GKP I.1. Haut und Körper pflegen TB:1 Die Haut Haut und Anhangsorgane Funktionen der Haut - Mechanischer Schutz - Temperaturregulation, Wärmeschutz - Flüssigkeitsschutz - Strahlenschutz - Infektionsschutz - Speicherfunktion - Sinnesfunktion o Druckempfinden o Berührungsempfinden o Vibrationsempfinden o Wärme-, Kälteempfindung o Schmerzempfindung Bau der Haut 1. Oberhaut (Epidermis) - gefäßlos - 0,03 – 4mm dick - besteht aus mehreren Schichten 1. Schicht = Basalzellschicht - Zellschicht die sich laufend erneuert - schiebt sich immer weiter zur Oberfläche durch 2. Schicht = Stachelzellschicht - Schicht von 8 – 10 Reihen melaninhaltiger Zellen - Stachlige Zellschicht 3. Schicht = Körnerzellschicht - 3 – 5 Zellreihen - für die Verhornung der Haut verantwortlich - Bildung von ölartigen Substanzen - machen die Epidermis geschmeidig 4. Schicht = Glanzschicht / Zwischenzone - befindet sich an den Handtellern und Fußsohlen 5. Schicht = Hornschicht - 25 – 30 Zellreihen - Füllstoff der die Zellen zusammenhält - sorgt für Festigkeit - schützt vor Verdunstung 2. Lederhaut (Corium) - ist mit der Oberhaut durch Papillen verbunden - besitzt Kollagenfasern - netzartig miteinander verbundene elastische Fasern - besitzt Abwehr- und Bindegewebszellen - hohe Elastizität + Zugfestigkeit - hohes Wasserbindungsvermögen - besitzt viele Blutgefäße - Fettgewebe 1 GKP - I.1. Haut und Körper pflegen TB:1 Haarfollikel Nerven Talgdrüsen Gänge der Schweißdrüsen 3. Unterhaut (Subcutis) - besteht aus lockerem Bindegewebe - ist die Verschiebeschicht zu den darunter liegenden Schichten - Schweißdrüsen - untere Abschnitte der Haarbalge - Vibrations-, Druck- und Tastkörperchen - Fettschicht ist unterschiedlich ausgebildet - je nach Körperstelle sind Fettzellen eingelagert - = Pufferzone; Kälteschutz + Energiespeicher Durchblutung der Haut - Blutgefäße nur in der Lederhaut und Unterhaut - Oberhaut wird von der Lederhaut mit Nährstoffen versorgt Hautrezeptoren Rezeptoren freie Nervenendigungen Vater – Pacini – Lamellenkörperchen Meissner – Körperchen Merkelzellen Ruffini – Körperchen Reizempfindung Schmerz-, Kälte-, und Wärmeempfindung Vibrationsempfindungen Vorkommen In allen drei Hautschichten Berührungsempfindungen Druckempfindungen Druck- /Spannungsempfindungen Lederhaut (Papillen) Oberhaut Lederhaut Unterhautfettgewebe Hautdrüsen - Talgdrüsen - Duftdrüsen - Schweißdrüsen Talgdrüsen - dort wo Hautfollikel vorhanden sind - auch an den Augenlidern oder Lippen - Ausführungsgänge münden am Haarbalg - produzieren den Talg - Talg besteht aus: o Fett o Fettsäuren o Toten Zellen o Harnstoff o Eiweiß o Elektrolyten o Wasser - Aufgaben: o Haut geschmeidig halten o Haare vor dem Austrocknen schützen o Bestimmte Bakterien abtöten o Regulierungsfunktion 2 GKP - - - I.1. Haut und Körper pflegen TB:1 produzieren 1 – 2g Talg pro Tag o bei weniger trockene/spröde Haut o bei mehr glänzend fettige Haut Störungen: o bei Verstopfung der Ausgänge Bildung von Mitessern o bei Entzündung der Mitesser Bildung von Pickel Akne im Alter nimmt die Talgproduktion immer mehr ab häufiger trockene/spröde Haut Duftdrüsen - an bestimmten Hautbereichen zu finden wie: o Achselhöhle o Brustwarzen o äußere Gehörgänge o in der Leistengegend o Anus - produzieren duftend eiweißhaltiges Sekret - bei Zusammensetzung mit Bakterien kann ein unangenehmer Geruch entstehen - Ausschüttung des Duftdrüsensekrets erfolgt bei starker Emotionen wir Angst oder sexueller Erregung - Ausführungsgänge der Duftdrüsen enden in einem Haarbalg - kommen in der behaarten Haut vor Schweißdrüsen - kommen an der gesamten Körperoberfläche vor - besonders stark an Handflächen und Fußsohlen ausgeprägt - Ausführungsgänge enden in der Keimschicht - produzieren ca. 500ml Schweiß pro Tag - Schweiß besteht hauptsächlich aus: o Wasser o Salz o Harnstoff o Harnsäure o Ammoniak - Schweiß ist dünnflüssig - PH – Wert 4,5 = sauer - bei Hitze beginnt Schweißbildung im Gesicht, dann über den gesamten Körper, zuletzt an Handflächen und Fußsohlen - bei Aufregung, Stress ist die Reihenfolge umgekehrt - durch den niedrigen PH – Wert wird das Vorkommen und der Wachstum von Keimen gehemmt - frischer Schweiß = geruchlos - erst durch Einwirken von Bakterien entsteht Geruch - um das vorzubeugen, Anwendung von Deodorants - man unterscheidet in sichtbare Schweißabgabe und der nicht merklichen Verdunstung von Wasser über die Haut - Aufgaben: - Ausbildung eines Säureschutzmantels - Schweißabgabe – wichtigste Methode zur Regulierung des Wärmehaushaltes - trägt zur Abkühlung des gesamten Organismus bei, durch Verdunstung an der Hautoberfläche 3 GKP I.1. Haut und Körper pflegen TB:1 Hydrolipid – Säureschutzmantel - besteht aus Talg und Schweiß - diese verbinden sich und bilden ein saures Milieu - soll die Haut vor schädlichen Bakterien und Austrocknung schützen - kann Feuchtigkeit binden und verhindert Wasserverluste - Säuglinge besitzen noch keinen intakten Säureschutzmantel - besonders gefährdete Haut zu häufiges Waschen bewirkt: - Sonnenschutzmantel wird zerstört - auffällig rissig, trockene Haut - kann die Rückfettung unterstützen - Schuppenbildung - Reduzierung des Säureschutzmantels Hautanhangsgebilde - Haare - Nägel - Brustdrüse Haare - fast am gesamten Körper außer Handinnenflächen, Fußsohlen, Lippen und Teilen der äußeren Genitalien - ca. 5 Mio. Haare am gesamten Körper - ca. 1. Mio. davon auf dem Kopf - Funktion: o Schutz- und Tastfunktion o sekundäres Geschlechtsmerkmal - Lebensdauer ca. 2 – 6 Jahre - außer Wimpern + Augenbrauen (3 – 6 Monate) - täglich fallen ca. 70 Haare aus - Wachstumsgeschwindigkeit pro Monat ca. 1cm - Lanugobehaarung: o entsteht im 7. Schwangerschaftsmonat o geht vor der Geburt verloren o manchmal sind noch Reste vorhanden o bei Frühgeborenen kann auch noch ganze Behaarung vorhanden sein Haararten Langhaare Kurz- oder Borstenhaare Wollhaare Kopf, Axel, Schambereich, Bart Wimpern, Augenbrauen, Nasenhaare, Ohrhaare, Bart Körperoberfläche (bedecken Körper) 4 GKP I.1. Haut und Körper pflegen TB:1 Haaraufbau - Hauptbestandteile = Haarwurzel, Haarschaft - Haare sind Hornfäden die in der Haut verankert sind - werden aus verhornten Zellen gebildet - der Haarschaft ragt aus der Haut heraus - Haarwurzel + Haarbalg fest in der Oberfläche verankert - durch das Sekret der Talgdrüsen wird das Haar geschmeidig gehalten - Haarbalgmuskel kann Talgdrüsen komprimieren sowie das Haar aufrichten 1 = Haarschaft mit Spitze 2 = Talgdrüse 3 = Haarwurzel 4 = Haarbalg 5 = Haaraufrichtemuskel 6 = Haarzwiebel 7 = Arteriole 8 = Venula (auch Venole) 9 = Lymphgefäß Nägel - bestehen aus verhornten Epithelzellen bedecken die Endglieder der Finger und Zehen Funktion: Schutz verbessern Tastempfinden aus der Nagelmatrix (Regenerationsschicht) bildet sich fortdauernd die Nagelplatte ist die Regenerationsschicht zerstört kann kein neuer Nagel nachwachsen Wachstumsgeschwindigkeit pro Tag ca. 0,1mm halbmondförmigen weißen Bereich im Nagelbett bezeichnet man als Möndchen = Teil der Nagelmatrix Aufbau des Nagels 1 = Nagel-Hornplatte 2 = Nagelwurzel 3 = Nagelwall oder Nagelfalz 4 = Seiten des Nagelbettes (Häutchenumschlag) 5 = Nagelspitze 6 = Nagelbett (unter dem Nagel) 5 GKP I.1. Haut und Körper pflegen TB:1 Veränderungen und Erkrankungen der Haut Gesunde Haut: - rosafarbend - elastisch - gut durchblutet - glatt - geschmeidig - Porengröße, Talgdrüsenproduktion, Dicke der Haut hängt vom Hauttyp ab Zustand Haut ist abhängig von Witterung, Alter, Körperregion und inneren Einflussfaktoren wie Stress Hauttypen Trockene Haut Fettige Haut Mischhaut - kleinporig, matt und glanzlos Oberfläche fühlt sich stumpf an Neigt zur Bildung von Schuppen und Flächten großporig, ölig und glänzend neigt zur Bildung von Mitessern und Pickeln fettige Haut im Bereich der Gesichtsmitte trockene Haut im Wangenbereich Beobachtung der Haut beim Kranken - Hautfarbe Hauttemperatur Spannungszustand der Haut Empfindungsvermögen der Haut Hautschäden und Ausschläge Körpergeruch Beobachtung Rötung der Haut Blässe Blaufärbung Gelbfärbung Kalte Haut Heiße Haut Faltenbildung gespannte Haut mögliche Ursachen pathologische Ursachen physiologischen Ursachen Fieber, Hypertonie, Entzündung, körperliche Anstrengung, Allergie psychischer Stress Hypertonie, Anämie Stress Sauerstoffmangel Kälte Störung im Bilirubinstoffwechsel (Gallenfarbstoff) Blutverlust, Durchblutungsstörung Unterkühlung Fieber Altershaut, Wassermangel Ödem Hautoberfläche - Dekubitus, Narben, Ekzem (Jungflechte), Einrisse der Haut (Lippen, Genitalbereich, Anusbereich, Nase), Hämatome, Pusteln 6