Die Haut - Klinik-Real

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Kleiner Überblick über den menschlichen Körper
Skelettsystem
•
Das menschliche Skelett besteht aus ca. 200 Knochen (sind in Form und
Funktion unterschiedlich, abhängig von Lage und Funktion)
•
Drei Knochentypen: Röhrenknochen (hauptsächlich im Bereich der
Extremitäten), platte Knochen ( flache, breite Knochen, erfüllen meist eine
Schutzfunktion) und würfelförmige Knochen (Wirbelsäule oder Handwurzel-/
Fußwurzelknochen)
•
Knochenverbindungen: Haften (unbewegliche Knochenverbindungen, die
die beteiligten Knochen unverrückbar zusammenhalten sollen; z.B. zwischen
Brustbein und 1. Rippe), Gelenke ( bewegliche Verbindungen zwischen
Knochen), Amphiarthrosen (Zwischenstellung zwischen den vorgenannten
Knochenverbindungen; Gelenke, die durch das Vorhandensein einer straffen
Kapsel und starke, kurze Bänder in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt
sind; z.B. Sprunggelenke)
Gelenkformen:
•
Unterscheidung der
einzelnen Gelenkformen
vor allem nach der Anzahl
der
Bewegungsmöglichkeiten
(Freiheitsgrade)
•
Kugelgelenk: mit drei
Bewegungsachsen das
beweglichste aller Gelenke
•
Eigelenk: ähnlich dem Kugelgelenk, aber nur zwei
Hauptbewegungsrichtungen, keine Rotation
•
Radgelenk: walzenförmiger Gelenkkopf, zangenförmige Gelenkpfanne
•
Scharniergelenk: lässt nur Bewegungen in einer Achsenrichtung zu
•
Sattelgelenk: Bewegung in zwei Hauptachsen, jedoch funktionell ein
Kugelgelenk
Wirbelsäule:
Funktionen:
Stützfunktion
Schutzfunktion für das Rückenmark
Bewegung
•
Brustkorb (Thorax): wird von der Brustwirbelsäule, den dazugehörenden 12
Rippenpaaren, und dem Brustbein (Sternum) gebildet
•
Er umschließt schützend die Brustorgane (Lunge, Herz) und einen Teil der
Oberbauchorgane (Leber, z.T. die Milz)
Muskulatur:
•
Drei Grundtypen an Muskelgewebe:
quergestreifte bzw. Skelettmuskulatur
glatte Muskulatur (unwillkürlich, hauptsächlich im Eingeweidebereich)
Herzmuskulatur
Vorderansicht
•
Rückansicht
Aktive Bewegungen des menschlichen Körpers werden durch das
Zusammenspiel von Anspannung und Erschlaffung der quergestreiften
Skelettmuskulatur ausgeführt
Herz
•
ca. faustgroß, geschützt im Thorax, dem Zwerchfell aufliegend
•
Hohlorgan mit rechter und linker Herzhälfte/ jeweils ein Vorhof und eine
Kammer
•
„Kreislauf“ (also „Einbahnstraßen-System“) wird über Herzklappen erreicht,
die nur eine Stromrichtung zulassen, d.h. das Blut wird durch das Herz und in
den Körper gepumpt und kehrt von dort wieder zum Herzen zurück wo der
Kreislauf sich schließt und das Blut erneut weiter gepumpt wird
•
Reizleitungssystem oder „Wie bekommt das Herz seinen Takt?“
Das Herz besitzt eine eigene, unabhängige Erregungsbildung und
Erregungsleitung
Wie schnell das Herz schlägt wird über das vegetative Nervensystem
(Streß/ Ruhe) gesteuert
•
Das Reizleitungssytem an sich setzt sich aus mehreren Strukturen
zusammen, die alle im Herz liegen und über Nervenstränge miteinander
verbunden sind
•
Die Erregung des Herzens wird als Elektro-Impuls weiter geleitet und löst
letztendlich ein Zusammenziehen des Herzmuskels mit anschliessender
Entspannungsphase aus
Kreislaufsystem
•
Die Blutgefäße unterteilen sich in Arterien und Venen; Arterien führen das
Blut vom Herzen weg, Venen führen das Blut zum Herzen hin
•
Unterteilung nach kleinem (Lungen-) Kreislauf und großem (Körper-) Kreislauf
•
Lungenkreislauf: das aus dem Körper kommende, sauerstoffarme Blut wird
durch das rechte Herz über die
Lungenarterie in die Lunge gepumpt;
hier wird das Blut mit Sauerstoff
angereichert und das Zellgift
Kohlenstoffdioxid ausgewaschen; das
sauerstoffreiche Blut wird von der
Lunge über die Lungenvene weiter in
das linke Herz gepumpt und von dort
aus in den großen Kreislauf
ausgeworfen
•
Körperkreislauf: das
sauerstoffreiche Blut wird aus dem
linken Herz kommend über die
Hauptschlagader (Aorta) weiter in die
großen Gefäße ausgeworfen; die sich
immer weiter verästeln und
letztendlich als hauchdünne Gefäße
(sogenannte Kapillaren) enden; hier
findet die Zellatmung statt, d.h.
