BEWUSSTER UMGANG MIT DEN EIGENEN RESSOURCEN

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SKRI PTUM
Dr. Georg Wögerbauer
KÖR PERSIGNALE U N D STR ESS
BEWUSSTER
UMGANG
MIT DEN
EIGENEN
RESSOURCEN
Dr. Georg Wögerbauer
Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapeut
Bahnstr. 1, 3754 Irnfritz
Tel. 02986 / 6555, Fax. +4
[email protected]
www.dr.woegerbauer.at
© Copyright 2001 - Für den Inhalt verantwortlich Dr. Georg Wögerbauer, Grafik: voll.werbung GmbH.
Dr. Georg Wögerbauer
Jungbronzezeitliches Heilszeichen Mitteleuropas kennzeichnet Heil
in umfassendem Sinne, von leiblicher Gesundheit und Schutz vor Gefahren
bis zu seelischer Geborgenheit und Frieden mit der Gottheit.
LI EBE TEI LN EHMER /I N N EN!
Dr. Georg Wögerbauer
Das vorliegende Skriptum dient als Leitfaden für unser gemeinsames Seminar.
Es gliedert sich in folgende Bereiche:
1. DEFI N ITION VON GESUN D SEI N
2 . ST R E S S , B U R N O U T U N D P R ÄV E N T I O N
3. BEWEGU NGSTRAI N I NG
4. ERNÄHRUNG
5. BEZIEHUNG
6 . S U C H T E N T W I C K L U N G U N D - P R ÄV E N T I O N
Die einzelnen Bereiche sind ergänzt durch ausgewählte Gedichte und Texte.
Ich empfehle Ihnen, sich über das bestehende Skriptum hinaus im Verlauf des
Seminars Notizen zu machen und die dafür vorgesehenen Reflexionszeiten zu
nutzen. Es geht mir in diesem Seminarangebot nicht um reine Wissensvermittlung, sondern vielmehr darum, Impulse zu geben, die etwas in Bewegung
bringen und so persönliche Entwicklung unterstützen.
Ich wünsche Ihnen für diesen Weg gutes Gelingen
Georg Wögerbauer
3
I N HALTSVERZEICH N IS
Dr. Georg Wögerbauer
4
Gesund sein - Krank sein - Leben!
S 6
Zeichen des Gesundseins
S
Säulen des Gesundseins
S 8
Der Adler
S 11
Zufriedenheit und Klarheit
S 12
Kränkung und Krank sein
S 14
„Du bist gut“
S 15
Familie als Basis
S 16
„Das NEIN, ...“
S 17
Definition von Stress
S 18
„Der Panther“
S 19
Auswirkungen von Distress
S 20
Stress - Symptome
S 22
Etappen der Burn-Out Entwicklung
S 23
Burn-Out erkennen
S 24
„Wie lange noch ...“
S 25
Stress - „Genug“
S 26
„Zeit“
S 27
„Mehr“ - „Besonders“ - „Umarmung“
S 28
Thesen
S 29
„Eine lebendige Gegenwart“
S 30
Positive Auswirkungen von Bewegungstraining
S 31
Begleitende Information zum Lauftraining
S 32
Laab’sche Wirbelsäulengymnastik
S 33
Die 8 Schätze (alte chinesische Gesundheitsübung)
S 34
Die 8 Schätze (Beschreibung der Übungen)
S 35
Beim Sensen erwischt! ... über Rhytmus und Ernährung
S 36
Ein Mittagessen in Kreta
S 37
Herr Doktor, wie hoch ist mein Cholesterin?
S 41
7
I N HALTSVERZEICH N IS
Dr. Georg Wögerbauer
5
Cholesterin
S 42
Ballaststoffe
S 43
Fette
S 44
Eiweiss
S 45
Kohlenhydrate
S 46
Ernährung
S 47
„Cola und Pommes“ oder „Die Macht der Gewohnheit“
S 48
„Massvoll - Masslos“ oder „Österreich hat 25.000 Tonnen Übergewicht“
S 49
Visite zur Mittagszeit ... Ernährung des älteren Menschen
S 50
Psyche und Ernährung
S 52
Warum die Wiener Kaffee mit Wasser trinken?
S 53
Ein „peinlicher“ Zwischenfall in der Praxis
S 54
Histamingehalt verschiedener Lebensmittel
S 55
Sucht und Sehnsucht
S 56
Für junge Menschen geschrieben!
S 57
Mothers little helper
S 58
Süchtig ist - wer mit Rausch nicht umgehen kann
S 59
Nobody is perfect oder erlauben sie sich auch manchmal Fehler
S 60
Anti-Leitfäden
S 61
Literaturempfehlungen
S 62
„Begegnung mit einer alten Frau“
S 65
Dr. Georg Wögerbauer
S 66
GESU N D SEI N KR AN K SEI N - LEBEN!
Dr. Georg Wögerbauer
In der chinesischen Medizin gibt es die Begriffe „Gesund“ und „Krank“ gar nicht,
viel mehr sind es die beiden Prinzipien von Yin und Yang, zwischen denen sich das
Leben aufspannt.
Wir sind nie ganz gesund und nie ganz krank, auch wenn das manchmal Ärzte
attestieren wollen. In jedem kranken Menschen steckt schon ein Keim zur
Gesundung und in jedem gesunden Menschen auch ein Keim zu Erkrankung. Es
geht vielmehr darum, in der persönlichen Lebensgestaltung zu einer Art
„Fließgleichgewicht“ zu gelangen, wo wir vielleicht mal gesünder, mal kränker
sind, jedenfalls aber lebendig, d.h. in Bewegung, in einem ständigen
Entwicklungsprozess, was ja Leben bedeutet.
Der Arzt und Jesuit Rössler hat vor über 100 Jahren gesagt:
GESU N DH EIT IST N ICHT
DI E ABWESEN H EIT VON PROBLEMEN,
SONDERN DER MUT UND
D I E FÄ H I G K E I T,
MIT IHNEN UMZUGEHEN.
6
ZEICH EN DES GESU N DSEI NS
Dr. Georg Wögerbauer
Wir sind es gewohnt, sehr sensibel und fein auf Zeichen von Krankheit zu achten,
Ärzte fragen oft ausschließlich nach den Symptomen, die Medizin lebt von der
„Behandlung“ oft „Verschiebung“ dieser Symptome, in Krankenhäusern sind
Kranke, um von ihren Symptomen „befreit“ zu werden.
Es tut gut, manchmal von diesen Zeichen von „Krank - Sein“ wegzuschauen und sich
mit der Frage zu beschäftigen:
WA S S I N D M E I N E Z E I C H E N VO N G E S U N D S E I N ?
WO LIEGEN MEINE RESSOURCEN?
mich Problemen
stellen können
fröhlich
zufrieden
bewegt
leistungsfähig
konfliktfähig
genußfähig
vital
aktiv
munter
bewegbar
lachen
ausdauernd
beziehungsfähig
7
ausgeglichen
weinen können
beweglich
kräftig
Sexualität leben
können
kontaktfreudig
SÄU LEN DES GESU N DSEI NS
Dr. Georg Wögerbauer
8
SÄU LEN DES GESU N DSEI NS
Dr. Georg Wögerbauer
SÄULEN DES GESUNDSEINS
. . . WA R U M S P I R I T U A L I TÄT F Ü R M I C H
AUCH DAZU GEHÖRT
Steht in meinem Modell das Dach für das Gesundsein mit all den damit beschriebenen Qualitäten, so sind die Säulen tragend für die ganze Tempelkonstruktion.
Über Bewegung, Ernährung, Beziehung, Umwelt und Beruf als wesentliche tragende Elemente unseres Gesundseins haben wir geschrieben. Da gibt es dann noch
eine weitere Säule, und ich gestehe, dass es lange Zeit bedurfte, bis ich mich getraute, diese Säule – Spiritualität – meinem Tempelmodell hinzuzufügen.
Über alle anderen Bereiche zu schreiben fällt mir leichter als über Spiritualität.
Dahinter steckt wohl die Angst, ja nicht missionarisch zu werden und auch – darin
sind wir durch die katholische Kirche ja einigermaßen traumatisiert – nicht dogmatisch zu sein. Dennoch habe ich für mich persönlich, aber auch in 15 Jahren ärztlicher
Tätigkeit von meinen Patienten viel zu diesem Thema gelernt.
