Spezialbeiträge - Der Bundesrat admin.ch

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Erste Hilfe im Gebirge
Überwachung des Patienten
Benötigen wir professionelle Hilfe, so überwachen wir den Patienten bis
zum Eintreffen der Helfer. Auch während des Abtransports kontrollieren
wir den Allgemeinzustand einer verletzten oder kranken Person regelmässig. Bei einer Veränderung des Zustandes handeln wir unverzüglich. Wird
z. B. der Patient bewusstlos, bringen wir ihn unverzüglich in Seitenlage.
Die Überwachung des Patienten ist ohne Hilfsmittel möglich:
Ansprechbarkeit: Gibt der Patient immer klar Antwort, trübt er ein
oder wird er bewusstlos? War er bewusstlos und
erwacht allmählich?
Puls:
Pulsfrequenz, Pulsstärke, Regelmässigkeit
Atmung:
Atemfrequenz, Atembewegungen, Zeichen der
Atemnot
Pupillen:
Reaktion, Weite, Symmetrie der Pupillen
Haut:
Hautfarbe, Schweiss, Temperatur
Wir dürfen einem Patienten uns bekannte Schmerzmittel geben, am besten solche in Tropfenform.
Spezialbeiträge
Geologie
Toni P. Labhart
Farbige Illustrationen zu diesem Spezialbeitrag nach S. 32.
1. Einführung
Die Gesteinsvielfalt der Alpen, die der Bergsteiger auch in diesem Tourengebiet antrifft, lässt sich erdgeschichtlich in zwei grosse Gruppen unterteilen:
1.Das kristalline Grundgebirge: Es umfasst Gesteine, die vor der Triaszeit
entstanden, also älter als 250 Millionen Jahre sind. Es sind fast durchwegs
kristalline Gesteine, das heisst magmatische (z.B. Granite) und metamorphe Gesteine (z. B. Gneise). Dieser kristalline Untergrund der Schweiz
und des ganzen europäischen Kontinents ist im Verlaufe von vielen
hundert Millionen Jahren während mehreren Gebirgsbildungen entstanden und zusammengeschweisst worden. Viele der metamorphen Gesteine sind bei der kaledonischen Gebirgsbildung (zur Silurzeit, vor
400–450 Millionen Jahren) entstanden, manche Granite sind bei der
variszischen Gebirgsbildung (zur Karbonzeit, vor 300–350 Millionen Jahren), als Schmelze in die (älteren) metamorphen Gesteine eingedrungen.
2.Das sedimentäre Deckgebirge: In der Triaszeit senkte sich der alte
europäische Kontinentsockel ab und wurde vom Meer überflutet. Fast
200 Millionen Jahre lang, während des ganzen Erdmittelalters oder
Mesozoikums1, wurden nun über dem Grundgebirge Sedimente eines
tropischen Ozeans abgelagert, überwiegend Kalkstein, aber auch Ton,
Mergel und Sandstein.
Gegen Ende des Mesozoikums und vor allem zur Tertiärzeit, vor einigen 10
Millionen Jahren, wurde das ganze Ozeanbecken als Folge einer Kontinentalplatten-Kollision zu einem komplizierten Gebirge, den Alpen, zusammengestaucht und verfaltet. Durch die enorme Einengung bei der Alpenfaltung
ist die alte einfache Anordnung – kristallines Grundgebirge = unten, sedimentäres Deckgebirge = oben – arg durcheinandergebracht worden, durch
Verfaltung und durch Stapelung ursprünglich nebeneinander liegender
Gesteinskomplexe bei der Bildung der Überschiebungsdecken.
Am deutlichsten sind die alten Verbandsverhältnisse noch im Bereich der
sogenannten Zentralmassive erhalten geblieben: Im Aar- / Gotthardmassiv
1
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Das Mesozoikum wird unterteilt in die Altersstufen Trias, Jura (Lias, Dogger, Malm) und Kreide.
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Geologie
der zentralen Schweiz und im Aiguilles-Rouges / Mont-Blanc-Massiv der
Westschweiz. Zwar ist von diesen Grundgebirgsmassiven auch der grösste Teil der Sedimentbedeckung abgeschürft und als helvetische Decken
nach Nordwesten verfrachtet worden, das Kristallin mit den direkt auflagernden («autochthonen») Sedimenten ist aber erhalten geblieben,
wenn auch verbogen, verschiefert und aufgewölbt.
2. Bau und Situation des Gebiets
Genau diese letztgenannte Konstellation zeigt sich im Gebiet des vorliegenden Führers, am Nordrand des Aarmassivs. Das Nebeneinander und
Übereinander von Kristallin des Grundgebirges und von Sedimenten des
Deckgebirges ist auch für Nichtgeologen offensichtlich.