Sauerstoff wird in die Zelle gebracht
und das schädliche Kohlenstoffdioxid
wird aus der Zelle in das Blut
abgegeben.; nach der Zellatmung
wird das mittlerweile sauerstoffarme Blut über die Venen wieder zum Herzen
zurückgebracht wo sich dann der Lungenkreislauf wieder anschließt
Verdauungssystem/ Bauchorgane
•
Der Magen-Darm-Trakt mit seinen
Organen dient der Aufnahme von
Nahrungsstoffen, Salzen und Wasser
sowie der Ausscheidung
unverdaulicher und unresorbierbarer
Bestandteile
•
Nahrungsmittel werden nach ihrer
Zufuhr zum einen mechanisch
zerkleinert und zum anderen durch
chemische Reaktionen zu
resorbierbaren Substanzen
umgewandelt; dieser Vorgang wird als
Verdauung bezeichnet
•
Erst danach kann die Resorption (Aufnahme) der kleinen Nährstoffmoleküle
über die Schleimhäute des Verdauungstraktes in das Blutgefäßsystem
erfolgen
•
Der Verdauungstrakt ist ein durchgehendes Rohr, das sich vom Mund zum
After zieht; zu ihm gehören: Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre, Magen, Dünnund Dickdarm, Enddarm, außerdem die „Hilfsorgane“ Speicheldrüsen, Leber,
Gallenblase und Bauchspeicheldrüse (jeder Bereich/ jedes Organ nimmt
hierbei andere Aufgaben wahr)
•
Die Bauchorgane sind teilweise durch den Brustkorb geschützt und durch das
Zwerchfell von diesem getrennt, fußwärts gibt es einen Schutz durch Anteile
des Beckens; am Rücken wird der Bauchraum durch die Wirbelsäule begrenzt
und gestützt, am Bauch direkt liegt direkt über den Organen das sogenannte
Bauchfell, das alle vorgenannten Organe überzieht (es gewährleistet einen
Beweglichkeit der Organe und Schutz); über dem Bauchfell werden die
Organe durch verschiedene Muskelschichten geschützt, an der Oberfläche
findet sich (wie am Rest des Körpers) das größte Organ des Menschen: die
Haut
Nervensystem
•
das Nervensystem dient der
Nachrichtenübermittlung; es
ist ein wichtiges
Koordinierungs- und
Steuerungssystem mit einer
sehr schnellen Zugriffs- und
Reaktionszeit
•
Im „Denkzentrum“ (Gehirn)
werden Sinne, bewusste
Bewegungen und die
Gefühlswelt durch eine
unvorstellbare Zahl von
miteinander vernetzten
Zellgruppen koordiniert und die
entsprechenden Reaktionen
gesteuert
•
Unterscheidung in zentrales und peripheres Nervensystem (NS)
•
Zentrales NS: Gehirn und Rückenmark
•
Peripheres NS: alle Nerven, die von Rückenmark abgehen (Spinalnerven) und
weiter in die Entfernung (Peripherie) ziehen und Impulse an das zentrale NS
melden bzw. die Reaktionen ausführen
•
Nervenendigungen finden sich in unterschiedlicher Dichte an allen Teilen des
Körpers; die großen Nervenstränge laufen meist in unmittelbarer Nähe der
großen Gefäße
•
Alle Nerven reagieren im schlimmsten Fall mit Funktionsverlust auf Druck/