Ich meine, dass es ein zutiefst menschliches Bedürfnis ist, bei all der Aufgeklärtheit
und Intelligenz, bei all den Begabungen, die wir haben, sich getragen – gehalten zu
fühlen von jemandem, der schwer greifbar, aber doch da ist.
Wer schon einmal in einer Extremsituation war – durch einen Unfall, eine Krankheit
oder auch durch einen schweren Verlust – der wird auch gespürt haben, wie letztlich sehr schnell Einsamkeit entstehen kann, wie wir alle in unserer Einzigartigkeit
als Individuen – jeder für sich alleine eigenverantwortlich sind.
Und genau in solchen Situationen darf ich als Arzt und Therapeut Menschen begleiten.
Meine Erfahrung ist, dass Menschen, die für sich einen religiösen, spirituellen
Hintergrund haben, mit solchen Extrem- und Krisensituationen gelassener, oft
getragener umgehen. Es ist ein Unterschied, ob ich in einer tiefen menschlichen
Krise voller Einsamkeit und Verzweiflung weiß, dass da noch jemand ist und mich
hält in meiner Einsamkeit, oder ob ich genau in so einer Situation wirklich alleine
bin.
Woher die Kraft nehmen, Leidende zu begleiten, sich täglich neuen Menschengeschichten auszusetzen? Ich erlebe die Begegnungen mit Menschen als Geschenke, und es ist wohl auch mein persönlicher spiritueller Hintergrund, der mir täglich
neu verdeutlicht, mich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, meinend – wissend, dass
in all den Begegnungen noch jemand anderer mitwirkt, der uns hält wie in einer
großen weiten Schale.
9
SÄU LEN DES GESU N DSEI NS
Dr. Georg Wögerbauer
Ich will mich an dieser Stelle nicht auf die Enge konfessioneller Diskussionen einlassen, ich denke, so viele Religionen und noch mehr Wege gibt es, zu einem Lebensund Menschenbild zu gelangen, das uns dankbar sein lässt für die Menschen, denen
wir begegnen, und uns Kraft gibt – aber auch Gelassenheit, in einer universellen
Geborgenheit unser Leben zu gestalten.
Menschen mit einem spirituellen Hintergrund – wenn nicht dogmatisch neurotisiert und eingeengt – leben leichter und – so meine Beobachtung – sterben auch
leichter bzw. lassen jemanden, der stirbt, auch leichter gehen.
Ich bin immer wieder überrascht, wie offen ich von Patienten zum Thema Religion
angesprochen werde. Es ist ein menschliches Bedürfnis, religiösen Halt zu haben –
zu suchen – zu finden.
Ich kann – ganz im Sinne des bewährten Ressourcenmodells – eine religiöse Bereicherung für mein Leben vermeiden, indem ich mein ganzes Leben konsequent die
Kirchen in all ihren Fehlern und ihrer Enge kritisiere oder aber religiöses Leben
erfahren und spirituelle Geborgenheit erlangen, wenn ich mich von den Defiziten
zu den Ressourcen hinwende, zu Kraftplätzen christlicher Erneuerung, hin zu
Menschen, die nicht zwangsmissionieren, sondern die uns Spiritualität lebendig
und glaubhaft vorleben.
10
DER ADLER
Dr. Georg Wögerbauer
Ein Mann ging in einen Wald, um nach einem Vogel zu suchen, den er mit nach
Hause nehmen könnte. Er fing einen jungen Adler, brachte ihn heim und steckte ihn
in den Hühnerhof zu den Hennen, Enten und Truthühnern. Und er gab ihm
Hühnerfutter zu fressen, obwohl er ein Adler war, der König der Vögel.
Nach fünf Jahren erhielt der Mann den Besuch eines naturkundigen Freundes. Und
als sie miteinander durch den Garten gingen, sagte der: „Dieser Vogel dort ist kein
Huhn, er ist ein Adler!“ – „Ja“, sagte der Mann, „das stimmt. Aber ich habe ihn zu
einem Huhn erzogen. Er ist kein Adler mehr, sondern ein Huhn, auch wenn seine
Flügel drei Meter breit sind.“ „Nein“, sagte der andere, „er ist noch immer ein Adler,
denn er hat das Herz eines Adlers. Und das wird ihn hoch hinauffliegen lassen in die
Lüfte.“ – „Nein, nein“ sagte der Mann, „er ist jetzt ein richtiges Huhn und wird niemals wie ein Adler fliegen.“
Darauf beschlossen sie, eine Probe zu machen. Der naturkundige Freund nahm den
Adler, hob ihn in die Höhe und sagte beschwörend: „Der du ein Adler bist, der du
dem Himmel gehörst und nicht dieser Erde, breite deine Schwingen aus und fliege!“
– Der Adler saß auf der hochgereckten Faust und blickte um sich. Hinter sich sah er
die Hühner nach ihren Körnern picken, und er sprang zu ihnen hinunter.
Der Mann sagte: „Ich habe dir gesagt, er ist ein Huhn.“ - „Nein“, sagte der andere,
„er ist ein Adler. Versuche es morgen noch einmal.“
Am anderen Tag stieg er mit dem Adler auf das Dach des Hauses, hob ihn empor und
sagte: „Adler, der du ein Adler bist, breite deine Schwingen aus und fliege!“ Aber als
der Adler wieder die scharrenden Hühner im Hof erblickte, sprang er abermals zu
ihnen hinunter und scharrte mit ihnen.
Da sagte der Mann wieder: „Ich habe dir gesagt, er ist ein Huhn.“ - „Nein“, sagte der
andere. „er ist ein Adler, und er hat noch immer das Herz eines Adlers. Laß es uns
noch ein einziges Mal versuchen, morgen werde ich ihn fliegen lassen.“
Am nächsten Morgen erhob er sich früh, nahm den Adler und brachte ihn hinaus
aus der Stadt, weit weg von den Häusern an den Fuß eines hohen Berges. Die Sonne
stieg gerade auf, sie vergoldete den Gipfel des Berges, jede Zinne erstrahlte in der
Freude eines wundervollen Morgens. Er hob den Adler hoch und sagte zu ihm:
„Adler, du bist ein Adler. Du gehörst dem Himmel und nicht dieser Erde.
Breite deine Schwingen aus und fliege.“
Der Adler blickte umher, zitterte, als erfülle ihn neues Leben - aber er flog nicht.
Da ließ ihn der naturkundige Freund direkt in die Sonne schauen. Und plötzlich breitete er seine gewaltigen Flügel aus, erhob sich mit dem Schrei eines Adlers, flog
höher und höher und kehrte nie wieder zurück. Er war ein Adler, obwohl er wie ein
Huhn aufgezogen und gezähmt worden war!
11
(Unbekannter Autor)
ZU FRI EDEN H EIT U N D KL ARH EIT
Dr. Georg Wögerbauer
ZUFRIEDENHEIT UND KLARHEIT
Was sind Ihre Zufriedenheiten – mit sich selbst?
Womit sind Sie zufrieden in Ihren Beziehungen?
Womit sind Sie zufrieden in Ihrer beruflichen Lebenssituation?
Mit diesen Fragen beginne ich jedes ärztliche Gespräch im Rahmen einer ausführlichen Untersuchung. Primär ist von Interesse, wo ein Mensch für sich selbst
Zufriedenheiten erkennt – zufrieden sein kann.
„Na, wo fehlt‘s denn, Herr Maier?“ – ist wohl eine der dümmsten und zugleich
zynischsten Fragen, die man als Arzt stellen kann. Diese Frage impliziert oder suggeriert, dass der Arzt dem Patienten das geben könne, was ihm fehle, dass er auch
wisse, was gut für den Patienten sei. Genau da gehen viele Patienten „in die Falle“.
– Noch dümmer wäre dann nur noch zu fragen: „Wo fehlt‘s uns denn?“
Anstatt sich selbst mit ihrem Gesundsein und Kranksein auseinanderzusetzen,
geben viele Patienten mit ihren Beschwerdebildern und dem Krankenschein auch
ihre eigene Heilungskompetenz aus der Hand und erwarten dann auch tatsächlich
vom Arzt Heilung. Wirklich heilkundig ist jeder Mensch für sich selbst. Wir alle
haben Heilungs- und Behandlungskompetenz für uns selbst – mehr als jeder Arzt.
