Fragenkatalog-RS2006_Anatomie

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FRAGENKATALOG
Rettungssanitäterprüfung
FACHGEBIET: ANATOMIE
Beschreiben Sie den Schichtenaufbau der menschlichen Haut, sowie deren Funktion?(F1))
Die Hautdecke eines erwachsenen Mensche beträgt ca. 1,7m² und besteht aus Haut und Unterhaut.
Bei der Haut unterscheidet man zwischen Oberhaut (Mehrschichtig verhornte Plattenepithel) und
der Lederhaut (Geflecht von Fasern).
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Hautsinnesorgane sind: Nervenendkörperchen und freie Nervenendigungen (Schmerz,
Druck, Temperatur)
Hautanhanggebilde sind: Hautdrüsen, Harre und Nägel
Funktionen der Haut:
 Intakte Haut verhindert eindringen Krankheitserreger in den Körper
 Temperaturregulation: Erweiterung und Verregnung Hautgefäße, Flüssigkeitsabgabe durch
Hautdrüsen (Schweiß)
 Wasserhaushalt: Schutz vor Flüssigkeitsverlust, Abgabe von Flüssigkeiten und Salzen über
Drüsen.
 Sinnesfunktionen: Schmerz-; Druck-, Temp., -und Tastrezeptoren
Bennen Sie die Atemwege und die Steuerung der Atmung. Erklären Sie die Begriffe
Atemfrequenz, AZV, AMV, Totraum und Zyanose.(F3)
Atemwege:
Die Atemwege (Luftwege) bestehen aus Nase, Rachen, Kehlkopf, Luftröhre und Bronchialbaum.
Die Luft gelangt über die Nase (angewärmt, angefeuchtet, Staubteilchen befreit) und den Mund in
den Körper, dann über den Rachen und den Kehlkopf in die Luftröhre, sodann in die Bronchien, die
sich wie die Äste eines Baumes verzweigen und zuletzt in die Lungenbläschen.
Steuerung der Atmung:
Die Atmung wird durch das Atemzentrum im Hirnstamm sowie durch Rezeptoren in den
Blutgefäßen gesteuert. Das Atemzentrum regiert direkt oder indirekt auf Veränderungen. Außerdem
kann der Mensch die Frequenz und die Tiefe der Atmung durch seinen Willen beeinflussen.
Atemfrequenz:
 Ist die Anzahl der Atemzüge pro Minute.
 Normwert bei erwachsenen liegt bei ca. 12- 15 Atemzüge pro Minute.
Atemzugsvolumen (AZV):
 Es ist die Luftmenge, die mit einem Atemzug bewegt wird und ist abhängig von Alter und
Körpergewicht.
 Das AZV beträgt das Zehnfache des Körpergewichtes (KG) in Milliliter (ml). AZV = KG x
10 (ca. 500-800 ml)
 Darf nicht als Beatmungsvolumen bezeichnet werden.
Atemminutenvolumen (AMV):
 Ist die pro Minute eingeatmete Luftmenge.
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FRAGENKATALOG
Rettungssanitäterprüfung
Ist vom Körpergewicht, Atemzugsvolumen und Atemfrequenz abhängig
Atemminutenvolumen = Atemzugsvolumen mal Atemfrequenz (AMV = AZV x AF)
Totraum:
 Als Totraum bezeichnet man die Luftmenge, die sich nicht aktiv am Gasaustausch beteiligt,
also bei der Atmung im gasleitenden System (Raum zwischen Nase bzw. Mund und
Lungenbläschen) stehen bleibt.
 Der Totraum ist vom Körpergewicht abhängig und beträgt das doppelte Körpergewicht
(KG) in ml (ca. 150 ml) Totraumvolumen = KG x 2
Zyanose:
Ist eine Blaufärbung an Lippen, Haut und Fingernägeln infolge mangelnder Sauerstoffsättigung des
Blutes. Personen mit einem Überschuß roter Blutkörperchen werden bei Sauerstoffmangel rascher
zyanotisch, während Personen nach starkem Blutverlust keine Blausucht (=Zyanose) entwickeln.