Gewalt; dieses kann vorübergehend sein (eingeschlafener Fuß/ Taubheit),
kann aber auch zu dauerhaften Schäden führen
Männliche Geschlechtsorgane
•
Zu den männlichen Geschlechtsorganen zählen Hoden, Nebenhoden,
Samenwege, Prostata und Penis
•
Innere Geschlechtsorgane sind Hoden, Nebenhoden, Samenstrang /-leiter,
Samenbläschen und Prostata
•
Äußere Geschlechtsorgane sind Penis und Hodensack
Weibliche Geschlechtsorgane
•
Auch hier Einteilung in innere und äußere Geschlechtsorgane, zusätzlich
Unterteilung in primäre und sekundäre Geschlechtsorgane
•
Innere Geschlechtsorgane sind Scheide (Vagina), Gebärmutter (Uterus),
Eileiter (Fallopian Tubes), und Eierstöcke (Ovaries)
•
Äußere Geschlechtsorgane sind Schamlippen, Scheidenvorhof,
Vorhofdrüsen, Kitzler (Clitoris) und die Harnröhrenmündung (Urethra)
•
Zu den primären Geschlechtsorganen zählen die bereits bei der Geburt
angelegten Organe wie Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter, Scheide und Vulva
(Schamlippen, Klitoris, Harnröhrenmündung und Drüsen)
•
Sekundäre Geschlechtsorgane sind die sich erst in der Zeit der
geschlechtsreife entwickelnden Organe wie die weibliche Brust und die
Differenzierung der Struktur der Vulva
Die Haut
Die Haut umgibt den Körper als schützende Hülle. In ihr liegen Drüsen, die Stoffe
(Duftstoffe, Talg, Schweiß) an die Oberfläche abgeben. Über die Haut nehmen wir
viele Sinneseindrücke auf. Schon Säuglinge betasten z. B. einen Gegenstand,
greifen nach ihm und lernen so, ihre Umwelt zu „begreifen“. Auch Temperatur- und
Schmerzeindrücke können wir über spezielle Empfangsorgane in der Haut
wahrnehmen. Die Haut ist zugleich auch ein großflächiges Kommunikationsorgan.
Wir berühren uns in bestimmten Situationen, nehmen Körperkontakt zu anderen
Menschen auf.
Anatomie der Haut
1. Äußere Hautschicht = Epidermis
(Oberhaut)
Hauptbestandteile: Hornzellen
2. Mittlere Hautschicht = Korium (Lederhaut
oder Dermis)
Hauptbestandteile: vor allem
Kollagenfasern, außerdem Blutgefäße,
Nerven, Muskeln, Haarfollikel,
Schweißdrüsengänge, Talgdrüsen,
Tastkörperchen
3. Untere Hautschicht = Subkutis (Unterhaut)
Hauptbestandteile: lockeres Bindegewebe,
Fettzellen, Haarwurzeln, Schweißdrüsen
4. Kollagenfasern
5. Haar (lat.: Pillum)
6. Haarmuskel
7. Talgdrüse (lat.: Glandula sebacea)
8. Schweißdrüse (lat.: Glandula sudoriferia)
9. Lamellenkörperchen (Nervenende) (lat.:
Corpuscula lamellosa)
10. Blutkapillaren (lat.: Vas cappilare)
Die Haut (Kutis oder Dermis) besteht aus
• der Oberhaut und
• der Lederhaut.
Das sich daran anschließende Gewebe nennt man Unterhaut. Als Anhangsgebilde
der Haut bezeichnet man Haare, Nägel und Hautdrüsen.