Wenn ich Patienten die Frage stelle: „Wo sind sie wirklich gut?“ , dann löse ich oft
Verwirrung aus und bekomme als Antwort, „wo sie nicht gut“, „wo sie mit sich
unzufrieden sind“. Scheinbar ist es leichter, die Unzufriedenheit körperlich und seelisch zu definieren als zu erkennen und auch zu benennen, womit man an sich
zufrieden ist.
12
ZU FRI EDEN H EIT U N D KL ARH EIT
Dr. Georg Wögerbauer
Erst wenn ich ganz genau über meine Ressourcen, meine Fähigkeiten und Talente
Bescheid weiß, bin ich in der Lage und stark genug, jene Bereiche zu klären, die mich
unzufrieden machen. Erst wenn ich mich selbst stark fühle, habe ich auch die
Energien und die Sicherheit, klärende Konflikte anzugehen – mit dem Partner, der
Schwiegermutter, dem eigenen Kind, dem Chef, Arbeitskollegen oder wem auch
immer!
Viele Menschen werden psychisch krank, suchtkrank oder oft auch körperlich krank,
weil sie über lange Zeit in Unzufriedenheit, in unklaren Lebenssituationen leben.
Wenn ich um meine Stärken weiß und sie benennen kann, dann lerne ich auch,
meine Schwächen zu akzeptieren. Das ist Voraussetzung, um zu verändern, mich,
aber auch ein Umfeld, das mich krank macht.
Warum ist es so schwer, sich sagen zu lassen, worin man gut ist? Sofort schwächen
wir ab, relativieren verlegen – es darf ja doch nicht sein, dass mich jemand lobt! Und
so sparsam, wie wir dieses „Du bist gut“ bei uns zulassen, so sparsam sind wir auch
mit dem Weitergeben. Viele Menschen sind unsicher über ihre Fähigkeiten und
unsicher auch darin, anderen ihr Gutsein glaubhaft zu sagen.
13
KR ÄN KU NG U N D KR AN K SEI N
Dr. Georg Wögerbauer
Persönliche
Familien- und
Beziehungsgeschichte
Ernährung
Genetische
Faktoren
ausgebildete
Helfer
Freunde
Familie
14
Bewegung
Spiritueller
Halt
IMPU LSE ZU R BEWUSSTEN
LEBENSGESTALTU NG
Dr. Georg Wögerbauer
DU BIST GUT
Du bist gut
so wie du bist
sagst du
und ich
denke
das sagst du auch zu
allen anderen
ich will nicht einer unter guten
will der Beste sein
für dich
und mich
Du bist gut
so wie du bist
sagst du
und ich
fühle
spüre
brauche Luft
und bin erfüllt
von einem guten Wort
das mich berührt
und neue Zeit
und Kraft
zum Leben schenkt
G.W.
15
FA MI LI E ALS BASIS
Dr. Georg Wögerbauer
16
IMPU LSE ZU R BEWUSSTEN
LEBENSGESTALTU NG
Dr. Georg Wögerbauer
Das NEIN, das ich endlich sagen will,
ist hundertmal gedacht, still formuliert,
nie ausgesprochen.
Es brennt mir im Magen,
nimmt mir den Atem,
wird zwischen meinen Zähnen zermalmt
und verläßt als freundliches JA meinen Mund.
Peter Turrini
17
DEFI N ITION VON STRESS
Dr. Georg Wögerbauer
positiver, gesundheitsförderlicher Streß
krankmachender Streß
ANZEICHEN FÜR
ZUVI EL STRESS
MÖGLICH E EU-STRESS
AUSLÖSER
· innere Spannung
· Sport
· Ängste
· ein genußvolles, feierliches
Essen
· Verdauungsstörungen
· schöner Sex
· Übergewicht
· ein schöner Spaziergang
· Schlaflosigkeit
· Vorfreude
· Herzerkrankungen
... und noch viel mehr!
· Magenerkrankungen
· Schweißausbrüche
·
·
·
18
IMPU LSE ZU R BEWUSSTEN
LEBENSGESTALTU NG
Dr. Georg Wögerbauer
D E R PA N T H E R
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist im Vorübergehen der Stäbe
so müd geworden, dass er nicht mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf – . Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke
19
AUSWI RKU NGEN
VON DISTRESS
Dr. Georg Wögerbauer
WI E WI R KT DISTR ESS AU F MEI N EN KÖR PER?
Bedrohung von Selbstwerten
Angst, Ärger, Frustration, Sorge, Panik
„Käfigsituationen“
„Panther-Streß“
„Hamster im Laufrad“
20
AUSWI RKU NGEN
VON DISTRESS
Dr. Georg Wögerbauer
AN DAUERN DER CORTISON ÜBERSCH USS BEWI RKT
•
Immunsupression - Infektanfälligkeit
•
läßt Hirnzellen vorzeitig altern
•
psychische Korrelate:
• Reizbarkeit
➜
erhöhte Fettspeicherung
, Tumore
➜
•
➜
PHASE I
➜
• Schlafstörungen
➜
• Aftereffekt nach der Arbeit
➜
➜
• Angst- und Panikattacken
•
Endorphine
– Schmerzsyndrome
•
antiinsulinäre Wirkung ➜ Diabetes
ERSCHÖPFUNG DER NEBENNIERENRINDE BEWIRKT
PHASE II
•
Enthemmung des Immunsystems:
• Autoimmunerkrankungen
➜
Cortison
➜
➜
•
• bestimme Karzinome
21
➜
• Allergien
STRESS - SYMPTOME
Dr. Georg Wögerbauer
GEHIRN
GALLE UND LEBER
„Alles steigt mir zu Kopf.“
Folgen: Migräne, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen,
Schlafstörungen, Depressionen
„Mir läuft vor Wut die Galle über.“
Folgen: erhöhte Leberwerte
(auch durch falsche Ernährung),
Gallenblasenentzündungen,
Leberzirrhose.
AUGE
„Das kann ich nicht mehr
mitansehen.“
Folgen: Überempfindlichkeit
gegen grelles Licht, Zucken und
Schleier vor den Augen, Übermüdung, Sehstörungen.
(Institut für
angewandte
Biokybernetik
und Feedbackforschung)
B L U TG E FÄ S S E
„Das Blut gefriert mir in den Adern.“
Folgen: Durchblutungsstörungen,
Schwindelgefühle, kalte Hände oder
Füße, Schwindelanfälle.
SPEICHELDRÜSE
„Vor Schreck bleibt mir die Spucke weg.“
Folgen: ständiger Kloß im Hals, trockener Mund bei zu wenig Speichel,
Verdauungsstörungen.
LUNGE
„Das Blut gefriert mir in den Adern.“
Folgen: Durchblutungsstörungen,
Schwindelgefühle, kalte Hände oder
Füße, Schwindelanfälle.
HERZ
„Ich dachte, ich krieg’ einen Schlag.“
Folgen: Herzrhythmusstörungen,
Schmerzen und Stiche im Brustbereich,
Angstgefühle wegen Infarktverdacht.
MAGEN
„Hab mir vor Wut ein Loch in den
Bauch geärgert.“ oder „Bei mir schlägt
alles auf den Magen.“Folgen: Magenschleimhautreizungen, Geschwüre.
22
BAUCHSPEICHELDRÜSE
„Bin total auf dem Hund.“
Folgen: Hungergefühl, Schwäche,
Schweißausbruch, Unterzuckerung.
NIEREN
„Alles geht mir auf die Nieren.“
Folgen: Klopf- und Druckschmerzen,
Nierenbeckenentzündungen,
Bluthochdruck.
DARM
„Ärger schlägt mir auf den Darm.“
Folgen: Stuhldrang, Blähungen,
chronische Verstopfung, Durchfälle.
BLASE
„Das schlägt mir auf die Blase.“
Folgen: Harndrang, Schmerzen
beim Harnlassen, Entzündungen
(Infektionen).
GESCHLECHTSORGANE
„Ich habe zu nichts mehr Lust.“
Folgen: Menstruationsbeschwerden,
Verlust der Libido, Impotenz.
M U S K U L AT U R
„Ich bin vor Schreck wie gelähmt.“
Folgen: allgemeine Abgespanntheit,
Krampfneigung, Rückenschmerzen.
