurze Ostseekreuzfahrt.
Um 18:30-20:00 Uhr haben wir dann das gemeinsame Abendbuffet Superior (die Getränke
sind eingeschlossen). Dann folgt die Nacht an Bord.
Nach Travemünde
Dienstag, 18. Juli 2017 – Heute haben wir einen Mittagsbrunch (9:30-13:00 Uhr) sowie
ein Abendbuffet (18:30-20:00 Uhr). – Um 21:30 Uhr legt das Schiff am Skandinavien-Kai
in Travemünde an, und es folgt unsere Ausschiffung. Im Anschluss fahren wir die kurze
Strecke nach Lübeck, wo wir die letzte Hotelübernachtung auf der Reise haben werden.
Mittwoch, 19. Juli 2017 – Reichhaltiges Frühstücksbuffet. – Um 8:30 Uhr verlassen wir
das Hotel und beginnen die Rückreise. – Wir fahren auf der gleichen Strecke nach Hause.
Gelegenheit zum Mittagessen und Pausen. Gäste, die ab Nürnberg mit der Bahn weiterreisen wollen, verlassen den Bus am Autobahn-Rasthaus Nürnberg-Feucht und werden
mit einem Transferbus zum Hauptbahnhof Nürnberg gebracht, Ankunft 19:15 Uhr. Gäste
nach Frankfurt fahren um 19:29 Uhr ab und kommen um 20:27 Uhr in Würzburg oder
21:36 Uhr in Frankfurt an (Zeiten 8.2.17). Die anderen Gäste fahren mit dem Bus nach
München und kommen gegen 21:00 Uhr an.
LEISTUNGEN: 17 Tage Fahrt im „RJB“ Fünf-Sterne-Deluxe-Fernreisebus (mit Theaterbestuhlung,
Audioanlage), 2 Bord-Übernachtungen auf der Hinfahrt (Innenkabine), Mittagsbrunch sowie Abendbuffet Superior (Getränke inklusive), 1 Abendessen, 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet in Lappeenranta, 2 Abendessen, 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet sowie 2 teuerste Konzertkarten in Mikkeli, 2 Abendessen, 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet in Kerimäki, 1 sehr gute Opernkarte und
1 teuerste Konzertkarte für das Savonlinna Festival, 1 Abendessen, 1 Übernachtung/ Frühstücksbuffet in Koli, Schifffahrt auf dem Pielinensee, 2 Abendessen, 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet
in Vuokatti, 2 teuerste Konzertkarten in Kuhmo, 1 Abendessen, 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet
in Kuopio, 2 Abendessen, 2 Übernachtungen/Frühstücksbuffet in Aulanko, 1 Abendessen, 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet in Helsinki, 1 Abendessen, 1 Bord-Übernachtung, 1 Mittag- und 1 Abendessen an Bord, 1 Übernachtung/Frühstücksbuffet in Lübeck, alle Transfers, sämtliche im Programm
aufgeführten Besichtigungen (teilweise mit örtlichen Führungskräften) inklusive der Eintrittsgelder,
Taxen und Steuern, Insolvenzversicherung. Gesamt-Reiseleitung Rainer J. Beck.
REISEPREISE:
Zuschlag:
Abschlag:
€ 4.582,- im Doppelzimmer pro Person
€ 4.985,- im Doppelzimmer zur Alleinbenutzung
€ 188,- Außenkabine für beide Strecken für eine und zwei Personen
€ 650,- von Helsinki-Vuosaari bis Helsinki-Stadt für Fluggäste
Mindestteilnahme 18 Gäste. – Auf Spielplan- und Besetzungsänderungen habe ich keinen Einfluss.
Änderungen der Reiseroute und der Zeiten sind vorbehalten. – Es gelten die Allgemeinen Reise- u.
Geschäftsbedingungen des Veranstalters Internationale Theater- und Musikreisen Rainer J. Beck
München. – Druck: 28.2.2017
Bildnachweise: Skandinavien-Kai in Travemünde / Foto Joeran, Eigenes Werk, Wikimedia Commons– Sprungschanzen in Lahti Foto Jniemenmaa, Eigenes
Werk, Wikimedia Commons – Innenraum Kirche von Hollola / Foto Kasperi Hasala, Eigenes Werk, Wi-kimedia Commons – Salzspeicher in Porvoo / Foto Htm,
Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Dom von Porvoo / Foto Image Bank porvoo.fi – Stromschnelle Langinkoski / Foto Motopark, Eigenes Werk, Wikimedia
Commons – Kaiserliche Fischerhütte Langinkos-ki / Foto Motopark, Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Rathaus Lappeenranta / Foto MKFI, Eigenes Werk –
Gemeinfrei, Wikimedia Commons – Lappee-Kirche in Lappeenranta / Foto Niera, Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Mälkiä-Schleuse mit Floßverband im
Saimaa-Kanal bei Lappeenranta / Foto von Presse03, Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Stromschnellen des Vu-oksi / Bild Der Imatra Wasserfall in Finnland.
1819. Öl auf Leinwand von Fedor Mikhailovich Matveev – Imatran Valtionhotelli / Foto Unbekannt, Gemein-frei, Wikimedia Commons – Rest der Holzkirche von
Savilahti / Foto Von MKFI, Eigenes Werk, Gemeinfrei, Wikimedia Commons – Kenkävero / Foto kenkavero.fi – Kirche von Juva / Foto Jniemenmaa, Eigenes
Werk, Wikimedia Commons Punkaharju / Foto visitpunkaharju.fi – Holzkirche von Kerimäki / Foto MKFI, Eigenes Werk, Gemeinfrei, Wikimedia Commons Bug
Savonlinna und Schifffahrt in Savonlinna / Foto vipcruise.info – Kirche v. Heinävesi / Eigenes Werk, Wikimedia Commons Innenraum der Kirche (Neu Valamo)
/ Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Orthodoxe Kirche Joensuu / Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Zum Konzert / Eigenes Werk, Kuhmo Chamber Music
– Stadtwappen von Kajaani / Wikimedia Commons Paltaniemi Kircheninneres / Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Orthodoxes Museum Kuopio, Ikone / Foto
Orthodoxes Kirchen-museum Puijo-Turm / Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Universität / Eigenes Werk, Wikimedia Commons –Geburtshaus Sibelius Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Burg von Hämeenlinna / Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Hattula Kirche / Eigenes Werk, Wikimedia Commons – Heim
von Sibelius, / Foto sibelius.fi – Dom von Helsinki / Foto Paul Williams – visithelsin-ki.fi – Finnische Nationaloper / Foto Jussi Hellsten - visithelsinki.fi – Finlandiatalo Helsinki / Foto Finlandia-talo, finlandiatalo.fi Musiikkitalo Foto Helsinki Music Centre Musiikkitalo – Felsenkirche Helsinki / Foto Jussi Hellsten - visithelsinki.fi – Uspenski-Kathedrale / Foto von Ralf Roletschek, Eigenes Werk, GFDL 1.2 – Fahrt nach Travemünde / Foto finnlines.com.
INTERNATIONALE THEATER- UND MUSIKREISEN RAINER J. BECK
D-80686 München Hansastraße 17 Telefon-Zentrale 089-574034 Telefax 089-574037
E-Mail: [email protected]
www.musikreisen-beck.de
Herunterladen