Die Oberhaut oder Epidermis besteht aus einem mehrschichtigen, verhornenden
Plattenepithel. Man unterscheidet dabei:
• eine oberflächliche Hornschicht von
• der darunter liegenden Keimschicht.
Betrachtet man die Oberhaut, unter einem Mikroskop, wird eine weitere
Untergliederung sichtbar. Die Keimschicht setzt sich aus der unteren Basalschicht
und der darüber liegenden Stachelzellschicht zusammen. Zwischen
Stachelzellschicht und Hornschicht liegt die Körnerschicht.
Die äußere Hornschicht besteht aus abgeflachten, kernlosen, verhornenden
Zellschüppchen. Die Zellen der Hornschicht wandern nach oben, stoßen sich
schließlich ab und werden von nachrückenden tieferen Zellschichten ersetzt. Für
Nachschub sorgt hierbei die Keimschicht. Die Zellen teilen sich fortwährend, so dass
den nach außen gestoßenen Zellen ständig neue Zellen nachfolgen. Die Keimschicht
enthält neben den normalen Epithelzellen noch farbstoffhaltige Zellen, die
Melanozyten. Ihr braunschwarzer Farbstoff Melanin bestimmt – zusammen mit
anderen Faktoren – die Hautfarbe des Menschen. Der Gehalt an Melanin ist je nach
Rassezugehörigkeit unterschiedlich.
Unterhalb der Oberhaut liegt die Lederhaut (Korium). Das Bindegewebsgeflecht
enthält elastische Fasern, Blut- und Lymphgefäße sowie Nerven und glatte
Muskelzellen. Ausbuchtungen der Lederhaut ragen als Papillen in die Oberhaut
hinein. Die Papillen enthalten feine Haargefäße, die die gefäßlose Oberhaut
ernähren. In den Papillen liegen die ovalen Meißner Tastkörperchen. Es sind
Rezeptoren, d. h. Empfangsorgane, die bei der Tastempfindung eine Rolle spielen.
Daneben reichen freie Nervenendigungen sensibler Nerven bis in die unteren Lagen
der Keimschicht der Oberhaut. Auch die das Haar einfettenden Talgdrüsen, die
Haarbalgdrüsen, liegen in der Lederhaut.
Die Fetteinlagerungen der Unterhaut (Subkutis) prägen die Körperformen und
schützen den Körper vor Wärmeverlust. Zwischen dem Fettgewebe findet man
lockeres Bindegewebe. Haare und Schweißdrüsen reichen meist bis an die
Unterhaut heran. In der Unterhaut liegen auch die relativ großen, lamellenartig
geschichteten Pacinikörperchen, die der Vibrationsempfindung dienen. Daneben
findet man freie Nervenendigungen sensibler Nerven.
Die Anhangsgebilde der Haut
Anhangsgebilde der Haut sind:
• Haare
• Nägel
• Hautdrüsen
Die Haare
Man unterscheidet beim Menschen lange Haare von den kurzen Borstenhaaren. Zu
den langen Haaren zählt man Kopfhaare, Barthaare, Achselhaare und Schamhaare.
Borstenhaare sind Wimpern, Augenbrauen und Nasenhaare.
Am Haar selbst unterscheidet man
• den Haarschaft von
• der Haarwurzel
Der Haarschaft ragt aus dem Hautniveau heraus. Die Haarwurzel verläuft in der Haut
schräg nach unten bis zum Unterhautfettgewebe. Ihr verdicktes Ende nennt man
Haarzwiebel. Als Haarbalg bezeichnet man den Kanal, der die Haarwurzel umgibt. In
ihn münden Talgdrüsen, die Haarbalgdrüsen. Ihre Aufgabe ist es, das Haar
einzufetten. Am Haarbalg setzen auch feine Bündel glatter Muskelzellen an. Der
Haarbalgmuskel kann das Haar aufrichten. Die geschieht z. B. wenn wir frieren. Wir
bekommen dann eine Gänsehaut. Die Ernährung des Haares erfolgt über die
Haarpapille. Man versteht darunter Gefäßschlingen, die in den unteren, verdickten
Teil der Haarwurzel hineintragen.