ETAPPEN DER
BU RN-OUT ENTWICKLU NG
Dr. Georg Wögerbauer
1.
Freundlichkeit und Idealismus
2.
Überforderung
3.
Geringer werdende Freundlichkeiten
4.
Schuldgefühle darüber (Depression, Aggression)
5.
Vermehrte Anstrengung
6.
Erfolgslosigkeit
7.
Hilfslosigkeit
8.
Hoffnungslosigkeit („Ein Faß ohne Boden“)
9.
Erschöpfung, Abneigung gegen Klienten, Apathie, Aufbäumen, Wut
10.
23
Burn out: Selbstbeschuldigung, Flucht, Zynismus, Sarkasmus, psychosomatische Reaktionen, Fehlzeiten, große Geldausgaben, Unfälle, Dienst
nach Vorschrift, Selbstmord, Liebschaften, Scheidung, plötzliche raptusartige Kündigung, sozialer Abstieg, Aus-dem-Tritt-kommen, usw.
BURN-OUT ERKENNEN
Dr. Georg Wögerbauer
BU RN-OUT IST IM AN FLUG
➜
➜
➜
➜
➜
➜
➜
wenn Sie immer mehr nörgeln und die Dinge immer weniger genießen;
wenn Sie keine Menschen mehr ertragen können;
wenn Sie sich am liebsten verkriechen würden;
wenn Sie sich wie der Schulbus-Fahrer vorkommen, der sagte:
„Ich liebe meinen Bus; ich liebe meine Straße, aber ich hasse jeden einzelnen
Schüler, der in meinen Bus steigt.“;
wenn es Ihnen schwer fällt, Menschen von deren Verhalten zu trennen, vor allem
dann, wenn niemandes Verhalten Ihren hohen Ansprüchen entspricht;
wenn Sie anfangen, Drogen oder Alkohol zu mißbrauchen;
wenn Sie öfters einen größeren Gefühlsausbruch haben, Menschen anschreien
oder häufig in Tränen ausbrechen;
B U R N - O UT I ST WA H R S C H E I N L I C H A KUT
➜
➜
➜
➜
wenn Sie Herzbeschwerden oder andere ernsthafte körperliche Probleme haben;
wenn Sie einen emotionalen Zusammenbruch oder Selbstmordgedanken haben;
wenn Sie schon mit den Folgen von „Ausleben“ zu tun haben - eine Affäre,
oder Schwierigkeiten mit der Polizei wegen Trunkenheit am Steuer;
wenn Sie von Erschöpfung oder unkontrollierbarem Ärger überwältigt werden;
BU RN-OUT IST CH RON ISCH GEWORDEN
➜
➜
➜
➜
➜
wenn Sie merken, daß Sie sich immer mehr von Ihrer Arbeit zurückziehen;
wenn Sie Schwierigkeiten haben in Kontakt mit Menschen zu treten - selbst
bei Augenkontakt oder Gesprächen;
wenn Sie ohne triftigen Grund ihre Stelle kündigen;
wenn Ihnen die emotionale Energie fehlt, mit den täglichen kleinen Querelen
im Familienleben fertig zu werden;
wenn Sie sich weigern, über Ihre Probleme zu sprechen oder zuzugeben, dass
Sie Hilfe brauchen.
(Autor unbekannt)
24
IMPU LSE ZU R BEWUSSTEN
LEBENSGESTALTU NG
Dr. Georg Wögerbauer
Wie lange noch werde ich alles hinunterschlucken
und so tun als sein nichts gewesen?
Wie lange noch werde ich auf alle eingehen
und mich selbst mit freundlicher Miene vergessen?
Wie lange müssen sie mich noch schlagen,
bis dieses lächerliche Grinsen aus meinem Gesicht fällt?
Wie lange noch müssen sie mir ins Gesicht spucken,
bis ich mein wahres zeige?
Wie lange kann ein Mensch sich selbst nicht lieben?
Es ist schwer die Wahrheit zu sagen,
wenn man gelernt hat,
mit der Freundlichkeit zu überleben.
Peter Turrini
25
STRESS
Dr. Georg Wögerbauer
GENUG
Es tut so gut
zu hören
es ist genug
Nicht genug,
dass genügend
nicht genügt
befriedigend für dich
genug für mich
und immer fort
sei gut genug
für Dich
genügend gut
für Dich und mich
Genug, das ist
ein fester Stand
am rechten Ort
zur guten Zeit
G.W.
26
IMPU LSE ZU R BEWUSSTEN
LEBENSGESTALTU NG
Dr. Georg Wögerbauer
Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.
Lichtenberg
Es ist nicht wenig Zeit, was wir haben.
Aber es ist viel Zeit, was wir nicht nützen.
Seneca
Man verliert die meiste Zeit damit,
dass man Zeit gewinnen möchte.
John Steinbeck
Zeit können wir
weder haben
noch nicht haben
wir können sie annehmen
als ein Geschenk
gestalten – genießen
bewusst leben
dankbar sein.
G.W.
27
IMPU LSE ZU R BEWUSSTEN
LEBENSGESTALTU NG
Dr. Georg Wögerbauer
MEHR
Immer mehr
immer höher
immer besser
immer weiter
weg von mir
G.W.
UMARMUNG
Wie oft
muss ich noch alleine
müde, traurig und erschöpft
so tun als ob,
und alles wär’ in Ordnung
Wie viele verhaltene Tränen
werden noch in mich rinnen,
bis ich es zulasse,
Komm’ und hilf’ mir
zu sagen? –
und herzlich weinend
Dich umarme?
G.W.
28
BESONDERS
Ich will
besonders
sonderbar
alleine
be - sonders
abgesondert
einsam und
allein
– einfach –
besonders
angenommen sein
G.W.
TH ESEN
Dr. Georg Wögerbauer
1.
Ich gehe meinen Weg
In Wirklichkeit träume ich
2.
Ich bin für meine Entwicklung zur richtigen Zeit, am richtigen Ort
3.
Kräftige Menschen brauchen keine Macht
Kraftlose Menschen horten, missbrauchen ihre Machtbefugnisse
4.
Ein Strukturwandel ist nur möglich, wenn dem Erkennen ein Annehmen
(= Akzeptanz) folgt
5.
Freie Kräfte erzeugen von sich aus, spontan, neue (natürliche Strukturen)
6.
Für die bewusste Steuerung von Prozessen braucht es einfache Hilfen
(= Impulse - Kraftzentrierung)
7.
Die umfassende Wirklichkeit ist der Traum
Visionen weisen uns Richtungen
Ziele helfen uns bei Aufgaben
8.
Die Hilflosigkeit ist der geeignetste Ausgangspunkt für Entdeckungen
9.
Das Unerkennbare formt uns schöpferisch
Die Aufmerksamkeit läßt uns das Schöpferische wahrnehmen
Waldefried Pechtl
29
IMPU LSE ZU R BEWUSSTEN
LEBENSGESTALTU NG
Dr. Georg Wögerbauer
E I N E L E B E N D I G E G E G E N WA RT
Das menschliche Schicksal
annehmen,
heißt in der Gegenwart
der Vergangenheit begegnen.
Die Gegenwart wird bedeutsam,
wenn wir bewußt verantwortungsvoll
handeln
und klar in die Zukunft schauen.
Erklärungen für die Vergangenheit
sind Vergeudung,
Klärungen für die Zukunft
geben uns die kraftvolle
Zuversicht.
Waldefried Pechtl
30
POSITIVE AUSWI RKU NGEN VON
BEWEGU NGSTR AI N I NG
Dr. Georg Wögerbauer
➜
Gesamtblutmenge wird erhöht – mehr Ausdauer
➜
Lungenkapazität nimmt zu
➜
Herzmuskel kräftiger, besser mit Blut versorgt
➜
mehr HDL (hochverdichtetes Lipoprotein) – geringere Gefahr von
Gefäßverkalkung
31
➜
mehr persönliche Energie
➜
erfreuliche und aktive Freizeit
➜
häuslichen und beruflichen Stress besser meistern
➜
weniger Depressionen, Schwermut, vage Ängste
➜
weniger körperliche Beschwerden
➜
bessere Verdauung
➜
gestraffte Körpergestalt, wirkungsvolle Gewichtsreduktion
➜
Kräftigung des Knochengerüsts
➜
Verlangsamung des Alterungsprozesses
➜
leichtere Schwangerschaft und Geburt
➜
erholsamer Schlaf
➜
weniger Schmerzen, incl. Rückenschmerzen
➜
bessere Konzentration, größere Ausdauer
➜
größeres Selbstvertrauen
BEGLEITEN DE I N FORM ATION
ZUM L AU FTR AI N I NG
Dr. Georg Wögerbauer
Beginnen Sie ganz langsam mit dem Laufen (die meisten „Neulinge“ laufen viel zu
schnell!).
