Die beliebte Online-Grammatik für Deutschlerner jetzt als E-Book Deutsche Grammatik 2.0 Lernergrammatik für Deutsch als Fremdsprache Ulrich C. Mattmüller Die beliebte Online-Grammatik für Deutschlerner jetzt als E-Book Deutsche Grammatik 2.0 Lernergrammatik für Deutsch als Fremdsprache Ulrich C. Mattmüller Besuchen Sie auch: www.deutschegrammatik20.de Dieses Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise verboten. Unrechtmäßige Verbreitung in elektronischen Medien wird verfolgt und zur Anzeige gebracht. 1. Fassung 2011 © Ulrich C. Mattmüller, Hauffstraße 6, D-71149 Bondorf Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst. Ernst Bloch – Tübinger Einleitung in die Philosophie Vorwort Die Deutsche Grammatik 2.0 richtet sich an Lerner von Deutsch als Fremdsprache, die zumindest elementare Vorkenntnisse der deutschen Sprache besitzen. Sie orientiert sich in ihrer Darstellung daran, wie grammatische Phänomene in aktuellen Lehrwerken des Deutschen als Fremdsprache dargestellt und im Unterricht behandelt werden. Die Deutsche Grammatik 2.0 soll dem Lerner beim selbständigen Vor- bzw. Nachbereiten des Deutschunterrichts als Nachschlagewerk dienen, das die wichtigsten grammatischen Erscheinungen der deutschen Sprache in kleinen Lernschritten, mit wenig fachsprachlichen Ausdrücken und vielen leicht verständlichen Beispielen darstellt und erklärt. Die Deutsche Grammatik 2.0 verfolgt einen deskriptiven Ansatz. Sie beschreibt nicht nur die deutsche Standardsprache wie sie heute besonders in den Medien zum Einsatz kommt, sondern bezieht viele Hinweise auf verschiedene Stil- und Sprachebenen wie z. B. die Umgangssprache ein. Wo es sinnvoll erschien, wurden zudem kontrastive Hinweise zur englischen Sprache gegeben. Diese E-Book-Ausgabe entspricht im Wesentlichen der Online-Version der Deutschen Grammatik 2.0, stellt diese aber in übersichtlicher Weise zusammen und ergänzt sie durch umfangreiche Wortlisten, ein ausführliches Inhaltsverzeichnis und einen umfangreichen Index, die das leichte Navigieren zum gesuchten Thema ermöglichen. Die Deutsche Grammatik 2.0 versteht sich als „Work-in-Progress“, das durch den engen Kontakt von Lesern und Autor ständig verbessert und weiterentwickelt werden soll. Hinweise auf Ungenauigkeiten, schwer zu verstehende Erklärungen oder sonstige Verbesserungsvorschläge können direkt über die Kommentarfunktion auf den Webseiten hinterlassen werden und werden in zukünftigen Ausgaben der Deutschen Grammatik 2.0 berücksichtigt. Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorwort 6 Teil I: Die Verbformen 13 Die Formen des Verbs - Einführung 14 Die Konjugation - Einführung 18 Die Konjugation - Präsens 19 Liste: Besonderheiten der Konjugation im Präsens 23 Die Konjugation - Präteritum 26 Die Konjugation - Perfekt 29 Liste: Verben, die das Perfekt mit sein bilden 33 Die Konjugation: Plusquamperfekt 36 Die Konjugation: Futur I 37 Die Konjugation: Futur II 37 Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Aktiv 39 Der Gebrauch der Tempora (Zeiten) 40 Das Partizip I 44 Das Partizip II 48 Der Imperativ 54 Übersicht: Informeller Imperativ 57 Liste: Unregelmäßige Verben 58 Teil 2: Spezielle Verben 65 Verben mit Präfix 66 Liste: Präfixe 72 7 Inhaltsverzeichnis Die Verben haben, sein und werden 73 Alle Verbformen Aktiv Indikativ: sein, haben, werden 76 Die Modalverben (I) 77 Die Modalverben (II): subjektive Bedeutung 90 Die Verben lassen und brauchen 94 Weitere Verben mit Infinitiv ohne zu 97 Reflexive Verben 99 Liste: Reflexive Verben 106 Verben mit Präpositionen 113 Liste: Verben mit Präposition 118 Verben mit obligatorischem es 122 Feste Nomen-Verb-Verbindungen (Funktionsverbgefüge) 124 Liste: Funktionsverbgefüge 129 Teil III: Das Substantiv (Nomen) Das Substantiv (Nomen) 136 Deklination des Substantivs 143 Liste: Nomen der n-Deklination und der gemischten Deklination 148 Die Deklination nominalisierter Adjektive 150 Der Gebrauch des bestimmten und des unbestimmten Artikels 151 Substantive mit Präposition 153 Liste: Substantive mit Präposition 156 Artikelwörter als Pronomen 161 Teil IV: Die Pronomen 165 Die Demonstrativpronomen 8 135 166 Inhaltsverzeichnis Das Possessivpronomen 169 Das Personalpronomen 172 Die Indefinitpronomen 174 Teil V: Adjektive und Adverbien 177 Das Adjektiv 178 Die Kardinalzahlen 183 Die Ordinalzahlen 186 Komparativ und Superlativ 189 Adverbien 196 Die Rektion der Adjektive (Adverbien) 202 Liste: Rektion der Adjektive 206 Teil VI: Die Präpositionen 213 Die Präpositionen 214 Liste: Gebrauch der Präpositionen 221 Teil VIII: Der Konjunktiv 229 Der Konjunktiv II 230 Der Konjunktiv II Gegenwart 230 Der Konjunktiv II Vergangenheit 235 Der Gebrauch des Konjunktivs II 238 Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv II Aktiv 240 Konjunktiv I 241 Alle Verbformen Aktiv: Konjunktiv I 245 Übersicht: Ersetzungsregel 250 9 Inhaltsverzeichnis Teil IX: Das Passiv Das Passiv 254 Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Passiv 257 Die Passivumformung 258 Der Konjunktiv Passiv 260 Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv Passiv 263 Passiv mit Modalverb 264 Übersicht: Indikativ Passiv mit Modalverb 265 Konjunktiv Passiv mit Modalverb 266 Übersicht: Konjunktiv Passiv mit Modalverb 267 Der Gebrauch des Passivs 268 Das Zustandspassiv 268 Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit Modalverb 271 Gerundiv 272 Verschiedene Probleme bei der Passivumformung 273 Teil VII: Der einfache Satz 10 253 275 Der einfache Satz 276 Das Verb und seine Ergänzungen 277 Verbergänzungen (I): Personen und Sachen 278 Liste: Verben und ihre Ergänzungen 282 Die Bedeutung des Dativ 290 Liste: Die Bedeutung des Dativs 292 Transitive und intransitive Verben 295 Liste: Transitive und intransitive Verben 296 Inhaltsverzeichnis Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen 298 Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen 303 Die Uhrzeit 308 Das Datum 309 Verbergänzungen (IV) Grund - kausale Ergänzungen 311 Verbergänzungen (V): Art und Weise - modale Ergänzungen 312 Nebensätze als Ergänzung 313 Liste: Fragewörter zu Verbergänzungen 321 Die Negation 323 Satzteilverbindung: und, oder, aber, sondern 326 Teil X: Attribute 327 Attribute 328 Relativsätze 333 Weitere Attributsätze 341 Fragewörter zu Attributen 342 Teil XI: Komplexe Sätze 345 Komplexe Sätze 346 Satzverbindung mit und 348 Satzverbindung mit oder 350 Satzverbindung mit aber, doch, jedoch, sondern 352 Kausale Verbindung: weil, da, zumal, denn, nämlich, wegen, auf Grund 355 Konsekutive Verbindung: so dass, deshalb, infolge 359 Finale Verbindung: damit, um zu, dazu, zu 363 Konzessive Verbindung: obwohl, aber, trotzdem, trotz 366 11 Inhaltsverzeichnis Adversative Verbindung: während, aber, demgegenüber 369 Konditionale Verbindung (I): wenn, falls, sofern, bei 372 Konditionale Verbindung (II): selbst wenn, außer wenn, es sei denn, je nachdem, sonst 375 Vergleichssätze mit je desto (umso) 379 Die temporale Satzverbindung - Einführung 381 Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei 382 Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen 386 Temporale Verbindung (III): seitdem, seit 389 Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach 391 Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor 394 Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu 396 Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt 398 Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne 401 Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch 403 Teil XII: Wortposition und Redepartikel Die Wortposition 408 Die Redepartikel (Modalpartikel) 415 Liste: Einige Redepartikel und ihre Signalfunktionen 416 Teil XIII: Anhang Index 12 407 417 418 Teil I: Die Verbformen 13 Das Verb: Einführung Die Formen des Verbs - Einführung Der Infinitiv Die Grundform des Verbs ist der Infinitiv. Diese Grundform findet man im Wörterbuch. Verben schreibt man klein. Die meisten Verben haben die Infinitiv-Endung –en. Einige Verben haben als Endung nur ein -n, das sind die Verben mit der Stammendung -er- und –el. Endung –en komm-en, fahr-en Endung –n ärger-n, bastel-n Stamm, Endung und Präfix Ein Verb wird aus einem Stamm, einer Endung und einem oder zwei Präfixen gebildet. Präfix 1 Präfix 2 kommen ankommen an- hereinkommen her- ein- Stamm Endung komm -en komm -en komm -en Die Konjugation Die Endung und bei einigen Verben auch der Stamm werden verändert, um Grammatikformen zu bilden. Die Veränderung der Verbform nennt man die Konjugation. Bei der Konjugation verändert man die Person, den Numerus, das Tempus, das Genus Verbi und den Modus. Person: 1., 2. und 3. Person Numerus: Singular und Plural Tempus: Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II Genus Verbi: Aktiv und Passiv Modus: Indikativ, Konjunktiv und Imperativ Das Personalpronomen Das Verb hat drei Personen, die im Singular und im Plural vorkommen. 14 1. Person bezeichnet den Sprecher bzw. die Sprecher. 2. Person bezeichnet die Person bzw. die Personen, mit der bzw. mit denen man spricht. 3. Person bezeichnet eine Person bzw. Personen oder eine Sache bzw. Sachen, über die man spricht. Das Verb: Einführung Die Personen werden durch die Personalpronomen ausgedrückt. Singular Plural 1. Person ich wir 2. Person du/Sie (formell) ihr/Sie (formell) 3. Person er, sie, es sie Formelle und informelle Anrede Bei der zweiten Person wird zwischen formeller (Sie) und informeller (du) Anrede unterschieden. Die formelle Anrede (Sie) unterscheidet nicht zwischen Singular und Plural - sie ist unabhängig davon, ob man mit einer oder mit mehreren Personen spricht. Die Verwendung formeller bzw. informeller Anrede ist ein komplexes kulturelles Phänomen. Grundsätzlich gilt: Informelle Anrede Formelle Anrede in der Familie und in der gesamten Verwandtschaft alle Personen, die man nicht kennt. (Fremde, Unbekannte) unter jungen Leuten (Jugendliche, junge Erwachsene) alle Personen, mit denen man nicht ausdrücklich die informelle Anrede vereinbart hat. unter Angehörigen derselben sozialen Gruppe: Studenten, Arbeiter, Personen aus demselben Dorf, Schulkameraden (aber nicht in hohen sozialen Gruppen: Manager, Politiker, Ärzte, Juristen) (meist) in festen Gruppen mit (halb)privatem Charakter z. B. im Sportverein 3. Person Singular Bei der dritten Person Singular unterscheidet man, ob es sich um eine männliche oder weibliche Person oder um eine maskuline, feminine oder neutrale Sache handelt: Personen Sachen Herr Müller er der Tisch er Peter er das Buch es Frau Müller sie die Tasche sie Anna sie Das Pronomen sie/Sie Die Personalpronomen der 2. Person Singular und Plural formell, 3. Person Singular feminin und 3. Person Plural sind phonetisch identisch, die formellen Formen unterscheiden sich durch die Großschreibung. 15 Das Verb: Einführung Das Pronomen sie/sie 2. Person Singular formell Sie 2. Person Plural formell Sie 3. Person Singular feminin sie 3. Person Plural sie Verb und Person Ein Verb wird im Deutschen immer mit einem Nomen oder einem Personalpronomen zusammen benützt, d. h. das Verb kann nicht ohne Nomen oder Personalpronomen stehen. Dadurch wird die Person doppelt ausgedrückt: durch das Personalpronomen und durch die Endung des Verbs. Personalpronomen Verbendung ich frag-e ich (= 1. Person Singular) -e (= 1. Person Singular) du frag-st du (=2. Person Singular) -st (= 2. Person Singular) Es gibt im Präsenszehn Verbformen, aber nur vier verschiedene Endungen (-e, -st, -t, -en). Die Endungen der Verbformen sind teilweise identisch. Singular Plural 1.Person ich frage wir fragen 2.Person du fragst ihr fragt Sie fragen Sie fragen er fragt sie fragen 3.Person sie fragt es fragt Tempus (Zeit) Jedes Verb besitzt sechs Tempora (Zeitformen): Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II. 16 Präsens ich frage Präteritum ich fragte Perfekt ich habe gefragt Plusquamperfekt ich hatte gefragt Futur 1 ich werde fragen Futur II ich werde gefragt haben Das Verb: Einführung Genus Verbi (Aktiv und Passiv) Es gibt zwei Genera Verbi: Aktiv und Passiv. Das Genus Verbi zeigt, ob das Subjekt (Nominativ) eine Aktion selbst (aktiv) ausführt oder das (passive) Ziel dieser Aktion ist. Viele, aber nicht alle Verben, kommen im Aktiv und im Passiv vor. fragen Aktiv Passiv ich frage ich werde gefragt Modus Es gibt drei Modi: Indikativ, Konjunktiv und Imperativ. Der Indikativ ist der Modus für einen Aussagesatz, der eine reale Handlung beschreibt. Beim Konjunktiv kommen zwei Formen vor: der irreale Konjunktiv II und der Konjunktiv I. Den Konjunktiv I benutzt man hauptsächlich in der indirekten Rede. Der irreale Konjunktiv II gibt an, dass eine Aktion nicht tatsächlich ausgeführt wird bzw. wurde, sondern nur einen Wunsch, eine Absicht darstellt. fahren Indikativ Konjunktiv II Konjunktiv I er fährt er würde fahren er fahre. Den Imperativ benützt man für Aufforderungen an eine zweite Person im Präsens. gehen Indikativ Imperativ du gehst Geh! Infinite Verbformen Verbformen ohne Personenmarkierung nennt man infinite Verformen. Zu den infiniten Verbformen gehören neben dem Infinitiv, das Partizip I und das Partizip II. Partizipien verwendet man zur Bildung von Verbformen, als Adjektive oder als Substantive. Infinitiv: fahren Partizip I fahrend Partizip II gefahren 17 Die Konjugation: Einführung Die Konjugation - Einführung Im deutschen Konjugationssystem kann man drei Haupttypen von Verben unterscheiden: regelmäßige Verben, unregelmäßige Verben und Verben mit gemischter Konjugation. Regelmäßige Verben verändern den Stammvokal bei der Konjugation nie. Beispiel: regelmäßiges Verb - machen ich mache ich machte ich habe gemacht Unregelmäßige Verben ändern den Stammvokal und haben im Präteritum und beim Partizip Perfekt teilweise andere Endungen als die regelmäßigen Verben. Beispiel: unregelmäßiges Verb - gehen ich gehe ich ging ich bin gegangen Gemischte Verben ändern ebenfalls den Stammvokal, haben aber regelmäßige Endungen. Beispiel: gemischtes Verb - denken ich denke ich dachte ich habe gedacht Bei einigen wenig benutzten unregelmäßigen und gemischten Verben wird heute meist eine regelmäßige Form gebraucht, so dass eine alte unregelmäßige Form, die man besonders in älteren Texten findet, neben einer aktuellen regelmäßigen Form existiert. Diese Verben könnte man als unregelmäßige Verben im Übergang bezeichnen. Beispiel: unregelmäßiges Verb im Übergang ich speise ich spies ich habe gespiesen unregelmäßig (alt) ich speiste ich habe gespeist regelmäßig ich sandte ich habe gesandt gemischt (alt) ich sendete ich habe gesendet regelmäßig Beispiel: gemischtes Verb im Übergang ich sende Die Verben im Übergang muss man von den Verben unterscheiden, bei denen eine regelmäßige bzw. unregelmäßige Variante mit verschiedener Bedeutung existiert. Beispiel: Verb mit zwei Bedeutungen ich schleife 18 ich schliff ich habe geschliffen unregelmäßig („glatt machen“) ich schleifte ich habe geschleift regelmäßig („hinter sich her ziehen“) Die Konjugation: Präsens Die Konjugation - Präsens Der Indikativ Präsens Aktiv wird aus dem Infinitivstamm (Verbstamm) und der Personenendung gebildet. Indikativ Präsens Aktiv Infinitivstamm + Personenendung Beispiel: Indikativ Präsens Aktiv Person Infinitivstamm Personenendung ich frag- -e Regelmäßige Verben Regelmäßige Verben verändern den Stammvokal nicht. Beispiel: regelmäßiges Verb - fragen Person Verbstamm Personenendung ich frag- -e du frag- -st er, sie, es frag- -t wir frag- -en ihr frag- -t sie frag- -en Sie (formell) frag- -en Unregelmäßige und gemischte Verben Einige unregelmäßige Verben verändern den Stammvokal in der 2. und 3. Person Präsens Singular. Alle anderen Formen sind bei allen Verben regelmäßig. Beispiel: unregelmäßiges Verb - fahren Person Verbstamm Personenendung ich fahr -e du fähr- -st er fähr -t wir fahr- -en ihr fahr- -t sie fahr- -en Sie (formell) fahr- -en Viele unregelmäßige und alle gemischten Verben sind aber im Indikativ Präsens regelmäßig. Die Unregel- 19 Die Konjugation: Präsens mäßigkeit dieser Verben kann man nur im Perfekt und Präteritum erkennen. Beispiel: unregelmäßiges Verb mit regelmäßigem Präsens - kommen Person Verbstamm Personenendung ich komm- -e du komm- -st Beispiel: gemischtes Verb mit regelmäßigem Präsens - bringen Person Verbstamm Personenendung ich bring- -e du bring- -st Unregelmäßig im Präsens ist auch das gemischte Verb wissen. Wissen wechselt den Stammvokal in allen Singularformen und verliert wie die Modalverben in der 1. und 3. Person Singular die Personenendung. Beispiel: gemischtes Verb mit unregelmäßigem Präsens - wissen Person Verbstamm Personenendung ich weiß -Ø du weiß- -t er weiß -Ø Übersicht: Die Konjugation im Indikativ Präsens Aktiv Verb = regelmäßig unregelmäßig unregelmäßig gemischt gemischt fragen fahren kommen bringen wissen ich frage fahre komme bringe weiß du fragst fährst kommst bringst weißt er, sie, es fragt fährt kommt bringt weiß wir fragen fahren kommen bringen wissen ihr fragt fahrt kommt bringt wisst sie fragen fahren kommen bringen wissen Präsens = regelmäßig unregelmäßig regelmäßig regelmäßig unregelmäßig Besonderheiten der Konjugation im Präsens Verbendung -eln Wenn das Verb auf –eln endet, verliert die 1. Person Singular ein –e. Alle anderen Formen sind regelmäßig. 20 Die Konjugation: Präsens Beispiel: sammeln Singular Plural ich sammle wir sammeln du sammelst ihr sammelt er, sie, es sammelt sie sammeln Verbstammendung auf s-Laut Wenn der Verbstamm auf s-Laut endet, verliert die 2. Person Singular das –s der Personenendung und ist deshalb identisch mit der 3. Person Singular. Alle anderen Formen sind regelmäßig. Beispiel: reisen Singular Plural ich reise wir reisen du reist ihr reist er, sie, es reist sie reisen Zu den s-Lauten gehören die Endungen: -s, -ss, -ß, -z, -tz, -x, -chs. Beispiele: Verbstammendung aus -s-Laut reis-en du reist sitz-en du sitzt ess-en du isst box-en du boxt heiß-en du heißt wachs-en du wächst tanz-en du tanzt Die e-Erweiterung bei Verbstammendung auf -d und -t Bei bestimmten Endungen des Verbstamms wird zwischen dem Verbstamm und der Personenendung bei der 2. und 3. Person Singular und bei der 2. Person Plural ein -e- eingefügt. Man spricht von der „e-Erweiterung“. Eine erste Gruppe dieser Verben sind Verben, deren Verbstamm auf -d, oder -t endet. warten reden ich warte rede du wartest redest er, sie, es wartet redet wir warten reden ihr wartet redet sie warten reden Wenn der Präsensstamm aber um- oder abgelautet wird, bleibt die zweite Person Singular ohne e-Erwei- 21 Die Konjugation: Präsens terung. Verben, deren Stamm auf –t endet, verlieren die Endung der dritten Person. (Das zweite –t bei er tritt entsteht durch die Kürzung des Vokals.) Die zweite Person Plural bekommt die e-Erweiterung. raten einladen gelten treten ich rate lade ein gelte trete du rätst lädst ein giltst trittst er, sie, es rät lädt ein gilt tritt wir raten laden ein gelten treten ihr ratet ladet ein geltet tretet sie raten laden ein gelten treten Umlaut Umlaut Ablaut Ablaut Verbstammendung auf Konsonant + -m und -n Die e-Erweiterung erhalten auch Verben, deren Verbstamm auf Konsonant plus –m oder –n endet. atmen öffnen ich atme öffne du atmest öffnest er, sie, es atmet öffnet wir atmen öffnen ihr atmet öffnet sie atmen öffnen Das gilt aber nicht für Doppelkonsonant -m bzw. -n, die zur Kürzung des Vokals dienen und auch nicht, wenn vor -m oder -n ein -l oder -r steht. Alle diese Verben werden im Präsens ohne e-Erweiterung konjugiert. kommen rennen lernen wärmen qualmen ich komme renne lerne wärme qualme* du kommst rennst lernst wärmst qualmst* er, sie, es kommt rennt lernt wärmt qualmt wir kommen rennen lernen wärmen qualmen* ihr kommt rennt lernt wärmt qualmt* sie kommen rennen lernen wärmen qualmen *qualmen: 1. und 2. Person nur umgangssprachlich für rauchen. 22 Die Konjugation: Präsens Liste: Besonderheiten der Konjugation im Präsens Verbendung –eln sammeln ich sammle du sammelst er sammelt ihr sammelt angeln ich angle du angelst er angelt ihr angelt bügeln ich bügle du bügelst er bügelt ihr bügelt handeln ich handle du handelst er handelt ihr handelt klingeln ich klingle du klingelst er klingelt ihr klingelt lächeln ich lächle du lächelst er lächelt ihr lächelt schaukeln ich schaukle du schaukelst er schaukelt ihr schaukelt segeln ich segle du segelst er segelt ihr segelt stempeln ich stemple du stempelst er stempelt ihr stempelt streicheln ich streichle du streichelst er streichelt ihr streichelt verwandeln ich verwandle du verwandelst er verwandelt ihr verwandelt wandeln ich wandle du wandelst er wandelt ihr wandelt wechseln ich wechsle du wechselst er wechselt ihr wechselt zweifeln ich zweifle du zweifelst er zweifelt ihr zweifelt Verbstammendung auf s-Laut -s bremsen ich bremse du bremst er bremst ihr bremst grinsen ich grinse du grinst er grinst ihr grinst rasen ich rase du rast er rast ihr rast reisen ich reise du reist er reist ihr reist -ss essen ich esse du isst er isst ihr esst fassen ich fasse du fasst er fasst ihr fasst lassen ich lasse du lässt er lässt ihr lasst messen ich messe du misst er misst ihr messt passen ich passe du passt er passt ihr passt beißen ich beiße du beißt er beißt ihr beißt gießen ich gieße du gießt er gießt ihr gießt heißen ich heiße du heißt er heißt ihr heißt -ß reißen ich reiße du reißt er reißt ihr reißt schließen ich schließe du schließt er schließt ihr schließt 23 Die Konjugation: Präsens stoßen ich stoße du stößt er stößt ihr stoßt ich geize du geizt er geizt ihr geizt -z geizen heizen ich heize du heizt er heizt ihr heizt reizen ich reize du reizt er reizt ihr reizt spreizen ich spreize du spreizt er spreizt ihr spreizt tanzen ich tanzen du tanzt er tanzt ihr tanzt benutzen ich benutze du benutzt er benutzt ihr benutzt putzen ich putze du putzt er putzt ihr putzt schützen ich schütze du schützt er schützt ihr schützt sitzen ich sitze du sitzt er sitzt ihr sitzt ich boxe du boxt er boxt ihr boxt ich wachse du wächst er wächst ihr wachst -tz -x boxen -chs wachsen Verbstammendung auf -d und -t -t arbeiten ich arbeite du arbeitest er arbeitet ihr arbeitet beten ich bete du betest er betet ihr betet fürchten ich fürchte du fürchtest er fürchtet ihr fürchtet heiraten ich heirate du heiratest er heiratet ihr heiratet reiten ich reite du reitest er reitet ihr reitet retten ich rette du rettest er rettet ihr rettet schreiten ich schreite du schreitest er schreitet ihr schreitet streiten ich streite du streitest er streitet ihr streitet verbreiten ich verbreite du verbreitest er verbreitet ihr verbreitet verheiraten ich verheirate du verheiratest er verheiratet ihr verheiratet warten ich warte du wartest er wartet ihr wartet reden ich rede du redest er redet ihr redet baden ich bade du badest er badet ihr badet dulden ich dulde du duldest er duldet ihr duldet gründen ich gründe du gründest er gründet ihr gründet leiden ich leide du leidest er leidet ihr leidet melden ich melde du meldest er meldet ihr meldet schaden ich schade du schadest er schadet ihr schadet schneiden ich schneide du schneidest er schneidet ihr schneidet -d 24 Die Konjugation: Präteritum Präsensstamm mit Um- bzw. Ablaut Umlaut -t raten ich rate du rätst er rät ihr rate braten ich brate du brätst er brät ihr bratet geraten ich gerate du gerätst er gerät ihr geratet verraten ich verrate du verrätst er verrät ihr verratet einladen ich lade ein du lädst ein er lädt ein ihr ladet ein ausladen ich lade aus du lädst aus er lädt aus ihr ladet aus verladen ich verlade du verlädst er verlädt ihr verladet gelten ich gelte du giltst er gilt ihr geltet vergelten ich vergelte du vergiltst er vergilt ihr vergeltet treten ich trete du trittst er tritt ihr tretet austreten ich trete aus du trittst aus er tritt aus ihr tretet aus eintreten ich trete ein du trittst ein er tritt ein ihr tretet ein -d Ablaut Verbstammendung auf Konsonant + -m oder –n -m atmen ich atme du atmest er atmet ihr atmet widmen ich widme du widmest er widmet ihr widmet öffnen ich öffne du öffnest er öffnet ihr öffnet leugnen ich leugne du leugnest er leugnet ihr leugnet -n rechnen ich rechne du rechnest er rechnet ihr rechnet wappnen ich wappne du wappnest er wappnet ihr wappnet 25 Die Konjugation: Präteritum Die Konjugation - Präteritum Regelmäßige Verben Die regelmäßigen Verben bilden das Präteritum mit dem Präsensstamm, der Endung –te und der Personenendung. Wenn dabei zwei Vokale zusammenkommen, fällt ein Vokal weg. Präteritum regelmäßige Verben Präsensstamm + -te + Personenendung Beispiel: fragen (Präsensstamm: frag-) ich frag – te - Ø fragte du frag – te – st fragtest er frag – te – Ø fragte wir frag – te – en fragten ihr frag – te – t fragtet sie frag – te – en fragten Beachte: In der dritten Person Singular hat das Präteritum im Gegensatz zum Präsens keine Endung. Unregelmäßige Verben Die unregelmäßigen Verben bilden durch die Veränderung des Stammvokals einen Präteritumstamm. Beispiel: fahren Präsens: Stammvokal: -a- Präteritum: Stammvokal: -u- fahr- fuhr- Beim Präteritum der unregelmäßigen Verben bekommen die 1. und 3. Person Singular keine Personenendung. Die Personenendungen in der 2. Person Singular und im Plural entsprechen den Personenendungen im Präsens. Präteritum unregelmäßige Verben Präteritumstamm Beispiel: fahren (Präteritumstamm: fuhr-) 26 ich fuhr - Ø ich fuhr du fuhr - st du fuhrst er fuhr - Ø er fuhr wir fuhr - en wir fuhren ihr fuhr - t ihr fuhrt sie fuhr - en sie fuhren + Personenendung Die Konjugation: Präteritum Gemischte Verben Gemischte Verben bilden wie die unregelmäßigen Verben einen eigenen Präteritumstamm. Beispiel: bringen Präsens: Stammvokal: -i- Präteritum: Stammvokal: -a- bring- brach- Sie haben aber die Endungen der regelmäßigen Verben. Präteritum gemischte Verben Präteritumstamm +-te + Personenendung Präteritum ich brach – te - Ø ich brachte du brach – te – st du brachtest er brach – te – Ø er brachte wir brach – te – en wir brachten ihr brach – te – t ihr brachtet sie brach – te – en sie brachten Besonderheiten der Konjugation im Präteritum e-Erweiterung Wie beim Präsens muss bei bestimmten Endungen des Verbstamms eine e-Erweiterung eingefügt werden. Diese Endungen sind –d, –t, -m, -n. Bei regelmäßigen Verben gilt dies für alle Personen. warten reden atmen öffnen ich wartete redete atmete öffnete du wartetest redetest atmetest öffnetest er, sie, es wartete redete atmete öffnete wir warteten redeten atmeten öffneten ihr wartetet redetet atmetet öffnetet sie warteten redeten atmeten öffneten Unregelmäßige Verben habe nur in der 2. Person Singular und Plural eine e-Erweiterung. Die e-Erweiterung in der 2. Person Singular klingt sehr veraltet. Meist wird diese heute ohne e-Erweiterung benutzt. 27 Die Konjugation: Präteritum raten einladen ich riet lud ein du riet(e)st lud(e)st ein er, sie, es riet lud ein wir rieten luden ein ihr rietet ludet ein sie rieten luden ein Verben mit zwei Präteritumformen Einige unregelmäßige und gemischte Verben im Übergang werden heute meist regelmäßig gebraucht, so dass eine alte unregelmäßige Form neben einer aktuellen regelmäßigen Form des Präteritums existiert. Beispiel: unregelmäßiges Verb im Übergang ich speise ich spies unregelmäßig (alt) ich speiste regelmäßig Beispiel: gemischtes Verb im Übergang ich sende ich sandte gemischt (alt) ich sendete regelmäßig Von einigen Verben existiert eine regelmäßige bzw. unregelmäßige Variante mit verschiedener Bedeutung existiert. Beispiel: Verb mit zwei Bedeutungen ich schleife 28 ich schliff unregelmäßig („glatt machen“) ich schleifte regelmäßig („hinter sich her ziehen“) Die Konjugation: Perfekt Die Konjugation - Perfekt Das Perfekt bildet man mit dem Präsens der Hilfsverben haben oder sein und dem Partizip II (Partizip Perfekt). (Zur Bildung des Partizips II siehe: „Das Partizip II“) Perfekt Präsens Hilfsverb haben/sein + Partizip II (Perfekt) Präsens Perfekt Ich fahre nach Hause. Ich bin nach Hause gefahren. Perfekt mit sein Ich frage den Lehrer. Ich habe den Lehrer gefragt. Perfekt mit haben Regelmäßige, unregelmäßige und gemischte Verben können das Perfekt mit den Hilfsverben haben oder sein bilden. Regelmäßige Verben Das Hilfsverb ist haben oder sein. Das Hilfsverb sein kommt bei regelmäßigen Verben aber nur sehr selten vor. fragen (Perfekt mit haben) reisen (Perfekt mit sein) ich habe gefragt ich bin gereist du hast gefragt du bist gereist er hat gefragt er ist gereist wir haben gefragt wir sind gereist ihr habt gefragt ihr seid gereist sie haben gefragt sie sind gereist Unregelmäßige Verben Das Hilfsverb ist haben oder sein. Das Hilfsverb sein kommt bei unregelmäßigen Verben häufiger vor. schreiben (Perfekt mit haben) fahren (Perfekt mit sein) ich habe geschrieben ich bin gefahren du hast geschrieben du bist gefahren er hat geschrieben er ist gefahren wir haben geschrieben wir sind gefahren ihr habt geschrieben ihr seid gefahren sie haben geschrieben sie sind gefahren 29 Die Konjugation: Perfekt Gemischte Verben Das Hilfsverb ist haben oder sein. bringen (Perfekt mit haben) rennen (Perfekt mit sein) ich habe gebracht ich bin gerannt du hast gebracht du bist gerannt er hat gebracht er ist gerannt wir haben gebracht wir sind gerannt ihr habt gebracht ihr seid gerannt sie haben gebracht sie sind gerannt Die Bildung des Perfekts mit haben und sein Am häufigsten kommt die Bildung des Perfekts mit haben vor. Die Perfektbildung mit sein bildet die Ausnahme. Viele Verben, die das Perfekt mit sein bilden, gehören zu bestimmten Bedeutungsklassen wie z. B. „Bewegungsverben“ oder „Positionsverben“. Beispiele: „Bewegungsverben“ fahren, fallen, fliegen, gehen, kommen, laufen, rennen, springen, schwimmen, ... „Positionsverben“ sitzen, stehen, bleiben, ... Allerdings ist es oft nicht einfach die Verben den Bedeutungsklassen zuzuordnen. Deshalb sollte die Perfektbildung mit sein zusammen mit dem Verb gelernt werden. Die Wahl des Hilfsverbs für ein Stammverb lässt nicht unbedingt auf das Hilfsverb bei Verben mit Präfix schließen. schlafen Ich habe gut geschlafen. haben einschlafen Ich bin eingeschlafen. sein gehen Ich bin nach Hause gegangen. sein begehen Er hat sein 25-jähriges Firmenjubiläum begangen. haben Besonderheiten bei der Bildung des Perfekts mit haben und sein Normalerweise wird das Perfekt eines Verbs entweder mit haben oder mit sein gebildet. Es gibt aber auch einige Verben, die das Perfekt sowohl mit haben als auch mit sein bilden. Dafür kann man mehrere Gründe unterscheiden. 30 Die Konjugation: Perfekt Regionale Varianten Einige Verben weisen bei der Wahl des Hilfsverbs regionale Varianten auf, die beide als sprachlich korrekt gelten. Beispiele: Ich bin gesessen. Ich habe gesessen. Ich bin gestanden. Ich habe gestanden. Ich bin gelaufen. Ich habe gelaufen. Ich bin geschwommen. Ich habe geschwommen Einige regionale Varianten gelten als rein umgangssprachlich. Beispiel: korrekt regionale Umgangssprache Ich habe angefangen Ich bin angefangen. Transitive und intransitive Verbvariante Manche Verben kann man ohne Akkusativergänzung (intransitiv) oder mit Akkusativergänzung (transitiv) benutzen. Bei transitivem Gebrauch wird das Perfekt mit haben gebildet, bei intransitivem Gebrauch mit sein. Einige Verben haben bei intransitivem und transitivem Gebrauch die gleiche Bedeutung. Beispiele: intransitiv = Perfekt mit sein transitiv = Perfekt mit haben fahren Ich bin nach Hause gefahren. Ich habe das Auto in die Garage gefahren. fliegen Ich bin nach Deutschland geflogen. Der Pilot hat das Flugzeug sicher geflogen. starten Er ist in Stuttgart gestartet. Er hat den Motor gestartet. intransitiv und transitiv = gleiche Bedeutung Bei einigen Verben ist der Nominativ bei transitiver Verwendung „aktiv“ an der Verbhandlung beteiligt, bei der intransitiven Verwendung „passiv“. Beachte: Die Begriffe „aktiv“ und „passiv“ beziehen sich hier auf die Bedeutung nicht auf die Verbform. Die Verbform ist in beiden Fällen aktiv. Beispiele: intransitiv = Perfekt mit sein transitiv = Perfekt mit haben umknicken Der Baum ist bei dem Sturm umgeknickt. Der Sturm hat den Baum umgeknickt. brechen Der Arm ist gebrochen. Mein Bruder hat den Arm gebrochen. heilen Die Wunde ist schnell geheilt. Der Arzt hat den Patienten geheilt. schmelzen Das Eis ist geschmolzen. Die Sonne hat das Eis geschmolzen. trocknen Die Straße ist getrocknet. Die Sonne hat die Straße getrocknet. „passiver“ Nominativ „aktiver“ Nominativ 31 Die Konjugation: Perfekt Einige Verben haben bei intransitivem und transitivem Gebrauch unterschiedliche Bedeutung. abbrechen anspringen intransitiv = Perfekt mit sein transitiv = Perfekt mit haben Der Ast ist abgebrochen. Peter hat sein Studium abgebrochen. = „brechen“ = „beenden“ Der Motor ist angesprungen. Der Hund hat den Mann angesprungen. = „starten“ = „springen“ Zu dieser Gruppe von Verben gehören auch Verben, die mit unterschiedlicher Bedeutung reflexiv (=transitiv) oder nicht reflexiv (=intransitiv) verwendet werden können: (sich) umziehen (sich) irren intransitiv = Perfekt mit sein transitiv = Perfekt mit haben Ich bin letzte Woche umgezogen. Ich habe mich umgezogen. = „die Wohnung wechseln“ = „die Kleidung wechseln“ Er ist durch die Stadt geirrt. Ich habe mich geirrt. = „den Weg nicht finden“ = „einen Denkfehler machen“ Wortposition beim Perfekt Im Aussagesatz steht beim Perfekt das Hilfsverb in der normalen Verbposition (= Position 2). Das Partizip steht ganz am Ende des Satzes. Das gilt auch für Fragesätze. Im Nebensatz steht das Hilfsverb ganz am Ende des Satzes. Aussagesatz Peter ist ins Kino gegangen. Peter ist gestern ins Kino gegangen. Peter ist gestern um 8 ins Kino gegangen. Peter ist gestern um 8 mit seiner Freundin ins Kino gegangen. Fragesatz Wann ist Peter mit seiner Freundin ins Kino gegangen? Ist Peter mit seiner Freundin ins Kino gegangen? Nebensatz Peter sagt, dass er gestern um 8 mit seiner Freundin ins Kino gegangen ist. Peter kommt später, weil er noch schnell seine Freundin abgeholt hat. 32 Die Konjugation: Perfekt Liste: Verben, die das Perfekt mit sein bilden unregelmäßige Verben bersten ist geborsten Der Reaktor in Tschernobyl ist geborsten. bleiben ist geblieben Ich bin gestern zu Hause geblieben. brechen* ist gebrochen Der Ast ist bei einem Orkan gebrochen. dringen ist gedrungen Ethische Fragen sind in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen. erbleichen ist erblichen Sie ist vor Neid erblichen, als sie mein neues Kleid gesehen hat. erlöschen ist erloschen Das Feuer ist erloschen. erschrecken ist erschrocken Ich bin zu Tode erschrocken. fahren* ist gefahren Mein Schwager ist nach Irland gefahren. fallen ist gefallen Alle Äpfel sind vom Baum gefallen. fliegen* ist geflogen Mein Großvater ist noch nie geflogen. fliehen ist geflohen Die Menschen sind vor dem Vulkanausbruch geflohen. fließen ist geflossen Das Wasser ist durch die Straßen geflossen. gedeihen ist gediehen Die Überlegungen einen neuen Bahnhof zu bauen sind weit gediehen. gehen ist gegangen Meine Freundin ist schon nach Hause gegangen. gelingen ist gelungen Der Kuchen ist mir dieses Mal gut gelungen. genesen ist genesen Er ist von einer schweren Krankheit genesen. geschehen ist geschehen Es ist nichts geschehen. gleiten ist geglitten Die Finanzkrise ist den Politikern aus den Händen geglitten. kommen ist gekommen Meine Eltern sind gestern zu Besuch gekommen. kriechen ist gekrochen Das Baby ist auf dem Boden gekrochen. laufen ist gelaufen Ich bin 400 Meter in 50 Sekunden gelaufen. misslingen ist misslungen Der erste Versuch ist misslungen. quellen ist gequollen Der Teig ist nicht gequollen. reiten* ist geritten Sie ist stundenlang über die Felder geritten. rinnen ist geronnen Die Milch ist geronnen. schleichen ist geschlichen Sie hat sich in ihr Zimmer geschlichen. schmelzen* ist geschmolzen Durch die Wärme ist das Eis geschmolzen. schreiten ist geschritten Die Braut ist am Arm ihres Vaters in die Kirche geschritten. schwellen ist geschwollen Mein linker Fuß ist geschwollen. schwinden ist geschwunden In unserer Gesellschaft ist der Glaube an Gott geschwunden. sein ist gewesen Ich bin in Berlin gewesen. sinken ist gesunken Das Schiff ist in einem schweren Sturm gesunken. sprießen ist gesprossen Die neuen Triebe sind schnell gesprossen. springen ist gesprungen Die Katze ist auf den Baum gesprungen. steigen ist gestiegen Die Benzinpreise sind stark gestiegen. 33 Die Konjugation: Perfekt sterben ist gestorben Mein Nachbar ist gestorben. stoßen (auf)* ist gestoßen Die Forscher sind in der Nordsee auf Öl gestoßen. treten ist getreten Er ist auf eine Wespe getreten. wachsen ist gewachsen Das Bruttosozialprodukt ist jährlich um 3 Prozent gewachsen. weichen ist gewichen Er ist ihr nicht von der Seite gewichen. werden ist geworden Mein Schulfreund ist später Schauspieler geworden. hängen* ist/hat gehangen Der Pullover ist (hat) im Schrank gehangen. schwimmen ist/hat geschwommen Er ist (hat) viel geschwommen. sitzen ist/hat gesessen Die Schüler sind (haben) den ganzen Tag vor dem Computer gesessen. stehen ist/hat gestanden Das Auto ist (hat) vor der Garage gestanden. abgemagert Durch ihre Diät ist sie stark abgemagert. regelmäßige Verben abmagern 34 ist auftauchen ist aufgetaucht Im Prozess sind neue Beweise aufgetaucht. aufwachen ist aufgewacht Ich bin heute zu spät aufgewacht. auswandern ist ausgewandert Meine Großeltern sind aus Deutschland ausgewandert. begegnen ist begegnet Er ist ihr zum ersten Mal in einem Supermarkt begegnet. entgleisen ist entgleist Der Zug ist entgleist. erblinden ist erblindet Er ist im Alter von 12 Jahren erblindet. erfolgen ist erfolgt Der Baubeginn ist erfolgt. erkranken ist erkrankt Er ist an einer schweren Grippe erkrankt. explodieren ist explodiert Die Gasleitung ist explodiert. faulen ist gefault Das Obst ist gefault. folgen ist gefolgt Der Polizist ist dem Taschendieb gefolgt. glücken ist geglückt Das Experiment ist leider nicht geglückt. klettern ist geklettert Das Kind ist auf einen Baum geklettert. kollabieren ist kollabiert Einige Menschen sind wegen der Hitze kollabiert. landen* ist gelandet Das Flugzeug ist sicher gelandet. passieren* ist passiert Es ist nicht passiert. platzen ist platzen Mein Fahrradschlauch ist geplatzt. reisen ist gereist Früher bin ich sehr gern gereist. rudern* ist gerudert Wir sind wegen des Sturms ans Ufer gerudert. scheitern ist gescheitert Die große Koalition ist gescheitert. schrumpfen ist geschrumpft Die Wirtschaft ist im letzten Jahr geschrumpft. segeln* ist gesegelt Er ist alleine um die Welt gesegelt. splittern ist gesplittert Das Holz ist gesplittert. starten* ist gestartet Das Flugzeug ist planmäßig gestartet. Die Konjugation: Perfekt stranden ist gestrandet Die Flüchtlinge sind auf einer Insel gestrandet. stürzen* ist gestürzt Meine Oma ist bei Glatteis gestürzt. trocknen* ist getrocknet Die Wäsche ist schnell getrocknet. verarmen ist verarmt Die Bergbauern sind verarmt. verblühen ist verblüht Die Blumen sind verblüht. verdunsten ist verdunstet Das Wasser ist verdunstet. vereinsamen ist vereinsamt Nach dem Tod seiner Frau ist er völlig vereinsamt. verhallen ist verhallt Der Jubel ist noch nicht verhallt. verjähren ist verjährt Die Straftat ist verjährt. verreisen ist verreist Mein Mann ist geschäftlich verreist. wandern ist gewandert Wir sind stundenlang gewandert. wuchern ist gewuchert Das Unkraut ist stark gewuchert. zurückkehren ist zurückgekehrt Mein Freund ist gestern aus dem Urlaub zurückgekehrt. einkehren ist eingekehrt Jetzt ist Ruhe eingekehrt. schimmeln ist/hat geschimmelt Das Brot ist (hat) geschimmelt. schweben ist/hat geschwebt Sie sind (haben) wie auf einer Wolke geschwebt. surfen ist/hat gesurft Das Kind ist (hat) tagelang im Internet gesurft. gemischte Verben rennen ist gerannt Die Kinder sind schnell nach Hause gerannt. verbrennen* ist verbrannt Alle Papiere sind im Haus verbrannt. * Beachte: Diese Verben haben eine transitive Verbvariante, die das Perfekt mit haben bildet. 35 Die Konjugation: Plusquamperfekt Die Konjugation: Plusquamperfekt Das Plusquamperfekt bildet man mit dem Präteritum der Hilfsverben haben oder sein und dem Partizip II (Partizip Perfekt). Plusquamperfekt Präteritum Hilfsverb haben/sein + Regelmäßige Verben fragen (Perfekt mit haben) reisen (Perfekt mit sein) ich hatte gefragt ich war gereist du hattest gefragt du warst gereist er hatte gefragt er war gereist wir hatten gefragt wir waren gereist ihr hattet gefragt ihr wart gereist sie hatten gefragt sie waren gereist Unregelmäßige Verben schreiben (Perfekt mit haben) fahren (Perfekt mit sein) ich hatte geschrieben ich war gefahren du hattest geschrieben du warst gefahren er hatte geschrieben er war gefahren wir hatten geschrieben wir waren gefahren ihr hattet geschrieben ihr wart gefahren sie hatten geschrieben sie waren gefahren Gemischte Verben 36 bringen (Perfekt mit haben) rennen (Perfekt mit sein) ich hatte gebracht ich war gerannt du hattest gebracht du warst gerannt er hatte gebracht er war gerannt wir hatten gebracht wir waren gerannt ihr hattet gebracht ihr wart gerannt sie hatten gebracht sie waren gerannt Partizip II (Perfekt) Die Konjugation: Futur I und II Die Konjugation: Futur I Das Futur I wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden und dem Infinitiv gebildet. Alle Formen sind regelmäßig. Futur I Präsens Hilfsverb werden + regelmäßige Verben unregelmäßige Verben gemischte Verben ich werde fragen ich werde fahren ich werde bringen du wirst fragen du wirst fahren du wirst bringen er wird fragen er wird fahren er wird bringen wir werden fragen wir werden fahren wir werden bringen ihr werdet fragen ihr werdet fahren ihr werdet bringen sie werden fragen sie werden fahren sie werden bringen Infinitiv Die Konjugation: Futur II Das Futur II bildet man mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Partizip II (Partizip Perfekt) und dem Infinitiv von haben oder sein. Die Wahl des Hilfsverbs haben oder sein entspricht der Wahl beim Perfekt. Futur I Präsens Hilfsverb werden + Partizip II (Perfekt) + Infinitiv haben/sein Regelmäßige Verben fragen (mit haben) reisen (sein) ich werde gefragt haben ich werde gereist sein du wirst gefragt haben du wirst gereist sein er wird gefragt haben er wird gereist sein wir werden gefragt haben wir werden gereist sein ihr werdet gefragt haben ihr werdet gereist sein sie werden gefragt haben sie werden gereist sein 37 Die Konjugation: Futur I und II Unregelmäßige Verben schreiben (mit haben) fahren (mit sein) ich werde geschrieben haben ich werde gefahren sein du wirst geschrieben haben du wirst gefahren sein er wird geschrieben haben er wird gefahren sein wir werden geschrieben haben wir werden gefahren sein ihr werdet geschrieben haben ihr werdet gefahren sein sie werden geschrieben haben sie werden gefahren sein Gemischte Verben 38 bringen (mit haben) rennen (mit sein) ich werde gebracht haben ich werde gerannt sein du wirst gebracht haben du wirst gerannt sein er wird gebracht haben er wird gerannt sein wir werden gebracht haben wir werden gerannt sein ihr werdet gebracht haben ihr werdet gerannt sein sie werden gebracht haben sie werden gerannt sein Übersicht: Alle Verbformen im Indikativ Aktiv Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Aktiv Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt Futur I Futur II regelmäßiges Verb unregelmäßiges Verb gemischtes Verb ich frage ich fahre ich bringe du fragst du fährst du bringst er fragt er fährt er bringt wir fragen wir fahren wir bringen ihr fragt ihr fahrt ihr bringt sie fragen sie fahren sie bringen ich fragte ich fuhr ich brachte du fragtest du fuhrst du brachtest er fragte er fuhr er brachte wir fragten wir fuhren wir brachten ihr fragtet ihr fuhrt ihr brachtet sie fragten sie fuhren sie brachten ich habe gefragt ich bin gefahren ich habe gebracht du hast gefragt du bist gefahren du hast gebracht er hat gefragt er ist gefahren er hat gebracht wir haben gefragt wir sind gefahren wir haben gebracht ihr habt gefragt ihr seid gefahren ihr habt gebracht sie haben gefragt sie sind gefahren sie haben gebracht ich hatte gefragt ich war gefahren ich hatte gebracht du hattest gefragt du warst gefahren du hattest gebracht er hatte gefragt er war gefahren er hatte gebracht wir hatten gefragt wir waren gefahren wir hatten gebracht ihr hattet gefragt ihr wart gefahren ihr hattet gebracht sie hatten gefragt sie waren gefahren sie hatten gebracht ich werde fragen ich werde fahren ich werde bringen du wirst fragen du wirst fahren du wirst bringen er wird fragen er wird fahren er wird bringen wir werden fragen wir werden fahren wir werden bringen ihr werdet fragen ihr werdet fahren ihr werdet bringen sie werden fragen sie werden fahren sie werden bringen ich werde gefragt haben ich werde gefahren sein ich werde gebracht haben du wirst gefragt haben du wirst gefahren sein du wirst gebracht haben er wird gefragt haben er wird gefahren sein er wird gebracht haben wir werden gefragt haben wir werden gefahren sein wir werden gebracht haben ihr werdet gefragt haben ihr werdet gefahren sein ihr werdet gebracht haben sie werden gefragt haben sie werden gefahren sein sie werden gebracht haben 39 Der Gebrauch der Tempora Der Gebrauch der Tempora (Zeiten) Im Deutschen kann man sechs Tempora (Zeitformen) unterscheiden: Präsens Er schreibt seine Diplomarbeit. Präteritum Er schrieb seine Diplomarbeit. Perfekt Er hat seine Diplomarbeit geschrieben. Plusquamperfekt Er hatte seine Diplomarbeit geschrieben. Futur I Er wird seine Diplomarbeit schreiben. Futur II Er wird seine Diplomarbeit geschrieben haben. Allerdings werden die Tempora nicht immer benutzt um eine bestimmte Zeitstufe auszudrücken. Zum Beispiel kann man Präsens für verschiedene Zeitstufen verwenden: Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Durch das Futur kann man neben Zeit auch eine Vermutung ausdrücken. Bei Perfekt und Präteritum variiert der Gebrauch in verschiedenen Situationen. Präsens In seiner Grundbedeutung beschreibt das Präsens eine Aktion, die sich während der Sprechzeit („jetzt“) ereignet bzw. aktuell ist. Beispiele: Ich telefoniere mit meiner Mutter. Ich studiere in Stuttgart. Neben seiner Grundbedeutung wird das Präsens aber auch in anderen Funktion verwendet: Zukunft (statt Futur) In der deutschen Sprache wird sehr häufig anstelle des Futur I Präsens verwendet, besonders wenn klar ist, dass die Aktion erst in Zukunft passiert oder wenn die Zukunft im Satz schon an anderer Stelle ausgedrückt wird. Beispiele: Ich fahre nach Italien. (Situation: Ich sitze jetzt im Cafe und spreche mit einem Freund) Ich gehe morgen mit meinem Freund ins Schwimmbad. („morgen“) Historisches Präsens (statt Perfekt/Präteritum) Das historische Präsens wird benutzt, um etwas, das in der Vergangenheit passiert ist, in die Gegenwart zu holen. Beispiele: „Also, gestern, gehe ich auf der Königstraße spazieren. Plötzlich kommt da ein großer Hund auf mich zu.“ Ein Mann lag am Strand. Plötzlich hört er ein lautes Geräusch. Er sieht, dass eine große Welle kommt. 40 Der Gebrauch der Tempora Allgemeine Aussagen Allgemeine Aussagen werden immer durch Präsens ausgedrückt, auch wenn sie in der Vergangenheit gemacht wurden. Beispiel: Galileo sagte, dass die Erde rund ist. Vorher glaubten die Menschen, dass die Erde eine Scheibe ist. Ausdruck von Gleichzeitigkeit Durch Präsens kann Gleichzeitigkeit ausgedrückt werden - auch in der Vergangenheit. Beispiel: Er sagte, dass er sehr müde ist. Präteritum und Perfekt In ihrer Grundbedeutung beschreiben das Präteritum und das Perfekt eine Aktion, die sich in der Vergangenheit ereignet hat. Beispiel: Präteritum Er kam gestern spät nach Hause. Perfekt Er ist gestern spät nach Hause gekommen. In der heutigen Umgangssprache wird normalerweise nicht zwischen Perfekt und Präteritum unterschieden. Das Perfekt kommt sehr häufig in der gesprochenen Sprache vor, wenn man über alltägliche Dinge spricht. In der gesprochenen Sprache klingen viele Präteritumformen fremd bzw. überformell. Alltagssituation Ich habe meine Zimmer aufgeräumt und danach die Fenster geputzt. typisch=Perfekt Das Präteritum findet man dagegen oft in Zeitungsberichten über das aktuelle Geschehen. Zeitungsbericht Der Bundeskanzler eröffnete die Messe. Er begrüßte die Besucher und Aussteller und wünschte allen viel Erfolg. typisch=Präteritum Bei den Verben sein und haben und den Modalverben wird in allen Situationen oft das Präteritum benutzt. sein Ich war gestern im Kino. typisch=Präteritum haben Ich hatte keine Zeit, die Hausaufgaben zu machen. typisch=Präteritum können Ich konnte nicht kommen, weil ich Besuch hatte. typisch=Präteritum Beachte: Es handelt sich hier um eine Beobachtung typischer Sprechgewohnheiten, nicht um eine grammatische Regel. 41 Der Gebrauch der Tempora Obligatorisches Perfekt Das Perfekt ist nur obligatorisch, wenn man in der Gegenwart über eine Aktion spricht, die kurz vorher beendet wurde und deren Bedeutung bis zur Gegenwart reicht: Beispiel: Ich sehe, dass du schlecht geschlafen hast. (nicht: „schliefst“) Obligatorisches Präteritum Es gibt einige Verben mit Präposition oder Infinitiv-Ergänzung mit zu, die man nicht im Perfekt benutzt. Zu diesen Verben gehören z. B. stammen aus, pflegen zu, drohen zu und scheinen zu. stammen aus Mein Vater stammte aus der Türkei. pflegen zu Mein Großvater pflegte nach dem Essen einen kurzen Mittagsschlaf zu machen. drohen zu Die Wassermassen drohten die ganze Stadt zu überfluten. scheinen zu Es schien ihm in Deutschland zu gefallen. Plusquamperfekt In seiner Grundbedeutung beschreibt das Plusquamperfekt eine Aktion in der Vergangenheit, die sich vor einer anderen Aktion in der Vergangenheit ereignet hat. Beispiel: Letzte Woche hat man ihn aus dem Krankenhaus entlassen. Er hatte sich vor sechs Wochen das Bein gebrochen. In der heutigen gesprochenen und teilweise auch in der geschriebenen Sprache wird das Plusquamperfekt oft durch Perfekt oder Präteritum ersetzt. Beispiel: Letzte Woche hat man ihn aus dem Krankenhaus entlassen. Er hat sich vor sechs Wochen das Bein gebrochen. Temporalsätze mit nachdem Eine normative Regel sagt, dass man bei Sätzen mit nachdem obligatorisch Vorzeitigkeit verwenden muss. Das bedeutet, wenn der Hauptsatz im Perfekt oder Präteritum steht, muss im Nebensatz (=nachdem-Satz) Plusquamperfekt stehen. Beispiel: Hauptsatz Präteritum Nebensatz vorzeitig = Plusquamperfekt Ich traf mich mit meiner Freundin, nachdem ich die Hausaufgaben gemacht hatte. Beachte: Auch diese Regel wird sowohl in der mündlichen als auch in der schriftlichen Gegenwartssprache häufig nicht beachtet. 42 Der Gebrauch der Tempora Futur I In seiner Grundbedeutung beschreibt das Futur I eine Aktion, die sich in der Zukunft ereignen wird. Beispiel: Nächste Woche werde ich nach Berlin fahren. Das Futur I zur Bezeichnung von zukünftigen Ereignissen und Aktionen wird aber eher selten benutzt. Oft wird das Futur I durch das Präsens ersetzt. Beispiel: Futur I Nächste Woche werde ich nach Berlin fahren. Präsens (oft:) Nächste Woche fahre ich nach Berlin. Das Futur wird dagegen oft zum Ausdruck einer Vermutung über die Gegenwart(!) oder die Zukunft benutzt. Beispiel: Vermutung über die Gegenwart Warum ist Martin heute nicht da? – Er wird krank sein. (=Ich vermute, dass er krank ist.) Beispiel: Vermutung über die Zukunft Wann kommt Martin? – Er wird gleich kommen. (=Ich vermute, dass er gleich kommt/kommen wird.) Futur II In seiner Grundbedeutung beschreibt das Futur II eine Aktion, die in Zukunft abgeschlossen (beendet) sein wird. Beispiel: In zwei Jahren werde ich mein Studium abgeschlossen haben. Das Futur II zur Bezeichnung einer Aktion, die in der Zukunft abgeschlossen sein wird, wird eher selten benutzt. Meist wird das Futur II durch das Perfekt ersetzt Beispiel: Futur II In zwei Jahren werde ich mein Studium abgeschlossen haben. Perfekt (oft:) In zwei Jahren habe ich mein Studium abgeschlossen. Wie das Futur I wird das Futur II häufig benutzt, um eine Vermutung auszudrücken. Das Futur II drückt eine Vermutung über die Vergangenheit(!) aus. Beispiel: Wo ist Martin? – Er wird nach Hause gegangen sein. (=Ich vermute, dass er nach Hause gegangen ist.) 43 Das Partizip I Das Partizip I Das Partizip I wird mit dem Infinitiv und der Endung – d gebildet. Infinitiv Partizip I singen singend gehen gehend tanzen tanzend Das Partizip I kann man als Adverb oder Attribut verwenden. Partizip I als Adverb Wie alle anderen Adverbien bekommt das Partizip I als Adverb keine Endung. Beispielsätze: Ein Mann geht singend durch den Park. Ein Kind sitzt schreiend im Kinderwagen. Eine Frau liegt schlafend auf der Wiese. Partizip I als Attribut Als Attribut bekommt das Partizip I dieselbe Endung wie das Adjektiv. Adjektiv Partizip I ein großer Mann ein singender Mann eine schöne Frau eine tanzende Frau ein schnelles Auto ein fahrendes Auto Wie das Adjektiv kann das Partizip I in allen Kasus vorkommen. Beispielsätze: Nominativ Eine tanzende Frau lächelte ihn an. Akkusativ Er sah einen schlafenden Mann auf einer Parkbank. Dativ Sie springt aus dem fahrenden Bus. Genitiv Er sah die Gesichter lachender Kinder. Auch das Partizip I reflexiv gebrauchter Verben kann als Attribut verwendet werden. 44 Das Partizip I Beispiel: reflexives Partizip als Adjektivattribut ein sich bewegendes Objekt Erweiterte Partizipialattribute Da Partizipien von einem Verb gebildet werden, können die Partizipien die Ergänzungen des Verbs behalten und mit diesen ein erweitertes Attribut bilden. Beispiel: erweitertes Attribut mit Partizip 1 der Autoverkehr der zunehmende Autoverkehr der stark zunehmende Autoverkehr der in Städten und Dörfern stark zunehmende Autoverkehr der in Städten und Dörfern seit vielen Jahren stark zunehmende Autoverkehr Durch erweiterte Partizipialattribute kann ein deutscher Satz sehr lang und komplex werden. Besonders in wissenschaftlichen Fachtexten ist das oft der Fall. Bedeutung des Partizips I Das Partizip I hat aktive Bedeutung und ist gleichzeitig. Adverbiales Partizip I: Gleichzeitigkeit Präsens Ein Mann geht singend durch den Park. Ein Mann geht durch den Park und singt. Ein Kind sitzt schreiend im Kinderwagen. Ein Kind sitzt im Kinderwagen und schreit. Eine Frau liegt schlafend auf der Wiese. Eine Frau liegt auf der Wiese und schläft. Adverbiales Partizip I: Gleichzeitigkeit Präteritum Ein Mann ging singend durch den Park. Ein Mann ging durch den Park und sang. Ein Kind saß schreiend im Kinderwagen. Ein Kind saß im Kinderwagen und schrie. Eine Frau lag schlafend auf der Wiese. Eine Frau lag auf der Wiese und schlief. Attributives Partizip I: Gleichzeitigkeit Präsens Ich höre einen singenden Mann. Ich höre einen Mann, der singt. Er sieht eine tanzende Frau. Er sieht eine Frau, die tanzt. Sie springt aus dem fahrenden Bus. Sie springt aus dem Bus, der fährt. 45 Das Partizip I Attributives Partizip I: Gleichzeitigkeit Präteritum Ich hörte einen singenden Mann. Ich hörte einen Mann, der sang. Er sah eine tanzende Frau. Er sah eine Frau, die tanzte. Sie sprang aus dem fahrenden Bus. Sie sprang aus dem Bus, der fuhr. Nominalisierung Man kann das Partizip I nominalisieren. Infinitiv Partizip I Nomen tanzen tanzend der Tanzende (mask.), die Tanzende (fem.), die Tanzenden (Pl.) Beispielsätze: Nominativ Die Tanzenden hatten viel Spaß. Akkusativ Er beobachtete die Tanzenden. Dativ Er sprach mit den Tanzenden. Genitiv Einige der Tanzenden waren völlig erschöpft Zur Deklination des Partizips I als Nomen siehe auch: „Die Deklination nominalisierter Adjektive“ sein + Partizip I Im Gegensatz zum Englischen kann man im Deutschen mit sein + Partizip I normalerweise keine Verbform bilden. Eine Kombination Partizip I + sein ist nur bei einigen Partizip-I-Formen möglich, die ihre verbale Bedeutung verloren haben und im heutigen Deutsch als Adjektive/Adverbien interpretiert werden. Beispiele: spannend Der Film ist spannend. unterhaltend Die Fernsehsendung ist unterhaltend. anstrengend Die Arbeit war anstrengend. anwesend Der Chef ist heute nicht anwesend. Nicht möglich ist aber: Beispiele: **Der Mann ist singend.** **Die Frau ist tanzend.** **Der Mann ist arbeitend.** ** kennzeichnet ungrammatische Sätze. 46 Das Partizip I Die englische Verlaufsform -ing wird im Deutschen z. B. durch das Adverb gerade ausdrückt: Beispiel: gerade Der Mann arbeitet gerade. Eine zweite, weit verbreitete Struktur, die der englischen Verlaufsform ähnlich ist, ist am + nominalisierter Infinitiv. Statt der Präposition am kann man auch beim benutzen. Diese Formen gelten im Deutschen aber als rein umgangssprachlich. Beispiele: am/beim + nominalisierter Infinitiv Sie sind am Essen. / Sie sind beim Essen. Ich bin am Arbeiten. / Ich bin beim Arbeiten. 47 Das Partizip II Das Partizip II Das Partizip II wird auch als Partizip Perfekt bezeichnet. Bei der Bildung des Partizip II lassen sich drei Gruppen von Verben unterscheiden: regelmäßige Verben, unregelmäßige Verben und gemischte Verben. Regelmäßige Verben Regelmäßige Verben bilden das Partizip II mit der Endung -t. Der Stammvokal verändert sich nicht. Stammverben haben zusätzlich das Präfix ge-, trennbare Verben das Infix -gePartizip II regelmäßiges Verb (ge-) + Verbstamm (ohne Vokaländerung) + -t Beispiele: Infinitiv Partizip II Stammverb fragen gefragt trennbares Präfix abfragen abgefragt nicht trennbares Präfix befragen befragt Eine eigene Gruppe der regelmäßigen Verben bilden die Verben mit der Endung -ieren. Sie bilden das Perfekt wie Verben mit nicht trennbarem Präfix ohne -ge-. Beispiel: Infinitiv Partizip II Endung –ieren studieren studiert Partizipien regelmäßiger Verben mit der Stammendung –d, -t, -m, -n haben die Endung –et. (Zur e-Erweiterung siehe auch im Kapitel „Die e-Erweiterung bei Verbstammendung auf -d und -t“) 48 Endung Infinitiv Partizip II -d reden geredet -t arbeiten gearbeitet -m atmen geatmet -n rechnen gerechnet Das Partizip II Unregelmäßige Verben Unregelmäßige Verben haben beim Partizip II immer die Endung –en. Der Stammvokal ändert sich bei manchen Verben. Stammverben haben zusätzlich das Präfix ge-, trennbare Verben das Infix -ge-. Partizip II unregelmäßiges Verb (ge)- + Verbstamm (mit/ohne Vokaländerung) + -en Beispiele: Infinitiv Partizip II Stammverb fahren gefahren (keine Vokaländerung) Stammverb schreiben geschrieben (Vokaländerung) Trennbares Präfix abfahren abgefahren (keine Vokaländerung) Trennbares Präfix abschreiben abgeschrieben (Vokaländerung) Nicht trennbares Präfix verfahren verfahren (keine Vokaländerung) Nicht trennbares Präfix verschreiben verschrieben (Vokaländerung) Gemischte Verben Gemischte Verben bilden das Partizip II mit der Endung –t. Der Stammvokal verändert sich. Stammverben haben zusätzlich das Präfix ge-, trennbare Verben das Infix -ge-. Partizip II gemischtes Verb (ge)- + Verbstamm (mit Vokaländerung) + -t Beispiele: Infinitiv Partizip II Stammverb bringen gebracht Trennbares Präfix beibringen beigebracht Nicht trennbares Präfix verbringen verbracht Verben mit zwei Partizip-II-Formen Das Verb hängen, das man transitiv und intransitiv benützen kann, hat ein regelmäßiges und ein unregelmäßiges Partizip. Beispiel: Partizip von hängen transitiv („Richtung“) = gehängt Ich habe die Jacke in den Schrank gehängt. intransitiv („Position)“ = gehangen Die Jacke ist (hat) im Schrank gehangen. Einige Verben mit zwei Bedeutungen haben ebenfalls zwei Partizipien. 49 Das Partizip II schleifen „glatt machen“ geschliffen Das Wasser hat die Steine glatt geschliffen. „hinter sich herziehen“ geschleift Er hat den Sack hinter sich her geschleift. “veranlassen“ bewogen Niemand weiß, was ihn zu dieser Tat bewogen hat. „Position verändern“ bewegt Er hat sich im Urlaub keinen Meter bewegt. bewegen schaffen „produzieren (Kunst)“ geschaffen Der Maler hat ein großes Werk geschaffen. „erfolgreich beenden“ geschafft Er hat die Prüfung beim ersten Mal geschafft. „Schafe rasieren“ geschoren Im Frühling werden die Schafe geschoren. „sich kümmern“ geschert Er hat sich nicht um seine Kinder geschert. „Gewicht messen“ gewogen Sie hat das Baby gewogen. „hin und her bewegen“ gewiegt Sie hat das Baby gewiegt. scheren wiegen Bei einigen Verben werden in der Umgangssprache unregelmäßige Partizipien gebildet. Standardsprachlich ist das regelmäßige Partizip. Beispiel: umgangssprachlich standardsprachlich streifen gestriffen gestreift winken gewunken gewinkt nießen genossen genießt schalten geschalten geschaltet falten gefalten gefaltet Die Verwendung des Partizips II Bildung von Verbformen Das Partizip II wird zur Bildung von Verbformen benutzt. Perfekt 50 Ich habe mein Studium abgeschlossen. Passiv Das Studium wurde abgeschlossen. Konjunktiv II Ich hätte das Studium nicht so schnell abgeschlossen. Futur II Nächstes Jahr werde ich mein Studium abgeschlossen haben. Das Partizip II Partizip II als Adverb Das Partizip II kann auch als Adverb verwendet werden. Wie alle anderen Adverbien bekommt das Partizip II als Adverb keine Endung. Beispielsätze: Ein Mann lag verletzt auf dem Boden. Ich trinke Bier am liebsten eisgekühlt. Partizip II als Attribut Als Attribut bekommt das Partizip II dieselben Endungen wie ein Adjektiv. Adjektiv Partizip II ein schwieriges Studium ein abgeschlossenes Studium ein neuer Supermarkt ein geöffneter Supermarkt eine aktuelle Studie eine gestern veröffentlichte Studie Das Partizip II kann in allen Kasus vorkommen. Beispielsätze: Nominativ Ein falsch geparktes Auto wurde abgeschleppt. Akkusativ Wir suchen einen geöffneten Supermarkt. Dativ Mit einem abgeschlossenen Studium findet man leicht eine Arbeit. Genitiv Der Autor der gestern veröffentlichten Studie ist Professor in Köln. Erweiterte Partizipialattribute mit Partizip II Da Partizipien von einem Verb gebildet werden, können die Partizipien die Ergänzungen des Verbs behalten und mit diesen ein erweitertes Attribut bilden. Durch erweiterte Partizipialattribute kann ein deutscher Satz sehr lang und komplex werden. Besonders in wissenschaftlichen Fachtexten ist das oft der Fall. Beispiel: eine Studie eine veröffentlichte Studie eine von der Europäischen Union veröffentlichte Studie eine letzte Woche von der Europäischen Union veröffentlichte Studie eine letzte Woche von der Europäischen Union in Brüssel veröffentlichte Studie 51 Das Partizip II Nominalisierung des Partizips II Man kann das Partizip II auch als Nomen verwenden. Infinitiv Partizip II Nomen verletzen verletzt Nomen: der Verletzte, die Verletzte, die Verletzten (Pl.) Das nominalisierte Partizip II kann in allen Kasus vorkommen. Beispielsätze: Nominativ Der Verletzte wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Akkusativ Der Arzt untersuchte den Verletzten. Dativ Die Krankenschwester sprach mit dem Verletzten. Genitiv Die Frau des Verletzten wurde informiert. Zur Deklination des Partizips II als Nomen siehe:„Die Deklination nominalisierter Adjektive“. Die Bedeutung des Partizips II Das Partizip II hat meist passive Bedeutung. Das Partizip II kann aber auch zustandspassivische oder aktive Bedeutung haben. Beispiele: Bedeutung des Partizips II passive Bedeutung die bei dem Erdbeben zerstörten Häuser = die Häuser, die bei dem Erdbeben zerstört wurden. zustandspassivische Bedeutung das seit drei Monaten geschlossene Geschäft = das Geschäft, das seit frei Monaten geschlossen ist. aktive Bedeutung der gerade angekommene Zug = der Zug, der gerade angekommen ist. Das Partizip II ist in der aktiven und passiven Bedeutung vorzeitig. Beispiele: vorzeitiges Partizip II passive Bedeutung Er sieht viele bei dem Erdbeben zerstörte Häuser. = Er sieht viele Häuser, die bei dem Erdbeben zerstört wurden. aktive Bedeutung Er geht zu dem gerade angekommenen Zug. = Er geht zu dem Zug, der gerade angekommen ist. In der zustandspassivischen Bedeutung ist das Partizip II gleichzeitig. 52 Das Partizip II Beispiel: gleichzeitiges Partizip II Gegenwart Er steht vor dem seit drei Monaten geschlossenen Geschäft. = Er steht vor dem Geschäft das seit drei Wochen geschlossen ist. Vergangenheit Er ging zu dem seit drei Monaten geschlossenen Geschäft. = Er ging zu dem Geschäft, das seit drei Monaten geschlossen war (ist).* *Hier ist auch Präsens zum Ausdruck von Gleichzeitigkeit möglich. 53 Der Imperativ Der Imperativ Der Imperativ richtet sich immer an einen oder mehrere Gesprächspartner, also an eine zweite Person. Deshalb unterscheidet man einen formellen und einen informellen Imperativ. Mit dem Imperativ sagt man dem Gesprächspartner, was er machen soll. Formeller Imperativ Der formelle Imperativ wird mit dem Infinitiv und der höflichen Anrede Sie gebildet. Formeller Imperativ Infinitiv + Sie Beispiel: Formeller Imperativ machen Machen Sie! fragen Fragen Sie! warten Warten Sie! arbeiten Arbeiten Sie! lesen Lesen Sie! sprechen Sprechen Sie! Der informelle Imperativ im Singular Der informelle Imperativ Singular wird aus der 2. Person Präsens gebildet, indem das Personalpronomen und die Personenendung weggelassen werden. Informeller Imperativ Singular 2. Person Präsens - Personalpronomen - Personenendung Bei regelmäßigen Verben entspricht der Imperativ dem Stamm des Infinitivs. Beispiel: informeller Imperativ Singular regelmäßiges Verb - machen Infinitiv 2. Person Singular Präsens Imperativ machen du mach-st Mach! Einige regelmäßige Verben haben bei bestimmten Stammendungen die Imperativendung -e. 54 Der Imperativ Beispiel: Verb 2. Person Singular Präsens Imperativ e-Erweiterung im Präsens: warten du wartest Warte!* rechnen du rechnest Rechne! reden du redest Rede!* atmen du atmest Atme! öffnen du öffnest Öffne! Stammendung –el: klingeln du klingelst Klingle! Stammendung -ig. entschuldigen du entschuldigst Entschuldige!* *Bei diesen Formen wird in der Umgangssprache häufig das –e am Ende weggelassen. Bei unregelmäßigen Verben lässt man ebenfalls bei der 2. Person Präsens Singular die Personenendung und das Personalpronomen weg. Unregelmäßige Verben mit Umlaut im Präsens haben aber beim Imperativ keinen Umlaut. Beispiel: informeller Imperativ Singular unregelmäßige Verben Infinitiv 2. Person Singular Präsens Imperativ lesen du liest Lies! fahren du fährst Fahr! Sonderformen der Hilfsverben Bei den Hilfsverben entsprechen die Imperativformen dem Verbstamm. Beim Hilfsverb sein entfällt die Endung -n. Beispiele: informeller Imperativ Singular Hilfsverben Infinitiv 2. Person Singular Präsens. Imperativ sein du bist Sei! haben du hast Hab! werden du wirst Werd(e)! 55 Der Imperativ Veralteter Imperativ Früher wurde der Imperativ im Deutschen bei allen Verben aus dem Verbstamm und der Endung -e gebildet; auch bei den unregelmäßigen Verben. Diese Formen sind heute veraltet und werden normalerweise nicht mehr benutzt. Beispiele: veraltet aktuell fragen (Frage!) Frag! machen (Mache!) Mach! lesen (Lese!) Lies! essen (Esse!) Iss! sprechen (Spreche!) Sprich! fahren (Fahre!) Fahr! laufen (Laufe!) Lauf! schlafen (Schlafe!) Schlaf! Der informelle Imperativ im Plural Der informelle Imperativ Plural entspricht bei allen Verben der 2. Person Präsens Plural ohne das Personalpronomen. 56 Informeller Imperativ Plural 2. Person Präsens Plural - Personalpronomen Beispiele: Verb 2. Person Präsens Plural Imperativ regelmäßige Verben machen ihr macht Macht! Verben mit e-Erweiterung im Präsens warten ihr wartet Wartet! rechnen ihr rechnet Rechnet! reden ihr redet Redet! Verben mit der Stammendung –el klingeln ihr klingelt Klingelt Verben mit der Stammendung -ig entschuldigen ihr entschuldigt Entschuldigt! unregelmäßige Verben lesen ihr lest Lest! Hilfsverben sein ihr seid Seid! haben ihr habt Habt! werden ihr werdet Werdet! Der Imperativ Übersicht: Informeller Imperativ regelmäßige Verben Präsens mit e-Erweiterung Infinitiv Imperativ Singular Imperativ Plural machen Mach! Macht! fragen Frag! Fragt! wählen Wähl! Wählt! aufmachen Mach auf! Macht auf! besuchen Besuch! Besucht! antworten Antworte! Antwortet! warten Warte!* Wartet! atmen Atme! Atmet! öffnen Öffne! Öffnet! rechnen Rechne! Rechnet! reden Rede!* Redet! einladen Lade ein!* Ladet ein! klingeln Klingle! Klingelt! sammeln Sammle! Sammelt! entschuldigen Entschuldige!* Entschuldigt! verteidigen Verteidige!* Verteidigt! unregelmäßige Verben (ohne Umlaut) lesen Lies! Lest! sprechen Sprich! Sprecht! essen Iss! Esst! unregelmäßige Verben (mit Umlaut) fahren Fahr! Fahrt! laufen Lauf! Lauft! schlafen Schlaf! Schlaft! sein Sei! Seid! haben Hab! Habt! werden Werd! Werdet! Stammendung –e Stammendung--ig Hilfsverben *Bei diesen Formen wird in der Umgangssprache häufig das –e am Ende weggelassen. 57 Liste: Unregelmäßige Verben Liste: Unregelmässige Verben Infinitiv 58 2. Person Präsens Präteritumstamm Partizip II Hilfsverb Konjunktivstamm befehlen du befiehlst befahl befohlen hat befähle, beföhle beginnen du beginnst begann begonnen hat begänne, begönne beißen du beißt biss gebissen hat bisse bergen du birgst barg geborgen hat bärge bersten du birst barst geborsten ist bärste bewegen du bewegst bewog bewogen hat bewöge biegen du biegst bog gebogen hat böge bieten du bietest bot geboten hat böte binden du bindest band gebunden hat bände bitten du bittest bat gebeten hat bäte blasen du bläst blies geblasen hat bliese bleiben du bleibst blieb geblieben ist bliebe bleichen du bleichst blich geblichen hat bliche braten du brätst briet gebraten hat briete brechen (1) du brichst brach gebrochen hat bräche brechen (2) du brichst brach gebrochen ist bräche dringen du dringst drang gedrungen ist dränge empfangen du empfängst empfing empfangen hat empfinge empfehlen du empfiehlst empfahl empfohlen hat empföhle, empfähle empfinden du empfindest empfand empfunden hat empfände erbleichen du erbleichst erblich erblich ist erbliche erklimmen du erklimmst erklomm erklommen hat erklömme erlöschen du erlischst erlosch erloschen ist erlösche erschrecken du erschrickst erschrak erschrocken ist erschräke essen du isst aß gegessen hat äße fahren (1) du fährst fuhr gefahren hat führe fahren (2) du fährst fuhr gefahren ist führe fallen du fällst fiel gefallen ist fiele fangen du fängst fing gefangen hat finge fechten du fichtst (fechtest) focht gefochten hat föchte finden du findest fand gefunden hat fände flechten du flichtst (flechtest) flocht geflochten hat flöchte fliegen (1) du fliegst flog geflogen hat flöge fliegen (2) du fliegst flog geflogen ist flöge fliehen du fliehst floh geflohen ist flöhe fließen (du fließt) floss geflossen ist flösse Liste: Unregelmäßige Verben fressen du frisst fraß gefressen hat fräße frieren du frierst fror gefroren hat fröre geben du gibst gab gegeben hat gäbe gebären du gebierst gebar geboren hat gebäre gedeihen du gedeihst gedieh gediehen ist gediehe gehen du gehst ging gegangen ist ginge gelingen (du gelingst) gelang gelungen ist gelänge gelten du giltst galt gegolten hat gälte, gölte genesen du genest genas genesen ist genäse genießen du genießt genoss genossen hat genösse geschehen (du geschiehst) geschah geschehen ist geschähe gewinnen du gewinnst gewann gewonnen hat gewänne, gewönne gießen du gießt goss gegossen hat gösse gleichen du gleichst glich geglichen hat gliche gleiten du gleitest glitt geglitten ist glitte graben du gräbst grub gegraben hat grübe greifen du greifst griff gegriffen hat griffe haben du hast hatte gehabt hat hätte halten du hältst hielt gehalten hat hielte hängen du hängst hing gehangen ist/hat hinge heben du hebst hob gehoben hat höbe, hübe heißen du heißt hieß geheißen hat hieße helfen du hilfst half geholfen hat hälfe, hülfe klingen du klingst klang geklungen hat klänge kneifen du kneifst kniff gekniffen hat kniffe kommen du kommst kam gekommen ist käme kriechen du kriechst kroch gekrochen ist kröche laden du lädst lud geladen hat lüde lassen du lässt ließ gelassen hat ließe laufen du läufst lief gelaufen ist liefe leiden du leidest litt gelitten hat litte leihen du leihst lieh geliehen hat liehe lesen du liest las gelesen hat läse lügen du lügst log gelogen hat läge meiden du meidest mied gemieden hat miede messen du misst maß gemessen hat mäße misslingen (du misslingst) misslang misslungen ist misslänge nehmen du nimmst nahm genommen hat nähme pfeifen du pfeifst pfiff gepfiffen hat pfiffe 59 Liste: Unregelmäßige Verben 60 pflegen du pflegst pflog gepflogen hat pflöge preisen du preist pries gepriesen hat priese quellen (du quillst) quoll gequollen ist quölle raten du rätst riet geraten hat riete reiben du reibst rieb gerieben hat riebe reißen du reißt riss gerissen hat risse reiten (1) du reitest ritt geritten hat ritte reiten (2) du reitest ritt geritten ist ritte riechen du riechst roch gerochen hat röche ringen du ringst rang gerungen hat ränge rinnen (du rinnst) rann geronnen ist ränne, rönne rufen du rufst rief gerufen hat riefe saufen du säufst soff gesoffen hat söffe schaffen du schaffst schuf geschaffen hat schüfe scheiden (1) du scheidest schied geschieden hat schiede scheiden (2) du scheidest schied geschieden ist schiede scheinen du scheinst schien geschienen hat schiene schelten du schiltst schalt gescholten hat schölte scheren du scherst schor geschoren hat schöre schieben du schiebst schob geschoben hat schöbe schießen du schießt schoss geschossen hat schösse schlafen du schläfst schlief geschlafen hat schliefe schlagen du schlägst schlug geschlagen hat schlüge schleichen du schleichst schlich geschlichen ist schliche schleifen du schleifst schliff geschliffen hat schliffe schließen du schließt schloss geschlossen hat schlösse schlingen du schlingst schlang geschlungen hat schlänge schmeißen du schmeißt schmiss geschmissen hat schmisse schmelzen (1) du schmilzt schmolz geschmolzen hat schmölze schmelzen (2) du schmilzt schmolz geschmolzen ist schmölze schneiden du schneidest schnitt geschnitten hat schnitte schreiben du schreibst schrieb geschrieben hat schriebe schreien du schreist schrie geschrie(e)n hat schrie schreiten du schreitest schritt geschritten ist schritte schweigen du schweigst schwieg geschwiegen hat schwiege schwellen (du schwillst) schwoll geschwollen ist schwölle schwimmen du schwimmst schwamm geschwommen ist/hat schwömme, schwämme schwinden du schwindest schwand geschwunden ist schwände Liste: Unregelmäßige Verben schwingen du schwingst schwang geschwungen hat schwänge sehen du siehst sah gesehen hat sähe sein du bist war gewesen ist wäre singen du singst sang gesungen hat sänge sinken du sinkst sank gesunken ist sänke sinnen du sinnst sann gesonnen hat sänne, sönne sitzen du sitzt saß gesessen ist/hat säße speien du speist spie gespie(e)n hat spie spinnen du spinnst spann gesponnen hat spönne, spänne sprechen du sprichst sprach gesprochen hat spräche sprießen (du sprießt) spross gesprossen ist sprösse springen du springst sprang gesprungen ist spränge stechen du stichst stach gestochen hat stäche stehen du stehst stand gestanden ist/hat stände, stünde stehlen du stiehlst stahl gestohlen hat stähle steigen du steigst stieg gestiegen ist stiege sterben du stirbst starb gestorben ist stärbe, stürbe stinken du stinkst stank gestunken hat stänke stoßen (1) du stößt stieß gestoßen hat stieße stoßen (2) du stößt stieß gestoßen ist stieße streichen du streichst strich gestrichen hat striche streiten du streitest stritt gestritten hat stritte tragen du trägst trug getragen hat trüge treffen du triffst traf getroffen hat träfe treiben du treibst trieb getrieben hat triebe treten du trittst trat getreten hat träte trinken du trinkst trank getrunken hat tränke trügen (du trügst) trog getrogen hat tröge tun du tust tat getan hat täte verderben du verdirbst verdarb verdorben hat verdärbe, verdürbe verdrießen du verdrießt verdross verdrossen hat verdrösse vergessen du vergisst vergaß vergessen hat vergäße verlieren du verlierst verlor verloren hat verlöre verschleißen du verschleißt verschliss verschlissen hat verschlisse verzeihen du verzeihst verzieh verziehen hat verziehe wachsen du wächst wuchs gewachsen ist wüchse waschen du wäschst wusch gewaschen hat wüsche weichen du weichst wich gewichen ist wiche weisen du weist wies gewiesen hat wiese 61 Liste: Unregelmäßige Verben werben du wirbst warb geworben hat würbe werden du wirst wurde geworden ist würde werfen du wirfst warf geworfen hat würfe wiegen du wiegst wog gewogen hat wöge winden du windest wand gewunden hat wände wringen du wringst wrang gewrungen hat wränge ziehen du ziehst zog gezogen hat zöge zwingen du zwingst zwang gezwungen hat zwänge Liste: Gemischte Verben brennen du brennst brannte gebrannt hat brennte bringen du bringst brachte gebracht hat brächte denken du denkst dachte gedacht hat dächte kennen du kennst kannte gekannt hat kennte nennen du nennst nannte genannt hat nennte rennen du rennst rannte gerannt ist rennte wissen du weißt wußte gewusst hat wüßte Liste: Modalverben dürfen du darfst durfte gedurft hat dürfte können du kannst konnte gekonnt hat könnte möchten du möchtest mögen du magst mochte gemocht hat möchte müssen musst musste gemusst hat müsste sollen sollst sollte gesollt hat sollte wollen willst wollte gewollt hat wollte Liste: Unregelmässige Verben im Übergang backen du bäckst buk backte (gebackt) dingen du dingst dang gedungen dingte gedingt drosch gedroschen dreschen 62 du drischst gebacken hat büke hat dänge backte dingte hat drösche, dräsche Liste: Unregelmäßige Verben gären glimmen hauen küren melken (du gärst) du glimmst du haust du kürst du melkst dreschte gedrescht gor gegoren gärte gegärt glomm geglommen glimmte (geglimmt) hieb gehauen haute gehaut kor gekoren kürte gekürt molk gemolken melkte gemelkt gesogen saugen du saugst sog saugte gesaugt schallen (du schallst) scholl geschallt schallte geschallt geschunden schinden du schindest schund schindete geschindet schnauben du schnaubst schnob geschnoben schnaubte geschnaubt sott gesotten siedete gesiedet spies gespiesen speiste gespeist stob gestoben stiebte gestiebt getroffen sieden speisen stieben du siedest du speist (du stiebst) triefen du triefst troff triefte getrieft wägen du wägst wog gewogen wägte gewägt wob gewoben webte gewebt weben du webst dreschte hat göre gärte hat glömme glimmte hat hiebe haute hat köre kürte hat mölke melkte hat söge hat schölle saugte schallte hat schünde hat schnöbe schindete schnaubte hat sötte siedete hat spiese speiste hat stöbe stiebe hat tröffe hat wöge triefte wägte hat wöbe webte Liste: Gemischte Verben im Übergang senden* du sendest sandte gesandt sendete gesendet wenden du wendest wandte gewandt wendete gewendet hat sendete hat wendete *nur in der Bedeutung schicken 63 Teil 2: Spezielle Verben 65 Verben mit Präfix Verben mit Präfix Ein Präfix (Vorsilbe) ist eine Silbe, die vor dem Verb steht, und mit diesem ein neues Verb bildet. Beispiel: Präfix Verb neues Verb auf- machen aufmachen Einige Präfixe werden im Satz wieder vom Verbstamm getrennt. Andere Präfixe sind nicht trennbar. trennbares Präfix: aufaufmachen nicht trennbares Präfix: beEr macht das Fenster auf. besuchen: Ich besuche meinen Freund. Trennbare und nicht trennbare Präfixe unterscheiden sich durch die Betonung. Trennbare Präfixe werden betont, so dass der Wortakzent auf dem Präfix liegt. Nicht trennbare Präfixe werden nicht betont. Der Wortakzent liegt auf dem Verbstamm. Beispiele: auf-mach-en trennbar: Wortakzent auf dem Präfix be-such-en nicht trennbar: Wortakzent auf dem Verbstamm Eine dritte Gruppe von Präfixen kann trennbar oder nicht trennbar sein. Manchmal sind zwei Verben orthografisch gleich, aber ihre Bedeutung und die Betonung ist verschieden. Beispiel um-schreib-en trennbar: Wortakzent auf dem Präfix um-schreib-en nicht trennbar: Wortakzent auf dem Verbstamm Trennbare Verben Verben mit trennbarem Präfix nennt man trennbare Verben. Bei trennbaren Verben wird im Präsens und Präteritum das Präfix vom Stamm getrennt. Präsens Präteritum ich mache auf ich machte auf du machst auf du machtest auf er macht auf er machte auf wir machen auf wir machten auf ihr macht auf ihr machtet auf sie machen auf sie machten auf Beim Partizip II (Perfekt) steht -ge- zwischen Präfix und Verbstamm. 