VGB PowerTech 9 l 2012 Optische Sauerstoffmessung in Kraftwerken Optische Sauerstoffmessung in Kraftwerken Ein Methodenvergleich amperometrischer und optischer Sauerstoffsensoren für die Messung von gelöstem Sauerstoff im Spurenbereich Stephen Bell, Frank Dunand, Martin Schubert und Ralf König Abstract Einführung Optical Dissolved Oxygen Measurement in Power Plants – A comparison of amperometric and optical dissolved oxygen sensors for applications at low oxygen levels Im Kraftwerk stellt der Parameter gelöster Sauerstoff eine der wichtigsten Kenngrößen dar, um zum Beispiel oxidationsbedingte Korrosionen rechtzeitig zu erkennen und mit geeigneten Maßnahmen – zum Beispiel über den Einsatz von Sauerstoffbindemitteln – zu unterbinden. The majority of existing dissolved oxygen analyzers use amperometric sensors. Whilst these are renowned for their accuracy and reliability, issues encountered by users include maintenance complexity and frequency in addition to flow dependence and calibration needs. In more complex applications, amperometric sensors suffer from interference when measuring in the presence of high levels of hydrogen – this often results in negative readings and an unreliable measurement method. Luminescence technology has been used in power plants since 2006. This sensor showed significant reductions in maintenance complexity and frequency but was limited by its accuracy with use generally confined to oxygenated treatment (OT) environments. In 2009, the first luminescent oxygen sensor with a sub-µg∙kg-1 accuracy for use in power plants was launched. In this paper, authors will compare and discuss the performance of both optical and amperometric oxygen sensors in both fossil and nuclear power plant applications. l Autoren Stephen Bell (MEng (Hons), MBA) Dr. rer. nat. Frank Dunand Global Product Manager Hach Lange Sàrl Genf/Schweiz Dipl.-Ing. Martin Schubert Process Sales Development & Support Manager EU Hach Lange GmbH Düsseldorf/Deutschland Dipl.-Chem. Ralf König Vertical Market Manager EMEA Hach Lange GmbH Düsseldorf/Deutschland Es existieren zahlreiche Richtlinien von Normungsorganisationen zu unterschiedlichen Fahrweisen, mit denen der Sauerstoffgehalt effektiv kontrolliert werden kann. Chemische Verfahren in fossilen Kraftwerken einschließlich AVT-Behandlung mit Reduktion (AVT(R)) und Oxidation (AVT(O)) sowie eine sauerstoffdosierende Behandlung (OT) erlauben eine strikte Kontrolle des Sauerstoffgehalts zur Korrosionsvorbeugung [1]. In Kernkraftwerken ist die Sauerstoffmessung etwas komplizierter, sowohl wegen des radioaktiven Materials in der Probe als auch wegen der häufig vorhandenen hohen Wasserstoffgehalte im Primärkreislauf bei Druckwasserreaktoren und im Ausgleich der Siedewasserreaktoren. Die Wasserstoffeinspritzung in Kernkraftwerken mithilfe der Wasserstoff-WasserChemie beseitigt durch die Rekombination von Sauerstoff und Wasserstoff und der sich daraus ergebenden Wasserbildung vorhandene Sauerstoffspuren. Die meisten Sauerstoffsensoren sind allerdings querempfindlich gegenüber dem erhöhten Wasserstoffgehalt und können somit falsche Messergebnisse anzeigen. Allerdings ist gerade in diesem Bereich eine exakte Bestimmung des Sauerstoffs sehr wichtig, um die Menge des einzusetzenden Wasserstoffs genau zu bestimmen. Dies ist wiederum entscheidend, um die Bildung der gefährlichen Knallgasreaktion zu unterbinden. Eine weitere Anwendung einer Sauerstoffmessung unter Wasserstoffeinfluss ist die Messung im Stator-Kühlwasserkreislauf. Die am häufigsten verwendete Fahrweise ist die Überwachung eines niedrigen Sauerstoffgehalts in einem Bereich von typischerweise 1 bis 10 µg ∙ kg-1 Sauerstoff, und auch hier ist das Kühlwasser im Allgemeinen wasserstoffgesättigt [2]. Aus Sicherheitsgründen und zur Korrosionseindämmung muss auch hier der Sauerstoffgehalt genau gemessen werden. Tendenzen in der Energiewirtschaft In den vergangenen zehn Jahren haben Kosteneinsparungen im Energiesektor zu neuen Anforderungen gegenüber den