Tierlieder unserer Zeit Liederbuch U E N F U EA L E G A Eine musikalische Reise durch den deutschen Wald Fuchs tot `55R6W6+6 6þ 6 W-+6 þ6 6 W6 +6 6þ6 W-+6W6þ6 W6 +6 6þ 6W`55+66þ6W6+6 þ6W-+6W6þ6 6 W6 6 6 6 6 6-6(686-6R6 W-+6 6 6 `566(76{-6(J7{-6(6W-= 2 4 tot. Frech und List zweck-los ist. Bist nun doch in's Garn Ha - la - li! keck; liegst du þþ rot, bist jetzt gegangen. heu-te auf der Streck. Al - le þ Füchs-lein Der Fuchs ist tot. Ha - la - li! Bei Füchsen, die sich in ihrem Bau verschanzen, kommt die brutale Baujagd zum Einsatz. Ein scharfer Hund wird in die Fuchsbehausung hineingetrieben, in der sich beide Tiere ineinander verbeißen und schwere Verletzungen zufügen. Obwohl das Hetzen eines Tieres auf ein anderes seit Langem verboten ist, wird die Baujagd unverändert angewandt. Es darf nicht sein, dass beim Tierschutz eine einzelne Berufsgruppe über dem Gesetz steht. Fasan tot `66 6 6 b56(6G6-6WW6b576S6-6 +45(466W+6W`5566 R46R56R6m564-6 6R6 5W56+566R6 56W6 +`566 6(56((66+6 S6 -6 ++6((56-6 6W6 +W66RL`5566R5W+(+W-((6(+676{-6(J676{(+-= þ c der Fa - san ist pfeilschnellem Schuß ihm an- trug. Schrote Flug, Nun tot; er als liegt er erfaß-ten ihn ü - berm Ge - stell. strich ich dort der geschwind – i - n sogleich þ Ja Ha - la - li! bu - nte den Gesell, die Ha - la - li! Die asiatische Vogelart wurde einst als dekorative Jagdbeute in Deutschland angesiedelt. Mit dem Aussetzen von Zuchttieren werden die Bestände in den Jagdrevieren künstlich hochgehalten: Die aus industrieller Massentierhaltung stammenden Vögel sind dann für jeden Hobbyjäger eine leichte Beute. Vögel eigens zum Zweck des Abschießens zu züchten und in der Natur auszusetzen, ist mit dem Tierschutzgedanken unvereinbar. Hase tot `66 6 6 6 6S6 6 6-6+6 6G6+6 6 S6-6 +6 J6+6 6 6 S6-+6 6G6+6 `55S66+6 J6 +6 6 6S6 -6 +6 G6 W6 {6 (6 (6 +-= 6 8 Der zen Balg Has' voll Schrot. ist tot, Der ist Has' mau - se - tot. ist tot. Der Has' Er hat ist tot. den gan - Obwohl der Feldhase auf der Liste gefährdeter Arten steht, wurden noch im Jagdjahr 2010/2011 offiziell gezählte 367.321 Exemplare erschossen. Die Art darf daher nicht länger dem Jagdrecht unterliegen und muss dem Naturschutzrecht zugeordnet werden. Auerhahn tot `66 6 6 6 6S6 6 6-64(4W+W-R6J+W+-(6S4(4`56WG7S-6 (6 6W+W-RJ+W+-(S(%(-++7{`66(J7{-(5+-= þ þ þþ þ þ 6 8 In ganz Deutschland existieren nur noch wenige hundert Tiere, längst steht der Auerhahn in der Roten Liste der am meisten bedrohten Arten. Eine derart gefährdete Spezies gehört gänzlich aus dem Jagdgesetz genommen und in den Bereich des Naturschutzrechts überführt. Reh tot `554566(6 (5-6W64þ 56(6-6 56 6(5W46þ 6-6 45(66(`5566 6þ56+6W6 R5W6+-6 (676 {-6(6 J67{6-6(5+-= ist tot, þ sechs En - den Bock ist tot! trägt sein Ge - hörn. þ Bock Ei - nen þ 2 4 Bock, den schieß Ha - la - li! Ha ich gern, - la - li! Auch beim Rehwild zeigt sich die Unsinnigkeit der Jagdgesetzgebung: Denn