Betrachtet man einen Schnitt durch ein Mikroskop, kann man drei Schichten
erkennen. Das in der Mittel liegende Haarmark wird von einer Rindenzone umgeben.
Als äußere Umhüllung folgt ihr das Oberhäutchen. Die für die Haarfarbe des
Menschens verantwortlichen Farbstoffe befinden sich in der Rindenzone.
Die Nägel
Finger- und Fußnägel sind gewölbte Hornplatten, die die Finger- und
Zehenendglieder schützen. Sie spielen auch bei der Tastempfindung eine Rolle. Ein
Nagel besteht aus
• Der Nagelplatte (Nagelkörper) und
• Dem Nagelbett.
Die etwas 0,5 mm dicke Nagelplatte aus dem fest miteinander verbundenen
Hornschuppen der Oberhaut liegt dem Nagelbett auf. Das Nagelbett wird von der
Keimschicht der Oberhaut gebildet. Die Nagelplatte wird am unteren Rand und an
den Seiten von einer Hautfalte, dem Nagelwall, umgeben. Dieser Wall bildet im
Bereich der Nagelwurzel eine Hauttasche. Das Nagelhäutchen wächst vom Rand der
Nageltasche auf die Oberhaut des Nagels vor. Den etwas helleren,
halbmondförmigen Bezirk im unteren Teil des Nagelbettes bezeichnet man als
Lunula (lat.: kleiner Halbmond)
Die Hautdrüsen
In der Haut liegen Drüsen, die ihre Sekrete an die Hautoberfläche abgeben. Man
unterscheidet:
• Schweißdrüsen
• Duftdrüsen
• Tagdrüsen
Schweißdrüsen kommen über den ganzen Körper verteilt vor. Besonders zahlreich
sind sie an Handtellern und Fußsohlen. Ihr kräuselförmiger Drüsenkörper reicht meist
bis in die Unterhaut hinein. Von ihm geht es schlauchförmiger Ausführungsgang aus,
der in einer Schweißpore an der Hautoberfläche endet.
Schweißdrüsen dienen in erster Linie der Temperaturregulation. Schweiß besteht zu
98 % aus Wasser. Daneben kommen Mineralien wie Natrium, Kalium und Kalzium
vor, aber auch geringe Mengen von Stoffwechselprodukten wie Harnstoff,
Harnsäure, Ammoniak und andere Substanzen werden über ihn ausgeschieden.
Die Duftdrüsen des menschlichen Körpers ähneln in ihrem Aufbau den
Schweißdrüsen. Jeder Mensch besitzt in seinen ihm eigenen Körpergeruch. Er
entsteht dadurch, dass sich das Sekret der Duftdrüsen an der Hautoberfläche
zersetzt und durch die sich dort normalerweise befindenden Bakterienarten chemisch
abgebaut wird. Duftdrüsen findet man vor allem in den Achselhöhlen, im Bereich der
äußeren Geschlechtsorgane und des Afters sowie im Warzenvorhof der Brust.
Duftsignale spielen beim Menschen eine größere Rolle als bislang angenommen. Wir
finden jemanden sympathisch oder unsympathisch u. a. aufgrund seiner
Geruchseigenschaften. Eine nicht unerhebliche Rolle spielt der Duft auch bei der
Partnerwahl und Sexualkontakten. Babys lernen schon früh, ihre Mutter am Geruch
zu erkennen.
Talgdrüsen findet man über die ganze Körperoberfläche verteilt, ausgenommen sind
Hohlhand und Fußsohlen. In der Regel kommen sie in Verbindung mit Haaren als
sog. Haarbalgdrüsen vor. Einzelne Talgdrüsen liegen im Bereich des Lippenrots, der
Nasenöffnung, der Brustwarzen, der äußeren Geschlechtsorgane und des Afters.
Das Sekret der Talgdrüsen, der Talg, fettet Haut und Haare ein. Er verleiht ihnen
Geschmeidigkeit und bildet einen gewissen Wärmeschutz. Ebenso wie die
Schweißrückstände ist der Talg auch bakterienabweisend.