Betriebsleitern und -chemikern sowie der eingesetzten Messtechnik geführt: –– Haushaltskürzungen führen bei Wartung und Betrieb zu Personaleinsparungen. Dadurch wird das verbleibende Betriebspersonal gezwungen, die tägliche Arbeit noch weiter zu optimieren und die Arbeitsbelastung durch Wartungsund Kalibrierarbeiten möglichst gering zu halten oder völlig zu vermeiden. Die messtechnische Verantwortung und Überwachung wird zunehmend aus den Chemielaboren hin zur Prozesskontrolle und damit zum Verantwortungsbereich des Betriebspersonals verlagert. –– Bedingt durch die Situation, dass die Rahmenbedingungen für die Genehmigung neuer Kraftwerke und auch deren Finanzierung zunehmend schwieriger werden, gewinnt die Thematik der Anlagenerweiterung und Verlängerung der Betriebsdauer immens an Bedeutung. Diese Problematik wird verstärkt durch die behördlichen Forderungen, neue Kraftwerke mit kostenintensiven CO2-Rückhaltesystemen auszustatten. Natürlich sind Anlagenerweiterungen nur möglich, wenn das Herz des Kraftwerks, der Wasser-Dampf-Kreislauf, gut überwacht und gewartet werden kann. Dies steigert die Bedeutung von Chemieingenieuren und die Wichtigkeit einer zuverlässigen Messtechnik bei der Anlagenbetriebstechnik. –– Die Anzahl an Spitzenlast-Kraftwerken wächst im Energiesektor insbesondere mit den technischen Fortschritten und dem ökologischen Nutzen von neuen Gas- und Dampf (GuD)-Kombikraftwerken [3]. Spitzenlast-Kraftwerke haben mehr Anfahr- und Abfahrzyklen als Kraftwerke für die Grundlast, und jeder dieser Zyklen führt zu einer hohen 1 VGB PowerTech 9 l 2012 Optische Sauerstoffmessung in Kraftwerken Bild 1. Optischer Orbisphere-Sensor K1100. Sauerstoffkonzentration während der Startperiode. Dies wiederum bedingt im Betrieb einen erhöhten Arbeits- und Wartungsaufwand, zum Beispiel bei der Wartung der eingesetzten amperometrischen Sauerstoff-Sensoren. Diese Tendenzen haben die Anforderungen an den Kraftwerksbetrieb verändert. Ausgehend von diesen Trends analysiert dieser Artikel die Möglichkeiten für Sauerstoffmessungen, die genau, zuverlässig und stabil sind und vor allem nur wenig oder keine Wartung erfordern. Hintergrund und Historie der optischen Sauerstoffmessung (LDO) Die optische Messung von Sauerstoff (LDO = Luminescent Dissolved Oxygen) wurde in zahlreichen Artikeln besprochen und hat sich in vielen zum Teil sehr unterschiedlichen Branchen durchgesetzt, einschließlich –– Überwachung der aquatischen Biologie in Abwässern [4], –– Blutgasanalyse [5], –– Fermentationskontrolle in Biotechnologieprozessen [6], –– Mikrosauerstoffanreicherung von Wein [7] und –– Sauerstoffanalyse in Abwässern [8]. Der Stellenwert der LDO-Technik wird außerdem von der Tatsache gestärkt, dass diese optische Methode jetzt auch offiziell in den Katalog der ASTM-Standards aufgenommen wurde [9]. In der Vergangenheit war die Messung des gelösten Sauerstoffs Anregung durch blaues Licht Transparentes Trägermaterial mittels LDO auf relativ hohe Sauerstoffkonzentrationen beschränkt, zum Beispiel im mg∙kg-1-Bereich. Technologische Fortschritte während der letzten drei Jahre führten zur Entwicklung von optischen Messsystemen, die auch im µg∙kg-1-Bereich exakte Messergebnisse produzieren. Genaue und konsistente Messungen von Konzentrationen im Spurenbereich, das heißt unter 10 µg∙kg-1 waren wegen mangelnder Genauigkeit und Auflösung eingeschränkt. Mit der Entwicklung des Orbisphere K1100 im Jahr 2009 sind jedoch diese genauen Messungen von Konzentrationen unter 1 µg∙kg-1 präzise und zuverlässig möglich. Messprinzip Mit dem optischen Verfahren zur Messung des gelösten Sauerstoffs wurde eine Messmethode entwickelt, welche die verfahrensbedingten Nachteile traditioneller elektrochemischer Messmethoden, wie fortlaufender Verschleiß der Anode durch den Oxidationsprozess und Verdünnung des Elektrolyten, eliminiert. Der LDOSensor K1100 (B i l d 1 ) besteht aus zwei wesentlichen Komponenten: –– einer Sensorschicht mit dem Luminophor, aufgebracht auf einem transparenten