während Ricken und Kitze im Herbst und Winter bejagt werden, sind die Böcke bis zum Sommer geschont, damit sie ihr Geweih als Trophäe voll entwickeln können. Die Jagdzeiten müssen dringend vereinheitlicht und stark verkürzt werden, um den Tieren gerade im Winter die notwendige Ruhe zu gönnen. Flugwild tot `66 6 6 56 6S6 6 -656(6%6(4+46S56-6(566%6(6 6+6`55656S5-(6%6(64(46-6W6 W76+6-656 6 (6 6 6 W`566 6 6G456565(4566W55G6-6 45(456W5+66W6`55R5L766{-(J7{-6(5+-= 6 8 þ Schrotschuß En - ten nicht leicht. þ leicht. sa - nen und er - reicht Ha - la - li! Fa - der Schrotschuß Das er - reicht Flugwild schnell streicht, þ þ der schnell streicht, þ þ Fa - Flugwild þ þ Das sa - nen und En - ten nicht Ha - la - li! Wegen der hohen Streuwirkung der Schrotmunition werden viele Vögel nicht tödlich getroffen. Flugunfähig geschossen sterben die Tiere einen langsamen, schmerzhaften Tod. Wenn Bleischrot verwendet wird, verenden die Tiere besonders qualvoll an der schleichenden Schwermetallvergiftung. Das Töten von Vögeln ist wildbiologisch nicht notwendig und aufgrund des Schroteinsatzes nicht mit dem Tierschutz vereinbar. Sau tot þ `555+6W45(-5+55W+5((5(6 76-6+6W45(þ -W5R6W+-6W6+6R6W6+6+6+7`555+55W+(6 `66 6 6W6R6W+-W6+6R6WG676{-(6 J7{-(5+-= þ Ge - stern a - bend schoß ich auf ein gro - bes Schwein, þ 2 4 ge - stern a - bend schoß ich auf 'ne Sau. Ge - stern a - bend traf den Kei - ler ge - stern a - bend zielt' ich ganz ge - nau. Ha - la ich al - lein, - li, Ha - la - li! Wildschweinen wird oft in großflächigen Drückjagden nachgestellt. Derartige Gesellschaftsereignisse, bei denen die Jäger im sportlichen Wettbewerb stehen, führen zwangsläufig zu tierschutzwidrigem Verhalten. Übereifrige Freizeitjäger geben lieber ein paar Schüsse zuviel als zu wenig ab. Es kommt zu Fehlschüssen, viele Tiere werden nur angeschossen und dabei grausam verstümmelt – sofern sie nicht nach stundenlanger Flucht von Hundemeuten zu Tode gehetzt wurden. Dachs tot `66 686 67686 S-+6 S+G-6 R:6R-86 J6+J6-6(8J`55+6J(-686 67866S-+6SWG-R:R-68J+J-(8J`55+6J(-686 67866 76{-(6 J7{-(J-= 6 8 Beutegreifer wie Dachse werden wie viele andere Arten auch mit Fallen gefangen. Obwohl es keine Fallen gibt, die mit absoluter Sicherheit „unversehrt lebend fangen oder sofort töten“, wie es das Jagdgesetz vorschreibt, wird weiter an dieser Praxis festgehalten. Die Tiere hängen im schlimmsten Fall verstümmelt in der Falle fest und leiden ihrem Tod entgegen. Ein uneingeschränktes Verbot des Fallenfanges ist längst überfällig. Auerochse tot `55544{44-6l56W+-6(6+W+6676 {6-6l5W+6`55(6+W+676- 4%(+-(RW-+W(-bW-%(+`566(RW6-6+W(-6b5W-6(+%6-6(+%6-6(+%6`566(+%6-6x576{-(W676{-(b5-= Langsam c Lebhaft 3 4 Langsam Das Brauchtum der Jäger hat viele Tierarten überlebt. Auch der Auerochse existiert nur noch in Liedern und romantischen Zeichnungen. Schon im Spätmittellalter wurden auf deutschem Boden die letzten