Anfechtungen! San Ignacio – eine Dschungeloper Eine zeitgenössische Konfrontation mit einer originalen südamerikanischen Barockoper aus den Jesuitenmissionen in Bolivien Mit einem Gegen - Text von Bodo Hell und einer Gegen - Musik von Renald Deppe Produzent: TOTALES THEATER, Schellinggasse 5, 1010 Wien Ensemble: Schlüterwerke: Ulla Pilz, Ingala Fortagne, Andrea Köhler, Julia Schranz, Therese Cafasso, Bernd Lambauer, Florian Hackspiel, Béla Bufe Musik: Capella con Durezza: Franziska Fleischhanderl, Irene Kepl, Sophia Goidinger-Koch, Matija Schellander und Renald Deppe Regie und Konzept: Markus Kupferblum - Tel: 06643338798 Musikalischer Leiter & Komposition: Renald Deppe Text: Bodo Hell Ausstattung: Luise Czerwonatis Kostüm: Ingrid Leibezeder Theater am Hundsturm, Wien Margaretenstraße 166, 1050 Wien Premiere: 18. September 2014, 20h Vorstellungen: 19., 20., 21. und 25., 26., 27. und 28. September 2014 jeweils um 20h Dauer der Aufführung: 70 Minuten Uraufführung Presse: Tess Marja Werner - Tel.: 0699 19064956 TOTALES THEATER „Anfechtungen! San Ignacio – eine Dschungeloper“ – 2014 1 PROJEKTBESCHREIBUNG „San Ignacio – eine Dschungel Oper“ Im Jahre 1655 wurde Pater Anton Sepp in Tirol geboren, der als junger Jesuitenpater in die Missionen seines Ordens nach Paraguay, Brasilien und dem heutigen Bolivien reiste, um den dort ansässigen Guarani Indios die damalige zeitgenössische österreichische Musik näherzubringen. Dabei entstand eine große Anzahl originärer Barockmusik, die auf den dafür extra eingeführten Instrumenten aufgeführt wurde. Zahlreiche dieser Kompositionen wurden von anonymen Komponisten indigener Abstammung verfasst, einige Komponisten aus dem Stamm der Guaraní-Indianer signierten ihre Werke mit Namen. Der Großteil der so entstandenen Werke war Sakralmusik, jedoch wurden einige wenige Barockopern komponiert, die der Bevölkerung die Lebensgeschichte der unterschiedlichen Heiligen näherbringen sollten. Seit 18 Jahren lebt der polnische Priester Piotr Nawrot in Bolivien und leitet die dortigen jesuitischen Archive. Im April 2013 bin ich in den bolivianischen Dschungel gereist, um Manuskripte solcher Opern ausfindig zu machen. Dort habe ich von Piotr Nawrot die Partitur der Oper eines anonymen Komponisten, „San Ignacio“, erhalten und nach Österreich gebracht, mit dem Recht, sie hier erstmals aufzuführen. Mittlerweile war diese Oper jedoch bereits konzertant bei der „Langen Nacht der Kirchen“ in Wien zu hören und wir haben uns deshalb entschlossen, eine radikale Neupositionierung dieser Oper zu versuchen. Bodo Hell hat einen neuen Text dazu geschrieben, Renald Deppe hat diese Partitur bearbeitet und zeitgenössisch instrumentiert. Die Geschichte handelt vom heiligen Ignatius von Loyola, dem Ordensgründer der Jesuiten. Sie erzählt seine Lebensgeschichte als Zaubermärchen, seine Verführung durch Dämonen und dem heiligen Xaver, der ihm bei seinem Glaubenskampf beistand. Die Oper „San Ignacio“ ist nach dem „Kaiser von Atlantis“, den wir im Dezember 2013 in der Sporthalle der Maria Theresien Kaserne gezeigt haben, die zweite größere Opernproduktion des Ensembles „Schlüterwerke“, das im Februar 2013 gegründet wurde und seit dem eine Vielzahl an Capriccios zur Aufführung brachte, die auf enormes öffentliches Interesse stießen. Beiliegend finden Sie einen Überblick der Produktionstätigkeiten der Schlüterwerke. Markus Kupferblum TOTALES THEATER „Anfechtungen! San Ignacio – eine Dschungeloper“ – 2014 2 Ensanchando San Ignacio Ópera de las misiones jesuíticas Auf der Basis der Bearbeitungen von Piotr Nawrot (aus Polen stammender und zur Zeit in Südamerika wirkender Missionar/Musiker) und und Domenico Zippoli (1688-1726: italienischer Missionar, Organist und Komponist) einer in Bolivien zusammengestellter Barockoper anonymer Herkunft aus den südamerkanischen Jesuiten-Missionen