Ernährungstipps bei Bluthochdruck - mypharmacy.ch

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Umstellung auf eine ausgewogene Mischkost
Reduzieren Sie den Fettanteil der Nahrung und versuchen Sie, gesättigte tierische Fette (Butter, Speck,
Schmalz) gegen einfach und mehrfach ungesättigte
Fette auszutauschen. Empfehlenswert sind hochwertige pflanzliche Fette und Öle wie Oliven-, Raps-,
Maiskeim-, Sonnenblumen- oder Distelöl.
Achten Sie auf eine fett- und kochsalzsparende
Zubereitung der Speisen. Schon die Reduktion des
Körpergewichts um nur 1 Kilogramm führt zu einer
Verbesserung des systolischen Blutdruck-Wertes
um durchschnittlich 2 mmHg. Omega-3-Fettsäuren,
die in Kaltwasserfischen wie Thunfisch, Hering,
Lachs oder Makrele bzw. in Pflanzenölen wie Lein-,
Walnuss-, Rapsöl sowie Sonnenblumen-, Maiskeimund Sojaöl enthalten sind, haben eine blutdrucksenkende Wirkung. Versuchen Sie daher ein- bis zweimal wöchentlich Fischgerichte in Ihren Speiseplan
zu integrieren. Geeignete Fischölpräparate aus
der Apotheke helfen Ihnen, genügend Omega-3Fettsäuren aufzunehmen.
Reichlich Obst und Gemüse
Ballaststoffe senken erhöhte Blutdruck-Werte
bzw. beugen diesen vor. Obst und Gemüse
sowie Hülsenfrüchte liefern neben lebenswichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen einen wichtigen Beitrag
zur Versorgung mit Ballaststoffen. Vollkorn- und
Getreideprodukte wie Brot oder Müsli sollten in Ihrem
Speiseplan einen fixen und wichtigen Bestandteil
ausmachen. Sie bewirken nicht nur ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl, sondern liefern auch viele
Ballaststoffe. Ein hoher Anteil an Obst und Gemüse
gewährleistet zudem eine kaliumreiche Ernährung,
die bei erhöhtem Blutdruck positiven Einfluss zeigt.
Kalium ist im Körper der Gegenspieler zu Natrium und
führt über eine gesteigerte Wasserausscheidung zu
einer vermehrten Natriumausscheidung. Besonderes
reich an Kalium sind z.B. Datteln, Feigen, Bananen,
Kräuter, Salat oder Spinat. Neben vielen anderen
gesundheitsfördernden Effekten kann Knoblauch auch
zu einer Senkung des Blutdrucks beitragen. Zudem
übt regelmäßiger Verzehr von Knoblauch in der
Entstehung der Atherosklerose (Gefäßverkalkung)
einen Schutzeffekt aus. Verschiedene Pflanzen wie
die Mistel werden in der Behandlung der Hypertonie
erfolgreich eingesetzt. Ihr Apotheker berät Sie
gerne über geeignete pflanzliche Präparate zur positiven Beeinflussung des Blutdrucks.
Ernährungstipps bei
Bluthochdruck
Ausreichend trinken
Trinken Sie täglich rund 2,5 Liter Flüssigkeit.
Dabei sollten Sie Ihren Durst primär mit Wasser
bzw. Mineralwasser oder anderen kalorienarmen
Getränken wie Kräuter- oder Früchtetees löschen.
Achten Sie bei Mineralwasser auf den Natriumgehalt. Dieser sollte pro Liter weniger als 20 mg
Natrium betragen. Fruchtsäfte sind in der Regel
natriumarm und kaliumreich, Sie sollten diese
aber unbedingt mit Wasser aufspritzen. Am besten
im Verhältnis 1 Teil Fruchtsaft und 2 bis 3 Teile
Wasser. Gemüsesäfte haben prinzipiell einen positiven Einfluss auf den Blutdruck. Achten Sie jedoch
auf die Etiketten, denn vielen Gemüsesäften wird oft
Kochsalz in hohen Mengen beigesetzt. Koffeinhaltige
Getränke wie Kaffee, Cola oder diverse Schwarztees
sollten nur in Maßen zur täglichen Flüssigkeitszufuhr
beitragen. Vorsicht bei Alkohol, denn dieser führt
zu einer Steigerung des Blutdrucks und sollte bei
Bluthochdruck soweit wie möglich reduziert werden.