66 Infinitiv Partizip II aufmachen aufgemacht Verben mit Präfix Alle Zeitformen lauten: Präsens Er macht das Fenster auf. Präteritum Er machte das Fenster auf. Perfekt Er hat das Fenster aufgemacht. Plusquamperfekt Er hatte das Fenster aufgemacht. Futur 1 Er wird das Fenster aufmachen. Futur 2 Er wird das Fenster aufgemacht haben. Bei Fragesätzen im Präsens und Präteritum und beim Imperativ wird das Präfix ebenfalls getrennt. Satzfrage Macht(e) er das Fenster auf? W-Frage Warum macht(e) er das Fenster auf? Imperativ Mach das Fenster auf! Keine Trennung des Präfixes vom Verbstamm erfolgt beim Infinitiv, im Nebensatz und beim Partizip I. Infinitiv Der Zug sollte pünktlich abfahren. Nebensatz Er sah, dass der Zug abfährt. Partizip I ein abfahrender Zug. Nicht getrennt ist das Präfix auch beim Infinitiv mit zu. Zu steht zwischen Präfix und Verbstamm. Infinitiv mit zu Er versuchte, pünktlich abzufahren. Die folgenden Präfixe sind trennbar: ab-, an-, auf-, aus-, auseinander-, bei-, ein-, empor-, entgegen-, entlang-, entzwei-, fern-, fest-, fort-, für-, gegen-, gegenüber-, heim-, hinterher-, hoch-, los-, mit-, nach-, neben-, nieder-, vor-, weg-, weiter-, wieder-, zu-, zurecht-, zurück-, zusammen-, da-, hin-, herTrennbare Kombinationen mit zwei Präfixen Kombinationen von zwei trennbaren Präfixen sind ebenfalls trennbar. Beide Präfixe werden gemeinsam vom Verb getrennt, Kombination: trennbar + trennbar = trennbar (beide Präfixe zusammen) Beispiel: hereinkommen Beispiel trennbares Präfix trennbares Präfix Verbstamm her- ein- kommen Er kommt herein. Es gibt die folgenden Kombinationen von zwei trennbaren Präfixen: 67 Verben mit Präfix herab-, heran-, herauf-, heraus-, herbei-, herein-, hernieder-, herüber-, herum-, herunter-, hervor-, herzu-, hinab-, hinan-, hinauf-, hinaus-, hinein-, hinüber-, hinunter-, hinweg-, hinzu-, vorab-, voran-, vorauf-, voraus-, vorbei-, vorweg-, vorher-, vorüberBei Kombinationen mit da- werden ebenfalls beide Präfixe zusammen getrennt. Kombinationen: da- + trennbar = trennbar (beide Präfixe zusammen) Beispiel: dagegensprechen Beispiel trennbares Präfix trennbares Präfix Verbstamm da- gegen- sprechen Es spricht nichts dagegen, dass wir den Vertrag unterschreiben. Es gibt die folgenden Kombinationen von da und trennbaren Präfixen dabei-, dafür-, dagegen-, daher-, dahin-, dahinter-, daneben-, daran-, darauf-, darein-, darüber-, darunter-, davon-, davor-, dazu-, dazwischenBei Kombinationen von einem trennbaren Präfix mit einem nicht trennbaren Präfix steht das trennbare Präfix vor dem nicht trennbaren und ist trennbar. Kombination trennbar + nicht trennbar = trennbar (beim 1.Präfix) Beispiel: vorbereiten Beispiel trennbares Präfix nicht trennbares Präfix Verbstamm vor- be- reiten Er bereitet seine Prüfung sehr intensiv vor. Es gibt die folgenden Kombinationen von trennbaren und nicht trennbaren Präfixen vorbe-, vorent-, vorver- Nicht trennbare Verben Verben mit nicht trennbarem Präfix heißen nicht trennbare Verben. Bei nicht trennbaren Verben wird das Präfix nie vom Verbstamm getrennt. Präsens ich besuche du besuchst er besucht wir besuchen ihr besucht sie besuchen 68 Verben mit Präfix Alle Zeitformen lauten: Präsens Ich besuche meinen Freund. Präteritum Ich besuchte meinen Freund. Perfekt Ich habe meinen Freund besucht. Plusquamperfekt Ich hatte meinen Freund besucht. Futur 1 Ich werde meinen Freund besuchen. Futur 2 Ich werde meinen Freund besucht haben. Das Präfix wird auch bei Fragesätzen und beim Imperativ niemals getrennt. Satzfrage Besuchst du deinen Freund? W-Frage Warum besuchst du deinen Freund nicht? Imperativ Besuch deinen Freund! Die 5 wichtigsten nicht trennbaren Präfixe sind: be-, ent-, er-, ver-, zerAußerdem sind folgende Präfixe nicht trennbar: hinter-, miss-, fehl-, a-, de(s)-, dis-, ge-, im-, in-, non-, re-, unNicht trennbare Kombinationen mit zwei Präfixen Bei Kombinationen von einem nicht trennbaren Präfix mit einem trennbaren Präfix steht das nicht trennbare Präfix vor dem trennbaren und ist nicht trennbar. Kombination: nicht trennbar + trennbar = nicht trennbar Beispiel: verabschieden Beispiel nicht trennbares Präfix trennbares Präfix Verbstamm ver- ab- schieden Sie verabschiedet sich von ihrer Familie. Es gibt die folgenden Kombinationen von nicht trennbaren und trennbaren Präfixen: beauf-, beab-, beein-, benach-, bevor-, verab-, veran-, veraus-, verein-, verun- 69 Verben mit Präfix Verben, die sowohl trennbar als auch nicht trennbar sind Fünf Präfixe können sowohl trennbar als auch nicht trennbar sein. durch-, über-, unter-, um-, widerBeispiel: durchschneiden (trennbar) durchqueren (nicht trennbar) Er schneidet das Band durch. Er durchquerte den Park. Formbildung und Satzstruktur entsprechen jeweils den trennbaren bzw. nicht trennbaren Verben. durchschneiden (trennbar) durchqueren (nicht trennbar) ich schneide durch ich durchquere du schneidest durch du durchquerst er schneidet durch er durchquert wir schneiden durch wir durchqueren ihr schneidet durch ihr durchquert sie schneiden durch sie durchqueren Weitere Beispiele: trennbar nicht trennbar durchfallen Er fällt bei der Prüfung sicher durch. durchqueren Auf seinem Weg durchquert er den Park. überkochen Die Suppe kocht über. überfallen Der Bankräuber überfällt eine Bank. umziehen Wir ziehen nächste Woche um. umgeben Ein Gartenzaun umgibt das Haus. untergehen Das Schiff ging bei einem Sturm unter. unterschreiben Er unterschreibt das Anmeldeformular. widerspiegeln Das Wasser spiegelt die Bäume wider. widerrufen Der Zeuge widerruft seine Aussage. Das Präfix wieder- ist normal immer trennbar. Einzige Ausnahme ist das Verb wiederholen. trennbar wiederholen nicht trennbar Der Nachbar nimmt dem Kind den Ball weg, aber der Vater holt in wieder. wiederholen Der Student wiederholt die Vokabeln. Manchmal gibt es zwei gleich geschriebene Verben mit verschiedener Bedeutung. Eines der Verben ist trennbar, das andere nicht trennbar. Im Infinitiv unterscheiden sich die Verben nur durch den Wortakzent. umschreiben (trennbar) 70 umschreiben (nicht trennbar) =verändern, neu schreiben =ein Wort mit anderen Worten erklären Der Journalist schreibt den Text um. Der Lehrer umschreibt das Wort. Verben mit Präfix Entsprechend unterscheidet sich auch die Perfektbildung. trennbar: umschreiben – umgeschrieben nicht trennbar: umschreiben – umschrieben Der Journalist hat den Text umgeschrieben. Der Lehrer hat das Wort umschrieben. Weitere Beispiele: trennbar nicht trennbar durchlaufen Er läuft seine Sportschuhe sehr schnell durch, weil er jeden Tag Sport macht.. Bei seinem Praktikum durchläuft er verschiedene Abteilungen der Firma. durchreisen Wir reisen hier nur durch. Wir durchreisen viele Länder. durchschauen Der Lehrer schaut alle Tests noch einmal durch. Er durchschaut den Trick. durchschneiden Er schneidet das Band durch. Die neue Straße durchschneidet den Park. übersetzen Er setzte mit dem Boot ans andere Ufer über. Er übersetzte das Buch von Hermann Hesse. übertreten Mein Nachbar tritt zum Christentum über. Ein Krimineller übertritt das Gesetz. überwerfen Weil es kalt wird, wirft sie sich schnell eine Jacke über. (=überziehen) Er überwirft sich mit seinem Chef. überziehen Weil es kalt wird zieht sie sich schnell eine Jacke über. (=überwerfen) Mein Freund überzieht jeden Monat sein Konto. umfahren Der Autofahrer fährt den Baum um. Der Autofahrer umfährt den Baum. untergraben Der Gärtner gräbt das Laub unter. Der schlechte Lohn untergräbt die Motivation der Mitarbeiter. 71 Liste: Präfixe Liste: Präfixe Trennbare Präfixe ab-, an-, auf-, aus-, auseinander-, bei-, ein-, empor-, entgegen-, entlang-, entzwei-, fern-, fest-, fort-, für-, gegen-, gegenüber-, heim-, hinterher-, hoch-, los-, mit-, nach-, neben-, nieder-, vor-, weg-, weiter-, zu-, zurecht-, zurück-, zusammen-, da-, hin-, herKombination trennbar + trennbar = trennbar herab-, heran-, herauf-, heraus-, herbei-, herein-, hernieder-, herüber-, herum-, herunter-, hervor-, herzu-, hinab-, hinan-, hinauf-, hinaus-, hinein-, hinüber-, hinunter-, hinweg-, hinzu-, vorab-, voran-, vorauf-, voraus-, vorbei-, vorweg-, vorher-, vorüberKombination trennbar + nicht trennbar = trennbar (1.Präfix) vorbe-, vorent-, vorverKombinationen mit da- = trennbar (beide Präfixe) dabei-, dafür-, dagegen-, daher-, dahin-, dahinter-, daneben-, daran-, darauf-, darein-, darüber-, darunter-, davon-, davor-, dazu-, dazwischen- Nicht trennbare Präfixe (Verben) Die 5 häufigsten nicht trennbaren Präfixe sind: be-, ent-, er-, ver-, zeraußerdem nicht trennbar: hinter-, miss-, fehl-, a-, de(s)-, dis-, ge-, im-, in-, non-, re-, unKombination nicht trennbar + trennbar = nicht trennbar beauf-, beab-, beein-, benach-, bevor-, verab-, veran-, veraus-, verein-, verun-- Präfixe, die sowohl trennbar als auch nicht trennbar sind durch-, über-, unter-, um-, wider- 72 Die Verben haben, sein und werden Die Verben haben, sein und werden Die Verben sein, haben und werden kann man als Vollverben, als Hilfsverben, als Funktionsverb und in einigen speziellen Konstruktionen benutzen. Vollverb Das Verb wird wie ein normales Verb benutzt. Hilfsverb Das Verb benutzt man um Verbformen zu bilden. Funktionsverb Das Verb ist Teil einer festen Nomen-Verb- bzw. Adjektiv-Verb-Verbindung. Spezielle Konstruktionen Die Verben sein und haben bilden in Verbindung mit zu Grammatikkonstruktionen, die in ihrer Bedeutung Modalverben entsprechen. Das Verb: sein Vollverb: Ich bin Student. Das Wetter ist kalt. Es ist 15.00 Uhr. (Uhrzeit) Hilfsverb:* Er ist nach Hause gefahren. Perfekt Er war nach Hause gefahren. Plusquamperfekt Er wird zu Hause angekommen sein. Futur II Ich wäre nach Hause gefahren. Konjunktiv 2 Vergangenheit mit sein Sie sei nach Hause gefahren. Konjunktiv 1 Vergangenheit mit sein * nur die wichtigsten Formen Funktionsverb: Die Katastrophenhelfer sind pausenlos im Einsatz. im Einsatz sein Die Tankstelle ist 24 Stunden in Betrieb. in Betrieb sein Das Gesetz ist seit Anfang August in Kraft. in Kraft sein Spezielle Konstruktionen: Die Krankheit ist nicht zu heilen. sein zu + Infinitiv 73 Die Verben haben, sein und werden Das Verb: haben Vollverb: Ich habe kein Geld. Ich habe einen Bruder und zwei Schwestern. Hilfsverb:* Sie hat den Lehrer gefragt. Perfekt Sie hatte den Lehrer gefragt. Plusquamperfekt Sie wird den Lehrer gefragt haben. Futur 2 Ich hätte den Lehrer gefragt. Konjunktiv 2 Vergangenheit mit haben Sie habe den Lehrer gefragt. Konjunktiv 1 Vergangenheit mit haben Funktionsverb: Meine Schwester hat Angst vor großen Hunden. Angst haben vor Ich habe die Möglichkeit, den Job zu wechseln. die Möglichkeit haben Er hat es eilig nach Hause zu kommen. (es) eilig haben Du hast recht. recht haben Spezielle Konstruktionen: Alle Teilnehmer haben pünktlich zu erscheinen. 74 haben zu + Infinitiv (=müssen) Die Verben haben, sein und werden Das Verb: werden Vollverb: Er wird Lehrer. Das Wetter wird morgen besser. Es wird kalt. Eine Variante des Vollverbs werden ist werden zu, das die Bedeutung hat sich zu etwas entwickeln. Er wurde zu einem Verräter. auch: Er wurde ein Verräter. Der Wind wurde zu einem Sturm. auch: Der Wind wurde ein Sturm. Hilfsverb:* Ich werde nächstes Jahr zum Studium nach Frankreich gehen. Futur 1 In fünf Jahren werde ich mein Studium abgeschlossen haben. Futur 2 Ich würde gerne in Deutschland studieren. Konjunktiv 2 mit würde Er werde das Auto kaufen. Konjunktiv I Futur Funktionsverb: Ihm wird die Ehre zuteil, die Olympischen Spiele zu eröffnen. zuteil werden Die Mannschaft wurde den eigenen Ansprüchen nicht gerecht. gerecht werden Die Polizei konnte der Situation Herr werden. Herr werden 75 Die Verben haben, sein und werden Alle Verbformen Aktiv Indikativ: sein, haben, werden Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt Futur I Futur II 76 sein haben werden ich bin ich habe ich werde du bist du hast du wirst er ist er hat er wird wir sind wir haben wir werden ihr seid ihr habt ihr werdet sie sind sie haben sie werden ich war ich hatte ich wurde du warst du hattest du wurdest er war er hatte er wurde wir waren wir hatten wir wurden ihr wart ihr hattet ihr wurdet sie waren sie hatten sie wurden ich bin gewesen ich habe gehabt ich bin geworden du bist gewesen du hast gehabt du bist geworden er ist gewesen er hat gehabt er ist geworden wir sind gewesen wir haben gehabt wir sind geworden ihr seid gewesen ihr habt gehabt ihr seid geworden sie sind gewesen sie haben gehabt sie sind geworden ich war gewesen ich hatte gehabt ich war geworden du warst gewesen du hattest gehabt du warst geworden er war gewesen er hatte gehabt er war geworden wir waren gewesen wir hatten gehabt wir waren geworden ihr wart gewesen ihr hattet gehabt ihr wart geworden sie waren gewesen sie hatten gehabt sie waren geworden ich werde sein ich werde haben ich werde werden du wirst sein du wirst haben du wirst werden er wird sein er wird haben er wird werden wir werden sein wir werden haben wir werden werden ihr werdet sein ihr werdet haben ihr werdet werden sie werden sein sie werden haben sie werden werden ich werde gewesen sein ich werde gehabt haben ich werde geworden sein du wirst gewesen sein du wirst gehabt haben du wirst geworden sein er wird gewesen sein er wird gehabt haben er wird geworden sein wir werden gewesen sein wir werden gehabt haben wir werden geworden sein ihr werdet gewesen sein ihr werdet gehabt haben ihr werdet geworden sein sie werden gewesen sein sie werden gehabt haben sie werden geworden sein Die Modalverben Die Modalverben (I) Einführung Modalverben Modalverben benutzt man normalerweise zusammen mit einem anderen Verb. Das Modalverb wird konjugiert und das zweite Verb steht im Infinitiv. Inhaltlich entspricht das zweite Verb einer AkkusativErgänzung (Frage: was?). Modalverb können Ich kann (?) Was kannst du? Ich kann singen. Es gibt fünf Modalverben: können, wollen, müssen, sollen und dürfen. Das Modalverb möchten existiert nur im Präsens als Variante von wollen. Normale Verben (Vollverben) können ein zweites Verb nur mit einem Infinitiv mit zu ergänzen. Verb beginnen Ich beginne (?) Was beginnst du? Ich beginne zu studieren. Neben den Modalverben existieren aber noch einige Verben, die wie die Modalverben mit einem zweiten Verb ohne Infinitiv mit zu kombiniert werden können, normalerweise aber eine andere Ergänzung haben. Verb (normal mit Akkusativ) lernen Ich lerne (?) Was lernst du? Ich lerne meine Vokabeln. Verb (mit Verb 2 als Ergänzung) lernen Ich lerne (?) Was lernst du? Ich lerne singen. Zu dieser Gruppe gehören einerseits mögen, lassen und (nicht) brauchen und andererseits die Verben sehen, stehen, fühlen, helfen, hören, bleiben, gehen, fahren, kommen, lernen, lehren. Die Konjugation der Modalverben Präsens Die Modalverben (außer sollen) ändern den Stammvokal. können wollen müssen dürfen sollen ich kann ich will ich muss ich darf ich soll Im Gegensatz zu Vollverben haben die Modalverben in der 1. und 3. Person Singular keine Personenendung. fragen können (Modalverb) 1. Person Singular ich frage ich kann 3. Person Singular er fragt er kann 77 Die Modalverben Alle Formen der Modalverben im Präsens lauten: können wollen möchten sollen müssen dürfen ich kann ich will ich möchte ich soll ich muss ich darf du kannst du willst du möchtest du sollst du musst du darfst er kann er will er möchte er soll er muss er darf wir können wir wollen wir möchten wir sollen wir müssen wir dürfen ihr könnt ihr wollt ihr möchtet ihr sollt ihr müsst ihr dürft sie können sie wollen sie möchten sie sollen sie müssen sie dürfen Präteritum Der Präteritumstamm der Modalverben wollen und sollen wird regelmäßig gebildet. Der Präteritumstamm von können, müssen und dürfen wechselt den Stammvokal. wollen sollen wollte sollte regelmäßig können müssen dürfen konnte musste durfte mit Vokalwechsel Alle Formen der Modalverben im Präteritum lauten: können wollen sollen müssen dürfen ich konnte ich wollte ich sollte ich musste ich durfte du konntest du wolltest du solltest du musstest du durftest er konnte er wollte er sollte er musste er durfte wir konnten wir wollten wir sollten wir mussten wir durften ihr konntet ihr wolltet ihr solltet ihr musstet ihr durftet sie konnten sie wollten sie sollten sie mussten sie durften Perfekt Standardsprachlich wird das Perfekt bei den Modalverben mit dem Präsens des Hilfsverbs haben, dem Infinitiv des Modalverbs und dem Infinitiv des Vollverbs („zweimal Infinitiv“) gebildet. Perfekt mit Modalverb 78 Präsens von haben + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Modalverb Präsens Perfekt Ich muss arbeiten. Ich habe arbeiten müssen. Mein Bruder kann gut Fußball spielen. Mein Bruder hat gut Fußball spielen können. Ich will im Sommer nach Australien reisen. Ich habe im Sommer nach Australien reisen wollen. Ich möchte nach Italien fahren. Ich habe nach Italien fahren wollen. (*) Die Modalverben *Das Modalverb möchten ist eine höfliche Variante von wollen und existiert nur im Präsens. In allen anderen Zeiten, also auch im Perfekt, wird möchten durch wollen ersetzt. Alle Formen im Perfekt lauten: Beispiel: müssen ich habe arbeiten müssen du hast arbeiten müssen er hat arbeiten müssen wir haben arbeiten müssen ihr habt arbeiten müssen sie haben arbeiten müssen In der gesprochenen Sprache hört man auch die Perfekt-Variante mit dem Partizip II des Modalverbs Perfekt mit Modalverb (Variante) Präsens von haben + Infinitiv Vollverb + Partizip II Modalverb Präsens Perfekt (umgangssprachlich) Ich muss arbeiten. Ich habe arbeiten gemusst. Wenn das Modalverb ohne Vollverb gebraucht wird, benutzt man auch standardsprachlich das Partizip II des Modalverbs. [Siehe dazu auch „Modalverb ohne Vollverb“.] Perfekt mit Modalverb (ohne Vollverb) Präsens von haben + Partizip II Modalverb Beispiel: Modalverb ohne Vollverb Präsens Perfekt Anna wollte zu ihrer Schwester. Anna hat zu ihrer Schwester gewollt. Anna muss zum Arzt. Anna hat zum Arzt gemusst. Plusquamperfekt Standardsprachlich wird das Perfekt bei den Modalverben mit dem Präteritum des Hilfsverbs haben, dem Infinitiv des Modalverbs und dem Infinitiv des Vollverbs („zweimal Infinitiv“) gebildet. Plusquamperfekt mit Modalverb Präteritum von haben + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Modalverb Präsens Plusquamperfekt Ich muss arbeiten. Ich hatte arbeiten müssen. Mein Bruder kann gut Fußball spielen. Mein Bruder hatte gut Fußball spielen können. Ich will im Sommer nach Australien reisen. Ich hatte im Sommer nach Australien reisen wollen. Ich möchte nach Italien fahren. Ich hatte nach Italien fahren wollen. (*) 79 Die Modalverben *Das Modalverb möchten ist eine höfliche Variante von wollen und existiert nur im Präsens. In allen anderen Zeiten, also auch im Plusquamperfekt, wird möchten durch wollen ersetzt. Alle Formen im Plusquamperfekt lauten: Beispiel: müssen ich hatte arbeiten müssen du hattest arbeiten müssen er hatte arbeiten müssen wir hatten arbeiten müssen ihr hattet arbeiten müssen sie hatten arbeiten müssen Futur I Futur I der Modalverben wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Infinitiv des Vollverbs und dem Infinitiv des Modalverbs („zweimal Infinitiv“) gebildet. Futur I mit Modalverb Präsens von werden + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Modalverb Präsens Futur I Ich muss arbeiten. Ich werde arbeiten müssen. Er kann das Auto kaufen. Er wird das Auto kaufen können. Alle Formen im Futur I lauten: Beispiel: müssen ich werde arbeiten müssen du wirst arbeiten müssen er wird arbeiten müssen wir werden arbeiten müssen ihr werdet arbeiten müssen sie werden arbeiten müssen Futur II Futur II der Modalverben wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden , dem Infinitiv des Hilfsverbs haben, dem Infinitiv des Vollverbs und dem Infinitiv des Modalverbs („dreimal Infinitiv“) gebildet Futur II mit Modalverb 80 Präsens von werden + Infinitiv von haben + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Modalverb Die Modalverben Präsens Futur II Er kann das Auto kaufen. Er wird das Auto haben kaufen können. Alle Formen im Futur II lauten: Beispiel: müssen ich werde haben arbeiten müssen du wirst haben arbeiten müssen er wird haben arbeiten müssen wir werden haben arbeiten müssen ihr werdet haben arbeiten müssen sie werden haben arbeiten müssen Allerdings macht die Bildung der vierteiligen Verbform für das Futur II auch Deutschen Schwierigkeiten und wird normalerweise nicht benutzt. Wortposition Das Modalverb steht im Aussagesatz in der Position 2. Das zweite Verb steht am Ende des Satzes. Das gilt auch für W-Fragen. In Satzfragen steht das Modalverb in Position 1, das zweite Verb am Satzende. Im Nebensatz steht das Modalverb am Ende des Satzes. Mit Modalverben kann man keinen Imperativ bilden. Aussagesatz Peter möchte ins Kino gehen. Peter möchte morgen ins Kino gehen. Peter möchte morgen um 8 ins Kino gehen. Peter möchte morgen um 8 mit seiner Freundin ins Kino gehen. Fragesatz Wann möchte Peter mit seiner Freundin ins Kino gehen? Möchte Peter mit seiner Freundin ins Kino gehen? Nebensatz Peter sagt, dass er morgen um 8 mit seiner Freundin ins Kino gehen möchte. Modalverb ohne Vollverb In Dialogen wird eine Wiederholung des Modalverbs normalerweise weggelassen: Kommst du morgen zu mir? Ich kann nicht. =Ich kann nicht kommen. Gehst du zu der Party? Ich darf nicht. =Ich darf nicht gehen. Wenn man die Bedeutung des zweiten Verbs aus dem Kontext verstehen kann, wird das Modalverb ebenfalls oft weggelassen: 81 Die Modalverben unklar Ich möchte nächste Woche (?) arbeiten? in Urlaub fahren? heiraten? klar Ich möchte nach Hause. =gehen Weitere Beispiele: Modalverb ohne Vollverb 82 Ich muss zum Arzt. (=gehen) Ich kann Englisch. (=sprechen) Ich darf zu meiner Oma. (=gehen/fahren) Ich will das Buch. (=haben) Ich soll nach Hause. (=gehen) Die Modalverben Alle Verbformen Aktiv Indikativ: Modalverben können, wollen, möchten Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt Futur I Futur II können wollen möchten ich kann ich will ich möchte du kannst du willst du möchtest er kann er will er möchte wir können wir wollen wir möchten ihr könnt ihr wollt ihr möchtet sie möchten sie können sie wollen ich konnte ich wollte du konntest du wolltest er konnte er wollte wir konnten wir wollten ihr konntet ihr wolltet sie konnten sie wollten ich habe gekonnt/können ich habe gewollt/wollen du hast gekonnt/ können du hast gewollt/wollen er hat gekonnt/können er hat gewollt/wollen wir haben gekonnt/können wir haben gewollt/wollen ihr habt gekonnt/können ihr habt gewollt/wollen sie haben gekonnt/können sie haben gewollt/wollen ich hatte gekonnt/können ich hatte gewollt/wollen du hattest gekonnt/ können du hattest gewollt/wollen er hatte gekonnt/können er hatte gewollt/wollen wir hatten gekonnt/können wir hatten gewollt/wollen ihr hattet gekonnt/können ihr hattet gewollt/wollen sie hatten gekonnt/können sie hatten gewollt/wollen ich werde können ich werde wollen du wirst können du wirst wollen er wird können er wird wollen wir werden können wir werden wollen ihr werdet können ihr werdet wollen sie werden können sie werden wollen ich werde gekonnt haben ich werde gewollt haben du wirst gekonnt haben du wirst gewollt haben er wird gekonnt haben er wird gewollt haben wir werden gekonnt haben wir werden gewollt haben ihr werdet gekonnt haben ihr werdet gewollt haben sie werden gekonnt haben sie werden gewollt haben 83 Die Modalverben Alle Verbformen Aktiv Indikativ: Modalverben sollen, müssen, dürfen Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt Futur I Futur II 84 sollen müssen dürfen ich soll ich muss ich darf du sollst du musst du darfst er soll er muss er darf wir sollen wir müssen wir dürfen ihr sollt ihr müsst ihr dürft sie sollen sie müssen sie dürfen ich sollte ich musste ich durfte du solltest du musstest du durftest er sollte er musste er durfte wir sollten wir mussten wir durften ihr solltet ihr musstet ihr durftet sie sollten sie mussten sie durften ich habe gesollt/sollen ich habe gemusst/müssen ich habe gedurft/dürfen du hast gesollt/sollen du hast gemusst/müssen du hast gedurft/dürfen er hat gesollt/sollen er hat gemusst/müssen er hat gedurft/dürfen wir haben gesollt/sollen wir haben gemusst/müssen wir haben gedurft/dürfen ihr habt gesollt/sollen ihr habt gemusst/müssen ihr habt gedurft/dürfen sie haben gesollt/sollen sie haben gemusst/müssen sie haben gedurft/dürfen ich hatte gesollt/sollen ich hatte gemusst/müssen ich hatte gedurft/dürfen du hattest gesollt/sollen du hattest gemusst/müssen du hattest gedurft/dürfen er hatte gesollt/sollen er hatte gemusst/müssen er hatte gedurft/dürfen wir hatten gesollt/sollen wir hatten gemusst/müssen wir hatten gedurft/dürfen ihr hattet gesollt/sollen ihr hattet gemusst/müssen ihr hattet gedurft/dürfen sie hatten gesollt/sollen sie hatten gemusst/müssen sie hatten gedurft/dürfen ich werde sollen ich werde müssen ich werde dürfen du wirst sollen du wirst müssen du wirst dürfen er wird sollen er wird müssen er wird dürfen wir werden sollen wir werden müssen wir werden dürfen ihr werdet sollen ihr werdet müssen ihr werdet dürfen sie werden sollen sie werden müssen sie werden dürfen ich werde gesollt haben ich werde gemusst haben ich werde gedurft haben du wirst gesollt haben du wirst gemusst haben du wirst gedurft haben er wird gesollt haben er wird gemusst haben er wird gedurft haben wir werden gesollt haben wir werden gemusst haben wir werden gedurft haben ihr werdet gesollt haben ihr werdet gemusst haben ihr werdet gedurft haben sie werden gesollt haben sie werden gemusst haben sie werden gedurft haben Die Modalverben Die Bedeutung der Modalverben Die Modalverben können, wollen, müssen, sollen und dürfen verändern (modifizieren) die Bedeutung des anderen Verbs. Im Präsens Indikativ wird häufig möchten als Variante von wollen benutzt. Vollverb ohne Modalverb mit Modalverb Bedeutung wollen/möchten = Wunsch Peter geht ins Kino. Peter will (möchte) ins Kino gehen. = Es ist (nur) ein Wunsch, ins Kino zu gehen. (Es ist nicht sicher, ob er wirklich geht) müssen = Notwendigkeit Peter macht die Hausaufgaben. Peter muss die Hausaufgaben machen. = Peter (oder eine andere Person) meint, dass es notwendig ist, die Hausaufgaben zu machen dürfen = Erlaubnis Peter geht zu der Party. Peter darf zu der Party gehen. = Peter hat die Erlaubnis (von seinen Eltern) zu der Party zu gehen. können = Fähigkeit Peter spielt Gitarre. Peter kann Gitarre spielen. = Peter hat die Fähigkeit Gitarre zu spielen. sollen = Rat Peter raucht weniger. Der Arzt sagt, Peter soll weniger rauchen. = Der Arzt gibt Peter den Rat, weniger zu rauchen. Diese Beispiele sind typische Bedeutungsvarianten der Modalverben. Die Bedeutungsvariation der Modalverben ist aber sehr groß. Teilweise überschneiden sich die Bedeutungen. Der Kontext einer Äußerung ist wichtig, um die Bedeutung zu verstehen. Übersicht: Die wichtigsten Bedeutungsvarianten der Modalverben können Fähigkeit Ich kann schwimmen. Möglichkeit Im Bodensee kann man schwimmen. Erlaubnis Du kannst bis 24.00 Uhr bei der Party bleiben. (=dürfen) Höfliche Frage Kann ich Ihnen helfen? wollen Wunsch Ich will im Sommer nach Italien fahren. Plan, Absicht Wir wollen nächste Woche heiraten. 85 Die Modalverben dürfen Erlaubnis Du darfst mit deiner Freundin zu der Party gehen. Recht Mit 18 Jahren darf man in Deutschland wählen. Höfliche Frage Darf ich Ihnen helfen? Moralische Pflicht (nur negativ) Man darf zu alten Leuten nicht unhöflich sein. müssen Objektive oder subjektiv empfundene Pflicht Ich muss die Präsentation für meinen Chef fertig machen. Moralische Pflicht (nur positiv) Man muss alten Leuten helfen. Gesetzliche Pflicht An einer roten Ampel muss man anhalten. Notwendigkeit Der Patient muss sofort operiert werden. sollen Empfehlung Peter soll weniger rauchen. Moralische Pflicht (positiv) Man soll alten Leuten helfen. Moralische Pflicht (negativ) Man soll Kinder nicht schlagen. Aufgabe/Auftrag Ich soll für meine Oma Getränke kaufen. Direkte Aufforderung Sie sollen aufstehen! Höfliche Frage Soll ich Ihnen helfen? Probleme der Bedeutung von Modalverben Die Bedeutungsspanne der Modalverben Die Bedeutungsspanne der Modalverben ist so groß, dass sie je nach Kontext zu Unklarheiten führen kann. Zum Beispiel sind in dem Modalverb wollen die Bedeutungen „Wunsch“, „Absicht“ oder „Plan“ enthalten. Diese Bedeutungen haben einen gemeinsamen Bedeutungskern, denn eine „Absicht“ oder ein „Plan“ ist der Wunsch etwas ganz Bestimmtes zu machen. Trotzdem gibt es einen Unterschied in der Bedeutung, der durch das Modalverb nicht differenziert wird. Modalverb = Bedeutung nicht differenziert Alternative Formulierungen = Bedeutung differenziert Ich will eine Weltreise machen. Wunsch? Ich würde gern eine Weltreise machen. Plan? Ich beabsichtige eine Weltreise zu machen. Überschneidungen in den Bedeutungen der Modalverben Die Bedeutungen der Modalverben überschneiden sich teilweise. Zum Beispiel kann das Modalverb können „Fähigkeit“ oder „Erlaubnis“ bedeuten. Das Modalverb dürfen hat ebenfalls die Bedeutung „Erlaubnis“. Das heißt in der Bedeutung „Erlaubnis“ kann das Modalverb können durch dürfen ersetzt werden. Das gilt aber nicht in der Bedeutung „Fähigkeit“. 86 Die Modalverben können dürfen Fähigkeit Mein Freund kann gut Gitarre spielen. (können nicht austauschbar) Erlaubnis Du kannst bis 12 bei der Party bleiben. Du darfst bis 12 bei der Party bleiben. Eine „moralische Pflicht“ kann man durch müssen oder sollen ausdrücken. Der Bedeutungsunterschied ist in diesem Kontext minimal. Eine „gesetzliche Pflicht“ kann man dagegen nur durch müssen ausdrücken. müssen sollen moralische Pflicht Man muss alten Leuten helfen. Man soll alten Leuten helfen. gesetzliche Pflicht An einer roten Ampel muss man anhalten. (müssen nicht austauschbar) Unterschiede beim Gebrauch der Negation Wenn man eine Aussage mit Modalverb negiert, muss man manchmal das Modalverb wechseln. Durch die Modalverben müssen oder sollen kann man eine moralische Pflicht ausdrücken. Müssen und sollen haben in diesem Kontext die gleiche Bedeutung. Die Negation von sollen lautet nicht sollen. Die Negation von müssen lautet aber nicht dürfen. ohne Negation mit Negation Man soll alten Leuten helfen. Man soll zu alten Leuten nicht unhöflich sein. Man muss alten Leuten helfen. Man darf zu alten Leuten nicht unhöflich sein. Beachte: Das gilt natürlich nur für den Kontext, in dem müssen eine moralische Pflicht ausdrückt, nicht aber für andere Bedeutungen von müssen. ohne Negation mit Negation Peter muss die 12. Klasse wiederholen Maria muss die 12. Klasse nicht wiederholen. Übersetzungsfehler Viele Missverständnisse entstehen auch durch die falsche wörtliche Übersetzung aus anderen Sprachen z. B. aus dem Englischen. Englisch falsche wörtliche Übersetzung richtige Übersetzung You mustn’t smoke. [Du musst nicht rauchen.] Du darfst nicht rauchen. I will go to Berlin.* [Ich will nach Berlin fahren.] Ich werde nach Berlin fahren. / Ich fahre nach Berlin. * Will ist im Englischen das Hilfsverb werden, nicht das Modalverb wollen. 87 Die Modalverben Ersatzformen für Modalverben haben zu Eine formelle Variante von müssen ist haben zu. Diese Variante wird meist nur in der Amtssprache oder zur besonderen Betonung benützt. normaler Sprachstil Amtssprache Alle Verkehrsteilnehmer müssen die Verkehrsregeln beachten. Alle Verkehrsteilnehmer haben die Verkehrsregeln zu beachten. unbetont betont Du musst machen, was ich sage. Du hast zu machen, was ich sage. Haben zu ist auch bei Passivsätzen möglich. Die Verkehrsregeln müssen von allen Verkehrsteilnehmern beachtet werden. Die Verkehrsregeln haben von allen Verkehrsteilnehmern beachtet zu werden. Ersatzformen für das Passiv mit Modalverb Die Ersatzformen für das Passiv mit Modalverb sein zu + Infinitiv, sich lassen und –bar werden im Kapitel „Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit Modalverb“ behandelt. Umschreibungen von Modalverben Die Bedeutungsvarianten der Modalverben werden normalerweise mit bestimmten lexikalischen Umschreibungen erklärt. Zum Beispiel bedeutet dürfen eine „Erlaubnis“. Zusätzlich werden weitere Wörter und Ausdrücke genannt, die diesen Umschreibungen entsprechen. Zum Beispiel: „erlauben“, „erlaubt sein“, „genehmigen“, „gestattet sein“, „befugt sein“, etc.. Einige Beispiele für die wichtigsten Bedeutungen der Modalverben und ihre Umschreibungen: können Fähigkeit fähig sein, die Fähigkeit haben, in der Lage sein, imstande sein, vermögen Möglichkeit möglich sein, die Möglichkeit besteht Erlaubnis erlaubt sein, erlauben, die Erlaubnis haben, die Erlaubnis geben formelle Erlaubnis genehmigen, die Genehmigung haben, gestatten, gestattet sein gesetzliche Erlaubnis, Recht befugt sein, die Befugnis haben, die Bewilligung haben wollen 88 Wunsch wünschen, den Wunsch haben, Lust haben, den (festen) Willen haben, gelüsten Plan, Absicht beabsichtigen, vorhaben, die Intention haben Die Modalverben dürfen Erlaubnis erlaubt sein, erlauben, die Erlaubnis haben, die Erlaubnis geben, genehmigen, die Genehmigung haben, gestatten, gestattet sein, gesetzliche Erlaubnis, Recht befugt sein, die Befugnis haben, die Bewilligung haben müssen objektive Pflicht bestehen auf subjektiv empfundene Pflicht sich gezwungen sehen, gezwungen sein moralische Pflicht verpflichtet sein, die Pflicht haben gesetzliche Pflicht vorgeschrieben sein Notwendigkeit notwendig sein, nötig sein, erforderlich sein, unumgänglich sein sollen Empfehlung, Rat ratsam sein, empfehlenswert sein, es wäre gut/besser, raten, empfehlen moralische Pflicht verpflichtet sein, die Pflicht haben Aufgabe/Auftrag den Auftrag haben, beauftragt sein, die Aufgabe haben direkte Aufforderung auffordern, (Imperativ), aufgefordert sein 89 Die Modalverben: subjektive Bedeutung Die Modalverben (II): subjektive Bedeutung Neben ihrer normalen Bedeutung, die auch als objektive Bedeutung bezeichnet wird, haben die Modalverben weitere Bedeutungen, die auch als subjektive Bedeutungen bezeichnet werden. In der subjektiven Bedeutung verliert das Modalverb seine objektive Bedeutung und wird vom Sprecher benutzt, um eine Vermutung auszudrücken oder um sich von einer fremden Behauptung zu distanzieren. Beispiel: Subjektive und objektive Bedeutung der Modalverben Objektives Modalverb Bedeutung Subjektives Modalverb Bedeutung (=Vermutung) Er muss nächste Woche eine Prüfung machen. Er hat die Aufgabe (Pflicht) nächste Woche eine Prüfung zu machen. Er muss krank sein. Ich bin sicher, dass er krank ist. Er kann gut Gitarre spielen. Er ist fähig gut Gitarre zu spielen. Er kann krank sein. Ich vermute, dass er vielleicht krank ist. Subjektive Bedeutung (I): Vermutung Zum Ausdruck einer Vermutung kann man müssen, können, dürfen und mögen sowie teilweise die Formen des Konjunktivs II und die Negation dieser Modalverben benutzen. Der Grad der Sicherheit der Vermutung nimmt von müssen („ganz sicher“) bis nicht können („unmöglich“) ab. Mithilfe von Adverbien lässt sich die subjektive Bedeutung der Modalverben umschreiben. Modalverb Beispiel Umschreibung müssen Er muss bald kommen. Ich bin sicher, dass er bald kommt. müssen (Konjunktiv)* Er müsste bald kommen. Sehr wahrscheinlich kommt er bald. dürfen (Konjunktiv) Er dürfte bald kommen. Wahrscheinlich kommt er bald. können Er kann bald kommen. Vielleicht kommt er bald. können (Konjunktiv) Er könnte bald kommen. Vielleicht kommt er bald. mögen** Er mag bald kommen. Vielleicht kommt er bald. nicht* dürfen (Konjunktiv) Er dürfte nicht mehr kommen. Er kommt wahrscheinlich nicht mehr. nicht können Er kann nicht mehr kommen. Ich bin sicher, dass er nicht mehr kommt. *Die Wahl des Konjunktivs bzw. der Negation ist festgelegt und nicht bei jedem Modalverb möglich. ** Der Gebrauch von mögen ist in der gesprochenen Sprache selten. 90 Die Modalverben: subjektive Bedeutung Umschreibungen der subjektiven Bedeutung (I) Modalverb subjektive Bedeutung Umschreibungen müssen „Gewissheit“ sicher: sicherlich, mit Sicherheit, gewiss, mit Gewissheit, überzeugt sein, es besteht kein Zweifel, zweifelsfrei, ohne Zweifel, zweifellos, bestimmt, klar sein, feststehen, Kombination mit Adverb: ganz müsste „hohe Wahrscheinlichkeit“ ziemlich sicher: mit hoher Wahrscheinlichkeit, aller Wahrscheinlichkeit nach, allem Anschein nach, Kombination mit Adverb: fast, sehr, ziemlich dürfte „Wahrscheinlichkeit“ wahrscheinlich: mit Wahrscheinlichkeit, annehmen, glauben, so wie es aussieht, offenbar, offensichtlich, einiges / vieles spricht dafür, vermuten, es wird vermutet, es scheint, scheinbar, anscheinend, dem Anschein nach kann / könnte / mögen „Möglichkeit“ vielleicht: es kann (schon) sein, möglicherweise, es ist möglich, es ist nicht ausgeschlossen, es ist denkbar, es wäre denkbar, unter Umständen, für möglich halten, wohl dürfte nicht „negative Wahrscheinlichkeit“ wahrscheinlich nicht kann nicht „negative Gewissheit“ es ist unmöglich: auf keinen Fall, keinesfalls, es ist unvorstellbar Subjektive Bedeutung (II): Distanzierung von einer fremden Behauptung Mit sollen und wollen kann man - ähnlich wie mit der indirekten Rede - die Aussagen anderer Personen wiedergeben. Man distanziert sich dabei vom Inhalt der Aussage. Mit wollen gibt man eine eigene Behauptung einer Person wieder; mit sollen eine fremde Behauptung über eine Person. Direkte Rede Distanzierung durch Beispiel Peter sagt: „Ich bin sehr reich. Indirekte Rede: Peter sagt, dass er sehr reich sei. Modalverb wollen: Peter will sehr reich sein. (=Peter behauptet, dass er sehr reich ist.) Modalverb sollen: Peter soll sehr reich sein. (=Jemand behauptet, dass Peter sehr reich ist.) Umschreibungen der subjektiven Bedeutung (II) Modalverb subjektive Bedeutung Umschreibungen sollen „fremde Behauptung über eine Person“ es heißt, es wird behauptet, jemand behauptet, ich habe gehört, angeblich, wollen „eigene Behauptung einer Person“ er behauptet, er gibt vor, angeblich, versichern, so tun als ob + Konj. II 91 Die Modalverben: subjektive Bedeutung Die Zeitformen bei objektiven und subjektiven Modalverben Wie beim Konjunktiv kann man bei den subjektiven Modalverben nur die beiden Zeitformen Gegenwart und Vergangenheit unterscheiden. Die Gegenwartsform wird wie beim objektiven Modalverb mit dem Infinitiv gebildet. Modalverb objektiv Präsens Modalverb subjektiv Er muss die Prüfung schreiben. Gegenwart Er muss krank sein. Die Vergangenheitsform unterscheidet sich von den Vergangenheitsformen des objektiven Modalverbs. Sie wird mit Partizip II und dem Infinitiv von haben bzw. sein gebildet. Modalverb objektiv Modalverb subjektiv Präteritum Er musste die Prüfung schreiben. Perfekt Er hat die Prüfung schreiben müssen. Plusquamperfekt Er hatte die Prüfung schreiben müssen. Vergangenheit Er muss krank gewesen sein. Die Gegenwartsform des subjektiven Modalverbs drückt eine Vermutung über die Gegenwart aus. Die Vergangenheitsform eine Vermutung über die Vergangenheit. Modalverb „subjektiv“ 92 Beispiel Bedeutung (=Vermutung) Gegenwart Er muss krank sein. Ich bin sicher, dass er krank ist. Vergangenheit Er muss krank gewesen sein. Ich bin sicher, dass er krank war (gewesen ist). Die Modalverben: subjektive Bedeutung Doppeldeutigkeit bei Modalverben In der Vergangenheit unterscheiden sich subjektive und objektive Form der Modalverben. Beispiel: Vergangenheit objektiv Bedeutung subjektiv Bedeutung Peter hat ein Haus kaufen wollen. Peter hatte den Wunsch ein Haus zu kaufen Peter will ein Haus gekauft haben. Peter behauptet, dass er ein Haus gekauft hat. In der Gegenwart sind die Formen gleich. Das heißt den Satz in der Gegenwart kann man subjektiv oder objektiv verstehen. Wie man den Satz verstehen muss, kann man häufig nur aus dem Kontext erkennen. Beispiel: Gegenwart objektiv Bedeutung Peter will ein Haus kaufen. Peter hat den Wunsch ein Haus Peter will ein Haus kaufen. zu kaufen. subjektiv Bedeutung Peter behauptet, dass er ein Haus kauft. 93 Die Verben lassen und brauchen Die Verben lassen und brauchen Die Verben lassen und brauchen haben verschiedene Bedeutungen bzw. Funktionen. Sie können als Vollverben mit eigener Bedeutung oder als Modalverben (brauchen nur negativ) verwendet werden. Dadurch unterscheiden sie sich von den „normalen“ Modalverben. Das Verb: lassen Das Verb lassen kann als Vollverb und als Modalverb verwendet werden. Sich lassen dient in der 3. Person auch als Passiversatzform. Funktion Bedeutung Beispiel Vollverb (etwas) lassen = nicht mehr tun Ich lasse das Rauchen. (=Ich rauche nicht mehr.). Er lässt das Trinken. (=Er trinkt nicht mehr.) Modalverb 1. „veranlassen“ Ich lasse mein Fahrrad reparieren. Der Lehrer lässt die Schüler einen Test schreiben. 2. „erlauben“ Die Mutter lässt die Kinder bis spät in die Nacht fernsehen. Mein Vater lässt mich nicht zu der Party gehen. sich lassen (3. Person) = können (+Passiv) Das Auto lässt sich reparieren. (= Das Auto kann repariert werden.) Passiversatzform Beachte: In der Bedeutung “veranlassen” kann lassen auch reflexiv verwendet werden. Beispiel: lassen - reflexiv/nicht reflexiv nicht reflexiv Die Eltern lassen das Kind operieren. reflexiv Mein Großvater lässt sich operieren. Die reflexive Verwendung muss man von der Passiversatzform unterscheiden. Beispiel: lassen - reflexiv/nicht reflexiv Bedeutung reflexiv (modalverbähnlich) Mein Großvater lässt sich operieren. Mein Großvater veranlasst, dass er operiert wird. Passiversatz Der Tumor lässt sich operieren. Der Tumor kann operiert werden./Es ist möglich, den Tumor zu operieren. (Zu den Passiversatzformen: „Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit Modalverb“) 94 Die Verben lassen und brauchen Das Perfekt von lassen Das Perfekt des Vollverbs lassen wird mit dem Hilfsverb haben und dem Partizip II gebildet. Bei allen anderen Verwendungen benützt man den Infinitiv des ersten Verbs und den Infinitiv von lassen (“zweimal Infinitiv”). Perfekt lassen: haben +Infinitiv (Verb 1) +Infinitiv (lassen)/+Partizip II (lassen) Beispiele: lassen Präsens Perfekt Vollverb Ich lasse das Rauchen. Ich habe das Rauchen gelassen. Modalverb (1) Ich lasse mein Fahrrad reparieren. Ich habe mein Fahrrad reparieren lassen. Modalverb (2) Die Mutter lässt die Kinder bis spät in die Nacht fernsehen. Die Mutter hat die Kinder bis spät in die Nacht fernsehen lassen. Passiversatzform Das Auto lässt sich reparieren. – Das Auto hat sich reparieren lassen. In der gesprochenen Sprache verbreitet sich die Verwendung des Partizips II, wenn lassen wie ein Modalverb verwendet wird, allerdings nicht bei allen Verben. Präsens Perfekt Das Kind lässt die Teller fallen. Das Kind hat die Teller fallen lassen. Standardsprache Das Kind hat die Teller fallen gelassen. Umgangssprache 95 Die Verben lassen und brauchen Das Verb: brauchen Das Verb brauchen kann man als Vollverb oder als Modalverb verwenden. Als Modalverb wird brauchen immer mit Negation und zu benutzt. Vollverb haben müssen, benötigen Ich brauche einen neuen Computer. = Ich muss einen neuen Computer haben. Modalverb (nur mit Negation!) nicht brauchen zu = nicht müssen* Der Student braucht die Prüfung nicht zu machen. =Der Student muss die Prüfung nicht machen. *Beachte: Nicht brauchen hat die modale Bedeutung nicht müssen, wird aber Im Gegensatz zu müssen mit zu benutzt und unterscheidet sich dadurch von „normalen“ Modalverben. Das Perfekt von brauchen als Vollverb wird mit dem Hilfsverb haben und dem Partizip II gebildet. Perfekt brauchen (Vollverb) haben +Partizip II Beispiel: Präsens Perfekt Ich brauche einen neuen Computer. Ich habe einen neuen Computer gebraucht. Das Perfekt von nicht brauchen zu als Modalverb wird mit dem Hilfsverb haben, dem Infinitiv eines Vollverbs und dem Infinitiv von brauchen gebildet. Perfekt nicht brauchen zu (Modalverb) 96 haben + Infinitiv (Vollverb) + Infinitiv (brauchen) Beispiel: Präsens Perfekt Der Student braucht die Prüfung nicht zu machen. Der Student hat die Prüfung nicht zu machen brauchen. Weitere Verben mit Infinitivanschluss ohne zu Weitere Verben mit Infinitiv ohne zu Bei einigen deutschen Verben kann man wie bei den Modalverben ein Verb im Infinitiv ohne zu ergänzen. Allerdings wird dieser Infinitivanschluss ohne zu auch häufig durch alternative Konstruktionen mit einem dass-Satz oder einer Präposition mit nominalisiertem Verb ersetzt. Infinitiv ohne zu dass-Satz Ich sehe den Bus kommen. Ich sehe, dass der Bus kommt. Ich höre meine Nachbarn streiten Ich höre, dass meine Nachbarn streiten. Infinitiv ohne zu Präposition + nominalisiertes Verb Ich helfe meiner Freundin aufräumen. Ich helfe meiner Freundin beim Aufräumen. Meine Frau fährt einkaufen. Meine Frau fährt zum Einkaufen. Man kann diese Verben nach der Art der Perfektbildung mit Infinitiv bzw. Partizip unterteilen. Gruppe 1: Perfekt mit zweimal Infinitiv Das Verb sehen bildet das Perfekt mit zweimal Infinitiv. Perfekt sehen haben +Infinitiv (Verb 1) +Infinitiv (sehen) Präsens Perfekt: Ich sehe den Bus kommen. Ich habe den Bus kommen sehen. Alternative Konstruktionen: Präsens Perfekt Ich sehe, dass der Bus kommt. Ich habe gesehen, dass der Bus kommt Gruppe 2: Perfekt zweimal Infinitiv o d e r Partizip Bei den Verben hören und helfen gilt auch die Variante mit dem Hilfsverb haben, dem Infinitiv des Modalverbs und dem Partizip II des Vollverbs als korrekt. Perfekt hören, helfen haben +Infinitiv (Verb 1) +Infinitiv (hören, helfen) +Partizip II (hören, helfen) 97 Weitere Verben mit Infinitivanschluss ohne zu Präsens Perfekt Ich höre meine Nachbarin Klavier spielen. Ich habe meine Nachbarin Klavier spielen hören. Ich habe meine Nachbarin Klavier spielen gehört. Ich helfe meiner Freundin aufräumen. Ich habe meiner Freundin aufräumen helfen. Ich habe meiner Freundin aufräumen geholfen. Alternative Konstruktionen: Präsens Perfekt Ich höre, dass meine Nachbarin Klavier spielt. Ich habe gehört, dass meine Nachbarin Klavier spielt. Ich helfe meiner Freundin beim Aufräumen. Ich habe meiner Freundin beim Aufräumen geholfen. Gruppe 3: Perfekt mit Partizip II Bei allen anderen Verben, die mit einem zweiten Verb ohne Infinitiv mit zu kombiniert werden, bleibt das zweite Verb im Infinitiv und das erste Verb bildet das Partizip Perfekt. Das Hilfsverb richtet sich nach dem ersten Verb. Perfekt zwei Verben ohne zu haben/sein +Infinitiv (Verb 1) +Partizip II (Verb 2) Präsens Perfekt Ich gehe einkaufen. Ich bin einkaufen gegangen. Meine Frau fährt einkaufen. Meine Frau ist einkaufen gefahren. Maria kommt mich besuchen. Maria ist mich besuchen gekommen. Der Student bleibt im Wohnheim wohnen. Der Student ist im Wohnheim wohnen geblieben. Peter lernt kochen. Peter hat kochen gelernt. Mein Nachbar lehrt singen. Mein Nachbar hat singen gelehrt. Alternative Konstruktionen: 98 Präsens Perfekt Ich gehe zum Einkaufen. Ich bin zum Einkaufen gegangen. Meine Frau fährt zum Einkaufen. Meine Frau ist zum Einkaufen gefahren. Maria kommt zu mir zu Besuch. Maria ist zu mir zu Besuch gekommen. Reflexive Verben Reflexive Verben Reflexive Verben sind Verben, die ein Reflexivpronomen als Ergänzung haben können. Das Reflexivpronomen steht im Akkusativ oder Dativ und ist mit dem Personalpronomen identisch, außer in der 3. Person Singular und Plural. In der dritten Person lautet das Reflexivpronomen sich. Akkusativ Dativ Reflexivpronomen Personalpronomen Reflexivpronomen Personalpronomen mich mich mir mir dich dich dir dir sich ihn, sie, es sich ihm, ihr, ihm uns uns uns uns euch euch euch euch sich sie sich ihnen Man kann zwischen echten reflexive Verben und reflexiv gebrauchten Verben unterscheiden. Echte reflexive Verben Echte reflexive Verben werden immer reflexiv gebraucht. Sie können nie ohne das Reflexivpronomen vorkommen. Bei echten reflexiven Verben hat das Reflexivpronomen keine Bedeutung. Beispiel: echtes reflexives Verb - sich beeilen Ich beeile mich. Reflexiv gebrauchte Verben Reflexiv gebrauchte Verben kann man reflexiv und nicht reflexiv verwenden. Die Bedeutung des Verbs ist bei reflexiver und nicht reflexiver Verwendung gleich. Das Reflexivpronomen bezieht sich auf dieselbe Person oder Sache wie der Nominativ des Satzes. reflexive Verwendung nicht reflexive Verwendung Ich wasche mich. Ich wasche die Wäsche. Der Mann rasiert sich. Der Frisör rasiert den Kunden. Er zieht sich an. Die Mutter zieht das Baby an. Du widersprichst dir. Du widersprichst dem Chef. 99 Reflexive Verben Reflexiv gebrauchte Verben mit Bedeutungsänderung Manche Verben ändern bei reflexivem Gebrauch die Bedeutung. Beispiel: verlassen/sich verlassen auf reflexiv gebraucht: sich verlassen auf (=vertrauen) nicht-reflexiv: verlassen (=weggehen) Ich verlasse mich auf meinen Mann. Ich verlasse meinen Mann. Bei manchen Verben ist die Variante mit dem Reflexivpronomen und ohne das Reflexivpronomen schwer zu unterscheiden oder wird umgangssprachlich mit gleicher Bedeutung benützt: reflexives Verb nicht reflexives Verb sich fürchten vor (=Angst haben) fürchten(=etwas Negatives kommen sehen, befürchten) Ich fürchte mich vor einem Gewitter. Die Meteorologen fürchten einen Wirbelsturm. (Sie denken, dass ein Wirbelsturm kommt. Das heißt aber nicht, dass sie persönlich Angst haben.) sich treffen mit (=absichtlich) treffen (=zufällig) Ich habe mich gestern mit meiner Freundin getroffen.* Ich habe gestern in der Stadt meinen Chef getroffen. (=zufällig) * Umgangssprachlich auch: Ich habe gestern meine Freundin getroffen. Reflexiv gebrauchte Verben mit mehreren Varianten Einige reflexiv gebrauchte Verben haben mehrere Varianten mit und ohne Bedeutungsveränderung. Beispiel: legen nicht reflexiv Ich lege das Buch auf den Schreibtisch. reflexiv gebraucht (ohne Bedeutungsänderung) Ich lege mich auf das Bett. reflexiv gebraucht (mit Bedeutungsänderung) Der Wind legt sich. (=aufhören) Beispiel: anziehen 100 nicht reflexiv Ich ziehe das Baby an. reflexiv gebraucht (ohne Bedeutungsänderung) Ich ziehe mich an. reziprok gebraucht (mit Bedeutungsänderung) Plus und Minus ziehen sich an. (bei einem Magnet) nicht reflexiv (mit Bedeutungsänderung) Ich ziehe eine Schraube an. (=festmachen) Reflexive Verben Übersicht: Reflexive Verben Folgende Tabelle zeigt noch einmal die verschiedenen Typen von reflexiven Verben in einer Übersicht: reflexiv nicht reflexiv Echtes reflexives Verb: Ich beeile mich. Reflexiv gebrauchtes Verb Ich wasche mich. Ich wasche das Auto. gleiche Verbbedeutung Reflexiv gebrauchtes Verb Ich verlasse mich auf meinen Mann. (=vertrauen) Ich verlasse meinen Mann. (=weggehen von) verschiedene Verbbedeutung Der Kasus des Reflexivpronomens Das Reflexivpronomen kann im Akkusativ oder im Dativ stehen. Reflexivpronomen im Akkusativ In den Beispielen oben steht das Reflexivpronomen im Akkusativ. Das Reflexivpronomen im Akkusativ kommt am häufigsten vor. Die vollständige Konjugation mit dem Reflexivpronomen im Akkusativ lautet: echt reflexiv reflexiv gebraucht reflexiv gebraucht mit Bedeutungsänderung sich beeilen sich waschen sich verlassen auf ich beeile mich ich wasche mich ich verlasse mich auf du beeilst dich du wäschst dich du verlässt dich auf er beeilt sich er wäscht sich er verlässt sich auf wir beeilen uns wir waschen uns wir verlassen uns auf ihr beeilt euch ihr wascht euch ihr verlasst euch auf sie beeilen sich sie waschen sich sie verlassen sich auf Bei einigen reflexiv gebrauchten Verben mit dem Reflexivpronomen im Akkusativ kann zusätzlich ein Nomen im Akkusativ ergänzt werden. Dann steht das Reflexivpronomen im Dativ. Dadurch wird ein doppelter Akkusativ vermieden. nur Reflexivpronomen Reflexivpronomen und Akkusativ Ich wasche mich. Ich wasche mir die Haare. Du rasierst dich. Du rasierst dir den Bart. Du ziehst dich an. Du ziehst dir eine Jacke an. Ich trockne mich ab. Ich trockne mir das Gesicht ab. Das Reflexivpronomen im Dativ Eine Ausnahme ist das Relativpronomen im Dativ. 101 Reflexive Verben Beispiele: reflexiv nicht reflexiv echt reflexiv Ich eigne mir Deutschkenntnisse an. reflexiv gebraucht Ich bringe mir Deutsch selber bei. Der Lehrer bringt den Schülern Deutsch bei. gleiche Bedeutung reflexiv gebraucht (mit Bedeutungsänderung) Ich stelle mir meine Traumfrau vor. (=in Gedanken sehen) Ich stelle meinem Chef meine Frau vor. (=präsentieren) verschiedene Bedeutung Die vollständige Konjugation mit dem Reflexivpronomen im Dativ lautet: echt reflexiv reflexiv gebraucht reflexiv gebraucht mit Bedeutungsänderung sich etwas aneignen sich etwas beibringen sich (etwas) vorstellen ich eigne mir an ich bringe mir bei ich stelle mir vor du eignest dir an du bringst dir bei du stellst dir vor er eignet sich an er bringt sich bei er stellt sich vor wir eignen uns an wir bringen uns bei wir stellen uns vor ihr eignet euch an ihr bringt euch bei ihr stellt euch vor sie eignen sich an sie bringen sich bei sie stellen sich vor Das Reflexivpronomen mit Präpositionalkasus Bei wenigen reflexiv gebrauchten Verben steht das Reflexivpronomen nach einer Präposition mit Akkusativ oder Dativ. 102 Beispiele: reflexiv nicht reflexiv reflexiv gebraucht Präposition mit Akkusativ Ich denke zu viel über mich nach. Ich denke über meine Zukunft nach gleiche Bedeutung reflexiv gebraucht Präposition mit Dativ Ich zweifle immer an mir. Ich zweifle an seiner Aussage. gleiche Bedeutung reflexiv gebraucht (mit Bedeutungsänderung) Präposition mit Akkusativ Ich behalte die Information für Ich behalte mein altes Auto mich. (=nicht weitersagen) noch ein paar Jahre. (=nicht weggeben) verschiedene Bedeutung Reflexive Verben Die vollständige Konjugation mit dem Reflexivpronomen nach einer Präposition lautet: reflexiv gebraucht (Präposition mit Akkusativ) reflexiv gebraucht (Präposition mit Dativ) über sich nachdenken an sich zweifeln ich denke über mich nach ich zweifle an mir du denkst über dich nach du zweifelst an dir er denkt über sich nach er zweifelt an sich wir denken über uns nach wir zweifeln an uns ihr denkt über euch nach ihr zweifelt an euch sie denken über sich nach sie zweifeln an sich Das Reflexivpronomen mit unklarem Kasus Einige reflexive und reflexiv gebrauchte Verben kommen nur in der 3. Person vor. Bei diesen Verben ist der Kasus des Reflexivpronomens unklar. Beispiele: nur 3. Person Singular Plural echt reflexiv sich ereignen In Deutschland hat sich ein Zugunglück ereignet. Auf der Autobahn haben sich viele Unfälle ereignet. reflexiv gebraucht (mit Bedeutungsänderung) sich legen Der Wind hat sich gelegt. Die Proteste gegen die Steuererhöhung haben sich gelegt. reflexiv gebraucht (mit Bedeutungsänderung) nach Präposition um sich greifen Eine Grippe-Epidemie greift um sich. Kontrolle und Zensur greifen im Internet um sich. Beachte die Bedeutungsunterschiede zwischen legen/sich legen und greifen/um sich greifen. Beispiele: reflexiv nicht reflexiv Der Wind hat sich gelegt. (=aufhören) Ich lege das Buch auf den Schreibtisch. Eine Grippe-Epidemie greift um sich. (=sich verbreiten) Das Baby greift nach der Flasche. Reflexiver Dativ bei nicht reflexiven Verben Wenn bei nicht reflexiven Verben mit Dativ und Akkusativ ein reflexiver Dativ benutzt wird, erscheint dieser je nach Kontext unnötig. nicht reflexiver Dativ und Akkusativ Ich kaufe meiner Schwester einen Pullover. reflexiver Dativ und Akkusativ Ich kaufe (mir) einen Pullover. nur Akkusativ Ich kaufe einen Pullover. 103 Reflexive Verben Anmerkung: Wenn klar ist, dass man den Pullover für sich selbst kauft, kann man den reflexiven Dativ weglassen. Immer unnötig ist der reflexive Dativ bei einigen Verben mit Akkusativ. Akkusativ Ich sehe ein Bild an. Akkusativ und reflexiver Dativ Ich sehe (mir) ein Bild an. Zustandsreflexiv Einige obligatorisch reflexive Verben haben eine adjektivische Variante, die mit dem Verb sein und Partizip II gebildet wird. Diese Variante wird auch als Zustandsreflexiv bezeichnet. reflexiv Zustandsreflexiv Ich interessiere mich für Politik. Ich bin interessiert an Politik. Reflexive Verben können keine passive Verbform bilden. Einige echte reflexive Verben haben aber eine nicht reflexive Variante mit gleicher Bedeutung, die an die Passivkonstruktion normaler Verben erinnert bei der ebenfalls Subjekt und Objekt vertauscht werden. reflexives Verb nicht reflexive Variante Er interessiert sich für Politik Politik interessiert ihn. normales Verb aktiv normales Verb passiv Er macht Politik. Politik wird von ihm gemacht. Weitere Beispiele: reflexives Verb Zustandsreflexiv nicht reflexive Variante sich interessieren für Ich interessiere mich für Politik Ich bin interessiert an Politik Politik interessiert mich. sich freuen über Ich freue mich über seinen Brief Ich bin erfreut über seinen Brief. Sein Brief freut mich. sich wundern über Er wundert sich über ihr Verhalten Er ist verwundert über ihr Verhalten. Ihr Verhalten wundert ihn. sich ärgern über Ich ärgere mich über meinen Nachbarn. Ich bin verärgert über meinen Nachbarn Mein Nachbar ärgert mich. In allen Varianten hat das Verb die gleiche Bedeutung. Das System ist aber nicht immer vollständig. bei manchen Verben fehlt eine Varianten. 104 Beispiele: reflexives Verb Zustandsreflexiv nicht reflexive Variante sich stören an Mein Großvater stört sich an dem Lärm. -- Der Lärm der Kinder stört meinen Großvater. sich kümmern um Er kümmert sich nicht um seine Kinder. -- Seine Kinder kümmern ihn nicht. sich erholen Ich erhole mich. Ich bin erholt. -- Reflexive Verben Wortposition des Reflexivpronomens Wenn der Nominativ in Position 1 steht, steht das Reflexivpronomen direkt hinter dem Verb. Beispiele: Er beeilt sich. Er musste sich heute Morgen sehr beeilen. Er hat sich heute Morgen sehr beeilt. Sonst steht das Reflexivpronomen hinter dem Nominativ. Beispiele: Heute Morgen musste er sich sehr beeilen. Er hat gesagt, dass er sich heute Morgen beeilen musste. Weil er sich heute morgen sehr beeilen musste, hat er seine Brille vergessen. Das Reflexivpronomen kann nicht in Position 1 im Satz stehen. Reziproke Verben Bei einigen Verben kann das Reflexivpronomen eine wechselseitige Beziehung von zwei Personen bezeichnen. Diese wechselseitige Beziehung nennt man reziprok. An einer reziproken Beziehung sind immer mindestens zwei Personen beteiligt. Deshalb stehen das Verb und das reziproke Pronomen immer im Plural. wechselseitige Beziehung reziprokes Relativpronomen Peter liebt Anna. Anna liebt Peter. Anna und Peter lieben sich. Peter lernt Anna kennen. Anna lernt Peter kennen. Anna und Peter lernen sich kennen. Einige reflexive Verben mit Präposition kann man ebenfalls reziprok gebrauchen. Die Präposition fällt dann weg. wechselseitige Beziehung reziprokes Reflexivpronomen Peter streitet (sich) mit Anna. Anna streitet (sich) mit Peter. Peter und Anna streiten sich. Peter trennt sich von Anna. Anna trennt sich von Peter. Peter und Anna trennen sich. Peter unterhält sich mit Anna. Anna unterhält sich mit Peter Peter und Anna unterhalten sich. 105 Liste: Reflexive Verben Liste: Reflexive Verben Echte reflexive Verben Reflexivpronomen im Akkusativ 106 sich ärgern über Mein Freund ärgert sich über seinen Vermieter. sich aufregen über Ich rege mich über meine Schwester auf. sich auskennen Er kennt sich hier noch nicht gut aus. (sich) ausruhen* Nach der Arbeit muss ich (mich) eine Stunde ausruhen. sich bedanken bei + für Sie bedankt sich bei ihrem Nachbarn für die Hilfe. sich beeilen Ich muss mich beeilen, weil mein Zug gleich kommt. sich befassen mit Das Parlament befasst sich mit dem neuen Gesetz. sich befinden Das Rathaus befindet sich am Marktplatz. sich begnügen mit Der Sportler begnügt sich nicht mit dem zweiten Platz. sich benehmen Die Schüler benehmen sich schlecht. sich beschweren bei + über Er beschwert sich bei seinem Chef über einen Kollegen. sich besinnen auf Die Mannschaft muss sich auf ihre Qualitäten besinnen. sich betrinken Er betrinkt sich jedes Wochenende. sich bewähren Das neue Automodell muss sich im Straßenverkehr bewähren. sich bewerben bei + um Der Student bewirbt sich bei vielen Universitäten um einen Studienplatz. sich bücken Meine Oma kann sich nicht mehr gut bücken. sich distanzieren von Der Minister distanziert sich von seiner Aussage. sich eignen für Die Ausrüstung eignet sich nicht für das Hochgebirge. sich entschließen zu Die Studentin entschließt sich dazu, das Studium abzubrechen. sich entsinnen an Ich kann mich nicht an den Namen entsinnen. sich erholen Im Urlaub sollten sich die Menschen erholen. sich erkälten Im Herbst erkälten sich viele Leute. sich erkundigen bei + nach Der Tourist erkundigt sich bei der Information nach dem Weg. sich freuen auf/über Die Kinder freuen sich auf die Ferien. sich gedulden Die Autofahrer, die im Stau stehen, müssen sich gedulden. sich getrauen Er getraut sich nicht, mit seinem Chef zu sprechen. sich interessieren für Die Bürger interessieren sich immer weniger für Politik. sich irren Ich habe mich im Tag geirrt. sich konzentrieren auf Die Firma konzentriert sich auf ihre Stammkunden. sich kümmern um Er kümmert sich nicht um seine Kinder. sich nähern Das Flugzeug nähert sich der Landung in Stuttgart. sich räuspern Der Professor räuspert sich beim Sprechen ständig. sich schämen Das Kind schämt sich für seine schlechten Noten. Liste: Reflexive Verben sich sehnen nach Ich sehne mich nach Ruhe. sich sträuben gegen Die Studenten stäuben sich gegen die Erhöhung der Studiengebühren. (sich) streiten mit* Meine Freundin streitet (sich) jeden Tag mit ihrem Mann. sich verhalten Die Kinder verhalten sich schlecht. sich verirren Vier Wanderer haben sich im Gebirge verirrt. sich verlieben in Mein Bekannter ist in seine Chefin verliebt. sich verspäten Die S-Bahn hat sich wieder einmal verspätet. sich wehren Die Arbeiter wehren sich gegen die Kündigungen. sich weigern Die Angestellten weigern sich Überstunden zu machen. sich wundern über Ich wundere mich über gar nichts. * In einzelnen Fällen kann man das Reflexivpronomen weglassen. Reflexivpronomen im Dativ sich etwas anmaßen Er maßt sich an über andere zu bestimmen. sich etwas aneignen Ich eigne mir Deutschkenntnisse an. sich etwas ausdenken Du denkst dir ein Spiel aus. sich etwas einbilden Er bildet sich etwas auf seinen Reichtum ein. sich etwas verbitten Ich verbitte mir die negativen Kommentare zu meiner Arbeit. Reflexivpronomen nur 3. Person sich auswirken auf Die Wirtschaftskrise wirkt sich negativ auf die Zahl der Arbeitsplätze aus. sich belaufen auf Die Schulden belaufen sich auf 100 Milliarden Euro. sich bewahrheiten Die Prognose hat sich nicht bewahrheitet. sich bewölken Der Himmel hat sich plötzlich bewölkt. sich ereignen Auf der Autobahn hat sich ein schwerer Unfall ereignet. sich erstrecken über Die Region erstreckt sich über 50 000 Quadratkilometer. sich jähren Der Tag der Katastrophe jährt sich zum zehnten Mal. 107 Liste: Reflexive Verben Reflexiv gebrauchte Verben ohne Bedeutungsänderung Reflexivpronomen im Akkusativ sich abtrocknen Ich trockne mich mit dem Handtuch ab. abtrocknen Mein Vater trocknet das Geschirr ab. sich anziehen Du solltest dich warm anziehen anziehen Ich ziehe das Baby heute warm an. sich duschen* Ich dusche (mich) zweimal täglich. duschen Ich dusche meinen Hund. sich fragen Er fragt sich, ob er die Prüfung schafft. fragen Der Schüler fragt den Lehrer. sich kämmen Der Junge kämmt sich nie. kämmen Die Mutter kämmt das Kind. sich kratzen Die Katze kratzt sich am Rücken. kratzen Die Katze hat mich gekratzt. sich nennen Er nennt sich Professor. nennen Der Student nennt seinen Namen. sich rasieren Ich muss mich rasieren. rasieren Der Friseur rasiert einen Kunden. sich schminken Sie schminkt sich stundenlang. schminken Der Maskenbildner schminkt die Schauspielerin. sich töten Ein Mann hat sich getötet. töten Ein Mann hat seine Frau getötet. sich umziehen Vor dem Theater muss ich mich umziehen. umziehen Mein Freund muss beruflich nach Berlin umziehen. sich verabschieden von Er verabschiedet sich. verabschieden Er verabschiedet seine Freunde. sich verpflichten zu Er hat sich zur Rückzahlung des Geldes verpflichtet. verpflichten Die EU verpflichtet ihre Mitgliedsstaaten zur Zahlung. sich verteidigen Er kann sich vor Gericht nicht selbst verteidigen. verteidigen Die Armee verteidigt das Land. sich waschen Ich wasche mich. waschen Ich wasche die Wäsche. * Bei dem Verb duschen ist die nicht-reflexive Verwendung ungewöhnlich. Bei reflexiver Verwendung kann das Reflexivpronomen im Akkusativ wegfallen: Reflexivpronomen im Dativ 108 sich abgewöhnen Ich möchte mir das Rauchen abgewöhnen. abgewöhnen Er muss dem Hund das Bellen abgewöhnen. sich beibringen Ich habe mir Deutsch selbst beigebracht. beibringen Der Lehrer bringt den Schülern Mathematik bei. sich gönnen Du gönnst dir keine Pause. gönnen Er gönnt ihm den Sieg. sich schaden Du schadest dir mit deiner Aussage. schaden Autofahren schadet der Umwelt. sich verschaffen Du hast dir durch deine Arbeit Respekt verschafft. verschaffen Er hat ihm einen Arbeitsplatz verschafft. Liste: Reflexive Verben sich verzeihen Sie verzeiht sich nie, dass sie ihre verzeihen Familien verlassen hat. Sie verzeiht ihm nie. sich widersprechen Er widerspricht sich in jedem Satz. widersprechen Er widerspricht dem Lehrer immer. sich wünschen Ich wünsche mir Gesundheit. wünschen Ich wünsche dir viel Glück. Reflexivpronomen nach Präposition über sich (Akk) nachdenken Du denkst zu viel über dich nach. nachdenken über Ich denke über meine Arbeit nach. von sich (Dat) sprechen Du sprichst immer nur von dir. sprechen mit Er spricht mit ihr. an sich (Dat) zweifeln Manchmal zweifle ich an mir. zweifeln an Ich zweifle an ihm. Reflexiv gebrauchte Verben mit Bedeutungsänderung Reflexivpronomen im Akkusativ sich abheben von (=sich unterscheiden) Er möchte sich von der Masse abheben. abheben (=Geld) Ich habe heute 300 Euro abgehoben. sich aufhalten mit (=Zeit verlieren) Der Chef hält sich nicht mit langen Reden auf. aufhalten (=da sein, bleiben) Mein Vater hält sich vier Wochen in den USA auf. sich aussprechen (=sich versöhnen) Er hat sich mit seiner Frau ausge- aussprechen (=sagen) sprochen. Der Schüler spricht das Wort falsch aus. sich bemühen um (=Arbeit investieren) Der Student bemüht sich um einen Praktikumsplatz. bemühen (=arbeiten lassen) Er bemühte seinen Onkel, um den Job zu bekommen. sich berufen auf Er beruft sich auf das Gesetz. berufen (=einstellen) Die Kommission berief drei neue Professoren. sich einladen (=selbst einladen) Er hat sich einfach selbst zu der Party eingeladen einladen (=eine andere Person) Ich habe meine Freunde eingeladen. sich einlassen auf (=akzeptieren) Der Chef lässt sich auf keine Diskussion ein. einlassen (=herein lassen) Pünktlich um 15.00 Uhr wurden die Zuschauer eingelassen. sich einsetzen für (=engagieren) Die Bürger setzen sich für den Erhalt des alten Gebäudes ein. einsetzen (=einbauen) Der Glaser hat ein neues Fenster eingesetzt. sich einstellen auf (=anpassen) Ich muss mich auf das Leben in Deutschland einstellen. einstellen (=installieren) Man muss die Maschine neu einstellen. sich entschuldigen bei für (=um Verzeihung bitten) Die Studentin entschuldigt sich bei ihrem Professor für das Zuspätkommen. entschuldigen (=verzeihen) Ich kann sein Verhalten nicht entschuldigen. sich erinnern an (=nicht vergessen haben) Ich erinnere mich an den letzten Urlaub. erinnern (=noch mal sagen) Ich erinnere meinen Chef an die Gehaltserhöhung. sich fürchten vor (=Angst haben) Ich fürchte mich vor einem Gewitter. fürchten(=etwas Negatives kommen sehen, befürchten) Die Meteorologen fürchten einen Orkan. 109 Liste: Reflexive Verben sich gewöhnen an (=vertraut werden) Ich habe mich an das deutsche Essen gewöhnt. gewöhnen an (=vertraut machen) Wir müssen die Kinder an Pünktlichkeit gewöhnen. sich herausstellen als (=sich zeigen als) Der neue Mitarbeiter hat sich als faul herausgestellt. herausstellen (=nach draußen stellen) Wir haben das Sofa herausgestellt. sich hüten vor (=“die Finger weglassen“) Hüten Sie sich vor Investitionen in Aktien. hüten (=aufpassen auf) Die Großmutter hütet die Kinder. sich machen an (=beginnen) Wir machen uns an die Arbeit. machen Wir machen Pause. sich stören an (=belästigt werden) Der Nachbar stört sich am Lärm der Kinder. stören (=belästigen) Die Kinder stören den Nachbarn. sich täuschen in (=sich irren) Ich habe mich in dir getäuscht. täuschen (= die Unwahrheit sagen) Die Politiker haben die Menschen getäuscht. sich treffen mit (=absichtlich) Ich habe mich gestern mit meiner Freundin getroffen. treffen (=zufällig) Ich habe gestern in der Stadt meinen Chef getroffen. sich umziehen (=die Kleidung wechseln) Nach dem Sport muss ich mich umziehen. umziehen (=die Wohnung wechseln) Ich bin letzte Woche umgezogen. sich verlassen auf (=vertrauen) Sie verlässt sich auf ihren Mann. verlassen (=weggehen) Sie verlässt ihren Mann. sich verschlucken (=falsch schlucken) Das Kind hat sich beim Trinken verschluckt. verschlucken (=hinunter schlucken) Das Kind hat eine Kugel verschluckt. sich verstehen auf (=gut können) Er versteht sich auf das Verkaufen. verstehen Ich habe verstanden, was du gesagt hast. sich verstehen mit (=gut vertragen) Maria versteht sich gut mit ihrer Schwester. sich vertiefen in (=intensiv benutzen) Sie vertieft sich in ihre Bücher. vertiefen (=tiefer machen) Das Flussbett musste vertieft werden. sich wenden an (=sich richten an) Für Beschwerden müssen Sie sich an den Kundenservice wenden. wenden (=umdrehen) In einer Einbahnstraße darf man nicht wenden. Reflexivpronomen im Dativ: 110 sich etwas herausnehmen (=ein Recht beanspruchen) Du nimmst dir heraus über mich zu bestimmen. herausnehmen (=nehmen aus) Er nimmt den Computer aus der Tasche heraus. sich leisten (=kaufen) Du leistest dir viele Dinge, obwohl du kein Geld hast. leisten (=Einsatz bringen) Die Studenten müssen viel leisten. sich etwas merken (=im Kopf speichern) Ich kann mir keine Namen mehr merken. merken (=bemerken) Er hat gemerkt, dass sein Geld fehlt. sich etwas vorstellen Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Wetter morgen besser ist. vorstellen (=präsentieren) Darf ich Ihnen meine Frau vorstellen? Liste: Reflexive Verben Reflexivpronomen nach Präposition auf sich (Akk) achten (=aufpassen) Du solltest mehr auf dich achten und nicht so viel trinken. achten (=respektieren) Viele Menschen achten die Politiker nicht mehr. an sich (Dat) arbeiten (=sich verbessern) Ich habe viel an mir gearbeitet. arbeiten Er hat viel gearbeitet. an sich (Akk) bringen (=unberechtigt nehmen) Er hat das Kunstwerk an sich gebracht. bringen Der Kellner bringt den Kaffee. auf sich (Akk) nehmen (=sich belasten mit) Du hast viele Mühen auf dich genommen. nehmen Sie hat Urlaub genommen. für sich (Dat) behalten (=nicht weitersagen) Du musst diese Information für dich behalten. behalten (=nicht zurückgeben) Du kannst das Buch behalten. Reflexivpronomen nur 3. Person sich abzeichnen (=vorhersehbar sein) Die Pleite der Firma zeichnete sich ab. abzeichnen (=kopieren) Die Kunststudentin zeichnet das Bild ab. sich drehen um (=gehen um, Thema sein) In seinem Vortag dreht es sich um den Klimawandel. drehen (=die Richtung ändern) Der Lehrer dreht sich zur Tafel. sich ergeben aus (=folgen) Aus der Analyse ergibt sich, dass die Firma pleite ist. ergeben (geben) Seine Aussage ergibt keinen Sinn. sich legen (=aufhören) Der Wind hat sich gelegt. legen Ich lege das Buch ins Regal. sich verbieten (=moralisch unangemessen sein) Medizinische Versuche an Menschen verbieten sich. verbieten Mein Vater verbietet mir zu der Party zu gehen. sich zusammensetzen aus (=bestehen aus) Die Gruppe setzt sich aus acht Teilnehmern zusammen zusammensetzen (=treffen) Wir müssen uns demnächst zusammensetzen. Reflexivpronomen nach Präposition (nur 3. Person) um sich greifen (=sich verbreiten) Eine Grippe-Epidemie greift um sich. greifen (=mit den Händen) Das Baby greift nach dem Topf auf dem Herd. vor sich gehen (=passieren) Man weiß nicht, was in diesem Land vor sich geht. gehen Sie geht nach Hause. Reziproke Verben sich lieben Anna und Peter lieben sich. sich küssen Sie haben sich heimlich geküsst. sich mögen Maria und Peter mögen sich nicht. sich hassen Die Nachbarn hassen sich. sich kennen Wir kennen uns seit vielen Jahren. sich kennen lernen Sie haben sich im Flugzeug kennen gelernt. 