Die kristallinen Gesteine des Aarmassivs bilden den grösseren, südlichen
Teil des Gebietes. Sie werden im nächsten Abschnitt näher beschrieben.
Am Nordrand dominieren die Sedimente. Unübersehbar vor allem im
Anblick von Norden bauen sie den mächtigen, nördlichen Vorbau der
Randkette auf: die Jungfrau unterhalb des Silberhorns, den Schwarzmönch, den Mönch unterhalb des Mönchplateaus und den Eiger als Ganzes, in der östlichen Fortsetzung auch den Mättenberg und das Wetterhorn. Die schroffen grauen Wände bestehen überwiegend aus dem sogenannten Hochgebirgskalk (Malm) und aus Kalksteinen der frühen
Kreidezeit, dem Oehrlikalk.
Illustrationen zum Spezialbeitrag Gletscher:
Hinteres Lauterbrunnental mit Breithorn-, Wetterlücken- und
Tschingelgletscher (rechts), Tschingelhorn und Blüemlisalp (rechts):
1) Bergschrund 5) Randspalten 9) Ufermoräne (1850er Wall)
2) Querspalten 6) Gletschertor 10) Endmoräne
3) Längsspalten 7) Gletscherbach 11) Mittelmoräne
4) Séracs
8) Obermoräne 12) Rundhöckerflur

Der Untere Grindelwaldgletscher in der Siegfriedkarte von 1870

Der Untere Grindelwaldgletscher in der Landeskarte 1:50 000,
Blatt 254 Interlaken von 2006

Aufsummierte Längenänderung der alljährlich vermessenen Glet- 
scher des Führers (Quelle: Schweiz. Gletscherbeobachtungsnetz)
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Geologie
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Die recht komplizierte räumliche Beziehung der Sedimente zum Grundgebirge geht aus der farbigen Übersichtskarte nach S. 32 hervor.
Die Überlagerung des Kristallins durch die autochthonen Sedimente am
Meeresboden der Trias ist am besten im hinteren Lauterbrunnental zu
sehen. Bei Stechelberg taucht das Kristallin aus der Talsohle auf (siehe
Farbfoto nach S. 32). Da die ursprünglich horizontale Auflagerungsfläche,
der Meeresboden der Triaszeit, infolge der Aufwölbung des Aarmassivs
schiefgestellt ist, greift das Kristallin gegen Süden immer höher hinauf.
Ein Aufstieg in die Rottalhütte zeigt dies sehr eindrücklich. Fast dauernd
befindet man sich in der Kontaktzone und kann so vor allem die ältesten
Sedimente von nahem betrachten: etwa die Gesteine der Triaszeit, helle
Sandsteine, gelb anwitternden Dolomit und schwarze Schiefer, oder den
braun verwitternden, aus Kügelchen bestehenden Eisenoolith der Doggerzeit. Alte Stollen­löcher erinnern daran, dass dieses Gestein hier im 17.
und 18. Jh. als Eisenerz abgebaut und verhüttet worden ist (gut erhaltener Hochofen südlich von Zweilütschinen). Die Rottalhütte steht auf Kristallin. Höher, etwa am Rottalgrat der Jungfrau, gelangt man dann in
mächtige Kalkschichten. Überraschenderweise trifft man dann unterhalb
des Hochfirns wieder auf Kristallin, aus dem der ganze Gipfelaufbau der
Jungfrau besteht (siehe Farbfoto nach S. 32). Die Jungfrau ist kein Sonderfall. Viele Gipfel tragen eine derartige Kristallinkappe: Mutthorn,
Tschingel- und Breithorn, die Kette Breithorn-Gletscherhorn und der
Mönch. Die unterlagernden Sedimente, oft nur schmale ausgewalzte
Bänder, trifft man beispielsweise (von West nach Ost) in der Wetterlücke,
am Üsser Talgletscher und am Jegigletscher, in den Nordabstürzen zwischen Breithorn und Gletscherhorn, im Jungfraujoch und am Obere
Mönchsjoch. Die Tatsache, dass hier Grundgebirge über Deckgebirge
liegt, hat die Pioniergeneration der Geologen im letzten Jahrhundert
ausserordentlich beschäftigt, und Anlass zu ausgefallenen Theorien gegeben. Heute deuten wir diese Lagerung als Überschiebung südlicher
Kristallinpakete auf nördlichere und deren Sedimentbedeckung. Die
nordwärts gerichtete Überschiebung steht offensichtlich in Zusammenhang mit dem Nordtransport der sedimentären helvetischen Decken
während der alpinen Gebirgsbildung, von ihrer ursprünglichen Lage über
den Massiven in die heutige in den Berner Oberländer Voralpen.