WA N N : D E R A B E N D I ST Z U B E VO RZ U G E N !
➜
➜
➜
➜
➜
Es ist körperlich besser (wir sind schon auf Touren).
Es ist gut für’s „Stress-Management“.
Es bremst den Heißhunger und verstärkt den Appetit beim Untergewichtigen.
Für’s Abspecken hat es den Vorteil des „Nachbrenn-Effekts“ von 8 bis 12 Std.
erhöhtem Stoffwechsel über Nacht.
Die Familie hat nach dem Lauftraining einen friedlicheren Menschen zu
Hause.
WA S S P R I C H T G E G E N DA S L AU F E N I N D E R F R Ü H ?
Der Nachteil für Stresstypen „A“ kann sein, dass es noch mehr antreibt.
LAU FEN SI E ZWEI BIS DREI STU N DEN NACH DER
LETZTEN MAHLZEIT!
VORSORGE GEGEN ÜBER SCHÄDEN DURCHS LAUFEN:
➜
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➜
➜
➜
➜
➜
Bis 25 km pro Woche bei gesundem Bewegungsapparat und guten Schuhen
treten keine Schäden auf.
Ab dem 40sten Lebensjahr sollte man vorher einen Internisten aufsuchen.
Bei Fuß-Fehlstellungen unbedingt zu einem Orthopäden gehen und
Sporteinlagen verlangen.
Wärmen Sie vorher mindestens 5 Minuten auf, damit der Körper nicht überbelastet wird (langsam weggehen und immer schneller werden).
Die Wiese dämpft zwar, ist aber uneben, Asphalt ist genauso okay, wenn Sie
sehr gute Schuhe tragen.
Im Winter anfangs durch die Nase atmen!
Bei Risikofaktoren wie: Rauchen
Übergewicht
Bluthochdruck
Dauerdistress
familiäre Belastungen
ist – unabhängig vom Alter – vor Beginn des Lauftrainings eine sportmedizinische oder internistische Untersuchung mit individueller Trainingsberatung
durchzuführen.
32
L A AB’SCH E
WI RBELSÄU LENGYMNASTI K
Dr. Georg Wögerbauer
Z U R L O C K E R U N G V O N V E R S PA N N U N G E N U N D A L S
AUSGLEIC H FÜ R DAS MUSKELKORSETT
Diese Übungen sollen auf einer harten Unterlage gemacht werden. Sie bewirken
eine Entspannung der gesamten Rückenmuskulatur, die Reihenfolge der Übungen
soll eingehalten werden.
1.ÜBUNG:
Rückenlage, die Beine sind in Hüftbreite aufgestellt. Es wird nun abwechselnd ein
Bein locker ausgestreckt, wobei die Ferse auf der Unterlage schleifen soll, dann das
Bein schleifend wieder anstellen. Dieselbe Übung noch einmal mit dem anderen
Bein.
2.ÜBUNG:
Rückenlage, die Beine sind aufgestellt, beide Knie gemeinsam auf eine Seite fallen
lassen, kurz auf der Seite hängen lassen, zur Mitte zurückgehen, dann zur anderen
Seite. Wenn die Beine locker fallen, den Kopf jedes Mal zur Gegenseite drehen.
3.ÜBUNG:
Die Beine bleiben aufgestellt, nur ein Knie locker zur Seite fallen lassen, etwas
hängen lassen, dann zur Mitte zurückgeben, dann das andere Bein. Später den
Kopf zur Gegenseite drehen.
4.ÜBUNG:
Ein Knie mit beiden Händen langsam zur Brust dehnen, danach das andere Bein
langsam strecken, in der Dehnstellung etwa 10 - 15 sec. bleiben, danach das
gestreckte Bein aufstellen und die Seite wechseln. Den Kopf in der Dehnung zur
Gegenseite drehen.
Jede einzelne Übung soll 10 mal gemacht werden. Aber erst zur nächsten Übung
weitergehen, wenn die vorhergehende ganz locker und ohne Spannungsgefühl in
der Muskulatur möglich ist.
33
DI E 8 SCHÄTZE
(ALTE CH I N ESISCH E GESU N DH EITSÜ BU NG)
Dr. Georg Wögerbauer
AUSGANGSSTELLU NG:
natürlich aufrechte Körperhaltung, entspannt, Augen in die Ferne gerichtet
ÜBUNGSABLAUF:
im Atemrhythmus, immer gegengleich auf jeder Seite wiederholen
1. DEN HIMMEL TRAGEN
Handflächen verschränkt
nach oben strecken
2 . D E N B O G E N S PA N N E N
rechter Arm streckt nach rechts
linker Ellbogen spannt nach links
3. H IMMEL STÜTZEN - ERDE STEMMEN
eine Handfläche spannt nach oben,
die andere nach unten
4 . AUF DIE 5 KÜMMERNISSE UND
7 BETRÜBNISSE ZURÜCKBLICKEN
einatmend nach hinten schauen, ausatmend zurückkehren
5 . M I T KO P F U N D G E S Ä S S WAC K E L N
mit den Händen am Oberschenkel den
Blick seitwärts nach oben ziehen
6 . M I T B E I D E N H Ä N D E N D I E F Ü S S E FA S S E N
langsam beugen, Gesäß nach oben ziehen,
dann aufrichten und Vorderseite dehnen
7. D I E K R A F T V E R M E H R E N
Fäuste ballen, ausatmend
eine Faust nach vorne stoßen
8. ALLE KRANKHEITEN VERTREIBEN
einatmend den Körper 5 cm
hochziehen, ausatmend senken
NACHKLINGEN LASSEN
34
DI E 8 SCHÄTZE
BESCH REI BU NG DER Ü BU NGEN
Dr. Georg Wögerbauer
Die Übungen werden sowohl im Stehen als auch im Sitzen ausgeführt.
Nach dem Urtext lauten die Bezeichnungen der Bewegungsabläufe im Stehen
wie folgt:
1.
„Man hält mit beiden gestreckten Händen den Himmel und reguliert dadurch
den „Dreifachen Erwärmer“.
2.
Links- oder rechtsseitige Bogenschützenstellung, wie wenn man einen Adler
schießen will.
3.
Zum Regulieren und Harmonisieren der Milz und des Magens muss man
einen Arm gestreckt hochheben.
4.
Mit einem Rückblick auf die Schwierigkeiten und Sorgen des Lebens sieht
man nach hinten.
5.
Seitliches Hin- und Herschwenken des Kopfes und Wiegen des Gesäßes
vertreibt das Feuer des Herzens. (Nach einer Variante aus der Yüan-Zeit:
„Wie wenn ein schwimmender Fisch durch das Herz schwänzelt“).
6.
Hinter dem Rücken verschwinden alle Betrübnisse und Krankheiten
(wörtlich: „sieben Betrübnisse und hundert Krankheiten“).
7.
Mit geballten Fäusten und zornigen Augen erhöht sich die Intensität der
Energie.
8.
Mit beiden Händen die Fußspitzen umfassen, festigt die Nieren und Hüften.
I N F O R M AT I O N Z U D E N „ 8 S C H ÄT Z E N “ –
D I E „ AC H T FAC H E U N D E L E G A N T E
BEWEGUNGSREIHE“
35
Die älteste Form der Übungen stammt angeblich aus dem 12. Jahrhundert und
besteht aus acht aufeinanderfolgenden Bewegungselementen. Nach späteren
Überlieferungen wurden diese „Hauptbewegungen“ durch kleinere zusätzliche,
wahrscheinlich aus anderen Übungen entstammende Elemente von zwölf bis auf
zwanzig erhöht. Die Übungen sind wahrscheinlich taoistischen Ursprungs. Sie teilen sich in eine schwierigere nördliche und eine leichtere südliche Form. Die südliche Form geht zurück auf Liang Shih-ch`ang und die nördliche Form auf Yo Fei.
