Das nächste große Auge Seit einigen Jahren arbeitet die NASA an einem neuen Projekt, der größten, komplexesten und teuersten Wissenschaftsmission die je durchgeführt wurde. Die NASA baut ein einzigartiges Teleskop, welches in die Tiefen unseres Universums blicken soll. Das James Webb Space Telescope ist The Next Generation. Es wird in der Lage sein in die „Kindheit“ unseres Universums zu sehen; die Formung einiger Galaxien zu beobachten; die Entstehung von Sternen und Planetensystemen zu studieren; Atmosphären von fremden Planeten zu analysieren und eventuelle Anzeichen von außerirdischem Leben zu entdecken. Der Aufbau des Webb ist einfach gestaltet, aber dennoch steckt viel Arbeit und Genauigkeit dahinter. Im Inneren befinden sich die aller neuesten Technologien, welche zum Teil neu erfunden werden mussten, damit das Teleskop seine Arbeit verrichten kann. Die Instrumente mussten durchgehend Tests bestehen. Mit Hilfe dieser Test konnten die Ingenieure feststellen, ob die Technik die Kälte, die Strahlungen und die allgemeinen Bedingungen im All aushält. Wurde eine „Prüfung“ überstanden kam eine härtere. Die Instrumente wurden an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Schon von Anfang an trat ein Problem auf. Das geplante Konstrukt wäre zu groß um es mit einer Rakete ins All zu schicken. Die Lösung ist ein Teleskop, welches sich entfalten kann und erst am Endpunkt, der 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt liegt, vollständig aufgebaut ist. Um dies zu erreichen wurde der Spiegel in einzelne Segmente geteilt, die sich zusammen und auseinander klappen lassen. Jedes Segment weißt eine Größe von 1,3 Meter auf und wiegt dennoch sehr wenig. Um Gewicht zu sparen wurde ein Material gesucht, welches wenig wiegt, seine Aufgabe erfüllt und sich bei den niedrigen Temperaturen, die im Universum herrschen, nicht verformt. Nach mehreren Tests entschieden sich die Ingenieure für das Metall Beryllium. Allerdings konnte auch dies nicht alle Vorgaben erfüllen. Denn bei kosmischen Temperaturen verformt sich auch dieses Metall. Um diese Komplikation zu umgehen wurden die Spiegel so verform, dass sie bei Raumtemperatur optisch falsch aussehen, beim Abkühlen dennoch richtig gekrümmt sind. Der letzte Schritt war das riesige Sonnenschild. Dies soll dem Teleskop einen Schatten zuwerfen und es somit vor den Sonnenstrahlen schützen. Das Teleskop arbeitet im Infrarotbereich. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Infrarotastronomie ) Im Jahr 2018 wird Webb ins All geschickt, von wo aus es, 29 Tagen nach seinem Start, die ersten Bilder schicken wird. Doch noch beim Start ist ein Scheitern des Projekts nicht auszuschließen. Das Ziel ist sehr weit weg. Zu weit um eine Reparaturmission zu starten, sollten Komplikationen auftreten. Daraus folgt, dass die Mitarbeiter unter großem Druck stehen und hoffen, dass sich die 8 Milliarden Dollar teure Mission auszahlt. „Nur wenn Webb seine Augen öffnet und sich auf die ersten Sterne konzentriert wird das Projekt erfolgreich und Ergebnisse veröffentlicht.“ (Science; 19. February 2016) Eine Kooperation von: NASA; Goddard Space Flight Center; Association of Universities for Research in Astronomy in Washington D.C.; U.S. Congress; American Astronomical Society; European Space Agency; Universität von Arizona; Canadian Space Agency, NASA/European; Joint Base Andrews; Northrop Grumman; Europe’s Spaceport Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/James_Webb_Space_Telescope Die Milchstraße