Trägermaterial, –– dem Sensorkörper mit blauer LED, einer Photodiode als Empfangseinheit sowie einer zusätzlichen roten LED, die als Referenzlichtquelle dient. Zur Messung sendet die blaue LED einen Lichtpuls aus. Dieser durchläuft ein transparentes Trägermaterial und trifft auf das Luminophor in der Sensorschicht. Hierbei wird ein Teil der Strahlungsenergie auf das Luminophor übertragen. Die Elektronen des Luminophors gelangen dabei aus einem energetischen Grundzustand in ein höheres Energieniveau. Dieses wird nach einer sehr kurzen Aufenthaltszeit über Zwischenniveaus wieder verlassen, wobei rotes Licht emittiert wird (B i l d 2 ). Sind Sauerstoffmoleküle anwesend, so sind diese in der Lage, die Energie der Elektronen – die sich in den höheren Energieni- 1,0 O2 O2 Detektion Lumineszenz (rot) Sensorschicht mit Luminophor Bild 2. Funktionsprinzip Hach Lange LDO Sensors. 2 Die heute etablierten elektrochemischen Verfahren zur Messung des gelösten Sauerstoffs erfordern vom Anwender regelmäßig durchgeführte Wartungen. Reinigung, Kalibrierung, Membran- und Elektrolytwechsel, Polieren der Anode und die Dokumentation dieser Tätigkeiten werden heute als notwendig und unvermeidbar angesehen, weil nur so die prinzipielle Neigung dieser Sensoren zu Minderbefunden in gewissen Grenzen gehalten werden kann. Abgestrahltes Licht 0,8 Normierte Intensität O2 Systemkalibrierung Eingestrahltes Licht O2 O2 veaus befinden – aufzunehmen und deren Übergang ins Grundniveau ohne die Emission von Strahlung zu ermöglichen. Dieser Vorgang wird Quenching (Dämpfung) genannt. Mit steigender Sauerstoffkonzentration führt dieses Quenching zu einer signifikanten Verringerung der emittierten Strahlungsintensität des roten Lichts. Das Quenching verringert ebenfalls die Aufenthaltsdauer der Energie in den angeregten Niveaus, was dazu führt, dass Elektronen das höhere Energieniveau schneller wieder verlassen. Sowohl die Lebensdauer als auch die Intensität der roten emittierten Strahlung werden durch die Anwesenheit von Sauerstoffmolekülen verringert. Die Auswirkung des Quenching-Prozesses sind im B i l d 3 verdeutlicht: Der zum Zeitpunkt t = 0 von der blauen LED ausgesendete Lichtimpuls trifft auf das Luminophor, das unmittelbar danach rotes Licht emittiert. Maximale Intensität (Imax) und die Abklingzeit der roten Strahlung sind abhängig von der umgebenden Sauerstoffkonzentration (Die Abklingzeit T ist hier definiert als die Dauer zwischen Anregung und einem Rückgang der roten Strahlung auf das 1/e-fache der maximalen Intensität). Zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration wird die Lebensdauer T der roten Strahlung ausgewertet. Ein ständiger Abgleich des Sensors erfolgt mithilfe der in der Sonde angebrachten roten LED. Vor jeder Messung sendet diese einen Lichtstrahl bekannter Abstrahlcharakteristik aus. Veränderungen des Messsystems werden so ohne Zeitverzögerung detektiert. 0,6 t1 0,4 0,2 mit O 2 t2 0 0 Ohne O 2 20 40 60 80 Zeit in Tagen Bild 3. Verlauf der Intensität von anregender blauer Strahlung und emittierter roter Strahlung. 100 VGB PowerTech 9 l 2012 Vergleichstest und Installation In Kraftwerksumgebungen wurden weltweit viele unterschiedliche Tests durch- 100 ORBISPHERE K1100 Amperometrischer Sensor 90 80 70 60 dO in mg/kg -1 Amperometrische Sauerstoffsensoren erfordern normalerweise eine ZweipunktKalibrierung: Nullpunkt und Steigung (mit einer Standardkalibrierprobe). Die Ausnahme von dieser Regel ist der für die Vergleichsmessungen verwendete amperometrische Orbisphere-Sensor A1100, der wegen seines echten Nullpunkts nur eine Einpunkt-Kalibrierung an Luft erfordert, um die Steigung zu bestimmen. Bis heute gilt dieser Sensor als die Industriereferenz bei der Sauerstoffmessung. Optische Sauerstoffsensoren benötigen ebenfalls nur eine Einpunkt-Nullpunkt-Kalibrierung. Das optische Signal variiert am stärksten im Bereich des Nullpunkts. Deshalb ist hier eine genaue Einstellung ausschlaggebend, speziell dann, wenn genaue Messungen im