Nach unserer heutigen Ansicht können aber beide Formen auf eine noch unbekannte Familientradition zurückgeführt werden. Eine Formvariante übersetzten
J. Dudgeon und H. Maspero.
BEIM SENSEN ERWISCHT!
... Ü BER RHYTHMUS U N D ERNÄH RU NG
Dr. Georg Wögerbauer
Ich bin Hobby-Landwirt! Um meine 5 Schafe, deren Nachkommen ich genüsslich im
Sommer gegrillt verspeise, auch gut zu ernähren, sense ich gemeinsam mit meiner
Frau von Mai bis Juli einmal tgl. Gras. Es war letzten Sommer, ich hatte es wieder
eilig und wollte – musste – noch schnell für meine Schafe Gras mähen.
Eher hektisch, denn rhythmisch, hackte ich mit der Sense so vor mich hin und
träumte insgeheim von einem Balkenmäher. „Herr Doktor, was machen’s denn da?“,
rief mir eine alte Bäuerin, weit über 70 Jahre alt zu, die eben auf ihrem regelmäßigen Morgenspaziergang war. Mit Gehstock kam sie auf mich zu, nahm mir schweigend die Sense aus der Hand, schimpfte noch kurz über die völlig verstellte Sense
und begann federleicht und in einem wunderbaren Rhythmus das Gras zu schneiden - scheinbar kraftlos, dafür umso gleichmässiger und in perfekter Körperhaltung.
Mir war, als hörte ich die Sense singen unter den rhythmischen Bewegungen dieser
alten Bäuerin, die mit Leichtigkeit und ohne Anstrengung das bereits leicht verholzte Gras schnitt. –„Es kommt auf den Rhythmus an, Herr Doktor, den Rhythmus
brauchen wir zum Leben, dann geht alles leichter!“ – sprach’s, wechselte Sense mit
Spazierstock und humpelte weiter ihres Weges – rhythmisch! Zurück blieb ich,
belehrt von einer altern Frau, und dankbar nahm ich’s an.
Gesunde Ernährung nimmt Rücksicht auf Rhythmen – auf unsere Lebensrhythmen.
Krankheit entsteht dort, wo der Körper dauerhaft aus seinem regulierenden
Rhythmus gebracht wird. Viele Menschen lassen sich von der Arbeit ihren Ernährungsrhythmus stören – diktieren – was langfristig den Körper belastet, auch krank
machen kann. Es ist sinnvoll, ausgiebig und in Ruhe zu frühstücken, den Tag mit
Energiezufuhr zu beginnen, bevor ich Energien verbrenne und nicht umgekehrt.
Der ganze Vorgang der Verdauung, beginnend vom Anschauen einer Speise und
Riechen bis zum Zerlegen der Nahrung in diverse Einzelteile und deren Verwertung, unterliegt zahlreichen Rhythmen, die den Körper erst lebensfähig machen.
Der Grundrhythmus, wann wir uns Nahrung zuführen, mit welchem Tempo wir sie
aufnehmen und wie wir dem Körper auch für den Verdauungsprozess Zeit geben,
das können wir steuern und gestalten. All zu oft lassen wir uns diesen vitalen
Rhythmus jedoch von aussen vorgeben, und es ist eine fantastische Fähigkeit des
menschlichen Körpers, dass er trotz zahlreicher Störungen immer wieder ausgleichend in den Lebensrhythmus zurückführen kann.
Nicht wenige Menschen essen bei laufendem Fernseher, daneben das Handy oder
der laufende Computer, jedenfalls immer bereit sich stören zu lassen.„Es geht ja nur
ums Essen.“ Esskultur heißt wertschätzender Umgang mit sich selbst, mit dem was
ich esse, wie ich es zu mir nehme – und dieser wertschätzender Umgang mit mir
selbst ist die Voraussetzung, es auch mit anderen tun zu können – oder, ganz im
Sinne der alten Bäuerin, die mir das Sensen beigebracht hat:
„RHYTHMUS BRAUCHEN WIR IM LEBEN,
DAN N GEHT VI ELES LEICHTER.“
36
EI N MITTAGESSEN I N KRETA
Dr. Georg Wögerbauer
E I N M I T TA G E S S E N I N K R E TA
WER GENIEßEN KANN, MACHT KEINE
ERNÄHRUNGSFEHLER!
Kreta: 11 Uhr vormittags. Ich sitze in einem Lokal direkt am Strand und beobachte
griechische Fischer, wie sie gerade die letzten Netze aufhängen. Den Fang der letzten Nacht haben sie eben an den Händler verkauft. Dann kommen die Fischer, sieben Männer, gemütlich plaudernd in dasselbe Lokal, in dem ich sitze. Sie rücken zwei
Tische zusammen und nehmen neben mir Platz. In einem Plastiksack haben sie ausgewählte Fische mitgenommen und überreichen diese kommentarlos der Wirtin,
die ihrerseits genau weiß, was sie damit zu tun hat.
Ganz selbstverständlich, dass die Wirtin jetzt mehrere große Karaffen frisches
Wasser auf den Tisch stellt – in Kreta gibt es gutes und genügend Wasser und das
erste, was die Männer tun, ist reichlich Wasser zu trinken – verständlich bei mittlerweile 30 Grad, nach einer Nacht harter Arbeit. Wasser wird hier als wertvoller
Durstlöscher getrunken und in jedem guten griechischen Lokal sofort auf den Tisch
gestellt.
Wir benötigen pro Tag ca. eineinhalb bis zweieinhalb Liter Flüssigkeit – vornehmlich
Wasser – und ich wundere mich oft, wenn ich die Ernährungsprotokolle meiner
Patienten lese, mit wie wenig Wasser manche Menschen „auskommen“: ein Kaffee
zum Frühstück, ein weiterer im Büro, ein gespritzter Apfelsaft zum Mittagessen und
ein Glas Mineralwasser am Abend ergeben – vom Flüssigkeitsangebot – eine Nullbilanz, sogar einen Flüssigkeitsmangel.
Entsprechend leiden solche „am lebendigen Leib vertrocknende“ Menschen unter
Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, chronischer Verstopfung, Dickdarmerkrankungen. Zwei Drittel der Flüssigkeit sollten wir idealerweise
bis 16 Uhr trinken. Milch, Bier, Wein sind aufgrund ihres Kaloriengehalts als Nahrungsmittel einzustufen.
Meine Empfehlung ist, dass Sie sich selbst einmal beobachten, eine Woche lang ihre
Trinkgewohnheiten aufschreiben, um zu sehen, wieviel Wasser sie tatsächlich trinken.
Weitaus problematischer ist das Trinkverhalten der Kinder. Als Schularzt habe ich mit
zunehmend übergewichtigen Kindern zu tun, die verlernt haben Wasser zu trinken.
Stattdessen werden Cola, Fanta, Sprite, Cappy – allesamt aufgezuckerte Süßgetränke,
somit problematisch für Zähne, Bauch und Konzentrationsvermögen – als Durstlöscher konsumiert. Prinzipiell ist nichts gegen Süßgetränke einzuwenden, doch
sollten sie eher eine Ausnahme darstellen und nicht zur alltäglichen Trinkgewohnheit
werden.
37
EI N MITTAGESSEN I N KRETA
Dr. Georg Wögerbauer
Die griechischen Fischer – eben haben sie ihren Durst mit kaltem Wasser gelöscht –
haben fast die ganze Nacht durchgearbeitet, deshalb kommt jetzt griechischer
Kaffee, natürlich mit Raki, dem kretischen Traubenschnaps, auf den Tisch. Ich weiß
nicht, ob ihr Fang heute Nacht gut war, ob der Fischpreis gestimmt hat, aber ich
beobachte eine fröhliche, zufriedene Stimmung. Sie prosten einander zu, und mit
Kaffee und Schnaps erwachen wieder die Lebensgeister.