Exemplare erlegt. Jede untergegangene Tierart sollte als Mahnung verstanden werden, die Eingriffe des Menschen in die Lebensräume der Tiere auf das Mindestmögliche zu beschränken. Bär tot `66 6 6 6 6S6 6 6-6 6+566W566+65676 6S6 -6 6+56W65+6576`556S6 -6+W5(-6+WR5-þ 6+W5(-6+WR5-þ 6+WR5-þ `566 +WR5-þ +WR5-þ +WL{-(J676{-(G-= Langsam c þ 2 4 þ Lebhaft Langsam Im 19. Jahrhundert dürfte dieses Hornsignal das letzte Mal erklungen sein. Seitdem sind die als „böse“ dämonisierten Braunbären in Deutschland ausgerottet. Kein Tier darf einseitig als Schädling betrachtet werden. Die Jagd muss sich von der Dämonisierung bestimmter Tierarten lösen und gänzlich nach ökologischen Gesichtspunkten ausgerichtet werden. Jedem toten tier sein ständchen … Hornsignale wie die in diesem Liederbuch aufgeführten erklingen beim „Totverblasen”, der letzten „Ehrerweisung” der Jäger an das bereits tote Wild. Wenn das Töten mit derartigen Bräuchen rituell zelebriert wird, dann bereitet es den Ausübenden ganz offensichtlich Genuss und Vergnügen. Weil große Teile der Jägerschaft ihr Tun noch immer Freizeitabenteuer begreifen, halten sie an veralteten Jagdmethoden fest, die dem gesetzlich geforderten Tierschutz widersprechen. Tötungsarten, die den Tieren vermeidbare Qualen bereiten, werden als schützenswerte Tradition romantisiert oder als besonders „herausfordernd” empfunden. Notruf `566 6 b6 6++6-[6 6-= C Helft, bin in Not! Wenn Wildtiere selbst in Jagdhörner blasen könnten – sie würden dieses Signal wählen. Denn ihre Not ist groß: Alle bejagten Arten sind schmerz- und leidensfähige Wirbeltiere. Sie schleppen sich mit schweren Verstümmelungen herum und ihr Tod zieht sich oft über Stunden oder Tage hin. Elternlose Jungtiere bleiben hilflos im Wald zurück. Für eine umFassende reForm des Jagdgesetzes! Freilebende Tiere sind Mitgeschöpfe des Menschen, die um ihrer selbst willen geachtet und geschützt gehören. Es ist höchste Zeit, die Jagdpraktiken mit den Grundsätzen des Tierschutzes in Einklang zu bringen. Dazu bedarf es moderner Jagdgesetze mit folgenden Eckpunkten: • Kürzung der Liste jagdbarer Arten • Verbot der Fallenjagd • Verbot des Schrotschusses • Verbot der Jagd auf ausgesetzte Tiere • Verbot der Jagdhunde-Ausbildung an lebenden Tieren Wir rufen politische Entscheidungsträger und Meinungsführer dazu auf, sich für eine Novellierung des Bundesjagdgesetzes stark zu machen. Sollte der Respekt vor dem Leben nicht wichtiger sein als die Traditionspflege einer Minderheit von Jägern? Wir jedenfalls glauben daran und hoffen auf breite Unterstützung unseres Ziels. Damit endlich Mehrheiten für eine Jagdgesetzreform gewonnen werden! www.tierschutzbund.de Spenden sind steuerlich absetzbar – Gemeinnützigkeit anerkannt Verbreitung in vollständiger Originalfassung erwünscht. Nachdruck – auch auszugsweise – ohne Genehmigung des Deutschen Tierschutzbundes nicht gestattet.