Bereich unter 1 µg∙kg-1 durchgeführt werden sollen. Der große Vorteil der optischen Kalibrierung ist: Sie benötigt keine Chemikalien. Der Sensor kann kalibriert werden mit einem reinen, sauerstofffreien Gas wie Stickstoff oder Kohlendioxid, ohne dass andere für eine Reinigung benötigte Flüssigkeiten erforderlich sind, weil der Sensor keinen Elektrolyten hat. Als einziges, zuverlässiges Kalibrierungsverfahren wird der Sensor weiterhin wie üblich während der Kalibrierung einer bekannten Referenzprobe ausgesetzt, um den Nullpunkt einzustellen. Hach Lange empfiehlt als Referenznullwert ein Gas mit 5,0-Qualität, das eine Reinheit von 99,999 % bietet. Dadurch wird die Genauigkeit bei Messungen im unteren µg∙kg-1-Bereich sichergestellt. Diese Vorgehensweise garantiert einen sicheren und störungsfreien Ablauf der späteren Sauerstoffmessung. Das B i l d 4 vergleicht Wartung, Kalibrierung, Stabilisierung und Ansprechzeit eines optischen Sensors mit einem amperometrischen Sensor. Das Diagramm zeigt, dass die Wartungs- und Stabilisierungszeit eines optischen Sensors um 82 % geringer ist als die eines typischen amperometrischen Sensors. In Anbetracht der Tatsache, dass dieser Sensor dreimal weniger als ein amperometrischer Sensor gewartet werden muss, kann die Arbeitsbelastung des zuständigen Personals um 95 % verringert werden. Diese Zeit- und Kosteneinsparungen multiplizieren sich bei einem Kraftwerk mit einer Vielzahl von Sauerstoffsensoren. Das Bild 4 zeigt ebenfalls, dass die Ansprechzeit eines optischen Sensors (nach erfolgter Kalibrierung) von Sättigung in Luft bei circa 9000 µg∙kg-1 auf 4 µg∙kg-1 um 79 % schneller ist als diejenige eines typischen amperometrischen Sensors. Dadurch erhöht sich die Betriebszeit des Systems, und ein Eingreifen durch das Personal wird seltener. Optische Sauerstoffmessung in Kraftwerken 50 40 30 20 korrekte Messung 10 0 Reinigung 0 Kal Reinigung korrekte Messung 20 40 Ansprechzeit Polarisation 60 80 100 120 Zeit in Tagen Kal Ansprechzeit Bild 4. Z eitachse für Wartung, Kalibrierung und Stabilisierung beim Vergleich von optischem mit amperometrischem Sensor. geführt, um die erheblichen Vorteile zu zeigen, die durch den Einsatz optischer Sauerstoffsensoren im Vergleich zu amperometrischen Sensoren erreicht werden können. Die in diesem Artikel diskutierten und gezeigten Daten umfassen diejenigen der folgenden Installationen: Gas und Dampf Kombikraftwerk; Leistung 1000 MW, mit einer AVT-WasserChemie. –– Sauerstoffmessung des Speisewassers; typische Werte im Bereich von 0 bis 10 µg∙kg-1 bei Temperaturen von 15 bis 25 °C. –– Innerhalb der AVT-Chemie waren CarboHydrazin und Ammoniak anwesend. –– Sowohl der optische Sensor K1100 als auch der amperometrische A1100 waren eingebaut. Druckwasserreaktoren (Kernkraftwerk); Leistung 355 MW, mit einer Wasserstoff-Wasser-Chemie (HWC). –– Reaktorwassermessung; typische Werte unter 1 µg∙kg-1 während der Wasserstoffeinspritzung (Normalbetrieb) bei Temperaturen von 18 bis 23 °C. –– Wasserstoff im Speisewasser mit einer Konzentration von 180 µg∙kg-1; Strahlenbelastung circa 160 µSv∙h-1. Mit AVT-Fahrweise betriebene Kraftwerke erfordern gewöhnlich geringere Konzentrationen und folglich eine genauere Sauerstoffmessung als Kraftwerke mit OT-Fahrweise. Die in fossilen Kraftwerken üblicherweise vorhandenen Sauerstoffkonzentrationen wurden von Dooley and Shields besprochen [10]. Bei solch variierenden Konzentrationen und unterschiedlichen Fahrweisen müssen die Faktoren, die sich auf die Systemleistung auswirken, unbedingt verstanden werden. Sensorwiederholbarkeit und Stabilität Der Sauerstoffgehalt in Kraftwerksanwendungen und deren Überwachung hängen stark vom Messpunkt und der eingesetzten Fahrweise ab. Während einige amperometrische Sensoren sehr empfindlich sind und mit einer Genauigkeit von 0,1 µg∙kg-1 messen können, wird dies von einigen Nachteilen begleitet: –– Stabilität bzw. Drift zwischen Wartungseingriffen. –– Mehr Kosten und Aufwand in Form einer regelmäßigeren Kalibrierung