Hinweise für die richtige Nutzung der Zentralheizung

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Hinweise
für die richtige Nutzung der Zentralheizung
Sie werden mehr Freude an Ihrer Heizung haben und deren Arbeitsweise und Wirkungen besser verstehen, wenn Sie folgende Hinweise beachten:
1. Durch die Einstellung des Thermostatventils am Heizkörper bestimmen Sie, bei welcher
Umgebungstemperatur das Ventil öffnet. Es ist also nicht so, dass z. B. in der Stellung „1“
ein wenig Wärme kommt, in der Stellung „3“ etwas mehr usw., sondern so, dass das Ventil nur bei Unterschreitung der vorgewählten Temperatur (Stellung „1“ etwa 15 °C bis
Stellung „5“ etwa 23 °C) öffnet. Wenn also im Raum 22 °C sind und das Thermostatventil
steht in der Stellung „2“, dann wird das Ventil geschlossen sein und der Heizkörper wird
abkühlen. Die Grenzwerte (Öffnungstemperaturen) streuen etwas und Sie sollten das
selbst ausprobieren. In vielen Gebäuden ist die gesamte Anlage auch so reguliert, dass nur
bei Stellung „5“ des Thermostatventils Temperaturen von 22 oder mehr Grad erreicht
werden.
2. Die Vorlauftemperaturen der Heizanlagen sind schon in den Hausanschlussstationen bzw.
durch das Wärmeversorgungsnetz reguliert. Es ist in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Forderungen sowohl eine außentemperaturabhängige Regelung als auch eine Nachtabsenkung programmiert. Das hat zum einen zur Folge, dass es z. B. nicht möglich ist,
nach Mitternacht noch Temperaturen von 24 °C in den Wohnungen zu erreichen und zum
anderen, dass eine ständige Regulierung der Thermostatventile von Hand eigentlich nicht
notwendig ist. Stellen Sie diese entsprechend der von Ihnen bevorzugten Temperatur ein,
die Außentemperaturregelung und die Nachtabsenkung erfolgen automatisch.
3. Ob Sie es in einem Raum als warm empfinden oder nicht, das hängt nicht so sehr von der
Heizkörpertemperatur, sondern von der Temperatur der Wände, Decken, Einrichtungsgegenstände usw. ab. Von da wird die Wärme abgestrahlt. Diese Gebäudeteile können aber
keinen schnellen Temperaturwechsel vollziehen. Wenn Sie z. B. über Nacht die Heizung
abstellen und der Raum kühlt auf 15 °C ab, dann werden Sie bis Mittag kaum wieder
Temperaturen über 20 °C erreichen können. Solche Kapazitätsreserven hat die Heizung
nicht. Und da die Strahlungswärme vom Baukörper (wegen der kalten Wände) relativ gering ist, werden Sie sich auch bei Lufttemperaturen von 20 °C oder mehr nicht wohl fühlen. Deshalb unser Vorschlag: Heizen Sie möglichst gleichmäßig, Sie sparen durch das
ständige Auf- und Zudrehen der Thermostatventile nicht viel ein! Im Gegenteil, das erneute Aufheizen erfordert zusätzliche Energie. Und es dauert Stunden, bis Sie sich wieder
wohl fühlen. Das Thermostatventil eines Heizkörpers ist nun einmal kein Schalter, der
bewirkt, dass es rasch kalt oder warm wird.
4. Die Thermostatventile müssen, um richtig arbeiten zu können, natürlich die Raumtemperatur auch feststellen können. Hinter einer Gardine oder Verkleidung wird das nicht gelingen. Dort ist es dann wärmer als im Raum und das Ventil sperrt die Wärmezufuhr ab.