111 Liste: Reflexive Verben 112 (sich) streiten Meine Geschwister streiten sich dauernd. sich treffen Wir treffen uns am Bahnhof. sich trennen Mein Bruder und seine Frau trennen sich. sich unterhalten Der Professor und die Studenten unterhalten sich. Verben mit Präposition Verben mit Präpositionen Die erste Ergänzung einer „Person“ oder „Sache“ ist bei jedem Verb der Nominativ. Die zweite Ergänzung ist bei vielen Verben der Akkusativ. sehen + Akkusativ „Person“ „Sache“ Ich sehe einen Mann. Ich sehe einen Baum. Einige Verben haben statt eines Akkusativs eine obligatorische Präpositionalergänzung. Sie können nicht ohne diese Präpositionalergänzung verwendet werden. warten + Präposition (+Akkusativ) „Person“ „Sache“ Ich warte auf meinen Bruder. Ich warte auf einen Brief. Die Präpositionalergänzung verlangt („regiert“) einen bestimmten Kasus. Im Beispiel oben ist das der Akkusativ. Es kann aber auch der Dativ sein. Die Präpositionen muss mit dem Verb zusammen gelernt werden. warnen + Präposition (+Dativ) „Person“ „Sache“ Ich warne meinen Freund vor dem Mann. Ich warne meinen Freund vor der Gefahr. Es gibt auch Verben mit zwei Präpositionen. Bei Verben ohne Präposition benützt man hier normalerweise Akkusativ und Dativ. „Person“ + „Sache“ schreiben + Dativ + Akkusativ Ich zeige meinem Gast die Stadt. bedanken + zwei Präpositionen Sie bedankt sich bei ihrer Freundin für das Geschenk. Verben mit Präpositionen weisen insgesamt sehr verschiedene Ergänzungstypen auf. Sie brauchen oft nicht nur eine oder zwei Präpositionen, sondern zusätzlich ein Reflexivpronomen. Einige kombinieren auch Kasus ohne Präposition (Akkusativ oder Dativ) und Präpositionalkasus. Die wichtigsten Ergänzungstypen sind: Ergänzungstypen Verben mit Präposition: Verb + Präposition warten auf (+ Akk) Ich warte auf einen Brief. Reflexives Verb + Präposition sich interessieren für (+ Akk) Ich interessiere mich für Sport. Akkusativ + Verb + Präposition warnen + Akk + vor (+ Dat) Ich warne meinen Freund vor der Gefahr. Dativ + Verb + Präposition danken + Dat + für (+Akk) Ich danke meinem Freund für seine Hilfe. Verb + zwei Präpositionen reden mit (+Dat) über (+Akk) Ich rede mit meinem Freund über den Urlaub. Reflexives Verb + zwei Präpositionen sich bedanken bei (+Dat) für (+Akk) Ich bedanke mich bei meiner Freundin für das Geschenk. 113 Verben mit Präposition Daneben treten verschiedene weitere Typen mit jeweils wenigen Beispielen auf. (Reflexive Verben mit Präposition werden im Kapitel „Reflexive Verben“ ausführlicher behandelt.) Verben mit mehreren Präpositionen Präpositionen mit gleicher Bedeutung, die man alternativ verwenden kann Bei einigen Verben kann man zwei Präpositionen mit gleicher Bedeutung alternativ verwenden. Man muss aber eventuell den unterschiedlichen Kasus der Präposition beachten. Beispiel: sprechen von /sprechen über sprechen von + Dativ Er spricht von seinem Erlebnis. sprechen über + Akkusativ Er spricht über sein Erlebnis. Beispiel: sich bewerben um / sich bewerben für sich bewerben um + Akkusativ Er bewirbt sich um einen Arbeitsplatz. sich bewerben für + Akkusativ Er bewirbt sich für einen Arbeitsplatz. Präpositionen mit verschiedener Bedeutung, die sich ausschließen Einige Verben haben zwei oder drei Präpositionen. Pro Satz kann aber nur eine dieser Präpositionen vorkommen, da sie unterschiedliche Bedeutungen haben. Beispiel: sich freuen auf / sich freuen über sich freuen über + Akkusativ (etwas Gegenwärtiges oder Vergangenes) Sie freut sich über den Brief von ihren Eltern. sich freuen auf + Akkusativ (etwas Zukünftiges) Er freut sich auf den Urlaub. Die Unterschiede sind manchmal nicht leicht zu verstehen. Beispiel: leiden an / leiden unter Er leidet an Krebs. leiden an + Dativ (an einer schweren Krankheit) leiden unter + Akkusativ (unter bestimmten Symptomen) Er leidet unter starken Schmerzen. Manchmal ähnelt diese Bedeutungsveränderung der Beziehung von Aktiv und Passiv Beispiel: riechen an / riechen nach 114 riechen an + Dativ (aktiv die Nase benützen) Er riecht an der Blume. riechen nach (passiv einen Geruch wahrnehmen) Hier riecht es nach Abgasen. Verben mit Präposition Beispiel: warten auf / warten mit warten mit + Dativ (aktiv den Beginn verzögern) Der Lehrer wartet mit dem Beginn des Unterrichts. warten auf + Akkusativ (nichts tun) Die Schüler warten auf den Beginn des Unterrichts. Fragen zu Verben mit Präposition Man kann analog zu den Verben ohne Präposition nach der Präpositionalergänzung fragen. Man unterscheidet zwischen „Sachen“ und „Personen“: Verb ohne Präposition Ich sehe den Mann. Person Wen siehst du? Ich sehe einen Baum. Sache Was siehst du? Ich warte auf den Mann. Person Auf wen wartest du? Ich warte auf den Bus. Sache Auf was wartest du? / Worauf wartest du? Verb mit Präposition Die Fragen mit Präposition + was (Beispiel: auf was?) gelten als umgangssprachlich. Die Frage mit wo- wird gebildet durch wo-(r)-Präposition. Ein –r- zwischen wo- und der Präposition braucht man, wenn die Präposition mit einem Vokal beginnt: wor- wo- warten auf worauf? warnen vor wovor? sich kümmern um worum? sich interessieren für wofür? freuen über worüber? erzählen von wovon? leiden unter worunter? einladen zu wozu? sich erinnern an woran? fragen nach wonach? bestehen in worin? helfen gegen wogegen? Pronominaladverbien Wenn mit Verb + Präposition eine Satzfrage gebildet wird, kann man mit Präposition + Personalpronomen (Beispiel: „auf ihn“) bzw. mit den Pronominaladverbien da(r) + Präposition (Beispiel: „darauf“) antworten: Wartest du auf den Mann? Ja, ich warte auf ihn. Person Wartest du auf die Pause? Ja, ich warte darauf. Ja, darauf warte ich. Sache Wenn die Ergänzung keine Person oder Sache bezeichnet, sondern eine Aktion, benutzt man das Prono- 115 Verben mit Präposition minaladverb mit einem Nebensatz als Ergänzung. Die Art des Nebensatzes ist vom Verb abhängig. dass- Satz Ich warte darauf, dass das Geld von meinem Vater kommt. Indirekte Frage Ich interessiere mich dafür, wie viel der Kurs kostet. Infinitivsatz Er hofft darauf, die Prüfung zu bestehen. Das Pronominaladverb kann auch auf den vorhergehenden Satz verweisen: Ich habe das Geld von meinem Vater bekommen. Darauf habe ich schon lange gewartet. Der Kasus der Präpositionen Die Präposition, die fest zum Verb gehört, regiert einen Kasus. Präpositionen, die einen festen Kasus haben behalten diesen Kasus. Präpositionen mit festem Kasus für = Akkusativ danken für Ich danke dir für deinen Rat. nach = Dativ fragen nach Er fragt nach dem Weg. Wechselpräpositionen bekommen je nach Verb eine feste Präposition. Die Präpositionen und der Kasus müssen mit dem Verb zusammen gelernt werden. Die Wechselpräpositionen an, auf und in können sowohl mit Akkusativ als auch mit Dativ vorkommen. Wechselpräpositionen an = Akkusativ denken an Ich denke oft an dich. an = Dativ arbeiten an Der Student arbeitet an seiner Masterarbeit. auf = Akkusativ warten auf Er wartet auf den Zug. auf = Dativ bestehen auf Der Chef besteht auf seiner Meinung. in + Akkusativ geraten in Die Armee ist in einen Hinterhalt geraten. in + Dativ bestehen in Seine Aufgaben bestehen in der Auswahl der Bewerber. Die Wechselpräpositionen unter, vor und zwischen werden immer mit dem Dativ verwendet, wenn sie von einem Verb regiert werden. 116 unter = Dativ leiden unter Die Schüler leiden unter dem Leistungsdruck. vor = Dativ: fliehen vor Die Menschen fliehen vor der Hungersnot. zwischen = Dativ unterscheiden zwischen Man kann beim Aussehen nicht zwischen Deutschen und Schweizern unterscheiden. Verben mit Präposition Die Wechselpräposition über wird immer mit dem Akkusativ verwendet, wenn sie von einem Verb regiert wird. über = Akkusativ lachen über Sie hat über seinen Witz gelacht. Mit den Wechselpräpositionen hinter und neben verbinden sich keine Verben. Wie die Wechselpräpositionen bekommt auch als in Verbindung mit bestimmten Verben eine feste Präposition. als = Nominativ arbeiten als Er arbeitet als Lehrer. als = Akkusativ (an)sehen als Der Chef sieht in als einen fleißigen Mitarbeiter (an). 117 Liste: Verben mit Präposition Liste: Verben mit Präposition abhängen abheben sich Die Finanzierung meines Studiums hängt bei vielen Studenten von meinen Eltern ab. von Er möchte sich von der Masse abheben. abmelden von Der Teilnehmer hat sich von dem Kurs abgemeldet. achten auf Dicke müssen mehr auf ihre Ernährung achten. anfangen mit Das Semester hat mit einer Ansprache des Direktors angefangen. antworten auf Der Schüler antwortet dem Lehrer auf seine Frage. arbeiten an Sie arbeitet seit zwei Jahren an ihrer Doktorarbeit. ärgern sich über Mein Freund ärgert sich über seinen Vermieter. aufhalten sich mit Der Chef hält sich nicht mit langen Reden auf. mit Meine Frau möchte mit dem Rauchen aufhören. auf Die Großmutter passt auf die Kinder auf. über Ich rege mich über meine Schwester auf. aufwachen an Wir sind an einem lauten Geräusch aufgewacht. ausgeben für Er gibt sein ganzes Geld für seine Hobbys aus. ausschließen von Der Student wurde von der Prüfung ausgeschlossen. aussehen nach Das Wetter sieht nach Regen aus. aufhören aufpassen aufregen sich auswirken sich auf Die Wirtschaftskrise wirkt sich negativ auf die Arbeitsplätze aus. bedanken sich bei + für Sie bedankt sich bei ihrem Nachbarn für die Hilfe. befassen sich mit Das Parlament befasst sich mit dem neuen Gesetz. begnügen sich mit Der Sportler begnügt sich nicht mit dem zweiten Platz. belaufen sich auf Die Schulden belaufen sich auf 100 Milliarden Euro. bemühen sich um Der Student bemüht sich um einen Praktikumsplatz. von Der Mitarbeiter berichtet dem Chef von den Problemen. berichten berufen sich auf Er beruft sich auf das Gesetz. beschweren sich bei + über Er beschwert sich bei seinem Chef über einen Kollegen. mit Die neue Stelle wurde mit einem Fachmann besetzt. auf Die Mannschaft muss sich auf ihre Qualitäten besinnen. bestehen auf Die Firma besteht auf der Kündigung des unpünktlichen Mitarbeiters. bestrafen für Der Vater bestraft das Kind für sein schlechtes Verhalten. betrügen um Der Ex-Mitarbeiter hat die Firma um viel Geld betrogen. bewegen zu Sie konnte ihn nicht zum Heiraten bewegen. bei + um/für Peter bewirbt sich bei Siemens um (für) ein Praktikum. bezahlen mit Sie können den Einkauf nicht mit der Kreditkarte bezahlen. bitten um Darf ich dich um einen Gefallen bitten? bringen um Ein Betrüger hat eine alte Frau um ihre Ersparnisse gebracht. besetzen besinnen bewerben 118 von sich sich Liste: Verben mit Präposition danken für Ich danke dir für das Geschenk. denken an Er denkt nur an den Urlaub. denken von Ich denke nichts Schlechtes von ihr. von Der Minister distanziert sich von seiner Aussage. zu Sie drängte ihn zum Heiraten. distanzieren sich drängen drehen sich um In seinem Vortag dreht es sich um den Klimawandel. eignen sich für Die Ausrüstung eignet sich nicht für das Hochgebirge. einladen zu Thomas hat uns zu seinem Geburtstag eingeladen. einlassen sich auf Der Chef lässt sich auf keine Diskussion ein. einsetzen sich für Die Bürger setzen sich für den Erhalt des alten Gebäudes ein. einstellen sich auf Ich muss mich auf das Leben in Deutschland einstellen. entschließen sich zu Sie haben sich zum Kauf des Hauses entschlossen. entschuldigen sich bei +für Die Schülerin entschuldigt sich beim Lehrer für das Zuspätkommen. ergeben sich aus Aus der Analyse ergibt sich, dass die Firma pleite ist. erinnern sich an Er erinnert sich nicht an seinen ersten Schultag. an Ich habe dich an deiner Stimme erkannt. erkennen erkundigen sich bei +nach Der Tourist erkundigt sich bei der Information nach dem Weg. erstrecken sich über Die Region erstreckt sich über 50 000 Quadratkilometer. erzählen von Der Großvater erzählt den Kindern vom Krieg. erziehen zu Die Eltern sollten die Kinder zu Toleranz erziehen. fliehen vor Die Menschen mussten vor dem Vulkanausbruch fliehen. fragen nach Die Touristen fragen einen Passanten nach dem Weg. freuen sich auf Die Kinder freuen sich auf die Ferien. freuen sich über Die Kinder freuen sich über die Geschenke. zu Der Trainer führte die Mannschaft zur Weltmeisterschaft. vor Ich fürchte mich vor einem Gewitter. für Das Gesetz gilt für alle. an Ich habe mich an das deutsche Essen gewöhnt. glauben an Die Mannschaft glaubte nicht an den Sieg. gratulieren zu Wir gratulieren dir zum Geburtstag. halten für Ich halte ihn für einen fleißigen Mann. halten zu Er hat in jeder Situation zu seiner Frau gehalten. hängen an Die Kinder hängen sehr am Großvater. helfen bei Meine Tante hilft meiner Schwester bei den Hausaufgaben. helfen gegen Das Medikament hilft gegen Schmerzen. hindern an Der Autofahrer hinderte den LKW am Überholen. hoffen auf Die Menschen hoffen auf eine Besserung ihrer Situation. vor Hüten Sie sich vor Investitionen in Aktien. über Die Presse informierte die Öffentlichkeit über den Skandal. führen fürchten sich gelten gewöhnen hüten informieren sich sich 119 Liste: Verben mit Präposition interessieren sich für Die Bürger interessieren sich immer weniger für Politik. konzentrieren sich auf Die Firma konzentriert sich auf ihre Stammkunden. kümmern sich um Er kümmert sich nicht um seine Kinder. lachen über Die Leute lachen über den Witz. machen zu Das Ölgeschäft hat ihn zu einem reichen Mann gemacht. an Wir machen uns an die Arbeit. nennen nach Die Eltern nennen das Kind nach dem Großvater. passen zu Der schwarze Pullover passt nicht zu der blauen Hose. raten zu Der Vater rät seinem Sohn zu einer Ausbildung. rechnen mit Die Fahrgäste müssen mit Verspätungen rechnen. rechnen zu Man rechnet ihn zu den besten Spielern der Welt. reden mit +über Wir reden mit unserem Lehrer über den Ausflug. reden von Er redet nur noch von dieser Frau. retten vor Der Bademeister hat das Kind vor dem Ertrinken gerettet. riechen nach Die Luft riecht nach Abgasen. schicken an Ich schicke einen Brief an meine Eltern. schließen von +auf Vom Aussehen kann man nicht auf die Intelligenz schließen. schmecken nach Das Essen schmeckt nach nichts. schreiben an Ich schreibe einen Brief an meine Eltern. nach Ich sehne mich nach Ruhe. aus Der Tisch ist aus Holz. machen sehnen sich sich sein stören sich stören Der Nachbar stört sich am Lärm der Kinder. Mein kleiner Bruder stört mich immer beim Lernen. sträuben sich gegen Die Studenten sträuben sich gegen die Studiengebühren. streiten sich mit* +über Meine Freundin streitet (sich) jeden Tag mit ihrem Mann über Geld. nach Sie sucht nach einem Mann. in Ich habe mich in dir getäuscht. an Dieses Jahr werden mehr Leute am Berlin-Marathon teilnehmen. mit Ich habe mich gestern mit meiner Freundin getroffen. zu Meine Freundin hat mich zu einem Kinobesuch überredet. von Der Angeklagte konnte das Gericht von seiner Unschuld überzeugen. von Peter hat sich von seinen Freunden verabschiedet. verkaufen an Der Konzern hat die Firma an einen Investor verkauft. verlangen von Die Universität verlangt von den Studenten Deutschkenntnisse. auf Sie verlässt sich auf ihren Mann. suchen täuschen sich teilnehmen treffen sich überreden überzeugen verabschieden sich verlassen sich verlieben sich vermieten verpflichten versichern 120 an bei sich in Mein Bekannter ist in seine Chefin verliebt. an Der Hausbesitzer vermietet seine Wohnungen nicht an Studenten. zu Er hat sich zur Rückzahlung des Geldes verpflichtet. gegen Man muss das Haus gegen Feuer versichern. Liste: Verben mit Präposition verstehen sich mit Maria versteht sich gut mit ihrer Schwester. verstehen sich auf Er versteht sich auf das Verkaufen. unter Der Verwalter verteilte das Erbe unter den Verwandten. verteilen vertiefen in Sie vertieft sich in ihre Bücher. verwechseln mit Ich habe den Mann mit meinem Nachbarn verwechselt. vorbereiten auf Der Lehrer bereitet die Schüler auf die Prüfung vor. warten auf Die Studenten warten auf die S-Bahn. wenden sich sich an Für Beschwerden müssen Sie sich an den Kundenservice wenden. aus Aus ihm wird nie ein guter Lehrer. über Ich wundere mich über gar nichts. zahlen an Der Täter muss seine Strafe an einen gemeinnützigen Verein zahlen. zählen auf Der Trainer kann auf alle Spieler zählen. zu Sie zählt zu den besten Studenten ihres Jahrgangs. aus Die Gruppe setzt sich aus acht Teilnehmern zusammen. zusehen bei Die Kinder sehen den Bauarbeitern bei der Arbeit zu. zweifeln an Sie hat nie an ihrem Erfolg gezweifelt. werden wundern sich zählen zusammensetzen sich 121 Verben mit obligatorischem es Verben mit obligatorischem es Einige Verben und Ausdrücke erfordern ein obligatorisches es. Dazu gehören z. B. die „Wetterverben“. Bei diesen Verben steht es immer im Nominativ. Beispiele: „Wetterverben“ regnen Heute regnet es. schneien Gestern hat es geschneit. winden An der Küste windet es stark. blitzen, donnern Bei einem Gewitter blitzt und donnert es. ziehen Durch das Fenster zieht es. hageln Wenn es hagelt, ist die Ernte in Gefahr. nieseln Es regnet nicht richtig, es nieselt nur leicht. stürmen An der Küste stürmt es oft. Einige weitere Verben, meist mit Präposition, benötigen ebenfalls es. Dabei steht es entweder im Nominativ oder im Akkusativ. Beispiele: es im Nominativ: jucken Es juckt mich in der Nase. ankommen auf Es kommt darauf an, wie viel Geld ich habe. fehlen an Es fehlt ihm an Deutschkenntnissen. gehen um In dem Text geht es um das Thema „alternative Energien“. mangeln an Nach der Katastrophe mangelt es an Medikamenten für die Bevölkerung. eilen mit Es eilt nicht mit der Bestellung. klappen mit Ich hoffe, dass es mit meiner Prüfung klappt. sich handeln um Bei diesem Tier handelt es sich um ein Insekt. Beispiele: es im Akkusativ es anlegen auf Der Schüler legt es darauf an, dass er vom Lehrer bestraft wird. es versuchen mit Klavierspielen macht mir keinen Spaß, jetzt versuche ich es mit Gitarrespielen. Ebenso einige Ausdrücke mit Adjektiv und Verb: Beispiele: Ausdrücke mit Adjektiv und Verb 122 es sich leicht (schwer) machen Thomas macht es sich leicht, wenn er sagt, dass ihn das nicht interessiert. es gut (schlecht) meinen Der Chef meint es gut mit den Mitarbeitern. es gut (schlecht) gehen Mir geht es schlecht. es weit bringen Thomas hat es weit gebracht, er ist der Chef von 500 Mitarbeitern. Verben mit obligatorischem es Feste verbale Ausdrücke: Beispiele: feste verbale Ausdrücke es gibt In Deutschland gibt es viel Industrie. =„vorhanden sein“ es abgesehen haben auf Die Einbrecher hatten es auf die Diamanten abgesehen. =„haben wollen“ es heißt Es heißt, dass die Firma vor der Pleite steht. =„man sagt“ es gilt Jetzt gilt es alle Kräfte zu mobilisieren. =„man muss“ Die Verben werden, bleiben und sein werden in Verbindung mit „Wetteradjektiven“ mit es benutzt. Das Verb werden auch bei Zeitveränderung. Beispiele: werden, bleiben, sein mit Wetteradjektiven werden Es wird warm. (kalt, neblig, heiß, ...) Wetter bleiben In den nächsten Tagen bleibt es kalt. (warm, windig, ...) Wetter sein* Hier ist es sehr heiß. (kalt, sonnig, schattig, stürmisch, ...) Wetter werden Es wird Frühling. (Tag, Nacht, Weihnachten, ...) Zeitveränderung *Beachte: „Wetter“ „Körpergefühl“ Es ist hier kalt. Es ist mir kalt. Hier ist es kalt. Mir ist (es) kalt. (immer mit es) (ohne es möglich, wenn es nicht in Position 1 steht) 123 Feste Nomen-Verb-Verbindungen Feste Nomen-Verb-Verbindungen (Funktionsverbgefüge) Einige Verben gehen mit bestimmten Nomen eine feste Verbindung ein. Das Verb verliert in diesen Verbindungen seine eigentliche Bedeutung. Die Bedeutung der Nomen-Verb-Verbindung wird durch das Nomen bestimmt. Beispiel: Kritik üben Bedeutung Bedeutung üben = trainieren Kritik (üben) = kritisieren Das Verb wird nur zur Bildung der grammatischen Formen benützt. Beispiel: Konjugation Präsens - Kritik üben Singular Plural 1. Person ich übe Kritik 1. Person wir üben Kritik 2. Person du übst Kritik 2. Person ihr übt Kritik 3. Person er übt Kritik 3. Person sie üben Kritik Zu den Nomen-Verb-Verbindungen gehören oft Artikel oder Präpositionen. Man findet folgende Strukturen: Präposition Artikel Nomen Funktionsverb Sport treiben Kritik üben in Zweifel ziehen (be)zweifeln zur Verfügung stehen haben, es gibt Tod finden sterben den in Präposition Bedeutung Sport machen an kritisieren die/eine Wahl treffen wählen der Kreide stehen (metaph.) schulden Die Verwendung des Artikels ist bei vielen Funktionsverbgefügen festgelegt. Es gibt keine Regel für den Gebrauch des Artikels. Beispiele: Artikelgebrauch mit bestimmtem Artikel die Frechheit besitzen, den Tod finden Kontraktion Artikel + Präposition zum Abschluss bringen, zur Verfügung stehen Häufig kommen aber auch Funktionsverbgefüge vor, bei denen der bestimmte, der unbestimmte oder kein Artikel stehen kann. 124 Feste Nomen-Verb-Verbindungen Beispiele: Funktionsverbgefüge mit/ohne Artikel bestimmter Artikel unbestimmter Artikel kein Artikel die Wahl treffen eine Wahl treffen (-) die Antwort geben eine Antwort geben Antwort geben unter dem Verdacht stehen (-) unter Verdacht stehen die Hoffnung haben (-) Hoffnung haben Bei vielen Nomen-Verb-Verbindungen kann auch der Numerus des Nomens (Singular bzw. Plural) nicht verändert werden. Singular Plural Sport treiben (-) Kritik üben an (-) in Zweifel ziehen (-) zur Verfügung stehen (-) Allerdings ist es bei anderen möglich Singular oder Plural zu verwenden. Singular Plural eine Antwort geben Antworten geben einen Antrag stellen Anträge stellen eine Entscheidung treffen Entscheidungen treffen Die Bedeutung der Nomen-Verb-Verbindungen Häufig aber nicht immer gibt es ein einfaches Verb mit der gleichen Bedeutung wie die Nomen-VerbVerbindung bzw. ein Adjektiv plus sein oder werden. Nomen-Verb-Verbindung Bedeutung/Verb Kritik üben an kritisieren die/eine Frage stellen fragen eine Entscheidung treffen entscheiden Allerdings kann das einfache Verb ein zusätzliches oder ein anderes Präfix erhalten oder es kann reflexiv sein. Nomen-Verb-Verbindung Bedeutung/Verb Einfluss nehmen auf beeinflussen in Zweifel ziehen bezweifeln Abschied nehmen sich verabschieden 125 Feste Nomen-Verb-Verbindungen Nicht immer kann man das Verb direkt aus dem Nomen ableiten. Nomen-Verb-Verbindung Verb Platz nehmen sich setzen (nicht: „platzieren“ oder „platzen“!) in Kauf nehmen akzeptieren Ab und zu gibt es auch gar kein einfaches Verb mit der gleichen Bedeutung. Nomen-Verb-Verbindung Verb Sport treiben -- Manchmal gibt es ein Verb, das aus dem Nomen abgeleitet werden kann, aber das Verb hat eine andere Bedeutung. Nomen-Verb-Verbindung Bedeutung direkt abgeleitetes Verb (andere!) Bedeutung (etwas) in Betracht ziehen (etwas) erwägen, überlegen betrachten „etwas anschauen“ Manche Nomen-Verb-Verbindungen können auch metaphorisch sein. Diese bezeichnet man als Redewendungen oder idiomatische Ausdrücke. Nomen-Verb-Verbindung Verb (etwas) auf den Tisch bringen über etwas sprechen (etwas) durch die Blume sagen etwas diplomatisch ausdrücken Manche Nomen-Verb-Verbindungen kann man wörtlich (keine feste Verbindung Verb + AKK) und metaphorisch verstehen. Nomen-Verb-Verbindung Verb (wörtliche Bedeutung) Verb (metaphorische Bedeutung) eine Rolle spielen im Theater eine Person spielen wichtig sein Bestimmte Nomen-Verb-Verbindungen weichen orthografisch ab und enthalten veraltete Grammatik. 126 Nomen-Verb-Verbindung Verb zustande kommen -- zustande (zuwege) bringen schaffen zugute kommen profitieren abhanden kommen wegkommen, verlieren Feste Nomen-Verb-Verbindungen Die „Restbedeutung“ der Funktionsverben Die Bedeutung der festen Nomen-Verb-Verbindungen findet man in den Nomen. Allerdings kann man in den Funktionsverben eine „Restbedeutung“ des Verbs erkennen. Grundsätzlich kann man zwischen aktiver und passiver Bedeutung der Funktionsverben unterscheiden. Beispiel: aktive Bedeutung des Funktionsverbs Funktionsverbgefüge Beispiel eine Antwort geben Der Schüler gab keine Antwort. antworten Bedeutung Der Schüler antwortete nicht. Beispiel Hilfe leisten Sie leistete ihrer Nachbarin Hilfe. helfen Sie half ihrer Nachbarin. einen Antrag stellen auf Er stellt einen Antrag auf Zulassung zum Studium. beantragen Er beantragt die Zulassung zum Studium. Beispiel: passive Bedeutung des Funktionsverbs Funktionsverbgefüge Beispiel Bedeutung Beispiel zur Sprache kommen Das Problem kam zur Sprache. sprechen über Über das Problem wurde gesprochen. Zustimmung finden Der Vorschlag der Bundeskanzle- zustimmen rin fand keine Zustimmung. Dem Vorschlag der Bundeskanzlerin wurde nicht zugestimmt. unter Anklage stehen Der Täter stand wegen versuch- anklagen ten Mordes unter Anklage . Der Täter wurde wegen versuchten Mordes angeklagt. Funktionsverben mit aktiver Bedeutung können zusätzlich weitere Bedeutungen ausdrücken, z. B. den Beginn einer Handlung oder die Dauer einer Handlung. Beispiel: aktive Bedeutung des Funktionsverbs - Beginn einer Handlung Funktionsverbgefüge Beispiel Bedeutung Beispiel in Bewegung geraten Das Auto geriet von alleine in Bewegung. beginnen sich zu bewegen Das Auto begann sich von alleine zu bewegen. in Abhängigkeit geraten Das Land geriet in Abhängigkeit von seinem Nachbarland. beginnen abhängig zu sein Das Land begann von seinem Nachbarland abhängig zu sein. zu einer Meinung gelangen Er gelangte zu einer anderen Meinung. beginnen eine Meinung zu bekommen Er begann eine andere Meinung zu bekommen. 127 Feste Nomen-Verb-Verbindungen Beispiel: aktive Bedeutung des Funktionsverbs - Dauer einer Handlung 128 Funktionsverbgefüge Beispiel Bedeutung Beispiel im Streit liegen Sie liegen im Streit mit ihren Nachbarn. ständig streiten Sie streiten ständig mit ihren Nachbarn. im Sterben liegen Sein Großvater liegt im Sterben. bald/gerade sterben Sein Großvater stirbt bald. in Betrieb sein Die Maschine ist in Betrieb. gerade laufen Die Maschine läuft im Moment. Liste: Funktionsverbgefüge Liste: Funktionsverbgefüge sich in in eine/die/Pl. in ein/das/Pl. auf Abhängigkeit befinden von abhängig sein Abhängigkeit geraten von abhängig werden Abhängigkeit bringen Abkommen treffen Ablehnung stoßen Abschied nehmen von sich verabschieden von sich distanzieren abhängig machen mit/über vereinbaren ablehnen Abstand nehmen zur Abstimmung stellen wählen lassen in Angriff nehmen beginnen in Angst versetzen Angst machen Angst haben Angst bekommen vor beginnen Angst zu haben Anklage erheben anklagen Anschlag verüben ein Attentat machen Ansehen gelangen Ehre bekommen einen/den/Pl. zu zur vor gegen sich fürchten vor Ansicht gelangen Anspruch erheben Anspruch nehmen benutzen einen/den/Pl. Antrag (auf) stellen beantragen eine/die/- Antwort geben eine/die Arbeit antreten eine Arbeit beginnen Ärger einbringen Ärger bringen zur Aufführung bringen aufführen zur Aufführung kommen aufgeführt werden unter Aufsicht stellen beginnen zu beaufsichtigen unter Aufsicht stehen beaufsichtigt werden in Auftrag gehen produziert werden Auskunft erteilen Auskunft geben Beachtung finden beachtet werden unter Beobachtung stellen beginnen zu kontrollieren unter Beobachtung stehen beobachtet werden Beruf ausüben Beruf machen Beschwerde einlegen Besuch abstatten besuchen Betracht ziehen überlegen einen/den/Pl. in eine/die/Pl. einen/den/Pl. einen/Pl. in eine Meinung bekommen auf auf bei/gegen beanspruchen antworten sich beschweren 129 in Betrieb nehmen starten in Bewegung setzen bewegen in Bewegung kommen bewegt werden Beweis führen Bezug nehmen Dank abstatten danken zur Diskussion stellen diskutieren lassen zur Diskussion stehen Druck ausüben Druck setzen Einfluss nehmen Einsicht bekommen in (Dokumente) sehen dürfen (Dokumente) sehen lassen unter beweisen auf sich beziehen auf diskutiert werden auf Druck machen Druck machen auf Einsicht geben Einwilligung geben] erlauben zur Entscheidung bringen entscheiden lassen zur Entscheidung kommen entschieden werden eine/die/Pl. Entscheidung treffen eine/die Entwicklung nehmen sich entwickeln eine/die/Pl. Entwicklung auslösen Entwicklung starten einen/Pl. Erfolg verzeichnen Erfüllung gehen sich erfüllen eine/die Erlaubnis geben erlauben Erwägung ziehen überlegen eine/die/Pl. Frage anschneiden ein Thema ansprechen eine/die/Pl. Frage stellen Frage kommen möglich sein Frieden stiften Frieden machen Frist einräumen Frist geben Gang kommen beginnen Gang bringen Funktion starten Gedanken bringen eine Idee geben Gefallen finden bewundert werden Gehör bringen hören lassen eine/die in in in eine/die/Pl. in in auf einen/den/Pl. zu zu in beeinflussen über bei an entscheiden erfolgreich sein fragen Gehör kommen gehört werden ein/das/Pl. Geschäft abschließen Geschäft machen ein/das/Pl. Gespräch führen sprechen Handel (be)treiben mit handeln Liste: Funktionsverbgefüge Hilfe leisten bei helfen die/Pl. Hoffnung machen auf hoffen ein/das Interesse bekunden an Interesse zeigen Kauf nehmen akzeptieren Kenntnis bekommen informiert werden Kenntnis setzen informieren Konsequenz ziehen unter Kontrolle stellen kontrollieren unter Kontrolle stehen kontrolliert werden in Kraft setzen (Gesetz) in Funktion bringen in Kraft treten (Gesetz) gültig werden Krankheit zuziehen krank werden sich in in eine/die/Pl. sich eine/die/Pl. einen/Pl. aus konsequent sein Krieg führen mit Krieg machen Kritik üben an kritisieren Kritik stoßen kritisiert werden ein/das Lob ernten gelobt werden Maß nehmen die/eine/Pl. Maßnahme ergreifen Maßnahme durchführen eine/die/Pl. Meinung durchsetzen mit seiner Meinung “gewinnen” eine/die/Pl. Mitteilung machen mitteilen einen/den/Pl. Mord begehen Mut haben zu mutig sein Mut machen zu ermutigen Neige gehen zu Ende gehen Neugier wecken neugierig machen in Ordnung bringen ordnen in Ordnung halten geordnet lassen in Ordnung kommen geordnet werden einen/den/Pl. Plan aufgeben nicht weiterverfolgen Platz nehmen sich setzen eine/die/Pl. Prüfung ablegen Prüfung machen Rache nehmen das Rauchen einstellen nicht mehr rauchen eine/die/Pl. Rede halten reden Rücksicht nehmen Schaden anrichten Schaden verursachen einen/den/Pl. Schaden zufügen einen Schaden verursachen eine/die Schuld tragen auf (sich) zur bei messen morden an auf an sich rächen berücksichtigen schuldig sein 131 Liste: Funktionsverbgefüge in Sorge versetzen Spaziergang machen Sport treiben Stehen bringen Stellung nehmen Stimme abgeben wählen Streit geraten beginnen zu streiten ein/das/Pl Studium abschließen Studium beenden eine/die/Pl Überlegung anstellen überlegen Urteil fällen über urteilen eine/die/Pl Verabredung treffen mit verabreden einen/den Verdacht hegen Verdacht haben zur Verfügung stehen haben zur Verfügung stellen geben, da sein Verlauf nehmen verlaufen einen/den/Pl zum eine/die in einen/den zur Sport machen stoppen zu Meinung sagen Vernunft bringen jemanden vernünftig machen ein/das Versprechen geben versprechen ein/das/Pl Versprechen halten Versprechen realisieren Verzug geraten Zeit verlieren Vorbereitung treffen vorbereiten Vorschub leisten unterstützen Vorsorge treffen vorsorgen zum Vortrag bringen vortragen, reden zum Vortrag kommen vorgetragen werden Wahl treffen Wert legen auf wichtig sein einen/Pl Witz reißen über Witz machen das Wort erteilen Sprecherlaubnis geben in Wut versetzen wütend machen in Wut geraten wütend werden in Zweifel ziehen bezweifeln in eine/die/Pl die/eine 132 besorgt machen wählen Teil III: Das Substantiv (Nomen) 135 Das Substantiv - Genus Das Substantiv (Nomen) Der größte Teil des Wortschatzes besteht aus Substantiven. Man nennt das Substantiv auch Nomen (Plural: Nomina). Substantive bezeichnen Personen und Sachen (Konkreta) oder Begriffe (Abstrakta). Konkreta Abstrakta Personen Sachen Begriffe Mann, Frau, Kind, Lehrer, Student, Professor, Chef Auto, Buch, Haus, Geld, Wasser, Zeitung, Berg, Blume, Baum Glück, Spaß, Freude, Angst, Alter, Tod, Krankheit, Schmerz, Liebe, Hoffnung Das Substantiv verändert Kasus (Plural: Kasus), Numerus (Plural: Numeri) und Genus (Plural: Genera). Man unterscheidet: 3 Genera Maskulinum (maskulin), Neutrum (neutral) und Femininum (feminin) 2 Numeri Singular und Plural 4 Kasus Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv Das Genus - der Artikel Das Genus wird im Singular durch 3 bestimmte Artikel markiert. Im Plural gibt es nur einen bestimmten Artikel für alle drei Genera. Singular Plural maskulin der die neutral das die feminin die die Beispiele: Singular Plural maskulin der Tisch die Tische neutral das Buch die Bücher feminin die Uhr die Uhren Die Zuordnung des Genus zu einem Nomen folgt in den meisten Fällen keiner erkennbaren Regel. 136 der Stuhl, Tisch, Sessel das Regal, Bild, Sofa die Uhr, Kommode, Lampe Das Substantiv - Genus Regelmäßiges Genus Nomen, die Personen bezeichnen, bekommen normalerweise das natürliche Geschlecht dieser Personen, das oft zusätzlich durch eine Endung des Nomens markiert wird. Beispiele: natürliches Genus bei Personen maskulin feminin (ohne Endung) maskulin feminin (mit Endung) der Mann die Frau der Lehrer die Lehrerin der Vater die Mutter der Student die Studentin der Onkel die Tante der Professor die Professorin Eine Ausnahme bildet das Nomen das Mädchen. maskulin feminin der Junge das Mädchen Einige Substantive haben ein regelmäßiges Genus, das von der Endung abhängig ist. Wörter mit den Endungen -ig, -ling, -ismus sind maskulin Beispiele: regelmäßiger Artikel - der -ig der König, Honig, Essig -ling der Feigling, Schmetterling, Prüfling -ismus der Sozialismus, Kapitalismus, Buddhismus Wörter mit den Endungen –chen (Diminutiv), -ma, -ment, -um sind neutral Beispiele: regelmäßiger Artikel - das -chen das Mädchen, Häuschen, Gärtchen -ma das Thema, Dogma, Rheuma -ment das Parlament, Dokument, Fundament -um das Museum, Gymnasium, Studium Wörter mit den Endungen -heit, -ung, -keit, -ei, -schaft, -ion sind feminin. Beispiele: regelmäßiger Artikel - die -heit die Freiheit, Neuheit, Klugheit -ung die Zeitung, Bildung, Verantwortung -keit die Aufmerksamkeit, Wachsamkeit, Nebensächlichkeit -ei die Polizei, Bäckerei, Metzgerei -schaft die Wissenschaft, Mannschaft, Verwandtschaft -ion die Religion, Region, Tradition 137 Das Substantiv - Numerus Genus bei geographischen Namen Kein Genus haben Namen von Städten und Ländern. Städte Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland. Freiburg ist eine Universitätsstadt in Baden-Württemberg. Länder Deutschland ist ein Industrieland. Korea liegt in Ostasien. Brasilien ist das größte Land Südamerikas. Bei den Ländernamen gibt es aber einige Ausnahmen. Ländernamen mit Artikel der Iran, Irak, Jemen, Kongo (aber: die Republik Kongo), Libanon, Niger, Oman, Senegal, Sudan, Tschad, Vatikan die (Singular) Dominikanische Republik, Elfenbeinküste, Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo (aber: der Kongo), Mongolei, Schweiz, Slowakei, Ukraine, Türkei, Zentralafrikanische Republik die (Plural) Bahamas, Färöer Inseln, Kapverdischen Inseln, Komoren, Malediven, Niederlande, Philippinen, Salomonen, Seychellen, USA, Vereinigten Arabischen Emirate, Vereinigten Staaten (von Amerika) =die USA Alle anderen geographischen Namen haben einen Artikel. Flüsse der Rhein, die Donau, der Nil, der Amazonas, die Wolga Berge die Zugspitze, der Feldberg, das Matterhorn, der Eiger Seen der Bodensee, der Chiemsee, der Viktoriasee Numerus - Singular und Plural Singular Der Singular bezeichnet typischerweise genau ein Exemplar einer Person oder Sache. Der Plural bezeichnet zwei, oder mehr Exemplare einer Person oder Sache. Singular Plural der Mann zwei, drei, viele Männer das Buch zwei, drei, viele Bücher die Frau zwei, drei, viele Frauen Eine Untergruppe der Sachen bilden die Stoff- oder Materialbezeichnungen. Sie kommen normalerweise nur im Singular vor, da man sie nicht ohne ein „Hilfswort“ zählen kann. Wenn zu Stoff- oder Materialbezeichnungen eine grammatische Pluralform existiert, hat sie die Bedeutung „Arten von“, „Sorten“. 138 Das Substantiv - Numerus Beispiele: Stoff- und Materialbezeichnungen ohne Hilfswort mit Hilfswort Singular Plural Singular Plural das Wasser (die Wässer) das Glas Wasser zwei Gläser Wasser der Wein (die Weine) das Glas Wein zwei Gläser Wein Den grammatischen Plural benützt man nur, wenn man tatsächlich über verschiedene Arten spricht. Beispiel: Wein/Weine Singular (+Hilfswort) Plural Ich habe drei (Gläser) Wein getrunken. Ich habe drei französische Weine probiert. Ich habe viel Wein getrunken. Ich habe viele französische Weine probiert. (=mehr vom gleichen Wein) (=verschiedene französische Weinsorten: Bordeaux, Sancerre, Burgunder) Ähnliches gilt für abstrakte Begriffe, aber bei abstrakten Begriffen gibt es keine Hilfswörter zum Zählen. Beispiel: Glück (ohne Plural) Singular Plural das Glück (kein Plural) Ich wünsche dir viel Glück für die Prüfung. -- Beispiel Angst (mit Plural) Singular Plural die Angst die Ängste Während der Prüfung habe ich viel Angst gehabt. (=große Angst vor der Prüfung) Sie hat viele Ängste. (=verschiedene Arten von Angst: Angst vor Prüfungen, vor Krankheiten, vor Tieren) Plural Die Pluralbildung im Deutschen folgt bei den meisten Nomen keiner Regel. Bei deutschen Wörtern gibt es vier Pluralendungen und einen Pluraltyp ohne Endung. Zusätzlich zur Pluralendung kann bei drei Pluraltypen der Stammvokal umgelautet werden. ohne Umlaut mit Umlaut Endung –n Endung -en die Lampe – die Lampen der Staat – die Staaten „n-Plural“ Endung –e der Tisch – die Tische der Stuhl – die Stühle „e-Plural“ Endung – er das Bild – die Bilder das Glas – die Gläser „r-Plural“ Endung –s das Auto – die Autos keine Endung der Lehrer – die Lehrer „s-Plural“ der Boden – die Böden 139 Das Substantiv - Numerus Merke: Die Pluralendungen sind N-E-R-S. Für die Zuordnung eines Wortes zum Pluraltyp gibt es keine Regel. Regelmäßiger Plural Einige deutsche Nomen mit bestimmten Suffixen bilden einen regelmäßigen Plural. Pluraltyp 1: - (e)n -ei die Bäckerei die Bäckereien -heit die Freiheit die Freiheiten -keit die Eitelkeit die Eitelkeiten -schaft die Mannschaft die Mannschaften -ung die Zeitung die Zeitungen -in die Lehrerin die Lehrerinnen (Plural: -nen) -ig der König die Könige -ich der Teppich die Teppiche Pluraltyp 2: –e -ling der Feigling die Feiglinge -nis die Kenntnis die Kenntnisse -sal das Schicksal die Schicksale -chen das Mädchen die Mädchen -lein das Tischlein die Tischlein Pluraltyp 5: keine Endung Auch einige Fremdwörter mit bestimmten Suffixen bilden den Plural regelmäßig. Pluraltyp 1: - (e)n -(t)ät die Universität die Universitäten -(i)on die Nation die Nationen -ik die Kritik die Kritiken -ie die Theorie die Theorien Außerdem folgende maskuline Nomen, die männliche Personen bezeichnen: Pluraltyp 1: - (e)n 140 -and der Doktorand die Doktoranden -ant der Praktikant die Praktikanten -at der Kandidat die Kandidaten -ent der Absolvent die Absolventen -et der Athlet die Athleten -ist der Jurist die Juristen -oge der Pädagoge die Pädagogen -nom der Ökonom die Ökonomen Das Substantiv - Kasus -or der Doktor die Doktoren -soph der Philosoph die Philosophen Der Kasus - Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv Der Kasus wird durch eine Veränderung des Artikels und (manchmal) eine Endung markiert. Beispiele: Nominativ der Mann Akkusativ den Mann Dativ dem Mann Genitiv des Mannes Die Wahl des Kasus ist von anderen Wortarten abhängig. Verben, Substantive, Adjektive und Präpositionen können einen Kasus regieren. Das heißt, diese Wortarten bestimmen, welchen Kasus sie als Ergänzung bekommen. Der Nominativ wird verwendet als:* erste Verbergänzung Der Schüler schläft. Der Lehrer schreibt einen Satz. zweite Verbergänzung Der Student möchte Arzt werden. Er ist ein fleißiger Student. Apposition Herr Müller, der Lehrer meiner Tochter, ist ein sympathischer Mensch. in Vergleichssätzen Ein schlechtes Examen ist besser als ein abgebrochenes Studium. Der Akkusativ wird verwendet als: zweite Verbergänzung Ich kaufe einen Pullover. Mein Bruder hat mir einen Brief geschrieben. temporale Verbergänzung Ich bleibe einen Monat in Deutschland. Mein Freund hat letzten Monat Examen gemacht. Präpositionalergänzung Ich suche ein Geschenk für meinen Vater. Wir machen einen Spaziergang durch den Park. feste Präpositionalergänzung eines Verbs Ich warte auf den Bus. Sie hat sich in ihren Professor verliebt. Apposition Ich kenne Herrn Müller, den Lehrer meiner Tochter, aus meiner Studienzeit. in Vergleichssätzen Ich finde einen schlechten Arbeitsplatz besser als gar keinen Arbeitsplatz. Der Dativ wird verwendet als: 141 Das Substantiv - Kasus zweite Verbergänzung Ich helfe meiner Mutter. dritte Verbergänzung Mein Bruder hat mir einen Brief geschrieben. Präpositionalergänzung Ich fahre mit meinem Vater nach München. Am Wochenende fahre ich zu meiner Freundin. feste Präpositionalergänzung eines Verbs Er arbeitet an seiner Diplomarbeit. Meine Schwester fürchtet sich vor großen Hunden. Apposition Ich habe mit Herrn Müller, dem Lehrer meiner Tochter, gesprochen. in Vergleichssätzen Ich helfe lieber meinem Vater als meinem Bruder. Der Genitiv wird verwendet als: 142 zweite Verbergänzung Wir gedenken der Toten. dritte Verbergänzung Man beschuldigt ihn des Mordes. Präpositionalergänzung Ich bleibe wegen meiner Krankheit im Bett. Mein Kollege arbeitet trotz seiner Erkältung. Attribut Das Haus meines Großvaters ist sehr alt. Die Rede des Präsidenten hat den Leuten gefallen. Die Deklination des Substantivs Deklination des Substantivs Die Veränderung des Kasus nennt man die Deklination des Substantivs. Die Veränderung des Kasus kann man meist nur an dem Artikelwort erkennen, von dem das Substantiv begleitet wird. Zu den Artikelwörtern gehören z. B. der bestimmte Artikel, der unbestimmte Artikel, das Possessivpronomen und das Demonstrativpronomen. Beispiele: Artikelwörter bestimmter Artikel der, die, das unbestimmter Artikel ein, eine, ein Possessivpronomen mein, meine, mein Demonstrativpronomen dieser, diese, dieses Die Deklination mit dem bestimmten Artikel Im Singular haben nur maskuline und neutrale Nomen im Genitiv eine Endung. Die Endung lautet -s bzw. -es. Im Plural sind die Formen des Nomens in allen Kasus gleich – außer im Dativ Plural. Im Dativ Plural bekommen alle Nomen die Endung -n, aber nur wenn sie nicht sowieso die Pluralendung -(e)n haben. Singular maskulin neutral feminin Nominativ der Mann das Kind die Frau Akkusativ den Mann das Kind die Frau Dativ dem Mann dem Kind der Frau Genitiv des Mannes des Kindes der Frau Nominativ die Männer die Kinder die Frauen Akkusativ die Männer die Kinder die Frauen Dativ den Männern den Kindern den Frauen Genitiv der Männer der Kinder der Frauen Plural Das Vorkommen der e-Erweiterung beim Genitiv ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die e-Erweiterung bekommen folgenden Nomen: 143 Die Deklination des Substantivs Die e-Erweiterung beim Genitiv Singular maskulin und neutral Endung -s das Haus des Hauses -ss der Fluss des Flusses -ß das Maß des Maßes -z der Tanz des Tanzes -tz der Witz des Witzes -chs der Fuchs des Fuchses Endung -nis das Ergebnis des Ergebnisses die meisten Nomen mit der Endung -sch der Tisch des Tisch(e)s -st das Fest des Fest(e)s der Mann des Mann(e)s das Kind des Kind(e)s viele einsilbige Veraltete Form des Dativs Singular Früher hatte der Dativ Singular der maskulinen und neutralen Nomen die Endung -e. Singular maskulin neutral Nominativ der Mann das Kind Dativ dem Manne dem Kinde Diese Endung ist im modernen Deutsch verloren gegangen. Sie hat sich nur in bestimmten Ausdrücken erhalten und z. B. in den Formen nach Hause und zu Hause. Manchmal findet sich diese Form auch noch in älterer Literatur. Die Deklination mit dem unbestimmten Artikel Den unbestimmten Artikel gibt es nur im Singular. Die Unbestimmtheit eines Nomens wird im Plural nicht markiert. Manche Grammatiken verwenden hierfür den Begriff „Nullartikel“. Die Deklination mit dem unbestimmten Artikel lautet: 144 Die Deklination des Substantivs Singular maskulin neutral feminin Nominativ ein Mann ein Kind eine Frau Akkusativ einen Mann ein Kind eine Frau Dativ einem Mann einem Kind einer Frau Genitiv eines Mannes eines Kindes einer Frau Nominativ Männer Kinder Frauen Akkusativ Männer Kinder Frauen Dativ Männern Kindern Frauen Genitiv Männer Kinder Frauen Plural Die Deklination mit dem negativen unbestimmten Artikel kein Die Negation des unbestimmten Artikels heißt kein. Sie wird im Singular gleich dekliniert wie der unbestimmte Artikel, aber im Gegensatz zum unbestimmten Artikel gibt es einen Plural. Singular maskulin neutral feminin Nominativ kein Mann kein Kind keine Frau Akkusativ keinen Mann kein Kind keine Frau Dativ keinem Mann keinem Kind keiner Frau Genitiv keines Mannes keines Kindes keiner Frau Plural Nominativ keine Männer, Kinder, Frauen Akkusativ keine Männer, Kinder, Frauen Dativ keinen Männern, Kindern, Frauen Genitiv keiner Männer, Kinder, Frauen Die n-Deklination Einige maskuline Nomen haben eine abweichende Deklination. Diese nennt man n-Deklination, weil diese Nomen in allen Kasusformen außer im Nominativ Singular die Endung -(e)n haben. n-Deklination mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel Singular Plural Singular Plural Nominativ der Student die Studenten ein Student Studenten Akkusativ den Student(en) die Studenten einen Student(en) Studenten Dativ dem Student(en) den Studenten einem Student(en) Studenten Genitiv des Studenten der Studenten eines Studenten Studenten 145 Die Deklination des Substantivs Die n-Deklination ist eine absterbende Sprachform. Die Endungen im Singular werden heute in der gesprochenen Sprache oft weggelassen. Alle Nomen, die zur n-Deklination gehören sind maskulin. Nomen der n-Deklination Maskuline Nomen mit der Endung –e der Bote, der Erbe, der Experte, der Junge, der Kollege, der Kunde, der Neffe, der Sklave, der Zeuge Maskuline Nationalitätenbezeichnungen der Franzose, der Grieche, der Russe, der Türke, ... Maskuline Tierbezeichnungen mit der Endung –e der Affe, der Falke, der Hase, der Löwe, der Ochse, der Rabe außerdem der Bär, der Bauer, der Christ, der Fürst, der Held, der Herr, der Mensch, der Nachbar, der der Prinz Auch viele Fremdwörter, die männliche Personen bezeichnen, gehören zur n-Deklination. Diese Fremdwörter haben die Endungen: Fremdwörter, die zur n-Deklination gehören -ad der Kamerad -ist der Journalist -and der Doktorand -oge der Pädagoge -ant der Praktikant -nom der Ökonom -at der Kandidat -soph der Philosoph -ent der Absolvent -graf der Fotograf -et der Athlet Die gemischte Deklination Einige maskuline Nomen gehören zur so genannten gemischten Deklination. Diese Nomen haben wie die Nomen der n-Deklination in allen Kasusformen außer im Nominativ Singular die Endung –(e)n, aber zusätzlich im Genitiv Singular die Endung –s wie die „normalen“ maskulinen Nomen. gemischte-Deklination mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel Singular Plural Singular Plural Nominativ der Name die Namen ein Name Namen Akkusativ den Namen die Namen einen Namen Namen Dativ dem Namen den Namen einem Namen Namen Genitiv des Namens der Namen eines Namens Namen Beispiele: gemischte Deklination 146 Nominativ Der Name meiner Freundin ist Maria. Akkusativ Ich habe den Namen des Mannes vergessen. Dativ Sie hat sich unter dem Namen ihres Mannes angemeldet. Genitiv Die Bedeutung des Namens kenne ich nicht. Die Deklination des Substantivs Bei allen Nomen, die zur gemischten Deklination gehören, existieren besonders in der gesprochenen Sprache Doppelformen für den Nominativ Singular mit bzw. ohne die Endung -n. Beispiel: der Name/der Namen Standardsprache gesprochene Sprache auch der Name der Namen ein Name ein Namen Zur gemischten Deklination gehören: Nomen der gemischten Deklination der Buchstabe(n) der Gedanke(n) der Friede(n) der Glaube(n) der Funke(n) der Wille(n) Die Deklination von das Herz Eine besondere Deklination hat das Substantiv das Herz. Deklination: das Herz mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel Singular Plural Singular Plural Nominativ das Herz die Herzen ein Herz Herzen Akkusativ das Herz die Herzen ein Herz Herzen Dativ dem Herzen den Herzen einem Herzen Herzen Genitiv des Herzens der Herzen eines Herzens Herzen 147 Liste: n-Deklination und gemischte Deklination Liste: Nomen der n-Deklination und der gemischten Deklination n-Deklination a. abhängig von folgenden Endungen Endung Beispiele -ad der Kamerad, .. -and der Diplomand, der Doktorand, der Konfirmand, .. -ant der Demonstrant, der Elefant, der Fabrikant, der Praktikant, .. -at der Automat, der Diplomat, der Kandidat, der Soldat, .. -ent der Absolvent, der Dozent, der Patient, der Student, .. -et der Athlet, der Komet, der Planet, .. -graf der Fotograf, der Stenograf, der Tomograf , .. -ist der Journalist, der Polizist, der Spezialist, der Tourist, .. -it der Favorit, der Jesuit, der Satellit, .. -nom der Agronom, der Astronom, der Ökonom, .. -oge der Archäologe, der Biologe, der Geologe, der Pädagoge, .. -soph der Anthroposoph, der Philosoph, .. b. männliche Nationalitätenbezeichnungen Beispiele: Nationalitätenbezeichnungen auf -e der Chinese, der Franzose, der Russe, der Türke, ... außerdem der Ungar c. unregelmäßig 148 der Affe der Fink der Junggeselle der Pate der Architekt der Fürst der Knabe der Pilot der Bär der Gatte der Kollege der Prinz der Bauer der Gefährte der Kommilitone der Rabe der Bote der Genosse der Komplize der Rebell der Bube der Geselle der Kunde der Riese der Bulle der Graf der Laie der Schimpanse der Bursche der Hase der Lotse der Schöffe der Chaot der Heide der Löwe der Sklave Liste: n-Deklination und gemischte Deklination der Coyote der Held der Mensch der Zar der Depp der Herr der Nachbar der Zeuge der Drache der Hirte der Nachkomme der Erbe der Idiot der Narr der Experte der Insasse der Neffe der Falke der Junge der Ochse Gemischte Deklination (Genitiv +s): der Buchstabe(n) der Friede(n) der Funke(n) der Gedanke(n) der Glaube(n) der Name(n) der Wille(n) einziges neutrales Nomen der n-Deklination und Genitiv +-s: d a s Herz ( des Herzens) 149 Die Deklination nominalisierter Adjektive Die Deklination nominalisierter Adjektive Die Deklination nominalisierter Adjektive entspricht der Adjektivdeklination (ohne Nomen) Beispiele: Deklination nominalisierter Adjektive Nominativ der kranke Mann der Kranke Akkusativ den kranken Mann den Kranken Beispielsätze: Nominativ: Der Kranke wird heute Nachmittag operiert. Akkusativ: Der Arzt untersucht den Kranken. Dativ: Der Arzt unterhält sich mit dem Kranken. Genitiv: Die Frau des Kranken kommt zu Besuch Alle Formen lauten: maskuline Nomen mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel Singular Plural Singular Plural Nominativ der Kranke die Kranken ein Kranker Kranken Akkusativ den Kranken die Kranken einen Kranken Kranken Dativ dem Kranken den Kranken einem Kranken Kranken Genitiv des Kranken der Kranken eines Kranken Kranken feminine Nomen mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel Singular Plural Singular Plural Nominativ die Kranke die Kranken eine Kranke Kranken Akkusativ die Kranke die Kranken eine Kranke Kranken Dativ der Kranken der Kranken einer Kranken Kranken Genitiv der Kranken der Kranken einer Kranken Kranken Neutrale Nomen kommen nur als Abstraktionen im Singular mit bestimmtem Artikel vor. Beispiele: Ich glaube an das Gute im Menschen. Das Gute hat über das Böse gesiegt. 150 neutrale Nomen Singular Nominativ das Gute Akkusativ das Gute Dativ dem Guten Genitiv des Guten Der Gebrauch des Artikels Der Gebrauch des bestimmten und des unbestimmten Artikels Der Gebrauch des bestimmten oder unbestimmten Artikels ist abhängig vom Sprecher. Der Sprecher benützt den unbestimmten Artikel bestimmter Artikel Singular Plural wenn er zum ersten Mal über eine Thema, eine neue Sache spricht. Ich möchte ein Buch kaufen. Ich möchte Bücher kaufen. wenn er eine Sache definiert, in ein System einordnet. Das ist ein Buch. Das sind Bücher. Beachte: Im Plural gibt es keinen unbestimmten Artikel. Der Sprecher benützt den bestimmten Artikel, unbestimmter Artikel Singular Plural wenn ein Thema oder eine Sache dem Sprechpartner bekannt ist. Ich möchte das Auto kaufen. Ich möchte die Autos kaufen. Wenn es eine Sache nur einmal gibt. Der Stuttgarter Fernsehturm -war der erste Fernsehturm . Das Brandenburger Tor steht in Berlin. Der Kölner Dom ist 157 Meter hoch. Keinen Artikel benützt man normalerweise bei Namen von Personen und Berufsbezeichnungen, Städteund den meisten Ländernamen*. kein Artikel Personen Herr Müller ist unser Lehrer. Friedrich Schiller ist in Marbach geboren. Peter kommt heute Nachmittag zu mir. Berufe Ich möchte Ingenieur werden. Herr Schmidt ist Abteilungsleiter in einer großen Automobilfirma. Frau Müller arbeitet nachmittags als Verkäuferin. Städtenamen Berlin ist die Hauptstadt von Deutschland. Freiburg ist eine Universitätsstadt in Baden-Württemberg. Die Olympischen Spiele 1972 fanden in München statt. Ländernamen Deutschland ist ein Industrieland. Korea liegt in Ostasien. Brasilien ist das größte Land Südamerikas. Bei Ländernamen gibt es einige Ausnahmen: siehe im Kapitel „Genus bei geographischen Namen“ 151 Der Gebrauch des Artikels Zu den Personennamen gehören auch die Anrede Herr und Frau, das Wort Familie als Teil eines Namens und akademische Titel. Beispiele: Herr Müller, Frau Müller, Familie Müller, Dr. Müller, Professor Müller Der Gebrauch von Personennamen mit Artikel gilt als umgangssprachlich, kommt in der Umgangssprache aber häufig vor.: Beispiele: Personennamen mit/ohne Artikel 152 Umgangssprache Standardsprache Der Peter hat gesagt, dass die Anna krank ist Peter hat gesagt, dass Anna krank ist. Der Herr Müller ist heute krank. Herr Müller ist heute krank. Substantive mit Präposition Substantive mit Präposition Wie bei Verben und Adjektiven gibt es auch Substantive mit einer festen Präposition. Beispiel: der Ärger über (+ Akkusativ) Der ständige Ärger über meinen Chef macht mich krank. Diese festen Präpositionen fungieren als Attribut des Nomens und ermöglichen wie alle Attribute einen Satz komplexer bzw. aus zwei Sätzen einen Satz zu machen. zwei Sätze ein Satz Ich ärgere mich ständig über meinen Chef. Das macht mich krank. Der ständige Ärger über meinen Chef macht mich krank. Einige Substantive haben zwei Präpositionen, die zusammen in einem Satz vorkommen können. Beispiel: die Erhöhung um + auf Die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3% auf 19% ist für viele Familien eine Belastung. Für die Wahl der Präposition(en) gibt es keine Regel. Die Präposition muss mit dem Substantiv gelernt werden. Einige Verben haben zwei oder mehr Präpositionen, die aber nicht zusammen in einem Satz vorkommen können. Manche dieser Präpositionen haben die gleiche Bedeutung. Man kann sie alternativ verwenden. Manche Präpositionen verändern die Bedeutung. Präpositionen mit gleicher Bedeutung Diese Präpositionen sind beliebig gegeneinander austauschbar. Beispiele: zwei Präpositionen mit gleicher Bedeutung das Interesse an/für Man muss das Interesse an Sport bei Kindern früh wecken. =Man muss das Interesse für Sport bei Kindern früh wecken. der Kontakt zu/mit* Ich habe guten Kontakt mit meinen Nachbarn. =Ich habe guten Kontakt zu meinen Nachbarn. *Eine weitere Variante von zu ist hier auch zwischen, wenn zwei Personen genannt werden. Beispiel: zu/zwischen der Kontakt zwischen Der Kontakt zwischen mir und meinen Nachbarn ist gut. Präpositionen mit verschiedener Bedeutung Da diese Präpositionen verschiedene Bedeutung haben, kann man sie nicht gegeneinander austauschen. 153 Substantive mit Präposition Beispiel: zwei Präpositionen mit verschiedener Bedeutung Freude auf Die Freude auf den Urlaub erleichtert die Arbeit. (=Zukunft) Freude über Die Freude über die Geschenke war groß. (=Vergangenheit/Gegenwart) Beispiel: drei Präpositionen mit verschiedener Bedeutung die Entscheidung über Die Entscheidung über den Antrag fällt nächste Woche. die Entscheidung für Die Entscheidung für die Familie bringt Frauen Nachteile bei der Karriere. die Entscheidung gegen Der Minister traf eine Entscheidung gegen eine erneute Kandidatur. Manchmal ändert die Präposition zusätzlich die Bedeutung des Substantivs. Die Bedeutungsveränderung ist nicht immer leicht zu verstehen. Beispiel: Bedeutungsänderung des Substantivs die Sorge um (=Angst haben um) Die Sorge um die Kinder lässt die Mutter nicht schlafen. (Die Mutter hat Angst um die Kinder.) die Sorge für (= s. kümmern um) Die Sorge für die Kinder übernimmt bei der Scheidung die Mutter. (Die Mutter kümmert sich um die Kinder.) Präposition und Kasus Die Präposition, die fest zu einem Substantiv gehört, regiert einen Kasus. Präpositionen, die einen festen Kasus haben behalten diesen Kasus. Beispiele: Präpositionen mit festem Kasus für = Akkusativ die Voraussetzung für Sie brachte gute Voraussetzungen für eine Karriere mit von = Dativ die Abhängigkeit von Die Industrieländer wollen die Abhängigkeit vom Erdöl verringern. Wechselpräpositionen bekommen je nach Substantiv eine feste Präposition. Die Präpositionen und der Kasus müssen mit dem Substantiv zusammen gelernt werden. Die Wechselpräposition an kann sowohl mit Akkusativ als auch mit Dativ vorkommen. Beispiele: Wechselpräposition an an + Akkusativ die Bindung an Die Bindung an die Familie ist in meinem Heimatland sehr stark. an + Dativ der Bedarf an Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften steigt weiter. Die Wechselpräpositionen vor und zwischen werden immer mit dem Dativ verwendet. 154 Substantive mit Präposition Beispiele: Wechselpräpositionen vor und zwischen vor + Dativ: die Flucht vor Viele Menschen befinden sich auf der Flucht vor der Hungersnot. zwischen + Dativ die Feindschaft zwischen Die Feindschaft zwischen den Nachbarn dauert schon viele Jahre. Die Wechselpräpositionen auf, über und in werden immer mit dem Akkusativ verwendet. Beispiele: Wechselpräpositionen auf, in und über auf + Akkusativ die Rücksicht auf Aus Rücksicht auf seine Familie wechselte er den Job. in + Akkusativ der Einblick in Die Bürger bekamen keinen Einblick in die Unterlagen. über + Akkusativ die Enttäuschung über Sie weinte aus Enttäuschung über ihre Prüfungsergebnisse. Mit den Wechselpräpositionen unter, hinter und neben verbinden sich keine Substantive. Substantiv, Verb und Adjektiv mit Präposition Manchmal gibt es zu dem Substantiv mit Präposition ein passendes Verb und/oder Adjektiv mit Präposition. Das System ist aber unvollständig. Substantiv Verb Adjektiv der Ärger über sich ärgern über verärgert über das Interesse an sich interessieren für interessiert an die Hoffnung auf hoffen auf -- der Preis für -- -- 155 Liste: Substantive mit Präposition Liste: Substantive mit Präposition die 156 Abhängigkeit von Die Industrieländer wollen die Abhängigkeit vom Erdöl verringern. die Ähnlichkeit mit/zu (zwischen) Die Ähnlichkeit mit seinem Bruder ist verblüffend. die Alternative zu Es gibt keine Alternative zu diesem Vorgehen. das Angebot an + Dat Das Angebot an Studienplätzen ist zu gering. der Angriff auf + Akk Der Angriff auf die Truppe erfolgte aus dem Hinterhalt. die Angst vor + Dat Ich habe Angst vor der Prüfung. der Anlass zu Der Anlass zu dieser Feier ist das 50-jährige Firmenjubiläum. der Anteil an + Dat Der Anteil an Frauen in der Chefetage steigt nur langsam. die Antwort auf + Akk Die Antwort auf meine Frage ist er mir schuldig geblieben. die Arbeit an + Dat Die Arbeit an ihrer Doktorarbeit dauerte drei Jahre. der Ärger über + Akk Aus Ärger über seinen Chef hat er gekündigt. die Aufregung über + Akk Ich verstehe die Aufregung über diese Sache nicht. die Auseinandersetzung mit Die Demonstranten wollen keine Auseinandersetzung mit der Polizei. die Ausnahme von Es gibt keine Ausnahme von dieser Regel. der Bedarf an + Dat Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften steigt weiter. die Bedingung für Die Firmen sprachen über die Bedingungen für eine Übernahme. das Bedürfnis nach Im Urlaub haben viele Leute das Bedürfnis nach Ruhe. die Begegnung mit Die Begegnung mit dem Präsidenten war ein einmaliges Erlebnis für sie. die Begründung für Ich verstehe die Begründung für die Absage nicht. die Bekanntschaft mit Bei seinem Praktikum machte er Bekanntschaft mit vielen interessanten Leuten. die Bemerkung über + Akk Er machte eine negative Bemerkung über seine Chefin. das Bemühen um Das Bemühen um eine friedliche Lösung ist gescheitert. die Bereitschaft zu Die Verhandlungspartner zeigten keine Bereitschaft zu Kompromissen. der Bericht über + Akk Der Bericht über die wirtschaftliche Lage fällt dieses Jahr schlecht aus. die Betroffenheit über + Akk Die Betroffenheit über das Unglück war den Leuten anzumerken. der Beweis für Der Staatsanwalt konnte den Beweis für eine Schuld des Angeklagten nicht liefern. die Bindung an + Akk Die Bindung an die Familie ist in meinem Heimatland sehr stark. die Debatte über + Akk Die Debatte über die Steuererhöhung verlief turbulent. der Einblick in + Akk Die Bürger bekamen keinen Einblick in die Unterlagen. der Eindruck auf + Akk Der Eindruck auf die Zuschauer war sehr stark. der Einfluss auf + Akk Das Geld hatte keinen Einfluss auf die Entscheidung. die Entschuldigung für Die Entschuldigung für sein Verhalten kam prompt. Liste: Substantive mit Präposition die Enttäuschung über + Akk Sie weinte aus Enttäuschung über ihre Prüfungsergebnisse. die Erinnerung an + Akk Die Erinnerung an das schreckliche Unglück quält die Menschen noch heute. die Erklärung für Ich habe keine Erklärung für sein Verhalten. die Erlaubnis zu Die Eltern gaben die Erlaubnis zum Heiraten. der Ersatz für Der Einsatz des Mitarbeiters für die Firma wurde gelobt. die Erziehung zu Die Erziehung zu Selbständigkeit ist Teil der Aufgabe der Schule. die Fähigkeit zu Vielen Schülern fehlt die Fähigkeit zu logischem Denken. die Feindschaft mit/zu (zwischen) Die Feindschaft zwischen den Nachbarn dauert schon viele Jahre. die Flucht vor Viele Menschen befinden sich auf der Flucht vor der Hungersnot. die Frage nach Er verstand die Frage nach dem Weg nicht. die Furcht vor Aus Furcht vor dem Verlust seines Arbeitsplatzes beging er Selbstmord. der Gedanke an + Akk Sie verschwendeten keinen Gedanken an eine Niederlage. der Gegensatz zu Im Gegensatz zu meiner Schwester bin ich faul. der Gehalt an + Dat Das Essen enthält einen hohen Anteil an Vitaminen. die Gelegenheit zu Der Gefangene nützte die Gelegenheit zur Flucht. die Gemeinsamkeit mit Das Leben in Deutschland hat viele Gemeinsamkeiten mit meinem Heimatland. die Grenze zu Die Regierung ließ die Grenze zum Nachbarland schließen. der Griff nach Der Griff nach der Macht ist gescheitert. der Grund für Ich kenne den Grund für seine Eifersucht nicht. die Grundlage für Die Grundlage für den Vertrag hat sich geändert. der Hass auf + Akk Der Hass auf die Nachbarn ist immer noch groß. die Herrschaft über + Akk In diesem Jahr erlangte er die Herrschaft über das Reich. die Hilfe bei Die Hilfe beim Bau des neuen Krankenhauses kam aus dem Ausland. der Hinweis auf + Akk Der Hinweis auf den Mörder kam aus der Bevölkerung. die Hoffnung auf + Akk Die Hoffnung auf eine Lösung des Problems ist geschwunden. das Interesse an + Dat/für Viele junge Leute haben kein Interesse an Politik. die Klage über + Akk Der Bürgermeister musste sich viele Klagen über den Verkehr anhören. die Klarheit über + Akk Jetzt habe ich endlich Klarheit über meine Zukunft. der Kontakt mit/zu Er hat seit langem keinen Kontakt mehr zu seiner Familie. die Kontrolle über + Akk Die Armee erlangte die Kontrolle über die Region. die Konzentration auf + Akk Die Konzentration auf die Prüfung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. die Kraft zu Meine Großmutter hat keine Kraft mehr zum Arbeiten. die Kritik an + Dat Die Kritik an der Regierung wächst. die Liebe zu Aus Liebe zu ihren Kindern kehrte sie zurück. der Mangel an + Dat Aus Mangel an Beweisen wurde er frei gesprochen. die Nachfrage nach Daimler verzeichnet eine steigende Nachfrage nach teuren Automobilen. 157 Liste: Substantive mit Präposition 158 der Neid auf + Akk Europa schaut mit Neid auf die hohen Wachstumsraten in den USA. der Preis für Der Preis für diese Maßnahme ist zu hoch. die Reaktion auf + Akk Die Förderung von Biokraftstoffen ist eine Reaktion auf steigende Ölpreise. das Recht auf + Akk Das Grundgesetz garantiert das Recht auf freie Meinungsäußerung. der Respekt vor + Dat Ich habe Respekt vor meinem Lehrer. die Rücksicht auf + Akk Aus Rücksicht auf seine Familie wechselte er den Job. der Ruf nach Der Ruf nach einer Änderung der Pläne wird immer lauter. die Scheidung von Die Scheidung von seiner dritten Frau kam ihn teuer. die Scheu vor Kinder haben keine Scheu vor Experimenten. die Schuld an + Dat Der Fahrer trägt die Schuld an dem Unfall alleine. der Schutz vor + Dat Das Frauenhaus dient zum Schutz der Frauen vor gewalttätigen Ehemännern. das Streben nach Das Streben nach Glück ist eine menschliche Eigenschaft. die Suche nach Die Suche nach Erdöl geht trotz der Katastrophe weiter. die Teilnahme an + Dat Er wurde zur Teilnahme an diesem Kurs verpflichtet. die Trauer über + Akk Die Trauer über seinen Tod dauerte viele Jahre. der Überblick über + Akk Der Mann hatte keinen Überblick über seine Finanzen. die Übersicht über + Akk Der Lehrer verteilt eine Übersicht über das Lernprogramm. die Untersuchung über + Akk Der Ausschuss veranlasste eine Untersuchung über den Verbleib der Gelder. die Ursache für Die Ursache für den Unfall konnte nicht ermittelt werden. das Urteil über + Akk Ich möchte mir kein Urteil über ihn erlauben. die Verantwortung für Der Bürgermeister trägt die Verantwortung für die Katastrophe. der Vergleich mit/zu (zwischen) Im Vergleich mit meiner Freundin bin ich arm. das Verhältnis mit/zu (zwischen) Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern. das Verständnis für Meine Eltern haben kein Verständnis für meinen Berufswunsch. der Verstoß gegen Dieser Verstoß gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung kostet 30 Euro. der Verzicht auf + Akk Die Bankmanager wurden zum Verzicht auf ihre Prämien aufgefordert. die Voraussetzung für Sie brachte gute Voraussetzungen für eine Karriere mit. die Vorbereitung auf + Akk Das Studienkolleg übernimmt die Vorbereitung auf das Studium. die Vorstellung von Er hatte keine Vorstellung vom Leben in Deutschland. der Wille zu Der Mannschaft fehlte der Wille zum Sieg. die Wirkung auf + Akk Ihre Wirkung auf Männer war unbeschreiblich. der Wunsch nach Die Menschen haben den Wunsch nach Freiheit. die Zufriedenheit mit Die Zufriedenheit der Kunden liegt uns besonders am Herzen. der Zusammenhang mit Die Polizei ermittelt im Zusammenhang mit der Katastrophe. die Zuständigkeit für Das Ministerium übernahm die Zuständigkeit für diese Aufgabe. Liste: Substantive mit Präposition der Zwang zu In Deutschland wird über den Zwang zu Deutschkursen diskutiert. der Zweifel an + Dat Das Gericht hatte Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeugen. um Die Angst um ihren Arbeitsplatz machte den Mitarbeitern große Sorgen. 2 Präpositionen die Angst die Angst vor + Dat Aus Angst vor seinem Chef schwieg er. der Anspruch an + Akk Die geschieden Ehefrau hat finanzielle Ansprüche an den Ehemann. der Anspruch auf + Akk Die Kranken haben einen Anspruch auf die Unterbringung in einem Krankenhaus. die Bitte um Die Bitte um eine Versetzung in eine andere Abteilung wurde abgelehnt. die Bitte an + Akk Die Bitte an die Zuschauer Ruhe zu bewahren war erfolglos. die Forderung nach Die Forderung nach Freiheit wurde unüberhörbar. die Forderung an + Akk Die Gläubiger mussten ihre Forderungen an die bankrotte Firma abschreiben. die Freude auf + Akk Die Freude auf den Urlaub erleichtert die Arbeit. (=Zukunft) die Freude über + Akk Die Freude über die Geschenke war groß. (=Vergangenheit/Gegenwart) die Sorge für Die Sorge für die Kinder übernahmen die Großeltern. die Sorge um Die Sorge um ihre Kinder ließ sie nicht schlafen. die Spende an + Akk Die Spende an den Politiker beeinflusste die Entscheidung. die Spende für Die Firma machte eine Spende für ein neues Krankenhaus. Demonstration für/gegen Die Demonstration gegen die Entlassungen verlief friedlich. für - gegen die der Kampf für/gegen Der Kampf gegen die Entlassungen verlief friedlich. der Protest für/gegen Der Protest gegen die Entlassungen verlief friedlich. die Abnahme um + auf (+ Akk) Die Abnahme der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden. der Anstieg um + auf (+ Akk) Der Anstieg der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden. die Erhöhung um + auf (+ Akk) Die Erhöhung der Steuern um 5 Prozent auf 25 Prozent führte zu Protesten. um - auf 159 Liste: Substantive mit Präposition die Senkung um + auf (+ Akk) Die Senkung der Steuern um 5 Prozent auf 15 Prozent wurde begrüßt. die Steigerung um + auf (+ Akk) Die Steigerung der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden. die Vermehrung um + auf (+ Akk) Die Vermehrung der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden. die Verminderung um + auf (+ Akk) Die Verminderung der Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden. die Zunahme um + auf (+ Akk) Die Zunahme Steuereinnahmen um 5 Prozent auf 300 Milliarden Euro war nicht erwartet worden. für Die Entscheidung für den Stellenwechsel fiel ihm nicht leicht. 3 Präpositionen die 160 Entscheidung die Entscheidung gegen Die Entscheidung gegen den Stellenwechsel fiel ihm nicht leicht. die Entscheidung über + Akk Die Entscheidung über die Reform wurde vertagt. Artikelwörter als Pronomen Artikelwörter als Pronomen Artikelwörter kann man als Artikel zusammen mit dem Nomen benutzen oder als Pronomen anstelle des Nomens. Beispiele: Artikelwort als Artikel als Pronomen bestimmter Artikel Wie heißt der Mann? Der heißt Peter Müller.* unbestimmter Artikel Hast du einen Mann gesehen? Ja, ich habe einen gesehen. Possessivpronomen Mein Mann arbeitet bei Daimler Meiner auch. Demonstrativpronomen Hast du mit diesem Mann gesprochen? Ja, mit diesem habe ich gesprochen. * Der Gebrauch des bestimmten Artikels als Pronomen gilt als umgangssprachlich. Das Demonstrativpronomen und der bestimmte Artikel haben als Artikelwort und als Pronomen die gleiche Form. Eine Ausnahme ist der bestimmte Artikel im Dativ Plural. Er lautet bei pronominalem Gebrauch denen. Beispiele: Artikelwort als Artikel als Pronomen bestimmter Artikel Dativ Plural Hast du mit den Männern gesprochen? Ja, mit denen habe ich gesprochen. Der unbestimmte Artikel, der negative unbestimmte Artikel und das Possessivpronomen haben teilweise verschiedene Formen. Singular maskulin neutral feminin Plural Nominativ einer ein(e)s eine welche Akkusativ einen ein(e)s eine welche Dativ einem einem einer welchen Genitiv* (eines) (eines) (einer) (welcher) unbestimmter Artikel negativer unbestimmter Artikel Nominativ keiner kein(e)s keine keine Akkusativ keinen kein(e)s keine keine Dativ keinem keinem keiner keinen Genitiv* (keines) (keines) (keiner) (keiner) 161 Artikelwörter als Pronomen Possessivpronomen Nominativ meiner mein(e)s meine meine Akkusativ meinen mein(e)s meine meine Dativ meinem meinem meiner meinen Genitiv* (meines) (meines) (meiner) (meiner) *Der Genitiv kommt normalerweise nicht als Pronomen vor. Beispiele*: Nominativ Singular Ist hier ein Arzt? Ja, hier ist ein Arzt. Ja, hier ist einer./Nein, hier ist keiner. Ist hier eine Ärztin? Ja, hier ist eine Ärztin. Ja, hier ist eine./Nein, hier ist keine. Ist hier ein Krankenhaus? Ja, hier ist ein Krankenhaus. Ja, hier ist eins./Nein, hier ist keins. Ja, hier sind Ärzte. Ja, hier sind welche./Nein, hier sind keine. Gibt es hier einen Arzt? Ja, hier gibt es einen Arzt. Ja, hier gibt es einen./Nein, hier gibt es keinen. Gibt es hier eine Ärztin? Ja, hier gibt es eine Ärztin. Ja, hier gibt es eine./Nein, hier gibt es keine. Gibt es hier ein Krankenhaus? Ja, hier gibt es ein Krankenhaus. Ja, hier gibt es eins./Nein, hier gibt es keins. Ja, hier gibt es Ärzte. Ja, hier gibt es welche./Nein, hier gibt es keine. Hast du mit einem Arzt gesprochen? Ja, ich habe mit einem Arzt gesprochen. Ja, ich habe mit einem gesprochen./Nein, ich habe mit keinem gesprochen. Hast du mit einer Ärztin gesprochen? Ja, ich habe mit einer Ärztin gesprochen. Ja, ich habe mit einer gesprochen./Nein, ich habe mit keiner gesprochen. Bist du in einem Krankenhaus gewesen? Ja, ich bin in einem Krankenhaus Ja, ich bin in einem gewesen./Nein, ich bin in keinem gewesen. gewesen. Plural Sind hier Ärzte? Beispiele: Akkusativ Singular Plural Gibt es hier Ärzte? Beispiele: Dativ Singular Plural Hast du mit Ärzten gesprochen? Ja, ich habe mit Ärzten gesprochen. Ja, ich habe mit welchen gesprochen./Nein, ich habe mit keinen gesprochen. * Die Endungen des Possessivpronomens entsprechen den Endungen des negativen unbestimmten Artikels. 162 Teil IV: Die Pronomen 165 Die Demonstrativpronomen Die Demonstrativpronomen dieser, diese, dieses Das Demonstrativpronomen dieser entspricht in seiner Funktion dem bestimmten Artikel. Deswegen wird es in der Umgangssprache oft durch den bestimmten Artikel ersetzt. Beispiel: Welches Brot möchten Sie? - Geben Sie mir dieses (das). Dieser (Der) Pullover gefällt mir nicht. Grundsätzlich stellt dieser eine zusätzliche Betonung des Artikels dar. Die Endungen des Demonstrativpronomens entsprechen den Endungen des bestimmten Artikels. Die Deklination lautet: Singular maskulin neutral feminin Nominativ dieser Mann dieses Kind diese Frau Akkusativ diesen Mann dieses Kind diese Frau Dativ diesem Mann diesem Kind dieser Frau Genitiv dieses Mannes dieses Kindes dieser Frau Plural Nominativ diese Männer, Kinder, Frauen Akkusativ diese Männer, Kinder, Frauen Dativ diesen Männern, Kindern, Frauen Genitiv dieser Männer, Kinder, Frauen jener, jene, jenes Selten benutzt wird heute auch das Demonstrativpronomen jener, jene, jenes. Es klingt veraltet bzw. überformell. Es wird zur Gegenüberstellung zweier Personen oder Sachen benützt. In der Umgangssprache wird jener oft durch der andere ersetzt. veraltet/überformell Ich möchte nicht diesen Pullover, sondern jenen. Umgangssprache Ich möchte nicht den Pullover, sondern den anderen. Die Deklination von jener entspricht der Deklination von dieser. 166 Die Demonstrativpronomen derselbe, dieselbe, dasselbe Das zusammengesetzte Pronomen derselbe entspricht der Verbindung des bestimmten Artikels mit dem Adjektiv gleich. Er sagt dasselbe wie mein Vater. = Er sagt das gleiche wie mein Vater. Entsprechend wird der erste Teil von derselbe (der-) wie der bestimmte Artikel dekliniert, der zweite Teil (-selbe) wie das Adjektiv. Singular maskulin neutral feminin Nominativ derselbe Mann dasselbe Kind dieselbe Frau Akkusativ denselben Mann dasselbe Kind dieselbe Frau Dativ demselben Mann demselben Kind derselben Frau Genitiv desselben Mannes desselben Kindes derselben Frau Plural Nominativ dieselben Männer, Kinder, Frauen Akkusativ dieselben Männer, Kinder, Frauen Dativ denselben Männern, Kindern, Frauen Genitiv derselben Männer, Kinder, Frauen Der Unterschied zwischen derselbe und der gleiche Wenn sich derselbe bzw. der gleiche auf Sachen beziehen, haben sie unterschiedliche Bedeutung: Derselbe bezeichnet die Identität der Sache, der gleiche bezeichnet die Identität der Art der Sache. Identität der Sache Er trägt heute denselben Pullover wie gestern. Identität der Art der Sache Er trägt den gleichen Pullover wie ich. In allen anderen Fällen ist die Bedeutung gleich. Der Bedeutungsunterschied von derselbe und der gleiche wird auch von vielen Muttersprachlern nicht wahrgenommen. derjenige, diejenige, dasjenige Derjenige hat die gleiche Deklination wie derselbe, wird aber nur in Verbindung mit dem Relativpronomen gebraucht. (Siehe im Kapitel „Relativsätze“) solcher, solche, solches Solch- ist ein Demonstrativpronomen mit der Bedeutung wie dies-. Man muss den Bedeutungsunterschied zum Demonstrativpronomen beachten. 