und Sensorwartung, um durch Drift erzeugte Fehler zu minimieren. Aus diesem Grund müssen die zu messenden Sauerstoffkonzentrationen zusammen mit den Einschränkungen hinsichtlich Zeit und Systemzuverlässigkeit betrachtet werden. Bevor die Vorzüge der unterschiedlichen Technologien miteinander verglichen werden, sollten einige grundlegende Begriffe diskutiert werden, die erheblichen Einfluss auf die Messwertqualität haben: Wiederholbarkeit. Fähigkeit eines bestimmten Sensors bzw. Systems, konsistent über die Zeit eine Referenzprobe zu messen. Reproduzierbarkeit. Messwertabweichung von unterschiedlichen Sensoren bzw. Systemen in derselben Referenzprobe. Genauigkeit. Ein Maß für die Richtigkeit eines Systems bei Vergleich von gemessenen Werten und dem Istwert. Stabilität. Abweichung der Genauigkeit eines Sensors bzw. Systems über die Zeit. Diese messtechnischen Begriffe und Definitionen sind weitgehend anerkannt [11], allerdings gibt es, entgegen einer weitverbreiteten Ansicht, keine Definition für die 3 VGB PowerTech 9 l 2012 Optische Sauerstoffmessung in Kraftwerken 10 ORBISPHERE K1100 9 ORBISPHERE A1100 8 7 Differenz K1100 vs. amperometrischer Sensor < 0,4 ug/kg Wiederholbarkeit K1100 (r95) < 0,1 in ug/kg dO in ug/kg 6 5 4 3 2 1 0 25 26 27 28 29 Zeit in Tagen Bild 5. Vergleichstest eines optischen Sensors (K1100) und eines amperometrischen Sensors (A1100) in einer Dampfkessel-Speisewasseranwendung mit AVT-Fahrweise. 10 ORBISPHERE K1100 Kalibrierung erforderlich wenn Drift > 2 ug/kg beträgt 9 Amperometrischer Sensor 8 7 Drift abs. ug/kg 6 5 Kalibrierung erforderlich (unterdurchschnittlicher Amp.-Sensor 4 Kalibrierung erforderlich (durchschnittlicher Amp.-Sensor 3 2 1 0 0 20 40 60 80 100 120 Zeit in Tagen Bild 6. Vergleich der Drift bei unterschiedlichen Sensoren und deren Auswirkung auf die Kalibrieranforderungen bei Messungen von Konzentrationen von 4 µg∙kg-1. Präzision bei der Messung der Wasserchemieparameter. Ausgehend von diesen vielfältigen Definitionen und den bereits erwähnten, am häufigsten eingesetzten Wasser-ChemieVerfahren werden im Folgenden die Wiederholbarkeit und die Stabilität von Systemen diskutiert. Es soll erörtert werden, wie genau ein System messen kann und wie es über einen längeren Zeitraum betrachtet agiert (Stabilität), ein Faktor, der oft auch als Drift bezeichnet wird. Die meisten Systeme messen nach der Kalibrierung recht gut, allerdings werden fast 100 % der Messungen durchgeführt, wenn die längerfristige Leistung eines Systems eine wichtigere Rolle spielt und folglich 4 die Wiederholbarkeit und Stabilität von Sauerstoffsystemen einen hohen Stellenwert haben. Wiederholbarkeit Die Systemwiederholbarkeit hängt erheblich vom Messsystem und den unterschiedlichen eingesetzten Technologien und Steuerungen ab. Je höher die Wiederholbarkeit eines Systems ist, desto geringer ist das Rauschen des Messsignals. Das B i l d 5 zeigt einen Vergleichstest zwischen dem häufig als Referenz für Online-Sauerstoffmessungen verwendeten amperometrischen Orbisphere A1100 und dem optischen K1100-Sensor. Der optische Sensor misst mit einer Wiederholbarkeit (r95) von ± 0,1 µg∙kg-1 bei Konzentrationen unter 5 µg∙kg-1. Diese Wiederholbarkeit ist mit den genauesten, auf dem Markt verfügbaren amperometrischen Sensoren vergleichbar (Wiederholbarkeit (r95) von ± 0,1 µg∙kg-1). Dies bietet eine ausgezeichnete Messgenauigkeit in Kraftwerksanwendungen für OT- und AVT-Fahrweisen sowie in Kernkraftwerken. Stabilität Die Sensordrift ist der größte Anlass zur Sorge bei Kraftwerksbetreibern und kann zu extremem Aufwand bei Kalibrierung und Wartung führen. Die Stabilität eines Systems wirkt sich direkt auf das langfristig entgegengebrachte Vertrauen aus: Ein System, das erheblich driftet, wird niemals als Datenquelle bei der Prozesssteuerung dienen. Es wird berichtet, dass zahlreiche Systeme bei den Messwerten eine Drift von ± 5 % [12] und von bis zu ± 2 µg∙kg-1 pro Woche haben [13], was ein häufiges Eingreifen durch das Personal zwecks