Mikroökonomie I Benotete Übungsaufgaben Blatt 2 Abgabetermin: 6.1.2009 Die Note der Übungsaufgaben ergibt sich aus den Punkten aller Aufgabenblätter und kann daher erst nach dem letzten Aufgabenblatt ermittelt werden. Ihre erreichte Punktzahl wird Ihnen jeweils nach Korrektur der Aufgabenblätter mitgeteilt. 1. Betrachten Sie die inverse Nachfragefunktion P=300-6q und die Grenzkosten MC=120+6q. a) Wie lautet der Grenzerlös? Stellen Sie die drei Funktionen graphisch dar. 5 Punkte b) Wie lauten der gewinnmaximierende Preis und die gewinnmaximierende Menge für eine Firma im vollkommenen Wettbewerb? 3 Punkte c) Wie lauten der gewinnmaximierende Preis und die gewinnmaximierende Menge für einen Monopolisten? 3 Punkt d) Wie hoch ist sind die Konsumenten- und die Produzentenrente im vollkommenen Wettbewerb? 3 Punkte e) Wie hoch ist die Konsumenten- und die Produzentenrente im Monopol? 3 Punkt f) Wie hoch ist der Wohlfahrtsverlust im Monopol? 1 Punkt g) Angenommen, der Monopolist kann perfekt preisdiskriminieren. Wie hoch ist der Grenzertrag? Wie hoch sind Konsumenten-, Produzentenrente und Wohlfahrt? 4 Punkte 2. Der inländische Markt eines Monopolisten ist durch Gesetz von ausländischen Importen geschützt. Seine inländische Nachfrage ist gegeben durch Pd = 120 − qd /10. Die Firma kann auch exportieren und auf dem kompetitiven Weltmarkt seine Güter zum Preis Pe = 80 unabhängig von der exportierten Menge qe verkaufen. Die Grenzkosten der Firma sind M C = 50 + Q/10, wobei Q = qd + qe ist. a) Finden Sie die profitmaximierende Gesamtmenge und ihre Verteilung auf die beiden Märkte. 5 Punkte b) Vergleichen Sie Preise und Nachfrageelastizitäten auf dem inländischen Markt und dem Weltmarkt. 4 Punkte c) Angenommen, die Regierung überlegt den gesetzlichen Schutz vor Importen abzuschaffen. Wieviel Geld würde der Monopolist maximal ausgeben, um den gesetzlichen Schutz vor Importen im Inland aufrecht zu erhalten? 2 Punkte 1 3. Identifizieren Sie für jedes der folgenen Szenarien welche Art von Preisdiskriminierung beschrieben ist. a) Ein lokaler Autoverkäufer erkundigt sich über Einkommen, Anzahl der Kinder, Schulden, etc. eines jeden Kunden bevor er den Preis verhandelt. Dann bietet er jedem Kunden einen Preis an, der von der persönlichen Charakteristika des Kunden abhängt. 1 Punkt b) Ein lokales Kaufhaus wirbt im Schlussverkauf mit “Kaufe eins, und bekomme das zweite Teil zum halben Preis”. 1 Punkt c) Eine Telefongesellschaft verlangt unterschiedliche Minutenpreise in Abhängigkeit von der Tageszeit. (Günstigere Preise am Abend und am Wochenende als zur Arbeitszeit unter der Woche) 1 Punkt 4. Marktsegmentierung und damit Preisdiskriminierung 3. Grades ist im Service-Bereich (Handwerksdienstleistungen, Haarschnitt, etc.) häufiger als im Güterbereich (Autos, Blumen etc.). Warum? 2 Punkte 5. Betrachten Sie ein lokales Fast Food Restaurant. Die folgende Tabelle zeigt die Reservationspreise von Alex und Anna für Chicken Nuggets und Pommes. Alex Anna Chicken Nuggets Pommes Menü Preis 1,50 Euro 1,50 Euro 3 Euro 2,55 Euro 0,45 Euro 3 Euro Nehmen Sie an, dass die Grenzkosten für Chicken Nuggets 1 Euro und für Pommes 0,5 Euro betragen. a) Sind Alex’ und Annas Nachfrage negativ oder positiv korreliert? Erklären Sie. 2 Punkte b) Vergleichen Sie alle vier möglichen Einzelverkaufsstrategien (Preise, Einnahmen, Kosten, Profit für den getrennten Verkauf von Chicken Nuggets und Pommes) und finden Sie die profitmaximierende Einzelverkaufsstrategie. 5 Punkte c) Welchen Profit macht das Restaurant bei reiner Bündlung? 1 Punkt d) Nehmen Sie nun an, dass das Restaurant eine gemischte Bündlung betreibt und 3 Euro für ein Menü verlangt, 2,52 Euro für Chicken Nuggets und 1,50 Euro für Pommes. Zeigen Sie, dass die Profite bei gemischten Bundling größer sind als bei reinem Bundling oder bei einem Einzelverkauf von Nuggets und Pommes. 2 Punkt 2 6. Die folgende Tabelle zeigt die Gewinne für zwei Duopolisten, die zwischen den drei Strategien Null, Wenig und Viel Output wählen können. Die Entscheidung ist sequentiell. Zuerst entscheidet Firma A. dann Firma B. Output Firma B Null Wenig Viel Null 0, 0 0, 1500 0, 2000 Output Firma A Wenig 1500, 0 1300, 1300 800, 1400 Viel 2000, 0 1400, 800 500, 500 a) Geben Sie das Spiel in extensiver Form wieder. 7 Punkte b) Finden Sie das (teilspielpefekte) Gleichgewicht. 2 Punkte c) Gibt es einen Führer oder Folger Vorteil? 2 Punkt d) Ist die Lösung für die beiden Firmen zusammen effizient? 2 Punkte e) Beantworten sie die gleichen Fragen für den Fall, dass Firma A nach der Entscheidung von Firma B ihre Entscheidung nocheinmal revidieren kann. Die Firma A hat also den ersten und letzten Zug. 10 Punkte f) Angenommen, beide Firmen entscheiden gleichzeitig. Finden Sie die Nash Gleichgewichte. 11 Punkte 7. Die Marktnachfrage sei P = 100 − Q. Q = q1 + q2 sei die Summe der Outputs zweier Duopolisten. Die beiden Firmen haben Grenzkosten von M C1 = 20 + q1 und M C2 = 10 + 2q2 . Finden Sie die Gleichungen der Reaktionskurven und das Cournot Gleichgewicht. Geben Sie Produzenten- und Konsumentenrente an. 19 Punkte 8. Angenommen es gibt drei Firmen, die identische Güter produzieren, in einer Industrie mit Bertrand-Wettbewerb, jede hat konstante Grenzkosten von M C = 10. Der Markt habe eine Nachfrage von D(p) = 310 − p2 . Erklären Sie warum der Marktpreis nicht 13 sein kann. Welches wird der Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge in diesem Markt sein? 7 Punkte 3