Die Funktionen der Haut
Die Haut übernimmt eine Vielzahl von Funktionen wahr. Sie schützt uns z. B. vor
äußeren Einflüssen, dient der Wärme- und Durchblutungsregulation und nimmt Reize
aus der Umwelt aus.
Die Barriere – und Schutzfunktion
Die Haut umgibt den Menschen als schützende Hülle. Sie hält physikalische und
chemische Einflüsse ab.
So kann sie z. B. in einem nicht geringen Umfang Druck- und Stoßbelastungen
abfangen.
Der Säuremantel der Haut stellt einen gewissen Schutz gegen Krankheitskeime (v. a.
Bakterien) dar. Er wird durch das leicht saure Sekret der Schweißdrüsen gebildet.
Auch der Talg wirkt schwach bakterienabweisend.
Die Haut spielt bei der Körperabwehr eine wichtige rolle. Diese Funktion der Haut
wurde lange Zeit unterschätzt. In der Haut findet man eine Vielzahl an Abwehrzellen.
Sie machen eingedrungene Fremdkörper und Krankheitserreger unschädlich.
Lichtstrahlen, insbesondere im ultravioletten Bereich, können die Zellen des
menschlichen Körpers schädigen. Die Haut schützt uns vor diesen schädlichen
Einflüssen. Bei starker Sonneneinstrahlung bilden die Pigmentzellen der Keimschicht
(Melanozyten) vermehrt den braunschwarzen Farbstoff Melanin. Dadurch wird die
Hautfarbe dunkler. Gleichzeitig kommt es auch zu einer Verdickung der Haut. Beides
wirkt als Schutz vor der zellzerstörenden Wirkung der Sonnenstrahlung.
Die Wärmeaustauschfunktion
Die Haut ist an der Wärmeregulation des Körpers über zwei verschiedene
Mechanismen beteiligt.
Die Blutgefäße der Haut reagieren auf Veränderungen der Außentemperatur. Wenn
es uns (zu) warm ist, erweitern sich die Hautgefäße. Durch die erweiterten Gefäße
strömt mehr Blut hindurch. Über das Blut wird vermehrt Wärme nach außen
abgegeben. Umgekehrt verhält es sich bei Kälteeinwirkung. Die Blutgefäße der Haut
verengen sich. IN sehr kalter Umgebung kann die Hautdurchblutung für kurze Zeit
fast völlig eingestellt werden. Die Wärmeabgabe an die Umgebung wird auf diese
Weise stark eingeschränkt.
Auch über die Schweißsekretion wird die Abgabe der Körperwärme reguliert. In einer
warmen Umgebung bilden die Schweißdrüsen vermehrt Schweiß. Wir fangen an zu
schwitzen. Der Schweiß verdunstet auf der Haut. Dadurch wird dem umgebenden
Gewebe Wärme entzogen. Zusätzlich gelangt auch Flüssigkeit durch die Haut nach
außen und verdunstet dort. Die Flüssigkeitsabgabe über die Haut nimmt mit der
Hauttemperatur zu.
Wir schwitzen jedoch nicht nur bei einer erhöhten Außentemperatur, sondern auch
bei seelischer Erregung. Typisch sind feuchtkalte Hände in bestimmten
Stresssituationen. Verantwortlich dafür ist das vegetative Nervensystem, das die
Schweißdrüsen zu einer vermehrten Schweißproduktion anregt.
Die Durchblutungsregulation
Die Haut spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulation der Flüssigkeitsverteilung
im Körper.
Die Haut speichert etwas ein Drittel der im Körper enthaltenen
Zwischenzellflüssigkeit. Bei Blutverlusten oder allgemeiner Austrocknung kann diese
Flüssigkeit in das Blutgefäßsystem übertreten und so das fehlende Volumen
ausgleichen. Dies wird sichtbar am abnehmenden Spannungszustand der Haut.