Ich sitze als Tourist – alleine – etwas verloren abseits, und es ist ganz klar, dass sie
mir zuprosten. Erst jetzt bemerken sie, dass ich keinen Schnaps habe, und schon
werde ich eingeladen. „Ella, ella!“ Komm her! Die zweite Runde Raki übernehme ich,
wir tauschen Namen aus, man macht mir Platz in ihrer Runde. Woher ich komme –
ah Austriaci – Jorgo – iatro, also Arzt – ich fühle mich gleich aufgenommen in dieser
Runde, und nachdem sie wissen, dass ich Arzt bin, habe ich bei Tisch noch drei
„Ordinationen“ zu absolvieren. Die Wirtin deckt nun automatisch für mich auf. Es
wird immer lauter, immer fröhlicher. Zwei Fischer neben mir beginnen einen heftigen Streit, es wird lautstark diskutiert, bis endlich ein anderer Fischer einen zugegeben deftigen Witz erzählt, und wir uns alle beim Lachen wieder einig werden.
Ernährung hat viel mit Kommunikation zu tun, jedenfalls auch mit Kultur. Ich denke
an die Sprachlosigkeit, die in vielen Familien beim Essen herrscht, an die „andächtig“
pseudovornehme Stimmung in den Speisesälen vornehmer Lokale und bedaure, dass
wir gegenüber den Südeuropäern schon so viel an Lebendigkeit bei Tisch verloren
haben.
In Deutschland nimmt nur mehr eine von fünf Familien die Mahlzeit gemeinsam ein.
Mahl-zeit bedeutet auch, dass Zeit da sein muß für ein Mahl. Für viele von uns – insbesondere während der Arbeitswoche – gibt es immer weniger Zeit, um in Ruhe zu
essen. Wir übersehen, dass „miteinander essen“ eine unserer schönsten Formen von
Kommunikation ist.
Kinder lernen Kommunikationskultur am besten rund um den gemeinsamen Esstisch.
Hier ist Zeit und Raum, um mitzuteilen, was mich beschäftigt, worauf ich mich freue
oder auch, was mich gerade sehr traurig stimmt. Eine fixe Mahlzeit – gemeinsam eingenommen – kann besonders in Krisenzeiten sehr heilsam sein. Vorausgesetzt, es ist
eine Mahlzeit: mit Mahl und Zeit!
Mittlerweile fühle ich mich in der Runde munterer Fischer voll integriert und freue
mich, mich mit ihnen zu unterhalten und zu lachen. Zwei große Körbe voll mit frischem Weißbrot und 8 Teller griechischer Bauernsalat werden als nächstes serviert.
Frisches Gemüse aus der Messara-Ebene: Paradeiser, Paprika, Gurken, Oliven,
Schafkäse, Jungzwiebel, Oregano und reichlich kalt gepresstes Olivenöl.
38
EI N MITTAGESSEN I N KRETA
Dr. Georg Wögerbauer
Sechs bis acht Einheiten Obst bzw. Gemüse sollten wir pro Tag zu uns nehmen. Ein
Teller griechischer Salat – wie eben serviert – entspricht etwa drei Einheiten, ein Apfel
wäre eine weitere Einheit. Gemüse als Hauptspeise serviert würde wieder zwei
Einheiten entsprechen. 50 % des Ballaststoffbedarfs sollten wir idealerweise mit Obst
und Gemüse abdecken.
Die griechischen Fischer essen den Salat einfach deshalb, weil er schmeckt. Sie denken
nicht an Einheiten, ich glaube auch nicht, dass einer von ihnen schon einmal ein
Vollkornbrot oder Müsli gegessen hat. Aufgrund des reichlichen Genusses von Obst
und Gemüse decken die Griechen weitgehend ihren Ballaststoffbedarf ab, auch ihren
Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen. Für uns in Mitteleuropa ist es notwendig,
dass wir bewusst mehr Ballaststoffe – auch in Form von Vollwertprodukten zu uns
nehmen, weil wir allesamt zu wenig Obst und Gemüse essen.
Der nächste Gang, mittlerweilen ist die Stimmung nach mehreren Karaffen guten
griechischen Weins noch fröhlicher, besteht aus Melanzani mit überbackenem
Schafkäse und wieder viel Olivenöl – reichlich essentielle Aminosäuren – wieder
Gemüse und tierisches Eiweiß in Form von nicht zu fettem griechischem Käse.
Mit Genugtuung vernehmen wir nun die Bratgeräusche und den Geruch der scharf
im Olivenöl gebratenen Fische. Ich muss gestehen, dass ich noch nie so gut Fisch
gegessen habe wie in dieser Runde von Fischern, die mir stolz ausgewählte Fische
reichen. Über die frisch gebratenen Fische wird eine Marinade aus Knoblauch und
Olivenöl mit etwas Zitronensaft geträufelt. Die Stimmung ist festlich – ein
Festmahl! Für die Griechen ist das ein ganz normaler Arbeitstag, ein ganz normales
Mittagessen.
Wir können aus jedem Essen ein Fest machen, so wie es auch kein Fest ohne Essen gibt.
Ein ritualisiertes gemeinsames Beginnen des Essens, eine brennende Kerze oder ein
Blumenstrauß können ein einfaches Essen schnell zu einem Fest werden lassen.
Die Kunst zu leben, ist die Kunst, das richtige Maß zu finden.
Vielfach ernähren wir uns so, als würden wir schwerer körperlicher Arbeit nachgehen.
Tatsache ist, dass wir uns für unsere Ernährungsgewohnheiten viel zu wenig bewegen
oder dafür, wie wenig wir uns bewegen, viel zu viel und viel zu kalorienreich essen.
Besonders der Anteil an tierischem Eiweiß und Fetten in unserer Nahrung ist zu hoch.
Zu viel Fett, zu viel Zucker sind die Hauptfehler in der Zusammenstellung unserer
Nahrung.
Den Abschluss meines kretischen Festmahles bilden dann große Schalen voll mit frischen, kalten Melonenstücken, die von den Fischern noch kritisch geprüft werden,
ob sie auch in der Mitte noch knackig sind.
39
EI N MITTAGESSEN I N KRETA
Dr. Georg Wögerbauer
Die letzte Runde Raki geht wieder auf meine Rechnung. Lautstarke Verabschiedung! Wir haben ein Mahl gemeinsam eingenommen, sind uns dabei näher gekommen, haben gefeiert.
Wir haben uns keine Sekunde lang überlegt, was von dem Essen gesund, was ungesund ist. Wir haben keine Kalorien gezählt und nicht an Diäten gedacht. Wir
haben uns entsprechend der Kultur dieser Menschen ernährt.
Dankbar über die Lektion griechischer Ernährungswissenschaft schlendere ich weiter auf meiner Entdeckungsreise zur Lebenskultur.
Auszug aus der Publikation: „einfach gut leben.“ von H. u. G. Wögerbauer.
40
H ERR DOKTOR, WI E HOCH
IST MEI N CHOLESTERI N?
Dr. Georg Wögerbauer
Bei der Gesundenuntersuchung ist das für viele Patienten die wichtigste Frage.
Meine etwas provokante Gegenfrage ist dann oft: „Wie sind sie mit ihrem Körper
zufrieden, oder wie geht es Ihnen eigentlich?“
Das löst gelegentlich Verwirrung aus, denn für viele Patienten ist eine Vorsorgeuntersuchung oft gleichbedeutend mit einem Cholesterincheck.
C HOLESTER I N IST GUT U N D WIC HTIG FÜ R DEN
KÖ R P E R !
Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die wir zum Leben brauchen. Wir benötigen es für den Aufbau von Zellen, die Bildung von lebenswichtigen Hormonen und
als Bestandteil des Gallensaftes. Die im Blut vorhandene Cholesterinmenge können
sie weder spüren noch fühlen, erst eine genaue Blutanalyse ermöglicht eine
Bestimmung des Cholesterinwertes und des HDL-Wertes. Eine alleinige Bestimmung des Cholesterinwertes hat keine wirkliche Aussagekraft. Cholesterin wird
bezogen aus:
Eiern
Fleisch
Fleischwaren
Butter
In Summe sind das
30%
25%
18%
7%
80%
Die restlichen 20% werden aus Käse, Fisch, Milch,
Wild und Geflügel bezogen.
Der Cholesterinwert alleine genügt nicht zur Beurteilung eines erhöhten
Risikofaktors für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das HDL-Cholesterin ist eine besondere Cholesterinfraktion, die Cholesterin von der
Gefäßwand lösen kann. Je höher der HDL-Wert ist, umso größer ist der Schutz gegen
Gefäßverkalkung. Erst der Quotient aus Cholesterin und HDL-Cholesterin gibt
genauere Auskunft über die Fettstoffwechselsituation.