167 Die Demonstrativpronomen Beispiele: dies- / solchdies- Peter hat ein neues Haus. Dieses Haus habe ich noch nie gesehen. (= Das Haus habe ich noch nie gesehen.) solch- Peter hat ein neues Haus. Ein solches Haus habe ich noch nie gesehen. (= Ein Haus wie dieses habe ich noch nie gesehen.) In der Umgangssprache wird solch- häufig durch so ein- ersetzt. Beispiele: solch- / so einsolch- Peter hat ein neues Haus. Solch ein Haus habe ich noch nie gesehen. so ein- Peter hat ein neues Haus. So ein Haus habe ich noch nie gesehen. Solch- wird nur in Verbindung mit dem unbestimmten Artikel (ein, kein) oder unbestimmten Zahlwörtern (einige, mehrere, etc.) benutzt. Solch- kann ohne Deklination vor den unbestimmten Artikel stehen oder mit Deklination nach dem unbestimmten Artikel oder einem unbestimmten Zahlwort. Beispiele: Position von solchvor unbestimmtem Artikel Peter hat ein neues Haus. Solch ein Haus habe ich noch nie gesehen. nach unbestimmtem Artikel Peter hat ein neues Haus. Ein solches Haus habe ich noch nie gesehen. nach unbestimmtem Zahlwort Peter hat ein neues Haus. Er hat mehrere solche Häuser. Wenn solch- nach dem unbestimmten Artikel steht, wird es wie ein Adjektiv dekliniert. Beispiele: Deklination solch- Adjektiv Nominativ ein solches Haus ein schönes Haus Akkusativ einen solchen Mantel einen neuen Mantel Dativ mit einem solchen Auto mit einem alten Auto Solch- kann auch wie ein Pronomen stellvertretend für ein Nomen benutzt werden. Beispiele: solch als Pronomen Willst du einen solchen Mann? Nein, einen solchen will ich nicht. =Willst du so einen Mann? 168 Nein, so einen will ich nicht. Das Possessivpronomen Das Possessivpronomen Possessivpronomen zeigen den „Besitzer“ oder die „Zugehörigkeit“ einer Sache bzw. einer Person an. Das Possessivpronomen für die 1. Person ist mein-. Beispiele: Possessivpronomen der Computer mein Computer Sache = Besitzer/Zugehörigkeit der Vater mein Vater Person = Zugehörigkeit Wie die Artikel bekommt das Possessivpronomen eine Endung. Die Endung richtet sich nach dem Genus des Nomens, zu dem das Possessivpronomen gehört. Die Endungen im Singular entsprechen dem unbestimmten Artikel. Beispiele: Nominativ Singular Possessivpronomen / unbestimmter Artikel Possessivpronomen unbestimmter Artikel maskulin mein Computer ein Computer neutral mein Buch ein Buch feminin meine Tasche eine Tasche Die Endungen im Plural entsprechen dem bestimmten Artikel. Beispiele: Nominativ Plural Possessivpronomen / bestimmter Artikel Plural Possessivpronomen bestimmter Artikel meine Computer / meine Bücher / meine Taschen die Computer, die Bücher, die Taschen Die Possessivpronomen für alle Personen lauten im Nominativ: Alle Possessivpronomen im Nominativ Singular Plural Singular der das die die ich mein Computer mein Buch meine Tasche meine Computer du dein Computer dein Buch deine Tasche deine Computer Sie Ihr Computer Ihr Buch Ihre Tasche Ihre Computer er sein Computer sein Buch seine Tasche seine Computer sie ihr Computer ihr Buch ihre Tasche ihre Computer es sein Computer sein Buch seine Tasche seine Computer Plural wir unser Computer unser Buch uns(e)re Tasche* uns(e)re Computer ihr euer Computer euer Buch eu(e)re Tasche* eu(e)re Computer Sie Ihr Computer Ihr Buch Ihre Tasche Ihre Computer sie ihr Computer ihr Buch ihre Tasche ihre Computer 169 Das Possessivpronomen *Bei den Formen uns(e)re Tasche / eu(e)re Tasche wird das –e oft weggelassen. Die vollständige Deklination des Possessivpronomens mein lautet: Die Deklination des Possessivpronomens Singular maskulin neutral feminin Nominativ mein Computer mein Buch meine Tasche Akkusativ meinen Computer mein Buch meine Tasche Dativ meinem Computer meinem Buch meiner Tasche Genitiv meines Computers meines Buches meiner Tasche Plural Nominativ meine Computer Akkusativ meine Computer Dativ meinen Computern Genitiv meiner Computer Entsprechend werden die Possessivpronomen für alle anderen Personen (dein, Ihr, sein, ihr, sein, unser, euer, ihr) dekliniert. Beispielsätze: Possessivpronomen Nominativ Das ist mein Computer. Akkusativ Ich habe meinen Computer im Media-Markt gekauft. Dativ Ich habe die Diplomarbeit mit meinem Computer geschrieben. Genitiv Die Festplatte meines Computers ist kaputt. Der pronominale Gebrauch des Possessivpronomens Das Possessivpronomen kann pronominal, also ohne Nomen, verwendet werden. Beispiele: pronominaler Gebrauch des Possessivpronomens Gehört der Computer dir? Ja, das ist mein Computer. Ja, das ist meiner. Ich habe für meinen Computer 500 Euro bezahlt. Mein Computer hat auch so viel gekostet. Meiner hat auch so viel gekostet. Das Genus und der Numerus des weggelassenen Nomens wird durch die Endung des Possessivpronomens markiert. 170 Das Possessivpronomen Beispiel: Nominativendungen des pronominalen Possessivpronomens maskulin mein Computer der meiner neutral mein Buch das mein(e)s feminin meine Tasche die meine Plural meine Computer die meine Die Deklination des Possessivpronomens ohne Nomen lautet: Die Deklination des pronominalen Possessivpronomens maskulin neutral feminin Plural Nominativ meiner mein(e)s meine meine Akkusativ meinen mein(e)s meine meine Dativ meinem meinem meiner meinen Der Genitiv des Possessivpronomens wird nicht pronominal (ohne Nomen) benutzt. 171 Das Personalpronomen Das Personalpronomen (Grundsätzliches zu den Personalpronomen siehe auch im Kapitel: „Die Formen des Verbs - Einführung“.) Die Formen des Personalpronomens lauten: Die Formen des Personalpronomens Singular Plural Nominativ Akkusativ Dativ Genitiv ich mich mir meiner du dich dir deiner Sie Sie Ihnen Ihrer er ihn ihm seiner sie sie ihr ihrer es es ihm seiner wir uns uns unser ihr euch euch eurer Sie Sie Ihnen Ihrer sie sie ihnen ihrer Der Kasus des Personalpronomens ist abhängig vom Verb bzw. von der Präposition, zu dem das Nomen gehört, das vom Pronomen vertreten wird. Beispiele: Kasus des Personalpronomens Nominativ Ist das dein Nachbar? Ja, das ist er. Akkusativ Kennst du den Mann? Ja, ich kenne ihn. Dativ Hilfst du der Frau? Ja, ich helfe ihr. Präposition mit Akkusativ Wartest du auf deinen Freund? Ja, ich warte auf ihn. Präposition mit Dativ Sprichst du mit deinem Chef? Ja, ich spreche mit ihm. Weitere Beispielsätze: Beispiele: Personalpronomen im Nominativ Ich heiße Peter. Mein Nachbar kommt aus Deutschland. Er ist freundlich. Kommen Sie auch aus Deutschland? 172 Das Personalpronomen Beispiele: Personalpronomen im Akkusativ Kennst du die Frau? – Ja, ich kenne sie. Hast du das Buch gelesen? – Nein, ich habe es nicht gelesen. Ich möchte euch zu meiner Party einladen. Wir haben dich gestern in der Stadt gesehen, aber du hast uns nicht gesehen. Beispiele: Personalpronomen im Dativ Hast du mit deiner Chefin gesprochen? – Ja, ich habe mit ihr gesprochen. Schreibst du deiner Mutter? – Ja, ich schreibe ihr. Kann ich Ihnen helfen? Da es nur sehr wenige Verben mit Genitivergänzung gibt, kommen Personalpronomen im Genitiv kaum vor. Beispiel: gedenken + Gen Wir wollen die Toten nicht vergessen. Deshalb gedenken wir ihrer an diesem Tag. Bei einigen Verben wurde eine veraltete Genitivergänzung durch eine andere Ergänzung ersetzt. Beispiel: erinnern + Genitiv / erinnern an + Akkusativ veraltet erinnern + Genitiv Erinnerst du dich des Mannes? heute erinnern an + Akkusativ Erinnerst du dich an den Mann? Ja, ich erinnere mich an ihn. Ja, ich erinnere mich seiner. (Zur Wortposition der Personalpronomen siehe im Kapitel: „Die Wortposition“.) 173 Die Indefinitpronomen Die Indefinitpronomen man/einer Man bezeichnet allgemeine, unbestimmte Personen im Singular oder Plural. Im Singular bedeutet man ungefähr „eine Person“, „jemand“; im Plural „die Leute“, „alle Leute“. Das Verb steht aber immer im Singular. Beispiele: Bedeutung von man Bedeutung = Singular Wenn man Gesundheitsprobleme hat, sollte man zum Arzt gehen. Bedeutung = Plural In Deutschland spricht man Deutsch. Man darf nicht mit „Mann“ (der Mann) verwechselt werden. Das Pronomen man bezieht sich auf Männer und Frauen. Im Akkusativ und Dativ wird statt man einen bzw. einem benützt. Die Deklination von man Nominativ man Akkusativ einen Dativ einem Genitiv (---) Beispiele: Deklination von man Nominativ In Deutschland spricht man Deutsch. Nominativ – Dativ Wenn man kein Deutsch versteht, kann einem das viele Probleme machen. Akkusativ Wenn die Deutschen einen nicht kennen, sind sie oft distanziert. Wenn man sich auf eine unbestimmte Person im Singular bezieht, kann man durch den unbestimmten Artikel als Pronomen (einer, eine, ein(e)s) ersetzt werden. Allerdings nur bei der ersten Erwähnung. Danach muss das Personalpronomen benutzt werden. Beispiele: man / einer man einer, eine Wenn man Gesundheitsprobleme hat, sollte man zum Arzt gehen. Wenn einer Gesundheitsprobleme hat, sollte er zum Arzt gehen. Wenn eine Gesundheitsprobleme hat, sollte sie zum Arzt gehen. Wenn man kein Deutsch versteht, kann einem das viele Probleme machen. Wenn einer kein Deutsch versteht, kann ihm das viele Probleme machen. Wenn eine kein Deutsch versteht, kann ihr das viele Probleme machen. 174 Die Indefinitpronomen jemand/niemand Statt man in der Bedeutung Singular kann man auch jemand als Indefinitpronomen verwenden. Bei der zweiten Erwähnung wird das maskuline Personalpronomen der 3. Person Singular (er) verwendet. Beispiele: man / jemand man jemand Wenn man Gesundheitsprobleme hat, sollte man zum Arzt gehen. Wenn jemand Gesundheitsprobleme hat, sollte er zum Arzt gehen. Wenn man kein Deutsch versteht, kann einem das viele Probleme machen. Wenn jemand kein Deutsch versteht, kann ihm das viele Probleme machen. Jemand wird wie ein Artikelwort dekliniert, verliert aber in der gesprochenen Sprache im Dativ und Akkusativ oft die Endung. Die Negation von jemand ist niemand. Die Deklination von jemand und niemand Nominativ jemand niemand Akkusativ jemand(en) niemand(en) Dativ jemand(em niemand(em) Genitiv jemandes niemandes Beispiele: Deklination von jemand Nominativ Jemand hat mir ein Geschenk gebracht. Akkusativ Ich habe in der Disco jemand(en) kennen gelernt. Dativ Ich habe mit jemand(em) darüber gesprochen. Genitiv* Ich habe jemandes Bekanntschaft gemacht. *Statt des Genitivs wird meist die Präposition von benützt. Beispiel: Präposition von statt Genitiv von jemand Genitiv Ich habe jemandes Bekanntschaft gemacht. von Ich habe die Bekanntschaft von jemand gemacht. irgendwer/irgendjemand Ähnlich wie jemand ist irgendwer. Der Unterschied besteht darin, dass man durch irgendwer betont, dass man die Person nicht kennt. Bei jemand bleibt offen, ob man die Person kennt, aber z.B. den Namen nicht sagen möchte oder ob man die Person nicht kennt. Statt irgendwer kann man auch die Kombination irgendjemand benutzen. 175 Die Indefinitpronomen Die Deklination von irgendwer und irgendjemand Nominativ irgendwer irgendjemand Akkusativ irgendwen irgendjemand(en) Dativ irgendwem irgendjemand(em) Genitiv (---) irgendjemandes Beispiele: Die Deklination von irgendwer und irgendjemand Nominativ Irgendwer (irgendjemand) hat mir ein Geschenk gebracht. Akkusativ Ich habe auf der Straße irgendwen (irgendjemanden) gefragt. Dativ Ich habe mit irgendwem (irgendjemandem) darüber gesprochen. Genitiv* Ich habe irgendjemandes Bekanntschaft gemacht. *Statt des Genitivs wird meist von benützt: Ich habe die Bekanntschaft von irgendwem (irgendjemand) gemacht. Beispiel: Präposition von statt Genitiv von irgendjemand Genitiv Ich habe irgendjemandes Bekanntschaft gemacht. von Ich habe die Bekanntschaft von irgendwem (irgendjemand) gemacht. etwas/nichts Etwas und seine Negation nichts werden für unbestimmte, unbekannte Sachen bzw. Tatsachen benützt. Sie kommen nur im Nominativ und Akkusativ vor. Nominativ Ich habe das Auto zur Reparatur gebracht. Etwas war nicht in Ordnung. Akkusativ Ich habe das Auto in die Werkstatt gebracht, aber sie haben nichts gefunden. Das Indefinitpronomen nichts muss man von der Negation nicht unterscheiden. (siehe im Kapitel: „Der Unterschied zwischen nicht und nichts“) 176 Teil V: Adjektive und Adverbien 177 Das Adjektiv Das Adjektiv Ein Adjektiv beschreibt, wie eine Sache oder eine Person ist. Die meisten Adjektive kann man attributiv (als Ergänzung zu einem Nomen) oder adverbial (als Ergänzung zu einem Verb) benützen. Bei attributiver Verwendung erhält das Adjektiv eine Adjektivendung. Bei adverbialer Verwendung bleibt das Adjektiv ohne Endung. Beispiele: attributives und adverbiales Adjektiv attributiv = mit Endung adverbial = ohne Endung Er ist ein guter Sänger. Er singt gut. Peter hat ein schnelles Auto. Peter fährt immer schnell. Anna ist eine gute Köchin. Anna kann gut kochen. In der Prüfung gab es nur leichte Aufgaben. Man konnte die Aufgaben leicht lösen. Bei attributiver Verwendung steht das Adjektiv vor dem Nomen und bekommt eine Endung. Die Endung ist abhängig vom Kasus, vom Genus und von der Art des Artikels. Beispiel: attributives Adjektiv Nominativ der rote Mantel ein roter Mantel Akkusativ den roten Mantel einen roten Mantel Wenn mehrere Adjektive zusammenkommen, bekommen alle Adjektive eine Endung. Beispiele: mehrere Adjektive unbestimmter Artikel ein schöner, neuer, roter Mantel bestimmter Artikel der schöne, neue, rote Mantel Wenn ein Adjektiv adverbial zu einem anderen Adjektiv verwendet wird, bekommt es keine Endung. Beispiel: ein falsch geparktes Auto Das Adjektiv falsch ist hier Adverb zum Adjektiv geparkt. Bei der Adjektivdeklination kann man drei Typen unterscheiden: Deklination mit dem bestimmten Artikel, Deklination mit dem unbestimmten Artikel und Deklination ohne Artikel. 178 Das Adjektiv Übersicht Adjektivdeklination Typ 1: nach bestimmtem Artikel Die Adjektivdeklination mit dem bestimmten Artikel lautet: Die Adjektivdeklination mit dem bestimmten Artikel Singular maskulin neutral feminin Nominativ der rote Mantel das rote Hemd die rote Jacke Akkusativ den roten Mantel das rote Hemd die rote Jacke Dativ dem roten Mantel dem roten Hemd der roten Jacke Genitiv des roten Mantels des roten Hemdes der roten Jacke Plural maskulin/neutral/feminin Nominativ die roten Mäntel/Hemden/Jacken Akkusativ die roten Mäntel/Hemden/Jacken Dativ den roten Mänteln/Hemden/Jacken Genitiv der roten Mäntel/Hemden/Jacken Nach folgenden Wörtern wird das Adjektiv ebenfalls wie mit dem bestimmtem Artikel dekliniert: „d-Artikelwörter“: dieser, derselbe, derjenige „j-Artikelwörter“: jener, jeder, jeglicher Fragepronomen: welcher unbestimmtes Zahlwort: manche Nach dem Possessivpronomen im Plural entspricht die Deklination des Adjektivs der Deklination nach dem bestimmten Artikel im Plural. Die Adjektivdeklination mit dem Possessivpronomen im Plural Nominativ meine roten Mäntel/Hemden/Jacken Akkusativ meine roten Mäntel/Hemden/Jacken Dativ meinen roten Mänteln/Hemden/Jacken Genitiv meiner roten Mäntel/Hemden/Jacken Das gilt auch für den negativen unbestimmten Artikel kein und alle, beide, sämtliche. 179 Das Adjektiv Die Adjektivdeklination mit dem negativen unbestimmten Artikel Nominativ keine, alle, beide, sämtliche roten Mäntel/Hemden/Jacken Akkusativ keine, alle, beide, sämtliche roten Mäntel/Hemden/Jacken Dativ keinen, allen, beiden, sämtlichen roten Mänteln/Hemden/Jacken Genitiv keiner, aller, beider, sämtlicher roten Mäntel/Hemden/Jacken Übersicht Adjektivdeklination Typ 2: nach unbestimmtem Artikel Die Adjektivdeklination mit dem unbestimmten Artikel lautet: Die Adjektivdeklination mit dem unbestimmten Artikel Singular maskulin neutral feminin Nominativ ein großer Mann ein großes Kind eine große Frau Akkusativ einen großen Mann ein großes Kind eine große Frau Dativ einem großen Mann einem großen Kind einer großen Frau Genitiv eines großen Mannes eines großen Kindes einer großen Frau Plural maskulin/neutral/feminin Nominativ große Männer/Kinder/Frauen Akkusativ große Männer/Kinder/Frauen Dativ großen Männern/Kindern/Frauen Genitiv großer Männer/Kinder/Frauen Der Plural entspricht der Deklination ohne Artikel. Dieser Deklination folgen auch: 180 Possessivpronomen im Singular: mein, dein, sein, ihr (Ihr) negativer unbestimmter Artikel: kein (im Singular) Fragepronomen: was für ein? Das Adjektiv Übersicht Adjektivdeklination Typ 3: ohne Artikel Dieser Typ kommt nur bei bestimmten Nomen vor, z. B. bei „nicht-zählbaren“ Nomen. Die Adjektivdeklination ohne Artikel Singular maskulin neutral feminin Nominativ deutscher Wein deutsches Bier deutsche Wurst Akkusativ deutschen Wein deutsches Bier deutsche Wurst Dativ deutschem Wein deutschem Bier deutscher Wurst Genitiv deutschen Weines deutschen Bieres deutscher Wurst Plural maskulin/neutral/feminin Nominativ deutsche Weine/Biere/Würste Akkusativ deutsche Weine/Biere/Würste Dativ deutschen Weinen/Bieren/Würsten Genitiv deutscher Weine/Biere/Würste Dieser Deklination folgen auch folgende unbestimmte Zahlwörter: unbestimmte Zahlwörter andere, einige, folgende, mehrere, verschiedene, viele, wenige Unregelmäßigkeiten der Adjektivdeklination Adjektive mit der Endung -el und -er Adjektive mit der Endung -el verlieren das -e- im Stamm. Beispiel: Endung –el dunkel Nominativ der dunkle Mantel ein dunkler Mantel Adjektive mit der Endung -er verlieren ebenfalls das -e- im Stamm, aber nur wenn die Endung auf einen Doppelvokal folgt. Beispiele: Endung -er (I) teuer Nominativ der teure Mantel ein teurer Mantel Endung –er nach Doppelvokal Beispiele: Endung -er (II) Nominativ bitter die bittere Schokolade eine bittere Schokolade Endung –er nach Doppelkonsonant 181 Das Adjektiv Stammveränderung Das einzige Adjektiv, das den Stamm verändert, ist hoch. Beispiel: Stammveränderung hoch Nominativ das hohe Haus ein hohes Haus Adjektive mit der Stammendung –a Adjektive mit der Stammendung –a haben keine Adjektivendung 182 Beispiel: Stammendung -a rosa Nominativ der rosa Mantel ein rosa Mantel Die Kardinalzahlen Die Kardinalzahlen 0 = null 10 = zehn 20 = zwanzig 30 = dreißig 1 = eins 11 = elf 21 = einundzwanzig 31 = einunddreißig 2 = zwei 12 = zwölf 22 = zweiundzwanzig 32 = zweiunddreißig 3 = drei 13 = dreizehn 23 = dreiundzwanzig 33 = dreiunddreißig 4 = vier 14 = vierzehn 24 = vierundzwanzig 40 = vierzig 5 = fünf 15 = fünfzehn 25 = fünfundzwanzig 50 = fünfzig 6 = sechs 16 = sechzehn 26 = sechsundzwanzig 60 = sechzig 7 = sieben 17 = siebzehn 27 = siebenundzwanzig 70 = siebzig 8 = acht 18 = achtzehn 28 = achtundzwanzig 80 = achtzig 9 = neun 19 = neunzehn 29 = neunundzwanzig 90 = neunzig 100 = (ein)hundert 110 = (ein)hundertzehn 101 = (ein)hunderteins 120 = (ein)hundertzwanzig 102 = (ein)hundertzwei 121 = (ein)hunderteinundzwanzig 103 = (ein)hundertdrei 130 = (ein)hundertdreißig 104 = (ein)hundertvier 140 = (ein)hundertvierzig 105 = (ein)hundertfünf 150 = (ein)hundertfünfzig 106 = (ein)hundertsechs 160 = (ein)hundertsechzig 107 = (ein)hundertsieben 170 = (ein)hundertsiebzig 108 = (ein)hundertacht 180 = (ein)hundertachtzig 109 = (ein)hundertneun 190 = (ein)hundertneunzig 200 = zweihundert 1001 = (ein)tausendeins 300 = dreihundert 1002 = (ein)tausendzwei 400 = vierhundert 10000 = zehntausend 500 = fünfhundert 100000 = (ein)hunderttausend 600 = sechshundert 1000000 = eine Million 700 = siebenhundert 2000000 = zwei Millionen 800 = achthundert 10000000000 = eine Milliarde 900 = neunhundert 20000000000 = zwei Milliarde 1000 = (ein)tausend 10000000000000 = eine Billion 183 Die Kardinalzahlen Die Deklination der Kardinalzahlen Die Zahl eins entspricht dem unbestimmten Artikel und wird auch entsprechend dekliniert. (Siehe im Kapitel „Übersicht Adjektivdeklination Typ 2: nach unbestimmtem Artikel“). Wenn man ausdrücken möchte, dass man über die Zahl eins spricht, kann man den unbestimmten Artikel betonen. Beispiele: betonter unbestimmter Artikel = Kardinalzahl Wir haben e i n Auto. Mein Bruder hat e i n KInd. Alle anderen Zahlen verbinden sich logischerweise mit einem Plural und werden nicht dekliniert. Beispiele: Kardinalzahlen mit Plural Mein Nachbar hat drei Autos. Meine Schwester hat vier Kinder. Stuttgart hat 590 000 Einwohner. Eine Ausnahme sind die Zahl zwei und drei im Genitiv. Oft wird aber statt des Genitivs die Präposition von benutzt. Beispiele: deklinierte Kardinalzahlen zwei und drei im Genitiv Genitiv von + Dativ Die Diplomarbeiten zweier (dreier) Studenten bekamen einen Preis. Die Diplomarbeiten von zwei (drei) Studenten bekamen einen Preis. Für die anderen Zahlen muss man immer auf die Präposition von zurückgreifen. Beispiele: Kardinalzahlen >drei Genitiv von + Dativ (---) Die Diplomarbeiten von fünf Studenten bekamen einen Preis. Veraltet klingt der pronominale Dativ der Zahlen zwei und drei. Die Dativ-Endung wird heute meist weggelassen. Beispiel: veralteter Dativ der Kardinalzahlen zwei und drei Ich weiß nicht, was meine alten Mitschüler heute machen. Ich habe nur mit zwei(en) / drei(en) noch Kontakt. Die Zahlwörter Million, Milliarde, Billion, usw. sind feminin und folgen der Deklination femininer Substantive. 184 Die Kardinalzahlen Beispiele: Zahlwörter Nominativ Eine Million ist viel Geld. Akkusativ Die Firma braucht eine Million, um ihre Schulden zu bezahlen. Dativ Mit einer Million würde ich eine eigene Firma aufmachen. Die Nominalisierung der Kardinalzahlen Die Zahlwörter können mit dem Artikel die und Großschreibung nominalisiert werden. Der Plural wird mit der Endung -en gebildet. Beispiele: nominalisierte Kardinalzahlen Zahl Zahlwort Singular Plural 1 eins die Eins die Einsen 2 zwei die Zwei die Zweien 3 drei die Drei die Dreien Beispiele: Mein Bruder hat eine Eins in der Abschlussprüfung. Die Drei ist eine Primzahl. Meine Freundin hat zwei Fünfen im Zeugnis. 185 Die Ordinalzahlen Die Ordinalzahlen Die Ordinalzahlen von 1 bis 19 werden mit der Kardinalzahl und der Endung -te gebildet. Ab 20 lautet die Endung -ste. Die Formbildung der Ordinalzahlen Ordinalzahl = Kardinalzahl + -te / -ste Beispiel: Formbildung der Ordinalzahlen Kardinalzahl Ordinalzahl zwei zweite zwanzig zwanzigste Bei den Ordinalzahlen 1 bis 19 treten wenige Unregelmäßigkeiten auf. Alle anderen Ordinalzahlen werden regelmäßig gebildet. Unregelmäßige Ordinalzahlen Kardinalzahl Ordinalzahl drei dritte sieben siebte acht achte (ein –t!) Alle Ordinalzahlen lauten: der, die das, ... 186 1. = erste 11. = elfte 21. =einundzwanzigste 2. = zweite 12. = zwölfte 22.= zweiundzwanzigste 3. = dritte 13. = dreizehnte 30. = dreißigste 4. = vierte 14. = vierzehnte 31. = einunddreißigste 5. = fünfte 15. = fünfzehnte 40. = vierzigste 6. = sechste 16. = sechzehnte 50. = fünfzigste 7. = siebte 17. = siebzehnte 60. = sechzigste 8. = achte 18. = achtzehnte 70. = siebzigste 9. = neunte 19. = neunzehnte 80. = achtzigste 10. = zehnte 20. = zwanzigste 90. = neunzigste Die Ordinalzahlen 101. = (ein)hundert(und)erste 100000. = (ein)hunderttausendste 102. = (ein)hundert(und)zweite 1000000. = ein Millionste 200. = zweihundertste 2000000. = zwei Millionste 1000. = (ein)tausendste 10000000000. = ein Milliardste 1001. = (ein)tausend(und)erste 20000000000. = zwei Milliardste 1002. = (ein)tausend(und)zweite 10000000000000. = eine Billionste 10000. = zehntausendste 20000000000000. = zwei Billionste Die Deklination der Ordinalzahlen Ordinalzahlen werden wie ein Adjektiv nach bestimmtem Artikel dekliniert. Beispiele: Deklination der Ordinalzahlen Nominativ Heute ist der erste Tag an meinem neuen Arbeitsplatz. Akkusativ Er hat bei der Olympiade den dritten Platz belegt. Dativ Sie ist mit dem vierten Mann verheiratet. Genitiv Die Tochter ihres zweiten Mannes ist eine Schauspielerin. Die Frage nach einer Ordinalzahl heißt der, die, das wievielte. Sie wird wie die Ordinalzahlen dekliniert. Beispiele: Deklination Fragewort der wievielte Nominativ Der wievielte (Tag) ist heute? Akkusativ Den wievielten Platz hat er belegt? Dativ Mit dem wievielten Mann ist sie verheiratet? Genitiv Die Tochter ihres wievielten Mannes ist Schauspielerin? Zeitangaben mit Ordinalzahlen Ordinalzahlen werden auch gebraucht, um das Datum und das Jahrhundert zu benennen. Beim Datum steht auf die Frage der wievielte bzw. welcher Tag der Nominativ und auf die Frage wann der Dativ. Beispiel: Zeitangaben im Nominativ und Dativ Nominativ Dativ Der wievielte ist heute? Der erste Januar. Welcher Tag ist heute? Der erste erste. Wann ist der Termin? Am ersten Januar. Am ersten ersten. 187 Die Ordinalzahlen Das Jahrhundert schreibt man mit Zahlen oder mit Buchstaben. Beispiel: Orthografie mit Zahl mit Buchstaben 1900 – 1999 das 20. Jahrhundert das zwanzigste Jahrhundert 1800 – 1899 das 19. Jahrhundert das neunzehnte Jahrhundert Bei der Frage wann steht ebenfalls der Dativ. 188 Komparativ und Superlativ Komparativ und Superlativ Die Grundform eines Adjektivs heißt Positiv. Aus dieser Form werden der regelmäßige Komparativ und der Superlativ mit Hilfe der folgenden Endungen gebildet. Positiv Komparativ Superlativ (keine Endung) -er -ste(n) schön schöner am schönsten/der schönste Beispiele (regelmäßige Formen): Positiv Komparativ Superlativ langsam langsamer am langsamsten/der langsamste schnell schneller am schnellsten/der schnellste lustig lustiger am lustigsten/der lustigste freundlich freundlicher am freundlichsten/der freundlichste Adjektive mit den Endungen -el und -er , die im Positiv ein -e- verlieren, bilden den Komparativ ohne -e(wie den Positiv), den Superlativ mit -e-. Wortstamm Positiv Komparativ Superlativ dunkel dunkle dunkler am dunkelsten/der dunkelste teuer teure teurer am teuersten/der teuerste Superlativ mit -est Wenn das Adjektiv auf -d oder -t oder einen s-Laut (-s, -sch, -ß, -x, -z) endet, bekommt der Superlativ ein zusätzliches -e. Positiv Komparativ Superlativ -d wild wilder am wildesten -t weit weiter am weitesten -s mies mieser am miesesten -sch frisch frischer am frischesten -ß heiß heißer am heißesten -tz spitz spitzer am spitzesten Bei Adjektiven, die auf Vokal oder Doppelvokal (Diphthong) enden, ist der Superlativ -esten o d e r -sten. 189 Komparativ und Superlativ Beispiele: Positiv Komparativ Superlativ Doppelvokal: -eu neu neuer am neu(e)sten Vokal: -oh [o:] froh froher am froh(e)sten Unregelmäßige Komparative und Superlative Wenige Komparative und Superlative sind ganz unregelmäßig. Positiv Komparativ Superlativ gut besser am besten viel mehr am meisten gern lieber* am liebsten* *In Süddeutschland hört man auch oft die regelmäßigen Formen gerner bzw. am gernsten. Komparativ und Superlativ mit Umlaut Bei einigen häufig gebrauchten einsilbigen Adjektiven wird der Stammvokal im Komparativ und Superlativ umgelautet. Positiv Komparativ Superlativ alt älter am ältesten kurz kürzer am kürzesten arm ärmer am ärmsten dumm dümmer am dümmsten groß größer am größten jung jünger am jüngsten klug klüger am klügsten lang länger am längsten scharf schärfer am schärfsten schwach schwächer am schwächsten stark stärker am stärksten warm wärmer am wärmsten Dabei kommt es manchmal zu orthografischen Unregelmäßigkeiten. 190 Positiv Komparativ Superlativ hoch höher am höchsten nah näher am nächsten Komparativ und Superlativ Manchmal existieren zwei Formen mit bzw. ohne Umlaut. Positiv Komparativ Superlativ gesund gesunder/gesünder am gesundesten/am gesündesten fromm frommer/frömmer am frommsten/am frömmsten blass blasser/blässer am blassesten/am blässesten Komparativ ohne -e Wenn das Adjektiv auf unbetontes -e endet, fällt das -e- des Komparativs weg. Der Superlativ ist regelmäßig. Beispiel: Positiv Komparativ Superlativ -e (unbetont) müde müder am müdesten Fehlende Komparativ- und Superlativformen kein Komparativ, nur Superlativ Einige Adjektive, die von lokalen Adverbien abgeleitet sind, haben keinen Komparativ, aber einen Superlativ. Adverb Adjektiv Komparativ Superlativ oben ober- (kein Komparativ) oberst- Beispiel: Das obere Stockwerk. Das Stockwerk über dem aktuellen Stockwerk Das oberste Stockwerk. Das Stockwerk ganz oben im Haus Weitere abgeleitete Adjektive ohne Komparativ Adverb Adjektiv Komparativ Superlativ vorne vorder- (kein Komparativ) vorderst- hinten hinter- (kein Komparativ) hinterst- außen äußer- (kein Komparativ) äußerst- innen inner- (kein Komparativ) innerst- nur Komparativ, kein Superlativ Einige zusammengesetzte Adjektive haben nur einen Komparativ, aber keinen Superlativ. 191 Komparativ und Superlativ Adjektiv Komparativ kein Superlativ langfristig längerfristig (kein Superlativ) Beispiel: zusammengesetztes Adjektiv Bei längerfristiger Abwesenheit sollte man das Gas abstellen. Der Gebrauch des Komparativs und Superlativs Komparativ und Superlativ als Adverb und Adjektiv Komparativ und Superlativ können sowohl in adverbialer als auch adjektivischer Position stehen. In adverbialer Position bekommen Superlativ und Komparativ keine Endung. Der Superlativ wird mit am verwendet. Komparativ und Superlativ in adverbialer Position Positiv Peter fährt schnell. Komparativ Tom fährt schneller. Superlativ Martin fährt am schnellsten. In adjektivischer Position bekommen Komparativ und Superlativ die Adjektivendung. Der Superlativ wird mit dem bestimmten Artikel verwendet. Komparativ und Superlativ in adjektivischer Position Positiv Peter hat ein schnelles Auto. Komparativ Tom hat ein schnelleres Auto. Superlativ Martin hat das schnellste Auto. Eine Ausnahme ist das Adverb gern, das nur adverbial verwendet werden kann. gern nur in adverbialer Position Positiv Peter tanzt gern. Komparativ Tom tanzt lieber. Superlativ Martin tanzt am liebsten. Die Vergleichswörter wie und als Komparative und Superlative verwendet man, um Personen oder Sachen zu vergleichen. Der Komparativ wird mit dem Vergleichswort als benutzt. Beispiel 1: Peter (18 Jahre), Tom (21 Jahre), Martin (24 Jahre) Tom ist älter als Peter. 192 Komparativ und Superlativ Martin ist älter als Peter und Tom. Tom ist jünger als Martin. Peter ist jünger als Tom und Martin. Beispiel 2: 1kg Äpfel: 1,59 Euro, 1kg Bananen 1,99 Euro, 1 kg Orangen 2,59 Euro Die Bananen sind teurer als die Äpfel. Die Orangen sind teurer als die Äpfel und die Bananen. Die Bananen sind billiger als die Orangen. Die Äpfel sind billiger als die Bananen und die Orangen. Wenn zwei Personen oder Sachen in einem Vergleich gleich sind, verwendet man den Positiv und die Vergleichswörter so wie, die man häufig mit genau betont. Beispiel 1: Peter (18 Jahre) und Alexander (18 Jahre) Peter ist so alt wie Alexander. Peter ist genau so alt wie Alexander. Beispiel 2: 1kg Äpfel 1,59 Euro und 1kg Birnen 1,59 Euro Die Äpfel sind so teuer wie die Birnen. Die Äpfel sind genau so teuer wie die Birnen. Verstärkung und Einschränkung des Superlativs Verstärkung des Superlativ mit „aller-“ Den Superlativ kann man mit dem Präfix aller- verstärken. Sie ist die allerschönste Frau, die ich kenne. Er ist der allerbeste Mann, den ich kenne. Superlativ in Kombination mit Ordinalzahlen In Kombination mit den Ordinalzahlen kann man mit dem Superlativ Rangfolgen ausdrücken. der längste Fluss die größte Stadt das beste Buch der zweitlängste Fluss die zweitgrößte Stadt das zweitbeste Buch der drittlängste Fluss die drittgrößte Stadt das drittbeste Buch 193 Komparativ und Superlativ Eingeschränkter Superlativ Mit dem unbestimmten Artikel, dem Genitiv Plural und dem Superlativ kann man einen eingeschränkten Superlativ bilden, wenn man den absoluten Superlativ für unpassend hält oder nicht weiß, ob der absolute Superlativ zutrifft. absolut Superlativ Sie ist die schönste Frau der Welt. eingeschränkter Superlativ Sie ist eine der schönsten Frauen der Welt. Die Form des eingeschränkten Superlativs wird folgendermaßen gebildet: unbestimmter Artikel Artikel im Genitiv Plural Superlativ Nomen im Genitiv Plural eine der schönsten Frauen einer der größten Autoren eines der besten Hotels Der eingeschränkte Superlativ lässt sich auch mit gehören zu formulieren. Beispiele: eingeschränkter Superlativ / gehören zu Sie ist eine der schönsten Frauen der Welt. =Sie gehört zu den schönsten Frauen der Welt. Das Matterhorn ist einer der höchsten Berge der Schweiz. =Das Matterhorn gehört zu den höchsten Bergen der Schweiz. Stuttgart ist eine der schönsten Städte in Deutschland. =Stuttgart gehört zu den schönsten Städten in Deutschland. „Das Parfüm“ ist eines der besten deutschen Bücher. =„Das Parfüm“ gehört zu den besten deutschen Büchern. Da der unbestimmte Artikel keinen Plural hat, muss man im Plural immer die Struktur mit gehören zu wählen. Beispiele: eingeschränkter Superlativ im Plural = gehören zu Das Matterhorn, die Jungfrau und der Eiger gehören zu den höchsten Bergen der Schweiz. Stuttgart, Hamburg und München gehören zu den schönsten Städten von Deutschland. „Das Parfüm“ und „die Blechtrommel“ gehören zu den besten deutschen Büchern. Besonderheiten beim Gebrauch des Komparativs und Superlativs Kein Komparativ und Superlativ bei „absoluten“ Adjektiven Zu einigen Adjektiven, die Absolutheit oder Totalität ausdrücken, kann man weder Komparativ noch Superlativ bilden. Beispiele: tot, schwanger, kinderlos 194 Komparativ und Superlativ Dazu gehören auch Adjektive, die schon eine höchste bzw. niedrigste Stufe bezeichnen Beispiele: optimal, absolut, ideal, maximal, minimal, total, extrem, einzig Trotzdem werden diese als Stilmittel zur Betonung oder in der Umgangssprache oft gesteigert. Positiv Komparativ Superlativ optimal optimaler am optimalsten extrem extremer am extremsten Beispiel: Umgangssprache Umgangssprache Bei dieser Übung werden die Muskeln am optimalsten trainiert. Standardsprache Bei dieser Übung werden die Muskeln optimal trainiert. Beispiel: Stilmittel – Betonung Betonung In der Wüste ist die Hitze am extremsten. Gebrauch des Komparativs zur Abschwächung von Altersangaben In Deutschland ist es außer bei sehr alten Leuten nicht sehr höflich zu sagen ein alter Mann oder eine alte Frau. Deshalb benutzt man hier den Komparativ zur Abschwächung, unhöflich Sie ist eine alte Frau. besser Sie ist eine ältere Frau. Der Ausdruck eine ältere Frau klingt besser (=jünger) als eine alte Frau. Ebenso benützt man eine jüngere Frau für Frauen, die nicht mehr ganz jung (=älter) sind. 195 Adverbien Adverbien Da man (fast) alle Adjektive auch als Adverb benutzen kann, bilden die adverbial gebrauchten Adjektive die größte und wichtigste Gruppe der Adverbien. Daneben gibt es aber auch „echte“ Adverbien, die man nicht als Adjektive benützen kann. Zu diesen Adverbien gehören z. B. die temporalen und lokalen Adverbien, die als Verbergänzung anstelle einer nominalen Orts- bzw. Zeitergänzung mit Präposition stehen. Nomen mit Präposition Adverb Ortsergänzung Ich studiere an der Fachhochschule. Ich studiere hier. Zeitergänzung Ich fahre am Sonntag. Ich fahre morgen. Modale Adverbien modifizieren die Bedeutung eines anderen Wortes. Adverb modifiziert Beispiel: ein anderes Adverb: Der Mann singt sehr gut. ein Adjektiv: Der Mann ist ein sehr guter Sänger. Zu den Adverbien gehören aber auch z. B. satzverbindende Adverbien, die im Kapitel „Satzverbindung“ behandelt werden oder „Pronominaladverbien“, die zu den Verben mit fester Präposition gehören. (Siehe im Kapitel: „Verben mit Präpositionen“) Insgesamt bilden die Adverbien eine „Restgruppe“ der Wortarten, in die man eine Vielzahl von Wörtern gruppiert, die auf Grund verschiedener linguistischer Kriterien nicht in eine der Hauptgruppen passen. Für Deutschlerner ist eine genauere linguistische Ausdifferenzierung der Adverbien aber normalerweise uninteressant Lokale Adverbien Lokale Adverbien lassen sich den drei Arten von Ortsergänzungen (wo, wohin, woher) zuordnen. Häufig werden die Adverbien mit Präpositionen oder anderen Adverbien kombiniert, um das System zu vervollständigen. Beispiele: lokale Adverbien Wo steht der Stuhl? Er steht da. Wohin soll ich den Stuhl stellen? Stell ihn dahin. Woher hast du den Stuhl geholt? Von da. Die wichtigsten lokalen Adverbien bzw. Kombinationen aus Adverb und Präposition/Adverb sind: 196 Adverbien Wichtige lokale Adverbien wo? wohin? woher? hier nach hier*/hierhin/hierher von hier da nach da*/dahin von da/daher dort nach dort*/dorthin von dort/dorther draußen nach draußen/hinaus/heraus von draußen/hinein/herein drinnen nach drinnen/hinein/herein von drinnen/hinaus/heraus außen nach außen von außen innen nach innen von innen drüben nach drüben/hinüber von drüben/herüber oben nach oben/hinauf/herauf von oben/herunter/hinunter unten nach unten/hinunter/herunter von unten/herauf/hinauf vorn(e) nach vorn(e) von vorn(e) hinten nach hinten von hinten links nach links von links rechts nach rechts von rechts nebenan nach nebenan von nebenan überall überallhin überallher irgendwo irgendwohin irgendwoher anderswo anderswohin anderswoher nirgendwo/nirgends nirgendwohin nirgendwoher *Diese Formen gelten als umgangssprachlich. Attributiver Gebrauch lokaler Adverbien Wenige lokale Adverbien können auch attributiv zu einem Nomen gebraucht werden. Im Gegensatz zum Adjektiv stehen sie hinter dem Nomen und ersetzen ein präpositionales Attribut. Ort attributives Nomen mit Präposition attributives Adverb Das Haus in der Königstraße gehört meinem Vater. Das Haus hier gehört meinem Vater. Zur Unterscheidung von hin und her Grundsätzlich bedeutet: hin eine Bewegung vom Sprecher weg her eine Bewegung in Richtung des Sprechers Hin und her und ihre Kombinationen mit Präpositionen (herauf, hinauf, etc.) kommen normalerweise nicht 197 Adverbien isoliert vor, sondern als Verbpräfixe. Die Präfixe sind trennbar. Beispiele: hin hinfahren, hineinfahren, hinunterfahren her herkommen, hereinkommen, herunterkommen Die Wahl des Präfix ist von der Perspektive des Sprechers abhängig. Beispiel: Sprecherperspektive Die Mutter sagt zum Vater: „Schick bitte die Kinder hinauf.“ Die Mutter ist wie der Vater unten und die Kinder sollen nach oben gehen. (von der Mutter weg) Die Mutter sagt zum Vater: „Schick bitte die Kinder herauf.“ Die Mutter ist oben und der Vater soll die Kinder nach oben schicken. (zu der Mutter) Wenn es keine Sprecherperspektive gibt, sind beide Formen möglich. Beispiel: Ein Auto fuhr langsam den Berg hinunter/herunter. Die komplizierte Unterscheidung von hin und her wird in der Umgangssprache durch eine Verkürzung der Formen aufgehoben. Die verkürzte Form lautet r- + Präposition. Beispiel: Die Mutter sagt zum Vater: „Schick die Kinder rauf.“ Alle verkürzten Formen lauten: hin verkürzte Form hinauf herauf rauf hinein herein rein hinaus heraus raus hinunter herunter runter hinüber herüber rüber hinan* heran ran *veraltet 198 her unabhängig von der Sprecherperspektive Adverbien Zur Unterscheidung von außen/draußen bzw. innen/drinnen Außen bzw. innen bezeichnen die äußere bzw. innere Seite einer Sache. Beispiele: außen / innen Der Mantel ist außen schwarz und innen grau. Der Apfel ist außen rot und innen weiß. Draußen bzw. drinnen bezeichnen eine Sache außerhalb bzw. innerhalb eines Bezugsraumes. Beispiele: draußen / drinnen Ich warte draußen. Der Unterricht findet heute draußen statt. Drinnen ist es zu warm. Temporale Adverbien Temporale Adverbien beschreiben meist einen Zeitpunkt oder eine Wiederholfrequenz. Zeitpunkt (wann?) Wann fährst du nach Berlin? - Morgen. Frequenz (wie oft?) Wie oft fährst du nach Berlin? – Zweimal jährlich. Einige temporale Adverbien können aber auch beide Bedeutungen haben. Zeitpunkt Wann gehst du zum FitnessTraining? Dienstags. =am Dienstag Frequenz Wie oft gehst du zum FitnessTraining? (Nur) Dienstags. =einmal pro Woche am Dienstag Zeitpunkt Wann gehst du zum Einkaufen? Heute. Frequenz Wie lange gilt das Sonderangebot? (Nur) heute. Beispiele für temporale Adverbien Wann (Zeitpunkt) heute, jetzt, nun, momentan*, gerade, heutzutage, gegenwärtig* gestern, vorgestern, neulich, kürzlich, vorhin, (so)eben, früher, damals morgen, übermorgen, bald, zukünftig*, demnächst anfangs, zuerst, zunächst, anschließend*, später, dann, danach, endlich, schließlich, zuletzt, vorher, nachher, inzwischen, mittlerweile 199 Adverbien Wie oft (Frequenz) immer, nie, stets, ständig, ewig, bisweilen, häufig*, manchmal, mitunter, zeitweise, oft, selten* abends, nachts, vormittags, montags, dienstags einmal, zweimal, dreimal stündlich, täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich morgens, vormittags, mittags, nachmittags, abends, nachts montags, dienstags, mittwochs, donnerstags, freitags, samstags, sonntags mehrmals * Diese temporalen Adverbien können auch als Adjektiv verwendet werden. Attributiver Gebrauch temporaler Adverbien Wenige temporale Adverbien können auch attributiv zu einem Nomen gebraucht werden. Im Gegensatz zum Adjektiv stehen sie hinter dem Nomen und ersetzen ein präpositionales Attribut. attributives Nomen mit Präposition attributives Adverb Für die Party am Samstag muss ich noch ein paar Freunde einladen. Für die Party übermorgen muss ich noch ein paar Freunde einladen. Adjektive zu lokalen und temporalen Adverbien Zu einigen lokalen und temporalen Adverbien kann man ähnlich lautende Adjektive bilden. Häufig werden dazu die Suffixe –ig bzw. -lich verwendet. Lokale Adverbien/Adjektive 200 Adverb Adjektiv Adverb Adjektiv hier hiesig hinten hinter dort dortig links link außen äußer rechts recht innen inner mitten mittler oben ober diesseits diesseitig unten unter jenseits jenseitig vorne vorder Adverbien Temporale Adverbien/Adjektive Adverb Adjektiv Adverb Adjektiv heute heutig nachts nächtlich gestern gestrig jetzt jetzig morgen morgig bald baldig morgens morgendlich damals damalig vormittags vormittäglich ehemals ehemalig mittags mittäglich einmal einmalig nachmittags nachmittäglich oft häufig abends abendlich stets, immer ständig Modale Adverbien Modale Adverbien modifizieren die Bedeutung eines anderen Wortes, meist eines Adjektivs oder eines anderen Adverbs. Sie können häufig nicht alleine stehen. Die Bedeutungsmodifikation kann verschiedene Richtungen einnehmen. Verstärkung sehr Er singt sehr gut. Abschwächung ziemlich Er singt ziemlich gut. Negation nicht Er singt nicht gut. Vermutung wahrscheinlich Er singt wahrscheinlich gut. Hinzufügung auch Er singt auch gut. Weitere Beispiele für modale Adverbien: Verstärkung sehr, außerordentlich, besonders, überaus, äußerst, ungewöhnlich, extrem, total*, super* Abschwächung ziemlich, einigermaßen, fast, kaum, beinahe, nur Negation nicht, gar nicht, überhaupt nicht, keinesfalls, keineswegs Vermutung wahrscheinlich, wohl, vielleicht, möglicherweise, bestimmt, sicher, vermutlich, anscheinend, sicherlich, zweifellos, zweifelsohne, Hinzufügung auch, außerdem, zusätzlich, ferner, ebenfalls, zudem * umgangssprachlich 201 Die Rektion der Adjektive (Adverbien) Die Rektion der Adjektive (Adverbien) Adjektive bzw. Adverbien können wie Verben eine feste Verbindung mit einer Präposition eingehen oder einen Kasus direkt regieren. Beispiel: Adjektive (Adverbien) mit Präposition beschäftigt mit Die Schüler sind mit den Hausaufgaben beschäftigt. mit Kasus ähnlich + Dativ Du bist deinem Bruder ähnlich. Adjektive (Adverbien) mit Präposition Adjektive bzw. Adverbien mit Präposition kommen recht häufig vor. Oft sind sie vom Partizip eines Verbs abgeleitet. Die Verben, von denen das Partizip abgeleitet ist, haben nicht immer dieselbe Präposition. Die Präposition muss mit dem Adjektiv gelernt werden. Beispiele: Adjektiv Verb gleiche Präposition beschäftigt mit sich beschäftigen mit Die Schüler sind mit den Hausaufgaben beschäftigt. Die Schüler beschäftigen sich mit den Hausaufgaben. begeistert von sich begeistern für Er ist begeistert von Sport. Er begeistert sich für Sport. andere Präposition Einige Adjektive haben zwei Präpositionen, die zusammen in einem Satz vorkommen können. Beispiel: einig +mit +über Ich bin mit meinem Geschäftspartner über den Preis einig. Einige Adjektive haben zwei oder mehr Präpositionen, die aber nicht zusammen in einem Satz vorkommen können. Manche dieser Präpositionen haben die gleiche Bedeutung. Man kann sie alternativ verwenden. Manche Präpositionen ändern die Bedeutung. Präpositionen mit gleicher Bedeutung Diese Präpositionen sind beliebig gegeneinander austauschbar. Sie können aber nicht zusammen vorkommen. misstrauisch gegen/gegenüber* Er ist misstrauisch gegen seine Frau. = Er ist misstrauisch gegenüber seiner Frau. * Beachte: gegen + Akkusativ, gegenüber + Dativ 202 Die Rektion der Adjektive (Adverbien) böse auf/mit Ich bin böse auf meinen Bruder. = Ich bin böse mit meinem Bruder. Präpositionen mit verschiedener Bedeutung Da die Präpositionen verschiedene Bedeutung haben, kann man sie nicht gegeneinander austauschen. Beispiel: gut gut in Ich bin gut in Mathematik. gut für Sport ist gut für die Gesundheit. gut gegen Das Medikament ist gut gegen Husten. Manchmal hat ein Adjektiv Präpositionen mit gleicher und mit verschiedener Bedeutung. Beispiel: böse böse auf/mit (Person) Ich bin böse auf meinen Bruder. = Ich bin böse mit meinem Bruder. böse über (Sache) Ich bin böse über meine schlechte Note. Ersatz der Präposition durch einen Komplementsatz Statt einer Präposition des Adjektivs kann häufig auch ein Komplementsatz (mit Pronominaladverb) stehen. Beispiele: Adjektiv mit Komplementsatz Präposition + Substantiv Beispiel Komplementsatz Beispiel neugierig auf Ich bin neugierig auf das Prüfungsergebnis meines Freundes Indirekte Frage Ich bin neugierig darauf, welches Prüfungsergebnis mein Freund hat. beschäftigt mit Die Kinder sind mit den Hausaufgaben beschäftigt. Infinitivsatz mit zu Die Kinder sind damit beschäftigt, die Hausaufgaben zu machen. angewiesen auf Er ist auf die Unterstützung seiner Eltern angewiesen. dass- Satz Er ist darauf angewiesen, dass seine Eltern ihn unterstützen. Der Kasus der Präpositionen Die Präposition, die fest zum Adjektiv gehört, regiert einen Kasus. Präpositionen, die einen festen Kasus haben, behalten diesen Kasus. 203 Die Rektion der Adjektive (Adverbien) Präpositionen mit festem Kaus für = Akkusativ dankbar für Ich bin dankbar für deine Hilfe. bei = Dativ beliebt bei Die Lehrerin ist bei ihrem Schülern beliebt. Wechselpräpositionen bekommen je nach Adjektiv einen festen Kasus. Die Präposition und der Kasus müssen zusammen mit dem Adjektiv gelernt werden. Die Wechselpräpositionen an und in können sowohl mit dem Akkusativ als auch mit dem Dativ vorkommen. Wechselpräpositionen an und in an + Dativ beteiligt Die Partei ist an der Regierung beteiligt. an + Akkusativ gewöhnt Die Deutschen sind an das schlechte Wetter gewöhnt. in + Dativ erfahren Er ist noch nicht so erfahren in seinem Beruf. in + Akkusativ verliebt Sie ist verliebt in ihren Nachbarn. Die Wechselpräposition auf und über bekommen immer den Akkusativ. Wechselpräpositionen über und auf über + Akkusativ glücklich Er ist glücklich über seine Examensnoten. auf + Akkusativ eifersüchtig Sie ist eifersüchtig auf ihre Nachbarin. Die Wechselpräposition vor bekommt immer den Dativ. Wechselpräposition vor vor + Dativ sicher Im Haus sind wir sicher vor dem Gewitter. Mit den Wechselpräpositionen unter, hinter, zwischen und neben verbindet sich kein Adjektiv. Adjektive, die einen Kasus direkt regieren Einige Adjektive können anstelle einer Präposition direkt einen Kasus regieren. Adjektive mit Dativ und Genitiv klingen aber teilweise überformell und werden oft durch andere Konstruktionen ersetzt. Adjektive mit Dativ 204 Beispiele Adjektiv + Dativ häufig ersetzt durch: ähnlich sein Du bist deinem Bruder ähnlich. Du ähnelst deinem Bruder. Du siehst aus wie dein Bruder. willkommen sein Du bist mir willkommen. Du bist bei mir willkommen. Die Rektion der Adjektive (Adverbien) Adjektive mit Genitiv Beispiele: Adjektiv + Genitiv häufig ersetzt durch: fähig sein Er ist dieser Tat nicht fähig. Er ist zu dieser Tat nicht fähig. verdächtig sein Er ist des Mordes verdächtig. Man verdächtigt ihn des Mordes. Er wird des Mordes verdächtigt. Adjektive mit Akkusativ Adjektive mit Akkusativ gibt es nur bei Mengen- bzw. Größenangaben. Beispiele: Adjektive mit Akkusativ hoch sein Die Kommode ist einen Meter zwanzig hoch. schwer sein Der Sack ist einen Zentner schwer. 205 Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien) Liste: Rektion der Adjektive Adjektive mit Präposition abhängig 206 von Dat Während des Studiums bin ich abhängig von meinen Eltern. ähnlich in Dat Die Geschwister sind in ihrem Aussehen sehr ähnlich. angemessen für Akk Die Bezahlung ist für diese Aufgabe angemessen. angenehm für Akk Die Temperaturen sind angenehm für mich. angewiesen auf Akk Meine Großmutter ist auf Unterstützung angewiesen. arm an Dat Deutschland ist arm an Rohstoffen. aufgelegt zu Dat Er ist heute nicht zum Spaßen aufgelegt. bedacht auf Akk Er ist immer auf Rücksichtnahme bedacht. bedeutsam für Akk Diese Station war bedeutsam für seine weitere Karriere. bedeutungslos für Akk Der Test ist bedeutungslos für die Endnote. befreundet mit Dat Ich bin seit vielen Jahren mit ihm befreundet. begeistert von Dat Er ist begeistert von Sport. behilflich bei Dat Der Busfahrer ist der alten Frau beim Aussteigen behilflich. beliebt bei Dat Die Fernsehsendung ist bei den Zuschauern sehr beliebt. berechtigt zu Dat Der Studentenausweis berechtigt zu verbilligtem Eintritt. bereit zu Dat Der Zug ist zur Abfahrt bereit. beschäftigt mit Dat Die Kinder sind mit den Hausaufgaben beschäftigt. beschämt über Akk Die Mannschaft ist über ihr schlechtes Ergebnis beschämt. besessen von Dat Er ist besessen von seiner Idee. besorgt um Akk Die Angestellten sind um ihre Arbeitsplätze besorgt. beteiligt an Dat Die Partei ist an der Regierung beteiligt. betroffen von Dat Ganz Norddeutschland war von dem Unwetter betroffen. beunruhigt über Akk Der Patient ist beunruhigt über das Ergebnis der Untersuchung. bezeichnend für Akk Dieses Verhalten ist bezeichnend für ihn. blass vor Dat Sie wurde blass vor Neid. charakteristisch für Akk Diese Kleidung ist charakteristisch für diese Region. dankbar für Akk Ich bin dir dankbar für deine Hilfe. eifersüchtig auf Akk Sie ist eifersüchtig auf ihre Nachbarin. eingebildet auf Akk Meine Nachbarin ist schrecklich eingebildet auf ihre Kinder. einverstanden mit Dat Die Eltern sind mit der Hochzeit einverstanden. empfänglich für Akk Die Menschen sind empfänglich für Propaganda. entfernt von Dat Er lebt weit entfernt von seiner Familie. entscheidend für Akk Das Spiel ist entscheidend für die Zukunft des Trainers. entschlossen zu Dat Die Regierung ist zum Handeln entschlossen. Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien) entsetzt über Akk Die Menschen waren über seine Taten entsetzt. enttäuscht von Dat Die Bürger sind enttäuscht von den Politikern. erfahren in Dat Er ist noch nicht so erfahren in seinem Beruf. erfreut über Akk Die Arbeiter sind erfreut über die Lohnerhöhung. erkrankt an Dat Viele Menschen sind an der Grippe erkrankt. erstaunt über Akk Der Lehrer war über die Fähigkeiten seiner Schüler erstaunt. fähig zu Dat Er war zu dieser Tat nicht fähig. fern von Dat Er lebt fern von seiner Heimat. fertig mit Dat Ich bin fertig mit den Prüfungen. frei von Dat Das Wasser ist jetzt frei von Schadstoffen. freundlich zu Dat Die Leute sind nicht immer freundlich zu Fremden. froh über Akk Sie ist froh über ihren Erfolg. geeignet für zu Akk Dat Die Kleidung ist für das Fahrradfahren geeignet. =Dier Kleidung ist zum Fahrradfahren geeignet. gerührt von Dat Die Zuhörer waren von ihrem Schicksal gerührt. geschickt in Dat Sie ist geschickt im Nähen. gespannt auf Akk Wir sind auf den neuen Film gespannt. gewöhnt an Akk Nach zwei Jahren bin ich an das deutsche Essen gewöhnt. gleichbedeutend mit Dat Das neue Pressegesetz ist gleichbedeutend mit einem Angriff auf demokratische Grundrechte. gleichgültig gegen gegenüber Akk Dat Viele Menschen sind gleichgültig gegen ihr Nachbarn. Viele Menschen sind gleichgültig gegenüber ihren Nachbarn. glücklich mit über Dat Akk Ich bin nicht ganz glücklich mit meiner neuen Aufgabe. Ich bin nicht ganz glücklich über meine neue Aufgabe. gezwungen zu Dat Viele Mitarbeiter sind gezwungen den Wohnort zu wechseln. immun gegen Akk Die Viren sind immun gegen Antibiotika. interessant für Akk Das Angebot scheint interessant für mich. interessiert an Dat Ich bin interessiert an dem Angebot. misstrauisch gegen gegenüber Akk Dat Die Menschen sind misstrauisch gegen Fremde. =Die Menschen sind misstrauisch gegenüber Fremden. nachteilig für Akk Seine unordentliche Kleidung war nachteilig für den Bewerber. neidisch auf Akk Sie ist immer neidisch auf ihre Nachbarin. nett zu Dat Er ist immer nett zu alten Leuten. neugierig auf Akk Ich bin neugierig auf ihren neuen Freund. nötig für Akk Die Leistungsnachweise sind für die Zwischenprüfung nötig. notwendig für Akk Die Leistungsnachweise sind für die Zwischenprüfung notwendig.. nützlich für Akk Freiwillige soziale Arbeit ist nützlich für die Gesellschaft. offen für Akk Der Chef ist immer offen für neue Ideen. passend für Akk Das Angebot ist passend für mich. reich an Dat Deutschland ist reich an Industrie. 207 Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien) schädlich für Akk Rauchen ist schädlich für die Gesundheit. schmerzlich für Akk Die Erkenntnis war schmerzlich für ihn. schuld(ig) an Dat Er Autofahrer war an dem Unfall schuld. sicher vor Dat Im Haus sind wir sicher vor dem Gewitter. stolz auf Akk Die Eltern sind stolz auf die Leistung ihres Kindes. streng gegen gegenüber Akk Dat Der Großvater war immer sehr streng gegen Kinder. =Der Großvater war immer sehr streng gegenüber Kindern. traurig über Akk Sie war traurig über ihre schlechten Noten. überzeugt von Dat Der Mitarbeiter ist überzeugt von seiner Idee. unabhängig von Dat Nach dem Studium bin ich endlich unabhängig von meinen Eltern. verantwortlich für Akk Der Mann war für die Organisation verantwortlich. verbunden mit Dat Das duale Studium ist mit einem Praktikumsplatz in einer Firma verbunden. vergleichbar mit Dat Das Leben in Deutschland ist vergleichbar mit meinem Heimatland. verhasst bei Dat Der strenge Lehrer ist bei den Schülern verhasst. verheiratet mit Dat Mein Vater ist seit dreißig Jahren mit meiner Mutter verheiratet. verliebt in Akk Sie ist in ihren Nachbarn verliebt. verpflichtet zu Dat Der Ehemann ist zur Zahlung des Unterhalts verpflichtet. verrückt nach Dat Mein kleiner Bruder ist verrückt nach Schokolade. verständlich für Akk Seine Erklärungen waren gut verständlich für die Zuhörer. verständnisvoll gegen gegenüber Akk Dat Die Eltern sollten verständnisvoll gegen ihre Kinder sein. Die Eltern sollten verständnisvoll gegenüber ihren Kindern sein. vertraut mit Dat Er ist seit vielen Jahren mit seiner Aufgabe vertraut. verwandt mit Dat Er ist mit mir verwandt. voll von Dat Die Straßen waren voll von Menschen. vorteilhaft für Akk Das Praktikum war vorteilhaft für den Bewerber. wichtig für Akk Das Thema ist wichtig für die Prüfung. wütend auf Akk Die Demonstranten waren wütend auf den Bürgermeister. zornig auf Akk Die Demonstranten waren zornig auf den Bürgermeister. zufrieden mit Dat Ich bin sehr zufrieden mit meiner neuen Wohnung. zurückhaltend gegen gegenüber Akk Dat Die Menschen sind zurückhaltend gegen Fremde. =Die Menschen sind zurückhaltend gegenüber Fremden. zuständig für Akk Für die Arbeitserlaubnis ist das Ausländeramt zuständig. bekannt für Akk Er ist bekannt für sein Talent. bekannt mit Dat Er ist mit vielen Leuten bekannt. 2 Präpositionen 208 Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien) böse auf mit Akk Dat Ich bin böse auf meinen Bruder. =Ich bin böse mit meinem Bruder. böse zu Dat Er war immer böse zu seinen Kindern. einig in Dat Die Regierung ist sich in dieser Sache einig. einig mit Dat Wir sind mit dem Käufer einig. für Akk Entspannung ist gut für mich. 3 Präpositionen gut gut in Dat Ich bin gut in Englisch. gut zu Dat Sie ist immer gut zu den Kindern. schlecht für Akk Mein Übergewicht ist schlecht für mich. schlecht in Dat Ich bin schlecht in Mathematik. schlecht zu Dat Sie war schlecht zu ihren Kindern. Adjektive mit Dativ abträglich Der Fehler war seiner Karriere abträglich. ähnlich Er ist seinem Bruder sehr ähnlich. angeboren Dieses Talent ist ihr angeboren. angemessen Der Preis ist der Leistung angemessen. angenehm Dieses Klima ist mir angenehm. begreiflich Sie machte ihm begreiflich, dass es sich ändern muss. behilflich Der Taxifahrer ist der Kundin beim Aussteigen behilflich. bekannt Sein Name ist mir bekannt. beschwerlich Die weite Reise ist meinen Eltern zu beschwerlich. bewusst Er ist sich seiner Verantwortung bewusst. böse Ich bin ihm nicht mehr böse. dankbar Ich bin meinem Lehrer dankbar. dienlich Der Kompromiss ist der Rettung des Euro dienlich. egal Das ist mir egal. eigen Ein großes Talent ist ihm eigen. einerlei Das ist mir einerlei. ergeben Sie waren dem König treu ergeben. förderlich Der Auslandsaufenthalt war seiner Karriere förderlich. fremd Selbstkritik ist ihm fremd. gefährlich Zu laute Musik kann dem Gehör gefährlich werden. 209 Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien) 210 geheuer Sein Verhalten ist mir nicht geheuer. geläufig Diese Sprache ist mir nicht geläufig. gemeinsam Allen ihren Geschwistern ist das blonde Harr gemeinsam. gerecht Die schlechten Noten werden ihm nicht gerecht. gewachsen Der Herausforderer war dem Weltmeister nicht gewachsen. gleich Seine Meinung ist mir gleich. gleichgültig Seine Meinung ist mir gleichgültig. hinderlich Kinder sind der Karriere einer Frau oft hinderlich. klar Das ist mir nicht klar. lästig Die Hausaufgaben sind mir lästig. lieb Diese Angewohnheit ist ihm lieb. möglich Es ist mir möglich zu kommen. nahe Er ist mir nahe. neu Das war mir neu. nützlich Meine Deutschkenntnisse sind mir nützlich. peinlich Sein Verhalten war mir peinlich. recht Ich gebe dir recht. schädlich Meine schlechten Noten könnten mir bei einer Bewerbung schädlich sein. schlecht Mir ist heute ganz schlecht. schuldig Das bist du mir schuldig. sympathisch Die neue Lehrerin ist mir nicht sympathisch. treu Sie war ihm immer treu. übel Mir ist heute übel. überlegen Die deutsche Fußballmannschaft war dem Gegner überlegen. unbegreiflich Seien Taten sind mir unbegreiflich. unerträglich Seine Launen sind mir unerträglich. unheimlich Dieser Mann ist mir unheimlich. unterlegen Die deutsche Fußballmannschaft war dem Gegner unterlegen. unverständlich Sein Einwand ist mir unverständlich. verbunden Ich fühle mich meinem Heimatland immer noch verbunden. verhasst Der Trainer ist den Fußballfans verhasst. verständlich Sein Einwand ist mir nicht verständlich. wichtig Viel Freizeit ist mir wichtig. willkommen Du bist mir immer willkommen. zugetan Der Chef ist dem neuen Mitarbeiter sehr zugetan. zuträglich Der Auslandsaufenthalt war seiner Karriere zuträglich. zuwider Ihre Arroganz ist mir zuwider. Liste: Die Rektion der Adjektive (Adverbien) Adjektive + Akkusativ alt Das Baby ist einen Monat alt. breit Der Weg ist einen Meter breit. dick Die Mauer der Burg ist einen Meter dick hoch Der Schrank ist einen Meter achtzig hoch. lang Das Sofa ist einen Meter neunzig lang. schwer Der Sack ist einen Zentner schwer. tief Das Loch ist einen Meter zwanzig tief. Adjektive mit Genitiv bedürftig Kinder sind der Liebe der Eltern bedürftig. bewusst Ich bin mir meines Fehlers bewusst. fähig Er ist dieser Tat nicht fähig. gewiss Sie ist sich seiner Unterstützung gewiss. sicher Sie ist sich seiner Unterstützung sicher. überdrüssig Er war des Lebens überdrüssig. verdächtig Er war des Mordes verdächtig. würdig Er ist ihrer nicht würdig. 211 Teil VI: Die Präpositionen 213 Die Präpositionen Die Präpositionen Präpositionen gehören immer zu einem Nomen. Sie stehen vor dem Nomen. Es gibt nur wenige Postpositionen, die nach dem Nomen stehen. Wenige Präpositionen können als Präposition oder als Postposition gebraucht werden. Beispiele: Präposition/Postposition Präposition Er fährt auf der Straße. Postposition Er fährt die Straße entlang. Präposition/Postposition nach meiner Meinung / meiner Meinung nach Einige Präpositionen haben einen festen Kasus, andere Präpositionen wechseln den Kasus. Diese Präpositionen heißen Wechselpräpositionen. Beispiele: Präpositionen mit Akkusativ ohne meine Tasche Dativ mit meiner Tasche Akkusativ oder Dativ in meine Tasche (Akkusativ) – in meiner Tasche (Dativ) Genitiv wegen meiner Tasche Manche Präpositionen verschmelzen mit dem Artikel. Einige dieser Verschmelzungen gelten als umgangssprachlich (*). Beispiele: Verschmelzung Präposition/Artikel Artikel + Präposition Verschmelzung Artikel + Präposition Verschmelzung an dem am zu dem zum in dem im hinter das hinters* von dem vom vor das vors* Einige Präpositionen gehen eine feste Verbindung mit einem Verb, einem Adjektiv oder einem Nomen ein. Beispiele: feste Verbindung von Präpositionen 214 Verb + Präposition warten auf Ich warte auf den Bus. Nomen + Präposition Angst vor Ich habe Angst vor Hunden. Adjektiv + Präposition böse auf Ich bin böse auf meinen Bruder. Die Präpositionen Präpositionen mit Akkusativ Die wichtigsten Präpositionen mit Akkusativ sind: Präpositionen mit Akkusativ (I) durch, für, gegen, ohne, um, bis Beispiele: Ich gehe durch den Park. Meine Schwester kauft ein Geschenk für unseren Vater. Die Arbeiter protestieren gegen den Abbau von Arbeitsplätzen. Ich muss die Bewerbung bis nächsten Montag abschicken.* Ohne einen guten Studienabschluss bekommt man schwer eine interessante Arbeit. Wir machen einen Spaziergang um den See. *Die Präposition bis wird oft in gleicher Bedeutung zusammen mit der Präposition zu + Dativ verwendet. Beispiel: bis zu Ich muss die Bewerbung bis zum nächsten Montag abschicken. Weitere Akkusativpräpositionen sind: Präpositionen mit Akkusativ (II) á, je, pro, per Beispiele: Ich möchte vier Eintrittskarten á 10 Euro. (veraltet, heute meist zu oder zu je) = Ich möchte vier Eintrittskarten zu (je) 10 Euro. Die Tomaten kosten 2 Euro je Kilo. (=pro) Die Tomaten kosten 2 Euro pro Kilo. (=je) Die Verletzten wurden per Hubschrauber gerettet. (=mit, durch) Die Präposition wider (=gegen) ist veraltet und kommt heute meist nur noch in festen Verbindungen vor. Präpositionen mit Akkusativ (III) wider Beispiele: wider besseres Wissen Wider besseres Wissen wurden die Häuser nicht gegen Hochwasser geschützt. wider alle Erwartungen Wider alle Erwartungen gewann Deutschland die Weltmeisterschaft. 215 Die Präpositionen Präpositionen mit Dativ Die wichtigsten Präpositionen mit Dativ sind: Präpositionen mit Dativ (I) ab, aus, bei, mit, nach, seit, von, zu Beispiele: Ab nächster Woche haben wir Ferien. Peter kommt aus der Schweiz. Anna wohnt noch bei ihren Eltern. Ich fahre jeden Morgen mit der S-Bahn. Nach dem Deutschunterricht gehe ich in die Mensa. Maria lernt seit zwei Jahren Deutsch. Vom Bahnhof ist es nicht weit zur Stadtmitte. An Weihnachten fahre ich zu meinem Bruder. Weitere Dativpräpositionen sind: Präpositionen mit Dativ (II) außer, dank, entgegen, entsprechend, gegenüber, gemäß, (mit)samt, nebst, zuliebe, zufolge Beispiele: Außer meinem kleinen Bruder sind alle meine Geschwister verheiratet. Dank seinem Fleiß hat er das Studium schnell abgeschlossen. Entgegen meinem Plan bin ich nicht nach Köln gefahren. Entsprechend meinem Plan bin ich nach Köln gefahren. Gegenüber dem Bahnhof ist ein großes Einkaufszentrum. Gemäß meinem Wunsch hat mich mein Chef nach Brasilien versetzt. Sie hat ihren Mann (mit)samt ihren Kindern verlassen. Nebst ihrem Engagement in Deutschland hat die Deutsche Bank ihre internationale Präsenz verstärkt. Als Postpositionen nachgestellt werden immer zuliebe und zufolge. Beispiele Meinen Eltern zuliebe habe ich ihn nicht geheiratet. Seinen Aussagen zufolge war er zur Tatzeit zu Hause. Nachstellen kann man auch entsprechend, gegenüber und gemäß. 216 Die Präpositionen Beispiele: Meinem Plan entsprechend bin ich nach Köln gefahren. Dem Bahnhof gegenüber ist ein großes Einkaufszentrum. Meinem Wunsch gemäß hat mich mein Chef nach Brasilien versetzt. In der Umgangssprache werden auch viele Präpositionen mit Genitiv mit dem Dativ benutzt. wegen + Genitiv wegen + Dativ wegen des schlechten Wetters wegen dem schlechten Wetter Präpositionen mit Akkusativ oder Dativ („Wechselpräpositionen“) Einige Präpositionen wechseln in lokaler Funktion den Kasus. Bei der Frage wo steht der Dativ. Bei der Frage wohin steht der Akkusativ. wo? Wo ist das Buch? Auf dem Tisch. Dativ wohin? Wohin legst du das Buch? Auf den Tisch. Akkusativ Es gibt neun Wechselpräpositionen. Wechselpräpositionen in, auf, vor, hinter, unter, über, neben, an, zwischen Beispiele: Wechselpräpositionen Wo? Wohin? auf dem Tisch auf den Tisch in der Tasche in die Tasche vor dem Regal vor das Regal hinter der Tür hinter die Tür unter dem Bett unter das Bett über dem Tisch über den Tisch neben dem Schrank neben den Schrank an dem Fenster an das Fenster zwischen dem Fenster und der Tür zwischen das Fenster und die Tür Beachte: In temporaler Funktion werden Wechselpräpositionen immer mit dem Dativ verwendet. Wechselpräposition (temporal) + Dativ 217 Die Präpositionen Beispiele: Wechselpräpositionen temporaler Gebrauch Ich schreibe die Prüfung im September. Das Studium beginnt am fünfzehnten Oktober. In fester Verbindung mit einem Verb ist der Kasus der Wechselpräpositionen vom Verb abhängig. Verbindung mit Verb + Akkusativ oder + Dativ (abhängig vom Verb). Beispiel: an denken an = Akkusativ Ich denke oft an dich. teilnehmen an = Dativ Ich nehme an dem Kurs nicht teil. Präpositionen mit Genitiv Präpositionen mit Genitiv sind die zahlenmäßig größte Gruppe der Präpositionen. Allerdings werden viele Präpositionen mit Genitiv in der gesprochenen Sprache selten verwendet. Sie kommen aber in schwierigeren Texten häufig vor. Die wichtigsten Genitivpräpositionen sind: Präpositionen mit Genitiv (I) (an)statt, trotz, während, wegen Beispiele: (An)statt eines Spaziergangs machten wir eine Fahrradtour. Trotz des schlechten Wetters gehen wir spazieren. Während der Hausaufgaben hört sie immer Musik. Wegen des schlechten Wetters blieben wir zu Hause. Häufig in Texten kommen folgende Genitivpräpositionen vor. Präpositionen mit Genitiv (II) angesichts, anhand, anlässlich, anstelle, aufgrund, infolge, kraft, laut, mangels, mithilfe, mittels, zwecks Es gibt auch einige lokale Präpositionen mit Genitiv. lokale Präpositionen mit Genitiv (III) „-halb“ außerhalb, innerhalb, oberhalb, unterhalb „-seits“ abseits, beid(er)seits, diesseits, jenseits, längs(seits) inmitten, seitlich, unweit Weitere Genitivpräpositionen sind: 218 Die Präpositionen weitere Präpositionen mit Genitiv (IV) „-lich“ abzüglich, ausschließlich, ausweislich, bezüglich, einschließlich, hinsichtlich, rücksichtlich, vorbehaltlich, zuzüglich „-s“ ausgangs, betreffs, eingangs, seitens exklusive, in puncto, inklusive aufseiten, zu(un)gunsten, zulasten Viele Präpositionen mit Genitiv werden heute oft mit dem Dativ verwendet. Das gilt besonders für die Genitivpräpositionen, die auch in der gesprochenen Sprache häufig vorkommen. Beispiel: wegen + Genitiv/Dativ Genitiv Wegen meines Unfalls musste ich zwei Wochen im Krankenhaus liegen. Dativ Wegen meinem Unfall musste ich zwei Wochen im Krankenhaus liegen. Viele Genitivpräpositionen sind von Nomen abgeleitet, mit denen man sie nicht verwechseln sollte. Beispiele: Genitivpräpositionen, die von Nomen abgeleitet sind. Präposition Nomen Präposition Nomen trotz der Trotz laut der Laut dank der Dank mangels der Mangel infolge die Folge inmitten die Mitte kraft die Kraft Die Funktionen der Präpositionen Präpositionen dienen entweder als Ergänzungen zum Verb oder als Attribute. Beispiele: Präposition als Verbergänzung lokal wohin? Ich fahre in die Berge. temporal wann? Nach dem Urlaub wechsle ich meinen Arbeitsplatz. kausal warum? Wegen meiner Chefin habe ich gekündigt. modal wie? Das Team arbeitet mit großer Anstrengung an dem Projekt. Beispiele: Präposition als Attribut lokal welches Buch? Das Buch in meiner Tasche gehört meiner Schwester. temporal welcher Termin? Den Termin am nächsten Freitag muss ich leider absagen. kausal welches Fest? Das Fest anlässlich des Firmenjubiläums was ein großer Erfolg. modal welche Urlaubsreise? Die Urlaubsreise mit meiner Freundin muss ich verschieben. 219 Die Präpositionen Der Unterschied ist nicht immer leicht zu verstehen. Und kann zu Missverständnissen führen. Manche Sätze sind grammatisch zweideutig – man kann die Präposition als Attribut oder als Verbergänzung verstehen. Meist wird die Bedeutung aber durch den Kontext oder das Weltwissen klar. Beispielsatz: Der Mann möchte die Hose im Schaufenster anprobieren. Verbergänzung Wo möchte der Mann die Hose anprobieren? im Schaufenster Attribut Welche Hose möchte der Mann anprobieren? die Hose im Schaufenster Die Bedeutung der Präpositionen Viele Präpositionen haben mehrere Bedeutungen. Das heißt sie können lokale, temporale, modale oder weitere Bedeutungen haben. Beispiel: in lokal (1) Position (wo?) Das Buch ist in der Tasche. lokal (2) Richtung (wohin?) Ich stecke das Buch in die Tasche. temporal (1) Zukünftiger Zeitpunkt In zwei Wochen beginnt mein Urlaub. temporal (2) Allgemeiner Zeitpunkt Im Frühjahr blühen die Bäume. temporal (3) Zeitdauer (=innerhalb) Er hat das Buch in zwei Monaten geschrieben. Außerdem kommen Präpositionen in festen Verbindungen mit Verben, Nomen und Adjektiven und in Funktionsverbgefügen vor, in denen sie keine Bedeutung haben. Beispiel: Präposition in 220 Verb Er hat sich in seine Nachbarin verliebt. Nomen Das Praktikum hat mir einen interessanten Einblick in die Praxis gegeben. Adjektiv Ich bin noch nicht sehr erfahren in meiner Arbeit. Funktionsverbgefüge Das neue Gesetz tritt am 1. Oktober in Kraft. Liste zum Gebrauch der Präpositionen Liste: Gebrauch der Präpositionen á Akk ab Dat Dat vor Preis- und Mengenangaben Ich möchte vier Karten á zehn Euro. veraltet, heute: zu (je), für (je) lokal Startpunkt Der Zug fährt ab Hauptbahnhof. = von temporal Anfangspunkt Ab 1. Januar habe ich einen neuen Job. = von ... an vor Zahlen: Minimum Ab 18 darf man in Deutschland wählen. Dat abseits Gen lokal Abseits der Hauptstraßen wohnt man ruhiger. abzüglich Gen modal Abzüglich der Anzahlung kostet das Auto noch 3000 Euro. an Dat lokal Position Der Schreibtisch steht vor dem Fenster. Akk lokal Richtung Ich stelle den Schreibtisch vor das Fenster. Dat temporal Zeitpunkt Am Montag beginnt der Deutschkurs. Dat temporal Datum Ich habe am 1. Januar Geburtstag. angesichts Gen kausal Grund Angesichts der Wirtschaftskrise muss die Bundesbank die Zinsen senken. anlässlich Gen temporal kausal zeitlicher Grund Anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit machen meine Großeltern eine Kreuzfahrt. anstatt Gen Ersatz Anstatt nach Mexiko fahre ich nach Spanien. auf Dat lokal Position Das Buch liegt auf dem Schreibtisch. Akk lokal Richtung Ich lege das Buch in das Regal. Dat temporal Gleichzeitigkeit Auf der Tagung habe ich viele Kollegen getroffen. Zahlenverhältnis Auf zwei Einwohner von Deutschland kommt ein Auto. Akk aus außer außerhalb Gegenteil: zuzüglich = wegen = statt = während Akk kausal Grund (fakultativ: hin) Auf einen Einspruch der Bundeskanzlerin (hin) wurde das Gesetz geändert. Dat lokal Bewegung aus etwas Der Student nimmt das Buch aus seiner Tasche. Dat kausal Grund Aus Angst vor der Prüfung meldete er sich krank. Dat Material Der Schreibtisch ist aus Holz. Dat Einschränkung Außer meinem Freund ist bei der Prüfung niemand durchgefallen. Dat Addition (fakultativ: auch noch) Außer meinem Freund sind (auch) (noch) drei andere Studen- = neben ten bei der Prüfung durchgefallen. Dat lokal Der Feind war außer Sichtweite. Gen lokal Die Dusche befindet sich außerhalb des Hotelzimmers. Gen temporal Sie rufen außerhalb der Sprechzeit an. modal Die Kosten ausschließlich der Steuern betragen 500 Euro. ausschließlich Gen = auf Grund = Nebensatz mit weil = bis auf, mit Ausnahme von = außerhalb = exklusive 221 Liste zum Gebrauch der Präpositionen bei Dat lokal ungenaue Position Beim Bahnhof gibt es einen Supermarkt. Dat lokal Position bei Namen und Personen Ich war gestern bei meinem Freund. Er arbeitet bei Daimler. Dat lokal nahe Position Potsdam liegt bei Berlin. = in der Nähe von Dat temporal Gleichzeitigkeit Er hört beim Lernen gern Musik. = während Dat temporal Zeitpunkt Bei(m) Beginn des Unterrichts müssen alle Schüler da sein. Dat konditional Bedingung Bei schlechtem Wetter bleiben wir zu Hause. = Nebensatz mit wenn binnen Dat temporal Begrenzte Zeitdauer Ich muss die Hausarbeit binnen einer Woche abgeben. = innerhalb bis Akk lokal Endpunkt (fakultativ: nach) Der Zug fährt bis (nach) Hamburg. Akk lokal betonter Endpunkt (obligatorisch: zweite Präposition) Ich gehe bis zum Bahnhof mit dir. Die Mutter brachte das Kind bis in die Schule. Akk temporal Endpunkt Bis nächste Woche muss ich 300 Vokabeln lernen. Akk Zahlen: Endpunkt/Grenze Morgen steigt die Temperatur auf bis zu 30 Grad. Die Prüfung dauert drei bis vier Stunden. dank Dat positiver Grund Dank seinem Fleiß hat er die Prüfung bestanden. diesseits Gen lokal „auf dieser Seite“ Diesseits des Flusses soll ein neuer Stadtteil gebaut werden. durch Akk lokal Bewegung Wir machen einen Spaziergang durch den Park. Ursache (Person oder Sache) Die Stadt wurde durch ein Erdbeben zerstört. Er erfuhr von seiner Entlassung durch den Personalchef. = von Die Rechnung muss einschließlich der Steuer bezahlt werden. = inklusive Gegensatz Entgegen meinem Vorschlag kaufte mein Chef die Firma nicht. vgl.: aber Parallelität der Richtung Wir gehen eine lange Straße entlang. Postposition (auch mit Dativ vor- oder nachgestellt) = ausschließlich Akk einschließlich Gen 222 modal entgegen Dat entlang Akk lokal exklusive Gen modal Die Kosten exklusive der Steuern betragen 500 Euro. fern Gen lokal Das Leben fern der Heimat ist nicht immer leicht. für Akk Zweck (final) Ich muss noch für das Wochenende einkaufen. Akk Bezugsperson Für seinen Vater war er ein Versager. Akk Vergleich Für die kurze Zeit ihres Aufenthalts spricht sie schon gut Deutsch. = an Gegenteil: jenseits = im Vergleich zu, verglichen mit Liste zum Gebrauch der Präpositionen Akk Akk temporal Akk gegen Ersatz Er ist für ihn ins Gefängnis gegangen. = statt, anstelle von Zeitdauer Er arbeitete für einige Jahre im Ausland. (=einige Jahre lang) vgl.: lang vor Preis- und Mengenangaben Ich möchte vier Karten für (je) zehn Euro. = zu Akk lokal Ziel Er ist gegen einen Baum gefahren. Akk temporal ungenaue Zeitangabe Ich komme gegen 10 zu dir. = ungefähr um Gegensatz/Vergleich Gegen gestern ist das Wetter heute schön. = im Gegensatz (Vergleich) zu Gegenseite Gegenüber der Universität liegt das Krankenhaus. Dat Gegensatz/Vergleich Gegenüber seiner Schwester ist er faul. Dat Verhältnis zu Personen (vor- oder nachgestellt) Alten Menschen gegenüber sollte man höflich sein. Gegenüber alten Menschen sollte man höflich sein. gemäß Dat Übereinstimmung (vor- oder nachgestellt) Den Anweisungen des Chefs gemäß wurde der unpünktliche Mitarbeiter entlassen. Gemäß den Anweisungen des Chefs wurde der unpünktliche Mitarbeiter entlassen. hinter Dat Position Hinter dem Sofa steht ein Regal. Richtung Sie stellen das Regal hinter das Sofa. Akk gegenüber in Dat lokal lokal Dat lokal Position Das Buch steht im Regal. Akk lokal Richtung Ich stelle das Buch ins Regal. Dat temporal begrenzte Zeitdauer Der Zug fährt in fünf Stunden von Stuttgart nach Hamburg. Dat temporal Zeitpunkt: Zukunft In drei Wochen beginnt mein Urlaub. Dat temporal allgemeiner Zeitpunkt Im Sommer fahren wir immer nach Spanien. infolge Gen kausal Grund Infolge seiner schweren Krankheit konnte er sechs Wochen nicht arbeiten. inklusive Gen modal inmitten Gen lokal innerhalb Gen lokal Gen temporal je AKK Die Rechnung muss inklusive der Steuer bezahlt werden. zentrale Position = im Gegensatz (Vergleich) zu = innerhalb, binnen = einschließlich Er redete inmitten einer großen Menschenmenge. Innerhalb von Wohngebieten darf nur mit 30 km gefahren werden. Gegenteil: außerhalb begrenzte Zeitdauer Die Rechnung muss innerhalb eines Monats bezahlt werden. = binnen, in (temporal 1) Relation von Mengenangaben Die Tomaten kosten 2 Euro je Kilo. = pro 223 Liste zum Gebrauch der Präpositionen jenseits Gen kraft Gen längs Gen laut Gen mangels Gen mit „auf der anderen Seite“ Die Stadt liegt jenseits des Flusses. Gegenteil: diesseits Instrumental Kraft seiner großen Sachkenntnis ist er der richtige Mann für diese Aufgabe. = durch Amtssprache Parallelität Längs der Straße stehen viele schöne Häuser. = entlang Quellenangabe Laut eines Berichts im Internet ist Michael Jackson gestorben. „weil ... fehlt“ Mangels Selbstbewusstseins machen viele Frauen keine Karriere. Dat Instrumental Ich schreibe lieber mit Bleistift als mit Kugelschreiber. Dat „zusammen“ Ich fahre mit meiner Freundin in Urlaub. Zeitpunkt Mit Beginn des Semesters gelten die neuen Studiengebühren. = von ... ab Dat Altersangabe Er hat mit 18 Jahren den Führerschein gemacht. = temporaler Nebensatz mit wenn / als Dat Konditional Mit etwas weniger Angst hätte sie die Prüfung vielleicht bestanden. = konditionaler Nebensatz mit wenn mittels Gen Instrumental Mittels eines Spezialwerkzeugs musste der Verletzte aus dem Auto befreit werden. = mit (Fachsprache) nach Dat lokal Richtung Gehen Sie bitte nach rechts! Der Außenminister reist nach Indien. Dat temporal Vorzeitigkeit Nach dem Deutschunterricht gehen wir essen. Dat Reihenfolge Nach meinem Bruder Peter ist meine Schwester die zweitälteste. Dat Quellenangabe Nach Goethe entstehen Farben aus der Mischung von Helligkeit und Finsternis. Dat neben lokal lokal kausal temporal Dat lokal Position Der Büroschrank steht neben dem Schreibtisch. Akk lokal Richtung Ich stelle den Büroschrank neben den Schreibtisch. Addition (fakul- Neben seinem Studium arbeitet er (auch) (noch) in einer tativ: (auch noch) Computer-Firma. 