Schwerhörigkeit: Wenn die Welt verstummt... Schwerhörigkeit - eine häufige Erkrankung, die in akute und chronische Verläufe sowie vorübergehende und bleibende Schäden eingeteilt wird. Da sie auch eine Alterserscheinung darstellt, sind ältere Menschen wesentlich häufiger betroffen als junge. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von der einfachen Altersschwerhörigkeit über Infektionen, bis hin zu chronischen Lärmschädigungen oder Tumoren. Schwerhörigkeit kann auch angeboren sein. Sowohl Therapie wie auch Prognose richten sich nach der Ursache der Hörminderung. Schwerhörigkeit kann man in drei wesentliche Formen unterteilen. Bei der Schallleitungsschwerhörigkeit kann der Schall nicht mehr adäquat an das Innenohr weitergegeben werden. Dies ist zB bei Trommelfellschäden oder während einer Mittelohrentzündung der Fall. Die Schallempfindungsstörung hingegen hat ihre Ursache in einer Schädigung bzw. unzureichenden Funktion der Cochlea, des Hörnervs oder des Gehirns, zB bei langfristigem Hörschaden durch permanente Lautstärke. Die dritte Form ist eine Kombination aus den beiden genannten. Schwerhörigkeit kann akut oder chronisch auftreten. In den meisten Fällen sind akute Schwerhörigkeiten nur von kurzer Dauer und verschwinden von selbst. In anderen Fällen müssen sie, genau wie die chronischen Hörschäden, behandelt werden, wobei die Prognosen sehr unterschiedlich sind. Je nach nachdem, welche Geräusche wahrgenommen werden können, unterscheidet man von Normalhörigkeit über mittelgradige Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit: • Normalhörigkeit Ein Abweichen der Hörfähigkeit bis 20 dB. • Geringgradige Schwerhörigkeit Das Ticken der Armbanduhr, welche eine Lautstärke von etwas mehr als 20 dB hat, wird nicht mehr gehört. • Mittelgradige Schwerhörigkeit Ab einem Hörverlust von 40 dB - entsprechen den Grundgeräuschen in Wohngebieten am Tag. • Hochgradige Schwerhörigkeit Der Gesprächspartner kann nicht mehr gehört werden, wobei normales Sprechen etwa einer Lautstärke von 40 bis 60 dB entspricht. • An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit: Ein Hörverlust über 80 dB, wenn man zB laute Musik oder die Geräusche einer sehr belebten Straße nicht mehr hört. Hört man praktisch nichts mehr, liegt eine Taubheit vor. Die Diagnose der Schwerhörigkeit und ihrer Ursachen ergibt sich aus einer Reihe diagnostischer Hilfsmittel. Am Anfang ist das Arzt-PatientenGespräch, bei dem Art und Verlauf der Schwerhörigkeit erfragt wird. Die körperliche Untersuchung erfolgt über verschiedene Tests, wie zB mit einer Stimmgabel. Dieser Versuch kann nach diagnostizierter Schwerhörigkeit Aufschluss über die Art der Hörminderung geben (Schallleitung, Schallempfindung). Die Ohrenspiegelung (Otoskopie) können Anomalien im Ohr erkannt werden. Die Therapie einer Schwerhörigkeit Je nach Krankheitsursache ist eine spezielle Behandlung notwendig. Diese kann bei der Schwerhörigkeit von konservativen oder operativen Maßnahmen, bis hin zur Anpassung eines Hörgeräts, eines Hörersatzes oder Einleitung einer psychotherapeutischen Behandlung gehen. Die Prognose ist sehr unterschiedlich und von der auslösenden Ursache abhängig. Bei Kindern ist es wichtig, angeborene sowie erworbene Hörfehler so früh wie möglich zu diagnostizieren, da es sonst außerdem zu Sprachschwierigkeiten kommen kann. Vorbeugen Um die Chronifizierung einer Schwerhörigkeit zu vermeiden, sollte man bei einer Veränderung der Hörwahrnehmung über längere Zeit, immer den HNO-Arzt aufsuchen. Ein plötzlicher Hörverlust gilt immer als ein Notfall und muss umgehend von einem HNO-Arzt abgeklärt werden. Außerdem ist es wichtig, die Ohren nicht dauerhaft übermäßigem Lärm auszusetzen. Das gilt sowohl im Arbeitsbereich als auch in der Freizeit. Während am Arbeitsplatz gesetzliche Bestimmungen dafür sorgen, dass bei einem Lärmpegel von mehr als 85 dB Hörschutzmaßnahmen getroffen werden müssen, ist dies in anderen Bereichen nicht der Fall. Besonders der Freizeitlärm, wie zB in Diskotheken, Konzerten, von MP3-Playern oder Motorrädern wird in seiner gehörschädigenden Wirkung oftmals unterschätzt.