Kalibrierung notwendig macht und zu einem Vertrauensverlust in das System führt. Eine Drift von bis zu ± 2 µg∙kg-1 pro Woche in Anwendungen unter 5 µg∙kg-1 ist für viele Betreiber von fossilen Kraftwerken nicht akzeptabel. Da die Stabilität oder Drift eines Systems eine so wichtige Rolle bei der Messung zwischen den Kalibrierungen spielt, handelt es sich hier wirklich um den grundlegenden Faktor in allen Sauerstoffmesssystemen. Das B i l d 6 vergleicht – bei einer typischen Drift von ± 2 µg∙kg-1 – die erforderliche Kalibrierfrequenz zweier amperometrischer Sensoren (unterdurchschnittlich bzw. durchschnittlich arbeitend) mit dem Kalibrierbedarf eines optischen Sensors. Amperometrische Sensoren driften, wenn der Elektrolyt altert (also durch den gemessenen Sauerstoff verbraucht wird), wobei dann der Sensor langsamer reagiert. Wenn höhere Sauerstoffkonzentrationen gemessen werden, zum Beispiel beim Anfahren oder Herunterfahren der Anlage, ist diese Drift sogar noch ausgeprägter – genau dann, wenn die Messungen am genauesten sein müssen, weil die Anlage online geschaltet wird und hohe Sauerstoffkonzentrationen erwartet werden. Bei der optischen LDO-Technologie verursacht das langfristige Altern der Sensorschicht (Luminophor) ebenfalls einen Aufwärtsdrift der Messsignale. Allerdings ist dieser Effekt viel langsamer als bei den amperometrischen Sensoren (s. Bild 6). Die im optischen K1100-System eingesetzte LDO-Technologie garantiert daher eine weitaus höhere Stabilität und wesentlich längere Kalibrierintervalle (bis zu zwölf Monate). VGB PowerTech 9 l 2012 Optische Sauerstoffmessung in Kraftwerken Tabelle 1. Vergleich des optischen Orbisphere Sensors K1200 mit einem amperometrischen Sensor ohne Wasserstoffkompensation im Primärkreislauf eines Druckwasserreaktors. Ergebnisvergleich in wasserstoffreichen Proben Messwerte von gelöstem Sauerstoff (µg ∙ kg-1) Wie bereits erwähnt, können Messungen in Kernkraftwerken im Primärkreislauf eines Druckwasserreaktors, in dem exakte Messwerte erforderlich sind, mit amperometrischen Sensoren mühsam sein. Häufig sind im Primärkreislauf hohe Wasserstoffkonzentrationen in der Probe vorhanden. Bei amperometrische Sensoren kann ein durch Wasserstoffkonzentrationen verursachter negativer Versatz von bis zu – 10 µg∙kg-1 vorkommen. Obwohl es Systeme gibt, die diesen Versatz ausgleichen [14], sind genaue Sauerstoffmesswerte für den Betrieb von HWC- und NWC-Anlagen kritisch [15]. Der große Vorteil der optischen Technologie in der Kernkraftwerkchemie ist, dass optische Sensoren durch hohe Wasserstoffkonzentrationen in der Probe nicht beeinflusst werden. Beim Messen niedriger Sauerstoffkonzentrationen ist das eine ausschlaggebende Eigenschaft. Die Ta b e l l e 1 vergleicht Testergebnisse des optischen Orbisphere-K1200-Sensors (eine Variante des K1100 für radioaktive Anwendungen) mit Messwerten eines amperometrischen Sensors ohne Wasserstoffkompensation im Primärkreislauf, durchgeführt von einem unabhängigen Prüfgremium [16]. Der Wasserstoffdruck betrug 2,3 bar (abs.) bei einer Konzentration von gelöstem Wasserstoff von 3,36 mg ∙ kg-1. Die Werte zeigen den Mittelwert von fünf Messpunkten und vier Messzyklen. Dieser Vergleich macht den negativen Versatz des amperometrische Sensors bei vorhandenem Wasserstoff deutlich, während der optische Sensor K1200 nicht durch hohe Konzentrationen von gelöstem Wasserstoff beeinflusst wird. Das B i l d 7 zeigt in einem Kernkraftwerk mit HWC-Chemie das Messverhalten eines optischen K1200-Sensors verglichen mit einem amperometrischen Referenz- Amperometrischer Sensor K1100 optischer Sensor Zyklus 1 -3,2 1 Zyklus 2 -3,2 0,2 Zyklus 3 -3,5 0,3 Zyklus 4 -3,5 0,9 system A1100, das über eine Wasserstoffkompensation mittels zweiter separater Wasserstoffelektrode verfügt. Deutlich sichtbar ist, dass die Wiederholbarkeit des optischen Systems K1100 in einer HWCChemie bei Sauerstoffkonzentrationen von < 0,5 µg ∙ kg-1 ausgezeichnet ist und nicht durch Wasserstoff beeinflusst wird. Auswirkung