224 = laut = außer nördlich Gen lokal oberhalb Gen lokal Deutschland liegt nördlich der Alpen. ohne Akk östlich Gen per Akk „auf diese Art“ Er schickt ihm die Informationen per Email. = mit, durch pro Akk Relation von Mengenangaben Die Tomaten kosten 2 Euro pro Kilo. = je (mit)samt Dat Betonung für „zusammen“ Sie verließ ihren Mann (mit)samt den Kindern. = mit (betont) höhere Position Er hat Schmerzen oberhalb des Knies. Gegenteil: unterhalb Negation Ich fahre ohne meine Freundin in Urlaub. Gegenteil: mit lokal Deutschland liegt östlich des Rheins. Liste zum Gebrauch der Präpositionen seit Dat seitens Gen seitlich Gen (an)statt Gen südlich Gen trotz Gen über Dat temporal Zeitdauer bis zur Gegenwart Sie ist seit sechs Monaten in Deutschland. „von dieser Seite“ Seitens des Parlaments gibt es kein Problem mit einer Steue- auch: von rerhöhung. Seiten (Amtssprache) lokal Der Schalter befindet sich seitlich der Maschine. Ersatz lokal Statt nach Mexiko fahre ich nach Spanien. Italien liegt südlich der Alpen. Gegengrund (konzessiv) Trotz des schlechten Wetters gehen wir spazieren. Position Die Jacke hängt im Schreibtisch. Akk Richtung Ich hänge die Jacke in den Schrank. Akk Geographisch: Zwischenstation Wir fahren über die Schweiz nach Italien. Begrenzte Zeitdauer (fakultativ nachgestellt) Die letzten zwei Monate (über) war ich im Ausland. lokal = Nebensatz mit obwohl Akk temporal Akk lokal Akk temporal Uhrzeit (wann?) Der Unterricht beginnt um 9.00 Uhr. Akk temporal unbestimmter Zeitpunkt Um 1900 wanderte sein Großvater nach Amerika aus. = ungefähr um ... willen Gen kausal Grund Um der Gesundheit willen hat er aufgehört zu rauchen. = wegen ungeachtet Gen Konzessiv (voroder nachgestellt) Ungeachtet zahlreicher Proteste wurde der neue Bahnhof gebaut. Zahlreicher Proteste ungeachtet wurde der neue Bahnhof gebaut. gehobener Stil = trotz unter Dat lokal Position Unter dem Schreibtisch steht ein Papierkorb. Akk lokal Richtung Ich stelle den Papierkorb unter den Schreibtisch. Dat temporal Partitiv Unter 500 Studenten hatte sie das beste Examen. unterhalb Gen lokal niedrigere Position Er hat Schmerzen unterhalb des Bauchnabels. Gegenteil: oberhalb unweit Gen lokal nahe Position Unweit des Bahnhofs liegt der Stadtpark. = in der Nähe von Dat lokal Herkunft Ich komme von der Uni. Ich komme von Peter. Die Hose ist von H&M. Anfangspunktvon .. (an) von .. (aus) zweite Präposition fakultativ Von Frankfurt (an) war der Zug voll. Vom Hotel (aus) hatten wir eine schöne Aussicht. Zeitdauer mit Anfangspunkt von .. (an) Von morgen an arbeite ich wieder. um Dat Dat temporal Die Gäste sitzen um den Tisch. Die Fahrt nach Berlin dauert unter sechs Stunden. = weniger als 225 Liste zum Gebrauch der Präpositionen Dat vor 226 modal Qualität Er ist ein Mann von großer Intelligenz. Dat Material Das Bett war von Holz gemacht. Dat Urheber beim Passiv Sie wurde häufig von ihrem Mann geschlagen. Dat Partitiv Von 500 Studenten hatte sie das beste Examen. heute meist: aus = unter Dat lokal Position Der Schreibtisch steht vor dem Fenster. Akk lokal Richtung Ich stelle den Schreibtisch vor das Fenster. Dat temporal Zeitpunkt: Vergangenheit Vor zwei Jahren habe ich im Urlaub meine Frau kennen gelernt. Dat temporal Nachzeitigkeit mit Endpunkt Ich dusche jeden Morgen vor dem Frühstück. Dat temporal Zeitpunkt: Zukunft Vor Ende dieser Woche kommt er nicht zurück. Dat kausal Grund Vor lauter Angst konnte er nicht mehr sprechen. = aus während Gen temporal Gleichzeitigkeit Während der Hausaufgaben hört sie immer Musik. = Nebensatz mit während bzw. wenn wegen Gen kausal Grund Wegen des schlechten Wetters blieben wir zu Hause. = Nebensatz mit weil westlich Gen lokal wider Akk zeit Gen temporal „die gesamte Zeit“ Zeit seines Lebens wohnte er in seinem Heimatdorf. zu Dat lokal Richtung Wir gehen zum Supermarkt. Dat temporal Zeitpunkt (meist mit bis) Meine Diplomarbeit muss (bis) zum 30. Juni fertig sein. Dat Zweck (Final) Peter besucht einen Kurs zur Vorbereitung auf die Prüfung. Dat mit Ordinalzahlen Sie fuhren zu zweit auf dem Fahrrad. Sie fahren zu viert in Urlaub. Dat vor Preis- und Mengenangaben Ich möchte vier Karten zu zehn Euro. Dat Konsekutiv Er sieht seinem Bruder zum Verwechseln ähnlich. zufolge Dat Quellenangabe (meist nachgestellt) Einer Pressemeldung zufolge ist der Präsident zurückgetreten. zugunsten Gen „zum Vorteil von“ Er hat zugunsten seines Bruders auf sein Erbe verzichtet. zuliebe Dat zuzüglich Gen Frankreich liegt westlich des Rheins. Er hat einen Verstoß wider die Verkehrsordnung begangen. modal = Nebensatz mit bevor „aus Liebe zu“ Seiner Frau zuliebe hat er mit dem Trinken aufgehört. „plus“ Zuzüglich der Steuern kostet das Auto 15 000 Euro. veraltet: gegen = Nebensatz mit um zu, damit = á, für Gegenteil: zuungunsten Gegenteil: abzüglich Liste zum Gebrauch der Präpositionen zwecks Gen zwischen Dat Dat Dat final: Zweck Zwecks einer Ausbildung können Männer vom Militärdienst zurückgestellt werden. lokal Position Zwischen dem Schreibtisch und dem Regal steht ein Sessel. lokal Richtung Ich stelle den Sessel zwischen den Schreibtisch und das Regal. Zahlen: obere und untere Grenze Die Studenten sind zwischen 18 und 25 Jahren alt. = Nebensatz mit um zu, damit 227 Teil VIII: Der Konjunktiv 229 Der Konjunktiv II Der Konjunktiv II Im Gegensatz zum Indikativ, wo es sechs Zeitformen gibt, kann man im Konjunktiv II nur zwei Zeitformen unterscheiden: Konjunktiv II Gegenwart und Konjunktiv II Vergangenheit. Der Konjunktiv II Gegenwart Der Konjunktiv II Gegenwart hat zwei Formen. Eine Form wird mit dem Hilfsverb werden, die andere aus dem Präteritumstamm gebildet. Beispiel: kommen Konjunktiv II mit Hilfsverb werden ich würde kommen Konjunktiv II aus Präteritumstamm ich käme Die Formen können alternativ benutzt werden. In der gesprochenen Sprache wird häufig der Konjunktiv II mit würde verwendet. Der Konjunktiv II Gegenwart mit dem Hilfsverb werden Die Form des Konjunktivs II mit dem Hilfsverb werden bildet man mit dem Konjunktiv von werden und dem Infinitiv. Konjunktiv II (mit werden): Konjunktiv II von werden + Infinitiv Beispiel: machen Präsens Konjunktiv II Gegenwart ich mache ich würde machen Alle Personen des Konjunktivs II mit dem Hilfsverb werden lauten: Singular Plural ich würde machen wir würden machen du würdest machen ihr würdet machen er, sie, es würde machen sie würden machen Das gilt für alle Verben: 230 Der Konjunktiv II Beispiele: Konjunktiv II Indikativ Konjunktiv II mit würde sein sein ich bin ich würde sein haben haben ich habe ich würde haben werden werden ich werde ich würde werden regelmäßiges Verb machen ich mache ich würde machen unregelmäßiges Verb kommen ich komme ich würde kommen gemischtes Verb bringen ich bringe ich würde bringen Modalverb können ich kann ich würde können Konjunktiv II aus dem Präteritumstamm Die zweite Konjunktiv-II-Form wird aus dem Präteritumstamm und der Konjunktivendung gebildet. Unregelmäßige Verben mit umlautfähigem Stammvokal haben zusätzlich einen Umlaut. Konjunktiv II: (aus Präteritumstamm) Präteritumstamm (+ Umlaut) + Konjunktivendung Konjunktiv II regelmäßige Verben – Beispiel: machen Person Präteritumstamm Umlaut Konjunktivendung ich macht- (-) -e Konjunktiv II ich machte Präteritumstamm Umlaut Konjunktivendung ich kam- a-ä -e Konjunktiv II ich käme Konjunktiv II unregelmäßige Verben – Beispiel: kommen Person Alle Personen lauten: regelmäßiges Verb: machen unregelmäßiges Verb: kommen ich machte ich käme du machtest du käm(e)st er machte er käme wir machten wir kämen ihr machtet ihr käm(e)t sie machten sie kämen Die Hilfsverben sein, haben und werden gehören zu den unregelmäßigen Verben. 231 Der Konjunktiv II Konjunktiv II: sein, haben, werden sein haben werden ich wäre ich hätte ich würde du wärest du hättest du würdest er wäre er hätte er würde wir wären wir hätten wir würden ihr wäret ihr hättet ihr würdet sie wären sie hätten sie würden Bei gemischten Verben treten zwei Varianten auf, und zwar Konjunktiv II mit Umlaut und Konjunktiv II mit Vokalwechsel beim Präteritumstamm. Konjunktiv II gemischte Verben mit Umlaut – Beispiel: bringen Person Präteritumstamm Umlaut Konjunktivendung ich bracht- a-ä -e Konjunktiv II ich brächte Bei den gemischten Verben mit Vokalwechsel wird statt des Stammvokals des Präteritums der Stammvokal des Infinitivs benutzt. Konjunktiv II gemischte Verben mit Vokalwechsel – Beispiel: kennen Person Präteritumstamm Vokalwechsel Konjunktivendung ich kannt- a-e -e Konjunktiv II ich kennte Alle Personen lauten: gemischtes Verb mit Umlaut: bringen gemischtes Verb mit Vokalwechsel: kennen ich brächte ich kennte du brächtest du kenntest er brächte er kennte wir brächten wir kennten ihr brächtet ihr kenntet sie brächten sie kennten Weitere Beispiele für gemischte Verben: 232 Der Konjunktiv II mit Umlaut mit Vokalwechsel Präteritum Konjunktiv II Infinitiv Konjunktiv II ich dachte ich dächte ich brannte ich brennte ich wusste ich wüsste ich nannte ich nennte ich rannte ich rennte Bei Modalverben gibt es ebenfalls zwei Varianten. Die Modalverben können, müssen und dürfen ersetzen den Vokal des Präteritumstamms durch den Stammvokal des Infinitivs. Konjunktiv II Modalverben – Beispiel: können Person Präteritumstamm Stammvokal Infinitiv Konjunktivendung ich konnt- ö Konjunktiv II ich könnte -e Die Modalverben wollen und sollen bilden den Konjunktiv II aus dem Präteritumstamm. Konjunktiv II Modalverben – Beispiel: wollen Person Präteritumstamm Umlaut Konjunktivendung ich wollt- (-) -e Konjunktiv II ich wollte Alle Personen lauten: Konjunktiv II Modalverben können wollen ich könnte ich wollte du könntest du wolltest er, sie, es könnte er, sie, es wollte wir könnten wir wollten ihr könntet ihr wolltet sie könnten sie wollten Ebenso: müssen, dürfen Ebenso: sollen Veraltete Formen des Konjunktivs II Einige unregelmäßige Verben haben Konjunktiv-II-Formen, die aus dem Prätritumstamm mit Vokalwechsel und Umlaut gebildet werden. Diese Formen gelten üblicherweise als veraltet. Heute werden diese Formen oft durch die Form ohne Vokalwechsel oder durch den Konjunktiv II mit „würde“ ersetzt. 233 Der Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II (veraltet) Konjunktiv II (aktuell) ich half ich hülfe ich hälfe ich würde helfen du halfst du hülf(e)st du hälf(e)st du würdest helfen er, sie, es half er, sie, es hülfe er, sie, es hälfe er würde helfen wir halfen wir hülfen wir hälfen wir würden helfen ihr halft ihr hülf(e)t ihr hälf(e)t ihr würdet helfen sie halfen sie hülfen sie hälfen sie würden helfen Vokalwechsel + Umlaut nur Umlaut mit würde Identität von Konjunktiv II und Präteritum Bei der Konjunktiv II-Form, die aus dem Präteritum gebildet wird, ergibt sich bei regelmäßigen Verben eine Identität von Präteritum und Konjunktiv II. Das Beispiel machen zeigt die vollständige Identität des Präteritums und der Konjunktiv II-Formen bei regelmäßigen Verben. Präteritum Konjunktiv II ich machte ich machte = Indikativ Präteritum du machtest du machtest = Indikativ Präteritum er, sie, es machte er, sie, es machte = Indikativ Präteritum wir machten wir machten = Indikativ Präteritum ihr machtet ihr machtet = Indikativ Präteritum sie machten sie machten = Indikativ Präteritum Bei unregelmäßigen und gemischten Verben unterscheiden sich Konjunktiv II und Präteritum immer. unregelmäßig gemischt mit Umlaut gemischt mit Vokalwechsel Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II ich kam ich käme ich brachte ich brächte ich kannte ich kennte du kamst du käm(e)st du brachtest du brächtest du kanntest du kenntest er kam er käme er brachte er brächte er kannte er kennte wir kamen wir kämen wir brachten wir brächten wir kannten wir kennten ihr kamt ihr käm(e)t ihr brachtet ihr brächtet ihr kanntet ihr kenntet sie kamen sie kämen sie brachten sie brächten sie kannten sie kennten Die Hilfsverben sein, haben und werden gehören zu den unregelmäßigen Verben. Deshalb unterscheiden auch sie immer zwischen Konjunktiv II und Präteritum. 234 Der Konjunktiv II sein haben werden Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II ich war ich wäre ich hatte ich hätte ich wurde ich würde du warst du wärest du hattest du hättest du wurdest du würdest er war er wäre er hatte er hätte er wurde er würde wir waren wir wären wir hatten wir hätten wir wurden wir würden ihr wart ihr wäret ihr hattet ihr hättet ihr wurdet ihr würdet sie waren sie wären sie hatten sie hätten sie wurden sie würden Bei den Modalverben können, müssen und dürfen unterscheiden sich alle Formen von Präteritum und Konjunktiv II. Bei den Modalverben wollen und sollen entsprechen alle Formen des Konjunktivs II den Formen des Präteritums. Alle Formen unterscheiden sich Alle Formen sind identisch Präteritum Konjunktiv II Präteritum Konjunktiv II ich konnte ich könnte ich wollte ich wollte du konntest du könntest du wolltest du wolltest er, sie, es konnte er, sie, es könnte er, sie, es wollte er, sie, es wollte wir konnten wir könnten wir wollten wir wollten ihr konntet ihr könntet ihr wolltet ihr wolltet sie konnten sie könnten sie wollten sie wollten Ebenso: müssen, dürfen Ebenso: sollen Der Konjunktiv II Vergangenheit Die Vergangenheitsform des Konjunktivs II wird mit dem Konjunktiv II der Hilfsverben haben bzw. sein und dem Partizip II gebildet. Konjunktiv II Vergangenheit: Konjunktiv II von haben/sein + Partizip II Beispiele: Konjunktiv II Vergangenheit Person Konjunktiv II Hilfsverb Partizip II ich hätte gemacht ich wäre gekommen Alle Formen des Konjunktivs II Vergangenheit lauten: 235 Der Konjunktiv II Perfekt mit haben Perfekt mit sein Perfekt Konjunktiv II Perfekt Konjunktiv II ich habe gemacht ich hätte gemacht ich bin gekommen ich wäre gekommen du hast gemacht du hättest gemacht du bist gekommen du wär(e)st gekommen er hat gemacht er hätte gemacht er ist gekommen er wäre gekommen wir haben gemacht wir hätten gemacht wir sind gekommen wir wären gekommen ihr habt gemacht ihr hättet gemacht ihr seid gekommen ihr wär(e)t gekommen sie haben gemacht sie hätten gemacht sie sind gekommen sie wären gekommen Beim Konjunktiv II kann man nicht zwischen verschiedenen Vergangenheitsformen unterscheiden, Der Konjunktiv II hat im Gegensatz zum Indikativ nur eine Form für die Vergangenheit. Indikativ Konjunktiv II Präteritum ich machte Perfekt ich habe gemacht Plusquamperfekt ich hatte gemacht ich hätte gemacht Vergangenheit Allerdings gibt es (wie beim Konjunktiv II Gegenwart) eine zweite Form mit dem Konjunktiv II des Hilfsverbs werden, die man alternativ verwenden kann. Diese Form wird aus dem Futur II Indikativ gebildet. Die Formbildung mit würde gilt als stilistisch weniger gut. Beispiele: Futur II Indikativ Konjunktiv II Vergangenheit mit werden machen ich werde gemacht haben ich würde gemacht haben können ich werde gekommen sein ich würde gekommen sein (stilistisch weniger gut) Alle Formen des Konjunktivs II Vergangenheit lauten: Konjunktiv II Vergangenheit 236 ohne Hilfsverb werden mit Hilfsverb werden ohne Hilfsverb werden mit Hilfsverb werden ich hätte gemacht ich würde gemacht haben ich wäre gekommen ich würde gekommen sein du hättest gemacht du würdest gemacht haben du wär(e)st gekommen du würdest gekommen sein er hätte gemacht er würde gemacht haben er wäre gekommen er würde gekommen sein wir hätten gemacht wir würden gemacht haben wir wären gekommen wir würden gekommen sein ihr hättet gemacht ihr würdet gemacht haben ihr wär(e)t gekommen ihr würdet gekommen sein sie hätten gemacht sie würden gemacht haben sie wären gekommen sie würden gekommen sein Der Konjunktiv II Zusammenfassung: Die Formen des Konjunktivs II Zusammenfassend noch einmal die Formen des Konjunktivs II Gegenwart und Vergangenheit mit und ohne Hilfsverb werden. Konjunktiv II ohne werden mit werden Gegenwart ich machte ich würde machen Vergangenheit ich hätte gemacht ich würde gemacht haben Konjunktiv II ohne werden mit werden Gegenwart ich käme ich würde kommen Vergangenheit ich wäre gekommen ich würde gekommen sein Vergangenheit mit haben Vergangenheit mit sein 237 Der Konjunktiv II Der Gebrauch des Konjunktivs II Wunschsätze Durch den Konjunktiv II und gern kann man einen Wunsch ausdrücken. Ich hätte gern zwei Brötchen Ich würde gern in Urlaub fahren. Ich würde mir gern ein neues Auto kaufen. Im ersten Satz kann man gern nicht weglassen. Der zweite und dritte Satz klingen ohne gern unvollständig. Da das Verb im irrealen Konjunktiv II steht, erwartet der Zuhörer die Erwähnung eines Grundes, der gegen die Realisierung des Wunsches spricht. Wenn man diesen „Gegengrund“ mit aber ergänzt, kann man gern weglassen. Ich würde (gern) in Urlaub fahren, aber ich habe keine Zeit. Ich würde mir (gern) ein neues Auto kaufen, aber ich habe kein Geld. Irreale Bedingungssätze Dieselbe Verbindung von „Wunsch“ und „Gegengrund“ wird oft auch als irrealer Bedingungssatz mit wenn und Konjunktiv II ausgedrückt. Wenn ich Zeit hätte, würde ich in Urlaub fahren. Wenn ich Geld hätte, würde ich mir ein neues Auto kaufen. (Zu irrealen Bedingungssätzen siehe auch im Kapitel „Reale und irreale Bedingungssätze mit wenn“) Höfliche Bitte Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des Konjunktivs II findet man in höflichen Bitten, die man als Fragen formuliert. Der Konjunktiv ist hier nicht obligatorisch, aber der Satz ist noch etwas höflicher als ohne Konjunktiv. 238 mit Konjunktiv ohne Konjunktiv Würden Sie mir bitte den Stuhl geben? Geben Sie mir bitte den Stuhl? Könntest du mir vielleicht morgen bei meinem Referat helfen? Kannst du mir vielleicht morgen bei meinem Referat helfen? Dürfte ich Ihnen eine Frage stellen? Darf ich Ihnen eine Frage stellen? Der Konjunktiv II Aufforderung Weniger höflich als eine höfliche Bitte, aber höflicher als eine direkte Aufforderung ist eine Aufforderung mit wenn und Konjunktiv II. Ungewöhnlich ist hier, dass der Nebensatz ohne Hauptsatz verwendet wird. Aufforderungssatz mit wenn Direkte Aufforderung Wenn Sie bitte das Rauchen einstellen würden. Stellen Sie bitte das Rauchen ein! Wenn Sie bitte das Fenster öffnen würden. Öffnen Sie bitte das Fenster! Irreale Wunschsätze Irreale Wunschsätze werden auch als „unerfüllbare Wunschsätze“ bezeichnet. Das heißt der Wunsch, der in diesem Satz ausgedrückt wird, ist oder erscheint nicht realisierbar. Wie bei den Aufforderungssätzen steht der Nebensatz ohne Hauptsatz. Wenn er doch endlich kommen würde! (Wenn er doch endlich käme!) Würde er doch endlich kommen! (Käme er doch endlich!) Irreale Vergleichssätze mit als ob Bei irrealen Vergleichssätzen kann man ebenfalls den Konjunktiv II benutzen. In der gesprochenen Sprache wird der Konjunktiv II aber häufig durch den Indikativ ersetzt. Konjunktiv II Indikativ Er tut so, als ob er mich nicht verstehen würde. Er tut so, als ob er mich nicht versteht. Du siehst aus, als ob du im Urlaub gewesen wär(e)st. Du siehst aus, als ob du im Urlaub gewesen bist. 239 Der Konjunktiv II Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv II Aktiv Regelmäßiges Verb: machen Gegenwart Vergangenheit ich machte ich würde machen ich hätte gemacht ich würde gemacht haben du machtest du würdest machen du hättest gemacht du würdest gemacht haben er machte er würde machen er hätte gemacht er würde gemacht haben wir machten wir würden machen wir hätten gemacht wir würden gemacht haben ihr machtet ihr würdet machen ihr hättet gemacht ihr würdet gemacht haben sie machten sie würden machen sie hätten gemacht sie würden gemacht haben Unregelmäßiges Verb: fahren Gegenwart Vergangenheit ich käme ich würde kommen ich wäre gekommen ich würde gekommen sein du kämest du würdest kommen du wär(e)st gekommen du würdest gekommen sein er käme er würde kommen er wäre gekommen er würde gekommen sein wir kämen wir würden kommen wir wären gekommen wir würden gekommen sein ihr kämet ihr würdet kommen ihr wär(e)t gekommen ihr würdet gekommen sein sie kämen sie würden kommen sie wären gekommen sie würden gekommen sein Gemischtes Verb: bringen Gegenwart 240 Vergangenheit ich brächte ich würde bringen ich hätte gebracht ich würde gebracht haben du brächtest du würdest bringen du hättest gebracht du würdest gebracht haben er brächte er würde bringen er hätte gebracht er würde gebracht haben wir brächten wir würden bringen wir hätten gebracht wir würden gebracht haben ihr brächtet ihr würdet bringen ihr hättet gebracht ihr würdet gebracht haben sie brächten sie würden bringen sie hätten gebracht sie würden gebracht haben Der Konjunktiv I Konjunktiv I Konjunktiv I Gegenwart Der Konjunktiv I für die Gegenwart wird mit dem Präsensstamm und der Konjunktivendung gebildet. Konjunktiv I Gegenwart: Präsensstamm + Konjunktivendung Beispiel: Konjunktiv I Gegenwart – machen Person Präsensstamm Konjunktivendung ich mach- -e Konjunktiv I ich mache Dabei ergibt sich in einigen Formen eine Identität von Indikativ Präsens und Konjunktiv I. Die 1. Person Singular und die 1. und 3. Person Plural des Konjunktivs I entsprechen der Form des Indikativ Präsens. Indikativ Präsens Konjunktiv I ich mache ich mache du machst du machest er, sie, es macht er, sie, es mache wir machen wir machen ihr macht ihr machet sie machen sie machen = Indikativ Präsens = Indikativ Präsens = Indikativ Präsens Das einzige unregelmäßige Verb im Konjunktiv I für die Gegenwart ist sein. Indikativ Konjunktiv I ich bin ich sei du bist du sei(e)st er, sie, es ist er, sie, es sei wir sind wir seien ihr seid ihr sei(e)t sie sind sie seien 241 Der Konjunktiv I Konjunktiv I Vergangenheit Der Konjunktiv I für die Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart der Hilfsverben sein oder haben und Partizip II gebildet. Konjunktiv I Vergangenheit: Konjunktiv I Gegenwart von haben/sein + Partizip II Beispiele: Konjunktiv I Vergangenheit Person Konjunktiv I Hilfsverb Partizip II ich habe gemacht ich sei gekommen Dabei ergibt sich bei den Verben, die das Perfekt mit haben bilden, teilweise eine Identität von Indikativ Perfekt und Konjunktiv 1. Die 1. Person Singular und die 1. und 3. Person Plural des Konjunktivs I Vergangenheit entsprechen der Form des Indikativ Perfekt. Indikativ Perfekt Konjunktiv I ich habe gemacht ich habe gemacht du hast gemacht du habest gemacht er, sie, es hat gemacht er, sie, es habe gemacht wir haben gemacht wir haben gemacht ihr habt gemacht ihr habet gemacht sie haben gemacht sie haben gemacht = Indikativ Perfekt = Indikativ Perfekt = Indikativ Perfekt Verben, die das Perfekt mit sein bilden, unterscheiden sich im Konjunktiv I immer vom Indikativ Perfekt. 242 Indikativ Perfekt Konjunktiv I ich bin gekommen ich sei gekommen du bist gekommen du sei(e)st gekommen er, sie, es ist gekommen er, sie, es sei gekommen wir sind gekommen wir seien gekommen ihr seid gekommen ihr sei(e)t gekommen sie sind gekommen sie seien gekommen Der Konjunktiv I Konjunktiv I Futur I Der Konjunktiv I Futur I wird mit dem Konjunktiv I von werden und dem Infinitiv gebildet. Konjunktiv I Futur I: Konjunktiv I Gegenwart von werden + Infinitiv Beispiel: Konjunktiv I Futur I Person Konjunktiv I Hilfsverb Infinitiv ich werde machen Dabei ergibt sich teilweise eine Identität von Indikativ und Konjunktiv 1 des Futurs I. Die 1. Person Singular und die 1. und 3. Person Plural des Konjunktivs I Futur I entsprechen der Form des Indikativs Futur I. Indikativ Futur 1 Konjunktiv I Futur I ich werde machen ich werde machen du wirst machen du werdest machen er, sie, es wird machen er, sie, es werde machen wir werden machen wir werden machen ihr werdet machen ihr werdet machen sie werden machen sie werden machen = Indikativ Futur I = Indikativ Futur I = Indikativ Futur I Konjunktiv I Futur II Der Konjunktiv I Futur II wird mit dem Konjunktiv I von werden, dem Partizip II und dem Infinitiv des Hilfsverbs sein bzw. haben gebildet. Konjunktiv I Futur II: Konjunktiv I Gegenwart von werden + Partizip II + haben/sein Beispiel: Konjunktiv I Futur II Person Konjunktiv I Hilfsverb Partizip II haben/sein ich werde gemacht haben ich werde gekommen sein Dabei ergibt sich teilweise eine Identität von Indikativ und Konjunktiv 1 des Futurs II. Die 1. Person Singular und alle Formen des Plurals des Konjunktivs I Futur II entsprechen der Form des Indikativs Futur II. 243 Der Konjunktiv I 244 Indikativ Futur II Konjunktiv I Futur II ich werde gemacht haben ich werde gemacht haben du wirst gemacht haben du werdest gemacht haben er wird gemacht haben er werde gemacht haben wir werden gemacht haben wir werden gemacht haben = Indikativ Futur II ihr werdet gemacht haben ihr werdet gemacht haben = Indikativ Futur II sie werden gemacht haben sie werden gemacht haben = Indikativ Futur II = Indikativ Futur II Der Konjunktiv I Alle Verbformen Aktiv: Konjunktiv I Regelmäßiges Verb: machen Gegenwart Vergangenheit Futur I Futur II ich mache ich habe gemacht ich werde machen ich werde gemacht haben du machest du habest gemacht du werdest machen du werdest gemacht haben er mache er habe gemacht er werde machen er werde gemacht haben wir machen wir haben gemacht wir werden machen wir werden gemacht haben ihr machet ihr habet gemacht ihr werdet machen ihr werdet gemacht haben sie machen sie haben gemacht sie werden machen sie werden gemacht haben Unregelmäßiges Verb: fahren Gegenwart Vergangenheit Futur I Futur II ich fahre ich sei gefahren ich werde fahren ich werde gefahren sein du fahrest du sei(e)st gefahren du werdest fahren du werdest gefahren sein er fahre er sei gefahren er werde fahren er werde gefahren sein wir fahren wir seien gefahren wir werden fahren wir werden gefahren sein ihr fahret ihr sei(e)t gefahren ihr werdet fahren ihr werdet gefahren sein sie fahren sie seien gefahren sie werden fahren sie werden gefahren sein Gemischtes Verb: bringen Gegenwart Vergangenheit Futur I Futur II ich bringe ich habe gebracht ich werde bringen ich werde gebracht haben du bringest du habest gebracht du werdest bringen du werdest gebracht haben er bringe er habe gebracht er werde bringen er werde gebracht haben wir bringen wir haben gebracht wir werden bringen wir werden gebracht haben ihr bringet ihr habet gebracht ihr werdet bringen ihr werdet gebracht haben sie bringen sie haben gebracht sie werden bringen sie werden gebracht haben 245 Die indirekte Rede Der Gebrauch des Konjunktivs I: Die Indirekte Rede Am häufigsten wird der Konjunktiv I in der indirekten Rede verwendet. Indirekte Rede bedeutet, dass eine Aussage (direkte Rede) durch eine andere Person wiedergegeben wird. Direkte Rede Indirekte Rede Thomas: „Ich habe Hunger.“ Anna: „Thomas sagt, er habe Hunger.“ Die Wiedergabe von indirekten Aussagesätzen ist mit einem Hauptsatz oder mit einem Nebensatz mit dass möglich. Hauptsatz Nebensatz Thomas sagt, er habe Hunger. Thomas sagt, dass er Hunger habe. In der gesprochenen Sprache wird in der indirekten Rede auch oft der Indikativ verwendet. Konjunktiv I Indikativ Thomas sagt, er habe Hunger. Thomas sagt, er hat Hunger. Thomas sagt, dass er Hunger habe. Thomas sagt, dass er Hunger hat. Satzarten Die indirekte Rede kann in Aussagesätzen, Fragesätzen oder Aufforderungssätzen verwendet werden. Direkte Rede Indirekte Rede Aussagesatz Thomas sagt: „Ich habe Hunger.“ Thomas sagt, er habe Hunger. W-Frage Maria fragt: „Wohin fährt Thomas?“ Maria fragt, wohin Thomas fahre. Ja/Nein-Frage Maria fragt: „Hat Thomas Urlaub?“ Maria fragt, ob Thomas Urlaub habe. Aufforderungssatz Thomas sagt zu Maria: „Mach bitte die Tür zu.“ Thomas sagt zu Maria, sie solle die Tür zumachen. auch: Thomas sagt zu Maria, sie möge die Tür zumachen. Verb und Pronomen Bei der Umformung von direkter Rede in die indirekte Rede wird das Verb vom Indikativ in den Konjunktiv I und die Pronomen von der ersten in die dritte Person gesetzt. 246 Die indirekte Rede Verb und Personalpronomen Thomas: „Ich bin neu in der Stadt.“ Thomas sagt, er sei neu in der Stadt. Possessivpronomen Thomas: „Meine Frau ist hier geboren.“ Thomas sagt, seine Frau sei hier geboren. Reflexivpronomen Thomas: „Ich kenne mich in der Stadt noch nicht gut aus.“ Thomas sagt, er kenne sich in der Stadt noch nicht gut aus. Nominativ Thomas: „Ich bin neu in der Stadt.“ Thomas sagt, er sei neu in der Stadt. Akkusativ Thomas: „Meine Frau kritisiert Thomas sagt, seine Frau kritisiere ihn manchmal. mich manchmal.“ Dativ „Meine Frau schimpft manchmal mit mir.“ Das gilt für alle Kasus: Thomas sagt, seine Frau schimpfe manchmal mit ihm. Tempus Alle Vergangenheitsformen des Indikativs (Perfekt, Präteritum, Plusquamperfekt) werden in Konjunktiv I Vergangenheit umgewandelt. Perfekt Thomas: „Ich bin vor zwei Monaten hierher gekommen.“ Thomas sagt, er sei vor zwei Monaten hierher gekommen. Präteritum Thomas: „Bis dahin lebte ich in Norddeutschland.“ Thomas sagt, er habe bis dahin in Norddeutschland gewohnt. Plusquamperfekt Thomas: „Als kleines Kind war Thomas sagt, als kleines Kind sei ich mit meinen Eltern in den USA er mit seinen Eltern in den USA gewesen.“ gewesen. Konjunktiv I Vergangenheit Präsens, Futur I und Futur II Indikativ werden in die entsprechenden Konjunktiv-I-Formen umgewandelt. Präsens Thomas: „Ich komme aus Norddeutschland.“ Thomas sagt, er komme aus Norddeutschland. Konjunktiv I Präsens Futur I Thomas: „Meine Frau wird ab Januar mit dem Baby zu Hause bleiben.“ Thomas sagt, seine Frau werde ab Januar mit dem Baby zu Hause bleiben. Konjunktiv I Futur I Futur II Thomas: „Meine Promotion wird in zwei Jahren abgeschlossen sein.“ Thomas sagt, seine Promotion werde in zwei Jahren abgeschlossen sein. Konjunktiv I Futur II möchten Aus dem Modalverb möchten wird in der indirekten Rede wollen. 247 Die indirekte Rede Thomas: „Ich möchte nur zwei Jahre hier bleiben“ „möchten“ Thomas sagt, er wolle nur zwei Jahre hier bleiben. Konjunktiv II Wenn in der direkten Rede bereits ein irrealer Konjunktiv II steht, wird dieser nicht umgewandelt. Thomas: „Ich würde gern ins Ausland gehen.“ Konjunktiv II Thomas sagt, er würde gern ins Ausland gehen. Zeitangaben Zeit- und Ortsangaben müssen bei Bedarf umgewandelt werden. Bei Zeitangaben kann dann zusätzlich ein Wechsel des Tempus nötig sein. Keine Umwandlung der Zeitangabe ist nötig, wenn die Aussage am selben Tag wiedergegeben wird. Wenn die Aussage aber zu einer späteren Zeit wiedergegeben wird, muss man die Zeitangabe und das Tempus ändern. Zeit (Wiedergabe am selben Tag) Thomas: „Ich bin heute in Stuttgart.“ Thomas sagt, er sei heute in Stuttgart.“. (= keine Umwandlung)) Zeit (Wiedergabe am nächsten Tag) Indirekt: Thomas sagte, er sei gestern in Stuttgart gewesen.“ (=Umwandlung) Thomas: „Ich bin heute in Stuttgart.“ Ersetzungsregel Die Ersetzungsregel besagt, dass die Konjunktiv-I-Formen, die mit Formen des Indikativs Präsens identisch sind, durch die Konjunktiv-II-Form ersetzt werden. Wenn die Konjunktiv-II-Form mit dem Präeteritum identisch ist, wird diese durch die Konjunktiv-II-Form mit würde ersetzt. Beispiele: Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“ ich frage = frage fragte = fragte würde fragen ich fahre = fahre fuhr führe würde fahren Wenn die Konjunktiv-I-Form nicht mit dem Präsens Indikativ identisch ist, findet keine Ersetzung statt. 248 Beispiele: Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“ du fragst fragest fragtest = fragtest würdest fragen er, sie, es fragt frage fragte = fragte* würde fragen Beispiele: Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“ du fährst fahrest fuhrst führest würdest fahren er, sie, es fährt fahre fuhr führe würde fahren Die indirekte Rede Die Konjunktiv-Form mit würde gilt bei Modalverben als umständlich und es wird empfohlen, diese Formen zu vermeiden, auch wenn Konjunktiv II und Präteritum identisch sind. Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“ wir wollen = wollen* wollten = wollten (würden wollen) sie wollen = wollen* wollten = wollten (würden wollen) In der gesprochenen Sprache spielt diese Ersetzungsregel keine Rolle. Auch in den Medien findet sie immer weniger Anwendung. Heute kann man beim Gebrauch der Formen in der indirekten Rede oft keine Systematik mehr erkennen, so dass man alle möglichen Konjunktiv- und Indikativformen findet. Trotzdem wird die Anwendung dieser Regel in manchen Sprachprüfungen noch verlangt. 249 Die indirekte Rede Übersicht: Ersetzungsregel Präsens 250 Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“ ich frage = frage fragte = fragte würde fragen du fragst fragest fragtest = fragtest würdest fragen er, sie, es fragt frage fragte = fragte würde fragen wir fragen = fragen fragten = fragten würden fragen ihr fragt fraget fragtet = fragtet würdet fragen sie fragen = fragen fragten = fragten würden fragen Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“ ich fahre = fahre fuhr führe würde fahren du fährst fahrest fuhrst führest würdest fahren er, sie, es fährt fahre fuhr führe würde fahren wir fahren = fahren fuhren führen würden fahren ihr fahrt fahret fuhrt führet würdet fahren sie fahren = fahren fuhren führen würden fahren Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“ ich gehe = gehe ging ginge würde gehen du gehst gehest gingst gingest würdest gehen er, sie, es geht gehe ging ginge würde gehen wir gehen = gehen gingen = gingen würden gehen ihr geht gehet gingt ginget würdet gehen sie gehen = gehen gingen = gingen würden gehen Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“ ich muss müsse musste müsste (würde müssen) du musst müssest musstest müsstest (würdest müssen) er, sie, es muss müsse musste müsste (würde müssen) wir müssen = müssen mussten müssten (würden müssen) ihr müsst müsset musstet müsstet (würdet müssen) sie müssen = müssen mussten müssten (würden müssen) Präsens Konjunktiv 1 Präteritum Konjunktiv 2 K 2 „würde“ ich will wolle wollte wollte (würde wollen) du willst wollest wolltest wolltest (würdest wollen) er, sie, es will wolle wollte wollte (würde wollen) wir wollen = wollen wollten = wollten (würden wollen) ihr wollt wollet wolltet = wolltet (würdet wollen) sie wollen = wollen wollten = wollten (würden wollen) Der Gebrauch des Konjunktivs I: Weitere Anwendungen Der Gebrauch des Konjunktivs I: Weitere Anwendungen In Sätzen, die eine Vermutung, eine Forderung oder einen Wunsch ausdrücken, kann zur Betonung der „Noch-Nicht-Realität“ der Aussage der Konjunktiv I benutzt werden. In der Alltagssprache geschieht dies aber selten. Meist wird der Indikativ verwendet. mit Konjunktiv I ohne Konjunktiv I Vermutung Er vermutet, dass sie verheiratet sei. Er vermutet, dass sie verheiratet ist. Forderung Er verlangte, dass sie ihn heirate. Er verlangte, dass sie ihn heiratet. Wunsch Er wünschte sich, dass sie ihn heirate. Er wünschte sich, dass sie ihn heiratet. Den Konjunktiv I findet man auch in alten Kochrezepten. Heute wird er aber meist durch andere Formen wie z.B. die formelle Variante des Imperativs oder durch den Infinitiv ersetzt. Konjunktiv I Man wasche die Kartoffeln und gebe sie in kaltes Wasser. Imperativ Waschen Sie die Kartoffeln und geben Sie sie in kaltes Wasser. Infinitiv Die Kartoffeln waschen und in kaltes Wasser geben. 251 Teil IX: Das Passiv 253 Die Formen des Passivs Das Passiv Das Passiv ermöglicht es im einfachen Satz eine zweite an der Verbhandlung beteiligte Person zum Hauptthema des Satzes zu machen. Aktiv Passiv Der Schüler fragt den Lehrer. Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt. Der Nominativ des Aktivsatzes beschreibt meist den Urheber bzw. Verursacher der im Verb beschriebenen Aktion. Im Passivsatz wird der Urheber der Aktion als präpositionale Ergänzung mit von ausgedrückt. Aktiv Passiv Der Schüler fragt den Lehrer. Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt. Da jeder Satz einen Nominativ braucht, ermöglicht das Passiv den Urheber einer Aktion wegzulassen, wenn dieser nicht bekannt oder nicht wichtig ist. Aktiv Passiv (?) stahl das Geld. (unbekannter Urheber) Das Geld wurde gestohlen. Das Passiv wird auch als Vorgangspassiv bzw. werden-Passiv bezeichnet. Den Urheber bzw. Verursacher einer Aktion nennt man auch Agens. Die Zeitformen des Passivs (Tempus) Präsens Das Präsens Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden und dem Partizip II gebildet. Präsens Passiv : Präsens von werden + Partizip II Beispiel: Präsens Passiv Person Hilfsverb werden Partizip II (Perfekt) ich werde gefragt Beispielsatz: Präsens Passiv 254 Aktiv Der Schüler fragt den Lehrer. Passiv Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt. Die Formen des Passivs Präteritum Das Präteritum Passiv wird mit dem Präteritum des Hilfsverbs werden und dem Partizip II gebildet. Präteritum Passiv: Präteritum von werden + Partizip II Beispiel: Präteritum Passiv Person Hilfsverb werden Partizip II (Perfekt) ich wurde gefragt Beispielsatz: Präteritum Passiv Aktiv Der Schüler fragte den Lehrer. Passiv Der Lehrer wurde von dem Schüler gefragt. Perfekt Das Perfekt Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs sein, dem Partizip II und worden gebildet. Perfekt Passiv: Präsens von sein + Partizip II + worden Beispiel: Perfekt Passiv Person Hilfsverb sein Partizip II (Perfekt) worden ich bin gefragt worden Beispielsatz: Perfekt Passiv Aktiv Der Schüler hat den Lehrer gefragt. Passiv Der Lehrer ist von dem Schüler gefragt worden. Plusquamperfekt Das Plusquamperfekt Passiv wird mit dem Präteritum des Hilfsverbs sein, dem Partizip II und worden gebildet. Plusquamperfekt Passiv: Präteritum von sein + Partizip II + worden Beispiel: Plusquamperfekt Passiv Person Hilfsverb sein Partizip II (Perfekt) worden ich war gefragt worden 255 Die Formen des Passivs Beispielsatz: Plusquamperfekt Passiv Aktiv Passiv Der Schüler hatte den Lehrer gefragt. Der Lehrer war von dem Schüler gefragt worden. Futur I Das Futur I Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Partizip II und dem Infinitiv des Hilfsverbs werden gebildet. Das Partizip II mit dem Infinitiv des Hilfsverbs werden bezeichnet man auch als Infinitiv Passiv. Futur I Passiv: Präsens von werden + Partizip II + werden (=Präsens von werden + Infinitiv Passiv) Beispiel: Futur I Passiv Person Hilfsverb werden Partizip II Hilfsverb werden ich werde gefragt werden Beispielsatz: Futur I Passiv Aktiv Der Schüler wird den Lehrer fragen. Passiv Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt werden. Futur II Das Futur II Passiv wird mit dem Präsens des Hilfsverbs werden, dem Partizip II, worden und dem Infinitiv des Hilfsverbs sein gebildet. Futur II Passiv: Präsens von werden + Partizip II + worden + sein Beispiel: Futur II Passiv Person Hilfsverb werden Partizip II worden sein ich werde gefragt worden sein Beispielsatz: Futur II Passiv 256 Aktiv Der Schüler wird den Lehrer gefragt haben. Passiv Der Lehrer wird von dem Schüler gefragt worden sein. Die Formen des Passivs Kurzübersicht: Die Formen des Passivs Alle Formen des Passivs lauten in der 3. Person Singular: 3. Person Aktiv Passiv Präsens Der Schüler fragt den Lehrer. Der Lehrer wird gefragt. Präteritum Der Schüler fragte den Lehrer. Der Lehrer wurde gefragt. Perfekt Der Schüler hat den Lehrer gefragt. Der Lehrer ist gefragt worden. Plusquamperfekt Der Schüler hatte den Lehrer gefragt. Der Lehrer war gefragt worden. Futur I Der Schüler wird den Lehrer fragen. Der Lehrer wird gefragt werden. Futur II Der Schüler wird den Lehrer gefragt haben. Der Lehrer wird gefragt worden sein. Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Passiv Präsens Präteritum Perfekt ich werde gefragt Plusquamperfekt ich war gefragt worden du wirst gefragt du warst gefragt worden er wird gefragt er war gefragt worden wir werden gefragt wir waren gefragt worden ihr werdet gefragt ihr wart gefragt worden sie werden gefragt sie waren gefragt worden ich wurde gefragt Futur I ich werde gefragt werden du wurdest gefragt du wirst gefragt werden er wurde gefragt er wird gefragt werden wir wurden gefragt wir werden gefragt werden ihr wurdet gefragt ihr werdet gefragt werden sie wurden gefragt sie werden gefragt werden ich bin gefragt worden Futur II ich werde gefragt worden sein du bist gefragt worden du wirst gefragt worden sein er ist gefragt worden er wird gefragt worden sein wir sind gefragt worden wir werden gefragt worden sein ihr seid gefragt worden ihr werdet gefragt worden sein sie sind gefragt worden sie werden gefragt worden sein 257 Die Passivumformung Die Passivumformung Aktivsatz mit Akkusativ Ein Passivsatz entsteht durch die Umformung eines Aktivsatzes mit Nominativ und Akkusativ. Der Nominativ, der Akkusativ und das Verb des Aktivsatzes verändern ihre Form dabei folgendermaßen: Aktiv Passiv Der Schüler fragt den Lehrer Der Lehrer wird (von dem Schüler) gefragt. Nominativ: der Schüler von + Dativ: von dem Schüler Akkusativ: den Lehrer Nominativ: der Lehrer Verb im Aktiv: fragt Verb im Passiv: wird gefragt Die Umformungsregel von Aktiv nach Passiv lautet: Aktiv Passiv Nominativ von + Dativ Akkusativ Nominativ Verb im Aktiv Verb im Passiv Aktivsatz mit Akkusativ und Dativ Wenn der Aktivsatz zusätzlich zum Akkusativ einen Dativ enthält, bleibt der Dativ unverändert. Aktiv Passiv Der Mann schenkte der Frau ein Buch Der Frau wurde von dem Mann ein Buch geschenkt. Aktivsatz ohne Akkusativ Man kann auch Passiv bilden, wenn es im Aktivsatz keinen Akkusativ gibt. Der Passivsatz hat dann keinen Nominativ. Das Verb des Passivsatzes steht im Singular. Man nennt diese Sätze auch subjektlose Passivsätze. Aktiv Passiv Aktivsatz (nur) mit Nominativ Er arbeitet. Von ihm wird gearbeitet. Aktivsatz mit Nominativ und Dativ Der Arzt hilft der Frau. Der Frau wird von dem Arzt geholfen. Aktivsatz mit Nominativ und Präposition Eine Frau schimpft über die Politiker. Von einer Frau wird über die Politiker geschimpft. Diese theoretischen Möglichkeiten sind aber stilistisch meist nicht empfehlenswert. 258 Die Passivumformung Aktivsatz mit man Wenn ein Passivsatz aus einem Aktivsatz mit man abgeleitet wird, enthält der Passivsatz nie eine Agensangabe mit von + Dativ. Aktivsatz mit Aktiv Passiv Akkusativ Man fragt den Lehrer. Der Lehrer wird gefragt. Akkusativ +Dativ Man schenkt der Frau ein Buch. Der Frau wird ein Buch geschenkt. Dativ Man hilft der Frau. Der Frau wird geholfen. Präposition Man schimpft über die Politiker. Über die Politiker wird geschimpft. nur Nominativ Man arbeitet. Es wird gearbeitet. Temporaler Akkusativ im Aktivsatz Nicht jeder Akkusativ im Aktivsatz wird in einen Nominativ des Passivsatzes umgewandelt. Der Akkusativ bleibt unverändert, wenn er sich nicht auf eine Person bzw. Sache bezieht, sondern auf Zeit (temporaler Akkusativ). Aktiv Passiv Die Frauen wuschen den ganzen Tag Wäsche. Von den Frauen wurde den ganzen Tag Wäsche gewaschen. Die Kinder spielten den ganzen Nachmittag. Von den Kindern wurde den ganzen Nachmittag gespielt. Passivumformung: es In Passivkonstruktionen kann in Position 1 es stehen. Wenn der Aktivsatz nur aus einem unpersönlichen Nominativ (man) und einem Verb besteht, ist es im Passivsatz als Nominativersatz obligatorisch. Aktiv Passiv Man arbeitet. Es wird gearbeitet. In allen anderen Sätzen kann man auch eine andere Ergänzung in Position 1 stellen, dann ist es überflüssig, stilistisch meist schlecht und sollte wegfallen. Aktiv Passiv Man diskutierte lange über die Gesetzesänderung. (Es wurde lange über die Gesetzesänderung diskutiert.) Über die Gesetzesänderung wurde lange diskutiert. Lange wurde über die Gesetzesänderung diskutiert. Trotzdem kann es Gründe geben es zu benutzen. Dann gilt Folgendes: Wenn der Aktivsatz einen Akkusativ enthält, hat der Passivsatz einen Nominativ. Die Verbform richtet sich dann nach dem Nominativ. 259 Der Konjunktiv Passiv Aktiv (mit Akkusativ) Singular Passiv Singular Man eröffnet ein neues Restaurant. Es wird ein neues Restaurant eröffnet. Ein neues Restaurant wird eröffnet. Aktiv (mit Akkusativ) Plural Passiv Plural Man eröffnet viele neue Restaurants. Es werden viele neue Restaurants eröffnet. Viele neue Restaurants werden eröffnet. Wenn der Aktivsatz keinen Akkusativ enthält, hat der Passivsatz keinen Nominativ. Das Verb steht immer im Singular. Aktiv (ohne Akkusativ) nur Singular Passiv nur Singular Man diskutiert über die Gesetzesänderung. Es wird über die Gesetzesänderung diskutiert. Über die Gesetzesänderung wird diskutiert. Man arbeitet sonntags nicht. Es wird sonntags nicht gearbeitet. Sonntags wird nicht gearbeitet. Der Konjunktiv Passiv Konjunktiv II Gegenwart Der Konjunktiv II Passiv für die Gegenwart wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von werden und dem Partizip II gebildet. Konjunktiv II Passiv Gegenwart: Konjunktiv II Gegenwart von werden + Partizip II Beispiel: Konjunktiv II Passiv Gegenwart Aktiv Der Schüler würde den Lehrer fragen. Passiv Der Lehrer würde von dem Schüler gefragt. Vergangenheit Der Konjunktiv II Passiv für die Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von sein, dem Partizip II und worden gebildet. Konjunktiv II Passiv Vergangenheit: Konjunktiv II Gegenwart von sein + Partizip II + worden Beispiel: Konjunktiv II Passiv Vergangenheit 260 Aktiv Der Schüler hätte den Lehrer gefragt. Passiv Der Lehrer wäre von dem Schüler gefragt worden. Der Konjunktiv Passiv Futur I Der Konjunktiv II Passiv Futur I wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von werden und dem Infinitiv Passiv gebildet Partizip II + werden). Konjunktiv II Passiv Futur I: (=Gegenwart!) Konjunktiv II Gegenwart von werden + Partizip II + werden Beispiel: Konjunktiv II Passiv Futur I (=Gegenwart) Aktiv Der Schüler würde den Lehrer fragen. Passiv Der Lehrer würde von dem Schüler gefragt (werden). Die Form würde werden klingt durch das doppelte Hilfsverb unschön, deshalb wird der Infinitiv von werden meist weglassen. Dann entspricht die Form dem Konjunktiv II Passiv für die Gegenwart. Futur II Der Konjunktiv II Passiv Futur II wird mit dem Konjunktiv II Gegenwart von werden, Partizip II, worden und dem Infinitiv des Hilfsverbs sein gebildet. Konjunktiv II Passiv Futur II: Konjunktiv II Gegenwart von werden + Partizip II + worden + sein Beispiel: Konjunktiv II Passiv Futur II Aktiv Der Schüler würde den Lehrer gefragt haben. Passiv Der Lehrer würde von dem Schüler gefragt worden sein. Konjunktiv I Gegenwart Der Konjunktiv I Passiv für die Gegenwart wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von werden und dem Partizip II gebildet. Konjunktiv I Passiv Gegenwart: Konjunktiv I Gegenwart von werden + Partizip II Beispiel: Konjunktiv I Passiv Gegenwart Aktiv Der Schüler frage den Lehrer. Passiv Der Lehrer werde von dem Schüler gefragt. Vergangenheit Der Konjunktiv I Passiv für die Vergangenheit wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von sein, dem Partizip 261 Der Konjunktiv Passiv II und worden gebildet. Konjunktiv I Passiv Vergangenheit: Konjunktiv I Gegenwart von sein + Partizip II + worden Beispiel: Konjunktiv I Passiv Vergangenheit Aktiv Der Schüler habe den Lehrer gefragt. Passiv Der Lehrer sei von dem Schüler gefragt worden. Futur I Der Konjunktiv I Passiv Futur I wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von werden und dem Infinitiv Passiv gebildet Partizip II + werden). Konjunktiv I Passiv Futur I: (=Gegenwart!) Konjunktiv I Gegenwart von werden + Partizip II + werden Beispiel: Konjunktiv I Passiv Futur I (=Gegenwart) Aktiv Der Schüler werde den Lehrer fragen. Passiv Der Lehrer werde von dem Schüler gefragt (werden). Die Form werde werden klingt durch das doppelte Hilfsverb unschön, deshalb wird der Infinitiv von werden meist weglassen. Dann entspricht die Form dem Konjunktiv I Passiv für die Gegenwart. Futur II Der Konjunktiv I Passiv Futur II wird mit dem Konjunktiv I Gegenwart von werden, Partizip II, worden und dem Infinitiv des Hilfsverbs sein gebildet. Konjunktiv I Passiv Futur II: Konjunktiv I Gegenwart von werden + Partizip II + worden + sein Beispiel: Konjunktiv I Passiv Futur II 262 Aktiv Der Schüler werde den Lehrer gefragt haben. Passiv Der Lehrer werde von dem Schüler gefragt worden sein. Der Konjunktiv Passiv Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv Passiv Gegenwart Vergangenheit Futur I Futur II Konjunktiv II Konjunktiv I ich würde gefragt ich werde gefragt du würdest gefragt du werdest gefragt er würde gefragt er werde gefragt wir würden gefragt wir werden gefragt ihr würdet gefragt ihr werdet gefragt sie würden gefragt sie werden gefragt ich wäre gefragt worden ich sei gefragt worden du wär(e)st gefragt worden du sei(e)st gefragt worden er wäre gefragt worden er sei gefragt worden wir wären gefragt worden wir seien gefragt worden ihr wär(e)t gefragt worden ihr seiet gefragt worden sie wären gefragt worden sie seien gefragt worden ich würde gefragt (werden) ich werde gefragt (werden) du würdest gefragt (werden) du werdest gefragt (werden) er würde gefragt (werden) er werde gefragt (werden) wir würden gefragt (werden) wir werden gefragt (werden) ihr würdet gefragt (werden) ihr werdet gefragt (werden) sie würden gefragt (werden) sie werden gefragt (werden) ich würde gefragt worden sein ich werde gefragt worden sein du würdest gefragt worden sein du werdest gefragt worden sein er würde gefragt worden sein er werde gefragt worden sein wir würden gefragt worden sein wir werden gefragt worden sein ihr würdet gefragt worden sein ihr werdet gefragt worden sein sie würden gefragt worden sein sie werden gefragt worden sein 263 Passiv mit Modalverb Passiv mit Modalverb Beim Passiv mit Modalverb wird bei der Zeitform des Aktivs der Infinitiv Aktiv durch den Infinitiv Passiv ersetzt. Aktiv Passiv Präsens Der Schüler muss den Lehrer fragen. Der Lehrer muss gefragt werden. Präteritum Der Schüler musste den Lehrer fragen. Der Lehrer musste gefragt werden. Perfekt Der Schüler hat den Lehrer fragen müssen. Der Lehrer hat gefragt werden müssen. Plusquamperfekt Der Schüler hatte den Lehrer fragen müssen. Der Lehrer hatte gefragt werden müssen. Futur I Der Schüler wird den Lehrer fragen müssen. Der Lehrer wird gefragt werden müssen. Futur II* Der Schüler wird den Lehrer haben fragen müssen. Der Lehrer wird haben gefragt werden müssen.* Passiv mit Modalverb im Nebensatz Normalerweise wird bei Nebensätzen der Verbteil, der im Hauptsatz in Position 2 steht, ganz ans Ende des Satzes gestellt. Das gilt auch für das Präsens und Präteritum des Passivs mit Modalverb. Hauptsatz Nebensatz Präsens Der Lehrer muss gefragt werden. Der Vater sagt, dass der Lehrer gefragt werden muss. Präteritum Der Lehrer musste gefragt werden. Der Vater sagte, dass der Lehrer gefragt werden musste. Bei allen anderen Zeitformen wird beim Passiv mit Modalverb aber das Hilfsverb (haben bzw. werden) nicht ans Satzende, sondern an den Anfang der mehrteiligen Verbform gestellt. Hauptsatz Nebensatz Perfekt Der Lehrer hat gefragt werden müssen. Der Vater sagte, dass der Lehrer hat gefragt werden müssen. Plusquamperfekt Der Lehrer hatte gefragt werden müssen. Der Vater sagte, dass der Lehrer hatte gefragt werden müssen. Futur I Der Lehrer wird gefragt werden müssen. Der Vater sagt, dass der Lehrer wird gefragt werden müssen. Futur II* Der Lehrer wird haben gefragt werden müssen. Der Vater sagt, dass der Lehrer wird haben gefragt werden müssen.* * Die Passivformen für Futur II mit Modalverb sind hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. In der Regel wird man auf das Aktiv ausweichen, um solche komplexen Verbformen zu vermeiden. 264 Passiv mit Modalverb Übersicht: Indikativ Passiv mit Modalverb Präsens Präteritum Perfekt ich muss gefragt werden Plusquamperfekt ich hatte gefragt werden müssen du musst gefragt werden du hattest gefragt werden müssen er muss gefragt werden er hatte gefragt werden müssen wir müssen gefragt werden wir hatten gefragt werden müssen ihr müsst gefragt werden ihr hattet gefragt werden müssen sie müssen gefragt werden sie hatten gefragt werden müssen ich musste gefragt werden Futur I ich werde gefragt werden müssen du musstest gefragt werden du wirst gefragt werden müssen er musste gefragt werden er wird gefragt werden müssen wir mussten gefragt werden wir werden gefragt werden müssen ihr musstet gefragt werden ihr werdet gefragt werden müssen sie mussten gefragt werden sie werden gefragt werden müssen ich habe gefragt werden müssen Futur II ich werde haben gefragt werden müssen du hast gefragt werden müssen du wirst haben gefragt werden müssen er hat gefragt werden müssen er wird haben gefragt werden müssen wir haben gefragt werden müssen wir werden haben gefragt werden müssen ihr habt gefragt werden müssen ihr werdet haben gefragt werden müssen sie haben gefragt werden müssen sie werden haben gefragt werden müssen 265 Passiv mit Modalverb Konjunktiv Passiv mit Modalverb Konjunktiv II Gegenwart mit Modalverb Beispiel: Konjunktiv II Passiv Gegenwart mit Modalverb Aktiv Der Schüler müsste den Lehrer fragen. Passiv Der Lehrer müsste von dem Schüler gefragt werden. Konjunktiv II Vergangenheit mit Modalverb Beispiel: Konjunktiv II Passiv Vergangenheit mit Modalverb Aktiv Der Schüler hätte den Lehrer fragen müssen. Passiv Der Lehrer hätte von dem Schüler gefragt werden müssen. Konjunktiv I Gegenwart mit Modalverb Beispiel: Konjunktiv I Passiv Gegenwart mit Modalverb Aktiv Der Schüler müsse den Lehrer fragen. Passiv Der Lehrer müsse von dem Schüler gefragt werden. Konjunktiv I Vergangenheit mit Modalverb Beispiel: Konjunktiv I Passiv Vergangenheit mit Modalverb 266 Aktiv Der Schüler habe den Lehrer fragen müssen. Passiv Der Lehrer habe von dem Schüler gefragt werden müssen. Passiv mit Modalverb Übersicht: Konjunktiv Passiv mit Modalverb Gegenwart Vergangenheit Futur I Futur II Konjunktiv II Konjunktiv I ich müsste gefragt werden ich müsse gefragt werden du müsstest gefragt werden du müssest gefragt werden er müsste gefragt werden er müsse gefragt werden wir müssten gefragt werden wir müssen gefragt werden ihr müsstet gefragt werden ihr müsset gefragt werden sie müssten gefragt werden sie müssen gefragt werden ich hätte gefragt werden müssen ich habe gefragt werden müssen du hättest gefragt werden müssen du habest gefragt werden müssen er hätte gefragt werden müssen er habe gefragt werden müssen wir hätten gefragt werden müssen wir haben gefragt werden müssen ihr hättet gefragt werden müssen ihr habet gefragt werden müssen sie hätten gefragt werden müssen sie haben gefragt werden müssen ich würde gefragt werden müssen ich werde gefragt werden müssen du würdest gefragt werden müssen du werdest gefragt werden müssen er würde gefragt werden müssen er werde gefragt werden müssen wir würden gefragt werden müssen wir werden gefragt werden müssen ihr würdet gefragt werden müssen ihr werdet gefragt werden müssen sie würden gefragt werden müssen sie werden gefragt werden müssen ich würde haben gefragt werden müssen ich werde haben gefragt werden müssen du würdest haben gefragt werden müssen du werdest haben gefragt werden müssen er würde haben gefragt werden müssen er werde haben gefragt werden müssen wir würden haben gefragt werden müssen wir werden haben gefragt werden müssen ihr würdet haben gefragt werden müssen ihr werdet haben gefragt werden müssen sie würden haben gefragt werden müssen sie werden haben gefragt werden müssen 267 Das Zustandspassiv Der Gebrauch des Passivs Passiv wird besonders dann benutzt: Beispiel: Wenn der Urheber einer Aktion nicht bekannt ist. Mein Auto wurde gestohlen. Wenn der Urheber einer Aktion nicht interessiert. Mein Auto wurde repariert. Wenn die Themastruktur einer Erzählung erhalten werden soll. Ich war gestern in der Stadt. Plötzlich wurde ich von einem Radfahrer angefahren. Wenn ein „passives Thema“ eingeführt werden soll. Mein Freund hat das Abitur gemacht. Ich wurde schon nach der 11. Klasse von der Schule geworfen. Wenn das Passiv als Aufforderung gemeint ist. Jetzt wird gearbeitet! Jetzt wird geschlafen! Jetzt wird gefeiert! Das Zustandspassiv Das Zustandspassiv wird mit dem Hilfsverb sein und dem Partizip Perfekt gebildet. Deshalb wird das Zustandspassiv auch als sein-Passiv bezeichnet. Zustandspassiv: (sein-Passiv) sein + Partizip II Aktiv und Passiv beschreiben eine Aktion – jemand macht etwas. Das Zustandspassiv beschreibt den Zustand nach einer Aktion bzw. das Ergebnis einer Aktion. Meist könnte man das Zustandspassiv durch ein Adjektiv mit gleicher Bedeutung ersetzen. Aktiv Passiv Zustandspassiv Adjektiv Ich wasche die Wäsche. Die Wäsche wird gewaschen. Die Wäsche ist gewaschen. Die Wäsche ist sauber. Der Mann repariert das Auto. Das Auto wird repariert. Das Auto ist repariert. Das Auto ist nicht mehr kaputt. Herr Müller putzt die Wohnung. Die Wohnung wird geputzt. Die Wohnung ist geputzt. Die Wohnung ist sauber. Eva räumt das Zimmer auf. Das Zimmer wird aufgeräumt. Das Zimmer ist aufgeräumt. Das Zimmer ist ordentlich. Im Zustandspassiv kann man mit dem Hilfsverb sein + Partizip II theoretisch alle Zeitformen bilden, aber man benutzt meistens nur die beiden Zeitformen Präsens und Präteritum, da die doppelten Hilfsverben bei den anderen Formen stilistisch nicht elegant sind. Zustandspassiv 268 Präsens Heute sind die Läden geschlossen. Perfekt Gestern sind die Läden geschlossen gewesen. Präteritum Gestern waren die Läden geschlossen. Plusquamperfekt Letzte Woche waren die Läden geschlossen gewesen. Futur I Morgen werden die Läden geschlossen sein. Futur II Die Läden werden geschlossen gewesen sein. Das Zustandspassiv Das Verhältnis des Zustandspassivs zu anderen Grammatikformen Das Zustandspassiv hat einerseits bestimmte Gemeinsamkeiten mit dem Perfekt Passiv, einem Adjektiv und dem Perfekt Aktiv intransitiver Verben, die das Perfekt mit sein bilden, unterscheidet sich aber andererseits von diesen. Perfekt Passiv Oft ist der Bedeutungsunterschied zwischen einem Passivsatz und dem Zustandspassiv in der kommunikativen Praxis nicht wichtig. Die folgenden Sätze sagen dasselbe. Passiv Zustandspassiv Die Wäsche ist gewaschen worden. Die Wäsche ist gewaschen. Das Haus ist zerstört worden. Das Haus ist zerstört. Das Auto ist repariert worden. Das Auto ist repariert. Vor allem Zeitangaben bestimmen aber in Kombination mit der Verbbedeutung darüber, ob man über eine Aktion spricht oder über einen Zustand. Passiv Zustandspassiv Das Auto ist gestohlen worden. Das Auto ist gestohlen. Das Auto ist heute Nacht gestohlen worden. (kein Zustandspassiv möglich: „heute Nacht + stehlen“ = Aktion) Passiv Zustandspassiv Die Geschäfte sind geschlossen worden. Die Geschäfte sind geschlossen. (nur Zustandspassiv möglich: „seit zwei Stunden + schließen“ = Zustand) Die Geschäfte sind seit zwei Stunden geschlossen. Manchmal sind grammatisch beide Formen möglich. Es ergibt sich aber ein Bedeutungsunterschied, der logisch möglicherweise falsch ist. Passiv Zustandspassiv Nach dem 2. Weltkrieg ist Stuttgart zerstört worden. (falsch) [Stuttgart ist nicht nach dem 2. Weltkrieg zerstört worden, sondern im 2. Weltkrieg.] Nach dem 2. Weltkrieg war Stuttgart zerstört. (richtig) Adjektiv Das Zustandspassiv erinnert an das Adjektiv, da es wie das Adjektiv adverbial und attributiv gebraucht werden kann. 269 Das Zustandspassiv Adjektiv Zustandspassiv Das Geschäft ist groß. Das Geschäft ist geschlossen. das große Geschäft das geschlossene Geschäft Allerdings unterscheidet sich das Zustandspassiv vom Adjektiv dadurch, dass ein Adjektiv nur von einem Adverb modifiziert werden kann. Zustandspassive können dagegen durch verschiedene Ergänzungen des Verbs, aus dem sie gebildet sind, erweitert werden. Adjektiv Zustandspassiv das sehr große Geschäft das von den Besitzern geschlossene Geschäft das von den Besitzern wegen Kundenmangels geschlossene Geschäft das von den Besitzern letzten Monat wegen Kundenmangels geschlossene Geschäft das von den Besitzern letzten Monat wegen Kundenmangels endgültig geschlossene Geschäft Perfekt Aktiv von intransitiven Verben Intransitive Verben können im Gegensatz zu transitiven Verben kein Passiv und kein Zustandspassiv bilden. Bei gleich lautenden transitiven und intransitiven Verben, die beide das Perfekt mit haben bilden, unterscheidet sich das Zustandspassiv des transitiven Verbs vom Perfekt Aktiv des intransitiven Verbs. kochen (transitiv) kochen (intransitiv) Präsens Aktiv Ich koche die Suppe. Die Suppe kocht Perfekt Aktiv Ich habe die Suppe gekocht Die Suppe hat gekocht. Passiv Die Suppe wird gekocht. (---) Zustandspassiv Die Suppe ist gekocht. (---) Bei gleich lautenden transitiven und intransitiven Verben, bei denen das intransitive Verb das Perfekt mit sein bildet, ergibt sich aber eine Identität des Perfekt Aktiv des intransitiven Verbs mit dem Zustandspassiv des transitiven Verbs. 270 umknicken (transitiv) umknicken (intransitiv) Präsens Aktiv Der Wind knickt den Ast um. Der Ast knickt um. Perfekt Aktiv Der Wind hat den Ast umgeknickt. Der Ast ist umgeknickt. Passiv Der Ast wird umgeknickt. Zustandspassiv Der Ast ist umgeknickt. Passiversatz transitiv intransitiv Präsens Aktiv Ich breche den Stock. Der Stock bricht. Perfekt Aktiv Ich habe den Stock gebrochen. Der Stock ist gebrochen. Passiv Der Stock wird gebrochen. Zustandspassiv Der Stock ist gebrochen. Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit Modalverb Das Passiv mit dem Modalverb können kann man durch alternative Konstruktionen mit sein zu + Infinitiv, sich lassen oder durch ein Adjektiv mit der Endung –bar ersetzen. Die Ersatzformen für können werden häufig benutzt. Beispiel: können Passiv mit Modalverb Die Krankheit kann geheilt werden. sein zu + Infinitiv Die Krankheit ist zu heilen. sich lassen Die Krankheit lässt sich heilen. Adjektiv mit Endung -bar Die Krankheit ist heilbar. Die Modalverben müssen, sollen und nicht dürfen können nur durch sein zu + Infinitiv ersetzt werden. Diese Ersatzformen sind nur in der Amtssprache gebräuchlich. In der Umgangssprache klingen sie überformell und teilweise unhöflich. Beispiel: müssen Passiv mit Modalverb Die Verkehrsregeln müssen beachtet werden. sein zu + Infinitiv Die Verkehrsregeln sind zu beachten. Beispiel: sollen Passiv mit Modalverb Die Aufgabe 3 soll zuerst bearbeitet werden. sein zu + Infinitiv Die Aufgabe 3 ist zuerst zu bearbeiten. Beispiel nicht dürfen Passiv mit Modalverb Im Büro darf nicht geraucht werden. sein zu + Infinitiv Im Büro ist nicht zu rauchen. 271 Passiversatz Passiversatz durch bestimmte Verben Durch das Verb bekommen plus Partizip II kann eine passive Bedeutung ausgedrückt werden. Wenn man die Konstruktion mit bekommen plus Partizip II in einen Passivsatz umwandelt, wird aus dem Nominativ ein Dativ und aus dem Akkusativ ein Nominativ. Beispiel: bekommen bekommen + Partizip II Passiv Ich bekam ein Paket geschickt. Mir wurde ein Paket geschickt. Der Patient bekommt das Essen gebracht. Dem Patienten wird das Essen gebracht. Das Verb bekommen kann man auch durch seine Synonyme erhalten und kriegen (ugs.) ersetzen. Durch das Verb gehören plus Partizip II kann eine passive Bedeutung mit Modalverb ausgedrückt werden. Beispiel: gehören gehören + Partizip II Passiv Das Badezimmer gehört regelmäßig gereinigt. Das Badezimmer muss/sollte regelmäßig gereinigt werden. Das Haus gehört dringend renoviert. Das Haus muss/sollte dringend renoviert werden. Gerundiv Das Gerundiv wird mit zu plus Partizip I gebildet. Gerundiv zu + Partizip I Das Gerundiv steht wie ein Adjektiv vor dem Nomen und bekommt eine Adjektivendung. Das Gerundiv entspricht in der Bedeutung dem Passiv mit Modalverb bzw. seinen Ersatzformen. Gerundiv Passiv mit Modalverb und Ersatzformen der leicht zu korrigierende Fehler Der Fehler kann leicht korrigiert werden. Der Fehler ist leicht zu korrigieren. Der Fehler lässt sich leicht korrigieren. Der Fehler ist leicht korrigierbar. Das attributive Gerundiv kann in einen Relativsatz umgewandelt werden, der eine Passivform mit Modalverb bzw. eine Ersatzform des Passivs enthält. 272 Verschiedene Probleme bei der Passivumformung Gerundiv Relativsatz Der Text enthält viele leicht zu korrigierende Fehler. Der Text enthält viele Fehler, die leicht korrigiert werden können. Der Text enthält viele Fehler, die leicht zu korrigieren sind. Der Text enthält viele Fehler, die leicht korrigierbar sind. Der Text enthält viele Fehler, die sich leicht korrigieren lassen. Verschiedene Probleme bei der Passivumformung Die Wortposition beim Passiv Für die Wortstellung in Passivsätzen gibt es wie in Aktivsätzen auch viele Varianten, weil die Wortstellung in der deutschen Sprache vom „Thema“ des Sprechers abhängig ist. Die Grundposition ist Nominativ-Verb-Agensangabe mit von. Aktiv Passiv Die Krankenschwester misst die Temperatur. Die Temperatur wird von der Krankenschwester gemessen. Die Agensangabe mit von kann auch in Position 1 stehen. Aktiv Passiv Die Krankenschwester misst die Temperatur. Von der Krankenschwester wird die Temperatur gemessen. Wenn sowohl der Nominativ als auch die Agensangabe mit von hinter dem Verb stehen, kann man die Position von Nominativ und Agensangabe tauschen. Aktiv Passiv Am Morgen misst die Krankenschwester die Temperatur. Am Morgen wird von der Krankenschwester die Temperatur gemessen. Am Morgen wird die Temperatur von der Krankenschwester gemessen. Verben ohne Passiv Nicht alle Verben können ein Passiv bilden. Folgende Verben bilden kein Passiv: kein Passiv: Beispiele: Beispielsatz: Modalverben können, wollen, dürfen, sollen, müssen, möchten Er kann singen. Verben mit Infinitiv ohne zu sehen, hören, fühlen, spüren, lassen, ... Er sieht uns kommen. Reflexive Verben sich beeilen, sich eignen, sich erkälten, sich interessieren für, ... Ich beeile mich. Reflexiv gebrauchte Verben sich waschen, sich rasieren, sich kämmen, sich anziehen, ... Er wäscht sich. 273 Verschiedene Probleme bei der Passivumformung Verben mit der Bedeutung haben oder bekommen haben, besitzen, erhalten, bekommen, empfangen, kriegen, ... Er bekam einen Brief. Es gibt hier viele Menschen. es gibt Feste Verbindungen von Verb und Nomen, die eine passive „Restbedeutung“ haben in Not geraten, zur Sprache kommen, Zustimmung finden, unter Anklage stehen, ... Er ist ohne Schuld in finanzielle Not geraten. weitere Verben kosten, gelten, kennen, ... Das Buch kostet 5,00 Euro. Von oder durch Das Agens im Passivsatz wird meistens mit von plus Dativ ausgedrückt. Möglich ist auch durch plus Akkusativ. Der Bedeutungsunterschied zwischen von und durch ist nicht immer klar. Einige Hinweise auf den Gebrauch im Folgenden: Von benützt man normalerweise, wenn eine Person der Urheber einer Aktion ist. von + Dativ Er wurde von seinem Chef entlassen. Urheber = Person („Chef“) Durch benützt man, wenn eine (andere) Aktion der Urheber einer Aktion ist. Deshalb wird durch häufig bei nominalisierten Verben verwendet. durch + Akkusativ Das Auto wird durch das Drehen des Zündschlüssels gestartet. Urheber = (andere) Aktion („das drehen Drehen“) Die Produktion wurde durch einen Streik lahmgelegt. Urheber = (andere) Aktion („der Streik“ streiken Von oder durch kann man benützen, wenn man den Urheber der Aktion sowohl als Person bzw. personifizierte Sache als auch als Aktion verstehen kann. von + Dativ / durch + Akkusativ Das Haus wurde von einem Feuer zerstört. Das Haus wurde durch ein Feuer zerstört. Von und durch sind auch im gleichen Satz möglich: Ich wurde von meinem Chef durch eine Email informiert. 274 Teil VII: Der einfache Satz 275 Der einfache Satz Der einfache Satz Man unterscheidet drei Satzarten: Aussagesatz, Fragesatz und Imperativsatz. Der Fragesatz hat zwei Formen: die W-Frage mit einem Fragewort in Position 1 und die Satzfrage mit dem Verb in Position 1. Die Satzarten werden durch Satzzeichen am Ende des Satzes markiert. Satzarten Beispiel Satzzeichen Aussagesatz Ich gehe in die Schule. Punkt Fragesatz (W-Frage) Wann gehst du in die Schule? Fragezeichen Fragesatz (Satzfrage) Gehst du in die Schule? Fragezeichen Imperativsatz Geh in die Schule! Ausrufezeichen Es gibt einfache und komplexe Sätze. Ein einfacher Satz besteht aus einem Verb und seinen Ergänzungen. Ein komplexer Satz besteht aus mehreren Verben und ihren Ergänzungen, die miteinander verbunden sind. Beispiele: Einfacher Satz Ich gehe in die Schule. Komplexer Satz Ich gehe in die Schule, weil ich viel lernen möchte. Komplexer Satz Ich gehe in die Schule, weil ich viel lernen und danach studieren möchte. Komplexer Satz Ich gehe in die Schule, weil ich viel lernen und danach studieren möchte, um später einen guten Beruf zu finden. (Zu komplexen Sätzen siehe im Kapitel „Komplexe Sätze“.) Fragesätze Eine W-Frage fragt nach einem Teil des Satzes bzw. einer Ergänzung des Verbs. Beispiel: Ich fahre morgens mit dem Fahrrad zur Schule. Wann fährst du zur Schule? Ich fahre morgens mit dem Fahrrad zur Schule. Wie fährst du zur Schule? Ich fahre morgens mit dem Fahrrad zur Schule. Wohin fährst du mit dem Fahrrad? Eine Satzfrage fragt nach der Richtigkeit des ganzen Satzes. Die Antwort lautet ja oder nein. Beispiel: Fährst du mit dem Fahrrad zur Schule? Ja, (ich fahre mit dem Fahrrad zur Schule.) Fährst du mit dem Fahrrad zur Schule? Nein, (ich fahre nicht mit dem Fahrrad zur Schule.) Auf eine negative Satzfrage lautet die Antwort doch oder nein. 276 Das Verb und seine Ergänzungen Beispiel: Fährst du heute nicht zur Schule? Doch, (ich fahre zur Schule.) Fährst du heute nicht zur Schule? Nein, (ich fahre nicht zur Schule.) Das Verb und seine Ergänzungen Ein Verb beschreibt typischerweise eine Aktion bzw. eine Situation. Das Verb alleine kann aber eine Information nicht vollständig kommunizieren. Der Hörer braucht weitere Informationen über die Umstände der Aktion/Situation. Er möchte z. B. wissen, wer die Aktion ausgeführt hat, wann die Aktion stattgefunden hat, wo sie sich ereignet hat, usw. Diese weiteren Informationen werden in der Grammatik als Ergänzungen des Verbs realisiert. Das Verb bestimmt, welche Ergänzungen grammatisch und von der Bedeutung zu ihm passen. Deshalb sagt man: „Das Verb regiert den Satz.“ Die passenden Ergänzungen nennt man die Rektion des Verbs. Traditionell unterteilt man die Ergänzungen in 5 Hauptgruppen: Ergänzungen für Personen und Sachen, Ergänzungen des Orts, Ergänzungen der Zeit, Ergänzungen des Grundes und Ergänzungen der Art und Weise. Die Ergänzungen beantworten die Fragen die im Zusammenhang mit einer Aktion bzw. Situation wichtig sind. Übersicht: Ergänzungen Information über Fragen Personen (und Sachen) wer? was? wen? wem? Ort wo? wohin? woher? Zeit wann? wie lange? Grund warum? wozu? Art und Weise wie? 277 Verbergänzungen (I): Personen und Sachen Verbergänzungen (I): Personen und Sachen Einstellige und mehrstellige Verben Ein deutscher Satz besteht mindestens aus einem Verb und aus einer Information über eine Person oder Sache, die die vom Verb beschriebene Aktion/Situation verursacht hat. Dieser Verursacher (Urheber) einer Aktion/Situation wird auch als das Subjekt (manchmal auch als das Agens) bezeichnet. Das Subjekt steht im Nominativ. Verben, die als Personenergänzung nur ein Subjekt haben, heißen einstellige Verben. Beispiel einstelliges Verb: schlafen Verb Subjekt Satz schlafen das Baby Das Baby schläft. Es gibt nur wenige Verben, bei denen man den Verursacher der Aktion nicht bestimmen kann. Diese Verben bekommen ein unpersönliches „Ersatz“-Subjekt mit es. Beispiel einstelliges Verb mit unpersönlichem Subjekt: regnen Verb Subjekt Satz regnen es Es regnet. Viele Verben brauchen neben dem Subjekt noch eine weitere Information darüber, welche Personen oder Sachen an dieser Aktion bzw. Situation beteiligt sind, damit der Satz vollständig ist. unvollständiger Satz Ich sehe vollständiger Satz Ich sehe einen Mann. Verben, bei denen zwei Informationen zu Personen oder Sachen benötigt werden, nennt man zweistellige Verben. Die zweite Information über Personen und Sachen wird traditionell als direktes Objekt bezeichnet. Beispiel zweistelliges Verb: sehen Verb Subjekt direktes Objekt Satz sehen ich einen Mann Ich sehe einen Mann. Es gibt auch Verben, die drei Informationen über Personen und Sachen benötigen, damit der Satz vollständig ist. 278 unvollständiger Satz Ich gebe unvollständiger Satz Ich gebe das Buch vollständiger Satz Ich gebe das Buch meinem Freund. Verbergänzungen (I): Personen und Sachen Diese Verben nennt man dreistellige Verben. Die dritte Information über Personen und Sachen wird traditionell als indirektes Objekt bezeichnet. Beispiel dreistelliges Verb: geben Verb Subjekt direktes Objekt indirektes Objekt Satz geben ich das Buch meinem Freund Ich gebe das Buch meinem Freund. Ergänzungen und Kasus Die vom Verb benötigten Ergänzungen werden grammatisch durch verschiedene Kasus realisiert. Die Verbindung von Verb und Kasus wird auch als Rektion des Verbs bezeichnet. Das Subjekt steht immer im Nominativ. Das direkte Objekt steht typischerweise im Akkusativ und das indirekte Objekt typischerweise im Dativ, so dass sich folgende Hauptergänzungstypen ergeben: einstelliges Verb Nominativ + Verb zweistelliges Verb Nominativ + Verb + Akkusativ dreistelliges Verb Nominativ + Verb + Dativ + Akkusativ Beispiele Nominativ Verb einstelliges Verb Das Baby schläft. zweistelliges Verb Ich sehe dreistelliges Verb Ich gebe Dativ Akkusativ das Baby. dem Baby die Flasche. Von diesen Hauptergänzungstypen gibt es aber viele Abweichungen. Bei zweistelligen Verben kann die zweite Ergänzung für Personen und Sachen neben dem Akkusativ auch durch den Dativ, durch eine Präpositionalergänzung und in seltenen Fällen durch Nominativ oder Genitiv realisiert werden. Übersicht: Die wichtigsten Ergänzungstypen bei zweistelligen Verben Ergänzungstyp* 1. Ergänzung 2. Ergänzung Beispiel Haupttyp Nominativ Akkusativ Ich sehe einen Mann. Variante 1 Nominativ Dativ Ich helfe meinem Bruder. Variante 2 Nominativ Präposition Ich warte auf den Bus. Ausnahme 1 Nominativ Nominativ Er ist ein guter Sportler. Ausnahme 2 Nominativ Genitiv Alte Menschen bedürfen oft der Pflege. *Der am häufigsten vorkommende Ergänzungstyp wird als Haupttyp bezeichnet, öfter vorkommende Ergänzungstypen als Variante und (sehr) selten vorkommende Ergänzungstypen als Ausnahmen. Bei dreistelligen Verben ist die Situation noch komplexer, da sich logischerweise mehr Kombinationsmöglichkeiten ergeben. Die wichtigsten Ergänzungstypen bei dreistelligen Verben sind: 279 Verbergänzungen (I): Personen und Sachen Übersicht: Die wichtigsten Ergänzungstypen bei dreistelligen Verben Haupttyp 1. Ergänzung 2. Ergänzung 3. Ergänzung Beispiel Nominativ Dativ Akkusativ Ich schreibe meinem Vater einen Brief. Variante 1 Nominativ Akkusativ Präposition Er bittet den Professor um einen Rat. Variante 2 Nominativ Dativ Präposition Ich danke dir für das Geschenk. Variante 3 Nominativ Präposition Präposition Sie redet mit ihrem Freund über den Film. Ausnahme 1 Nominativ Akkusativ Akkusativ Der Lehrer lehrt mich die Grammatik. Ausnahme 2 Nominativ Akkusativ Genitiv Die Polizei verdächtigt ihn des Mordes. Da es keine Regel für die Wahl der Ergänzung gibt, muss man lernen, welches Verb zu welchem Ergänzungstyp gehört. Das heißt, man muss das Verb mit den Ergänzungen lernen. (Im Anhang zu diesem Abschnitt findet sich eine „Liste: Verben und ihre Ergänzungen“.) Fragen und Ergänzungen Wenn man eine Ergänzung des Verbs erfragen möchte, muss man zwischen Personen und Sachen unterscheiden. Die Fragen nach einer Sache lauten - außer im Genitiv - immer was. Die Fragen nach einer Person unterscheiden sich je nach Kasus. Fragen im Nominativ: Peter läuft. Wer läuft? Wer = Person Der Motor läuft. Was läuft? Was = Sache Ich suche meinen Bruder. Wen suchst du? Wen = Person Ich suche meinen Schlüssel. Was suchst du? Was = Sache Wem gehört das Buch? Wem = Person Fragen im Akkusativ: Fragen im Dativ: Das Buch gehört meinem Freund. Das Parlament hat dem Gesetz zugestimmt Was hat das Parlament zugestimmt? Was = Sache Der Genitiv unterscheidet nicht zwischen Personen bzw. Sachen. Die Frage lautet immer wessen. Fragen im Genitiv: Wir gedenken der Toten. Wessen gedenken wir? Er wird des versuchten Mordes angeklagt. Wessen wird er angeklagt? Wessen = Person Wessen = Sache Die Unterscheidung zwischen Personen und Sachen findet sich – zumindest in der Umgangssprache auch bei den Ergänzungen mit Präposition. Die Fragen mit Präposition plus was gelten zwar als umgangs- 280 Verbergänzungen (I): Personen und Sachen sprachlich, zeigen aber das zugrundeliegende System. Präposition mit Akkusativ: Ich warte auf meinen Professor. Auf wen wartest du? Präposition + wen = Person Ich warte auf die Pause. Auf was wartest du?