Vol 6
Ihr Apotheker berät Sie gerne über
die gesündeste Lebensweise bei
Bluthochdruck.
Autorin:
Mag. Karin Isolde Schmaranzer
Fotos: shutterstock.com; MEV; Grafik: AFCOM GmbH
Herausgeber: Österreichische Apotheker-Verlagsgesellschaft m.b.H. | 1090 Wien
Quellen:
> Ernährung des Menschen: Elmadfa,
Leitzmann. Eugen Ulmer Verlag
> Ernährungsmedizin: Biesalski et al. Thieme Verlag
> Bluthochdruck senken ohne Medikamente:
Middeke, Pospisil, Völker. Trias Verlag
> Verband der Diaetologen Österreichs: www.diaetologen.at
Genuss und Wohlbefinden
Bluthochdruck, der Risikofaktor Nr. 1 für Herzinfarkt,
Herzschwäche, Schlaganfall und Nierenversagen,
wird von den Betroffenen selten gespürt und deshalb als „Killer auf leisen Sohlen” bezeichnet.
Ursachen des Bluthochdrucks
Beim sogenannten primären oder auch essentiellen Bluthochdruck (Hypertonie) spielen genetische
Faktoren eine Rolle, die jedoch meist erst zum Tragen
kommen, wenn Risikofaktoren einwirken.
Der Lebensstil übt einen starken Einfluss auf den
Blutdruck aus und kann die Entstehung einer
Hypertonie begünstigen: Übergewicht, zuviel Salz,
Bewegungsmangel, Stress, Nikotin- und überhöhter
Alkoholkonsum gelten als gesicherte Risikofaktoren.
Von einer sekundären Hypertonie spricht man, wenn
die Blutdruckerhöhung infolge von Organ- oder
Systemerkrankungen auftritt. Häufig sind dies akute
oder chronische Nierenerkrankungen, Störungen im
Hormonhaushalt durch z.B. Cushing-Syndrom oder
Schilddrüsen-Störungen sowie eine angeborene Verengung der Hauptschlagader. Die sekundäre Form der
Hypertonie trifft nur auf cirka 10 Prozent der Fälle zu.
Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks
Wurde bei Ihnen erhöhter Blutdruck diagnostiziert,
sollten Sie diesen regelmäßig beobachten. Sie können bei Arzt oder Apotheker Blutdruck-Messungen
vornehmen lassen oder sich für ein Selbstmessgerät
entscheiden.
Ihr Apotheker berät Sie gerne
über geeignete Messgeräte.
Um den Blutdruck und seine Schwankungsbreite richtig beurteilen zu können, empfiehlt die Österreichische
Hochdruckliga den Blutdruck 30 Mal zu messen. Die
Interpretation der Werte sollte nach folgender Tabelle
erfolgen.
Bei 30 Messungen
Beurteilung
23 oder mehr Werte
gleich oder höher 135/85 mmHg
hypertoner
Blutdruck
7 bis 22 Werte
gleich oder höher 135/85 mmHg
leicht hypertoner
Blutdruck
Höchstens 7 gleich oder
höher 135/85 mmHg
„noch normaler”
Blutdruck
Werte nach Österreichischer Hochdruckliga
Modifizierung des Lebensstils
Den Lebensstil modifizierende Maßnahmen wie eine
Ernährungsumstellung und eine Steigerung des
Bewegungspensums tragen wesentlich dazu bei, eine
weitere Verschlechterung des Blutdrucks zu verhindern bzw. eine Senkung des Blutdrucks zu erreichen.