von Durchfluss-Schwankungen In jedem Kraftwerk wirkt sich die Leistung des Probenahmesystems auf die Genauigkeit der analytischen Systeme aus. Wenn der Durchfluss unter dem empfohlenen Grenzwert des Systems verringert wird, kann sich diese Veränderung auf die Genauigkeit des Messsystems auswirken. Das B i l d 8 zeigt die Unabhängigkeit des optischen Sensors K1100 gegenüber Durchflussschwankungen verglichen mit einem amperometrischen Sensor. Bei optischen Systemen muss der Durchfluss nur ausreichend hoch sein, um eine frische Probe zu liefern, während amperometrische Sensoren einen Durchflussbereich mit oberem und unteren Grenzwert haben, bei dessen Über- bzw. Unterschreitung sehr wahrscheinlich Messfehler auftreten. Dies liegt an der Zehrungsmessung der amperiometrischen Sensoren. So kann eine um 30 % (zum Sollwert) zu niedrige Durchflussgeschwindigkeit zu einem Messfehler von bis zu 10 % führen. Zusammenfassung Es wurde die Leistung von optischen und amperometrischen Sauerstoffsensoren sowohl in fossilen Kraftwerken als auch in Kernkraftwerken verglichen und diskutiert. Zu keiner Zeit waren die Messung und die Kontrolle des gelösten Sauerstoffs in der Kraftwerkchemie so kritisch wie heute. Während die Anzahl qualifizierter Wartungsingenieure kontinuierlich reduziert wurde (und auch noch wird), wächst gleichzeitig der ökonomische Druck auf die Anlagenbetreiber, die vorhandenen Investitionsgüter möglichst lange im Betrieb zu halten. Dadurch wird die zur Verfügung stehende Arbeitszeit des Personals für die Wartung der Messtechnik ein zunehmend kritischer Faktor. Die vorgestellten Messergebnisse der in Kraftwerks- und Industriewasseranwendungen durchgeführten Vergleichstests belegen, dass die Wiederholbarkeit des optischen Sensors K1100 mit der des amperometrischen Sensors A1100 vergleichbar ist, insbesondere bei Konzentrationen unter 5 µg ∙ kg-1. Bezüglich seiner Stabilität hat der K1100 bewiesen, dass er mit einem Kalibrierintervall von zwölf Monaten ohne zwischenzeitlichen Eingriff den amperometrischen Sensoren weit überlegen ist. Kraftwerkstypische Durchflussschwankungen haben keinen negativen Einfluss auf die Genauigkeit optischer Sauerstoffmessungen. Dies ist das Ergebnis eines 200 140 ORBISPHERE K1100 ORBISPHERE A1100 120 ORBISPHERE K1100 Amperometischer Sensor Keine Abhängigkeit vom Durchfluss 150 dO in ug/kg dO in ug/kg 100 80 60 Messergebnisse < 0,6 ug/kg 40 20 44 45 41 42 43 44 45 46 Durchfluss gestoppt Durchfluss gestartet 50 46 0 40 100 47 48 49 50 Zeit in Tagen Bild 7. Vergleich des optischen Orbisphere-Sensors K1100 mit einem amperometrischen Sensor mit Wasserstoffkompensation in einem Kernkraftwerk mit HWC-Chemie. 0 0 5 10 15 20 25 30 Zeit in Tagen Bild 8. Vergleich eines amperometrischen Sensors mit dem Orbisphere K1100 bei Durchflussschwankungen. 5 VGB PowerTech 9 l 2012 Optische Sauerstoffmessung in Kraftwerken Bild 10. M obiler Datenlogger Orbisphere 3100 inklusive Durchflusskammer, Absperrventil und Messwertspeicher. Allgemein bietet der K1100 allen Anwendern kostengünstige und exakte Sauerstoffmessungen an. Mit einer nachgewiesenen Wiederholbarkeit von ± 0,1 µg ∙ kg-1 und der Möglichkeit, ohne zusätzliche Wartungsintervalle über einen Zeitraum von zwölf Monaten ohne Kalibrierung und Personaleingriff zu messen, setzt der Orbisphere K1100 neue Maßstäbe bei der Sauerstoffmessung in Kraftwerken. Die verwendeten Geräte Bild 9. Optischer Sensor K1100 mit Transmitter 410, Durchflusskammer und Durchflussmesser integriert im vorgefertigten Panel für vereinfachte Installation inklusive Durchflusskammer, Durchflussmesser und Dreiwegeventil. weiteren Testvergleichs zwischen dem amperometrischen A1100 und dem optischen K1100. Das ist ein entscheidender Vorteil, weil herkömmliche amperometrische Sensoren aufgrund ihrer Zehrungsmessung bei Durchflussschwankungen oft zu Minderbefunden neigen. Dies tritt besonders bei sehr niedrigen Fließgeschwindigkeiten auf. Zusätzlich zeigte der optische Sensor K1100 keine Querempfindlichkeit in Anwesenheit von Wasserstoff. Dies wurde mit einem amperometrischen Sensor A1100 nachgewiesen, der mal mit und mal ohne Wasserstoffkompensation betrieben wurde. Die Ansprechzeit des K1100 war nach erfolgter Kalibrierung und Wiederinbetriebnahme (beim Erreichen einer Sauerstoffkonzentration von 4 µg ∙ kg-1) um circa 79 % kürzer als diejenige des schnellsten amperometrischen Sensors. Der Kalibrierund Wartungsaufwand ist um bis zu 95 % geringer. 