*/ Worauf wartest du? Präposition + was = Sache Wo(r)-+ Präposition** Ich gehe mit meiner Freundin ins Kino. Mit wem gehst du ins Kino? Präposition + wem = Person Ich schreibe mit dem Bleistift. Mit was schreibst du?* Womit schreibst du? Präposition + was = Sache Wo(r)- + Präposition Präposition mit Dativ: *Gilt als umgangssprachlich. **Fragen mit wo(r)- zu Verben mit Präposition siehe im Kapitel „Fragen zu Verben mit Präposition“. 281 Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen Liste: Verben und ihre Ergänzungen Reflexive Verben siehe im Kapitel: „Reflexive Verben“ Einstellige Verben: (nur Nominativ) atmen Der Patient atmet nur noch schwach. aufstehen Er steht jeden Morgen um 6.00 Uhr auf. blühen Die Obstbäume blühen im Frühjahr. bluten Die Wunde blutet stark. brennen Die Lampe brennt. funktionieren Der automatische Türöffner funktioniert nicht mehr. gehen* Die Uhr geht wieder. gelten Der Reisepass gilt 10 Jahre. husten Sie hustet seit zwei Wochen stark. laufen Der Motor läuft mit 2000 Umdrehungen in der Minute. leben * Er lebt noch. lügen Meine Nachbarin lügt ständig. platzen Der Luftballon ist geplatzt. schlafen Ich schlafe gut. schwitzen Ich schwitze, wenn ich schnell laufe. stehen* Die Uhr steht. steigen Die Benzinpreise steigen immer weiter. sterben Mein Nachbar ist gestorben. stimmen Deine Rechnung stimmt nicht. *Diese Verben haben eine andere Bedeutung, wenn sie mit lokalen Ergänzungen gebraucht werden. Zweistellige Verben Nominativ + Akkusativ 282 ändern Der Architekt muss den Plan noch einmal ändern. aufräumen Ich muss mein Zimmer aufräumen. beachten Die Passagiere müssen die Sicherheitsvorschriften beachten. bedienen Der Kellner bedient die Gäste. begrüßen Der Redner begrüßte das Publikum. behandeln Der Arzt behandelt die Patienten. Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen bekommen Martin hat einen Studienplatz in Medizin bekommen. bemerken Er hat den Unfall nicht bemerkt. besichtigen Die Touristen besichtigen das Schloss. bestellen Sie hat das Buch im Internet bestellt. brauchen Die Kinder brauchen neue Schuhe. entlassen Die Firma entlässt viele Mitarbeiter. erfinden Der Forscher hat ein neues Gerät erfunden. essen Ich esse einen Apfel. führen Der Führer führt die Touristen durch die Stadt. halten Die Mutter hält das Baby im Arm. holen Maria holt den Kuchen beim Bäcker. hören Ich höre eine CD von Michael Jackson. kaufen Wir kaufen einen neuen Teppich. kochen Der Koch kocht eine Suppe. lesen Der Student liest ein Buch. mieten Wir möchten eine größere Wohnung mieten. nehmen Mein Großvater nimmt seine Medikamente regelmäßig. öffnen Ich öffne die Tür. ordnen Ich muss meine Bewerbungsunterlagen ordnen. packen Peter packt seinen Koffer. pflegen Die Enkelin pflegt ihren Großvater. rauchen Ich rauche eine Zigarette. reparieren Der Mechaniker kann das Auto nicht mehr reparieren. suchen Eine ältere Dame sucht einen Mann. trinken Anna trinkt einen Orangensaft. unterschreiben Wir müssen den Vertrag unterschreiben. verbessern Alexander hat seine Noten in Mathematik verbessert. vergessen Monika hat den Termin vergessen. verkaufen Karl verkauft seinen alten Computer. verlassen Sie verlässt ihren Mann. verlieren Ich habe meinen Schlüssel verloren. verstehen Ich kann dich nicht verstehen. wählen Das Parlament wählt den Bundeskanzler. wechseln Der Fußballer wechselt den Verein. 283 Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen Nominativ + Dativ ähneln Mein kleiner Bruder ähnelt meiner Großmutter. ausweichen Das Auto musste dem Radfahrer ausweichen. begegnen Ich bin dieser Frau früher schon einmal begegnet. beistehen Deutschland wird den Erdbebenopfern beistehen. bekommen Das Essen ist mir schlecht bekommen. bleiben* Dir bleibt noch eine letzte Chance. fehlen Meine Familie fehlt mir. folgen Ich kann der Argumentation von Peter nicht folgen. gefallen Der Pullover gefällt mir sehr gut. gehorchen Die Kinder müssen dem Lehrer gehorchen. gehören Das teure Auto gehört meinem Nachbarn. gelingen Der Kuchen ist dir gut gelungen. genügen Die Auskunft genügt mir nicht. glauben Die Frau glaubt ihrem Mann nicht. liegen* Mathematik liegt meiner Freundin nicht besonders. missfallen Der neue Freund von Maria missfällt ihrem Vater. misslingen Die Zeichnung ist mir total misslungen. nützen Deine Hilfe hat mir leider nicht genutzt. passen Meine Hose passt mir nicht mehr. passieren Mir ist ein kleiner Unfall passiert. schaden Rauchen schadet der Gesundheit. schmecken Gemüse schmeckt vielen kleinen Kindern nicht. schmerzen Mit schmerzt der Kopf. stehen* Dein neues Kleid steht dir sehr gut. vertrauen Der Chef vertraut dem neuen Mitarbeiter nicht. weh tun Nach der Arbeit tun mir alle Knochen weh. widersprechen Der Sohn widerspricht seinem Vater. zuhören Er hört dem Professor aufmerksam zu. zustimmen Das Parlament hat der Steuerreform zugestimmt. zuwenden Er hat sich einem neuen Forschungsthema zugewendet. *Diese Verben haben eine andere Bedeutung, wenn sie mit lokalen Ergänzungen gebraucht werden. 284 Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen Nominativ + Präposition Beachte: Einige dieser Verben regieren alternativ mehrere verschiedene Präpositionen (mit ihnen ändert sich auch die Verbbedeutung). Im Folgenden wird jeweils nur eine Präposition beispielhaft genannt. (Zu Verben mit Präposition siehe im Kapitel: „Verben mit Präpositionen“) abhängen von Die Finanzierung des Studiums hängt bei vielen Studenten von den Eltern ab. achten auf Dicke müssen mehr auf ihre Ernährung achten. anfangen mit Das Semester hat mit einer Ansprache des Direktors angefangen. arbeiten an Sie arbeitet seit zwei Jahren an ihrer Doktorarbeit. aufhören mit Meine Frau möchte mit dem Rauchen aufhören. aufpassen auf Die Großmutter passt auf die Kinder auf. aufwachen an Wir sind an einem lauten Geräusch aufgewacht. aussehen nach Das Wetter sieht nach Regen aus. bestehen auf Die Firma besteht auf der Kündigung des unpünktlichen Mitarbeiters. denken an Er denkt nur an den Urlaub. fliehen vor Die Menschen mussten vor dem Vulkanausbruch fliehen. gelten für Das Gesetz gilt für alle. glauben an Die Mannschaft glaubte nicht an den Sieg. halten für Ich halte ihn für einen fleißigen Mann. hängen an Die Kinder hängen sehr am Großvater. helfen gegen Das Medikament hilft gegen Schmerzen. hoffen auf Die Menschen hoffen auf eine Besserung ihrer Situation. lachen über Die Leute lachen über den Witz. passen zu Der schwarze Pullover passt nicht zu der blauen Hose. rechnen mit Die Fahrgäste müssen mit Verspätungen rechnen. reden von Er redet nur noch von dieser Frau. riechen nach Die Luft riecht nach Abgasen. schmecken nach Das Essen schmeckt nach nichts. sein aus Der Tisch ist aus Holz. suchen nach Sie sucht nach einem Mann. teilnehmen an Dieses Jahr werden mehr Leute am Berlin-Marathon teilnehmen. warten auf Die Studenten warten auf die S-Bahn. werden aus Aus ihm wird nie ein guter Lehrer. zählen auf Der Trainer kann auf alle Spieler zählen. zweifeln an Sie hat nie an ihrem Erfolg gezweifelt. Nominativ + Nominativ bleiben Er bleibt ein schlechter Mensch. 285 Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen sein Er ist ein guter Sportler. werden Er wird ein guter Arzt. Nominativ + Genitiv bedürfen Das Betreten des Parks bedarf einer Erlaubnis. gedenken Wir gedenken der Toten des Zweiten Weltkriegs. Dreistellige Verben Nominativ + Dativ + Akkusativ 286 abnehmen Der Kellner nimmt der Dame den Mantel ab. anbieten Der Gastgeber bietet den Gästen einen Aperitif an. beantworten Die Studenten beantworten dem Professor die Frage. beschreiben Der Passant beschreibt den Touristen den Weg zum Bahnhof. beweisen Die Polizei beweist dem Täter den Mord. bringen Der Postbote bringt mir das Paket von meinen Eltern. empfehlen Ich kann dir ein gutes Hotel empfehlen. entziehen Die Polizei entzieht dem Betrunkenen den Führerschein. erklären Der Lehrer erklärt den Schülern die deutsche Grammatik. erlauben Der Vater erlaubt der Tochter eine Reise. erzählen Der Großvater erzählt den Enkeln eine Geschichte. geben Die Mutter gibt dem Baby die Flasche. leihen Mein Freund leiht mir sein Fahrrad. liefern Die Firma liefert den Kunden die Waren innerhalb einer Woche. mitteilen Die Firma teilt ihrem Mitarbeiter die Entlassung mit. rauben Die Diebe haben dem Mann den Geldbeutel geraubt. reichen Kannst du mir bitte das Salz reichen? sagen Ich habe ihm meine Meinung gesagt. schenken Mein Bruder schenkt meiner Schwester ein Buch zum Geburtstag. schicken Meine Mutter schickt meinem Bruder ein Paket mit Lebensmitteln. schreiben Ich schreibe meiner Mutter einen Brief. senden Ich habe der Universität die Unterlagen per Email gesendet. stehlen Jemand hat mir meinen Computer gestohlen. tragen Er trägt ihr den Koffer. überlassen Ich überlasse meinem Freund im Urlaub mein Zimmer. verbieten Der Vater verbietet den Kindern das Rauchen. Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen verkaufen Mein Nachbar hat mir sein altes Auto verkauft. verschreiben Der Arzt verschreibt dem Patienten einen Hustensaft. verschweigen Die Frau hat dem Arbeitgeber ihre Schwangerschaft verschwiegen. versprechen Er hat mir einen neuen Mantel versprochen. verweigern Er hat seinem Gegner den Handschlag verweigert. verzeihen Sie verzeiht ihrem Mann den Seitensprung. vorstellen Er stellt seinen Eltern seine neue Freundin vor. wegnehmen Die Mutter nimmt den Kindern das Feuerzeug ab. wünschen Er wünscht seiner Freundin eine gute Reise. zeigen Ich zeige meinen Freunden die Stadt. Nominativ + Akkusativ + Präposition ausgeben für Er gibt sein ganzes Geld für seine Hobbys aus. ausschließen von Man hat den Studenten wegen Abschreibens von der Prüfung ausgeschlossen. besetzen mit Die Firma hat die neue Stelle mit einem Fachmann besetzt. bestrafen für Der Vater bestraft das Kind für sein schlechtes Verhalten. betrügen um Der Ex-Mitarbeiter hat die Firma um viel Geld betrogen. bewegen zu Sie konnte ihn nicht zum Heiraten bewegen. bezahlen mit Sie können den Einkauf nicht mit der Kreditkarte bezahlen. bitten um Darf ich dich um einen Rat bitten? bringen um Ein Betrüger hat eine alte Frau um ihre Ersparnisse gebracht. drängen zu Sie drängte ihn zum Heiraten. einladen zu Thomas hat dich zu seinem Geburtstag eingeladen. erinnern an Die Pflegerin erinnert die Großmutter an den Arzttermin. erkennen an Ich habe dich an deiner Stimme erkannt. erziehen zu Die Eltern sollten die Kinder zu Toleranz erziehen. fragen nach Die Touristen fragen einen Passanten nach dem Weg. führen zu Der Trainer führte die Mannschaft zur Weltmeisterschaft. hindern an Der Autofahrer hinderte den LKW am Überholen. informieren über Die Presse informierte die Öffentlichkeit über den Skandal. machen zu Das Ölgeschäft hat ihn zu einem reichen Mann gemacht. nennen nach Die Eltern nennen das Kind nach dem Großvater. retten vor Der Bademeister hat das Kind vor dem Ertrinken gerettet. schicken an Ich schicke einen Brief an meine Eltern. schreiben an Ich schreibe einen Brief an meine Eltern. stören bei Mein kleiner Bruder stört mich immer beim Lernen. überreden zu Meine Freundin hat mich zu einem Kinobesuch überredet. 287 Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen überzeugen von Der Angeklagte konnte das Gericht von der Richtigkeit seiner Aussage überzeugen. verkaufen an Der Konzern hat die Firma an einen Investor verkauft. verlangen von Die Universität verlangt von den Studenten einen Nachweis der Deutschkenntnisse. vermieten an Der Hausbesitzer vermietet seine Wohnungen nicht an Studenten. versichern gegen Man muss das Haus gegen Feuer versichern. verteilen unter Der Verwalter verteilte das Erbe unter den Verwandten. verwechseln mit Ich habe den Mann mit meinem Nachbarn verwechselt. vorbereiten auf Der Lehrer bereitet die Schüler auf die Prüfung vor. zahlen an Der Täter muss seine Strafe an eine gemeinnützige Organisation zahlen. Nominativ + Dativ + Präposition antworten auf Der Schüler antwortet dem Lehrer auf seine Frage. berichten von Der Mitarbeiter berichtet dem Chef von den Problemen. danken für Ich danke dir für das Geschenk. erzählen von Der Großvater erzählt den Kindern vom Krieg. gratulieren zu Wir gratulieren dir zum Geburtstag. helfen bei Meine Tante hilft meiner Schwester bei den Hausaufgaben. raten zu Der Vater rät seinem Sohn zu einer Ausbildung. zusehen bei Die Kinder sehen den Bauarbeitern bei der Arbeit zu. Nominativ + Präposition + Präposition reden mit über Wir reden mit unserem Lehrer über den Ausflug. schließen von auf Vom Aussehen kann man nicht auf die Intelligenz schließen. werfen mit nach Die Kinder werfen mit Steinen nach der Katze. Nominativ + Akkusativ + Akkusativ angehen Das geht dich nichts an.* lehren Er lehrte ihn das Malen.** heißen Sie hat ihn einen Betrüger geheißen. nennen Sie hat ihn einen Dummkopf genannt. schimpfen Er schimpfte ihn einen Dummkopf. * Nur mit Indefinitpronomen nichts bzw. etwas als zweitem Akkusativ. ** Heute oft mit Dativ und Akkusativ 288 Übersicht: Verben und ihre Ergänzungen Nominativ + Akkusativ + Genitiv anklagen Man klagt ihn des Betrugs an. beschuldigen Man beschuldigt ihn der Steuerhinterziehung. bezichtigen Man bezichtigte ihn einer Affäre mit einer Schauspielerin. verdächtigen Man verdächtigt ihn des Mordes. 289 Die Bedeutung des Dativ Die Bedeutung des Dativ Der Dativ stellt ein besonderes Problem dar, weil er verschiedene Bedeutungen hat. Bei zweistelligen Verben mit Dativ entspricht der Dativ einem direkten Objekt, das normalerweise durch Akkusativ ausgedrückt wird. Beispiele: Dativ als direktes Objekt begegnen Ich bin dieser Frau früher schon einmal begegnet. gehorchen Die Kinder müssen dem Lehrer gehorchen. widersprechen Der Sohn widerspricht seinem Vater. Bei einigen Verben mit Dativ kann im Nominativ keine Person stehen. Bei diesen Verben erscheint der Dativ häufig als das „logischere Subjekt“. Das heißt der Satz ist leichter zu verstehen, wenn man ein anderes Verb benutzt, bei dem die Person im Nominativ steht. Beispiele: Verb mit Dativ anderes Verb passieren Mir ist ein Unfall passiert. Ich hatte einen Unfall. bleiben Mir bleibt noch eine Chance. Ich habe noch eine Chance. gelingen Der Kuchen gelingt mir nie. Ich kann nicht gut Kuchen backen. schmecken Gemüse schmeckt mir. Ich mag Gemüse. gehören Das Auto gehört mir. Ich besitze das Auto. Das gilt auch z. B. für das Verb gefallen, auch wenn hier eine Person im Nominativ stehen kann. Beispiel: Verb mit Dativ anderes Verb gefallen Das Buch gefällt mir. Ich finde das Buch gut. Meine Nachbarin gefällt mir. Ich finde meine Nachbarin hübsch. Bei dreistelligen Verben kann der Dativ direktionale Bedeutung „(hin) zu“ haben, die manchmal - aber nicht immer - auch durch eine Präposition ausgedrückt werden kann. Beispiele: Verb mit Dativ Verb mit Präposition schreiben Ich schreibe meinem Vater einen Brief. Ich schreibe einen Brief an meinen Vater. schicken Ich schicke meinem Freund ein Paket. Ich schicke ein Paket an meinen Freund. zeigen Ich zeige meiner Mutter die Stadt. (-) geben Ich gebe meinem Bruder das Geld. (-) Einige Dative haben possessive Bedeutung. Sie können durch ein Possessivpronomen oder durch einen attributiven Genitiv ersetzt werden. 290 Die Bedeutung des Dativ Beispiele: Verb mit Dativ possessiv schmerzen Dem Kranken schmerzt das Bein. Das Bein des Kranken schmerzt. kürzen Der Chef kürzt den Arbeitern die Löhne. Der Chef kürzt die Löhne der Arbeiter. Bei manchen von diesen Verben könnte man den Dativ auch direktional mit der Bedeutung „(weg) von“ verstehen. Beispiel: stehlen Verb mit Dativ Die Diebe haben dem Mann den Geldbeutel gestohlen. possessiv Die Diebe haben den Geldbeutel des Mannes gestohlen. direktional Die Dieb haben den Geldbeutel von dem Mann gestohlen. Der Dativ kann auch die Bedeutung der Präposition für haben. Beispiele: Verb mit Dativ für bauen Ich baue meiner Mutter ein Haus. Ich baue ein Haus für meine Mutter. kaufen Ich kaufe meiner Mutter ein Auto. Ich kaufe ein Auto für meine Mutter. 291 Übersicht: Die Bedeutung des Dativs Liste: Die Bedeutung des Dativs Zweistellige Verben Der Dativ als direktes Objekt ähneln Mein kleiner Bruder ähnelt meiner Großmutter. ausweichen Das Auto musste dem Radfahrer ausweichen. begegnen Ich bin dieser Frau früher schon einmal begegnet. beistehen Deutschland wird den Erdbebenopfern beistehen. folgen Ich kann der Argumentation von Peter nicht folgen. gehorchen Die Kinder müssen dem Lehrer gehorchen. glauben Die Frau glaubt ihrem Mann nicht. vertrauen Der Chef vertraut dem neuen Mitarbeiter nicht. widersprechen Der Sohn widerspricht seinem Vater. zuhören Er hört dem Professor aufmerksam zu. zustimmen Das Parlament hat der Steuerreform zugestimmt. zuwenden Er hat sich einem neuen Forschungsthema zugewendet. Der Dativ als logisches Subjekt 292 bekommen Das Essen ist mir schlecht bekommen. bleiben Uns bleibt noch eine letzte Chance. fehlen Meine Familie fehlt mir. gefallen Das Buch gefällt mir. gehören Das teure Auto gehört meinem Nachbar. gelingen Der Kuchen ist mir gut gelungen. genügen Die Auskunft genügt mir nicht. liegen Mathematik liegt meiner Freundin nicht besonders. missfallen Der neue Freund von Maria missfällt ihrem Vater. misslingen Die Zeichnung ist mir total misslungen. nützen Deine Hilfe hat mir leider nicht genutzt. passen Das Hemd passt mir nicht mehr. passieren Mir ist ein Unfall passiert. schaden Das Rauchen schadet der Gesundheit. schmecken Gemüse schmeckt vielen kleinen Kindern nicht. schmerzen Mir schmerzt der Rücken. stehen Dein neues Kleid steht dir sehr gut. weh tun Nach der Arbeit tun mir alle Knochen weh. Übersicht: Die Bedeutung des Dativs Dreistellige Verben Direktionale Bedeutung abgewöhnen Er muss dem Hund das Bellen abgewöhnen. anbieten Der Gastgeber bietet den Gästen einen Aperitif an. beantworten Die Studenten beantworten dem Professor die Frage. beibringen Der Lehrer bringt den Schülern Mathematik bei. beschreiben Der Passant beschreibt den Touristen den Weg zum Bahnhof. beweisen Die Polizei beweist dem Täter den Mord. bringen Der Postbote bringt mir das Paket von meinen Eltern. empfehlen Ich kann dir ein gutes Hotel empfehlen. erklären Der Lehrer erklärt den Schülern die deutsche Grammatik. erlauben Der Vater erlaubt der Tochter eine Reise. erzählen Der Großvater erzählt den Enkeln eine Geschichte. geben Ich gebe meinem Bruder das Geld. gönnen Er gönnt ihm den Sieg. liefern Die Firma liefert den Kunden die Waren innerhalb einer Woche. leihen Mein Freund leiht mir sein Fahrrad. mitteilen Die Firma teilt ihrem Mitarbeiter die Entlassung mit. reichen Kannst du mir bitte das Salz reichen? sagen Ich habe ihm meine Meinung gesagt. schenken Mein Bruder schenkt meiner Schwester ein Buch zum Geburtstag. schicken Ich schicke meinem Freund ein Paket. schreiben Ich schreibe meinem Vater einen Brief. senden Ich habe der Universität die Unterlagen per Email gesendet. überlassen Ich überlasse meinem Freund im Urlaub mein Zimmer. verbieten Der Vater verbietet den Kindern das Rauchen. verkaufen Mein Nachbar hat mir sein altes Auto verkauft. verschaffen Er hat ihm einen Arbeitsplatz verschafft. verschreiben Der Arzt verschreibt dem Patienten einen Hustensaft. verschweigen Die Frau hat dem Arbeitgeber ihre Schwangerschaft verschwiegen. versprechen Er hat mir einen neuen Mantel versprochen. verweigern Er hat seinem Gegner den Handschlag verweigert. verzeihen Sie verzeiht ihrem Mann den Seitensprung. vorstellen Er stellt seinen Eltern seine neue Freundin vor. wünschen Er wünscht seiner Freundin eine gute Reise. zeigen Ich zeige meinen Freunden die Stadt. 293 Übersicht: Die Bedeutung des Dativs antworten auf Der Schüler antwortet dem Lehrer auf seine Frage. berichten von Der Mitarbeiter berichtet dem Chef von den Problemen. danken für Ich danke dir für das Geschenk. erzählen von Der Großvater erzählt den Kindern vom Krieg. gratulieren zu Wir gratulieren dir zum Geburtstag. helfen bei Meine Tante hilft meiner Schwester bei den Hausaufgaben. raten zu Der Vater rät seinem Sohn zu einer Ausbildung. zusehen bei Die Kinder sehen den Bauarbeitern bei der Arbeit zu. Die possessive Bedeutung des Dativs abnehmen Der Kellner nimmt der Dame den Mantel ab. entziehen Die Polizei entzieht dem Betrunkenen den Führerschein. kürzen Der Chef kürzt den Arbeitern die Löhne. operieren Der Arzt operiert dem Kranken das Bein. rauben Die Diebe haben dem Mann den Geldbeutel geraubt. schmerzen Dem Kranken schmerzt das Bein. schneiden Der Gärtner schneidet dem Baum die Äste. stehlen Jemand hat meinem Freund das Fahrrad gestohlen. tragen Er trägt der Frau den Koffer. waschen Die Mutter wäscht dem Kind die Haare. wegnehmen Die Mutter nimmt den Kindern das Feuerzeug weg. Der Dativ in der Bedeutung „für“ 294 bauen Ich baue meiner Mutter ein Haus. kaufen Ich kaufe meiner Mutter ein Auto. Transitive und intransitive Verben Transitive und intransitive Verben Einstellige Verben haben nur einen Nominativ als Ergänzung für Personen und Sachen, zweistellige Verben haben zwei solche Ergänzungen. Einstellige Verben werden auch als intransitive Verben bezeichnet. Zweistellige Verben als transitive Verben. In einigen Fällen kann dasselbe Verb transitiv und intransitiv verwendet werden. Beispiel: kochen transitiv Ich koche eine Suppe. intransitiv Die Suppe kocht. Manche Verben haben keine unterschiedlichen Formen für die transitive bzw. intransitive Verwendung. Beispiel: kochen = beide Verben regelmäßig/Perfekt mit haben Präsens Perfekt transitiv/regelmäßig Ich koche eine Suppe. Ich habe eine Suppe gekocht. intransitiv/regelmäßig Die Suppe kocht. Die Suppe hat gekocht. Beispiel: backen = beide Verben unregelmäßig/Perfekt mit haben Präsens Perfekt transitiv/unregelmäßig Der Bäcker bäckt (backt) das Brot. Der Bäcker hat das Brot gebacken. intransitiv/unregelmäßig Das Brot bäckt (backt) im Ofen. Das Brot hat im Ofen gebacken. Einige Verben unterscheiden durch die Perfektbildung mit haben bzw. sein und/oder durch regelmäßige bzw. unregelmäßige Konjugation zwischen transitiver und intransitiver Verwendung. Beispiel: erschrecken = transitiv/regelmäßig/Perfekt mit haben und intransitiv/unregelmäßig/Perfekt mit sein Präsens Perfekt transitiv/regelmäßig Ich erschrecke meinen Freund. Ich habe meinen Freund erschreckt. (=haben) intransitiv/unregelmäßig Mein Freund erschrickt. Mein Freund ist erschrocken. (=sein) Beispiel: umknicken = beide Verben regelmäßig, transitiv = Perfekt mit haben, intransitiv = Perfekt mit sein. 295 Transitive und intransitive Verben Präsens Perfekt transitiv/regelmäßig Der Wind knickt den Baum um. Der Wind hat den Baum umgeknickt. (=haben) intransitiv/regelmäßig Der Baum knickt um. Der Baum ist umgeknickt. (=sein) Beispiel: schmelzen= beide Verben unregelmäßig, transitiv = Perfekt mit haben, intransitiv = Perfekt mit sein. Präsens Perfekt transitiv/unregelmäßig Die Sonne schmilzt das Eis. Die Sonne hat das Eis geschmolzen. (=haben) intransitiv/unregelmäßig Das Eis schmilzt. Das Eis ist geschmolzen. (=sein) Einige transitive und intransitive Verben lauten ähnlich, unterscheiden sich aber durch eine Änderung des Stammvokals und/oder ein Präfix. Beispiel: legen/liegen (=unterschiedlicher Stammvokal) Präsens Perfekt transitiv/regelmäßig Ich lege das Buch auf den Tisch. Ich habe das Buch auf den Tisch gelegt. intransitiv/unregelmäßig Das Buch liegt auf dem Tisch Das Buch hat auf dem Tisch gelegen. Beispiel: löschen/erlöschen (= intransitives Verb mit Präfix) Präsens Perfekt transitiv/regelmäßig Die Feuerwehr löscht das Feuer. Die Feuerwehr hat das Feuer gelöscht. intransitiv/unregelmäßig Das Feuer erlischt. Das Feuer ist erloschen. Liste: Transitive und intransitive Verben Transitive und intransitive Verben, die gleich lauten beide Verben = regelmäßig Präsens umknicken kochen stecken 296 Perfekt transitiv Der Wind knickt den Baum um. Der Wind hat den Baum umgeknickt. intransitiv Der Baum knickt um. Der Baum ist umgeknickt. transitiv Ich koche eine Suppe. Ich habe eine Suppe gekocht. intransitiv Die Suppe kocht. Die Suppe hat gekocht. transitiv Er steckt den Schlüssel in das Schloss. Er hat den Schlüssel in das Schloss gesteckt. intransitiv Der Schlüssel steckt im Schloss. Der Schlüssel hat im Schloss gesteckt. Transitive und intransitive Verben beide Verben = unregelmäßig backen (ab)brechen schmelzen Präsens Perfekt transitiv Der Bäcker bäckt (backt) das Brot. Der Bäcker hat das Brot gebacken. intransitiv Das Brot bäckt (backt) im Ofen. Das Brot hat im Ofen gebacken. transitiv Der Sturm bricht den Ast (ab). Der Sturm hat den Ast (ab)gebrochen intransitiv Der Ast bricht (ab). Der Ast ist (ab)gebrochen. transitiv Die Sonne schmilzt das Eis. Die Sonne hat das Eis geschmolzen. intransitiv Das Eis schmilzt. Das Eis ist geschmolzen. transitives Verb = regelmäßig / intransitives Verb = unregelmäßig hängen erschrecken Präsens Perfekt transitiv Ich hänge das Hemd in den Schrank. Ich habe das Hemd in den Schrank gehängt. intransitiv Das Hemd hängt im Schrank. Das Hemd ist(hat) im Schrank gehangen. transitiv Ich erschrecke meinen Freund. Ich habe meinen Freund erschreckt. intransitiv Mein Freund erschrickt. Mein Freund ist erschrocken. Transitive und intransitive Verben, die ähnlich lauten transitives Verb = regelmäßig / intransitives Verb = unregelmäßig Präsens Perfekt fällen transitiv Der Förster fällt den Baum. Der Förster hat den Baum gefällt. fallen intransitiv Der Baum fällt. Der Baum ist gefallen. löschen transitiv Die Feuerwehr löscht das Feuer. Die Feuerwehr hat das Feuer gelöscht. erlöschen intransitiv Das Feuer erlischt. Das Feuer ist erloschen. legen transitiv Ich lege das Buch in das Regal. Ich habe das Buch in das Regal gelegt. liegen intransitiv Das Buch liegt im Regal. Das Buch ist (hat) im Regal gelegen. ertränken transitiv Der Mörder ertränkt den Mann. Der Mörder hat den Mann ertränkt. ertrinken intransitiv Der Mann ertrinkt. Der Mann ist ertrunken. senken transitiv Die Ölkonzerne senken den Benzinpreis. Die Ölkonzerne haben den Benzinpreis gesenkt. sinken intransitiv Der Benzinpreis sinkt. Der Benzinpreis ist gesunken. setzen transitiv Er setzt das Baby in den Kinderwagen. Er hat das Baby in den Kinderwagen gesetzt. sitzen intransitiv Das Baby sitzt im Kinderwagen. Das Baby ist (hat) im Kinderwagen gesessen. stellen transitiv Er stellt das Regal an die Wand. Er hat das Regal an die Wand gestellt. stehen intransitiv Das Regal steht an der Wand. Das Regal ist (hat) an der Wand gestanden. schwemmen transitiv Der Fluss schwemmt die Bäume ans Ufer. Der Fluss hat die Bäume ans Ufer geschwemmt. schwimmen intransitiv Die Bäume schwimmen im Wasser. Die Bäume sind im Wasser geschwommen. 297 Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen Man kann drei Arten von lokalen Ergänzungen (Ortsergänzungen) unterscheiden. „wo-Ergänzung“ beschreibt einen Ort . „wohin-Ergänzung“ beschreibt eine Bewegung vom Sprecher weg. „woher-Ergänzung“ beschreibt eine Bewegung zum Sprecher. Die Wahl der lokalen Ergänzung wird vom Verb bestimmt. Verb Ortsergänzung Beispiel sein wo? Wo bist du? In der Schule. gehen wohin? Wohin gehst du? In die Schule. kommen (hier:) woher? Woher kommst du? Aus der Schule. Die lokale Ergänzung wird durch ein Nomen mit Präposition oder durch ein Adverb ausgedrückt. Wo studierst du? Nomen mit Präposition Ich studiere an der Fachhochschule. Adverb Ich studiere hier. Die Wahl der Präposition wird von der Art der lokalen Ergänzung und von der Zugehörigkeit des Nomens zu einer Bedeutungsgruppe bestimmt. Man kann die folgenden Bedeutungsgruppen unterscheiden: Personen In diese Gruppe gehören alle Namen (Vornamen, Familiennamen, Firmennamen) und Berufsbezeichnungen. Personen 298 Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du? bei Peter zu Peter von Peter bei Herrn Schmidt zu Herrn Schmidt von Herrn Schmidt bei Siemens zu Siemens von Siemens beim Arzt zum Arzt vom Arzt bei zu von Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen Abgegrenzte Orte Zu den abgegrenzten Orten zählen alle Gebäude, aber z. B. auch Parks, Zoos, und ähnliche, gegenüber der Umgebung abgegrenzte Einrichtungen. Man kann zwei Arten von Ortsangaben unterscheiden: Die genaue Ortsangabe bezieht sich auf das Innere des Ortes. Das heißt „in der Schule“ bedeutet „innerhalb des Schulhauses“, „in die Schule“ bedeutet „in das Schulhaus hinein“ und „aus der Schule“ bedeutet „aus dem Schulgebäude heraus“. Die ungenaue Ortsangabe ist bedeutungsneutraler. Sie schließt die genaue Ortsangabe ein. Das heißt „an/ bei der Schule“ kann sowohl „in der Schule“ als auch „irgendwo vor, hinter, neben der Schule“ bedeuten. „zur Schule“ kann sowohl „in das Schulgebäude hinein“ als auch „irgendwohin in Richtung der Schule“ bedeuten, „von der Schule“ kann sowohl „aus dem Schulgebäude heraus“ als auch „irgendwoher aus Richtung der Schule“ bedeuten. abgegrenzte Orte (Gebäude) Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du? a. genau in der Schule in die Schule aus der Schule b. ungenau an/bei der Schule zur Schule von der Schule Bei Ämtern, Einrichtungen, die früher Ämter waren (die Post), und sonstigen Orten, die Autorität ausstrahlen, wird bei der genauen Ortsangabe auch die Präposition auf benützt. Die Präposition auf („nach oben“) spiegelt hier noch den Respekt wider, den die Menschen früher vor bestimmten Institutionen hatten bzw. zeigen mussten. abgegrenzte Orte (Ämter) Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du? a. genau auf dem Arbeitsamt auf das Arbeitsamt aus dem Arbeitsamt b. ungenau am/beim Arbeitsamt zum Arbeitsamt vom Arbeitsamt Ebenso: die Post, das Rektorat, das Personalbüro, das Rathaus, das Gericht, etc. Nicht abgegrenzte Orte Zu den nicht abgegrenzten Orten zählen z. B. Plätze und Straßen, aber z. B. auch Berge. Für nicht abgegrenzte Orte gilt Ähnliches wie für die abgegrenzten Orte. Die genaue Ortsangabe bezieht sich auf das Innere des Ortes, die ungenaue Ortsangabe ist bedeutungsneutraler und beinhaltet die genaue Ortsangabe. „Auf dem Schlossplatz“ bedeutet „innerhalb des Schlossplatzes“ - also ein Punkt innerhalb des Vierecks, das der Platz auf einem architektonischen Plan darstellt. Während „am Schlossplatz“ sowohl „auf dem Schlossplatz“ als auch „irgendwo neben, hinter, am Rand des Schlossplatzes“ bedeuten kann. Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du? b. genau auf dem Schlossplatz auf den Schlossplatz vom Schlossplatz a. ungenau am/beim Schlossplatz zum Schlossplatz vom Schlossplatz nicht abgegrenzte Orte (Plätze) 299 Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen Länder- und Städtenamen Bei Ländernamen muss man zwischen Ländern mit und Ländern ohne Artikel unterscheiden. Bei Ländernamen mit Artikel verändert sich die Präposition bei der Frage wohin. Städtenamen haben keinen Artikel, die Wahl der Präposition entspricht den Ländernamen ohne Artikel. Länder- und Städtenamen Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du? Städtenamen in Stuttgart nach Stuttgart aus Stuttgart* Ländernamen ohne Artikel in Deutschland nach Deutschland aus Deutschland* Ländernamen mit Artikel in der Schweiz in die Schweiz aus der Schweiz* *regional- und umgangssprachlich auch: von Deutschland, von Stuttgart, von der Schweiz Ausnahme: „Hause“ Eine häufig verwirrende Ausnahme bildet der alte Dativ „Hause“ als lokale Ergänzung. „Hause“ bedeutet hier nicht „das Haus“, sondern „der Ort, wo ich wohne“ Das kann ein Haus sein, ist aber meistens (nur) eine Wohnung. „Hause“ Wo bist du? Wohin gehst du? Woher kommst du? zu Hause nach Hause von zu Hause Übersicht/Zusammenfassung: Präpositionen und lokale Ergänzungen Wo Wohin Woher bei zu von a. genau in (auf) in (auf) aus b. ungenau an/bei zu von Personen Gebäude Plätze b. genau auf auf von a. ungenau an/bei zu von in nach aus Länder- und Städtenamen ohne Artikel 300 mit Artikel in in aus „Hause“ zu Hause nach Hause von zu Hause Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen Präpositionen und Kasus bei lokalen Ergänzungen Präpositionen mit festen Kasus behalten ihren Kasus immer. Nur die Wechselpräpositionen wechseln den Kasus. Bei der Frage wo steht der Dativ. Bei der Frage wohin steht der Akkusativ. Beispiel: Wechselpräpositionen wo? in der Schule + Dativ wohin? in die Schule + Akkusativ Beispiel: Präpositionen mit festem Kasus wo? beim Arzt + Dativ bei + Dativ wohin? zum Arzt + Dativ (!) zu + Dativ Lokale Ergänzungen mit Wechselpräpositionen und Positionsverben Man kann die folgenden Positions- bzw. Richtungsverben unterscheiden. wo? (Position) wohin? (Richtung) liegen legen stehen stellen sitzen setzen hängen hängen stecken stecken In Verbindung mit den Wechselpräpositionen werden die Positionsverben mit Dativ und die Richtungsverben mit Akkusativ benützt. wo? = Wechselpräposition + Dativ wohin? = Wechselpräposition + Akkusativ Das Buch liegt auf dem Regal. Ich lege das Buch auf das Regal. Der Computer steht unter dem Tisch. Ich stelle den Computer unter den Tisch. Ich sitze auf dem Stuhl. Ich setze mich auf den Stuhl. Die Jacke hängt an der Garderobe. Ich hänge die Jacke an die Garderobe. Der Schlüssel steckt im Schloss. Ich stecke den Schlüssel in das Schloss. Weitere Beispiele: Wo liegt, steht, hängt? Wohin stelle lege, hänge ich? Das Heft liegt in der Schublade. Ich lege das Heft in die Schublade. Das Buch liegt auf dem Tisch. Ich lege das Buch auf den Tisch. Der Stuhl steht am Schreibtisch. Ich stelle den Stuhl an den Schreibtisch. 301 Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen Der Tisch steht neben dem Fenster. Ich stelle den Tisch neben das Fenster. Der Sessel steht vor dem Regal. Ich stelle den Sessel vor das Regal. Das Sofa steht hinter dem Tisch. Ich stelle das Sofa hinter den Tisch. Die Lampe hängt über dem Tisch. Ich hänge die Lampe über den Tisch. Der Bleistift liegt unter dem Buch. Ich lege den Bleistift unter das Buch. Das Bild hängt zwischen dem Regal und dem Schrank. Ich hänge das Bild zwischen das Regal und den Schrank. Die Wechselpräpositionen in, auf, vor, hinter, neben, zwischen, über, unter definieren die exakte Position zweier Objekte zueinander. Wenn die exakte Position aber uninteressant oder nicht genau zu bestimmen ist, kann man alle anderen Präpositionen durch die ungenaue Positionsangabe an ersetzen. Wo steht der Stuhl? am Tisch („irgendwo da“ = auf, neben, vor, hinter, unter, zwischen) Die Bedeutung von liegen und stehen bzw. legen und stellen Die Verben liegen und stehen beschreiben eine Position. liegen beschreibt eine waagrechte Position. Das Buch liegt auf dem Regal. stehen beschreibt eine senkrechte Position. Das Buch steht auf dem Regal. Anmerkung: Bei einem Buch sind beide Positionsverben möglich. Ein dickes Buch liegt oder steht. Ein dünnes Buch, ein Bleistift oder ein Heft können nicht stehen. Die Verben legen und stellen beschreiben eine Positionsveränderung. 302 legen beschreibt eine Veränderung in eine waagrechte Position. Ich lege das Buch auf das Regal. stellen beschreibt eine Veränderung in eine senkrechte Position. Ich stelle das Buch auf das Regal. Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen Man kann drei Hauptarten von Zeitergänzungen (temporalen Ergänzungen) unterscheiden. Übersicht: Zeitergänzungen Zeitpunkt Wann? Zeitdauer Wie lange? Häufigkeit Wie oft? Zeitpunkt: wann? Die Angabe eines Zeitpunkts wird durch ein Nomen mit oder ohne Präposition oder durch ein Adverb ausgedrückt. Die Frage nach einem Zeitpunkt lautet wann. Beispiel: Wann fährst du nach Hause? Nomen ohne Präposition Ich fahre nächste Woche. Nomen mit Präposition Ich fahre am Sonntag. Adverb Ich fahre morgen. Die Uhrzeit, das Datum, Tageszeiten, Namen für Zeiteinheiten, Jahreszeiten und Feiertage werden als Nomen mit Präposition angegeben. Die Wechselpräpositionen an und in werden mit Dativ gebraucht. Beispiele: Zeitpunkte mit Präposition Uhrzeit um um acht, um fünfzehn Uhr, um viertel nach sieben Datum am am 25. Januar Tageszeit am am Morgen, am Vormittag, am Mittag,* ... Tag am am Montag, am Dienstag, am Sonntag, am Wochenende, ... Monat im im Januar, im Februar, im März, ... Jahreszeit im im Frühling, im Sommer, im Herbst, im Winter Feiertag an an Weihnachten, an Ostern, an Silvester, ... *Ausnahme: in der Nacht Jahreszahlen werden ohne Präposition angegeben. Eine formellere Variante ist im Jahr bzw. im Jahre. Zeitpunkte ohne Präposition Jahreszahl (-) 1980, 2010 formellere Variante: im Jahr(e) 1980 303 Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen Beispiele: Ich bin 1980 geboren. Ich war 2005 in Deutschland. Die Olympischen Spiele fanden 2008 in Peking statt. Anmerkung: In Analogie zum Englischen verbreitet sich die Jahresangabe mit Präposition in immer mehr. Sie gilt aber nicht als standardsprachlich. Nomen, die einen bestimmten Zeitpunkt bzw. Zeitabschnitt bezeichnen, bekommen die Präposition in. Nomen, die eine zeitlich begrenzte Aktion bezeichnen, die Präposition bei. Nomen (für Zeitabschnitt) in im Urlaub, in den Ferien, in der Arbeitszeit Nomen (zeitlich begrenzte Aktion) bei beim Essen, bei der Arbeit/beim Arbeiten, beim Sport Sowohl in als auch bei können durch während ersetzt werden, allerdings klingt während etwas formeller. Während fordert standardsprachlich den Genitiv, wird aber in der Umgangssprache meist mit Dativ benutzt. während + Genitiv während + Dativ (umgangssprachlich) während des Urlaubs, während der Ferien, während der Arbeitszeit, während des Essens, während der Arbeit, während des Sports während dem Urlaub, während der Ferien, während der Arbeitszeit, während dem Essen, während der Arbeit, während dem Sport Diesen und nächsten Angaben eines Zeitpunkts mit dies- und nächst- ohne Präposition stehen im Akkusativ (temporaler Akkusativ), mit Präposition im Dativ. Wann beginnt das Studium? ohne Präposition mit Präposition der Monat diesen Monat in diesem Monat das Jahr dieses Jahr in diesem Jahr die Woche diese Woche in dieser Woche Akkusativ Dativ Beachte: Das Artikelwort dies- folgt der Deklination der bestimmten Artikelwörter. Die Adjektive letzt-, nächst- und, kommend- folgen der Adjektivdeklination. 304 Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen Artikelwort dies- (Deklination wie bestimmter Artikel) Adjektiv nächst- (Deklination wie Adjektiv) ohne Präposition mit Präposition ohne Präposition mit Präposition diesen Montag an diesem Montag nächsten Montag am nächsten Montag diese Woche in dieser Woche nächste Woche in der nächsten Woche diesen Januar in diesem Januar nächsten Januar im nächsten Januar diesen Winter in diesem Winter nächsten Winter im nächsten Winter dieses Jahr in diesem Jahr nächstes Jahr im nächsten Jahr Akkusativ Dativ Akkusativ Dativ Fragewort welch- als Variante von wann Mit dem Fragewort welch- und der passenden Präposition kann man Varianten des Fragewortes wann bilden. Welch- wird dann wie ein bestimmtes Artikelwort dekliniert. Varianten von wann passende Präposition Variante von wann Uhrzeit um um welche Uhrzeit? Datum an an welchem Datum? an welchem Tag? Tag an an welchem Tag? Woche in in welcher Woche? Monat in in welchem Monat? Jahreszeit in in welcher Jahreszeit? Feiertag an an welchem Feiertag? Jahr (keine Präposition) in welchem Jahr? an zu welcher Tageszeit? (Ausnahme!) Ausnahme: Tageszeit Zeitpunkte in der Vergangenheit und Zukunft Die Namen für Zeiteinheiten können für die Vergangenheit und die Zukunft mit derselben Präposition benutzt werden. Vergangenheit Zukunft* Am Nachmittag war ich in der Stadt. Am Nachmittag gehe ich in die Stadt. Am Montag war ich beim Arzt. Am Montag gehe ich zum Arzt. Im März habe ich mein Studium abgeschlossen. Im März schließe ich mein Studium ab. Im Sommer war ich in Italien. Im Sommer fahre ich nach Italien. An Silvester habe ich meine Freunde besucht. An Silvester besuche ich meine Freunde. *Für die Zukunft wird im Deutschen meist das Präsens als Verbform benützt. 305 Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen Bei den Zeiteinheiten selbst benützt man vor für die Vergangenheit und in für die Zukunft. Vergangenheit: vor Zukunft: in Vor fünf Minuten ist mein Zug abgefahren In fünf Minuten fährt mein Zug. Vor vier Stunden ist er in München angekommen. In vier Stunden kommt er in München an. Vor drei Tagen ist sie nach Österreich gefahren. In drei Tagen fährt sie nach Österreich. Vor einer Woche ist mein Bruder gekommen. In einer Woche fährt mein Bruder wieder zurück. Vor einem Monat habe ich meine Familie besucht. In einem Monat besuche ich meine Familie. Vor einem Jahr habe ich mein Studium begonnen. In einem Jahr beende ich mein Studium. Zeitdauer: wie lange? Bei der Angabe einer Zeitdauer ohne Anfangs- und Endpunkt lautet die Frage wie lange. Bei Angabe des Anfangs- und Endpunkts kann man auch folgende Varianten benützen: ohne Anfangs-/Endpunkt Wie lange? Anfangs- und Endpunkt Wie lange? / Von wann bis wann? nur Anfangspunkt (in der Vergangenheit) Wie lange? / Seit wann? nur Anfangspunkt (in der Gegenwart/Zukunft) Wie lange? Ab wann? Von wann an? nur Endpunkt Wie lange? / Bis wann? Eine Zeitdauer ohne Anfangs-/Endpunkt wird durch ein Nomen mit einem Zahladjektiv angegeben. Beispiele: Wie lange hat die Fahrt gedauert? Drei Stunden. Wie lange wohnst du schon in Deutschland? Vier Jahre. Eine Zeitdauer mit Anfangs- und/oder Endpunkt wird durch eine Präposition mit Nomen oder Adverb angegeben. Frage Präposition Präposition + Nomen Präposition + Adverb Von wann bis wann? Wie lange? von (+Dativ) - bis (+Akkusativ) vom Frühling bis (zum) Herbst* von heute bis übermorgen Seit wann? seit (+Dativ) seit letzter Woche seit gestern Ab wann? ab (+Dativ) von (+Dativ) an ab nächster Woche (von nächster Woche an) ab morgen (von morgen an) Bis wann? bis (+Akkusativ) bis nächsten Monat bis morgen *Besonders wenn ein Adjektiv zum Nomen kommt, wird die Präposition bis oft durch bis zu ersetzt. Beachte den Kasuswechsel, da zu eine Präposition mit Dativ ist. 306 Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen Häufigkeit (Frequenz): wie oft? Die Frage nach der Häufigkeit lautet wie oft (auch: wie häufig). Zur Angabe von Frequenzen werden Adverbien und verschiedene Kombinationen von Adverbien mit Nomen, Präpositionen und/oder dem Artikelwort jede- verwendet. einmal in der Stunde einmal pro Stunde (einmal) stündlich jede Stunde einmal einmal am Tag einmal pro Tag (einmal) täglich jeden Tag einmal viermal im Monat viermal pro Monat viermal monatlich jeden Monat viermal zweimal im Jahr zweimal pro Jahr zweimal jährlich jedes Jahr zweimal Angaben der Häufigkeit mit dem Artikelwort jede- stehen im Akkusativ. Beispiel: Wie oft besuchst du deine Eltern? der Monat jeden Monat das Jahr jedes Jahr die Woche jede Woche Unterbrochene Frequenzen werden mit dem Artikelwort jede- plus Ordinalzahl oder mit alle plus Kardinalzahl angegeben. jeden zweiten Tag = alle zwei Tage jede dritte Woche = alle drei Wochen jeden zweiten Monat = alle zwei Monate jedes vierte Jahr = alle vier Jahre Für unbestimmte Frequenzangaben gebraucht man die Adverbien (fast) nie, selten, manchmal, gelegentlich, häufig, oft, meistens, (fast) immer, etc. 307 Die Uhrzeit und das Datum Die Uhrzeit Die Uhrzeit wird immer mit der Konstruktion es ist eingeleitet. Die Frage nach der Uhrzeit lautet: Wie spät ist es? bzw. Wie viel Uhr ist es? Wie spät ist es? 8.00 Uhr (Es ist) acht(Uhr). Wie viel Uhr ist es? 8.00 Uhr (Es ist) acht (Uhr). Es gibt eine offizielle Variante und gesprochene Varianten der Uhrzeiten. Die offizielle Uhrzeit 8.00: Es ist acht Uhr. 20.00: Es ist zwanzig Uhr. 8.05: Es ist acht Uhr fünf. 20.05: Es ist zwanzig Uhr fünf. 8.10: Es ist acht Uhr zehn. 20.10: Es ist zwanzig Uhr zehn. 8.15: Es ist acht Uhr fünfzehn. 20.15: Es ist zwanzig Uhr fünfzehn. 8.20: Es ist acht Uhr zwanzig. 20.20: Es ist zwanzig Uhr zwanzig. 8.25: Es ist acht Uhr fünfundzwanzig. 20.25: Es ist zwanzig Uhr fünfundzwanzig. 8.30: Es ist acht Uhr dreißig. 20.30: Es ist zwanzig Uhr dreißig. 8.35: Es ist acht Uhr fünfunddreißig. 20.35: Es ist zwanzig Uhr fünfunddreißig. 8.40: Es ist acht Uhr vierzig. 20.40: Es ist zwanzig Uhr vierzig. 8.45: Es ist acht Uhr fünfundvierzig. 20.45: Es ist zwanzig Uhr fünfvierzig. 8.50: Es ist acht Uhr fünfzig. 20.50: Es ist zwanzig Uhr fünfzig. 8.55: Es ist acht Uhr fünfundfünfzig 20.55: Es ist zwanzig Uhr fünfundfünfzig. 9.00: Es ist neun Uhr. 21.00: Es ist einundzwanzig Uhr. Natürlich kann in der gesprochenen Sprache jeder die Uhrzeit so angeben, wie er möchte. Es gibt aber einige typische Varianten. Grundsätzlich wird in der gesprochenen Sprache nur bis 12 gezählt. Die Uhrzeit in der Umgangssprache 8.00/20.00: (Es ist) acht. 8.05/20.05: (Es ist) fünf nach acht. 8.10/20.10: (Es ist) zehn nach acht. 8.15/20.15: (Es ist) Viertel nach acht. 8.20/20.20: (Es ist) zwanzig nach acht. / zehn vor halb neun. 8.25/20.25: (Es ist) fünf vor halb neun. 8.30/20.30: (Es ist) halb neun. 8.35/20.35: (Es ist) fünf nach halb neun. 8.40/20.40: (Es ist) zwanzig vor neun. / zehn nach halb neun. 8.45/20.45: (Es ist) Viertel vor neun. 8.50/20.50: (Es ist) zehn vor neun. 8.55/20.55: (Es ist) fünf vor neun. 9.00/21.00: (Es ist) neun. 308 Die Uhrzeit und das Datum In Süddeutschland benutzt man auch die Varianten 8.15/20.15: (Es ist) Viertel neun. 8.45/20.45: (Es ist) drei Viertel neun. Beachte den Unterschied zwischen ein und eins. Es ist ein Uhr. Um ein Uhr Es ist eins. Um eins. Beachte die Orthografie. Es ist => Viertel = groß um => viertel = klein Es ist Viertel nach acht. Wir treffen uns um viertel nach acht. Es ist drei Viertel neun. Wir treffen uns um drei viertel neun. Das Datum Die Frage nach dem Datum lautet Welcher Tag ist heute? bzw. Der wievielte ist heute? Für die Antwort benützt man die Ordinalzahl plus den Monatsnamen oder zwei Ordinalzahlen. Welcher Tag? = der + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat Beispiel: Welcher Tag ist heute? / Der wievielte ist heute? 10.02. Heute ist der zehnte zweite. Heute ist der zehnte Februar. 30.01. Heute ist der dreißigste erste. Heute ist der dreißigste Januar. Wenn der Wochentag genannt wird, wird er vor die Datumsangabe gestellt und durch ein Komma getrennt. Welcher Tag? = Wochentag [Komma] der + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat Beispiel: Welcher Tag ist heute? Montag, 10.02. Heute ist Montag, der zehnte zweite. Heute ist Montag, der zehnte Februar. Freitag, 30.01. Heute ist Freitag, der dreißig- Heute ist Freitag, der dreißigste Januar. ste erste. Die Frage nach dem Datum ist auch mit Akkusativ möglich: Welchen Tag? = Wochentag [Komma] den + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat 309 Die Uhrzeit und das Datum Beispiel: Welchen Tag haben wir heute? Montag, 10.02. (Heute haben wir) Montag, den zehnten Februar. Freitag, 30.01. (Heute haben wir) Freitag, den dreißigsten Januar. Für Terminangaben mit dem Datum wird die Präposition an plus Dativ verwendet. Wann?/(Am wievielten?) = am + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat Beispiel: Wann hast du Geburtstag? / Am wievielten hast du Geburtstag? 10.02. Ich habe am zehnten Februar Geburtstag. 30.01. Ich habe am dreißigsten Januar Geburtstag. Wenn der Wochentag genannt wird, wird er nach der Präposition und vor die Datumsangabe gestellt und durch ein Komma getrennt. Die Datumsangabe steht im Akkusativ. Wann? = am + Wochentag [Komma] den (Akkusativ) + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat Beispiel: Wann ist der Termin? Montag, 10.02. Der Termin ist am Montag, den zehnten zweiten. Freitag, 30.01. Der Termin ist am Freitag, den dreißigsten ersten. Manchmal wird anstelle des Akkusativs derauch die Variante mit Dativ gewählt. Wann? = am + Wochentag [Komma] dem (Dativ) + Ordinalzahl + Ordinalzahl/Monat Beispiel: Wann ist der Termin? 310 Montag, 10.02. Der Termin ist am Montag, dem zehnten zweiten. Freitag, 30.01. Der Termin ist am Freitag, dem dreißigsten ersten. Verbergänzungen (IV) Grund - kausale Ergänzungen Verbergänzungen (IV) Grund - kausale Ergänzungen Die Angabe eines Grundes kann durch die Präpositionen wegen realisiert werden. Die Frage nach einem Grund lautet warum. Varianten von warum sind weshalb, weswegen, wieso. Angaben des Grundes mit wegen entsprechen einem Nebensatz mit weil. Beispiele: wegen = weil Warum geht Frau Schulz heute nicht zur Arbeit? Frau Schulz geht wegen ihrer Krankheit heute nicht zur Arbeit. Frau Schulz geht nicht zur Arbeit, weil sie krank ist. Warum gehen Herr und Frau Müller nicht spazieren? Herr und Frau Müller gehen wegen des starken Regens nicht spazieren. Herr und Frau Müller gehen nicht spazieren, weil es stark regnet. Zu den kausalen Ergänzungen im weiteren Sinn gehören auch Angaben eines Gegengrundes (konzessive Ergänzungen) mit der Präposition trotz und Angaben des Ziels/des Zwecks (finale Ergänzungen) mit der Präposition zu. Konzessive Ergänzungen entsprechen einem Nebensatz mit obwohl. trotz obwohl = weil Frau Schulz geht trotz ihrer Krankheit heute Obwohl Frau Schulz krank ist, geht sie zur Arbeit. heute zur Arbeit. = Weil Frau Schulz krank ist, sollte sie nicht zur Arbeit gehen. Herr und Frau Müller gehen trotz des starken Regens spazieren. = Weil es stark regnet, sollten Herr und Frau Müller nicht spazieren gehen. Obwohl es stark regnet, gehen Herr und Frau Müller heute spazieren. Finale Ergänzungen entsprechen einem Nebensatz mit um zu. zu um zu = weil Frau Schulz bleibt zur Erholung heute zu Hause. Frau Schulz bleibt heute zu Hause, um sich zu erholen. = Weil sie sich erholen möchte (muss), bleibt Frau Schulz heute zu Hause. Auch Angaben einer Ursache (instrumentale Ergänzungen) mit der Präpositionen durch gehören zu den kausalen Ergänzungen. Sie entsprechen einem Nebensatz mit dadurch dass. durch dadurch dass = weil Durch sein schlechtes Benehmen ärgerte er die anderen Gäste. Dadurch dass er sich schlecht benahm, ärgerte er die anderen Gäste. = Weil er sich schlecht benahm, ärgerte er die anderen Gäste. Die Präposition aus hat in Verbindung mit Wörtern für Gefühlsausdrücke ebenfalls kausale Bedeutung. aus = weil Er tötete seinen Nachbar aus Eifersucht. Er tötete seinen Nachbar, weil er eifersüchtig war. Aus Angst vor schlechten Noten beging der Schüler Der Schüler beging Selbstmord, weil er Angst vor schlechten Noten hatte. Selbstmord. Beachte: Diese Ausdrücke werden immer ohne Artikel gebraucht. 311 Verbergänzungen (V): Art und Weise - modale Ergänzungen Verbergänzungen (V): Art und Weise - modale Ergänzungen Modale Ergänzungen antworten auf die Frage wie. Eine modale Ergänzung wird typischerweise durch ein adverbial gebrauchtes Adjektiv realisiert. Wie singt er? Er singt gut. Wie fährt Peter? Peter fährt immer schnell. Wie kann Anna kochen? Anna kann gut kochen. Wie konnte man die Aufgabe lösen? Man konnte die Aufgaben leicht lösen. Es gibt auch einige Präpositionen mit modaler Bedeutung. Die wichtigste modale Präposition ist mit. Die Präposition mit hat zwei Bedeutungen: mit Hilfe/mittels und zusammen mit. Mit ist eine Präposition mit Dativ. Wie bist du nach Deutschland gekommen? Ich bin mit dem Flugzeug nach Deutschland gekommen = mit Hilfe/mittels Ich bin mit meiner Freundin nach Deutschland gekommen = zusammen mit Eine fachsprachliche Variante von mit ist mittels. Mittels ist eine Präposition mit Genitiv. Beispiel: Mittels eines Spezialwerkzeugs musste der Verletzte aus dem Auto befreit werden. = Mit einem Spezialwerkzeug musste der Verletzte aus dem Auto befreit werden. 312 Nebensätze als Ergänzung Nebensätze als Ergänzung Zu vielen Verben kann man anstelle eines Nominativs, eines Akkusativs, einer Präpositionalergänzung oder einer adverbialen Ergänzung einen Nebensatz ergänzen. Der Nebensatz ergänzt dann statt einer Person oder einer Sache eine Aktion. Diese Möglichkeit ist von der Bedeutung des Verbs abhängig. Beispiel: sehen - dass-Satz als Akkusativergänzung sehen – Mann (Person) Ich sehe einen Mann. sehen + Akkusativ sehen – Baum (Sache) Ich sehe einen Baum. sehen + Akkusativ sehen – arbeiten (Aktion) Ich sehe, dass mein Nachbar im Garten arbeitet. sehen + dass Nebensätze, die anstelle einer anderen Ergänzung eines Hauptsatzes stehen, sind Komplementsätze. Im Unterschied zu subordinierten Nebensätzen ist der Hauptsatz ohne den Komplementsatz unvollständig. Beispiel: subordinierter Nebensatz mit weil vollständiger Hauptsatz: Ich kaufe ein Buch. + Nebensatz (weil): Ich kaufe ein Buch, weil ich für die Prüfung lernen muss. Beispiel: Komplementsatz mit dass unvollständiger Hauptsatz: Ich sehe + Nebensatz (dass): Ich sehe, dass mein Nachbar im Garten arbeitet. Sowohl in subordinierten Nebensätzen als auch in Komplementsätzen steht das Verb am Ende. Zu den Komplementsätzen gehören dass-Sätze, Infinitivsätze mit zu und indirekte Fragesätze. dass-Sätze Dass-Sätze stehen anstelle einer Nominativ-, Akkusativ- oder Präpositionalergänzung, wenn diese Ergänzung keine Person oder Sache, sondern eine Aktion (ein Ereignis) beschreibt. Beispiel: dass-Satz als Nominativergänzung Nominativ = Person Mein neuer Chef gefällt mir nicht. Nominativ = Sache Das Auto gefällt mir nicht. Nominativ = Aktion Dass mein Kollege immer zu spät kommt, gefällt mir nicht. Beispiel: dass-Satz als Akkusativergänzung Akkusativ = Person Ich sehe einen Mann. Akkusativ = Sache Ich sehe einen Baum. Akkusativ = Aktion Ich sehe, dass mein Nachbar im Garten arbeitet. 313 Nebensätze als Ergänzung Wenn der dass-Satz anstelle einer Präpositionalergänzung steht, wird die Präposition im Hauptsatz mit da(r)- markiert. Die Verbindungen von da(r)- mit Präpositionen bezeichnet man auch als Pronominaladverbien. Beispiel: dass-Satz als Präpositionalergänzung Person Ich warte auf meinen Freund. Sache Ich warte auf den Bus. Aktion Ich warte darauf, dass der Bus endlich kommt. Der Unterschied zwischen dass und damit In der Umgangssprache wird dass häufig falsch anstelle von damit benutzt. falsch (Umgangssprache) Ich esse weniger, dass ich abnehme. richtig (Standardsprache) Ich esse weniger, damit ich abnehme. Damit-Sätze sind subordinierte Nebensätze. Der Hauptsatz ist ohne den Nebensatz vollständig. Der Nebensatz liefert eine Zusatzinformation. Hier das „Ziel“ bzw. den „Grund“. vollständiger Hauptsatz Ich esse weniger. + Nebensatz (damit) Ich esse weniger, damit ich abnehme. Dass-Sätze sind Komplementsätze. Der Hauptsatz ist ohne den Komplementsatz unvollständig. unvollständiger Hauptsatz Ich sehe + Komplementsatz (dass) Ich sehe, dass mein Nachbar im Garten arbeitet. Infinitivsätze mit zu Ein Infinitivsatz mit zu entsteht aus der Verkürzung eines dass-Satzes, wenn Hauptsatz und dass-Satz eine identische Ergänzung haben. Beispiele: Hauptsatz und dass-Satz = identischer Nominativ dass-Satz Infinitivsatz Ich habe versprochen, dass ich sie morgen besuche. Ich habe versprochen, sie morgen zu besuchen. Er glaubt, dass er krank ist. Er glaubt, krank zu sein. Zu steht am Ende des Nebensatzes unmittelbar vor dem Verb. Bei trennbaren Verben wird zu zwischen Präfix und Verbstamm eingefügt. Bei Modalverben steht zu zwischen den beiden Verben. 314 Nebensätze als Ergänzung Beispiele: Position von zu Stammverb Ich habe ihr versprochen, morgen zu kommen. nicht trennbar Ich habe ihr versprochen, sie morgen zu besuchen. trennbar Ich habe ihr versprochen, mein Zimmer aufzuräumen. mit Modalverb Er glaubt, die Prüfung bestehen zu können. Infinitivsatz oder dass-Satz Die Verkürzung des dass-Satzes ist nicht bei allen dass-Sätzen möglich. Die Möglichkeit der Verkürzung ist vom Verb abhängig. Bei folgenden Verben ist z. B. ein Infinitivsatz möglich: „sagen“ (1) [etwas von sich/über bedauern, bekennen, bereuen, sich erinnern, erklären, gestehen, leugnen sich sagen] „sagen“ (2) [etwas zu jemand sagen] befehlen, bitten, empfehlen, erlauben, ermahnen, raten „meinen“ behaupten, denken, finden, glauben, meinen, vermuten, versichern Bei folgenden Verben ist z. B. kein Infinitivsatz möglich: „sagen“ (3) [indirekte Rede] fordern, sagen, erzählen, antworten, berichten „Gefühlsausdrücke“ ärgern, ekeln, freuen, gefallen, wundern „Wahrnehmung“ bemerken, beobachten, erfahren, erkennen, entdecken, feststellen, fühlen, hören, merken, riechen, sehen, schmecken Außerdem geschehen, passieren, wissen, stimmen Einige Verben werden standardsprachlich nur mit Infinitivsatz benützt, z. B. Verben mit der Bedeutung „planen“. „planen“ planen, beabsichtigen, versuchen, vorhaben* weitere Verben aufhören * In der Umgangssprache werden diese Verben oft auch mit dass benützt. 315 Nebensätze als Ergänzung Indirekte Fragesätze Ein indirekter Fragesatz kann anstelle einer Akkusativergänzung für Personen/Sachen als Komplementsatz zu bestimmten Verben stehen. Das Verb steht im indirekten Fragesatz am Ende. Beispiel: verstehen Akkusativ = Person Ich verstehe den Lehrer nicht. verstehen + Akkusativ Akkusativ = Sache Ich verstehe die Grammatik nicht. verstehen + Akkusativ Akkusativ = Frage Ich verstehe nicht, warum sie diesen Mann geheiratet hat. verstehen + indirekte Frage Diese Verben gehören meist zum Bedeutungsfeld „fragen“. Beispiele: fragen Maria fragt, wann der Zug abfährt. überlegen Ich überlege, was ich heute Abend anziehe. verstehen Ich verstehe nicht, warum sie ihn verlassen hat. untersuchen Die Wissenschaftler untersuchen, wie sich der Affe zum Mensch entwickelt hat. Das kann auch ein Verb mit Präposition sein. Beispiele sich interessieren für Die Polizei interessiert sich dafür, woher das Geld stammt. sich erkundigen nach Der Arzt erkundigt sich danach, wie es dem Patienten geht. sich informieren über Die Schüler informieren sich darüber, welche Unterlagen sie für die Bewerbung brauchen. Höfliche Fragen und indirekter Nebensatz Direkte Fragen werden aus Gründen der Höflichkeit oft durch einen zusätzlichen Fragesatz eingeleitet. Die eigentliche Frage steht dann in einem indirekten Fragesatz. Direkte W-Frage Indirekte Frage mit einleitendem Fragesatz Wie spät ist es? Wissen Sie, wie spät es ist? Wann fährt der Zug ab? Können Sie mir sagen, wann der Zug abfährt? Bei einer Ja-Nein-Frage (Satzfrage) beginnt der indirekte Fragesatz mit ob. 316 Direkte Satzfrage Indirekte Frage Ist Peter verheiratet? Weißt du, ob Peter verheiratet ist? Hat der Zug Verspätung? Können Sie mir sagen, ob der Zug Verspätung hat? Nebensätze als Ergänzung Man kann die indirekte Frage auch mit einem Aussagesatz einleiten. Dann steht am Ende des Satzes ein Punkt. Einleitung = Fragesatz Können Sie mir sagen, wann der Zug abfährt? Fragezeichen Einleitung = Aussagesatz Ich möchte wissen, wann der Zug abfährt. Punkt Komplementsätze mit wenn Auch ein wenn-Satz kann als Komplementsatz anstelle einer Nominativ- oder Akkusativergänzung stehen. Beispiel: wenn-Satz als Nominativergänzung Nominativ = Person Meine Nachbarin gefällt mir. Nominativ = Sache Der rote Pullover gefällt mir. Nominativ = wenn-Satz Wenn du Gitarre spielst, gefällt mir. Beispiel: wenn-Satz als Akkusativergänzung Akkusativ = Person Den neuen Lehrer finde ich schlecht. Akkusativ = Sache Den Termin für die Party finde ich schlecht. Akkusativ = wenn-Satz Wenn du den Termin verschiebst, finde ich schlecht. Der wenn-Satz kann in Position 1 oder nach dem Hauptsatz stehen. Beispiel: Position des wenn-Satzes Position 1 nach dem Hauptsatz Wenn du Gitarre spielst, gefällt mir. Mir gefällt (es)*, wenn du Gitarre spielst. Wenn du den Termin verschiebst, finde ich schlecht. Ich finde (es) schlecht, wenn du den Termin verschiebst. *Es als Platzhalter in Komplementsätzen vgl. im anschließenden Kapitel. Komplementsätze mit wenn, muss man von Bedingungssätzen und Temporalsätzen mit wenn unterscheiden. Beispiel: verschiedene Arten von wenn-Sätzen Komplementsatz Wenn du Gitarre spielst, gefällt mir. realer Bedingungssatz Wenn man studieren will, braucht man das Abitur. irrealer Bedingungssatz Wenn das Wetter gut wäre, würden wir spazieren gehen. Temporalsatz Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös. 317 Nebensätze als Ergänzung Es als Platzhalter (Korrelat) bei Komplementsätzen Unter bestimmten Umständen kann bei Komplementsätzen im Hauptsatz zusätzlich es als „Platzhalter“ (Korrelat) für den Komplementsatz stehen. Das heißt, dass der Nominativ bzw. der Akkusativ sowohl durch es als auch durch den Komplementsatz ausgedrückt wird. Es kann in allen Arten von Komplementsätzen vorkommen. Das Vorkommen von es ist vom Verb des Hauptsatzes abhängig. Eine Regel dafür gibt es nicht. Das Korrelat muss mit dem Verb gelernt werden. Korrelat es in dass- Sätzen Beispiel: es als Platzhalter es und dass-Satz = Nominativ Es ist für mich wichtig, dass meine Eltern mich unterstützen. es und dass-Satz (dass) = Akkusativ Ich bedaure es, dass meine Eltern mich nicht unterstützen können. Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder in Position 3 (nach dem Verb). Wenn es in Position 1 steht, ist es obligatorisch. Wenn eine andere Ergänzung in Position 1 steht, ist es meist fakultativ. Beispiel: Position von es (Nominativ) Position 1: es = obligatorisch Es ist für mich wichtig, dass meine Eltern mich unterstützen. Position 3: es = (meist) fakultativ Für mich ist (es) wichtig, dass meine Eltern mich unterstützen. Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakultativ. Beispiel: Position von es (Akkusativ) Position im Satz = (meist) fakultativ Ich bedaure (es), dass meine Eltern mich nicht unterstützen können. Wenn der dass-Satz in Position 1 steht, fällt es immer weg. Beispiel: dass-Satz in Position 1 = kein es 318 es und dass-Satz = Nominativ Dass meine Eltern mich unterstützen, ist für mich wichtig. es und dass-Satz = Akkusativ Dass meine Eltern mich nicht unterstützen können, bedaure ich. Nebensätze als Ergänzung Korrelat es in Infinitivsätzen mit zu Beispiel: es als Platzhalter es und Infinitivsatz = Nominativ Es ist für mich wichtig, eine gute Note zu schreiben. es und Infinitivsatz = Akkusativ Ich bedaure es jetzt, nicht mehr gelernt zu haben. Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder in Position 3 (nach dem Verb). Wenn es in Position 1 steht, ist es obligatorisch. Wenn eine andere Ergänzung in Position 1 steht, ist es meist fakultativ. Beispiel: Position von es (Nominativ) Position 1 = obligatorisch Es ist für mich wichtig, eine gute Note zu schreiben. Position 3 = (meist) fakultativ Für mich ist (es) wichtig, eine gute Note zu schreiben. Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakultativ. Beispiel: Position von es (Akkusativ) Position im Satz = (meist) fakultativ Ich bedaure (es) jetzt, nicht mehr gelernt zu haben. Wenn der Komplementsatz in Position 1 steht, fällt es immer weg. Beispiel: Infinitivsatz in Position 1 = kein es es und Infinitivsatz = Nominativ Eine gute Note zu schreiben, ist für mich wichtig. es und Infinitivsatz = Akkusativ Nicht mehr gelernt zu haben, bedaure ich jetzt. Korrelat es in Indirekten Fragesätzen Beispiel: es als Platzhalter es und indirekter Fragesatz = Nominativ Es ist mir unklar, warum sie diesen Mann geheiratet hat. es und indirekter Fragesatz = Akkusativ Sie versteht es nie, warum er sie verlassen hat. Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder in Position 3 (nach dem Verb). Wenn es in Position 1 steht, ist es obligatorisch. Wenn eine andere Ergänzung in Position 1 steht, ist es meist fakultativ. Beispiel: Position von es (Nominativ) Position 1: es = obligatorisch Es ist mir unklar, warum sie diesen Mann geheiratet hat. Position 3: es = (meist) fakultativ Mir ist (es) unklar, warum sie diesen Mann geheiratet hat. 319 Nebensätze als Ergänzung Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakultativ. Beispiel: Position von es (Akkusativ) Position im Satz = (meist) fakultativ Sie versteht (es) nie, warum er sie verlassen hat. Wenn der indirekte Fragesatz in Position 1 steht, fällt es immer weg. Beispiel: indirekter Fragesatz in Position 1 = kein es es und indirekter Fragesatz = Nominativ Warum sie diesen Mann geheiratet hat, ist mir unklar. es und indirekter Fragesatz = Akkusativ Warum er sie verlassen hat, versteht sie nie. Korrelat es in Komplementsätzen mit wenn Beispiel: es als Platzhalter es und wenn-Satz = Nominativ Es gefällt mir, wenn du Gitarre spielst. es und wenn-Satz = Akkusativ Ich finde es schlecht, wenn du den Termin verschiebst. Wenn es Platzhalter für einen Nominativ ist, dann steht es in Position 1 (vor dem Verb) oder in Position 3 (nach dem Verb). Wenn es in Position 1 steht, ist es obligatorisch. Wenn eine andere Ergänzung in Position 1 steht, ist es meist fakultativ. Beispiel: Position von es (Nominativ) Position 1: es = obligatorisch Es gefällt mir, wenn du Gitarre spielst. Position 3: es = (meist) fakultativ Mir gefällt (es), wenn du Gitarre spielst. Wenn es Platzhalter für einen Akkusativ ist, dann steht es immer im Satz und ist meist fakultativ. Beispiel: Position von es (Akkusativ) Position im Satz = (meist) fakultativ Ich finde (es) schlecht, wenn du den Termin verschiebst. Wenn der wenn-Satz in Position 1 steht, fällt es immer weg. Beispiel: wenn-Satz in Position 1 = kein es 320 es und wenn-Satz = Nominativ Wenn du Gitarre spielst, gefällt mir. es und wenn-Satz = Akkusativ Wenn du den Termin verschiebst, finde ich schlecht. Liste: Fragewörter zu Verbergänzungen Liste: Fragewörter zu Verbergänzungen Zu den Ergänzungen im Satz gehören folgende Fragen: Personen und Sachen: Nominativ: Wer? (Person) Wer läuft? Peter. Was? (Sache) Was läuft? Der Motor. Wen? (Person) Wen besuchst du? Meinen Bruder. Was? (Sache) Was suchst du? Meinen Schlüssel. Akkusativ: Dativ: Wem? (Person) Wem gehört das Buch? Meinem Freund. Was? (Sache) Was hat das Parlament zugestimmt? Der Steuerreform. Wessen? (Person) Wessen gedenken wir? Der Toten. Wessen? (Sache) Wessen wird er angeklagt? Des versuchten Mordes. Präposition + wen? (Person) Auf wen wartest du? Ich warte auf meinen Professor. Präposition + was? (Sache) Wo(r)-+ Präposition Auf was wartest du?* Worauf wartest du? Ich warte auf die Pause. Präposition + wem? (Person) Mit wem gehst du ins Kino? Mit meiner Freundin. Präposition + was? (Sache) Wo(r)- + Präposition Mit was schreibst du?* Womit schreibst du? Mit dem Bleistift. Genitiv: Präposition mit Akkusativ: Präposition mit Dativ: *Gilt als umgangssprachlich. 321 Liste: Fragewörter zu Verbergänzungen Zeit Zeitpunkt Wann? Präp. + welche Wann hast du Geburtstag? In welchem Monat hast du Geburtstag? Im Mai. Wie lange arbeitest du? Drei Stunden. Zeitraum wie lange? mit Anfangs- und Endpunkt Von wann bis wann? Von wann bis wann arbeitest du? Von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr. mit Anfangspunkt Seit wann? Seit wann arbeitest du? Seit 13.00 Uhr. Bis wann? Bis wann arbeitest du? Bis 16.00 Uhr. Ab wann? Ab wann arbeitest du wieder? Ab nächster Woche. Wie oft gehst du ins Kino? Einmal pro Monat. Wo wohnst du? In Stuttgart. mit Endpunkt Häufigkeit/Frequenz Wie oft? Ort Wo? Wohin? Wohin fährst du? Nach München. Woher? Woher kommst du? Aus Berlin. Grund Warum? = Weshalb?/Weswe- Warum arbeitest du nicht? gen?/Wieso? Wegen meiner Krankheit. Art und Weise Wie? 322 Wie fährst du? Mit dem Auto. Die Negation Die Negation Die Negation eines Satzes bzw. eines Satzteils lautet nicht. Peter raucht. Seine Frau raucht nicht. Peter kommt aus Stuttgart. Seine Frau kommt nicht aus Stuttgart. Eine Ausnahme bilden Substantive mit dem unbestimmten Artikel oder ohne Artikel. Sie werden mit kein verneint. unbestimmter/ohne Artikel Negation Peter kauft einen Pullover. Ich kaufe keinen Pullover. Peter kauft Bücher. Ich kaufe keine Bücher. Peter hat Geld. Ich habe kein Geld. Die Verneinung des unbestimmten Artikels mit nicht ist nur möglich, wenn man den unbestimmten Artikel auch als das Zahlwort eins verstehen kann. Beispiel: Ich habe nicht einen Euro in der Tasche. = Ich habe keinen Euro in der Tasche. Die Position von nicht Die Position von nicht im Satz hängt von der Betonung ab. Wenn die Negation nicht betont ist, steht nicht bei Ergänzungen von Zeit oder Personen und Sachen im Akkusativ oder Dativ am Ende des Satzes. Beispiele: unbetonte Negation - Negation am Satzende Zeit Ich komme morgen nicht. Akkusativ Ich besuche meinen Bruder nicht. Dativ Ich helfe meiner Schwester nicht. Das ändert sich auch nicht, wenn mehrere Ergänzungen im Satz vorkommen. Zeit Ich komme morgen wegen eines wichtigen Termins nicht. Akkusativ Ich besuche meinen Bruder in den Ferien nicht. Dativ Ich helfe meiner Schwester am Wochenende nicht. In allen anderen Fällen von unbetonter Negation steht nicht direkt vor der Satzklammer. 323 Die Negation Beispiele: unbetonte Negation - Negation vor Satzklammer Verb + Präposition Ich warte nicht auf den Zug. sein + Adjektiv Ich bin nicht sportlich. Ort Ich fahre nicht nach Berlin. Adverb Ich singe nicht gut. Das ändert sich auch nicht, wenn mehrere Ergänzungen im Satz vorkommen. Verb + Präposition Ich warte hier mit meinen Freunden nicht auf den Zug. sein + Adjektiv Ich bin wegen meiner Gesundheitsprobleme schon immer nicht sportlich. Ort Ich fahre morgen mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht nach Berlin. Adverb Ich singe wegen meiner Erkältung nicht gut. Alle anderen Positionen von nicht sind betonte Positionen, die eine Korrektur durch sondern erfordern. Beispiel: betonte Negation Zeit Ich komme nicht morgen, sondern am Wochenende. Akkusativ Ich besuche nicht meinen Bruder, sondern meine Schwester. Dativ Ich helfe nicht meiner Schwester, sondern meinem Vater. modale Ergänzung Ich fahre nicht mit meiner Schwester, sondern mit meinem Vater. Bei längeren Sätzen muss die negierte Ergänzung dann in Richtung des Satzendes unmittelbar vor die Satzklammer verschoben werden. Beispiel: temporale Ergänzung unbetont Ich fahre morgen mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht nach Berlin. betont Ich fahre mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht morgen nach Berlin, sondern am Freitag. Beispiel: modale Ergänzung 324 unbetont Ich fahre morgen mit meiner Freundin wegen des schlechten Wetters nicht nach Berlin. betont Ich fahre morgen wegen des schlechten Wetters nicht mit meiner Freundin nach Berlin, sondern allein. Die Negation Der Unterschied zwischen nicht und nichts Nichts ist die Negation von etwas. Wenn etwas eine obligatorische Ergänzung ist - das heißt, wenn der Satz ohne etwas unvollständig ist - lautet die Negation immer nichts. Beispiel: etwas = obligatorisch etwas nichts Hast du gestern in der Stadt etwas gekauft? Nein, ich habe nichts gekauft. kaufen + Akkusativ finden + Akkusativ Wenn etwas keine obligatorische Ergänzung ist, lautet die Negation nichts oder nicht. Beispiel: etwas = nicht obligatorisch etwas nichts/nicht Hast du im Lotte (etwas) gewonnen? Nein, ich habe nichts gewonnen. Nein, ich habe nicht gewonnen. 325 Satzteilverbindung: und, oder, aber, sondern Satzteilverbindung: und, oder, aber, sondern Mit Hilfe der Verbindungswörter (Konjunktionen) und, oder, aber, sondern kann man innerhalb eines Satzteils (einer Ergänzung) zwei Wörter oder Wortgruppen verbinden. Mit und werden zwei oder mehr Wörter aneinandergereiht. Beispiele: und Nominativ Ich und mein Bruder übernehmen die Firma meines Vaters. Akkusativ Ich besuche meine Eltern und meine Großeltern. Oder drückt aus, dass es zwei alternative Möglichkeiten gibt, die sich gegenseitig ausschließen. Beispiele: oder Nominativ Ich oder mein Bruder übernehmen die Firma meines Vaters. Akkusativ Ich besuche meine Eltern oder meine Großeltern. Mit aber wird ein Gegensatz ausgedrückt. Beispiele: aber Adverb Der Lehrer ist streng, aber gerecht. Akkusativ Ich habe einen Bleistift, aber keinen Kugelschreiber. Ein Spezialfall von aber ist sondern. Sondern steht bei einem direkten Gegensatz, wenn der erste Teil des Gegensatzes negiert ist. Beispiele: sondern 326 lokale Ergänzung Er wohnt nicht in Berlin, sondern in Leipzig. Adverb Sie ist nicht dick, sondern schlank. Akkusativ Er liebt nicht Anna, sondern Maria. Teil X: Attribute 327 Attribute - Einführung Attribute Neben Ergänzungen zu Verben gibt es auch Ergänzungen zu Nomen. Ergänzungen zu Nomen heißen Attribute. Attribute beinhalten zusätzliche Informationen über ein Nomen. Attribute antworten auf die Fragen welche- bei einem definiten Nomen bzw. was für ein- bei einem indefiniten Nomen. Beispiel: Adjektivattribut definites Nomen das neue Haus Welches Haus? Das neue (Haus) indefinites Nomen ein neues Haus Was für ein Haus? Ein neues (Haus) Nach ihrer Position kann man Linksattribute und Rechtsattribute unterscheiden. Linksattribute stehen links vom Nomen (= vor dem Nomen). Rechtsattribute stehen rechts vom Nomen (= hinter dem Nomen). Adjektive und Partizipien sind Linksattribute. Beispiele: Linksattribute Adjektiv ein junger Mann Partizip I ein singender Mann Partizip II eine geöffnete Tür (Zu den Linksattributen siehe: „Partizip I als Attribut“, „Partizip II als Attribut“ und „Das Adjektiv“) Genitive, Präpositionalattribute und Appositionen sind Rechtsattribute. Beispiele: Rechtsattribute Genitiv das Haus meines Vaters Präpositionalattribut das Haus in der Königstraße Apposition Herr Müller, der Lehrer meiner Tochter Neben den einfachen Attributen gibt es auch Nebensätze als Attribute (Attributsätze). Sie stehen immer hinter dem Nomen. Beispiele: Attributsätze 328 Relativsätze Ich muss den Text, den ich geschrieben habe, noch einmal korrigieren. dass-Sätze Die Vorstellung, dass ich morgen Prüfung habe, macht mich nervös. Infinitivsätze Den Versuch, das Rauchen aufzugeben, habe ich beendet. Indirekte W-Frage Die Frage, wer der Täter ist, konnte noch nicht geklärt werden. Indirekte Satzfrage Die Frage, ob er der Täter ist, konnte noch nicht geklärt werden. Temporale Attributsätze Die Jahreszeit, wenn alle Blumen blühen, gefällt mir am besten. Genitivattribut Relativsätze sind fast immer attributiv. Dass-Sätze, Infinitivsätze und indirekte Fragen können attributiv oder als Komplementsätze (siehe im Kapitel: „Nebensätze als Ergänzung“) benutzt werden. Wenn-Sätze können attributiv oder als subordinierte temporale Nebensätze (siehe im Kapitel: „Temporale Verbindung (I): wenn“) verwendet werden. Genitivattribut Der Genitiv als Attribut bedeutet meist „Zugehörigkeit“ bzw. „Besitz“. „Besitz“ das Haus meines Vaters Das Haus gehört meinem Vater. Mein Vater ist der Besitzer des Hauses . „Zugehörigkeit“ die Teile des Motors Die Teile gehören zum Motor. Bei nominalisierten Verben verbirgt der Genitiv eine Nominativ- („Genitivus subjectivus“) bzw. eine Akkusativergänzung („Genitivus objectivus“) des Verbs. Nominalisierung mit Genitiv Verb Genitiv = Nominativergänzung des Verbs (Genitivus subjectivus) Die Ankunft des Busses Der Bus kommt an. Genitiv = Akkusativergänzung des Verbs (Genitivus objectivus) Die Reparatur des Busses Man repariert den Bus. Beim Genitivus subjectivus ist das Verb immer aktiv. Beim Genitivus objectivus ist auch Passiv möglich. Aktiv Passiv Genitivus subjectivus Die Ankunft des Busses Der Bus kommt an. (---) Genitivus objectivus Die Reparatur des Busses Man repariert den Bus. Der Bus wird repariert. In der gesprochenen Sprache wird der Genitiv heute häufig durch die Präposition von ersetzt. Der vorangestellte Genitiv wie im Englischen ist im Deutschen veraltet und findet sich nur in alter Literatur. In der gesprochenen Sprache findet man statt Genitiv oft auch die Form Dativ plus Possessivpronomen. Diese gilt als stilistisch schlecht und wird mit Herkunft aus der Unterschicht oder als Dialekt identifiziert. Genitiv gesprochenes Deutsch veraltet schlechter Stil das Haus meines Vaters das Haus von meinem Vater meines Vaters Haus meinem Vater sein Haus Der Genitiv bei Namen Personennamen Im Gegensatz zu normalen Substantiven wird bei Personennamen wie im Englischen normalerweise ein vorangestellter Genitiv mit -s gebildet, umgangssprachlich aber ebenfalls meist die Präposition von benützt. Stilistisch weniger gut ist die nachgestellte Form des Genitivs. 