Der Eiger ist der einzige namhafte, aus Sediment-Kalkstein bestehende
Gipfel des ganzen Gebietes. Das liegt an seiner etwas vorgeschobenen
Position: Die Kristallin-Überschiebung reicht hier von Süden her nur bis
ins Nördliche Eigerjoch. Dieser Sachverhalt ist im farbigen Profil nach
S. 32 gut erkennbar.
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Geologie
3. Die kristallinen Gesteine des Aarmassivs
Die häufigsten Gesteine sind Gneis, Amphibolit und Schiefer (traditionellerweise mit dem Sammelnamen Altkristallin bezeichnet) sowie verschiedenartige Granite. Ihr Vorkommen kann der geologischen Übersichtskarte nach S. 32 entnommen werden.
Gneise sind metamorphe Gesteine recht wechselnder Zusammensetzung
und Beschaffenheit. Gemeinsam ist ihnen ein plattiges, gelegentlich auch
gefältetes oder welliges Gefüge, das dadurch zustande kommt, dass die
blättrigen Glimmer (Biotit = brauner Glimmer; Muskovit = grobschuppiger heller Glimmer, Serizit = feinschuppiger heller Glimmer) im Gestein
parallel angeordnet sind. Die Gneisplatten fallen meist gegen Südosten
ein; dadurch sind bei den Gneisgipfeln die Südostanstiege plattig, die
Nordostanstiege hingegen gestuft (und oft brüchig). Gipfel, die ganz
oder vorwiegend aus Gneis bestehen, sind Mutthorn, Tschingelhorn, die
Kette Breithorn-Rottalhorn, Kranzberg, Trugberg, Fiescherhorn und die
Walliser Fiescherhörner.
Die Gneise sind geologisch alte Gesteine. Der Grossteil von ihnen ist bei
der kaledonischen Gebirgsbildung aus noch älteren Ausgangsgesteinen
entstanden.
Amphibolite sind wie die Gneise metamorphe Gesteine. Sie bestehen
vorwiegend aus grüner Hornblende (Amphibol) und weissem Feldspat
und fallen durch ihre grüne Farbe und ihre hohe Dichte auf. Meist weniger plattig als Gneise, bilden sie klotzige Gräte und Wände. Aus Amphiboliten bestehen das Finsteraarhorn und die Grünhörner (Name!). Die
Geologen vermuten in diesen Gesteinen umgewandelte, vielleicht 1000
Millionen Jahre alte ozeanische Basalte, Zeugen einer frühen ozeanischen
Vorgeschichte Europas. Ausgerechnet älteste Gesteine sind hier bei der
Alpenfaltung wieder zu allerhöchsten Gipfeln aufgetürmt worden, ein
beeindruckendes Beispiel geologischen Recyclings!
Schiefer nennt man feinblättrige, vorwiegend aus Glimmern bestehende
Gesteine. In unserem Gebiet treten sie zonenweise auf. Häufig sind sie
aus Gneisen durch Verschieferung bei der alpinen Gebirgsbildung entstanden. Viele Täler sind in die erosionsanfälligen Schieferzonen eingetieft. Einer solchen Zone entspricht die auffällige Furche Lötschental –
Lötschenlücke – Grosser Aletschfirn. Ein weiteres Beispiel ist die Achse
Gemschlicke-Oberaarjoch-Oberaargletscher.
Granite
Der Zentrale Aaregranit, der noch im Grimselgebiet eine über acht Kilometer breite, zusammenhängende Granitmasse bildet, hat sich im Aletschgebiet in mehrere Einzelzüge aufgelöst. Der bedeutendste ist der südlichs-
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Geologie
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te, der vom Galmihorn über das Wasenhorn in die Nordflanke des Eggishorns zieht. Das Kleine Wannenhorn und die von ihm nach Südosten
(Distelgrat) und Südwesten ausgehenden Gräte inkl. Strahlhorn und Strahlgrat bestehen aus diesem hellen, massigen und grobkörnigen Klettergestein, aus dem auch in der weiteren Nachbarschaft viele prächtige Kletterberge aufgebaut sind: Diamantstock, Gelmerhörner im E; Olmenhorn,
Fusshörner, Nesthorn, Bietschhorn im W. Kleinere Komplexe aus Aaregranit
finden sich am Grünegg, in der Umgebung der Konkordiahütte und auf
der Südostseite des Finsteraarrothorns (siehe Übersichtskarte nach S. 32).