6 Orbisphere K1100 (B i l d 9 ). Optischer Sensor K1100 mit Transmitter 410, Durchflusskammer und Durchflussmesser integriert im vorgefertigten Panel für vereinfachte Installation inklusive Durchflusskammer, Durchflussmesser und Dreiwegeventil. Die Inbetriebnahme erfolgt „plug and play“. Zahlreiche Speicher-und Diagnosefunktionen zusammen mit einem Color-Touchscreen erleichtern die Bedienung und ermöglichen eine hohe Qualität des Messwerts. Orbisphere 3100 (B i l d 10 ). Die mobile Variante des verwendeten K1100-Systems stellt der Datenlogger 3100 dar. Er dient der schnellen und einfachen Überwachung des gelösten Sauerstoffs an unterschiedlichen Messstellen des Kraftwerks inklusive des analytischen Labors. Separate Durchflusskammern, Absperrventile oder zusätzliche Sensoren werden nicht benötigt. Die Datensicherheit garantiert ein spezieller Logger der 5700 Messwerte speichern kann, die auch graphisch dargestellt werden können. Orbisphere A1100 (B i l d 11 ). Der amperometrische Sauerstoff-Sensor A1100 ist sowohl für Prozessüberwachungs- als auch Laboranalyseaufgaben in Flüssigkeiten oder in der Gasphase für eine Vielzahl von Anwendungen entworfen worden, bei denen die Sauerstoffmessung ausschlaggebend ist. Das exklusive Sensordesign ermöglicht ein sehr geringes Rauschen und eine einzigartige Genauigkeit ± 0,1 µg ∙ kg1. Die schnelle Ansprechzeit wird durch Bild 11. Amperometrischer Sauerstoff-Sensor Orbisphere A1100 inklusive Schutzringelektrode zur Abschirmung der Einflüsse anderer Gase und zur Erhöhung der Stabilität. Der A1100 ist außerdem mit einem separaten Wasserstoff-Sensor zur Kompensation des Wasserstoffeinflusses ausgestattet. eine besondere Membrankonstruktion erreicht. Durch die Schutzringelektrode werden die Einflüsse anderer Gase abschirmt und die Stabilität erhöht. Der A1100 ist ein Sensor mit einem schnellen Ansprechverhalten auf Probenänderungen für eine extrem wirkungsvolle Prozessüberwachung. Literatur [ 1] Dooley, B., and Shields, K.: Cycle Chemistry for Conventional Fossil Plants and Combined Cycle/HRSGs – PPChem 2004, 6(3). [ 2] McInnes, D.: Stator Cooling Water Deoxygenation Control at Tarong Power Station – PPChem 2006, 8(5). [ 3] Smith, Rebecca: Turmoil in Power Sector – Wall Street Journal – Politics, 14.01.10. [ 4] Hach Company: HACH LDO® Dissolved Oxygen Probe – LIT 2455, 07/2007. [ 5] Osmetech, USA: OPTI® CCA Blood Gas Analyzer. [ 6] Lindblom, T.: Qualitative Comparison of Optical and Amperometric Sensors for measuring Dissolved Oxygen in Bioreactors – Linköping University, Institute of Technology – 03/2009. [ 7] Pütz, Petra: Determination of oxygen in wine – Hach Lange Applications, 07/2008, DOC042.52,2001 8. July 08. [ 8] Hach Company: Case History: Bristol-Myers Squibb/Hach Process Luminescence DO – S-P250, 07/2004. [ 9] Hach Company: Case History: Bristol-Myers Squibb/Hach Process Luminescence DO – S-P250, 07/2004. [10] Dooley, B., and Shields, K.: Cycle Chemistry for Conventional Fossil Plants and Combined Cycle/HRSGs – PPChem 2004, 6(3). [11] ISO: International vocabulary of basic and general terms in metrology – ISO/IEC Guide 99:2007. [12]ABB Limited: Low and High Level Dissolved Oxygen Monitor, Model 9437 – SS/9437_7, 11/2006. [13] Waltron LLC: Dissolved Oxygen Analyzer: Aqualyzer® 9062 – 05/2009. [14] Hach Company: Orbisphere 512 OxygenHydrogen Controller – 2009. [15] Böttcher, F.: Mandatory and Desirable Instrumentation in PWR and BWR Units – Power Plant Chemistry, Zurich, 09/2006. [16] Auener, C.: Serco TAS Orbisphere Trial – 07/2009. l