KRETAUmweltinfo NATURWISSENSCHAFTLICHE ARBEITSGEMEINSCHAFT OBERTSHAUSEN MOSBACH e.V. Info-Merkblatt-Nr. 393 12 LANDESGRUPPE UMWELT KRETA (Umweltpreisträger 1984 des Kreises Offenbach a .M.; beurkundet mit dem Europäischen Umweltpreis 1987) ISSN-Nr. 1614-5178 Herausgeber: NAOM eV Öffentlichkeitsarbeit (Presse), H. EIKAMP / U. KLUGE 06104 - 490 614 Internet: www.kreta-umweltforum.de / www.nluk.de; E-mail: klugesei[at]gmx.de (in der eMail-Adresse bitte [at] durch @ ersetzen Alexanderstraße 42 63179 Obertshausen Informationen zur Umwelt und für Naturreisende auf Kreta: „Karotte des Todes“ – Thapsia garganica (wird heute auch in der Medizin genutzt) Thapsia garganica ist der Name einer bereits seit der Antike unbeliebten Pflanze, die auch auf Kreta vorkommt. Die alten Griechen waren es schließlich auch, die ihr den abenteuerlichen Beinamen gaben. Bereits die Aufnahme weniger Blätter dieses Doldenblütlers kann tödliche Folgen für das Vieh haben. Der Giftstoff der Pflanze hemmt ein wichtiges Enzym innerhalb einer Zelle. Mediziner erhoffen sich nun, die „Karotte des Todes“ zu heilsamen Zwecken nutzen zu können; sie wollen den Giftstoff der Pflanze nutzen, um gegen Prostatakrebs vorzugehen. Die Tumorzellen sollen hierbei durch das Pflanzengift zerstört werden. Thapsia garganica ist eine Pflanze aus der Gattung Thapsia, die 3 Arten umfasst (T. garganica, T. silphium und T. villosa) und zur Familie der Apiaceae (Doldenblütler) gehört. Sie wurde 1753 von CARL LINNAEUS beschrieben und benannt. Die Pflanze bildet Stauden von 50 bis 120 cm Höhe. Die Blätter sind dreifach gefiedert und wechselständig angeordnet. Sie sind lineal geformt und haben einen glatten Rand. Von Juli bis August blüht sie auf Kreta mit gelben radförmig angeordneten fünfzähligen Blüten, die in Doppeldolden angeordnet sind. Der ausgebildete Fruchtstand besteht aus einsamigen Schießfrüchten, den sogenannten Achinäen. Die Samen haben vier Flügel und sind das wichtigste Merkmal der im Mittelmeer vorkommenden Gattung (s. Abb.). Die Pflanze stammt ursprünglich aus Nordafrika, Gebieten der Türkei und des Balkan. Sie benötigt daher sonnige Standorte mit mittelmäßig trockenem Boden. Günstig sind vor allem nährstoff- und basenreiche Lehmböden. NLUK Info-Merkblatt 393-12 Seite 2 NR: Pflanzen; impr. eik.amp 08/2012