Bei einer Überwässerung des Körpers (z. B. infolge einer Herz-Kreislauf- oder
Nierenerkrankung) dienen Haut und Unterhautgewebe als Flüssigkeitsspeicher. Die
Flüssigkeit lagert sich bevorzugt in die abhängigen Gebiete ein. Abhängige Gebiete
sind bei Bettlägerigen Rücken und Gesäß, bei mobilen Personen die Beine. Es
bilden sich Ödeme.
Wie schon vorher dargestellt, erweitern sich in einer heißen Umgebung die
Blutgefäße der Haut. Die Haut wird stärker durchblutet und gibt vermehrt Wärme an
die Umgebung ab. Gleichzeitig nimmt das in den Gefäßen kreisende Blutvolumen ab.
Es droht die Gefahr einer durch den Volumenmangel bedingten
Kreislaufzusammenbruchs.
Die Hautdurchblutung ändert sich jedoch nicht nur bei Hitze und Kälte. Auch
mechanische und chemische Reize können zu einer stärkeren Durchblutung der
Haut führen. Gemütsbewegungen und Stress sieht man uns oft an. In
Schrecksituationen werden wir ganz blass, in unangenehmen Situationen bekommen
wir einen „roten Kopf“.
Die Sinnesfunktion
Die Haut ist ein wichtiges Sinnesorgan des Menschen. Über verschieden
„Messfühler“ (Rezeptoren) nimmt sie Reize aus der Umwelt auf.
Man unterscheidet:
• Rezeptoren, die auf mechanische Reize ansprechen (Berührungen, Vibrationen
und Druck),
• Rezeptoren, die auf bestimmte Temperaturen bzw. Temperaturveränderungen
reagieren (Wärme, Kälte, Hitze) und
• Rezeptoren, die Schmerzreize weiterleiten.
Berührungs-, Druck- und Vibrationsempfindungen werden durch die Reizung
verschiedener Hautrezeptoren ausgelöst. Solche Messfühler sind z. B. die
Pacinikörperchen und die Meißner-Tastkörperchen.
Die Haut ist ein großflächiges Kommunikationsorgan. Über die Haut nehmen wir
Körperkontakt zu anderen Menschen auf. Dies ist besonders wichtig für Säuglinge
und Kleinkinder, deren geistige, soziale und gefühlsmäßige Entwicklung durch den
körperlichen Kontakt angeregt wird. Auch Erwachsene berühren, streicheln und
küssen sich und vermitteln dadurch das Gefühl der Geborgenheit. Körperkontakte
tragen dazu bei, dass eine intensive persönliche Beziehung entsteht.
Die Haut enthält verschiedene Arten von Temperaturmessfühlern. Man unterscheidet
Kalt- Warm- und Hitzrezeptoren. Hitzrezeptoren reagieren erst oberhalb einer
Hauttemperatur von 45° C. Sie nehmen eine Mittelstellung zwischen den Kalt- und
Warmrezeptoren einerseits und den Schmerzrezeptoren andererseits ein. Alle
Temperaturrezeptoren sind freie Nervenendigungen.
Auch Schmerzrezeptoren sind freie Endigungen von Nervenfasern. Sie sprechen auf
verschiedenartige, den Körper schädigende Reize an (z. B. mechanische oder
chemische Einflüsse, starke Hitze oder Kälte). Man unterscheidet beim Schmerz:
• Den Oberflächenschmerz,
• Den Tiefenschmerz (z. B. Kopf- und Muskelschmerzen) und
• Den Eingeweideschmerz.
Der Oberflächenschmerz kann weiter unterteilt werden in einen ersten, stechenden
Schmerz und einen zweiten, dumpfen Schmerz, der oft auch als brennend
beschrieben wird. Letzterer klingt nur langsam wieder ab.
Der Eingeweideschmerz kann auch als übertragener Schmerz in Hautgebieten
empfunden werden, die bestimmten inneren Organen zugeordnet sind. Man
bezeichnet diese Hautgebiete als Head-Zonen. Ein Beispiel für eine solche
Übertragung ist der Schmerz im linken Arm bei einem Herzinfarkt.
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