Beschreiben Sie den Zweck und das Prinzip des Lungenkreislaufes und des Körperkreislaufes.
Sowie die Funktion des Reizleitungssystems und der Herzkranzgefäße. Aufgabe des Blutes.(F4)
Allgemein:
Er besteht aus Lungenkreislauf (Funktion: Gasaustausch) und Körperkreislauf (Funktion:
Ernährung etc.) und wird durch die Pumpfunktion des Herzens aufrechterhalten.Das
Kreislaufsystem besteht aus dem Herzen, den Blutgefäßen und dem Blut und hat die Aufgabe, das
Blut im gesamten Körper zu verteilen, um somit alle Zellen mit Sauerstoff (Nahrungsstoffen,
Hormonen usw.) zu versorgen sowie das Blut zur Aufnahme von Sauerstoff durch die Lunge zu
pumpen.
Lungenkreislauf:
 Die Atmung ist für die ausreichende Sauerstoffzufuhr und für die Abgabe von
Kohlendioxyd verantwortlich (Gasaustausch).In den Lungenbläschen findet der
Gasaustausch statt = Sauerstoff gelangt ins Blut, und Kohlendioxyd wird vom Blut an die
Lungenbläschen abgegeben und ausgeatmet (Lungenatmung = äußere Atmung). Als innere
Atmung (=Zellatmung) bezeichnet man den Gasaustausch im Gewebe = Sauerstoff gelangt
zu den Zellen, und diese geben Kohlendioxyd an das Blut ab.
Körperkreislauf:
 Er ist für einen bedarfsgerechten Transport von Sauerstoff und Energie im Organismus
zuständig, wobei dem Herz als Zentralorgan die Pumpfunktion zukommt. Zum
Kreislaufsystem zählen auch die Blutgefäße und das Blut mit Blutkörperchen und Plasma
sowie die zentrale Kreislaufsteuerung und die Blutdruckregulation.
Reizleitungssystem:
 Bildet für die Muskelkontraktionen Reize selbst = Eigenes Reizleitungssystem
 Besteht aus Muskelfasern und Zellen, die Impulse erzeugen und weiter leiten
 Bewirkt das Zusammenziehen des Herzens
 Sinus Knoten – AV Knoten – HIS Bündel – linke & rechte Tawara Schenkel – Purkinje
Fasern
Herzkranzgefäße:
Der Herzmuskel wird durch die Herzkranzgefäße aus der Aorta versorgt.
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FRAGENKATALOG
Schlechte Durchblutung: Angina Pectoris
Verschluss: Absterben Herzmuskelgewebe = Herzinfarkt
Rettungssanitäterprüfung
Aufgaben des Blutes:
Das Blut besteht zu ca. 55 % aus Flüssigkeit (Blutplasma) und zu ca. 45 % aus festen Bestandteilen
(rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen). Die Blutmenge beträgt beim Erwachsenen ca. 5-7 l
(ca. 1/12 des Körpergewichtes).