entsteht "Weitergedachtes": Ungewöhliche Instrumentierungen (Hackbrett, Kontabass/Elektronik, Gitarrenpräperationen, Baritonsaxophon), avancierte Generalbass-Aussetzungen, und neukomponierte Zwischenspiele, Rezitative und Arien in zeitgenössischer Klangsprache ergänzen/reflektieren/paraphrasieren das barocke Ausgangsmaterial: Ein multistilistisches Opernfanal über (Er)Leben und (Nach)Wirken eines faszinierenden wie provokant kontroversiellen Kirchenheiligen: Ignatius von Loyola. Renald Deppe TOTALES THEATER „Anfechtungen! San Ignacio – eine Dschungeloper“ – 2014 3 KÜNSTLERISCHE ARBEITEN DER LETZTEN JAHRE IN WIEN Markus Kupferblum gewann 2007 den „Nestroy“-Preis der Stadt Wien für die beste Off-Produktion für das Musiktheater „Die verlassene Dido“. Das damit verbundene Preisgeld ermöglichte es uns, das Stück „Antwort auf einen ungeschriebenen Brief“ im Jahr 2010 zur Aufführung zu bringen. Die Uraufführung fand beim Akko Festival in Israel statt, wo es 17 Aufführungen gab, eine weitere Aufführungsserie gab es danach in Wien. Das Musiktheater „Das Geheimnis der Alpenstube“ mit der Gruppe „Netnakisum“ konnte 2010 dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Wien höchst erfolgreich umgesetzt werden. Das „Totale Theater“ wurde in den letzten drei Jahren mit folgenden Auftragsarbeiten anderer geförderten Gruppen aus der Freien Szene bedacht und hat diese ebenfalls sehr erfolgreich realisiert: - „Vor dem Gesetz“ (2009, Produzent: „Ensemble für Städtebewohner“, Aufführungen im Justizpalast, Wien) - „La battaglia di Constantinopel“ nach einem Gemälde von Tintoretto (2011, Produzent: “Phace”, Aufführung im Kunsthistorischen Museum, Wien) - „Oskar Serti geht ins Konzert. Warum?“ (2011, Produzent: „Netzzeit“, Aufführungen in Wien, Luxemburg und Köln). Alleine in Wien hatten wir dabei 1648 Zuschauer. Februar 2013: Gründung des Musiktheaterensembles „Schlüterwerke“, das mittlerweile 6 verschiedne Produktionen in Wien gezeigt hat. - „Die Böhmische Bibel“, eine Oper von Lydia Mischkulnig, Sabine Scholl und Renald Deppe in der Strengen Kammer im Porgy&Bess, - „Die Winterreise – ein Gewaltmarsch“, eine Musiktheater Tour de force mit Gedichten von Wilhelm Müller und Miklós Rádnoti und Musik von Franz Schubert und Franz Liszt, - „Sterne ohne Himmel“, die authentische Geschichte eines mutigen Narrens, der von den Nazis in Steinhof ermordet wurde, gespielt als berührender Monolog mit sämtlichen Darstellungsformen des südamerikanischen Theaters von seiner in Bolivien lebenden Enkelin, TOTALES THEATER „Anfechtungen! San Ignacio – eine Dschungeloper“ – 2014 4 - „Zensur! Die Drei von der Tankstelle“, eine neusynchronisation des berühmten Films mit Heinz Rühmann, der trotz dessen Freundschaft zu Joseph Goebbels zensuriert wurde. Man sah den aufgearbeitetetn Film und gleichzeitig ein Sittenbild des Berlin der 30ger Jahre. - „Der Kaiser von Atlantis“, eine Oper, die Viktor Ullmann in Theresienstadt komponierte, dort aber nie zur Aufführung gelangte. Nach Ullmanns Ermordung in Auschwitz wurde das Manuskript nach Amsterdam geschmuggelt, wo es 1975 entdeckt und uraufgeführt wurde. Wir haben diese Produktion 2012 in New York erarbeitet, dort in mehreren Vorstellungsserien gezeigt, und im Dezember 2013 mit dem Klangforum Wien nach Wien gebracht. - „Tramp’s Albtraum“, ein Sittenbild eines Wiener Kaffeehauses im Juni 1914, in dem sämtliche Positionen der politischen und literarischen Haltung der damaligen Gesellschaft abgehandelt wird und auf die politischen Ereignisse reagiert wird, die sich exakt vor 100 Jahren zugetragen hatten. Wir spielten im Café Korb ein Kaffeehaus genau vor 100 Jahren, wenige Tage vor Ausbruchs des Ertsen Weltkrieges. Dazu die grandiosen Lieder aus dem „Pierrot Lunaire“ Zyklus von Max Kowalski. TOTALES THEATER „Anfechtungen! San Ignacio – eine Dschungeloper“ – 2014 5