329 Genitivattribut vorangestellter Genitiv gesprochenes Deutsch nachgestellter Genitiv (= weniger guter Stil) Peters Haus das Haus von Peter das Haus Peters Peter Müllers Haus das Haus von Peter Müller das Haus Peter Müllers Freuds Bücher die Bücher von Freud die Bücher Freuds Außer Vornamen und Nachnamen gehören auch Titel zum Namen. Beispiele: Professor Blochs Vorlesung Präsident Obamas Rede Bundeskanzlerin Merkels Reise Städtenamen Bei Städtenamen wird ein Genitiv mit -er gebildet. Heute sind auch die Formen mit dem s-Genitiv weit verbreitet. Sie gelten aber als stilistisch weniger schön. guter Stil weniger guter Stil Genitiv mit -er Präposition Genitiv mit -s (vorangestellt) Genitiv mit -s (nachgestellt) die Berliner Museen die Museen von Berlin Berlins Museen die Museen Berlins Ländernamen Bei Ländernamen ist kein Genitiv mit -er möglich, die Genitivformen mit -s sind ebenfalls weniger elegant. Man wählt besser die Präposition von. guter Stil weniger guter Stil Genitiv mit -er Präposition Genitiv mit -s (vorangestellt) Genitiv mit -s (nachgestellt) (nicht möglich) Die Regierung von Deutschland Deutschlands Regierung die Regierung Deutschlands Zur Orthografie des Genitiv Im Gegensatz zum Englischen wird der deutsche Genitiv ohne Apostroph geschrieben. 330 Englisch: Peter’s house Deutsch: Peters Haus Präpositionalattribut und Apposition Einen Apostroph bekommt der Genitiv im Deutschen nur, wenn der Namen bereits auf -s endet. Hier sollte der Genitiv aber besser durch die Präposition von ersetzt werden. Genitiv mit Apostroph besser Klaus‘ Haus das Haus von Klaus Der Apostroph bei Namen ist ein typischer Rechtschreibfehler von Deutschen, den man im Alltag besonders bei Namen von kleinen Geschäften häufig findet. falsch: Gabi’s Friseursalon richtig: Gabis Friseursalon Präpositionalattribute Präpositionalattribute sind manchmal schwer von präpositionalen Ergänzungen des Verbs zu unterscheiden. Verbergänzung: Attribut: Das Haus meines Vaters steht in der Königstraße. Das Haus in der Königstraße gehört meinem Vater. Ich fahre nach Stuttgart. Die Fahrt nach Stuttgart dauert lange. Bei der Verbergänzung fragt man abhängig vom Verb wo bzw. wohin. Beim Attribut fragt man welche-. Beispiele: Attribut Das Haus in der Königstraße gehört meinem Vater. Welches Haus gehört meinem Vater? Verbergänzung Das Haus meines Vaters steht in Wo steht das Haus meines der Königstraße. Vaters? Das Haus in der Königstraße. In der Königstraße. Apposition Eine Apposition ist ein erklärendes Nomen, das neben das Nomen gestellt wird. Die Apposition steht immer zwischen zwei Kommas bzw. zwischen Komma und Punkt. Beispiele: Herr Müller, der Lehrer meiner Tochter, kommt aus München. Doktor Schmidt, der Leiter der Universitätsklinik, wurde pensioniert. Die Apposition steht immer im gleichen Kasus wie das Bezugsnomen. 331 Präpositionalattribut und Apposition Beispiele: Kasus der Apposition 332 Nominativ Das ist Herr Müller, der Lehrer meiner Tochter. Akkusativ Ich kenne Herrn Müller, den Lehrer meiner Tochter, schon lange. Dativ Ich habe mit Herrn Müller, dem Lehrer meiner Tochter, gesprochen. Relativsätze Relativsätze Ein Relativsatz entsteht aus der Verkürzung zweier Hauptsätze, die ein Nomen gemeinsam haben. zwei Hauptsätze ein Hauptsatz mit Relativsatz Der Mann schlägt seine Frau. Der Mann wohnt neben mir. Der Mann, der neben mir wohnt, schlägt seine Frau. Ich kenne den Mann. Der Mann schlägt seine Frau. Ich kenne den Mann, der seine Frau schlägt. Die Wiederholung des Nomens im Relativsatz entfällt, aber der Artikel bleibt als Relativpronomen erhalten. Das Genus und der Numerus des Nomens bestimmen das Genus und den Numerus des Relativpronomens. Nomen Relativpronomen = Genus/Numerus der Mann der = maskulin/Singular Ein Relativsatz steht immer zwischen zwei Kommas bzw. zwischen Komma und Punkt. Im Relativsatz steht das Verb am Ende (Nebensatzstellung). Zwei Kommas: Der Mann, der neben mir wohnt, schlägt seine Frau. Komma und Punkt: Ich kenne den Mann, der seine Frau schlägt. Relativsätze im Nominativ, Akkusativ und Dativ Das Verb des Relativsatzes bestimmt den Kasus des Relativpronomens. Das Relativpronomen im Nominativ, Akkusativ und Dativ (Singular) entspricht dem bestimmten Artikel. Nominativ Der Mann, der neben mir wohnt. Akkusativ Der Mann, den ich besuche. Dativ Der Mann, dem ich helfe. Nominativ Die Frau, die neben mir wohnt. Akkusativ Die Frau, die ich besuche. Dativ Die Frau, der ich helfe. Nominativ Das Kind, das neben mir wohnt. Akkusativ Das Kind, das ich besuche. Dativ Das Kind, dem ich helfe. Das Relativpronomen im Dativ Plural lautet denen. 333 Relativsätze Plural Nominativ Die Männer (Frauen, Kinder), die neben mir wohnen. Akkusativ Die Männer (Frauen, Kinder), die ich besuche. Dativ Die Männer (Frauen, Kinder), denen ich helfe. Nach den indefiniten Pronomen jemand und niemand als Bezugswort des Relativsatzes steht das maskuline Relativpronomen. Beispiele: jemand/niemand + maskulines Relativpronomen Nominativ Jemand, der fremd ist, fühlt sich manchmal unsicher. Akkusativ Niemand, den ich frage, weiß eine Antwort. Dativ Ich habe jemand(en) gefunden, mit dem ich in meiner Muttersprache sprechen kann. Relativsätze mit Präposition Wenn das Verb des Relativsatzes ein Verb mit Präposition ist, steht das Relativpronomen nach der Präposition. Beispiele: erzählen von + Dativ sprechen über + Akkusativ maskulin Der Mann, von dem* ich dir erzählt habe Der Mann, über den wir gesprochen haben feminin Die Frau, von der ich dir erzählt habe Die Frau, über die wir gesprochen haben neutral Das Kind, von dem ich dir erzählt habe Das Kind, über das wir gesprochen haben Plural Die Männer, von denen ich dir erzählt habe Die Männer, über die wir gesprochen haben *Beachte: Bei den Relativpronomen ist keine Kontraktion von Präposition und Relativpronomen (von dem = vom) möglich. Relativsätze im Genitiv Relativsätze im Genitiv werden oft mit possessiven Relativsätzen verwechselt. Relativsätze im Genitiv sind sehr selten, da es nur wenige Verben mit einer Genitivergänzung gibt. Das Relativpronomen im Genitiv heißt dessen bzw. deren. Beispiele: Relativpronomen im Genitiv 334 maskulin Der Mann, dessen ich mich nicht erinnere feminin Die Frau, deren ich mich nicht erinnere neutral Das Kind, dessen ich mich nicht erinnere Plural Die Männer, deren ich mich nicht erinnere Relativsätze Übersicht Relativpronomen Alle Relativpronomen lauten: maskulin neutral feminin Plural Nominativ der das die die Akkusativ den das die die Dativ dem dem der denen Genitiv dessen dessen deren deren Das Relativpronomen welche Der bestimmte Artikel als Relativpronomen kann durch welche- ersetzt werden. Allerdings ist dies in der gesprochenen Sprache nicht üblich. bestimmter Artikel als Relativpronomen welch- als Relativpronomen Das Verhalten, das das Kind von seinen Eltern lernt Das Verhalten, welches das Kind von seinen Eltern lernt Die Meinung, die von der Opposition vertreten wird Die Meinung, welche von der Opposition vertreten wird Die Endungen von welche- als Relativpronomen sind im Nominativ, Akkusativ und Dativ identisch mit den Endungen des bestimmten Artikels als Relativpronomen. Im Genitiv heißt das Relativpronomen immer dessen bzw. deren. maskulin neutral feminin Plural Nominativ welcher welches welche welche Akkusativ welchen welches welche welche Dativ welchem welchem welcher welchen Genitiv (dessen) (dessen) (deren) (deren) Possessive Relativsätze Possessive Relativsätze entstehen, wenn das gemeinsame Nomen zweier Sätze im zweiten Satz in einem Possessivpronomen oder einem possessiven Genitiv ausgedrückt ist. Beispiel: maskulines Bezugswort - der Mann Possessivpronomen Der Mann ist ins Altersheim gezogen. Seine Frau ist gestorben. Genitiv Der Mann ist ins Altersheim gezogen. Die Frau des Mannes ist gestorben. = Relativsatz Der Mann, dessen Frau gestorben ist, ist ins Altersheim gezogen. 335 Relativsätze Beispiel: feminines Bezugswort - die Frau Possessivpronomen Die Frau wohnt jetzt bei ihren Kindern. Ihr Mann ist gestorben. Genitiv Die Frau wohnt jetzt bei ihren Kindern. Der Mann der Frau ist gestorben. = Relativsatz Die Frau, deren Mann gestorben ist, wohnt jetzt bei ihren Kindern. Beispiel: neutrales Bezugswort - das Kind Possessivpronomen Das Kind lebt in einem Kinderheim. Seine Eltern sind gestorben. Genitiv Das Kind lebt in einem Kinderheim. Die Eltern des Kindes sind gestorben. = Relativsatz Das Kind, dessen Eltern gestorben sind, lebt in einem Kinderheim. Beispiel: Bezugswort im Plural - die Männer Possessivpronomen Die Männer sitzen jeden Tag im Park. Ihre Frauen sind gestorben. Genitiv Die Männer sitzen jeden Tag im Park. Die Frauen der Männer sind gestorben. = Relativsatz Die Männer, deren Frauen gestorben sind, sitzen jeden Tag im Park. Wenn das Possessivpronomen bzw. der Genitiv des zweiten Satzes nach einer Präposition steht, steht deren bzw. dessen im Relativsatz nach Präposition. Possessivpronomen Der Mann arbeitet bei Siemens. Ich habe mit seiner Frau gesprochen. Genitiv Der Mann arbeitet bei Siemens. Ich habe mit der Frau des Mannes gesprochen. = Relativsatz Der Mann, mit dessen Frau ich gesprochen habe, arbeitet bei Siemens. Possessivpronomen Der Mann arbeitet bei Siemens. Wir haben über seine Frau gesprochen. Genitiv Der Mann arbeitet bei Siemens. Wir haben über die Frau des Mannes gesprochen. = Relativsatz Der Mann, über dessen Frau wir gesprochen haben, arbeitet bei Siemens. Das Substantiv, zu dem das Relativpronomen im Genitiv gehört, hat keinen Artikel. Deshalb werden Adjektive, die zu diesem Substantiv ergänzt werden, ohne Artikel dekliniert. Beispiele: Nominativ maskulin Der Mann, dessen neuer Computer gestohlen wurde, hat die Polizei gerufen. neutral Der Mann, dessen neues Auto gestohlen wurde, hat die Polizei gerufen. feminin Der Mann, dessen neue Tasche gestohlen wurde, hat die Polizei gerufen. Lokale Relativsätze Mit den Fragewörtern wo, wohin, woher können lokale Relativsätze gebildet werden. Die Fragewörter können durch passende Präpositionen ersetzt werden. Die passende Präposition ist vom Verb des Relativsatzes abhängig. 336 Relativsätze Beispiele: lokaler Relativsatz mit Fragewort lokaler Relativsatz mit Präposition Die Stadt, woher ich komme, heißt Stuttgart. Die Stadt, aus der ich komme, heißt Stuttgart. Die Stadt, wo ich wohne, heißt Stuttgart. Die Stadt, in der ich wohne, heißt Stuttgart. Die Stadt, wohin ich fahre, heißt Stuttgart. Die Stadt, in die ich fahre, heißt Stuttgart. Bei Städte- und Ländernamen ohne Artikel ist die Variante mit Präposition nicht möglich. Beispiele: lokaler Relativsatz mit Fragewort lokaler Relativsatz mit Präposition Stuttgart, woher meine Großmutter kommt, ... (---) München, wo letztes Jahr der Kongress stattfand, ... (---) Berlin, wohin ich nächste Woche fahre, ... (---) Relativsätze mit was und woNach unbestimmten Zahlwörtern, nach nominalisierten Superlativen und nach das, kann ein Relativsatz mit was stehen. Wenn das Verb des Relativsatzes ein Verb mit Präposition ist, wird was durch wo(r)- plus Präposition ersetzt. Beispiel: unbestimmtes Zahlwort Verb ohne Präposition Alles, was ich weiß, habe ich bei meinem Studium gelernt. Verb mit Präposition Alles, woran ich mich erinnern kann, ist der Name der Stadt. Weitere unbestimmte Zahlwörter sind z. B.: vieles, etwas, nichts, einiges, manches, wenig, ... Beispiel: nominalisierte Superlative Verb ohne Präposition Das Schönste, was ich in Deutschland gesehen habe, war der Kölner Dom. Verb mit Präposition Das Interessanteste, worüber wir gesprochen haben, war das Essen. Weitere nominalisierte Superlative sind z. B.: das Beste, das Langweiligste, das Letzte, das Nächste, ... Beispiel: das Verb ohne Präposition Das, was du mir gesagt hast, war nicht richtig. Verb mit Präposition Das, worüber wir uns unterhalten haben, war interessant für mich. 337 Relativsätze Relativsätze mit wer, wen, wem, wessen Aus einem Relativsatz mit einer unbestimmten Personenangabe kann man einen verkürzten Relativsatz mit den Fragewörtern wer, wen, wem und wessen machen. Verkürzte Relativsätze stehen immer vor dem Hauptsatz. Beispiel: jemand, der / wer Relativsatz mit unbestimmter Personenangabe verkürzter Relativsatz Jemand, der oft Sport treibt, lebt gesünder. Ein Mensch, der oft Sport treibt lebt gesünder. Wer oft Sport treibt, lebt gesünder. Verkürzte Relativsätze können in jedem Kasus stehen. Eine etwas umständliche Variante dieser Sätze ist auch mit derjenige, der möglich. Beispiele: wer / derjenige Nominativ Wer oft Sport treibt, der lebt gesünder. Derjenige, der oft Sport treibt, lebt gesünder. Akkusativ Wen Sport nicht interessiert, der sollte öfter spazieren gehen. Derjenige, den Sport nicht interessiert, sollte öfter spazieren gehen. Dativ Wem Sport nicht gefällt, der sollte wenigstens öfter zu Fuß gehen. Derjenige, dem Sport nicht gefällt, sollte wenigstens öfter zu Fuß gehen. mit Präposition Für wen Joggen zu schwer ist, der sollte mit Derjenige, für den Joggen zu schwer ist, sollte mit dem Wandern Wandern beginnen. beginnen. Es gibt auch verkürzte possessive Relativsätze. Beispiele: wessen / derjenige, dessen Wessen Arbeit am besten bewertet wird, gewinnt den Preis. Derjenige, dessen Arbeit am besten bewertet wird, gewinnt den Preis. Bei Relativsätzen mit derjenige, der kann der Relativsatz auch nachgestellt werden. Beispiel: derjenige der (nachgestellt) Derjenige, der oft Sport treibt, lebt gesünder. Derjenige lebt gesünder, der oft Sport macht. Relativsätze mit wer kommen oft in Sprichwörtern und Redensarten vor. Beispiele: Sprichwörter Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Wer hat, der hat. Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert. 338 Relativsätze Die Position des Relativsatzes Der Relativsatz steht normalweise direkt hinter seinem Bezugswort. Beispiel: Mein Freund, der in Köln wohnt, kommt nächste Woche zu Besuch. Wenn ein Verb oder ein Verbteil am Satzende isoliert würde, sollte man aber besser den Relativsatz ans Satzende stellen. Beispiel: Perfekt schlecht: Ich habe meinen Freund, der in Köln wohnt, besucht. besser: Ich habe meinen Freund besucht, der in Köln wohnt. Beispiel: Modalverb schlecht: Ich möchte meinen Freund, der in Köln wohnt, besuchen. besser: Ich möchte meinen Freund besuchen, der in Köln wohnt. Beispiel: trennbare Verben schlecht: Ich hole meinen Freund, der in Köln wohnt, ab. besser: Ich hole meinen Freund ab, der in Köln wohnt. Einfache Rechtsattribute haben Vorrang vor dem Relativsatz und stehen direkt beim Nomen. Genitiv: Das Haus meines Vaters, das sehr alt ist , ... Präposition: Das Haus neben dem Bahnhof, das sehr alt ist, ... Apposition: Herr Schmidt, der Lehrer meiner Tochter, der sehr alt ist, ... Bei Genitivattributen kann manchmal unklar sein, welches das Bezugswort des Relativsatzes ist. Diese Strukturen sollte man vermeiden. schlecht: Der Vater meines Freundes, der in Köln wohnt, hat eine eigene Firma. (Wer wohnt in Köln?!) besser: Mein Freund wohnt in Köln. Sein Vater hat eine eigene Firma. bzw. Der Vater meines Freundes wohnt in Köln. Er hat eine eigene Firma. 339 Relativsätze Temporale Relativsätze Mit den Konjunktionen wenn und als können temporale Relativsätze gebildet werden. Die Konjunktionen können durch passende Präpositionen ersetzt werden. als An dem Tag, als ich geboren wurde, war es sehr kalt. An dem Tag, an dem ich geboren wurde, war es sehr kalt. wenn An Tagen, wenn die Sonne scheint, gehe ich gerne spazieren. An Tagen, an denen die Sonne scheint, gehe ich gerne spazieren. Die passende Präposition ist von der Art Temporalergänzung abhängig. Beispiel: An dem Tag, als ich geboren wurde, war es sehr kalt. An dem Tag, an dem ich geboren wurde, war es sehr kalt. In dem Monat, als ich geboren wurde, war es sehr kalt. In dem Monat, in dem ich geboren wurde, war es sehr kalt. Nicht-attributive Relativsätze Das kann sich auf einen ganzen Satz beziehen und so zwei Hauptsätze verbinden. Diese zwei Hauptsätze kann man durch einen Hauptsatz mit Relativsatz ersetzen. Das Relativpronomen lautet dann was. Beide Satzverbindungen entsprechen einem Hauptsatz mit einem dass-Satz. zwei Hauptsätze + das Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet. Das hat ihr Vater nie verstanden. ein Hauptsatz + Relativsatz Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet, was ihr Vater nie verstanden hat. ein Hauptsatz + dass-Satz Ihr Vater hat nie verstanden, dass meine Großmutter einen armen Mann geheiratet hat. Bei einem Verb mit Präposition lauten die Sätze entsprechend: zwei Hauptsätze Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet. Darüber hat sich ihr Vater geärgert. ein Hauptsatz mit Relativsatz Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet, worüber sich ihr Vater geärgert hat. ein Hauptsatz mit dass-Satz Ihr Vater hat sich darüber geärgert, dass meine Großmutter einen armen Mann geheiratet hat. Dieselbe Struktur ist bei kausalen Satzverbindungen möglich. zwei Hauptsätze + deshalb Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet. Deshalb hat sich ihr Vater geärgert. ein Hauptsatz + Relativsatz Meine Großmutter hat einen armen Mann geheiratet, weshalb sich ihr Vater geärgert hat.* ein Hauptsatz + dass-Satz Ihr Vater hat sich geärgert, weil meine Großmutter einen armen Mann geheiratet hat. *Statt weshalb kann auch weswegen stehen. 340 Weitere Attributsätze Weitere Attributsätze Neben Relativsätzen können auch Infinitivsätze, dass-Sätze, indirekte Fragesätze und Temporalsätze als Attribute verwendet werden. Diese Attributsätze stehen wie die Relativsätze zwischen zwei Kommas. Beispiele: Infinitivsätze als Attribut Die Schwierigkeit, nach dem Studium eine Arbeit zu finden, wird von vielen Studenten unterschätzt. Das Problem, einen Arbeitsplatz zu finden, wächst in der Krise. Der Wunsch, Kinder zu bekommen, ist heute weniger verbreitet als vor 50 Jahren. Die Möglichkeit, im Ausland zu studieren, haben nicht alle Studenten. Den Plan, ihn zu verlassen, hatte sie schon lange gefasst. Beispiele: dass-Sätze als Attribut Die Tatsache, dass man zur Bewerbung ein Sprachzeugnis braucht, war ihm nicht klar. Das Gefühl, dass mit ihm etwas nicht stimmt, hatte sie schon lange. Die Hoffnung, dass alles gut wird, hat er nie aufgegeben. Beispiele: Indirekte Fragesätze als Attribut Die Frage, woher das Geld stammt, konnte nicht beantwortet werden. Den Hinweis wo er das Geld versteckt hatte, bekam die Polizei von seiner Ex-Frau. Die Frage, wohin das alles führen sollte, brachte ihn fast zur Verzweiflung. Beispiele: Temporale Attributsätze Der Moment, als alles fertig war, war der schönste in seinem Leben. Für die Zeit, wenn(während) sie bei der Arbeit sind, brauchen viele Eltern eine Kinderbetreuung. Der Zeitpunkt, bis zu dem die Arbeit fertig gestellt sein muss, wird vom Professor festgelegt. 341 Fragen zu Attributen Fragewörter zu Attributen Die Frage: welche Welche- fragt nach dem Attribut eines bestimmten Substantivs. Beispiele: Welcher Pullover gefällt dir? Der rote (Pullover). Welches Haus gefällt dir? Das (Haus) mit dem Garten. Die Deklination von welche entspricht der Deklination des bestimmten Artikels. welche maskulin neutral feminin Plural Nominativ welcher welches welche welche Akkusativ welchen welches welche welche Dativ welchem welchem welcher welchen Genitiv welches welches welcher welcher Beispiele Nominativ Welcher Anzug gefällt dir? Der schwarze. Akkusativ Welchen Rock ziehst du heute an? Den gelben. Dativ Mit welchem Kuli schreibst du? Mit dem blauen. Genitiv Die Knöpfe welches Hemdes muss man annähen?* Die (Knöpfe) des weißen. *In der gesprochenen Sprache meist mit Präposition: Die Knöpfe von welchem Hemd. Die Frage: was für ein Was für ein fragt nach dem Attribut eines unbestimmten Substantivs. Beispiele: Was für ein Pullover gefällt dir? Ein roter (Pullover). Was für ein Haus gefällt dir? Ein Haus mit Garten. Eins mit Garten. Die Deklination von was für ein- entspricht der Deklination des unbestimmten Artikels. Der Plural lautet was für welche. 342 Fragen zu Attributen was für ein maskulin neutral feminin Plural Nominativ was für ein was für ein was für eine was für welche Akkusativ was für einen was für ein was für eine was für welche Dativ was für einem was für einem was für einer was für welchen Genitiv was für eines was für eines was für einer was für welcher Beispiele Nominativ Was für ein Anzug gefällt dir? Ein schwarzer. Akkusativ Was für einen Anzug ziehst du heute Abend an? Einen eleganten. Dativ Mit was für einem Stift schreibst? Mit einem blauen. Genitiv Die Frau was für eines Mannes war sie?* Eines einflussreichen. *Umgangssprachlich meist mit Präposition: Die Frau von was für einem Mann Die Frage: wessen Nach einem Genitivattribut fragt man mit wessen. Beispiel: Wessen Haus gefällt dir? Das Haus meines Großvaters. Die Frage: wie viele Wie viele fragt nach einem bestimmten oder unbestimmten Zahlwort. Wie viele benutzt man immer im Plural. Die Antwort kann Singular oder Plural sein. Beispiel: wie viele Wie viele Bücher hast du gekauft? Ich habe ein Buch gekauft. Ich habe drei Bücher gekauft. Eine Ausnahme sind nicht zählbare Nomen. Hier lautet die Frage wie viel. Beispiel: wie viel Wie viel Milch hast du gekauft? Wie viel Geld verdienst du im Monat? 343 Teil XI: Komplexe Sätze 345 Komplexe Sätze: Einführung Komplexe Sätze Ein komplexer Satz besteht aus zwei oder mehr vollständigen Sätzen, die miteinander verbunden sind. Man kann zwei Sätze einfach durch ein Komma getrennt nebeneinander stellen. Meist wird die Verbindung zweier Sätze aber durch Verbindungswörter (Konnektoren) markiert, um den Zusammenhang der Sätze deutlicher zu machen. Satzverbindung nur mit Komma Satzverbindung mit Konnektor Peter ist heute krank, er bleibt im Bett. Peter ist heute krank und (er) bleibt im Bett. Peter bleibt heute im Bett, er ist krank. Peter bleibt heute im Bett, weil er krank ist. Die Verbindungswörter bestimmen die Position des Verbs. Nach der Position des Verbs kann man zwei Hauptarten der Satzverbindung unterscheiden: die Nebensatzverbindung und die Hauptsatzverbindung. Die Nebensatzverbindung Bei der Nebensatzverbindung steht das Verb in einem Satz am Ende (=Nebensatz) und im anderen Satz in der normalen Verbposition 2 (=Hauptsatz). Beispiel: Nebensatzverbindung Hauptsatz (=Verb nicht am Ende) Nebensatz (=Verb am Ende) Peter bleibt heute im Bett, weil er krank ist. Die Nebensatzverbindung heißt auch subordinierende oder subordinierte Verbindung. Die Verbindungswörter einer Nebensatzverbindung werden als Nebensatzkonjunktionen, Subjunktionen oder subordinierende Konjunktionen bezeichnet. Bei der Nebensatzverbindung ist meist, aber nicht immer eine Umstellung des Nebensatzes vor den Hauptsatz möglich. Beispiel: Umstellung von Hauptsatz und Nebensatz Hauptsatz vor Nebensatz Nebensatz vor Hauptsatz Peter bleibt heute im Bett, weil er krank ist. Weil Peter krank ist, bleibt er heute im Bett. Peter ist heute krank, so dass er nicht zur Arbeit gehen kann. (nicht möglich) Die Hauptsatzverbindung Bei der Hauptsatzverbindung steht das Verb in beiden Sätzen nicht am Ende. Beispiel: Hauptsatzverbindung 346 Hauptsatz (=Verb nicht am Ende) Hauptsatz (=Verb nicht am Ende) Peter ist heute krank und er bleibt im Bett. Komplexe Sätze: Einführung Bei der Hauptsatzverbindung kann man zwei Untergruppen unterscheiden: Die Verbindung, bei der das Verb in einem Satz in der normalen Verbposition 2 steht und im anderen Satz - wenn man das Verbindungswort mitzählt - in der Position 3. Beispiel: Hauptsatzverbindung Hauptsatz (=Verb in Position 2) Hauptsatz (=Verb in Position 3) 1 2 3 4 1 2 3 4 Peter ist heute krank und (er) bleibt im Bett. Man spricht auch davon, dass bei dieser Art der Satzverbindung das Verbindungswort in der „Position 0“ steht, also nicht mitgezählt wird. Dann befindet sich das zweite Verb ebenfalls in der Position 2. Beispiel: Hauptsatzverbindung Hauptsatz (=Verb in Position 2) Hauptsatz (=Verb in Position 2) 1 2 3 4 0 1 2 3 Peter ist heute krank und er bleibt im Bett. Diese Art der Hauptsatzverbindung heißt koordinierende oder koordinierte (Hauptsatz)Verbindung. Die Verbindungswörter dieser Art von Hauptsatzverbindung werden als (Hauptsatz)Konjunktionen oder koordinierende Konjunktionen bezeichnet. Bei der zweiten Art der Hauptsatzverbindung stehen beide Verben in der normalen Verbposition 2. Das Verbindungswort steht in der Position 1 und wird mitgezählt. Beispiel: Hauptsatzverbindung Hauptsatz (=Verb in Position 2) Hauptsatz (=Verb in Position 2) 1 2 3 4 1 2 3 4 Peter ist heute krank, deshalb bleibt er im Bett. Diese Art der Hauptsatzverbindung nennt man adverbiale (Hauptsatz)Verbindung. Die Verbindungswörter dieser Art von Hauptsatzverbindung werden als Adverbien bezeichnet. Satzverbindung durch einen präpositionalen Ausdruck Eine Satzverbindung kann man auch durch Präpositionen ausdrücken. Dabei wird ein Teilsatz nominalisiert und als präpositionaler Ausdruck in den Satz integriert. Beispiel: Hauptsatzverbindung (1) Er kommt heute nicht, denn er ist krank. Hauptsatzverbindung (2) Er ist krank, deshalb kommt er heute nicht. Nebensatzverbindung Weil er krank ist, kommt er heute nicht. Präpositionaler Ausdruck Wegen seiner Krankheit kommt er heute nicht. Präpositionale Ausdrücke werden nie durch ein Komma vom Rest des Satzes getrennt. 347 Satzverbindung mit und Satzverbindung mit und Sätze, die ein gemeinsames Thema haben, kann man mit und verbinden. Beispiel: Peter kommt aus England. Maria kommt aus Italien. Peter kommt aus England und Maria kommt aus Italien. Abhängig von der Position des Nominativs im zweiten Satz können das Verb und/oder der Nominativ weggelassen werden. Nominativ in Position 1 Wenn der Nominativ im zweiten Satz in Position 1 steht, kann man den Nominativ und/oder das Verb weglassen, wenn sie mit dem Verb bzw. dem Nominativ des ersten Satzes identisch sind. Beispiel: identischer Nominativ Peter wohnt in Deutschland. Er studiert Medizin. Peter wohnt in Deutschland und er studiert Medizin. Peter wohnt in Deutschland und studiert Medizin. Beispiel: identisches Verb Peter kommt aus England. Maria kommt aus Italien. Peter kommt aus England und Maria kommt aus Italien. Peter kommt aus England und Maria aus Italien. Beispiel: identischer Nominativ und identisches Verb Peter fährt nach Berlin. Er fährt (auch) nach Hamburg. Peter fährt nach Berlin und er fährt nach Hamburg. Peter fährt nach Berlin und (nach) Hamburg. Das gilt auch für identische Hilfsverben z. B. beim Perfekt. Beispiel: identisches Hilfsverb Peter hat in Deutschland gewohnt. Er hat Medizin studiert. Peter hat in Deutschland gewohnt und er hat Medizin studiert. Peter hat in Deutschland gewohnt und Medizin studiert. 348 Satzverbindung mit und Nominativ nicht in Position 1 Wenn der Nominativ im zweiten Satz nicht in Position 1 steht, kann man den identischen Nominativ nicht weglassen. Wenn aber Verb und Nominativ identisch sind, kann man beides weglassen. Beispiel: nur identischer Nominativ Peter besucht einen Deutschkurs. Danach möchte er Medizin studieren. Peter besucht einen Deutschkurs und danach möchte er Medizin studieren. (weglassen nicht möglich) Beispiel: identisches Verb und identischer Nominativ Peter möchte einen Deutschkurs besuchen. Danach möchte er Medizin studieren. Peter möchte einen Deutschkurs besuchen und danach möchte er Medizin studieren. Peter möchte einen Deutschkurs besuchen und danach Medizin studieren. Varianten von und Wenn man die durch und verbundenen Aussagen besonders betonen möchte, kann man die Doppelverbindungen sowohl - als auch oder nicht nur - sondern auch verwenden. Beispiel Peter hat Medizin studiert. Er hat (auch) Psychologie studiert. Peter hat Medizin und Psychologie studiert. Peter hat sowohl Medizin als auch Psychologie studiert. Peter hat nicht nur Medizin, sondern auch Psychologie studiert. Eine doppelte Negation, die mit und verbunden ist, kann man mit weder - noch betonen. Beispiel 1: Peter hat keine Frau. Er hat (auch) keine Kinder. Peter hat keine Frau und keine Kinder. Peter hat weder eine Frau noch Kinder. Beispiel 2: Peter hat die Deutschprüfung nicht bestanden. Er hat (auch) keinen Studienplatz bekommen. Peter hat die Deutschprüfung nicht bestanden und keinen Studienplatz bekommen. Peter hat weder die Deutschprüfung bestanden noch einen Studienplatz bekommen. Weder kann auch in Position 1 stehen. Beispiel 1 und 2 Weder hat Peter eine Frau noch Kinder. Weder hat Peter die Deutschprüfung bestanden noch einen Studienplatz bekommen. 349 Satzverbindung mit oder Satzverbindung mit oder Durch oder werden meist zwei alternative Handlungsmöglichkeiten verbunden. Beispiel: Peter möchte eine Ausbildung machen. Peter möchte studieren. Peter möchte eine Ausbildung machen oder er möchte studieren. „Alternative 1“ „Alternative 2“ „Ausbildung machen“ „studieren“ Für die Satzverbindung mit oder gilt dasselbe wie für die Satzverbindung mit und: Abhängig von der Position des Nominativs im zweiten Satz können das Verb und/oder der Nominativ weggelassen werden. Nominativ in Position 1 Wenn der Nominativ im zweiten Satz in Position 1 steht, kann man den Nominativ und/oder das Verb weglassen, wenn sie mit dem Verb bzw. dem Nominativ des ersten Satzes identisch sind. Beispiel: identischer Nominativ Peter macht eine Ausbildung. / Peter studiert. Peter macht eine Ausbildung oder er studiert. Peter macht eine Ausbildung oder studiert. Beispiel: identisches Verb Peter kocht Spaghetti. / Maria kocht eine Suppe. Peter kocht Spaghetti oder Maria kocht eine Suppe. Peter kocht Spaghetti oder Maria eine Suppe. Beispiel: identisches Verb und identischer Nominativ Peter möchte studieren. / Peter möchte eine Ausbildung machen. Peter möchte studieren oder er möchte eine Ausbildung machen. Peter möchte studieren oder eine Ausbildung machen. Nominativ nicht in Position 1 Wenn der Nominativ im zweiten Satz nicht in Position 1 steht, kann man den identischen Nominativ nicht weglassen. Wenn aber Verb und Nominativ identisch sind, kann man beides weglassen. Beispiel: nur identischer Nominativ Peter macht eine Ausbildung. / Vielleicht studiert er. Peter macht eine Ausbildung oder vielleicht studiert er. (weglassen nicht möglich) 350 Satzverbindung mit oder Beispiel: identisches Verb und identischer Nominativ Peter möchte studieren. / Vielleicht möchte Peter eine Ausbildung machen Peter möchte studieren oder vielleicht möchte er eine Ausbildung machen. Peter möchte studieren oder vielleicht eine Ausbildung machen Varianten von oder Die Satzverbindung mit oder kann durch entweder im ersten Satz betont werden. Beispiel: Peter möchte nach dem Deutschkurs entweder studieren oder eine Ausbildung machen. Nach dem Deutschkurs arbeitet Peter entweder oder er fährt in Urlaub. Entweder kann auch in Position 1 stehen. Beispiel: Entweder möchte Peter nach dem Deutschkurs studieren oder eine Ausbildung machen. Entweder arbeitet Peter nach dem Deutschkurs oder er fährt in Urlaub. Beziehungsweise wird genau wie oder benutzt. In Texten wird beziehungsweise oft mit bzw. abgekürzt. Beispiel: Peter möchte nach dem Deutschkurs studieren oder er möchte eine Ausbildung machen. Peter möchte nach dem Deutschkurs studieren beziehungsweise er möchte eine Ausbildung machen. Peter möchte nach dem Deutschkurs studieren beziehungsweise eine Ausbildung machen. 351 Satzverbindung mit aber, (je)doch, sondern Satzverbindung mit aber, doch, jedoch, sondern Der Konnektor aber hat verschiedene Bedeutungen. Die wichtigsten sind die konzessive, die adversative und die restriktive Bedeutung. Die Bedeutungen sind nicht immer eindeutig zu unterscheiden. Die konzessive Bedeutung von aber Bei der konzessiven Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz die „unerwartete Folge“ einer „Handlung“ („Aktion“) beschreibt. Beispiel: Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen. Er ist nicht gekommen. „Handlung“, „Aktion“ „Unerwartete Folge“, „unerwartete Konsequenz“ „einladen“ „nicht kommen“ Aber markiert die „unerwartete Folge“. Beispiel: konzessive Satzverbindung mit aber Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, aber er ist nicht gekommen. Die adversative Bedeutung von aber Bei der adversativen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz einen „Gegensatz“ zur Aussage des ersten Satzes beschreibt. Beispiel: Maria hat die Prüfung bestanden. Ihr Freund hat die Prüfung nicht bestanden. „Aussage“ „Gegensatz“ „Prüfung bestanden“ „Prüfung nicht bestanden“ Aber markiert den „Gegensatz“. Beispiel: adversative Satzverbindung mit aber Maria hat die Prüfung bestanden, aber ihr Freund hat sie nicht bestanden. 352 Satzverbindung mit aber, (je)doch, sondern Die restriktive Bedeutung von aber Bei der restriktiven Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz eine „Einschränkung“ zur Aussage des ersten Satzes macht. Beispiel: Maria hat die Prüfung bestanden. Maria hat eine schlechte Note bekommen. „Aussage“ „Einschränkung“ „Prüfung bestanden“ „schlechte Note“ Aber markiert die „Einschränkung“. Beispiel: restriktive Satzverbindung mit aber Maria hat die Prüfung bestanden, aber sie hat eine schlechte Note bekommen. Weglassen von Satzteilen bei der Satzverbindung mit aber Wenn der Nominativ u n d das Verb des zweiten Satzes mit dem Verb bzw. dem Nominativ des ersten Satzes identisch sind, kann man sie weglassen. Beispiel: identischer Nominativ und identisches Verb Maria hat die Prüfung bestanden. Sie hat eine schlechte Note bekommen. Maria hat die Prüfung bestanden, aber eine schlechte Note bekommen. Wenn nur der Nominativ beider Sätze identisch ist, kann man nichts weglassen. Beispiel: nur identischer Nominativ Maria hat die Prüfung bestanden, aber sie muss nächste Woche noch eine andere Prüfung schreiben. Hauptsatzvariante: doch Eine Variante von aber mit gleicher Verbposition ist doch. Allerdings klingt doch gehobener und wird in der Umgangssprache selten verwendet. Beispiel: doch Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, aber er ist nicht gekommen. Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, doch er ist nicht gekommen. 353 Satzverbindung mit aber, (je)doch, sondern Hauptsatzvariante: jedoch Eine Variante von aber mit abweichender Verbposition ist jedoch. Bei jedoch steht das Verb in Position 2. Jedoch gehört ebenfalls zum gehobenen Sprachstil und wird in der Umgangssprache selten verwendet. Beispiel: jedoch Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, aber er ist nicht gekommen. Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen, jedoch ist er nicht gekommen. Eingeschränkte Hauptsatzvariante: sondern Eine eingeschränkte Variante von aber ist sondern. Sondern wird benutzt, wenn in zwei Sätzen zu einem Thema ein „direkter Gegensatz“ ausgedrückt wird. Beispiel: Peter legt sein Geld nicht auf einem Sparbuch an. Peter kauft Aktien. „Thema“ „direkter Gegensatz“ „Geld anlegen“ „Sparbuch - Aktien“ Der erste Satz muss immer eine Negation enthalten. Sondern steht immer im zweiten Satz. Eine Umstellung der Sätze ist nicht möglich. Beispiel: sondern Er legt sein Geld nicht auf einem Sparbuch an, sondern er kauft Aktien. 354 Kausale Satzverbindung Kausale Verbindung: weil, da, zumal, denn, nämlich, wegen, auf Grund Bei der kausalen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, die in einer Grund-Folge-Beziehung zueinander stehen. Beispiel: Ich bin krank. Ich gehe heute nicht zur Arbeit. „Grund“ „Folge“ „krank“ „nicht arbeiten“ Kausalsätze antworten auf die Frage warum. Varianten von warum sind wieso, weshalb und weswegen. Bei der kausalen Satzverbindung wird der „Grund“ auf folgende Weise markiert: Nebensatz: weil Ein Satz mit weil ist ein Nebensatz. Das Verb steht im weil-Satz am Ende. Der Nebensatz enthält den „Grund“, der Hauptsatz die „Folge“. Beispiel: weil (Nebensatz) Warum gehst du heute nicht zur Arbeit? Ich gehe heute nicht zur Arbeit, weil ich krank bin. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: weil (Umstellung) Ich gehe heute nicht zur Arbeit, weil ich krank bin. Weil ich krank bin, gehe ich heute nicht zur Arbeit. In der Umgangssprache wird weil häufig mit der Verbposition der Hauptsatzverbindung mit denn (Position 3) benutzt. Beispiel: weil (Wortposition Umgangssprache) Ich gehe heute nicht zur Arbeit, weil ich bin krank. 355 Kausale Satzverbindung Nebensatz (Variante): da Eine gehobene Variante von weil ist da. Da wird in der Umgangssprache normalerweise nicht benutzt. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist ebenfalls möglich. Beispiel: da (Umstellung) Da die Zahl der Studenten ständig steigt, müssen zusätzliche Studienplätze geschaffen werden. Zusätzliche Studienplätze müssen geschaffen werden, da die Zahl der Studenten ständig steigt. Nebensatz (eingeschränkte Variante): zumal Zumal ist ähnlich, aber nicht gleich wie weil. Zumal nennt einen zusätzlichen Grund. Beispiel: zumal (Nebensatz) Wegen des schlechten Wetters gehen wir nicht spazieren, zumal wir den Regenschirm vergessen haben. „Grund 1“ „Folge“ „Grund 2“ „schlechtes Wetter“ „nicht spazieren gehen“ „kein Regenschirm“ Die Umstellung von Haupt-und Nebensatz ist nicht möglich. Hauptsatz: denn Denn hat eine von den normalen Hauptsätzen abweichende Verbposition (Position 3). Beispiel: denn (Hauptsatz) Ich gehe heute nicht zur Arbeit, denn ich bin krank. Hauptsatz (Variante): nämlich Eine Variante der kausalen Hauptsatzverbindung ist nämlich. Nämlich steht immer hinter dem Verb in Position 3. Beispiel: nämlich (Hauptsatz) Ich gehe heute nicht zur Arbeit, ich bin nämlich krank. Präpositionaler Ausdruck: wegen (+ Genitiv) Anstelle einer kausalen Haupt- oder Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit wegen stehen. Wegen ist eine Präposition mit Genitiv. Der präpositionale Ausdruck mit wegen steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. 356 Kausale Satzverbindung Beispiel: wegen + Genitiv Wegen meiner Krankheit gehe ich heute nicht zur Arbeit. Ich gehe heute wegen meiner Krankheit nicht zur Arbeit. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Umgangssprachlich wird wegen auch mit Dativ verwendet. Beispiel: wegen + Genitiv/Dativ Genitiv Wegen meines Urlaubs muss ich mit dem Chef sprechen. Dativ Wegen meinem Urlaub muss ich mit dem Chef sprechen. Präpositionaler Ausdruck (Variante): auf Grund (+ Genitiv) Auf Grund ist eine gehobene Variante von wegen, die in der Umgangssprache normalerweise nicht benützt wird. Auf Grund ist ein präpositionaler Ausdruck mit Genitiv. Beispiel: auf Grund + Genitiv Auf Grund seines schlechten Verhaltens wurde der Mitarbeiter entlassen. Bedeutungsverwandtschaft der Kausalsätze Kausalsätze sind mit den Konsekutivsätzen verwandt. Die Bedeutung der Sätze entspricht sich, aber ein Kausalsatz markiert einen „Grund“, ein Konsekutivsatz eine „Folge“. Beispiel: weil/so dass Kausalsatz Weil ich krank bin, gehe ich heute nicht zur Arbeit. Konsekutivsatz Ich bin krank, so dass ich heute nicht zur Arbeit gehe. 357 Kausale Satzverbindung Auf einen Blick: Kausale Satzverbindung 358 Bedeutung „Grund“, „Ursache“ Fragen warum (wieso weshalb, weswegen) Nebensatz weil (Umstellung möglich) Nebensatz (Variante 1) da (gehoben) (Umstellung möglich) Nebensatz (Variante 2) zumal (eingeschränkte Variante) Hauptsatz denn (Verbposition 3) Hauptsatz (Variante) nämlich (Position 3) Präposition wegen (+Genitiv) (umgangssprachlich +Dativ) Präposition (Variante) auf Grund (+Genitiv) (gehoben) bedeutungsverwandt Konsekutivsätze Konsekutive Satzverbindung Konsekutive Verbindung: so dass, deshalb, infolge Bei der konsekutiven Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, die in einer Grund-Folge-Beziehung zueinander stehen. Beispiel: Die Mutter schlägt das Kind. Das Kind weint. „Grund“ „Folge“, „Konsequenz“ „schlagen“ „weinen“ Konsekutivsätze antworten auf die Frage wie. Bei der konsekutiven Satzverbindung wird die „Folge“ auf folgende Weise markiert: Nebensatz: so dass Der Nebensatz enthält die „Folge“, der Hauptsatz den „Grund“. Bei Nebensätzen mit so dass steht das Verb am Ende. Beispiel: wie - so dass (Nebensatz) Wie schlägt die Mutter das Kind? Die Mutter schlägt das Kind, so dass es weint. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist nicht möglich. Der Nebensatz mit so dass steht immer hinter dem Hauptsatz. Positionsvariante von so Wenn im Hauptsatz ein Adverb steht, wird so meistens in den Hauptsatz vorgezogen und vor dieses Adverb gestellt. Beispiel: Positionsvariante von so vor Adverb so im Nebensatz Die Mutter schlägt das Kind stark, so dass es weint. so im Hauptsatz Die Mutter schlägt das Kind so stark, dass es weint. Beachte: Im zweiten Satz ist das Adverb betont, im ersten Satz die Folge. Das gilt auch, wenn das Adverb als Adjektivattribut im Hauptsatz steht. Beispiel: Positionsvariante von so vor Adjektiv 359 Konsekutive Satzverbindung so im Nebensatz: Er war ein böses Kind, so dass die Mutter immer mit ihm schimpfen musste so im Hauptsatz: Er war ein so böses Kind, dass die Mutter immer mit ihm schimpfen musste. Manchmal kann so auch ohne Adverb im Hauptsatz stehen, weil man das Adverb leicht aus dem Kontext ergänzen kann. Beispiel: Positionsvariante von so ohne Adverb so im Nebensatz: Das Kind schrie, so dass die Nachbarn die Polizei riefen. so im Hauptsatz: Das Kind schrie so, dass die Nachbarn die Polizei riefen. =Das Kind schrie so laut, dass die Nachbarn die Polizei riefen. Variante von so: dermaßen, derart(ig) So kann man auch durch die Wörter dermaßen oder derart(ig) ersetzen. Beispiel: dermaßen, derart(ig) Das Kind schrie dermaßen laut, dass die Nachbarn die Polizei riefen. Das Kind schrie derart(ig) laut, dass die Nachbarn die Polizei riefen. Nebensatz (eingeschränkte Variante): als dass (nur bei Negation) Eine negative Folge mit so dass nicht kann man auch ohne Negation durch zu plus als dass plus Konjunktiv II ausdrücken. Beispiel: so dass nicht = zu als dass (+ Konjunktiv II) Er ist so krank, dass er nicht zur Arbeit gehen kann. Er ist zu krank, als dass er zur Arbeit gehen könnte. In der gesprochenen Sprache wird auch Indikativ benutzt. Beispiel: gesprochene Sprache (Indikativ) Er ist zu krank, als dass er zur Arbeit gehen kann. Bei identischem Nominativ ist ein Satz mit um zu möglich. Diese darf man nicht mit einem Finalsatz (siehe im Kapitel: „Finale Verbindung“) verwechseln. Beispiel: zu .. um zu Er ist zu krank, um zur Arbeit gehen zu können. 360 Konsekutive Satzverbindung Hauptsatz: deshalb Der Nebensatz mit so dass entspricht einem Hauptsatz mit deshalb. Im Hauptsatz mit deshalb steht das Verb in Position 2. Beispiel: deshalb (Hauptsatz) Die Mutter schlägt das Kind, deshalb weint es. Hauptsatz (Varianten): deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen Varianten von deshalb sind deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen. Außer deswegen gehören diese Varianten zum gehobenen Sprachstil und werden in der gesprochenen Sprache weniger benutzt. Beispiele: deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen (Hauptsatz) Die Mutter schlägt das Kind, deswegen weint es. Die Mutter schlägt das Kind, daher weint es. Die Mutter schlägt das Kind, darum weint es. Die Mutter schlägt das Kind, aus diesem Grund weint es. Die Mutter schlägt das Kind, infolgedessen weint es. Präpositionaler Ausdruck: infolge (+Genitiv) Anstelle einer konsekutiven Haupt- oder Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit infolge stehen. Infolge ist eine Präposition mit Genitiv. Der präpositionale Ausdruck mit infolge steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: infolge + Genitiv Infolge der Schläge der Mutter weint das Kind. Das Kind weint infolge der Schläge der Mutter. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Hinweis: Infolge markiert den „Grund“ und nicht die „Folge“. Es entspricht dem kausalen wegen. Es ist eine gehobene Variante von wegen. Auf Grund der Wortbildung aus dem Nomen die Folge wird es aber meist bei der konsekutiven Satzverbindung behandelt. Beispiel: infolge/wegen Infolge der Schläge der Mutter weint das Kind. Wegen der Schläge der Mutter weint das Kind. 361 Konsekutive Satzverbindung Bedeutungsverwandtschaft der Konsekutivsätze Konsekutivsätze sind mit den Kausalsätzen verwandt. Konsekutivsätze markieren aber die „Folge“, Kausalsätze den „Grund“. Beispiel: Konsekutivsatz/Kausalsatz Konsekutivsatz Ich bin krank, so dass ich heute nicht zur Arbeit gehe. Kausalsatz Weil ich krank bin, gehe ich heute nicht zur Arbeit. Auf einen Blick: Konsekutive Satzverbindung Bedeutung „Folge“, „Konsequenz“ Fragen wie? Nebensatz so (derartig) dass (keine Umstellung möglich) Nebensatz (Variante) zu + als dass + Konjunktiv II (nur bei Negation) Hauptsatz deshalb Hauptsatz (Varianten) deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen Präposition infolge (+Genitiv) Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt 362 Kausalsätze Finale Satzverbindung Finale Verbindung: damit, um zu, dazu, zu Bei der finalen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz das gewünschte „Ziel“ („Zweck“, „Absicht“) einer „Handlung“ („Aktion“) beschreibt. Beispiel: Ich lerne jeden Tag. Ich möchte meine Deutschprüfung bestehen. „Handlung“ („Aktion“) „Ziel“ („Zweck“, „Absicht“) „lernen“ „Deutschprüfung bestehen“ Finalsätze antworten auf die Frage wozu bzw. warum (wieso, weshalb, weswegen). Bei der finalen Satzverbindung wird das „Ziel“ (der „Zweck“, die „Absicht“) auf folgende Weise markiert: Nebensatz: damit, um zu Der Nebensatz enthält das „Ziel“, der Hauptsatz die „Handlung“, die zur Erreichung des Ziels unternommen wird. Bei Nebensätzen mit damit steht das Verb am Ende. Beispiel: wozu - damit Wozu lernst du jeden Tag? Ich lerne jeden Tag, damit ich meine Deutschprüfung bestehe. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: damit (Umstellung) Ich lerne jeden Tag, damit ich meine Deutschprüfung bestehe. Damit ich meine Deutschprüfung bestehe, lerne ich jeden Tag. Wenn im damit-Satz ein identischer Nominativ steht, kann dieser wegfallen. Allerdings muss der damitSatz in einen Infinitivsatz mit um zu umgewandelt werden. Beispiel: damit/um zu Ich lerne jeden Tag, damit ich meine Deutschprüfung bestehe. Ich lerne jeden Tag, um meine Deutschprüfung zu bestehen. Auch bei um zu ist die Umstellung von Haupt- und Nebensatz möglich. 363 Finale Satzverbindung Beispiel: um zu (Umstellung) Ich lerne jeden Tag, um meine Deutschprüfung zu bestehen. Um meine Deutschprüfung zu bestehen, lerne ich jeden Tag. Hauptsatz: dazu, dafür Der Nebensatz mit um zu entspricht einem Hauptsatz mit dazu bzw. dafür. Im ersten Hauptsatz muss das Ziel durch das Modalverb wollen (möchten) ausgedrückt werden. Im Hauptsatz mit dazu bzw. dafür steht das Verb in Position 2. Beispiel: dazu (dafür) Ich möchte meine Deutschprüfung bestehen, dazu (dafür) lerne ich jeden Tag. Präpositionaler Ausdruck: zu Anstelle einer finalen Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit zu stehen. Zu ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: zu + Dativ Zum Bestehen der Deutschprüfung lerne ich jeden Tag. Ich lerne jeden Tag zum Bestehen der Deutschprüfung. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Bedeutungsverwandtschaft der Finalsätze Finale Sätze entsprechen Kausalsätzen mit den Modalverben wollen (möchten) bzw. sollen. Beispiel: damit - weil + wollen (möchten) Ich lerne jeden Tag, damit ich meine Deutschprüfung bestehe. Ich lerne jeden Tag, weil ich meine Deutschprüfung bestehen will (möchte). 364 Finale Satzverbindung Auf einen Blick: Finale Satzverbindung Bedeutung „Zweck“, „Ziel“, „Absicht“ Fragen wozu, warum (wieso weshalb, weswegen). Nebensatz damit/um zu (Umstellung möglich) Nebensatz (Variante) Hauptsatz dazu (dafür) Hauptsatz (Variante) Präposition zu (+Dativ) Präposition (Variante) bedeutungsverwandt Kausalsätze 365 Konzessive Satzverbindung Konzessive Verbindung: obwohl, aber, trotzdem, trotz Bei der konzessiven Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz die „unerwartete Folge“ einer „Handlung“ („Aktion“) beschreibt. Beispiel: Ich habe ihn zu meiner Party eingeladen. Er ist nicht gekommen. „Handlung“, „Aktion“ „Unerwartete Folge“, „unerwartete Konsequenz“ „einladen“ „nicht kommen“ Bei der konzessiven Satzverbindung wird die „unerwartete Folge“ auf folgende Weise markiert: Nebensatz: obwohl Der Hauptsatz enthält eine „unerwartete Folge“, der im Nebensatz mit obwohl beschriebenen Aussage. Bei einem Nebensatz mit obwohl steht das Verb am Ende. Beispiel: obwohl (Nebensatz) Er ist nicht zu meiner Party gekommen, obwohl ich ihn eingeladen habe. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: obwohl (Umstellung) Er ist nicht zu meiner Party gekommen, obwohl ich ihn eingeladen habe. Obwohl ich ihn eingeladen habe, ist er nicht zu meiner Party gekommen. Nebensatz (Varianten): obgleich, obschon Eine gehobene Variante von obwohl ist obgleich. Obgleich wird in der Umgangssprache normalerweise nicht benutzt. Obschon ist veraltet. Beispiel: obgleich, obschon (Nebensatz) Obgleich ich ihn eingeladen habe, ist er nicht zu meiner Party gekommen. Obschon ich ihn eingeladen habe, ist er nicht zu meiner Party gekommen. Bei beiden Varianten ist ebenfalls die Umstellung von Haupt- und Nebensatz möglich. 366 Konzessive Satzverbindung Beispiel: obgleich, obschon (Umstellung) Er ist nicht zu meiner Party gekommen, obgleich ich ihn eingeladen habe. Er ist nicht zu meiner Party gekommen, obschon ich ihn eingeladen habe. Nebensatz (eingeschränkte Variante): wie auch immer Sätze mit wie auch (immer) entsprechen Sätzen mit obwohl. Allerdings ist wie auch (immer) nur möglich, wenn man im obwohl-Satz eine besondere Anstrengung betonen kann. Beispiel 1: obwohl obwohl Obwohl ich kein Geld habe, kaufe ich ein Auto. wie auch immer (nicht möglich) Beispiel 2: obwohl/wie auch immer obwohl Obwohl ich viel arbeite, verdiene ich einfach zu wenig Geld. wie auch immer Ich verdiene einfach zu wenig Geld, wie viel ich auch immer arbeite. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: Ich verdiene einfach zu wenig Geld, wie viel ich auch immer arbeite. Wie viel ich auch immer arbeite, ich verdiene einfach zu wenig Geld. Hauptsatz: (aber) trotzdem Der Nebensatzverbindung mit obwohl, entspricht die Hauptsatzverbindung mit trotzdem. Im Hauptsatz ist die „unerwartete Folge“ mit trotzdem markiert. Beispiel: trotzdem (Hauptsatz) Ich habe ihn eingeladen, trotzdem ist er nicht zu meiner Party gekommen. Trotzdem kann durch aber noch betont werden. Beispiel: aber trotzdem (Hauptsatz) Ich habe ihn eingeladen, aber trotzdem ist er nicht zu meiner Party gekommen. Man kann trotzdem auch weglassen, dann erhält man einen konzessiven Satz mit aber. Beispiel: aber (Hauptsatz) Ich habe ihn eingeladen, aber er ist nicht gekommen. 367 Konzessive Satzverbindung Präpositionaler Ausdruck: trotz (+Genitiv) Anstelle einer konzessiven Haupt- oder Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit trotz stehen. Trotz ist eine Präposition mit Genitiv. Der präpositionale Ausdruck mit trotz steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: trotz + Genitiv Trotz meiner Einladung ist er nicht gekommen. Er ist trotz meiner Einladung nicht gekommen. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Umgangssprachlich wird trotz auch mit Dativ verwendet. Beispiel: trotz + Genitiv/Dativ Genitiv Trotz meines Unfalls fahre ich immer noch Ski. Dativ Trotz meinem Unfall fahre ich immer noch Ski. Auf einen Blick: Konzessive Satzverbindung Bedeutung „Unerwartete Folge“, „unerwartete Konsequenz“ Fragen Nebensatz obwohl (Umstellung möglich) Nebensatz (Variante) wie auch immer (eingeschränkte Variante) (Umstellung möglich) Hauptsatz trotzdem, aber trotzdem, aber Hauptsatz (Variante) Präposition Präposition (Variante) bedeutungsverwandt 368 trotz (+Genitiv) (umgangssprachlich +Dativ) Adversative Satzverbindung Adversative Verbindung: während, aber, demgegenüber Bei der adversativen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen der zweite Satz einen „Gegensatz“ zur Aussage des ersten Satzes beschreibt. Beispiel: Maria hat die Prüfung bestanden. Ihr Freund hat die Prüfung nicht bestanden. „Aussage“ „Gegensatz“ „Prüfung bestanden“ „Prüfung nicht bestanden“ Bei der adversativen Satzverbindung wird der „Gegensatz“ auf folgende Weise markiert: Nebensatz: während Der Nebensatz enthält einen „Gegensatz“ zur im Hauptsatz beschriebenen Aussage. Der Nebensatz wird mit während markiert. Bei einem Nebensatz mit während steht das Verb am Ende. Beispiel: während (Nebensatz) Maria hat die Prüfung bestanden, während ihr Freund die Prüfung nicht bestanden hat. (Maria hat die Prüfung bestanden, während ihr Freund sie nicht bestanden hat.) Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich Beispiel: während ( Umstellung) Maria hat die Prüfung bestanden, während ihr Freund sie nicht bestanden hat. Während ihr Freund die Prüfung nicht bestanden hat, hat Maria sie bestanden. Hauptsatz: demgegenüber Der Nebensatzverbindung mit adversativem während, entspricht die Hauptsatzverbindung mit demgegenüber. Im Hauptsatz ist der „Gegensatz“ mit demgegenüber markiert. Beispiel: demgegenüber (Hauptsatz) Maria hat die Prüfung bestanden, demgegenüber hat ihr Freund sie nicht bestanden. Hauptsatz (Variante): aber Der Hauptsatz mit demgegenüber entspricht einem Hauptsatz mit aber. Aber hat eine von den normalen Hauptsätzen abweichende Verbposition (Position 3). 369 Adversative Satzverbindung Beispiel: demgegenüber - aber Maria hat die Prüfung bestanden, demgegenüber hat ihr Freund sie nicht bestanden. Maria hat die Prüfung bestanden, aber ihr Freund hat sie nicht bestanden. Präpositionaler Ausdruck: im Gegensatz zu (+Dativ) Anstelle einer adversativen Haupt- oder Nebensatzverbindung kann der präpositionale Ausdruck im Gegensatz zu stehen. Im Gegensatz zu ist ein präpositionaler Ausdruck mit Dativ. Wenn zwischen Aussage 1 und Aussage 2 ein direkter Gegensatz besteht, steht im Gegensatz zu ohne Relativsatz, bei einem indirekten Gegensatz mit Relativsatz. Beispiel: direkter Gegensatz Aussage 1 Aussage 2 „Prüfung bestanden“ „Prüfung nicht bestanden“ Beispiel: im Gegensatz zu (ohne Relativsatz) Sie hat die Prüfung bestanden, während er sie nicht bestanden hat. Im Gegensatz zu ihm hat sie die Prüfung bestanden. Beispiel: indirekter Gegensatz Aussage 1 Aussage 2 „Prüfung bestanden“ „Prüfung erst noch schreiben“ Beispiel: im Gegensatz zu (mit Relativsatz) Während Anna die Prüfung schon bestanden hat, muss Martin sie erst noch schreiben. Im Gegensatz zu Anna, die die Prüfung schon bestanden hat, muss Martin sie erst noch schreiben. Bedeutungsverwandtschaft der Adversativsätze Die Unterscheidung von temporalen und adversativen Sätzen mit während ist nicht immer möglich. Beispiele: während - temporal/adversativ temporal Während die Sonne schien, lagen wir am Strand. adversativ Während es am Sonntag regnete, schien am Montag die Sonne. temporal/adversativ* Während er arbeitete, schlief seine Frau. *Dieser Satz ist zweideutig. Es ist unklar, ob der Sprecher die Gleichzeitigkeit der Aktion ausdrücken möchte oder den Gegensatz. Grammatisch zweideutige Sätze werden normalerweise durch den Kontext oder die Sprechweise (Betonung) eindeutig. Beispiel: Kontext von während 370 Adversative Satzverbindung temporaler Kontext Sie waren ein sehr fleißiges Paar. Während er arbeitete, schlief seine Frau. Und während er schlief, arbeitete seine Frau. adversativer Kontext Sie haben einfach nicht zusammengepasst. Während er die ganze Zeit arbeitete, lag sie nur auf dem Sofa. Sie war sehr faul. Auf einen Blick: Adversative Satzverbindung Bedeutung „Gegensatz“ Fragen Nebensatz während (Umstellung möglich) Nebensatz (Variante) Hauptsatz demgegenüber Hauptsatz (Variante) aber (Verbposition 3) Präposition im Gegensatz zu (+Dativ) Präposition (Variante) bedeutungsverwandt Temporalsätze mit während 371 Konditionale Satzverbindung Konditionale Verbindung (I): wenn, falls, sofern, bei Bei der konditionalen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, bei denen ein Satz eine „Bedingung“ beschreibt, unter der eine „Folge“ eintreten kann. Beispiel: Das Wetter ist gut. Wir machen einen Spaziergang. „Bedingung“ „Folge“ „Wetter gut“ „Spaziergang“ Konditionalsätze antworten auf die Frage wann bzw. unter welcher Bedingung. Bei der konditionalen Satzverbindung wird die „Bedingung“ auf folgende Weise markiert: Nebensatz: wenn Der Nebensatz enthält die „Bedingung“, der Hauptsatz die „Folge“. Bei einem Nebensatz mit wenn steht das Verb am Ende. Beispiel: wann - wenn Wann machen wir einen Spaziergang? Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: wenn (Umstellung) Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang. Wir machen einen Spaziergang, wenn das Wetter gut ist. Reale und irreale Bedingungssätze mit wenn Bedingungssätze mit wenn können mit Indikativ (reale Bedingungssätze) oder mit Konjunktiv II (Irreale Bedingungssätze) gebildet werden. Bedingungssätze mit wenn, die sich auf die Gegenwart oder die Vergangenheit beziehen, sind normalerweise irreal. Sie werden mit Konjunktiv II benützt. 372 Konditionale Satzverbindung Beispiel: irreale Bedingungssätze (Gegenwart und Vergangenheit) Gegenwart Wenn das Wetter heute gut wäre, würde ich einen Spaziergang machen. Vergangenheit Wenn das Wetter gut gewesen wäre, hätte ich einen Spaziergang gemacht. Bedingungssätze, die sich auf die Zukunft beziehen, können real oder irreal sein. Sie werden mit Indikativ oder Konjunktiv benützt. Die Wahl von Indikativ oder Konjunktiv ist davon abhängig, welche Chance der Sprecher für die Realisierung der „Bedingung“ sieht. Beispiel: reale und irreale Bedingungssätze (Zukunft) Zukunft (real) Wenn das Wetter morgen gut ist, gehe ich ins Schwimmbad. (Ich vermute, dass es gut ist.) Zukunft (irreal) Wenn das Wetter morgen gut wäre, würde ich ins Schwimmbad gehen. (Ich vermute, dass es nicht gut ist.) Beachte: Dies ist eine sprachliche Ausdrucksmöglichkeit, die auch von vielen Muttersprachlern kaum noch wahrgenommen wird. Allgemein gültige Bedingungen werden immer mit Indikativ ausgedrückt. Beispiel: allgemeingültige Bedingung = Indikativ Wenn das Wetter gut ist, gehen die Leute gern ins Schwimmbad. Wenn man studieren will, braucht man das Abitur. Nebensatz (Varianten): falls, sofern Varianten von wenn sind falls und sofern. Sofern gehört zum gehobenen Sprachgebrauch. Bei beiden Varianten ist die Umstellung von Haupt- und Nebensatz möglich. Beispiel: falls (Umstellung) Falls das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang. Wir machen einen Spaziergang, falls das Wetter gut ist. Beispiel: sofern (Umstellung) Sofern das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang. Wir machen einen Spaziergang, sofern das Wetter gut ist. 373 Konditionale Satzverbindung Variante: Verb in Position 1 Eine ungewöhnliche Variante eines Bedingungssatzes mit wenn entsteht durch das Weglassen von wenn und dem Wechsel des Verbs in die Position 1 des Satzes. In der gesprochenen Sprache wird diese Variante selten benutzt. Beispiel: realer Bedingungssatz wenn/Verb in Position 1 wenn Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang. Verb in Position 1 Ist das Wetter gut, machen wir einen Spaziergang. Beispiel: irrealer Bedingungssatz wenn/Verb in Position 1 wenn Wenn ich Geld hätte, würde ich mir ein neues Auto kaufen. Verb in Position 1 Hätte ich Geld, würde ich mir ein neues Auto kaufen. Bei einigen Verben wird das Partizip II bzw. das Partizip II plus dass in Position 1 als verkürzter Konditionalsatz benützt. Verkürzter Konditionalsatz vollständiger Konditionalsatz Angenommen ich bestehe die Prüfung nicht, dann gehe ich zurück Wenn ich annehme, ich bestehe die Prüfung nicht, dann gehe ich in mein Heimatland. zurück in mein Heimatland. Angenommen, dass ich die Prüfung nicht bestehe, gehe ich zurück in mein Heimatland. Wenn ich annehme, dass ich die Prüfung nicht bestehe, dann gehe ich zurück in mein Heimatland. Ebenso: vorausgesetzt (dass), abgesehen davon dass, Präpositionaler Ausdruck: bei Anstelle einer konditionalen Nebensatzverbindung kann ein präpositionaler Ausdruck mit bei stehen. Bei ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck mit bei steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: bei + Dativ Bei gutem Wetter machen wir einen Spaziergang. Wir machen bei gutem Wetter einen Spaziergang. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. 374 Konditionale Satzverbindung Konditionale Verbindung (II): selbst wenn, ausser wenn, es sei denn, je nachdem, sonst Bei der konditionalen Satzverbindung existieren einige eingeschränkte Varianten. Nebensatz (eingeschränkte Variante): selbst wenn, auch wenn Sätze mit selbst wenn bzw. auch wenn plus Konjunktiv II betonen eine nicht ausreichende Bedingung aus. Das heißt die Folge tritt nicht ein, auch wenn die Bedingung erfüllt ist. Deshalb ist der Hauptsatz immer negativ. Beispiel 1: selbst wenn, auch wenn (+ Konjunktiv II) Selbst wenn das Wetter gut wäre, würden wir keinen Spaziergang machen Auch wenn das Wetter gut wäre, würden wir keinen Spaziergang machen. Beispiel 2: selbst wenn, auch wenn Selbst wenn du mehr verdienen würdest, könntest du kein Haus kaufen. Auch wenn du mehr verdienen würdest, könntest du kein Haus kaufen. Sätze mit selbst wenn bzw. auch wenn werden auch häufig mit Indikativ benützt. Beispiel 1: selbst wenn, auch wenn - Konjunktiv II/Indikativ Konjunktiv Selbst wenn das Wetter gut wäre, würden wir keinen Spaziergang machen. Indikativ Selbst wenn das Wetter gut ist, machen wir keinen Spaziergang. Nebensatz/Hauptsatz (eingeschränkte Varianten): außer wenn/es sei denn Einen Wenn-Satz kann man durch einen Satz mit außer wenn oder es sei denn ersetzen, der die Negation des wenn-Satzes ausdrückt. Es sei denn leitet einen Hauptsatz mit abweichender Verbposition (Position 3) ein, außer wenn einen Nebensatz mit Endposition des Verbs. Beispiel 1: wenn-Satz mit Negation = außer wenn/es sei denn ohne Negation wenn-Satz (negativ): Wir gehen spazieren, wenn es nicht den ganzen Tag regnet. außer wenn (positiv) Wir gehen spazieren, außer wenn es den ganzen Tag regnet. es sei denn (positiv) Wir gehen spazieren, es sei denn es regnet den ganzen Tag. Beispiel 2: wenn-Satz ohne Negation = außer wenn/es sei denn mit Negation wenn-Satz (positiv): Im August fahre ich nach Italien, wenn ich genug Geld habe. außer wenn (negativ) Im August fahre ich nach Italien, außer wenn ich nicht genug Geld habe. 375 Konditionale Satzverbindung es sei denn (negativ) Im August fahre ich nach Italien, es sei denn ich habe nicht genug Geld. Statt des Indikativs kann man im Satz mit es sei denn auch den Konjunktiv II benützen. Beispiel: es sei denn + Indikativ/Konjunktiv II Indikativ: Morgen gehen wir spazieren, es sei denn es regnet. Konjunktiv II Morgen gehen wir spazieren, es sei denn es regnete. Konjunktiv II (würde) Morgen gehen wir spazieren, es sei denn es würde regnen. Statt es sei denn wird auch es sei denn dass benützt. Dann steht das Verb am Ende. Beispiel: es sei denn dass es sei denn: Morgen gehen wir spazieren, es sei denn es regnet den ganzen Tag . es sei denn dass Morgen gehen wir spazieren, es sei denn dass es den ganzen Tag regnet. Nebensatz (eingeschränkte Variante): je nachdem Zwei alternative Bedingungen und die passenden Handlungsalternative kann man mit zwei wenn-Sätzen ausdrücken. „alternative Bedingungen“ „Handlungsalternativen“ „Wetter gut – Wetter schlecht“ „spazieren gehen - zu Hause bleiben“ Beispiel: zwei wenn-Sätze Wenn das Wetter gut ist, gehen wir spazieren. Wenn das Wetter schlecht ist, bleiben wir zu Hause. Alternative Bedingungen kann man einfacher durch eine Satzverbindung mit je nachdem ausdrücken. Im Nebensatz mit je nachdem wird eine doppelte (positive und negative) Bedingung in Form einer indirekten Frage genannt, im Hauptsatz die passenden Handlungsalternativen. Beispiel: je nachdem Je nachdem ob das Wetter gut oder schlecht ist, gehen wir spazieren oder bleiben zu Hause. Je nachdem wird immer mit einer indirekten Frage kombiniert. Es sind indirekte W-Fragen und Satzfragen möglich. Wie bei allen indirekten Fragen steht das Verb am Ende, Beispiel: je nachdem + Satzfrage/W-Frage Je nachdem ob das Wetter gut oder schlecht ist, gehen wir spazieren oder bleiben zu Hause. Je nachdem wie das Wetter ist, gehen wir spazieren oder bleiben zu Hause. 376 Konditionale Satzverbindung Oft werden Bedingung und Handlungsalternativen verkürzt, da die Handlungsalternativen klar sind. Beispiel: je nachdem (verkürzt) Je nachdem ob das Wetter gut ist, gehen wir spazieren. Je nachdem wie das Wetter ist, gehen wir spazieren. Hauptsatz (eingeschränkte Variante): sonst Ein Nebensatzverbindung mit einem negativen Wenn-Satz kann durch einen positiven Hauptsatz mit dem Modalverb müssen und einen zweiten Hauptsatz mit dem Verbindungswort sonst ersetzt werden. Beispiel 1: wenn/sonst Wenn das Wetter nicht gut ist, gehen wir nicht spazieren. Das Wetter muss gut sein, sonst gehen wir nicht spazieren. Beispiel 2: Wenn er die Deutschprüfung nicht besteht, kann er nicht studieren. Er muss die Deutschprüfung bestehen, sonst kann er nicht studieren. Eine Variante von sonst ist ander(e)nfalls. Beispiel: ander(e)nfalls Er muss die Deutschprüfung bestehen, sonst kann er in Deutschland nicht studieren. Er muss die Deutschprüfung bestehen, ander(e)nfalls kann er in Deutschland nicht studieren. Bedeutungsverwandtschaft der Konditionalsätze Konditionalsätze beschreiben ähnlich wie die Kausalsätze eine Grund-Folge-Beziehung zwischen Hauptund Nebensatz. Allerdings könnte man sagen, dass im wenn-Satz ein „noch nicht vorhandener“ Grund ausgedrückt wird. Dieser „noch nicht vorhandene“ Grund wird normalerweise als „Bedingung“ bezeichnet. Auf Deutsch gibt es auch das Wort „Grundbedingung“, das die Verwandtschaft von Grund und Bedingung zeigt. Beispiel: kausal Weil das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang. „Grund“ „Folge“ Weil das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang. 377 Konditionale Satzverbindung Beispiel: konditional Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang. „noch nicht vorhandener Grund“ = „Bedingung“ „Folge“ Wenn das Wetter gut ist, machen wir einen Spaziergang. Auf einen Blick: Konditionale Satzverbindung Bedeutung „Bedingung“ Fragen wann, unter welcher Bedingung Nebensatz wenn (Umstellung möglich) Nebensatz (Variante) falls, sofern (gehoben), (Umstellung möglich) Nebensatz (eingeschränkte Variante 1) selbst wenn Nebensatz (eingeschränkte Variante 2) außer wenn, es sei denn dass Nebensatz (eingeschränkte Variante ) je nachdem Variante Verb in Position 1 Hauptsatz (eingeschränkte Variante 1) es sei denn Hauptsatz (eingeschränkte Variante 2) sonst Präposition bei (+Dativ) Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt 378 Kausalsätze Vergleichssätze mit je desto Vergleichssätze mit je desto (umso) Mit Konditional- und Kausalsätzen verwandt sind Vergleichssätze mit je desto. Mehrere Konditionalsätze, die ein proportionales Verhältnis beschreiben, kann man einfacher durch eine Satzverbindung mit je desto plus Komparativ ausdrücken. Beispiel: mehrere Konditionalsätze je desto Wenn ich viel esse, werde ich dick. Wenn ich noch mehr esse, werde ich noch dicker. Je mehr ich esse, desto dicker werde ich. Wenn ich noch mehr esse, werde ich noch dicker Wenn der Satz mit je desto in der Vergangenheit steht, entspricht er einem kausalen Satz mit weil. Beispiel: je desto (Vergangenheit) - Kausalsatz je desto Kausalsatz Je mehr ich gegessen habe, desto dicker bin ich geworden. Weil ich immer mehr gegessen habe, bin ich immer dicker geworden. Der Nebensatz mit je steht immer vor dem Hauptsatz mit desto. Im Nebensatz mit je steht das Verb am Ende. Im Hauptsatz bildet desto zusammen mit dem Komparativ die Position 1. Danach folgt das Verb in Position 2. Beispiel: je desto - Verbposition Nebensatz = Verb am Ende Hauptsatz = Verb in Position 2 Je mehr ich esse, desto dicker werde ich. Statt mit desto, kann der Hauptsatz auch mit umso eingeleitet werden. Beispiel: je umso Je mehr ich arbeite, umso mehr Geld verdiene ich. Der Komparativ kann auch als Adjektiv bei einem Nomen stehen. Beachte: Mehr oder weniger brauchen keine Adjektivendung. Beispiele: Komparativ als Adjektiv (ohne Endung) Je mehr ich arbeite, desto mehr Geld verdiene ich. Je mehr Geld ich verdiene, desto schneller kann ich mir ein Haus kaufen. Je mehr Geld ich verdiene, desto mehr Sachen kann ich kaufen. Alle anderen Adjektive brauchen eine Adjektivendung. 379 Vergleichssätze mit je desto Beispiele: Komparativ als Adjektiv (mit Endung) Je breitere Straßen man baut, desto mehr Verkehr entsteht. Je höhere Steuern die Bürger bezahlen müssen, desto weniger Geld haben sie für den privaten Konsum. Das Nomen steht meist im Plural oder ist ein nicht zählbares Nomen. Ein zählbares Nomen, das im Singular steht, braucht den unbestimmten Artikel. Der unbestimmte Artikel wird vor je bzw. desto gestellt. Diese Konstruktionen sind aber stilistisch wenig elegant. Meist werden sie durch adverbiale Konstruktionen umgangen. Beispiele: unelegant Ein je höheres Bruttosozialprodukt ein Land produziert, einen desto höheren Lebensstandard haben die Menschen. besser Je höher das Bruttosozialprodukt ist, desto höher ist der Lebensstandard der Menschen. In der gesprochenen Sprache, werden Sätze mit je desto häufig verkürzt. Beispiele: 380 Wann soll ich dir das Buch zurückgeben? Je früher, desto besser. Wie viel Geld brauchst du? Je mehr, desto besser. Die temporale Satzverbindung - Einführung Die temporale Satzverbindung - Einführung Bei einer temporalen Satzverbindung werden zwei Sätze verbunden, die in einem zeitlichen Verhältnis zueinander stehen. Bei der temporalen Satzverbindung wird markiert, ob die Handlungen der beiden Sätze zur gleichen Zeit oder nacheinander stattfinden. Man spricht von Gleichzeitigkeit, Vorzeitigkeit und Nachzeitigkeit der Sätze. Gleichzeitigkeit Wenn die Handlungen beider Sätze zur gleichen Zeit stattfinden, spricht man von Gleichzeitigkeit der Sätze. Satz 1 = Satz 2 Ich frühstücke. Ich lese die Zeitung. Beispiel: während Während ich frühstücke, lese ich die Zeitung. gleichzeitig Vorzeitigkeit Wenn die Handlung des Nebensatzes vor der Handlung des Hauptsatzes stattfindet, spricht man von Vorzeitigkeit des Nebensatzes. Satz 1 vor Satz 2 Ich dusche. Beispiel: nachdem Nachdem ich geduscht habe, frühstücke ich. Ich frühstücke. vorzeitig (Nebensatz) Nachzeitigkeit Wenn die Handlung des Nebensatzes nach der Handlung des Hauptsatzes stattfindet, spricht man von Nachzeitigkeit des Nebensatzes. Satz 1 nach Satz 2 Ich gehe zur Arbeit. Beispiel: bevor Bevor ich zur Arbeit gehe, frühstücke ich. Ich frühstücke. nachzeitig (Nebensatz) 381 Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei Nebensatz mit wenn/als Nebensätze mit wenn können gleichzeitig oder vorzeitig sein. Der Nebensatz mit wenn bezieht sich auf einen einmaligen oder wiederholten Zeitpunkt. Im Nebensatz mit wenn steht das Verb am Ende. Ein wiederholter Zeitpunkt kann fakultativ durch immer markiert werden. Immer kann im Hauptsatz oder im Nebensatz stehen. Ein Satz mit wenn antwortet auf die Frage wann. Beispiel: wann - wenn Wann bist du nervös? Wenn ich mit meinem Chef spreche. bei allen Sätzen mit wenn ist die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: wenn (Umstellung) Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös. Ich bin nervös, wenn ich mit meinem Chef spreche. Gleichzeitige Sätze mit wenn Bei gleichzeitigen wenn-Sätzen muss man zwischen einmaligen und wiederholten Handlungen unterscheiden. Beispiel: wenn - einmalige/wiederholte Handlung Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (wiederholt) Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös. Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (einmalig) Wenn ich das nächste Mal mit dem Chef spreche, frage ich nach einer Gehaltserhöhung. Eine wiederholte Handlung kann durch immer betont werden. Immer steht im Hauptsatz oder im Nebensatz. Beispiel: Nebensatz vor Hauptsatz 382 immer im Nebensatz Immer wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös. immer im Hauptsatz Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich immer nervös. Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich, aber wenn der Hauptsatz vor dem Nebensatz steht, muss immer im Hauptsatz stehen. Beispiel: Hauptsatz vor Nebensatz immer im Hauptsatz Ich bin immer nervös, wenn ich mit meinem Chef spreche. immer im Nebensatz (nicht möglich) Bei einer einmaligen gleichzeitigen Aktion in der Vergangenheit wird wenn durch als ersetzt. Das gilt aber nicht bei einer wiederholten (gleichzeitigen) Aktion in der Vergangenheit. Beispiel: wenn - als Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (einmalig) Vergangenheit Als ich letzte Woche mit meinem Chef gesprochen habe, war ich sehr nervös. Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (wiederholt) Vergangenheit (Immer) wenn ich mit meinem Chef gesprochen habe, war ich nervös. Vorzeitige Sätze mit wenn Nebensätze mit wenn können auch vorzeitig sein. Vorzeitige wenn-Sätze entsprechen einem Nebensatz mit nachdem (siehe im Kapitel: „Nachdem und wenn“). Nebensatzvarianten: sooft, sobald, sowie Bei wiederholten Aktionen kann (immer) wenn durch sooft, sowie oder sobald* ersetzt werden. Beispiel: sooft, sowie, sobald (Immer) wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös. Sooft ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös. Sobald ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös. Sowie ich mit meinem Chef spreche, bin ich nervös. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist bei allen Varianten möglich. Beispiel: sooft, sowie, sobald (Umstellung) Ich bin immer nervös, wenn ich mit meinem Chef spreche. Ich bin nervös, sooft ich mit meinem Chef spreche. Ich bin nervös, sobald ich mit meinem Chef spreche. Ich bin nervös, sowie ich mit meinem Chef spreche. * Beachte: Das gleichzeitige sobald darf man nicht mit dem vorzeitigen sobald (siehe im Kapitel: „Neben- 383 Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei satz: nachdem“) verwechseln. Hauptsatz: dabei Der Nebensatzverbindung mit gleichzeitigem wenn bzw. als entspricht die Hauptsatzverbindung mit dabei. Beispiel: dabei Wenn ich mit meinem Chef spreche bin ich (immer) nervös. Ich spreche oft mit meinem Chef. Dabei bin ich (immer) nervös. Als ich letzte Woche mit meinem Chef gesprochen habe, war ich sehr nervös. Ich habe letzte Woche mit meinem Chef gesprochen, dabei war ich sehr nervös. Präpositionaler Ausdruck: bei Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit wenn bzw. als oder einer Hauptsatzverbindung mit dabei kann ein präpositionaler Ausdruck mit bei stehen. Bei ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck mit bei steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: bei + Dativ Bei Gesprächen mit meinem Chef bin ich (immer) nervös. Ich bin bei Gesprächen mit meinem Chef (immer) sehr nervös Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Bedeutungsverwandtschaft der wenn-Sätze Wenn-Sätze sind mit den Nebensätzen mit während verwandt. (siehe dazu im Kapitel: „Bedeutungsverwandtschaft der Temporalsätze mit während: wenn“) 384 Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei Auf einen Blick: Temporale Satzverbindung (I) Bedeutung 1 Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (wiederholt) Bedeutung 2 Gleichzeitigkeit. Zeitpunkt. (einmalig) Bedeutung 3 Vorzeitigkeit. Zeitpunkt. (wiederholt) = nachdem Bedeutung 4 Vorzeitigkeit. Zeitpunkt. (einmalig) = nachdem Frage wann Nebensatz wenn/als (Umstellung möglich) Nebensatz (Varianten) immer wenn, sooft, sowie, sobald (Umstellung möglich) Hauptsatz dabei Hauptsatz (Varianten) Präposition bei (+Dativ) Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt während 385 Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen Nebensatz: während Bei der temporalen Satzverbindung mit während werden zwei gleichzeitige Sätze verbunden. Der Nebensatz mit während beschreibt eine andauernde Handlung ohne spezifischen Anfangs- und Endpunkt. Der Hauptsatz beschreibt eine Handlung innerhalb des im Nebensatz genannten Zeitraums. Im Nebensatz mit während steht das Verb am Ende. Gleichzeitigkeit, Zeitdauer Während wir spazieren gingen, fing es an zu regnen. Während er studiert, muss er ein Praktikum machen. Ein Satz mit während antwortet auf die Frage wann. Beispiel: wann - während Wann fing es an zu regnen? Während wir spazieren gingen. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: während (Umstellung) Während wir spazieren gingen, fing es an zu regnen. Es fing an zu regnen, während wir spazieren gingen. Nebensatz (eingeschränkte Variante): solange Wenn die Handlungen im Haupt- und Nebensatz einen gemeinsamen Anfangs-und Endpunkt haben, also im gesamten beschriebenen Zeitraum parallel verlaufen, kann man während durch solange ersetzen. Beispiel: während/solange Während wir spazieren gingen, regnete es die ganze Zeit. Solange wir spazieren gingen, regnete es die ganze Zeit. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. 386 Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen Beispiel: solange (Umstellung) Solange wir spazieren gingen, regnete es die ganze Zeit. Es regnete die ganze Zeit, solange wir spazieren gingen. Hauptsatz: währenddessen Der Nebensatzverbindung mit während entspricht die Hauptsatzverbindung mit währenddessen. Beispiel: währenddessen (Hauptsatz) Wir gingen spazieren, währenddessen fing es an zu regnen. Wir gingen spazieren, währenddessen regnete es die ganze Zeit. Präpositionaler Ausdruck: während Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit während bzw. einer Hauptsatzverbindung mit währenddessen kann ein präpositionaler Ausdruck mit während stehen. Während ist eine Präposition mit Genitiv. Der präpositionale Ausdruck mit während steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: während + Genitiv Während unseres Spaziergangs regnete es die ganze Zeit. Es regnete während unseres Spaziergangs die ganze Zeit. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Umgangssprachlich wird während auch mit Dativ verwendet. Beispiel: während + Genitiv/Dativ Genitiv Während unseres Spaziergangs sprach er die ganze Zeit. Dativ Während unserem Spaziergang sprach er die ganze Zeit. Bedeutungsverwandtschaft der Temporalsätze mit während: wenn Temporalsätze mit während sind mit den Temporalsätzen mit wenn bzw. als verwandt. Bei wenn- bzw. alsSätzen lässt sich nicht immer unterscheiden, ob sie sich auf den Zeitpunkt oder die Zeitdauer (=während) beziehen. In diesem Fall kann man sowohl wenn/als als auch während benutzen. Beispiel: wenn - während Zeitpunkt/Zeitdauer Wenn ich mit meinem Chef spreche, bin ich immer nervös. Zeitdauer Während ich mit meinem Chef spreche, bin ich immer nervös. 387 Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen Beispiel: als - während Zeitpunkt: Als ich gestern mit meinem Chef sprach, war ich sehr nervös. Zeitdauer: Während ich gestern mit meinem Chef sprach, war ich sehr nervös. Auf einen Blick: Temporale Verbindung (II) Bedeutung 1 Gleichzeitigkeit. Zeitdauer Frage wann Nebensatz während (Umstellung möglich) Nebensatz (eingeschränkte Variante) solange (Umstellung möglich) Hauptsatz währenddessen Hauptsatz (Varianten) Präposition während (+Genitiv) (umgangssprachlich +Dativ) Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt 388 wenn/als Temporale Verbindung (III): seitdem, seit Temporale Verbindung (III): seitdem, seit Nebensatz: seitdem Seitdem benennt den Anfangszeitpunkt einer Handlung. Dieser Anfangszeitpunkt kann eine abgeschlossene (vorzeitige) Aktion sein oder eine (gleichzeitige) Aktion, die bis zur Gegenwart andauert. Im Nebensatz mit seitdem steht das Verb am Ende. Gleichzeitigkeit Seitdem er studiert, wohnt er in München. Seitdem ich sie kenne, ist sie verheiratet. Vorzeitigkeit Seitdem er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos. Seitdem er den Job gewechselt hat, geht es ihm besser. Ein Satz mit seitdem antwortet auf die Frage seit wann. Beispiel: seit wann - seitdem Seit wann wohnt er in München? Seitdem er studiert, wohnt er in München. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: seitdem (Umstellung) Seitdem er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos. Er ist arbeitslos, seitdem er sein Examen gemacht hat. Nebensatz (Variante): seit Eine verbreitete Variante von seitdem ist seit. Beispiel: seitdem - seit Seitdem er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos. Seit er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist ebenfalls möglich. Beispiel: seit (Umstellung) Seit er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos. Er ist arbeitslos, seit er sein Examen gemacht hat. 389 Temporale Verbindung (III): seitdem, seit Hauptsatz: seitdem Der Nebensatzverbindung mit seitdem kann auch als Hauptsatzverbindung realisiert werden. Allerdings markiert seitdem nicht mehr den Anfangszeitpunkt, sondern wechselt in den anderen Teilsatz. Beispiel: seitdem - Hauptsatz/Nebensatz seitdem (Nebensatz) Seitdem er sein Examen gemacht hat, ist er arbeitslos. seitdem (Hauptsatz) Er hat sein Examen gemacht, seitdem ist er arbeitslos. Präpositionaler Ausdruck: seit Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung bzw. einer Hauptsatzverbindung mit seitdem kann ein präpositionaler Ausdruck mit seit stehen. Seit ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck mit seit steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: seit + Dativ Seit seinem Examen ist er arbeitslos. Er ist seit seinem Examen arbeitslos. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Auf einen Blick: Temporale Verbindung (III) seitdem (Nebensatz) Bedeutung 1 Gleichzeitigkeit mit Anfangszeitpunkt Bedeutung 1 Vorzeitigkeit mit Anfangszeitpunkt Frage seit wann Nebensatz seitdem Nebensatz (Varianten) seit Hauptsatz seitdem Hauptsatz (Varianten) Präposition Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt 390 seit (+Dativ) Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach Nebensatz: nachdem Bei der temporalen Satzverbindung mit nachdem werden ein Hauptsatz und ein vorzeitiger Nebensatz verbunden. Im Nebensatz mit nachdem steht das Verb am Ende. Vorzeitigkeit Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium. Ein Satz mit nachdem antwortet auf die Frage wann. Beispiel: wann - nachdem Wann beginnt er mit dem Studium? Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: nachdem (Umstellung) Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium. Er beginnt mit seinem Studium, nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat. Standardsprachlich muss bei nachdem die Zeitenfolge beachtet werden: Wenn der Hauptsatz im Präsens steht, steht der Nebensatz im Perfekt. Wenn der Hauptsatz im Präteritum oder Perfekt steht, steht der Nebensatz im Plusquamperfekt. Beispiel: Hauptsatz = Präsens - Nebensatz = Perfekt Hauptsatz = Präsens Er beginnt mit seinem Studium, nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat. Beispiel: Hauptsatz = Präteritum oder Perfekt - Nebensatz = Plusquamperfekt Hauptsatz = Präteritum Er begann mit seinem Studium, nachdem er die Deutschprüfung bestanden hatte. Hauptsatz = Perfekt Er hat mit seinem Studium begonnen, nachdem er die Deutschprüfung bestanden hatte. Nachdem und wenn/als Wenn der Hauptsatz im Präsens steht und der Nebensatz im Perfekt, kann man nachdem durch wenn ersetzen. 391 Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach Beispiel: nachdem/wenn - Hauptsatz Präsens nachdem Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium. wenn Wenn er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium. Wenn der Hauptsatz im Präteritum oder Perfekt steht und der Nebensatz im Plusquamperfekt, kann man nachdem durch als ersetzen, wenn es sich im Nebensatz um eine einmalige Aktion handelt. Beispiel: nachdem/als - Hauptsatz Präteritum/Perfekt - Nebensatz: einmalige Aktion nachdem Nachdem er die Deutschprüfung bestanden hatte, begann er mit seinem Studium. als Als er die Deutschprüfung bestanden hatte, begann er mit seinem Studium. Wenn der Hauptsatz im Präteritum oder Perfekt steht und der Nebensatz im Plusquamperfekt, kann man nachdem durch wenn ersetzen, wenn es sich im Nebensatz um eine wiederholte Aktion handelt. Beispiel: nachdem/wenn - Hauptsatz Präteritum/Perfekt - Nebensatz: wiederholte Aktion nachdem Nachdem er gefrühstückt hatte, ging er immer in die Schule. wenn Wenn er gefrühstückt hatte, ging er immer in die Schule. Nebensatz (eingeschränkte Varianten) sobald, sowie Varianten von nachdem sind sobald und sowie. Sobald und sowie bedeuten gleich (sofort, unmittelbar) nachdem. Beispiel: sofort nachdem, sobald, sowie sofort nachdem Sofort nachdem er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium. sobald Sobald er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium. sowie Sowie er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist ebenfalls möglich. Beispiel: sobald/sowie (Umstellung) Sobald (sowie) er die Deutschprüfung bestanden hat, beginnt er mit seinem Studium. Er beginnt mit seinem Studium, sobald (sowie) er die Deutschprüfung bestanden hat. 392 Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach Hauptsatz: danach, anschließend Der Nebensatzverbindung mit nachdem entspricht die Hauptsatzverbindung mit danach oder anschließend. Beispiel: danach, anschließend (Hauptsatz) Er hatte die Deutschprüfung bestanden, danach begann er mit seinem Studium. Er hatte die Deutschprüfung bestanden, anschließend begann er mit dem Studium. Präpositionaler Ausdruck: nach Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit nachdem bzw. einer Hauptsatzverbindung mit danach kann ein präpositionaler Ausdruck mit nach stehen. Nach ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck mit nach steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: nach + Dativ Nach dem Bestehen der Deutschprüfung beginnt er mit dem Studium. = Nach der Deutschprüfung beginnt er mit seinem Studium. Er beginnt nach (dem Bestehen) der Deutschprüfung mit dem Studium. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Auf einen Blick: Temporale Verbindung (IV) Bedeutung 1 Vorzeitigkeit Fragen wann? Nebensatz nachdem (Umstellung möglich) (standardsprachlich mit Zeitenfolge) Nebensatz (Varianten) sobald, sowie Hauptsatz danach Hauptsatz (Varianten) anschließend Präposition nach (+Dativ) Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt 393 Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor Nebensatz: bevor Bei der temporalen Satzverbindung mit bevor werden ein Hauptsatz und ein nachzeitiger Nebensatz verbunden. Im Nebensatz mit bevor steht das Verb am Ende. Nachzeitigkeit Ich dusche jeden Morgen, bevor ich frühstücke. Ein Satz mit bevor antwortet auf die Frage wann. Beispiel: wann - bevor Wann duschst du? Bevor ich frühstücke. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: bevor (Umstellung) Ich dusche jeden Morgen, bevor ich frühstücke. Bevor ich frühstücke, dusche ich jeden Morgen. Beachte: Obwohl die beiden Sätze nicht gleichzeitig sind, muss keine Zeitenfolge beachte werden. Beide Sätze haben dasselbe Tempus. Nebensatz (Variante): ehe Eine gehobene Variante von bevor ist ehe. Ehe wird in der gesprochenen Sprache seltener verwendet. Beispiel: ehe Ich dusche jeden Morgen, ehe ich frühstücke. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist ebenfalls möglich. Beispiel: ehe (Umstellung) Ich dusche jeden Morgen, ehe ich frühstücke. Ehe ich frühstücke, dusche ich jeden Morgen. 394 Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor Hauptsatz: davor, vorher Der Nebensatzverbindung mit bevor entspricht die Hauptsatzverbindung mit davor oder vorher. Beispiel: davor, vorher (Hauptsatz) Ich frühstücke, davor dusche ich jeden Morgen. Ich frühstücke, vorher dusche ich jeden Morgen. Präpositionaler Ausdruck: vor Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit bevor bzw. einer Hauptsatzverbindung mit davor/ vorher kann ein präpositionaler Ausdruck mit vor stehen. Vor ist eine Wechselpräposition. In temporaler Funktion wird vor mit Dativ verwendet. Der präpositionale Ausdruck mit vor steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: vor + Dativ Vor dem Frühstück dusche ich jeden Morgen. Ich dusche jeden Morgen vor dem Frühstück. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Auf einen Blick: Temporale Verbindung (V) Bedeutung Nachzeitigkeit Fragen wann Nebensatz bevor (Umstellung möglich) Nebensatz (Variante) ehe (Umstellung möglich) Hauptsatz davor Hauptsatz (Variante) vorher Präposition vor (+Dativ) Präposition (Variante) bedeutungsverwandt 395 Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu Nebensatz: bis Ein Nebensatz mit bis ist nachzeitig zum Hauptsatz. Bis benennt den Endpunkt der im Hauptsatz beschriebenen Handlung. Im Nebensatz mit bis steht das Verb am Ende. Nachzeitigkeit Ich warte (solange) hier, bis er kommt. Ein Nebensatz mit bis antwortet auf die Frage bis wann bzw. wie lange. Beispiel: bis wann/wie lange - bis Bis wann wartest du? - Bis er kommt. Wie lange wartest du? - Bis er kommt. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: bis (Umstellung) Ich warte hier, bis er kommt. Bis er kommt, warte ich hier. Hauptsatz: bis dahin Der Nebensatzverbindung mit bis kann auch als Hauptsatzverbindung mit bis dahin realisiert werden. Beispiel: bis dahin (Hauptsatz) Er kommt, bis dahin warte ich hier. Präpositionaler Ausdruck: bis zu Anstelle einer temporalen Nebensatzverbindung mit bis bzw. einer Hauptsatzverbindung mit bis dahin kann ein präpositionaler Ausdruck mit bis zu stehen. Zu ist eine Präposition mit Dativ. Der präpositionale Ausdruck mit bis zu steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: bis zu + Dativ Bis zu seiner Ankunft warte ich hier. Ich warte hier bis zu seiner Ankunft. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. 396 Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu Auf einen Blick: Temporale Verbindung (VI) Bedeutung 1 Nachzeitigkeit mit Endpunkt Fragen bis wann Nebensatz bis Nebensatz (Varianten) Hauptsatz bis dahin Hauptsatz (Varianten) Präposition bis zu (+Dativ) Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt 397 Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt Nebensatz: (an)statt dass/zu Bei einer Nebensatzverbindung mit (an)statt dass werden zwei Sätze verbunden, bei denen der Hauptsatz eine Handlung beschreibt, die anstelle bzw. als Ersatz der im Nebensatz beschriebenen (nicht realisierten) Handlung erfolgt. Bei einem Nebensatz mit anstatt steht das Verb am Ende. Beispiel: Anstatt dass er seine Hausaufgaben macht, geht er mit seinen Freunden ins Kino. „Handlung 1“ (nicht realisiert) „Ersatzhandlung“ (anstelle von Handlung 1) „Hausaufgaben machen“ „ins Kino gehen“ Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich: Beispiel: anstatt dass (Umstellung) Anstatt dass er die Hausaufgaben macht, geht er mit seinen Freunden ins Kino. Er geht mit seinen Freunden ins Kino, anstatt dass er die Hausaufgaben macht. Bei identischem Nominativ im Haupt- und Nebensatz kann der Nominativ im Nebensatz weggelassen werden. Aus anstatt dass wird anstatt zu + Infinitiv. Beispiel: anstatt dass - anstatt zu Anstatt dass er seine Hausaufgaben macht, geht er mit seinen Freunden ins Kino. Anstatt die Hausaufgaben zu machen, geht er mit seinen Freunden ins Kino. Häufig wird bei anstatt das Präfix an- weggelassen. Beispiel: anstatt - statt Statt dass er seine Hausaufgaben macht, geht er mit seinen Freunden ins Kino. Statt die Hausaufgaben zu machen, geht er mit seinen Freunden ins Kino. Nebensatz (Variante): als dass Eine Variante von anstatt dass ist als dass. Allerdings ist hier keine Umstellung möglich. Der Nebensatz muss immer hinter dem Hauptsatz stehen. 398 Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt Beispiel: als dass Er geht lieber mit seinen Freunden ins Kino, als dass er die Hausaufgaben macht. Hauptsatz: stattdessen Der Nebensatzverbindung mit anstatt dass bzw. anstatt zu entspricht die Hauptsatzverbindung mit stattdessen. Der Hauptsatz markiert die „Ersatzhandlung“ mit stattdessen. Die nicht realisierte Handlung wird durch die Negation markiert. Beispiel: stattdessen (Hauptsatz) Er macht die Hausaufgaben nicht, stattdessen geht er mit seinen Freunden ins Kino. Präpositionaler Ausdruck: statt (+Genitiv) Anstelle einer Haupt- oder Nebensatzverbindung mit stattdessen bzw. (an)statt dass kann ein präpositionaler Ausdruck mit statt stehen. Statt ist eine Präposition mit Genitiv. Der präpositionale Ausdruck mit statt steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: statt + Genitiv Statt des Kaufs eines Autos empfehlen wir Leasing. Wir empfehlen Leasing statt des Kaufs eines Autos. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Umgangssprachlich wird statt auch mit Dativ verwendet. Beispiel: statt + Genitiv/Dativ Genitiv: Statt des Busses habe ich die S-Bahn genommen. Dativ: Statt dem Bus habe ich die S-Bahn genommen. 399 Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt Auf einen Blick: Modale Verbindung (I) Bedeutung „Ersatzhandlung“ Fragen Nebensatz anstatt dass/zu (Umstellung möglich) Nebensatz (Varianten) als dass (Umstellung nicht möglich) Hauptsatz stattdessen Hauptsatz (Varianten) Präposition Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt 400 statt (+Genitiv) (umgangssprachlich +Dativ) Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne Nebensatz: ohne dass/zu Bei der Nebensatzverbindung mit ohne dass werden zwei Sätze verbunden, bei denen der Nebensatz das Fehlen einer eigentlich erwarteten Handlung beschreibt. Bei einem Nebensatz mit ohne dass steht das Verb am Ende. Beispiel: Er ging ins Ausland, ohne dass er sich verabschiedete. „Handlung“, „Aktion“ „(fehlende) erwartete Handlung“ „ins Ausland gehen“ „verabschieden“ Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: ohne dass (Umstellung) Er ging ins Ausland, ohne dass er sich verabschiedete. Ohne dass er sich verabschiedete, ging er ins Ausland. Bei identischem Nominativ im Haupt- und Nebensatz kann der Nominativ im Nebensatz weggelassen werden. Aus ohne dass wird ohne zu + Infinitiv. Beispiel: ohne dass - ohne zu Er ging ins Ausland, ohne dass er sich verabschiedete. Er ging ins Ausland, ohne sich zu verabschieden. Präpositionaler Ausdruck: ohne + Akkusativ Anstelle einer Nebensatzverbindung mit ohne dass kann ein präpositionaler Ausdruck mit ohne stehen. Ohne ist eine Präposition mit Akkusativ. Der präpositionale Ausdruck mit ohne steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: ohne + Akkusativ Ohne Abschied ging er ins Ausland. Er ging ohne Abschied ins Ausland. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. 401 Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne Auf einen Blick: Modale Verbindung (II) Bedeutung „Fehlen einer erwarteten Handlung“ Fragen Nebensatz ohne dass/zu (Umstellung möglich) Nebensatz (Varianten) Hauptsatz Hauptsatz (Varianten) Präposition Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt 402 ohne (+ Akkusativ) Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch Nebensatz: indem Bei der Nebensatzverbindung mit indem werden zwei Sätze verbunden, bei denen der Nebensatz das „Mittel“ bzw. „Instrument“ beschreibt, mit dem ein im Hauptsatz ausgedrücktes „Ziel“ erreicht werden kann. Bei einem Nebensatz mit indem steht das Verb am Ende. Beispiel: Man kann Benzin sparen, indem man langsam fährt. „Mittel“, „Instrument“ „Ziel“ „langsam fahren“ „Benzin sparen“ Sätze mit indem antworten auf die Frage wie bzw. wodurch (umgangssprachlich: durch was). Beispiel: wie - indem Wie kann man Benzin sparen? - Indem man langsam fährt. Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich. Beispiel: Man kann Benzin sparen, indem man langsam fährt. Indem man langsam fährt, kann man Benzin sparen. Nebensatz (Variante): dadurch dass Eine Variante von indem ist dadurch dass. Dadurch kann auch im Hauptsatz stehen, um das Thema zu betonen. Beispiel: dadurch dass Man kann Benzin sparen, dadurch dass man langsam fährt. Man kann dadurch Benzin sparen, dass man langsam fährt. (betontes Thema: „Benzin sparen“) Die Umstellung von Haupt- und Nebensatz ist möglich Beispiel: dadurch dass (Umstellung) Man kann Benzin sparen, dadurch dass man langsam fährt. Dadurch dass man langsamer fährt, kann man Benzin sparen. 403 Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch Hauptsatz: dadurch Der Nebensatzverbindung mit indem bzw. dadurch dass entspricht die Hauptsatzverbindung mit dadurch. Der Hauptsatz mit dadurch markiert das „Ziel“. Beispiel: dadurch (Haupsatz) Man kann langsam fahren, dadurch spart man Benzin. Präpositionaler Ausdruck: durch Anstelle einer Haupt- oder Nebensatzverbindung mit indem, dadurch bzw. dadurch dass kann ein präpositionaler Ausdruck mit durch stehen. Durch ist eine Präposition mit Akkusativ. Der präpositionale Ausdruck mit durch steht in Position 1 oder im Satz. Die Position im Satz richtet sich nach den allgemeinen Regeln für die Wortposition. Beispiel: durch + Akkusativ Durch langsames Fahren kann man Benzin sparen. Man kann durch langsames Fahren Benzin sparen. Beachte: Der präpositionale Ausdruck wird nie durch ein Komma getrennt. Bedeutungsverwandtschaft der Instrumentalsätze Instrumentalsätze im Präsens beschreiben ein „potentielles“ (mögliches) „Mittel“. Instrumentalsätze in der Vergangenheit ein „reales“ Mittel. Präsens = potentiell Man kann langsam fahren. Dadurch spart man Benzin. Vergangenheit = real Ich bin langsamer gefahren. Dadurch habe ich Benzin gespart. Diese Sätze kann man auch durch Wenn-Sätze bzw. Weil-Sätze ausdrücken. Beispiel: „potentielles Mittel“: indem = wenn indem Man kann Benzin sparen, indem man langsamer fährt. wenn Man kann Benzin sparen, wenn man langsamer fährt. Beispiel: „reales Mittel“: indem = weil 404 indem Ich habe Benzin gespart, indem ich langsamer gefahren bin. weil Ich habe Benzin gespart, weil ich langsamer gefahren bin. Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch Auf einen Blick: Modale Verbindung (III) Bedeutung „Mittel“, „Instrument“ Fragen wie bzw. wodurch (umgangssprachlich: durch was) Nebensatz indem (Umstellung möglich) Nebensatz (Varianten) dadurch dass (Umstellung möglich) Hauptsatz dadurch Hauptsatz (Varianten) Präposition durch (+Akkusativ) Präposition (Varianten) bedeutungsverwandt Kausalsätze, Konditionalsätze 405 Teil XII: Wortposition und Redepartikel 407 Die Wortposition Die Wortposition Grundposition In der Grundposition eines Aussagesatzes und einer W-Frage steht der Nominativ in Position 1 und das Verb in Position 2. Beispiel: Nominativ (1) Verb (2) Aussagesatz Ich schlafe. W-Frage Wer schläft? Wenn es weitere Ergänzungen gibt, stehen diese nach dem Verb. Nominativ (1) Verb (2) weitere Ergänzungen (3) Ich kaufe ein Buch. Akkusativ Ich helfe dir. Dativ Ich warte auf dich. Präpositionalergänzung Die Satzklammer Das Verb bildet zusammen mit trennbaren Präfixen, Hilfsverben, Modalverben und festen Präpositionen die so genannte Satzklammer. Das bedeutet, dass das erste Verb bzw. der erste Teil des Verbs in Position 2 steht, das zweite Verb bzw. der zweite Teil des Verbs am Ende des Satzes Nominativ Verb (I) Verb (II) trennbare Verben Peter räumt sein Zimmer morgen auf. Modalverben Peter muss sein Zimmer morgen aufräumen. Verben mit fester Präposition Ich warte morgen an der Bushaltestelle auf dich. Verbformen mit Hilfsverb Perfekt Peter hat sein Zimmer gestern aufgeräumt. Futur Peter wird sein Zimmer morgen aufräumen. Passiv Das Zimmer wird von Peter aufgeräumt. Konjunktiv Peter würde gern sein Zimmer aufräumen. Personenergänzungen: Dativ und Akkusativ Wenn Akkusativ und Dativ zusammen im Satz vorkommen, ist die Position vom Artikel und von einer eventuellen Pronominalisierung abhängig. 408 Die Wortposition Wenn beide Artikel bestimmt sind, kann man Akkusativ und Dativ tauschen. Regel: Dativ und Akkusativ können Position tauschen Beispiel: Dativ (bestimmt) und Akkusativ (bestimmt) Nominativ Verb Dativ/Akkusativ Akkusativ/Dativ Ich gebe dem Mann das Buch. Ich gebe das Buch dem Mann. Wenn im Dativ ein unbestimmter Artikel steht und im Akkusativ ein bestimmter Artikel, kann man ebenfalls tauschen. Beispiel: Dativ (unbestimmt) und Akkusativ (bestimmt) Nominativ Verb Dativ/Akkusativ Akkusativ/Dativ Ich gebe einem Mann das Buch. Ich gebe das Buch einem Mann. Wenn der Akkusativ einen unbestimmten Artikel hat, steht der Akkusativ immer hinter dem Dativ. Ausnahme: Dativ vor unbestimmtem Akkusativ Beispiel: Dativ (bestimmt) und Akkusativ (unbestimmt) Nominativ Verb Dativ Akkusativ Ich gebe dem Mann ein Buch. Wenn eine Ergänzung pronominalisiert ist, steht das Pronomen normalerweise vor dem Nomen. Regel: Pronomen vor Nomen Beispiel: Dativ = Pronomen Nominativ Verb Dativ Akkusativ Ich gebe ihm ein Buch. Ich gebe ihm das Buch. Verb Akkusativ Dativ Beispiel: Akkusativ = Pronomen Nominativ Ich gebe es einem Mann. Ich gebe es dem Mann. 409 Die Wortposition Eine Ausnahme ist möglich, wenn der Akkusativ einen bestimmten Artikel hat und der Dativ pronominalisiert ist. Dann kann man Dativ und Akkusativ auch tauschen. Nominativ Verb Dativ/Akkusativ Akkusativ/Dativ Ich gebe ihm das Buch. Ich gebe das Buch ihm. Wenn beide Ergänzungen pronominalisiert sind, steht der Akkusativ vor dem Dativ. Regel: zwei Pronomen = Akkusativ vor Dativ Nominativ Verb Akkusativ Dativ Ich gebe es ihm. Temporale, kausale, modale und lokale Ergänzungen Temporale, kausale, modale und lokale Ergänzungen erscheinen im Satz in der Reihenfolge Temporal – Kausal – Modal – Lokal. Regel: Temporal –Kausal –Modal- Lokal (T - K - M - L) Beispiel: T - K - M - L Nominativ Verb T K M L Ich lerne am Wochenende wegen meiner Prüfung sehr intensiv in der Bibliothek. Natürlich treten nicht immer alle Ergänzungen in einem Satz auf, trotzdem bleibt die Grundposition T-KM-L meist erhalten. Besonders die lokalen Ergänzungen behalten ihre Schlussposition, so dass man die Teilregeln T vor L, K vor L und M vor L formulieren kann - oder einfacher gesagt: L steht immer hinten. Beispiel: T vor L Nominativ Verb T L Ich fahre morgen nach Berlin. Beispiel: K vor L 410 Nominativ Verb K L Ich fahre wegen meiner Prüfung nach Berlin. Die Wortposition Beispiel: M vor L Nominativ Verb M L Ich fahre mit meiner Freundin nach Berlin. Umstellung: Temporale und kausale Ergänzungen in Position 1 Temporale und Kausale Ergänzungen kann man auch in Position 1 stellen, ohne dass eine besondere Betonung entsteht. Beispiel: T in Position 1 T Verb Nominativ K M L Am Wochenende lerne ich wegen meiner Prüfung sehr intensiv in der Bibliothek. Beispiel: K in Position 1 K Verb Nominativ T M L Wegen meiner Prüfung lerne ich am Wochenende sehr intensiv in der Bibliothek. Modale und lokale Ergänzungen in Position 1 sind nur in Ausnahmefällen (bei besonderer Betonung) möglich. Normalerweise klingen sie ungrammatisch und sollten vermieden werden. Reflexivpronomen Wenn der Nominativ in Position 1 steht, steht das Reflexivpronomen direkt hinter dem Verb. Beispiele: Nominativ in Position 1 Peter beeilt sich. Peter musste sich heute Morgen sehr beeilen. Peter hat sich heute Morgen sehr beeilt. Wenn der Nominativ nicht in Position 1 steht, steht das Reflexivpronomen vor oder hinter dem Nominativ. Beispiele: Nominativ nicht in Position 1 Heute Morgen musste Peter sich sehr beeilen. Heute Morgen musste sich Peter sehr beeilen. Wenn der Nominativ ein Pronomen ist, steht das Reflexivpronomen immer hinter dem Nominativ. 411 Die Wortposition Beispiele: Reflexivpronomen hinter pronominalem Nominativ Heute Morgen musste er sich sehr beeilen. Er hat gesagt, dass er sich heute Morgen sehr beeilen musste. Weil er sich heute morgen sehr beeilen musste, hat er seine Brille vergessen. Das Reflexivpronomen kann nicht in Position 1 im Satz stehen. Das Verb in Position 1 Bei Satzfragen und beim formellen Imperativ steht das Verb in der Position 1. Nach dem Verb steht der Nominativ. Beispiel: Verb (1) Nominativ (2) Satzfrage Schläft das Baby? formeller Imperativ Schlafen Sie weitere Ergänzungen (3) mehr! Beim informellen Imperativ ist der Nominativ (= 2. Person Singular oder Plural) im Verb enthalten. Beispiel: Informeller Imperativ Verb mit Nominativ (1) weitere Ergänzungen (2) Schlaf jetzt! Schlaft jetzt! Komm morgen Abend zu mir! Konditionalsätze Eine ungewöhnliche Ausnahme mit dem Verb in Position 1 sind Konditionalsätze ohne wenn. Beispiele: Konditionalsätze Konditionalsatz ohne wenn mit wenn Hätte ich Geld, würde in Urlaub fahren. Wenn ich Geld hätte, würde ich in Urlaub fahren. Ist das Wetter schön, gehen viele Menschen draußen spazieren. Wenn das Wetter schön ist, gehen viele Menschen draußen spazieren. Irreale Wunschsätze Dieselbe Struktur ist auch bei Irrealen Wunschsätzen möglich, nur dass irreale Wunschsätze ohne Hauptsatz stehen. 412 Die Wortposition Beispiele: irreale Wunschsätze Irrealer Wunschsatz ohne wenn mit wenn Würde er doch endlich kommen. Käme er doch endlich. Wenn er doch endlich kommen würde. Wenn er doch endlich käme. Auflösung der Verbklammer Bei Sätzen, in denen das Verb in der Satzklammer am Ende des Satzes steht, kommt eine Hauptinformation des Satzes erst ganz am Ende. Deshalb kann in solchen Sätzen das zweite Verb vom Ende des Satzes in die Position 1 gestellt werden, wenn das Verb besonders wichtig erscheint. normale Verbposition Verb in Position 1 Perfekt Er hat schon seit vielen Jahren nichts mehr getrunken. Getrunken hat er schon seit vielen Jahren nichts mehr. Passiv Er wurde bei dem Unfall zum Glück nicht verletzt. Verletzt wurde er bei dem Unfall zum Glück nicht. Futur Die Party wird um 21.00 Uhr beginnen. Beginnen wird die Party um 21.00 Uhr. Präsens Sie will erst nächstes Jahr heiraten. Heiraten will sie erst nächstes Jahr. Das Verb in Position 3 Bei der Satzverbindung mit den Verbindungswörtern aber, denn und, sondern, oder steht das Verb in Position 3.* Regel: Satz 1 Ich möchte in Urlaub fahren, aber, denn, und, sondern, oder (a - d- u - s - o) = Verb in Position 3 1 (0)* 2 (1) 3 (2) Verbindungswort Nominativ Verb aber ich habe keine Geld. Er kommt heute nicht zur Arbeit, denn er ist krank. Er kommt aus Italien und sie kommt aus der Schweiz. Sie kommt nicht aus der Schweiz sondern sie kommt aus Österreich. Er fährt im Urlaub nach Italien oder er bleibt zu Hause. *Gelegentlich wird auch gesagt, dass diese Verbindungswörter in der „Position 0“ stehen. Das bedeutet, dass man sie nicht als Position zählt. Dann steht das Verb in der normalen Position 2. 413 Die Wortposition Das Verb am Ende des Satzes In Nebensätzen steht das Verb am Ende. Bei vielen Nebensätzen ist eine Umstellung von Haupt- und Nebensatz möglich, das Verb bleibt im Nebensatz aber immer am Ende. Beispiel: kausaler Nebensatz Er kommt heute nicht, weil er krank ist. Weil er krank ist, kommt er heute nicht. Weitere Hinweise zur Wortposition finden sich auch in den folgenden Abschnitten: „Die Position des Relativsatzes“ „Die Wortposition beim Passiv“ 414 Die Redepartikel Die Redepartikel (Modalpartikel) Redepartikel (Modalpartikel) sind Elemente aus der gesprochenen Sprache, die eine bestimmte Einstellung des Sprechers signalisieren. Redepartikel signalisiert Was machst du denn? Interesse Du siehst heute aber gut aus. Überraschung Redepartikel sind grammatisch fakultativ. Das heißt, die Sätze sind auch grammatisch korrekt, wenn man die Redepartikel weglässt. Trotzdem sind Redepartikel in der Kommunikation nicht unwichtig, da die Einstellung des Sprechers eine wichtige Information für den Hörer ist. mit Redepartikel ohne Redepartikel Was machst du denn? Was machst du? Du siehst heute aber gut aus. Du siehst heute gut aus. Die Anwendung der Redepartikel ist komplex und kann hier nur angedeutet werden. Als Ausländer sollte man lieber auf Redepartikel verzichten, wenn man sich über ihre korrekte Anwendung nicht im Klaren ist. Den Gebrauch der Redepartikel kann man nicht theoretisch, sondern nur im täglichen Gebrauch lernen. Am Ende des Kapitels findet sich eine Auswahl von Redepartikeln und typischen Signalfunktionen. Sowohl die Auswahl der Partikel als auch die typischen Signalfunktionen sind unvollständig. Beachte: Einige Redepartikel darf man nicht mit gleich lautenden Wörtern anderer Wortarten verwechseln. Beispiele: Redepartikel Konjunktion (Satzverbindung) denn Was machst du denn? Er kommt heute nicht, denn er ist krank. aber Du siehst aber gut aus. Ich möchte in Urlaub fahren, aber ich habe kein Geld. doch Komm doch zu mir! Ich könnte das Auto reparieren lassen, doch das lohnt sich nicht. Beispiel: Redepartikel Adjektiv einfach Er passt einfach nicht zu ihr. Deutsch ist keine einfache Sprache. Beispiel: Redepartikel Adverb vielleicht Du siehst vielleicht gut aus. Ich komme morgen vielleicht zu dir. 415 Die Redepartikel Liste: Einige Redepartikel und ihre Signalfunktionen Modalpartikel signalisiert Beispiel aber Überraschung Du siehst heute aber gut aus. Du bist aber schon groß. bloß Besorgnis (=nur) Wo ist bloß meine Brille? denn betonte W-Frage - Interesse Wie heißt denn dein neuer Freund? Wie heißt denn dein Bruder? betonte Satzfrage - Überraschung Hast du denn einen Bruder? Ermunterung, Unterstützung Komm doch zu mir! Empörung (in Ausrufesätzen) Das gibt es doch nicht! Das kann doch nicht wahr sein! (unerfüllbar scheinender) starker Wunsch mit „wenn doch (nur)“ Wenn ich doch (nur) mehr Geld hätte. Wenn ich doch (nur) meine Prüfung bestehen würde. eben „wie schon bekannt“ (=halt) Du bist eben nicht so schnell wie er. Er ist eben ein schlechter Lehrer. eigentlich vergessene Frage (=überhaupt) Wie heißt du eigentlich? einfach „kein weitere Erklärung nötig“ Ich habe heute einfach keine Lust zum Lernen. Er passt einfach nicht zu ihr. etwa negative Überraschung Glaubst du etwa, was er sagt? Nimmst du diesen schlechten Job etwa an? halt „wie schon bekannt“ (=eben) Du bist halt nicht so schnell wie er. Er ist halt ein schlechter Lehrer. ja Überraschung (=aber) Du siehst heute ja gut aus. betonte Idee Du kannst ja Peter fragen. Warnung Pass ja auf, wenn du über die Straße gehst. mal betonte Aufforderung Komm mal bitte! Hilf mir mal bitte! nun mal „kann man nicht ändern“ Ich bin nun mal ein schlechter Sportler. Er ist nun mal ein fauler Schüler. nur Besorgnis Wo ist nur meine Brille? Ermunterung Sprechen Sie nur! ruhig kein Problem (Es ist kein Problem, wenn ...) Mach ruhig das Fenster auf! Komm ruhig herein! schon ungeduldige Ermunterung Komm schon zu mir! eingeschränkte Ermunterung (=zwar) Das kannst du schon machen, aber ich finde es gefährlich. überhaupt vergessene Frage (=eigentlich) Wie heißt sie überhaupt? vielleicht Überraschung (=aber) Du siehst heute vielleicht gut aus. Aufforderung (bei Satzfragen) Könnten Sie vielleicht das Fenster schließen? doch 416 Teil XIII: Anhang 417 Index Akkusativ Index A aber 141 Verben mit Akkusativ 279 Aktiv 17 Bedeutung 352 Redepartikel 416 alle (Frequenz) Satzteilverbindung 326 als Satzverbindung (Konjunktion) 352 als dass (=anstatt) 398 ab (Präposition mit Dativ) 216 als dass (=so dass bei Negation) 360 abseits (Präposition mit Genitiv) 218 als (gleichzeitiger Nebensatz) 382 abzüglich (Präposition mit Genitiv) 218 als (vorzeitiger Nebensatz) 391 Adjektiv 178 beim Komparativ 192 adverbial 178 in Verbindung mit Verben 117 attributiv 178 Relativsatz mit als 340 Deklination 179 als ob (irreale Vergleichssätze) 239 mit Akkusativ 205 ander(e)nfalls (Konditionalsatz) 377 mit Dativ 204 angesichts (Präposition mit Genitiv) 218 mit Genitiv 205 anhand (Präposition mit Genitiv) 218 mit Präposition 202 anlässlich (Präposition mit Genitiv) 218 anschließend 393 Adverb alle Verbformen Indikativ Aktiv 39 307 adverbiale (Hauptsatz)Verbindung 347 lokale Adverbien 196 anstatt dass/zu (Nebensatz) 398 mit Präposition 202 Präposition mit Genitiv 218 modale Adverbien 201 anstelle (Präposition mit Genitiv) 218 temporale Adverbien 199 an (Wechselpräposition) 217 Adverbien (Satzverbindung) 347 Apposition 331 adversative Satzverbindung 369 á (Präposition mit Akkusativ) 215 Artikel 136 Agens 418 Gebrauch 254, 278 anstatt Index als Pronomen 161 außer wenn (Nebensatz) 375 Gebrauch 151 ausweislich (Präposition mit Genitiv) 218 Genus 136 geographische Namen 138 Ländernamen 138 regelmäßiger Artikel 137 Attribut 328 Apposition 331 Genitivattribut 329 Präpositionalattribut 331 Attributsatz 328 dass-Satz als Attribut 341 indirekte Frage als Attribut 341 Infinitivsatz als Attribut 341 temporale Attributsätze 341 Aufforderung (mit Konjunktiv II) 239 auf Grund (kausale Satzverbindung) 357 aufgrund (Präposition mit Genitiv) 218 aufseiten (Präposition mit Genitiv) 218 auf (Wechselpräposition) 217 aus diesem Grund 361 ausgangs (Präposition mit Genitiv) 218 aus (kausale Ergänzung) 311 aus (Präposition mit Dativ) 216 ausschließlich (Präposition mit Genitiv) 218 außen 199 außerhalb (Präposition mit Genitiv) 218 außer (Präposition mit Dativ) 216 B bei präpositionaler Ausdruck (konditional) 374 präpositionaler Ausdruck (temporal) 384 Präposition mit Dativ 216 beid(er)seits (Präposition mit Genitiv) 218 bekommen-Passiv 272 betreffs (Präposition mit Genitiv) 218 bevor (Nebensatz) 394 beziehungsweise 351 bezüglich (Präposition mit Genitiv) 218 bis bis wann (Frage) 322 bis zu (präpositionaler Ausdruck) 396 Präposition mit Akkusativ 215 bis dahin 396 bloß (Redepartikel) 416 brauchen (Verb) bzw. 96 351 D dabei 384 dadurch 404 dadurch dass (Nebensatz) 403 daher 361 da (kausaler Nebensatz) 356 419 Index danach 393 demgegenüber (Satzverbindung) 369 dank (Präposition mit Dativ) 216 Demonstrativpronomen 166 darum 361 denn das Artikel 136 Relativpronomen 333 Satzverbindung 340 dass-Satz 356 Redepartikel 416 der Artikel 136 Relativpronomen 333 als Attribut 341 derart(ig) 360 dass oder damit 314 der gleiche 167 Nebensatz (Komplemetsatz) 313 derjenige 167 141 dermaßen 360 Bedeutung 290 derselbe 167 Bedeutung (Liste) 292 deshalb 361 veraltete Form 144 deswegen 361 Verben mit Dativ 279 die Dativ 420 kausale Satzverbindung Datum 309 Artikel 136 davor 395 Relativpronomen 333 Deklination 143 dieser (Demonstrativpronomen) 166 bestimmter Artikel 143 diese- (Zeitangabe) 304 das Herz 147 diesseits (Präposition mit Genitiv) 218 gemischt Deklination (Liste) 149 doch gemischte Deklination 146 bei Satzfragen 276 kein 145 Redepartikel 416 n-Deklination 145 negativer unbestimmter Artikel 145 nominalisierte Adjektive 149 draußen 199 unbestimmter Artikel 144 dreistellige Verben 278 doch (Variante von aber) Satzverbindung (=aber) 353 Index drinnen 199 durch durch oder von (beim Passiv) 274 instrumentale Ergänzung 311 präpositionaler Ausdruck 404 Präposition mit Akkusativ 215 dürfen alle Verbformen 84 Bedeutung 85 E etwas 176 exklusive (Präposition mit Genitiv) 218 F falls 373 finale Satzverbindung 363 formelle Anrede 15 Fragewörter zu Verbergänzungen 321 Funktionsverbgefüge 124 Bedeutung 125 Liste 129 eben (Redepartikel) 416 ehe (Nebensatz) 394 eigentlich (Redepartikel) 416 einer (Indefinitpronomen) 174 Gebrauch des Futurs I 43 einer (unbestimmter Artikel als Pronomen) 161 Modalverben 80 einfach (Redepartikel) 416 eingangs (Präposition mit Genitiv) 218 einschließlich (Präposition mit Genitiv) 218 einstellige Verben 278 Endung 14 entgegen (Präposition mit Dativ) 216 entsprechend (Präposition mit Dativ) 216 entweder oder 351 es es beim Passiv Personalpronomen Verben mit es etwa (Redepartikel) 259 15 122 für Präposition mit Akkusativ Futur I Futur II Gebrauch des Futurs II 215 37 37 43 G Gebrauch der Tempora 40 gegen Präposition mit Akkusativ 215 gegenüber (Präposition mit Dativ) 216 gehören-Passiv 272 gemäß (Präposition mit Dativ) 216 gemischte Deklination 146 gemischte Verben Genitiv 18 142 416 421 Index Apostroph beim Genitiv 330 I bei Ländernamen 330 im Gegensatz zu (präpositionaler Ausdruck) bei Personennamen 329 Imperativ bei Städtenamen 330 formeller Imperativ 54 Genitivattribut 329 informeller Imperativ 57 Verben mit Genitiv 279 veralteter Imperativ 56 Genus regelmäßiges Genus Genus Verbi 17, 54 136 Indefinitpronomen 174 137 indem (Nebensatz) 403 17 Indikativ alle Verbformen Indikativ Aktiv 17 39 Gerundiv 272 Gleichzeitigkeit 381 indirekte Frage Grund-Folge-Beziehung 355 als Attribut Grundposition im Satz 408 indirekte Fragesätze 316 Grund (Verbergänzung) 311 indirekte Rede 246 Infinitiv H haben 422 370 74 alle Verbformen 76 halt (Redepartikel) 416 Hauptsatzkonjunktion 347 Hauptsatzverbindung 346 her 197 Herz (Deklination) 147 hin 197 hinsichtlich (Präposition mit Genitiv) 218 hinter (Wechselpräposition) 217 höfliche Bitte 238 in Position 1 (Wortposition) Infinitiv Passiv 341 14 413 256 Infinitivsatz als Attribut Infinitivsätze mit zu 341 314 infolge präpositionaler Ausdruck 361 Präposition mit Genitiv 218 infolgedessen informelle Anrede 361 15 inklusive (Präposition mit Genitiv) 218 inmitten (Präposition mit Genitiv) 218 innen 199 Index innerhalb (Präposition mit Genitiv) 218 Deklination 184 in puncto (Präposition mit Genitiv) 218 Nominalisierung 185 intransitive Verben 295 Kasus 141 in (Wechselpräposition) 217 kausale Satzverbindung 355 irgendjemand 175 kausale Verbergänzungen 311 irgendwer 175 kein (Negation) 323 irreale Bedingungssätze (Konjunktiv) 238 Komparativ 189 irreale Bedingungssätze mit wenn 372 Abschwächung von Altersangaben 195 irreale Vergleichssätze mit als ob 239 Gebrauch 192 irreale Wunschsätze 239 kein Komparativ und Superlativ 194 mit Umlaut 190 unregelmäßig 190 wie und als 192 J ja bei Satzfragen 276 Redepartikel 416 je Präposition mit Akkusativ 215 jede- (Frequenz) 307 je desto (Vergleichssätze) 379 jedoch 354 jemand Indefinitpronomen 175 Relativsatz 334 je nachdem 376 jener 166 jenseits (Präposition mit Genitiv) 218 K Kardinalzahlen 183 Komplementsatz 313 komplexe Sätze 346 konditionale Satzverbindung 372 Konjugation 14, 18 Konjunktion Hauptsatzkonjunktion 347 koordinierende Konjunktion 347 Nebensatzkonjunktion 346 subordinierende Konjunktion 346 Konjunktiv 17 Konjunktiv I 241 alle Verformen Aktiv 245 Ersetzungsregel 248 indirekte Rede 246 Konjunktiv II 230 423 Index alle Verbformen Aktiv 240 lassen (Verb) Aufforderung 239 laut (Präposition mit Genitiv) 218 aus dem Präteritumstamm 231 Linksattribut 328 Gebrauch 238 lokale Verbergänzungen 298 höfliche Bitte 238 indirekte Rede 246 irreale Bedingungssätze 238 irreale Vergleichssätze 239 irreale Wunschsätze 239 mit als ob 239 mit würde 230 Passiv 260 Wunschsätze 238 Konjunktiv II Passiv 260 Konjunktiv I Passiv 261 Konjunktiv Passiv 260 Konnektor 346 können alle Verbformen 83 Bedeutung 85 konsekutive Satzverbindung 359 konzessive Satzverbindung 366 koordinierende (Hauptsatz)Verbindung 347 koordinierende Konjunktion 347 koordinierte (Hauptsatz)Verbindung 347 kraft (Präposition mit Genitiv) 218 L längs(seits) (Präposition mit Genitiv) 424 218 94 M mal (Redepartikel) 416 mangels (Präposition mit Genitiv) 218 man (Indefinitpronomen) 174 mit modale Ergänzung 312 Präposition mit Dativ 224 mithilfe (Präposition mit Genitiv) 218 mitsamt (Präposition mit Dativ) 216 mittels modale Ergänzung 312 Präposition mit Genitiv 218 möchten alle Verbformen 83 Bedeutung 85 modale Verbergänzungen 312 Modalpartikel (Redepartikel) 415 Modalverben 77 alle Verbformen 84 Bedeutung 85 Bedeutung - Doppeldeutigkeit 93 Ersatzformen 88 Futur I 80 Konjugation 77 Index Negation 87 außer wenn 375 ohne Vollverb 81 bevor 394 Perfekt 78 bis 396 Plusquamperfekt 79 dadurch dass 403 Präteritum 78 da (kausal) 356 subjektive Bedeutung 90 damit 363 subjektive Bedeutung - Umschreibungen 91 dass-Sätze 313 Umschreibungen 88 ehe 394 Vermutung 90 falls 373 Wortposition 81 indem 403 17 indirekter Fragesatz 316 Infinitivsatz mit zu 314 Modus müssen alle Verbformen 84 je nachdem 374 Bedeutung 85 nachdem 391 obgleich 366 obschon 366 obwohl 366 ohne dass/zu 401 seitdem 389 selbst wenn 374 sobald (gleichzeitig) 383 so dass 359 sofern 373 solange 386 sooft 383 sowie 383 um zu (final) 363 um zu (konsekutiv) 360 N nach präpositionaler Ausdruck 393 Präposition mit Dativ 216 nachdem (Nebensatz) 391 nächste (Zeitangabe) 304 Nachzeitigkeit 381 nämlich (kausale Satzverbindung) 356 n-Deklination 145 n-Deklination (Liste) 148 Nebensatz als als dass anstatt dass/zu 382 360, 398 398 425 Index während weil wenn 369, 386 355 372, 382 wie auch immer 367 zumal 356 Nebensatzkonjunktion 346 Nebensatzverbindung 346 neben (Wechselpräposition) 217 nebst (Präposition mit Dativ) 216 Negation 323 nein (bei Satzfragen) 276 nicht (Negation) 323 nicht nur sondern auch 349 nichts 176 nichts oder nicht 325 nicht trennbare Verben Indefinitpronomen 175 Relativsatz 334 Nomen Nomen-Verb-Verbindungen Liste 143 124 129 nominalisierte Adjektive Deklination Nominativ Verben mit Nominativ Numerus (Singular und Plural) 426 416 nur (Redepartikel) 416 O oberhalb (Präposition mit Genitiv) 218 obgleich (Nebensatz) 366 obschon (Nebensatz) 366 obwohl (Nebensatz) 366 oder 150 141 279 138 Satzteilverbindung 326 Satzverbindung (Konjunktion) 350 ohne ohne dass/zu (Nebensatz) 401 präpositionaler Ausdruck 401 Präposition mit Akkusativ 215 Ordinalzahlen 186 Deklination 187 Ortsergänzung 298 68 niemand Deklination nun mal (Redepartikel) P Partizip I 44 Partizip II 48 Bedeutung in Position 1 (Wortposition) 52 413 Nominalisierung 52 Verben mit zwei Partizip-II-Formen 49 Partizip II in Position 1 Passiv bekommen-Passiv 374 17, 254 272 Index es beim Passiv 259 Präposition 214 Gebrauch des Passivs 268 Funktion 219 gehören-Passiv 272 Liste der Präpsoitionen 221 kein Passiv möglich 273 mit Akkusativ 215 Konjunktiv II Passiv 260 mit Dativ 216 mit Modalverb 260 mit Genitiv 218 Passiversatz 271 Wechselpräposition 217 Passivumformung 258 Präpositionalattribute 331 sein-Passiv 268 präpositionaler Ausdruck 347 subjektlose Passivsätze 258 Präsens Tempus (Zeitformen) 254 von oder durch 274 Wortstellung 273 Zustandspassiv 268 Pronominaladverb 115 271 beim dass-Satz 314 Passiversatz Perfekt 29 Gebrauch des Perfekts 41 Perfekt der Modalverben 78 Perfekt mit sein 33 per (Präposition mit Akkusativ) Personalpronomen Plural (Nomen) regelmäßiger Plural Plusquamperfekt 215 14, 172 139 140 36 Gebrauch des Plusquamperfekts 42 Modalverben 79 Possessivpronomen Präfix 169 14, 66 Gebrauch des Präsens Präteritum Gebrauch des Präteritums pro (Präposition mit Akkusativ) 40 26 41 215 R reale Bedingungssätze mit wenn 372 Rechtsattribut 328 Redepartikel (Modalpartikel) 415 Liste der Redepartikel reflexive Verben Liste der reflexiven Verben 416 99 106 Reflexivpronomen Kasus 101 Wortposition 105 regelmäßige Verben 18 Rektion 427 Index Adjektive 202 Adjektiv (Liste) 206 rücksichtlich (Präposition mit Genitiv) 218 Adverbien 202 ruhig (Redepartikel) 416 Adverb (Liste) 206 Substantive 153 Substantiv (Liste) 156 Verben 279 Verb (Liste) 282 Relativpronomen 335 Relativsatz 333 als (temporal) 340 im Akkusativ 333 im Dativ 333 im Genitiv 334 im Nominativ 333 jemand 334 lokale Relativsätze 336 mit Präposition 334 mit wer, wen, wem, wessen 338 nicht-attributive Relativsätze 340 niemand 334 Position 339 possessive Relativsätze 335 Relativsätze mit was, wo- 337 temporale Relativsätze 340 welche 335 wenn (temporal) 340 reziproke Verben 428 105 Liste der reziproken Verben 111 S samt (Präposition mit Dativ) 216 Satzklammer 408 Satzverbindung 346 schon (Redepartikel) 416 sein-Passiv 268 sein (Verb) 73 Verbformen 76 seit Nebensatz (= seitdem) 389 präpositionaler Ausdruck 390 Präposition mit Dativ 216 seitdem Hauptsatz 390 Nebensatz 389 seitens (Präposition mit Genitiv) 218 seitlich (Präposition mit Genitiv) 218 seit wann (Frage) 322 selbst wenn (Nebensatz) 375 Sie (formelle Anrede) Singular 15 138 sobald gleichzeitiger Nebensatz 383 vorzeitiger Nebensatz 392 so dass (Nebensatz) 359 Index sofern (Nebensatz) 373 solange (Nebensatz) 386 subjektlose Passivsätze 258 solcher 167 Subjunktion 346 subordinierende Konjunktion 346 sollen Umschreibungen 91 alle Verbformen 84 subordinierende (Satz)Verbindung 346 Bedeutung 85 subordinierte (Satz)Verbindung 346 Substantiv 136 sondern Bedeutung 326 Deklination 143 Satzteilverbindung 326 mit Präposition 153 Satzverbindung 354 mit Präposition (Liste) 156 sonst (Konditionalsatz) 377 Substantiv-Verb-Verbindung 124 sooft (Nebensatz) 383 Superlativ 189 sowie eingeschränkt 194 gleichzeitiger Nebensatz 383 Gebrauch 192 vorzeitiger Nebensatz 392 kein Superlatv und Komparativ 194 349 mit aller- 193 mit Ordinalzahlen 193 mit Umlaut 190 sowohl als auch Stamm 14 statt Nebensatz (=anstatt) 398 Superlativ mit -est 189 präpositionaler Ausdruck 399 unregelmäßíg 190 Präposition mit Genitiv 218 stattdessen 399 Subjekt 278 unpersönliches Subjekt subjektive Modalverben 278 90 Bedeutung - Distanzierung 91 Bedeutung - Vermutung 90 Tempus (Zeitformen) 92 T temporaler Akkusativ beim Passiv 304 259 temporaler Nebensatz als 382 bevor 394 ehe 394 nachdem 391 429 Index 389 seitdem 389 Präposition mit Akkusativ 215 sobald (gleichzeitig) 383 Uhrzeit 303 sobald (vorzeitig) 392 um zu (Nebensatz) 363 solange 386 umso (Vergleichssätze) 379 sooft 383 Umstellung in Position 1 411 sowie (gleichzeitig) 383 um zu sowie (vorzeitig) 392 Finalsatz 363 während 386 Konsekutivsatz 360 wenn 382 und temporaler Nebensatz als Attribut 341 Satzteilverbindung 326 temporale Verbergänzungen 303 Satzverbindung (Konjunktion) 348 Tempus Gebrauch der Tempora 16 unregelmäßige Verben 40 Unregelmäßige Verben 18 T-K-M-L 410 Liste der unregelmäßige Verben 58 transitive Verben 295 unterhalb (Präposition mit Genitiv) 218 trennbare Verben 66 unter (Wechselpräposition) 217 Tempus (Zeit) 67 untrennbare Verben Tempus (Zeit) trotz 68 69 präpositionaler Ausdruck 368 unweit (Präposition mit Genitiv) 218 Präposition mit Genitiv 218 Urheber 254 trotzdem (Satzverbindung) 367 trotz (konzessive Ergänzung) 311 trotz (Präposition mit Genitiv) 218 U 430 um seit V Verb am Ende des Satzes 414 Verben mit Akkusativ (Liste) 282 überhaupt (Redepartikel) 416 Akkusativ und Akkusativ (Liste) 288 über (Wechselpräposition) 217 Akkusativ und Genitiv (Liste) 289 Uhrzeit 308 Dativ (Liste) 284 Index Dativ und Akkusativ (Liste) 286 modales Adverb 201 es 122 Redepartikel 416 Genitiv (Liste) 286 Nominativ (Liste) 285 Präfix Präposition 66 von Präposition mit Dativ 216 von oder durch (beim Passiv) 274 113 von wann bis wann (Frage) Kasus der Präposition 116 vor Liste (Verben mit Präposition) 118 präpositionaler Ausdruck 395 Pronominaladverbien 115 Wechselpräposition 217 Verben ohne zu 97 322 vorbehaltlich (Präposition mit Genitiv) 218 277 Vorgangspassiv 254 kausal 311 vorher 395 lokal 298 Vorzeitigkeit 381 modal 312 temporal 303 Verben mit Akkusativ 279 Verben mit Dativ 279 Verben mit Genitiv 279 Verben mit Nominativ 279 Verbergänzungen Verbindungswort 346 Verb in Position 0 413 Verb in Position 1 412 Bedingungssatz (wenn) 374 Verb in Position 3 413 Vergleichssätze mit je desto 379 Verlaufsform 47 Verursacher 254 vielleicht W während adversativer Nebensatz 369 präpositionaler Ausdruck 387 Präposition mit Genitiv 218 temporaler Nebensatz 386 währenddessen 387 warum (Frage) 322 was Satzverbindung 340 was (Frage) 321 was für ein (Frage) 342 weder noch 349 wegen kausale Ergänzung 311 431 Index präpositionaler Ausdruck 356 wie viel(e) (Frage) 343 Präposition mit Genitiv 218 wissen (Präsens) 20 355 wo weil (Nebensatz) welche 298 Fragepronomen 342 lokaler Relativsatz 336 Pronomen 161 wo (Frage) 322 Relativpronomen 335 woher wem (Frage) 321 lokale Ergänzung 298 wen (Frage) 321 lokaler Relativsatz 336 woher (Frage) 322 wenn 432 lokale Ergänzung irreale Bedingungssätze 372 reale Bedingungssätze 372 lokale Ergänzung 298 Relativsatz 340 lokaler Relativsatz 336 temporaler Nebensatz 382 wohin (Frage) 322 wenn (vorzeitiger Nebensatz) 391 wohin wollen werden-Passiv 254 werden (Verb) 75 wollen (Modalverb - alle Formen) Verbformen 76 Wortposition Bedeutung 85 83 408 wer (Frage) 321 Grundposition 408 weshalb (Frage) 322 Modalverben 81 wessen (Frage) 343 Reflexivpronomen 411 weswegen (Frage) 322 Satzklammer 408 wider (Präposition mit Akkusativ) 215 T-K-M-L 410 wie (Frage) 322 Umstellung in Position 1 411 wie lange (Frage) 322 Verb in Endposition 414 wie oft (Frage) 322 Verb in Position 0 413 wieso (Frage) 322 Verb in Position 1 412 wie viele 343 Verb in Position 2 408 Index Verb in Position 3 Wunschsätze (mit Konjunktiv II) 413 238 Z Zeitergänzungen Zeitformen des Verbs 303 16 zu finale Ergänzung 311 Infinitivsatz als Attribut 341 Infinitivsätze mit zu 314 präpositionaler Ausdruck 364 Präposition mit Dativ 216 zufolge (Präposition mit Dativ) 216 zugunsten (Präposition mit Genitiv) 218 zulasten (Präposition mit Genitiv) 218 zuliebe (Präposition mit Dativ) 216 zumal (Nebensatz) 356 Zustandspassiv 268 Zustandsreflexiv 104 zuungunsten (Präposition mit Genitiv) 218 zuzüglich (Präposition mit Genitiv) 218 zwecks (Präposition mit Genitiv) 218 zweistellige Verben 278 zwischen (Wechselpräposition) 217 433 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Ausführliches Inhaltsverzeichnis Vorwort Teil I: Die Verbformen Die Formen des Verbs - Einführung Der Infinitiv Stamm, Endung und Präfix Die Konjugation Das Personalpronomen Formelle und informelle Anrede 3. Person Singular Das Pronomen sie/Sie Verb und Person Tempus (Zeit) Genus Verbi (Aktiv und Passiv) Modus Infinite Verbformen 6 13 14 14 14 14 14 15 15 15 16 16 17 17 17 Die Konjugation - Einführung 18 Die Konjugation - Präsens 19 Regelmäßige Verben Unregelmäßige und gemischte Verben Übersicht: Die Konjugation im Indikativ Präsens Aktiv Besonderheiten der Konjugation im Präsens Verbendung -eln Verbstammendung auf s-Laut Die e-Erweiterung bei Verbstammendung auf -d und -t Verbstammendung auf Konsonant + -m und -n 19 19 20 20 20 21 21 22 Liste: Besonderheiten der Konjugation im Präsens 23 Die Konjugation - Präteritum 26 Regelmäßige Verben Unregelmäßige Verben Gemischte Verben Besonderheiten der Konjugation im Präteritum e-Erweiterung Verben mit zwei Präteritumformen Die Konjugation - Perfekt Regelmäßige Verben Unregelmäßige Verben Gemischte Verben Die Bildung des Perfekts mit haben und sein Besonderheiten bei der Bildung des Perfekts mit haben und sein Regionale Varianten Transitive und intransitive Verbvariante 26 26 27 27 27 28 29 29 29 30 30 30 31 31 435 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Wortposition beim Perfekt Liste: Verben, die das Perfekt mit sein bilden 33 Die Konjugation: Plusquamperfekt 36 Regelmäßige Verben Unregelmäßige Verben Gemischte Verben 36 36 36 Die Konjugation: Futur I 37 Die Konjugation: Futur II 37 Regelmäßige Verben Unregelmäßige Verben Gemischte Verben 37 38 38 Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Aktiv 39 Der Gebrauch der Tempora (Zeiten) 40 Präsens Zukunft (statt Futur) Historisches Präsens (statt Perfekt/Präteritum) Allgemeine Aussagen Ausdruck von Gleichzeitigkeit Präteritum und Perfekt Obligatorisches Perfekt Obligatorisches Präteritum Plusquamperfekt Temporalsätze mit nachdem Futur I Futur II Das Partizip I Partizip I als Adverb Partizip I als Attribut Erweiterte Partizipialattribute Bedeutung des Partizips I Nominalisierung sein + Partizip I Das Partizip II Regelmäßige Verben Unregelmäßige Verben Gemischte Verben Verben mit zwei Partizip-II-Formen Die Verwendung des Partizips II Bildung von Verbformen Partizip II als Adverb Partizip II als Attribut Erweiterte Partizipialattribute mit Partizip II Nominalisierung des Partizips II Die Bedeutung des Partizips II Der Imperativ 436 32 40 40 40 41 41 41 42 42 42 42 43 43 44 44 44 45 45 46 46 48 48 49 49 49 50 50 51 51 51 52 52 54 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Formeller Imperativ Der informelle Imperativ im Singular Sonderformen der Hilfsverben Der informelle Imperativ im Plural 54 54 55 56 Übersicht: Informeller Imperativ 57 Liste: Unregelmäßige Verben 58 Teil 2: Spezielle Verben Verben mit Präfix Trennbare Verben Trennbare Kombinationen mit zwei Präfixen Nicht trennbare Verben Nicht trennbare Kombinationen mit zwei Präfixen Verben, die sowohl trennbar als auch nicht trennbar sind 65 66 66 67 68 69 70 Liste: Präfixe 72 Die Verben haben, sein und werden 73 Das Verb: sein Das Verb: haben Das Verb: werden 73 74 75 Alle Verbformen Aktiv Indikativ: sein, haben, werden 76 Die Modalverben (I) 77 Einführung Modalverben Die Konjugation der Modalverben Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt Futur I Futur II Wortposition Modalverb ohne Vollverb Alle Verbformen Aktiv Indikativ: Modalverben können, wollen, möchten Alle Verbformen Aktiv Indikativ: Modalverben sollen, müssen, dürfen Die Bedeutung der Modalverben Übersicht: Die wichtigsten Bedeutungsvarianten der Modalverben Probleme der Bedeutung von Modalverben Die Bedeutungsspanne der Modalverben Überschneidungen in den Bedeutungen der Modalverben Unterschiede beim Gebrauch der Negation Übersetzungsfehler Ersatzformen für Modalverben haben zu Ersatzformen für das Passiv mit Modalverb Umschreibungen von Modalverben Die Modalverben (II): subjektive Bedeutung 77 77 77 78 78 79 80 80 81 81 83 84 85 85 86 86 86 87 87 88 88 88 88 90 437 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Subjektive Bedeutung (I): Vermutung Umschreibungen der subjektiven Bedeutung (I) Subjektive Bedeutung (II): Distanzierung von einer fremden Behauptung Umschreibungen der subjektiven Bedeutung (II) Die Zeitformen bei objektiven und subjektiven Modalverben Doppeldeutigkeit bei Modalverben Die Verben lassen und brauchen Das Verb: lassen Das Perfekt von lassen Das Verb: brauchen Weitere Verben mit Infinitiv ohne zu Gruppe 1: Perfekt mit zweimal Infinitiv Gruppe 2: Perfekt zweimal Infinitiv o d e r Partizip Gruppe 3: Perfekt mit Partizip II Reflexive Verben Echte reflexive Verben Reflexiv gebrauchte Verben Reflexiv gebrauchte Verben mit Bedeutungsänderung Reflexiv gebrauchte Verben mit mehreren Varianten Übersicht: Reflexive Verben Der Kasus des Reflexivpronomens Reflexivpronomen im Akkusativ Das Reflexivpronomen im Dativ Das Reflexivpronomen mit Präpositionalkasus Das Reflexivpronomen mit unklarem Kasus Reflexiver Dativ bei nicht reflexiven Verben Zustandsreflexiv Wortposition des Reflexivpronomens Reziproke Verben 94 94 95 96 97 97 97 98 99 99 99 100 100 101 101 101 101 102 103 103 104 105 105 Liste: Reflexive Verben 106 Verben mit Präpositionen 113 Verben mit mehreren Präpositionen Präpositionen mit gleicher Bedeutung, die man alternativ verwenden kann Präpositionen mit verschiedener Bedeutung, die sich ausschließen Fragen zu Verben mit Präposition Pronominaladverbien Der Kasus der Präpositionen 114 114 114 115 115 116 Liste: Verben mit Präposition 118 Verben mit obligatorischem es 122 Feste Nomen-Verb-Verbindungen (Funktionsverbgefüge) 124 Die Bedeutung der Nomen-Verb-Verbindungen Die „Restbedeutung“ der Funktionsverben Liste: Funktionsverbgefüge 438 90 91 91 91 92 93 125 127 129 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Teil III: Das Substantiv (Nomen) Das Substantiv (Nomen) Das Genus - der Artikel Regelmäßiges Genus Genus bei geographischen Namen Numerus - Singular und Plural Singular Plural Regelmäßiger Plural Der Kasus - Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv Deklination des Substantivs 135 136 136 137 138 138 138 139 140 141 143 Die Deklination mit dem bestimmten Artikel Veraltete Form des Dativs Singular Die Deklination mit dem unbestimmten Artikel Die Deklination mit dem negativen unbestimmten Artikel kein Die n-Deklination Die gemischte Deklination Die Deklination von das Herz 143 144 144 145 145 146 147 Liste: Nomen der n-Deklination und der gemischten Deklination 148 Die Deklination nominalisierter Adjektive 150 Der Gebrauch des bestimmten und des unbestimmten Artikels 151 Substantive mit Präposition 153 Präpositionen mit gleicher Bedeutung Präpositionen mit verschiedener Bedeutung Präposition und Kasus Substantiv, Verb und Adjektiv mit Präposition 153 153 154 155 Liste: Substantive mit Präposition 156 Artikelwörter als Pronomen 161 Teil IV: Die Pronomen Die Demonstrativpronomen dieser, diese, dieses jener, jene, jenes derselbe, dieselbe, dasselbe Der Unterschied zwischen derselbe und der gleiche derjenige, diejenige, dasjenige solcher, solche, solches Das Possessivpronomen Der pronominale Gebrauch des Possessivpronomens Das Personalpronomen 165 166 166 166 167 167 167 167 169 170 172 439 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Die Indefinitpronomen man/einer jemand/niemand irgendwer/irgendjemand etwas/nichts Teil V: Adjektive und Adverbien Das Adjektiv Übersicht Adjektivdeklination Typ 1: nach bestimmtem Artikel Übersicht Adjektivdeklination Typ 2: nach unbestimmtem Artikel Übersicht Adjektivdeklination Typ 3: ohne Artikel Unregelmäßigkeiten der Adjektivdeklination Adjektive mit der Endung -el und -er Stammveränderung Adjektive mit der Stammendung –a Die Kardinalzahlen Die Deklination der Kardinalzahlen Die Nominalisierung der Kardinalzahlen Die Ordinalzahlen Die Deklination der Ordinalzahlen Zeitangaben mit Ordinalzahlen Komparativ und Superlativ Superlativ mit -est Unregelmäßige Komparative und Superlative Komparativ und Superlativ mit Umlaut Komparativ ohne -e Fehlende Komparativ- und Superlativformen kein Komparativ, nur Superlativ nur Komparativ, kein Superlativ Der Gebrauch des Komparativs und Superlativs Komparativ und Superlativ als Adverb und Adjektiv Die Vergleichswörter wie und als Verstärkung und Einschränkung des Superlativs Verstärkung des Superlativ mit „aller-“ Superlativ in Kombination mit Ordinalzahlen Eingeschränkter Superlativ Besonderheiten beim Gebrauch des Komparativs und Superlativs Kein Komparativ und Superlativ bei „absoluten“ Adjektiven Gebrauch des Komparativs zur Abschwächung von Altersangaben Adverbien Lokale Adverbien Attributiver Gebrauch lokaler Adverbien Zur Unterscheidung von hin und her Zur Unterscheidung von außen/draußen bzw. innen/drinnen Temporale Adverbien Attributiver Gebrauch temporaler Adverbien 440 174 174 175 175 176 177 178 179 180 181 181 181 182 182 183 184 185 186 187 187 189 189 190 190 191 191 191 191 192 192 192 193 193 193 194 194 194 195 196 196 197 197 199 199 200 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Adjektive zu lokalen und temporalen Adverbien Lokale Adverbien/Adjektive Temporale Adverbien/Adjektive Modale Adverbien Die Rektion der Adjektive (Adverbien) Adjektive (Adverbien) mit Präposition Präpositionen mit gleicher Bedeutung Präpositionen mit verschiedener Bedeutung Ersatz der Präposition durch einen Komplementsatz Der Kasus der Präpositionen Adjektive, die einen Kasus direkt regieren Adjektive mit Dativ Adjektive mit Genitiv Adjektive mit Akkusativ 200 200 201 201 202 202 202 203 203 203 204 204 205 205 Liste: Rektion der Adjektive 206 Teil VI: Die Präpositionen 213 Die Präpositionen Präpositionen mit Akkusativ Präpositionen mit Dativ Präpositionen mit Akkusativ oder Dativ („Wechselpräpositionen“) Präpositionen mit Genitiv Die Funktionen der Präpositionen Die Bedeutung der Präpositionen Liste: Gebrauch der Präpositionen Teil VIII: Der Konjunktiv 214 215 216 217 218 219 220 221 229 Der Konjunktiv II 230 Der Konjunktiv II Gegenwart 230 Der Konjunktiv II Gegenwart mit dem Hilfsverb werden Konjunktiv II aus dem Präteritumstamm Veraltete Formen des Konjunktivs II Identität von Konjunktiv II und Präteritum Der Konjunktiv II Vergangenheit Zusammenfassung: Die Formen des Konjunktivs II Der Gebrauch des Konjunktivs II Wunschsätze Irreale Bedingungssätze Höfliche Bitte Aufforderung Irreale Wunschsätze Irreale Vergleichssätze mit als ob 230 231 233 234 235 237 238 238 238 238 239 239 239 441 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv II Aktiv Regelmäßiges Verb: machen Unregelmäßiges Verb: fahren Gemischtes Verb: bringen Konjunktiv I Konjunktiv I Gegenwart Konjunktiv I Vergangenheit Konjunktiv I Futur I Konjunktiv I Futur II Alle Verbformen Aktiv: Konjunktiv I Regelmäßiges Verb: machen Unregelmäßiges Verb: fahren Gemischtes Verb: bringen Der Gebrauch des Konjunktivs I: Die Indirekte Rede Satzarten Verb und Pronomen Tempus möchten Konjunktiv II Zeitangaben Ersetzungsregel Übersicht: Ersetzungsregel Der Gebrauch des Konjunktivs I: Weitere Anwendungen Teil IX: Das Passiv Das Passiv Die Zeitformen des Passivs (Tempus) Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt Futur I Futur II 240 240 240 241 241 242 243 243 245 245 245 245 246 246 246 247 247 248 248 248 250 251 253 254 254 254 255 255 255 256 256 Übersicht: Alle Verbformen Indikativ Passiv 257 Die Passivumformung 258 Aktivsatz mit Akkusativ Aktivsatz mit Akkusativ und Dativ Aktivsatz ohne Akkusativ Aktivsatz mit man Temporaler Akkusativ im Aktivsatz Passivumformung: es 442 240 258 258 258 259 259 259 Der Konjunktiv Passiv 260 Konjunktiv II Gegenwart Vergangenheit 260 260 260 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Futur I Futur II Konjunktiv I Gegenwart Futur I Futur II 261 261 261 261 262 262 Übersicht: Alle Verbformen Konjunktiv Passiv 263 Passiv mit Modalverb 264 Passiv mit Modalverb im Nebensatz 264 Übersicht: Indikativ Passiv mit Modalverb 265 Konjunktiv Passiv mit Modalverb 266 Konjunktiv II Gegenwart mit Modalverb Konjunktiv II Vergangenheit mit Modalverb Konjunktiv I Gegenwart mit Modalverb Konjunktiv I Vergangenheit mit Modalverb 266 266 266 266 Übersicht: Konjunktiv Passiv mit Modalverb 267 Der Gebrauch des Passivs 268 Das Zustandspassiv 268 Das Verhältnis des Zustandspassivs zu anderen Grammatikformen Perfekt Passiv Adjektiv Perfekt Aktiv von intransitiven Verben Passiversatz - Alternativen zum Passiv mit Modalverb Passiversatz durch bestimmte Verben 269 269 269 270 271 272 Gerundiv 272 Verschiedene Probleme bei der Passivumformung 273 Die Wortposition beim Passiv Verben ohne Passiv Von oder durch Teil VII: Der einfache Satz Der einfache Satz Fragesätze 273 273 274 275 276 276 Das Verb und seine Ergänzungen 277 Verbergänzungen (I): Personen und Sachen 278 Ergänzungen und Kasus Fragen und Ergänzungen Liste: Verben und ihre Ergänzungen 279 280 282 443 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Die Bedeutung des Dativ 290 Liste: Die Bedeutung des Dativs 292 Zweistellige Verben Der Dativ als direktes Objekt Der Dativ als logisches Subjekt Dreistellige Verben Direktionale Bedeutung Die possessive Bedeutung des Dativs Der Dativ in der Bedeutung „für“ Transitive und intransitive Verben 295 Liste: Transitive und intransitive Verben 296 Transitive und intransitive Verben, die gleich lauten Transitive und intransitive Verben, die ähnlich lauten Verbergänzungen (II): Ort - lokale Ergänzungen Personen Abgegrenzte Orte Nicht abgegrenzte Orte Länder- und Städtenamen Ausnahme: „Hause“ Übersicht/Zusammenfassung: Präpositionen und lokale Ergänzungen Präpositionen und Kasus bei lokalen Ergänzungen Lokale Ergänzungen mit Wechselpräpositionen und Positionsverben Die Bedeutung von liegen und stehen bzw. legen und stellen Verbergänzungen (III): Zeit - temporale Ergänzungen Zeitpunkt: wann? Diesen und nächsten Fragewort welch- als Variante von wann Zeitpunkte in der Vergangenheit und Zukunft Zeitdauer: wie lange? Häufigkeit (Frequenz): wie oft? 296 297 298 298 299 299 300 300 300 301 301 302 303 303 304 305 305 306 307 Die Uhrzeit 308 Das Datum 309 Verbergänzungen (IV) Grund - kausale Ergänzungen 311 Verbergänzungen (V): Art und Weise - modale Ergänzungen 312 Nebensätze als Ergänzung 313 dass-Sätze Der Unterschied zwischen dass und damit Infinitivsätze mit zu Infinitivsatz oder dass-Satz Indirekte Fragesätze Höfliche Fragen und indirekter Nebensatz Komplementsätze mit wenn Es als Platzhalter (Korrelat) bei Komplementsätzen 444 292 292 292 293 293 294 294 313 314 314 315 316 316 317 318 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Korrelat es in dass- Sätzen Korrelat es in Infinitivsätzen mit zu Korrelat es in Indirekten Fragesätzen Korrelat es in Komplementsätzen mit wenn 318 319 319 320 Liste: Fragewörter zu Verbergänzungen 321 Die Negation 323 Die Position von nicht Der Unterschied zwischen nicht und nichts 323 325 Satzteilverbindung: und, oder, aber, sondern 326 Teil X: Attribute Attribute Genitivattribut Der Genitiv bei Namen Personennamen Städtenamen Ländernamen Zur Orthografie des Genitiv Präpositionalattribute Apposition Relativsätze Relativsätze im Nominativ, Akkusativ und Dativ Relativsätze mit Präposition Relativsätze im Genitiv Übersicht Relativpronomen Das Relativpronomen welche Possessive Relativsätze Lokale Relativsätze Relativsätze mit was und wo- Relativsätze mit wer, wen, wem, wessen Die Position des Relativsatzes Temporale Relativsätze Nicht-attributive Relativsätze 327 328 329 329 329 330 330 330 331 331 333 333 334 334 335 335 335 336 337 338 339 340 340 Weitere Attributsätze 341 Fragewörter zu Attributen 342 Die Frage: welche Die Frage: was für ein Die Frage: wessen Die Frage: wie viele 342 342 343 343 Teil XI: Komplexe Sätze 345 Komplexe Sätze Die Nebensatzverbindung 346 346 445 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Die Hauptsatzverbindung Satzverbindung durch einen präpositionalen Ausdruck Satzverbindung mit und Nominativ in Position 1 Nominativ nicht in Position 1 Varianten von und Satzverbindung mit oder Nominativ in Position 1 Nominativ nicht in Position 1 Varianten von oder Satzverbindung mit aber, doch, jedoch, sondern Die konzessive Bedeutung von aber Die adversative Bedeutung von aber Die restriktive Bedeutung von aber Weglassen von Satzteilen bei der Satzverbindung mit aber Hauptsatzvariante: doch Hauptsatzvariante: jedoch Eingeschränkte Hauptsatzvariante: sondern Kausale Verbindung: weil, da, zumal, denn, nämlich, wegen, auf Grund Nebensatz: weil Nebensatz (Variante): da Nebensatz (eingeschränkte Variante): zumal Hauptsatz: denn Hauptsatz (Variante): nämlich Präpositionaler Ausdruck: wegen (+ Genitiv) Präpositionaler Ausdruck (Variante): auf Grund (+ Genitiv) Bedeutungsverwandtschaft der Kausalsätze Konsekutive Verbindung: so dass, deshalb, infolge Nebensatz: so dass Positionsvariante von so Variante von so: dermaßen, derart(ig) Nebensatz (eingeschränkte Variante): als dass (nur bei Negation) Hauptsatz: deshalb Hauptsatz (Varianten): deswegen, daher, darum, aus diesem Grund, infolgedessen Präpositionaler Ausdruck: infolge (+Genitiv) Bedeutungsverwandtschaft der Konsekutivsätze Finale Verbindung: damit, um zu, dazu, zu Nebensatz: damit, um zu Hauptsatz: dazu, dafür Präpositionaler Ausdruck: zu Bedeutungsverwandtschaft der Finalsätze Konzessive Verbindung: obwohl, aber, trotzdem, trotz Nebensatz: obwohl Nebensatz (Varianten): obgleich, obschon Nebensatz (eingeschränkte Variante): wie auch immer Hauptsatz: (aber) trotzdem 446 346 347 348 348 349 349 350 350 350 351 352 352 352 353 353 353 354 354 355 355 356 356 356 356 356 357 357 359 359 359 360 360 361 361 361 362 363 363 364 364 364 366 366 366 367 367 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Präpositionaler Ausdruck: trotz (+Genitiv) 368 Adversative Verbindung: während, aber, demgegenüber 369 Nebensatz: während Hauptsatz: demgegenüber Hauptsatz (Variante): aber Präpositionaler Ausdruck: im Gegensatz zu (+Dativ) Bedeutungsverwandtschaft der Adversativsätze 369 369 369 370 370 Konditionale Verbindung (I): wenn, falls, sofern, bei 372 Nebensatz: wenn Reale und irreale Bedingungssätze mit wenn Nebensatz (Varianten): falls, sofern Variante: Verb in Position 1 Präpositionaler Ausdruck: bei 372 372 373 374 374 Konditionale Verbindung (II): selbst wenn, außer wenn, es sei denn, je nachdem, sonst Nebensatz (eingeschränkte Variante): selbst wenn, auch wenn Nebensatz/Hauptsatz (eingeschränkte Varianten): außer wenn/es sei denn Nebensatz (eingeschränkte Variante): je nachdem Hauptsatz (eingeschränkte Variante): sonst Bedeutungsverwandtschaft der Konditionalsätze 375 375 375 376 377 377 Vergleichssätze mit je desto (umso) 379 Die temporale Satzverbindung - Einführung 381 Gleichzeitigkeit Vorzeitigkeit Nachzeitigkeit Temporale Verbindung (I): wenn, als, sooft, sobald, sowie, dabei, bei Nebensatz mit wenn/als Gleichzeitige Sätze mit wenn Vorzeitige Sätze mit wenn Nebensatzvarianten: sooft, sobald, sowie Hauptsatz: dabei Präpositionaler Ausdruck: bei Bedeutungsverwandtschaft der wenn-Sätze Temporale Verbindung (II): während, solange, währenddessen Nebensatz: während Nebensatz (eingeschränkte Variante): solange Hauptsatz: währenddessen Präpositionaler Ausdruck: während Bedeutungsverwandtschaft der Temporalsätze mit während: wenn Temporale Verbindung (III): seitdem, seit Nebensatz: seitdem Nebensatz (Variante): seit Hauptsatz: seitdem Präpositionaler Ausdruck: seit Temporale Verbindung (IV): nachdem, danach, nach 381 381 381 382 382 382 383 383 384 384 384 386 386 386 387 387 387 389 389 389 390 390 391 447 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Nebensatz: nachdem Nachdem und wenn/als Nebensatz (eingeschränkte Varianten) sobald, sowie Hauptsatz: danach, anschließend Präpositionaler Ausdruck: nach 391 391 392 393 393 Temporale Verbindung (V): bevor (ehe), davor, vorher, vor 394 Nebensatz: bevor Nebensatz (Variante): ehe Hauptsatz: davor, vorher Präpositionaler Ausdruck: vor Temporale Verbindung (VI): bis, bis dahin, bis zu Nebensatz: bis Hauptsatz: bis dahin Präpositionaler Ausdruck: bis zu Modale Verbindung (I): (an)statt dass, (an)statt zu, als dass, stattdessen, (an)statt Nebensatz: (an)statt dass/zu Nebensatz (Variante): als dass Hauptsatz: stattdessen Präpositionaler Ausdruck: statt (+Genitiv) Modale Verbindung (II): ohne dass, ohne Nebensatz: ohne dass/zu Präpositionaler Ausdruck: ohne + Akkusativ Modale Verbindung (III): indem, dadurch dass, dadurch, durch Nebensatz: indem Nebensatz (Variante): dadurch dass Hauptsatz: dadurch Präpositionaler Ausdruck: durch Bedeutungsverwandtschaft der Instrumentalsätze Teil XII: Wortposition und Redepartikel Die Wortposition Grundposition Die Satzklammer Personenergänzungen: Dativ und Akkusativ Temporale, kausale, modale und lokale Ergänzungen Umstellung: Temporale und kausale Ergänzungen in Position 1 Reflexivpronomen Das Verb in Position 1 Konditionalsätze Irreale Wunschsätze Auflösung der Verbklammer Das Verb in Position 3 Das Verb am Ende des Satzes 448 394 394 395 395 396 396 396 396 398 398 398 399 399 401 401 401 403 403 403 404 404 404 407 408 408 408 408 410 411 411 412 412 412 413 413 414 Die Redepartikel (Modalpartikel) 415 Liste: Einige Redepartikel und ihre Signalfunktionen 416 Ausführliches Inhaltsverzeichnis Teil XIII: Anhang Index 417 418 449