Altersbestimmungen ergaben ein Alter von 300 Millionen Jahren. Der
Aaregranit ist einer der vielen variszischen Granite der Alpen (vgl. Einleitung).
Einen nachhaltigen Eindruck einer Aaregranit-Landschaft vermitteln die
Aufstiege von der Grimsel zum Aarbiwak oder zur Oberaarjochhütte.
Ein Granit ganz anderer Art ist das sogenannte Lauterbrunner-Kristallin,
früher auch als Lauterbrunner-Granit bezeichnet. Das graue granitische
Gestein enthält eine Vielzahl von Einschlüssen («Schollen») von Gneis,
Marmor, Amphibolit u. ä. Es handelt sich um einen Migmatit: das granitische Magma ist nicht von aussen her eingedrungen («intrudiert»), sondern es hat sich an Ort und Stelle unter teilweiser Aufschmelzung von
Gneisen des Altkristallins gebildet. Dieser Vorgang geht in die Endphase
der kaledonischen Gebirgsbildung zurück. Aus Lauterbrunner-Kristallin
besteht der hinterste Teil des Lauterbrunnentals bis und mit dem unteren
Teil der Nordwände von Breithorn bis Gletscherhorn, die Umgebung des
Ischmeer (Challi, Zäsenberg, Bergli) sowie Teile der überschobenen Kristallinkappen der Jungfrau und des Mönchs.
4. Gletscher, Eiszeit und Landschaft
Gletscher und Eis prägen den Charakter des Gebiets in hohem Masse. Im
Beitrag von Andreas Wipf (S. 69) werden die wichtigsten Aspekte dieses
Themas beleuchtet. Von besonderer Bedeutung für die einheimische Bevölkerung wie für den Alpinisten ist der rasche Rückgang der Gletscher
mit seinen zum Teil dramatischen Begleiterscheinungen.
Literatur
Es gibt leider nur wenig allgemeinverständliche Literatur über die Geologie des Gebietes.
Empfehlenswert ist das Buch «Welt der Alpen – Erbe der Welt». Es enthält
Beiträge von 17 Fachleuten und vermittelt über die Geologie und Glaziologie hinaus eine Gesamtschau des Gebiets. Erschienen im April 2007 als
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Geologie
Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft Bern im Verlag Haupt Bern.
Herausgeberteam: A. Wallner, E. Bäschlin, M. Grosjean, T. Labhart, U.
Schüpbach, U. Wiesmann. ISBN 978-3-258-07160-2.
Vom Geologischen Atlas der Schweiz sind die Blätter Grindelwald (Blatt
13, Vierfarbenreproduktion 1985 der Karte von 1938) und Lötschental
(Blatt 82, 1988) erhältlich (www.toposhop.admin.ch). Der Bereich dieser
Karten ist der gleiche wie derjenige der Landeskarten 1:25 000 Blätter
1229 und 1268 und deckt Gebiete am Rand des Bereiches «Alpine Touren
Jungfrau-Region» ab. Vom zentralen Teil gibt es keine moderne geologische Karte.
Für eine allgemeine Übersicht könnte man zum Bändchen Geologie der
Schweiz des Autors greifen. Erschienen 2009 im Ott-Verlag, ist es für
Mitglieder beim SAC Verlag zum Sonderpreis erhältlich (8. Auflage, ISBN
978-3-7225-0116-1).
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Gletscher
Andreas Wipf
Farbige Illustrationen zu diesem Spezialbeitrag nach S. 64.
Die faszinierenden Gletscher sind aus einer attraktiven Hochgebirgslandschaft nicht wegzudenken. Nicht nur die letzten, warmen 20 Jahre zeigen
aber, für alle gut sichtbar, dass die Gletscher auf dem «Rückzug» sind.
Nachstehender Beitrag soll etwas zum allgemeinen Verständnis des Phänomens Gletscher beitragen.
Gletscherentstehung, Gletscherfliessen
Die Verbreitung der Gletscher wird hauptsächlich durch die Temperaturund Niederschlagsverhältnisse beeinflusst. Bleibt während mehrerer Jahre Schnee liegen, verdichtet sich dieser durch Überlagerung mit neuen
Schichten mit der Zeit zu Firn und dann zu Eis. Dies kann in den Alpen
bereits in einer Höhenlage von knapp unter 2000 m ü. M. geschehen, wo
in geschützter Schattenlage und durch Lawinen genährt, kleine Firnflecken existieren können. Die mittlere Gletscherhöhe in den Schweizer
Alpen über alle Expositionen lag im Jahr 1973 auf etwa 2900 m ü. M.