5. Lüften Sie bitte kurz und kräftig. Die Luft muss ausgetauscht werden, ohne dass der Raum
(die Wände, Decken, Einrichtungsgegenstände usw.) erheblich auskühlen. Also: Thermostatventil zu, Fenster weit auf, möglichst Durchzug, nach einigen Minuten Fenster wieder
zu und Heizung wieder auf. So haben Sie die Luft ausgetauscht und schon nach einigen
Minuten die normale Raumtemperatur wieder hergestellt. Wenn Sie ein Fenster einen halben Tag lang ankippen, dann kühlt zwar in dieser Umgebung die Wand stark aus und es
wird in diesen Bereichen bald anfangen, zu schimmeln – aber die Raumluft tauschen Sie
damit nicht aus.
6. Die Heizkostenverteiler auf Verdunsterbasis (Flüssigkeitsröhrchen) haben ständig eine
„Kaltverdunstung“. Dies wirkt sich auf die Abrechnung jedoch nicht aus, weil zum einen
eine „Kaltverdunstungsvorgabe“ eingefüllt ist, zum anderen diese Erscheinung in der gesamten Abrechnungseinheit gleichermaßen vorhanden ist.
7. Die elektronischen Heizkostenverteiler sind sehr viel empfindlicher als die Verdunster.
Sie werten den Unterschied zwischen Raumtemperatur und der Heizkörpertemperatur aus.
Überschreitet dieser 4 °C, so beginnt er, zu zählen. Diese Empfindlichkeit hat aber auch
zur Folge, dass er an einem 25 °C warmen Heizkörper (dieser fühlt sich, da aus Metall,
durchaus noch kalt an) und 20 °C Raumtemperatur zu zählen beginnt. Die Erwärmung des
Heizkörpers auf 25 °C haben Sie zwar nicht gewollt, sie tritt aber bei geschlossenem
Thermostatventil, insbesondere bei kleinen Heizkörpern und in Ein-Rohr-Anlagen, durch
Wärmeübertragung an den Anschlussarmaturen und am Rücklauf häufig auf. Auf diese
Weise ist es ganz normal, wenn ein elektronischer Heizkostenverteiler in 24 Stunden 6 bis
10 Einheiten zählt. Für die Verteilungsrechnung spielt dies aber keine große Rolle, weil
das in der gesamten Abrechnungseinheit (Gebäude) so ist. Jeder Mieter hat gleichermaßen
einige hundert (ungewollte) Einheiten mehr, dadurch sinken aber die Kosten je Einheit.
Außerdem ist dieser Anteil gegenüber dem Gesamtverbrauch gering (ein großer Heizkörper in Nutzung: 1000 bis 5000 Einheiten, ein kleiner Heizkörper abgestellt 100 bis 200
Einheiten).
8. Häufig wird beklagt, dass trotz voll geöffneter Thermostatventile die Wohnung nicht ausreichend warm wird. Eine Besichtigung bzw. die Auswertung der Heizkostenverteiler
ergibt dann, dass in der gesamten Wohnung nur ein Heizkörper in Betrieb ist! In die Berechnung der erforderlichen Heizflächen (Wärmebedarfsrechnung) für die Wohnung gehen aber alle Heizflächen ein. Oder anders: Es ist nicht möglich, mit einem Heizkörper die
gesamte Wohnung zu erwärmen. Auch bei geschlossenen Türen ist dann so viel Wärmeabfluss in die Nachbarräume zu verzeichnen, dass unter Umständen im Wohnraum 20 °C
nicht mehr erreicht werden
Nun ist es durchaus möglich, dass diese Hinweise in der einen Anlage genau zutreffen, währenddem in der anderen (z. B. einer veralteten Ein-Rohr-Heizung) bereits über das Rohrleitungssystem so viel Wärme zugeführt wird, dass es mit der Erwärmung und der Heizkostenabrechnung überhaupt gar keine Probleme gibt. Hinzu kommt, dass je nach Lage der Wohnung im Gebäude ein unterschiedlicher Wärmebedarf vorhanden ist, dass sich die Lage der
Heizkörper am Strang auswirkt und dass – je nach Bedarf – auch der Druck in den Anlagen
schwankt. Deshalb können diese Hinweise nur allgemeinen Charakter haben. Im Bedarfsfall
konsultieren Sie bitte den zuständigen Hausmeister.
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