Verkauf | Tipps für Kunden Essen für zwei Während der Schwangerschaft erhöht sich der Bedarf an Energie und Nährstoffen. Darunter sind viele Vitamine und Spurenelemente, die besonders im Fleisch und in der Leber vorkommen. Info Die Tipps aus Ihrem Fleischer-Fachgeschäft wurden zusammengestellt von Dipl.-Oecotrophologin Barbara Krieger-Mettbach. Diese Seite kann unter www.fleischerei.de/ downloads als PDF-Datei heruntergeladen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Frauen, während der gesamten Schwangerschaft 71 700 zusätzliche Kalorien aufzunehmen. Der Energiebedarf erhöht sich ab dem vierten Schwangerschaftsmonat und entspricht gut 250 Kalorien täglich. Umgerechnet in Lebensmittel sind das rund 250 Gramm Fruchtjoghurt, eine dünn belegte Scheibe Vollkornbrot, zwei Müsliriegel, eine Bratwurst, ein Stück Obstkuchen oder eine Scheibe Rinderbraten mit etwas Soße. Im Gegensatz zur Energie steigt der Bedarf an manchen Nährstoffen überproportional, was eine gezielte Lebensmittelauswahl erfordert. Fleisch ist wichtig Statt 200 Mikrogramm Jod benötigt eine Schwangere 230 Mikrogramm pro Tag. Weiterhin braucht sie mehr B-Vitamine und täglich 10 Gramm zusätzliches Eiweiß. Der Bedarf an Eisen verdoppelt sich und der an Zink, Folsäure und Vitamin A steigt um jeweils ein Drittel. Die Deckung des Eisenbedarfs ausschließlich auf natürlichem Wege ist schwierig. Fleisch, besonders Rind und Kalb, enthalten das Spurenelement in nennenswerter Menge und guter Bioverfügbarkeit. Viel, jedoch weniger hochwertiges Eisen liefern Hafer, Hirse, Spinat, Fenchel, Mangold. Durch gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C, zum Beispiel mit Zitrusfrüchten oder Fruchtsaft, steigt die Verwertbarkeit des pflanzlichen Eisens. Ärztlich verordnete Eisenpräparate ergänzen die Kost. Gute Lieferanten von Zink und Vitamin B12 sind Rind-, Kalb- und Lammfleisch. Alle Fleischarten enthalten B-Vitamine in unterschiedlicher Menge. Abwechslung beim Fleisch sowie die Wahl magerer Sorten verbessert die Versorgung mit spezifischen Nährstoffen. Nährstoffreiche Leber Sie ist reich an Eisen, Zink, Vitamin B12 und Vitamin A. Tipp Weil Letzteres für das Ungeborene eine große Bedeutung für Lungenentwicklung und -reifung besitzt, ist eine ausreichende Zufuhr wichtig. Bereits 100 Gramm Rinderleber deckt den Bedarf einer Schwangeren an Vitamin A für rund zwei Wochen. Berücksichtigt man Zubereitungsverluste, sind wöchentlich etwa 100 Gramm Leber empfehlenswert. Eine andere Quelle ist Leberwurst. 100 Gramm deckt etwa den Bedarf für vier Tage. Vitamin A zählt zu den fettlöslichen Vitaminen. Ein Zuviel lagert sich im Körper ein und kann zu Schäden bei Mutter und Kind führen. Rezepttipp Powerpfanne Angaben für 2 Personen 500 Gramm Pellkartoffeln grob würfeln. 1 Zwiebel würfeln, in 1 Esslöffel Öl anschwitzen. 300 Gramm grob gewürfelte rote Paprikaschoten und 300 Gramm gewürfelten Fenchel dazugeben, mit 50 Milliliter Salzwasser ablöschen und bissfest garen. 100 Gramm Kalbsleber und 150 Gramm mageres Kalbfleisch in dünne Streifen schneiden und in 2 Esslöffeln Rapsöl knusprig braten. Salzen und pfeffern. Fleisch aus der Pfanne nehmen, Kartoffeln und das Gemüse hineingeben, kurz anbraten. Dann das Fleisch unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit viel Petersilie bestreut servieren. Nährwerte pro Person: etwa 537 Kalorien, 20 Gramm Fett, 13 Milligramm Vitamin A, 439 Mikrogramm Folsäure, 12 Milligramm Eisen und 6,6 Milligramm Zink. Eine Portion deckt den Tagesbedarf einer Schwangeren an Folsäure zu 73, an Eisen zu 39 und Zink zu 66 Prozent. Ihr Fleischer-Fachgeschäft Fleisch gut durchgaren Infektionen mit den weit verbreiteten Toxoplasmoseparasiten verlaufen meist unbemerkt. Die Ansteckung erfolgt über den Verzehr von Rohwurst sowie kontaminiertem rohen oder unzureichend erhitztem Fleisch von Schwein, Schaf und Ziege. Im Geflügel kommt der Parasit nicht vor. Hitze, Räuchern und Pökeln tötet ihn. Eine weitere Infektionsquelle sind Katzen. Dabei ist der Kontakt mit dem Tier weniger gefährlich als der Kot im Garten oder auf dem Ackerboden. Über hier angebaute Pflanzen gelangt er in die Nahrungskette und in den menschlichen Körper. Eine Infektion während der Schwangerschaft kann Fehl- und Frühgeburten sowie beim Kind Schäden am Zentralnervensystem verursachen. Schwangere sollten Fleisch nur gut durchgegart verzehren. Mett, Tatar, Steak „Englisch“ und Teewurst gehören nicht auf den Speiseplan. 28 Die Fleischerei 5/2006