Bei zunehmender Dicke verformt sich das Eis und beginnt hangabwärts
zu fliessen. Die Bewegung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen,
der internen Deformation des Eises und dem Gleiten am Gletscherbett.
Die Fliessgeschwindigkeit ist nicht überall gleich: In den randlichen Bereichen, also am Gletscherbett sowie an der Seite, verlangsamt sie sich
infolge Reibung. Die höchsten Fliessgeschwindigkeiten (abhängig u. a.
von der Neigung des Gletscherbettes und von den Temperaturverhältnissen des Eises) werden im Bereich der Gleichgewichtslinie (siehe unten)
gemessen (bis gegen 200 m pro Jahr), gegen den höchsten Gletscherpunkt
und gegen das Zungenende hin nimmt die Geschwindigkeit ab.
Das Gletscherfliessen entspricht einem laminaren Fliessen, d. h. das Eis
durchmischt sich nicht (im Gegensatz zum turbulenten Fliessen eines
Baches). Anschauungsbeispiele bieten die Mittelmoränen, welche die
Einzugsgebiete des Gletschers bis ans Zungenende unterscheiden lassen
(z. B. am Grossen Aletschgletscher).
Das Gletscherfliessen im Längsprofil lässt sich am Besten mit der Wanderung eines Steines, der in den höchsten Partien auf den Gletscher gefallen
ist, zeigen: Im Nährgebiet (siehe S. 71) wird der Stein alljährlich von
Neuschnee überdeckt, folglich verlaufen die Fliesslinien in den Gletscher.
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Übersetzung von Fachausdrücken
Deutsch
ausgesetzt
Ausstieg
Ausstieg
Band
Begehung
Bergschrund
English
exposed
exit
escape
shelf, ledge
ascent
rimaye
Bergsturz
Bergwanderweg
rockslide
éboulement
mountain trail chemin de
randonnée de
montagne
bivouac
bivouac
block, log
bloc
bolt
piton à expansion
brittle, fragile pourri
couloir
couloir
roof
toit
wire rope
câble
Biwak
Block
Bohrhaken
brüchig
Couloir
Dach
Drahtseil
Francais
exposé
sortie
issue
vire
ascension
rimaye
Italiano
esposto
uscita
uscita
cengia
ascensione
crepaccio
periferico
franamento
sentiero
escursionistico
di montagna
bivacco
blocco
chiodo a
pressione
friabile
couloir
tetto
fune metallico
Deutsch
Einsenkung
Einstieg
Eis
Eisbruch
Eisgrat
English
saddle
beginning of
climb
ice
ice fall
ice ridge
Francais
selle
marche
d'approche
glace
séracs
crête de glace
Eiswand
ice face
paroi de glace
Ersteigung
Fallinie
Faustriss
ascent
fall line
fist-sized
crack
ascension
pente directe
verrou du poing
Fels
Felsabsatz
rock
rock platform
rocher
gradin rocheux
Felsblock
Felshaken
Felskopf
block
bloc de rocher
rock piton
piton de rocher
mountain top pointe rocheuse
arrondie
rock projecnez rocheuse
tion
rock tower
clocher rocheux,
clocheton
rocky wall
paroi de rocher
firm
solide
perpetual
neige de printsnow
emps
snow field
névé
snow ridge
arête de neige
flat, plain
plat
danger
danger
dangerous
dangereux
Felsnase
Karte der wichtigsten Bahnverbindungen

Geologische Querprofile

Geologische Übersichtskarte

Eiger, Mönch, Jungfrau und Gletscherhorn vom Schilthorn aus. 
In Lilafarbe markiert sind der kristalline Sockel der Jungfrau im
Talgrund bei Stechelberg sowie die überschobenen Kristallinkappen von Mönch, Jungfrau und Gletscherhorn, die im Nördlichen Eigerjoch auskeilen. Näheres dazu im Beitrag «Geologie»,
Seite 65.
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33
Übersetzung von Fachausdrücken
Felsturm
Felswand
fest
Firn
Firnfeld
Firnschneide
flach
Gefahr
gefährlich
Italiano
depressione
inizio della
scalata
ghiaccio
serracchi
cresta di
ghiaccio
parete di
ghiaccio
ascensione
perpendicolare
fessura per
incastro con
pugno
roccia
gradino di
roccia
masso di roccia
chiodo da roccia
cocuzzolo di
roccia
naso roccioso
torre, torrione
croda, parete
solido
neve vecchia
nevaio
cresta nevosa
piano
pericolo
pericoloso
16.04.10 11:34
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…
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