Integrieren Sie mehr Aktivität in Ihren Alltag! Neben
viel Zufußgehen ist zwei- bis dreimal wöchentlich eine
halbe Stunde Ausdauertraining zu empfehlen. Stellen
Sie Ihre Ernährung auf eine ausgewogene Mischkost um
und achten Sie auf die Kaloriengesamtzufuhr. Auf diese
Weise können Sie auch ohne Hungerqualen Ihr Gewicht
normalisieren, was sich auf den Blutdruck positiv auswirkt. Mehr dazu erfahren Sie in der Broschüre „Genuss
& Wohlbefinden – Ernährungstipps bei Übergewicht”.
Schluss mit dem Rauchen! Der Verzicht auf Zigaretten
bzw. Nikotin ist bei Bluthochdruck auch ein wichtiger
Faktor. Ihr Apotheker berät Sie gerne über geeignete
Produkte, die Ihnen das Aufhören erleichtern. Vor allem
in der Frühphase der Erkrankung können Sie durch eine
rechtzeitige Änderung des Lebensstils Ihr Herz-KreislaufRisiko deutlich reduzieren und einer Behandlung mit
blutdrucksenkenden Medikamenten entgegenwirken. Hat
Ihnen Ihr behandelnder Arzt ein Arzneimittel verschrieben, sollten Sie dieser Anweisung unbedingt folgen
und das verschriebene blutdrucksenkende Medikament
regelmäßig und nach Empfehlung einnehmen. Keinesfalls
dürfen Sie das Medikament eigenmächtig absetzen!
Beachten Sie, dass Sie sich besonders zu Beginn
der Therapie durch die Blutdruck-Senkung müde und
„schlapp” fühlen können. Sprechen Sie darüber mit
Ihrem Arzt oder Apotheker.
Der Einfluss der Ernährung
Ernährungsformen mit einem zu hohen Gehalt an
Natrium – meist in Form von Kochsalz – und einem zu
niedrigen Gehalt an Kalium stehen in Verbindung mit
der Entstehung einer (primären) Hypertonie. Zudem
spielen der Energie- bzw. Fettgehalt der Nahrung
eine Rolle. Sie sollten bei erhöhtem Blutdruck deshalb unbedingt die Kochsalz- bzw. Natriumzufuhr
reduzieren. Ältere Menschen reagieren in der Regel
sehr gut auf eine kochsalzarme Kost, die auch die
Wirkung der meisten Blutdruck-Medikamente unterstützt.
Reduktion von Kochsalz
In handelsüblichem Kochsalz ist Natrium enthalten,
das bei überhöhter Zufuhr den Blutdruck negativ
beeinflusst. Die durchschnittliche Aufnahme von täglich rund 10 Gramm Kochsalz liegt deutlich zu hoch
und sollte bei bestehendem Bluthochdruck auf unter
6 Gramm/Tag bzw. bei Empfehlung einer streng
natriumarmen Kost auf unter 3 Gramm/Tag reduziert
werden. Es sollte Ihnen bewusst sein, dass Sie täglich eine große Menge an Salz über industriell verarbeitete Lebensmittel zu sich nehmen. Konsumieren
Sie Lebensmittel, die ohnehin nur mäßig verzehrt
werden sollten – auch in Bezug auf Kochsalz – nur
in kleinen Mengen. Darunter fallen industriell hergestellte Fertiggerichte, Fleisch- und Wurstwaren
(gepökelte und geräucherte Waren), Konserven,
Suppen, Saucen, stark gesalzene Fischprodukte,
aber auch bestimmte Käsesorten. Bevorzugen Sie
naturbelassene Nahrungsmittel. Knabbereien wie
Salzgebäck, Chips, gesalzene Erdnüsse etc. schaden
nicht nur Ihrer Figur, sondern enthalten besonders
viel Salz. Beim Kochen salzen
Sie sparsam und salzen Sie die
Gerichte nicht nach. Versuchen
Sie durch vermehrten Einsatz
von Kräutern und Gewürzen
den Geschmack der Speisen zu
unterstreichen oder Sie steigen
auf Kochsalzersatzpräparate um.
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