 Transport von Sauerstoff, Nährstoffen und Hormone
 Abtransport von Kohlendioxyd und Abfallstoffen
 Enthält Abwehrstoffe (gegen Krankheitserreger)
 Temperaturregelung des Körpers
 Träger der Blutgruppeneigenschaft
Nennen Sie die Normalwerte der Herzfrequenz beim Erwachsenen und erklären Sie die Begriffe
Tachycardie, Bardycardie, Arrhythmie und Asystolie.(F5)
Herzfrequenz Erwachsene:
 60 – 100/min
Tachycardie:
 Beschleunigung des Herzschlages
 Frequenz über 100/min
Barycardie:
 Verlangsamung des Herzschlages
 Frequenz unter 60/min
Arrhythmie:
 Unregelmäßige Herztätigkeit
Asystolie:
 Keine elektrische Aktivität am Herzen
 Keine Kontraktion am Herzmuskel
Beschreiben Sie die Lage und Funktion der im Bauchraum liegenden Organe.(F6)
Verdauungsorgane:
 Sie dienen der Aufnahme, dem Weitertransport und der Verarbeitung der Nahrung. Die
aufgenommene Nahrung wird im Mund zerkleinert und mit Speichel vermengt. Durch den
Schluckakt gelangt der Speisebrei in die Speiseröhre und sodann in den Magen. Die
Nahrung wird im salzsäurehältigen Magensaft durch Verdauungsfermente weiter
aufgespalten. Der Mageninhalt wird Portionsweise durch den Magenausgang (Pförtner) in
den Zwölffingerdarm befördert. Im Zwölffingerdarm werden Verdauungsfermente aus der
Bauchspeicheldrüse und der Galle beigemengt, die Nahrung wird in feinste Baustoffe
aufgespalten. Durch die weitere Passage über den Dünndarm werden Nährstoffe, die der
Körper benötigt, durch die Dünndarmzotten aufgenommen. Die unverdaulichen Substanzen
gelangen dann weiter in den Dickdarm, wo durch Wasserentzug der Speisebrei eingedickt
wird. Der Dickdarm hat an seinem Anfang einen blind endenden Darmabschnitt
(Blinddarm), der an seinem unteren Teil einen wurmförmigen Fortsatz. Die nicht
verwerteten Nahrungsbestandteile passieren den Dickdarm und werden zuletzt über den
Mastdarm ausgeschieden.
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FRAGENKATALOG
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Rettungssanitäterprüfung
Mund - Zerkleinerung, Speiseröhre - Leitung, Magen und Zwölffingerdarm - Zerlegung,
Dünndarm und Dickdarm - Aufnahme, Mastdarm - Ausscheidung
Leber:
 Sie liegt im rechten Oberbauch, vom Rippenbogen geschützt, und ist die größte Drüse des
menschlichen Körpers.
 Das Blut der Pfortader bringt die für den Körper notwendigen Nährstoffe aus dem
Dünndarm zur Leber, wo sie chemisch umgewandelt werden.
 In der Leber wird außerdem Gallensaft produziert, der zum Teil direkt in den Darm fließt,
zum anderen Teil in der Gallenblase gespeichert wird. Die Leber hat darüber hinaus noch
viele andere Aufgaben (z. B. Entgiftung usw.) zu leisten.
Bauchspeicheldrüse:
 Sie liegt hinter dem Magen und bildet Verdauungsfermente, die in den Zwölffingerdarm
gelangen.
 Außerdem produziert sie lebenswichtige Hormone (unter anderem Insulin), die direkt ins
Blut abgegeben werden.
Milz:
 Sie liegt im linken Oberbauch, vom Rippenbogen geschützt.
 In der Milz wird ein Teil der weißen Blutkörperchen gebildet, werden rote Blutkörperchen
abgebaut und ins Blut eingedrungene Krankheitserreger abgefangen und abgewehrt.
Niere:
 Sie liegen außerhalb der Bauchhöhle und haben die Aufgabe, sogenannte harnpflichtige
Substanzen wie Harnstoff, Harnsäure usw. auszuscheiden.
 Außerdem regulieren die Nieren den Wasserhaushalt des Körpers. Der von den Nieren
produzierte Harn sammelt sich im Nierenbecken und gelangt von dort über die Harnleiter in
die Harnblase.
Geschlechtsorgane
Die männlichen Geschlechtsorgane:
 Die äußeren Geschlechtsorgane des Mannes sind der Hodensack und das Glied (Penis). Das
Glied enthält die Harnröhre und ist beim Mann Harn- und Geschlechtsorgan.
 Die inneren Geschlechtsorgane des Mannes sind Hoden, Nebenhoden, Samenleiter,
Samenbläschen, Vorsteherdrüse (Prostata).
Die weiblichen Geschlechtsorgane:
 Die äußeren Geschlechtsorgane sind große und kleine Schamlippen, Klitoris (Kitzler) am
oberen Rand der kleinen Schamlippen.
 Die inneren Geschlechtsorgane der Frau sind Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcke und Scheide.
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