Ein Cholesterin-HDL-Quotient von kleiner / gleich 5 gilt nach internationalen Statistiken als nicht erhöhtes Risiko (von Seiten des Fettstoffwechsels) für HerzKreislauf-Erkrankungen.
41
CHOLESTERI N
Dr. Georg Wögerbauer
URSACHEN FÜR SCHLECHTE BLUTFETTSITUATION:
WAS SENKT HDL?
➜
➜
➜
➜
➜
➜
➜
➜
➜
zu viel Cholesterin
zu wenig Bewegung
Fettstoffwechselstörung
andere Stoffwechselerkrankungen
(z.B. Diabetes)
manche Medikamente
Nikotinkonsum
Übergewicht
Bewegungsarmut
best. Medikamente
WENIGER CHOLESTERIN DURCH:
WAS ERHÖHT DAS GUTE HDL?
➜
➜
➜
➜
➜
➜
Weniger Gesamtfett
mehr pflanzliche Fette
weniger tierische Fette
weniger Cholesterin in direkter Form
mehr Ballaststoffe
Ausdauertraining
ZUVIEL im Blut (über 200 mg)
RISIKOFAKTOR FÜR HERZ-KREISLAUFERKRANKUNGEN
CHOLESTERINSPIEGEL?
AB WANN ERHÖHT?
ist die im Blut vorhandene Cholesterinmenge
man kann sie weder spüren noch fühlen
Blutanalyse
Normal
unter 200 mg/dl Blut
überhöht
über 200 mg/dl Blut
WENIGER CHOLESTERIN DURCH
· weniger Gesamtfett
· mehr pflanzliche Fette
· weniger tierische Fette
· weniger Cholesterin in direkter Form
· mehr Ballaststoffe
42
BALL ASTSTOFFE
Dr. Georg Wögerbauer
ca. 30 g / Tag
(derzeit unter 20 g / Tag)
50 % aus
GETREIDEPRODUKTEN
Vollkorn- und Vollmehlbroten
(ca. 4 Scheiben)
alle Getreidesorten:
Weizen, Dinkel,
Hafer, Hirse,
Naturreis,…
Vollmehl (Vollkornmehl)
Müsli (Schrot oder Flocken)
Haferkleie
43
50 % aus
OBST
NÜSSE
Beerenobst
Äpfel,…
Trockenobst
Nüsse
Samen,…
GEMÜSE
HÜLSENFRÜCHTE
Hülsenfrüchte
(Erbsen, Linsen, Bohnen)
Kraut, Kohl
Kartoffel
Schwarzwurzel
Pilze
FETTE
Dr. Georg Wögerbauer
44
EIWEISS
Dr. Georg Wögerbauer
45
KOH LEHYDR ATE
Dr. Georg Wögerbauer
46
ERNÄH RU NG
Dr. Georg Wögerbauer
47
„COL A U N D POMMES“
ODER „DI E M ACHT DER GEWOH N H EIT“
Dr. Georg Wögerbauer
Wenn ich in der Ordination Kinder nach ihrem Lieblingsessen frage, dann höre ich
nur äußerst selten: „Hirselaibchen, Vollkornmüsli oder Gemüseplatte.“ – viel öfters,
und das wundert mich auch nicht, ist`s dann ein Schnitzel mit Pommes und zum
Trinken ein Cola. Gleich danach kommen Pizza oder Grillhenderl.
Wir Menschen brauchen Gewohnheiten, wir sind Gewohnheitstiere, das ist in vielen Fällen nützlich und bequem und sicher nicht abzuwerten. Besonders das
Essverhalten, auch die Geschmacksempfindungen, was uns schmeckt und was wir
nicht einmal riechen können, ist vielfach davon abhängig, wie und was wir als
Kinder zu essen gelernt haben, wie wir Essen im Familienkreis erlebt haben, als
etwas Genussvolles, Schönes oder vielleicht als ein notwendiges Übel, dem wir uns
aussetzen mussten, damit „etwas wird aus uns“.
Natürlich schmeckt meinen Kindern Cola auch gut und für mich ist’s kein Problem,
ihnen hin und wieder eines zu kaufen. Aber bei uns gibt es Cola eben nur bei
bestimmten Anlässen und sicher nicht jeden Tag – zu Hause überhaupt nicht. Ein
Liter Cola enthält neben zahlreichen Geschmacksverstärkern und Substanzen der
Cola-Nuss ca. 35 Stk. Würfelzucker !
Abgesehen davon, dass Zucker ein sogenannter Vitamin B-Räuber ist und den
idealen Nährboden für Karies liefert, sind so hohe Zuckermengen auch von ernährungsphysiologischer Seite für den Darm bedenklich. Vom Aspekt der gesunden Ernährung wird Cola erst dann ungesund, wenn Kinder beginnen, damit ihren
täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Ähnlich verhält es sich mit Pommes!
Weder vom Inhalt noch von der Art der Zubereitung, garniert mit Ketchup, kann
ich behaupten, dass Pommes gesund sind – jedenfalls krank können Kinder werden, wenn sie sich einseitig davon ernähren.
Unsere Kinder werden so lernen, sich ihre Nahrung auszuwählen und zu geniessen, wie wir es ihnen vorleben – und so gesehen habe ich auch kein Problem damit, 1 x im Jahr mit ihnen Big Mac oder Cola mit Pommes und Ketchup zu essen –
denn wenn sie gelernt haben differenziert zu schmecken, wenn sie erfahren
haben, dass Essen viel mehr ist als etwas aus Gewohnheit aufzunehmen, wenn sie
mit Essen einen schön gedeckten Tisch, Abwechslung, Überraschung, eine gute
Atmosphäre, Chancen für ein versöhnliches Gespräch und viele gute Geschmäcker
verbinden, dann werden sie sich sicher nicht ausschließlich von Cola, Chips,
Pommes und Ähnlichem ernähren.
48
„M ASSVOLL - M ASSLOS“
ODER
„ÖSTERREICH HAT 25.000 TONNEN ÜBERGEWICHT“
Dr. Georg Wögerbauer
Hildegard v. Bingen spricht von Discretio – was soviel heißt wie „Das richtige Maß
finden“ – nicht zu viel, nicht zu wenig, eben mit „Discretio“ leben, das ist auch für
die Ernährung anzuwenden.
Wann habe ich genug? Brauch’ ich jemanden, der mir sagt, wann’s genug ist oder
habe ich gelernt, selbst zu spüren, wann für mich eine Grenze erreicht ist?
Ich will dieses Erspüren von Genug auch von den Ernährungsgewohnheiten ganz
allgemein auf die Lebensgewohnheiten – die persönliche Lebensgestaltung übertragen und meine, dass es Parallelen gibt, wie Menschen mit Nahrung „umgehen“,
mit ihrer Art sich zu ernähren und wie sie ganz konkret ihr Leben gestalten. Ist es
ein wertschätzender Umgang, ein achtsames Tun mit mir selbst und meinem
Körper, oder verwende ich meinen Körper quasi als Gebrauchs– oder Verbrauchsgegenstand? Hat mein Körper ganz einfach nur zu funktionieren oder ist er ein
zentraler Teil meiner Lebensgestaltung?
Es gibt Menschen mit einer Art „Ernährungsneurose“, die den ganzen Tag über
zwanghaft bemüht sind, „gesund“ zu leben, Kalorien zählen und abwechselnd
links- oder rechtsdrehende Bioprodukte um viel Geld zu sich nehmen, die vor lauter Angst, etwas Ungesundes zu essen oder in ständiger Sorge, immer gesund zu
essen, die Freude am Essen verloren haben. Alles, was zwanghaft ist, kann nicht
gesund sein, auch zwanghaft maßvoll zu leben, kommt mir langweilig und vor
allem freudlos vor. Wir sind schon dafür gerüstet, hin und wieder auch ordentlich
„über die Schnur“ zu hauen.
49
VISITE ZU R MITTAGSZEIT
... ERNÄH RU NG DES ÄLTEREN MENSCH EN
Dr. Georg Wögerbauer
Weil ich mich verspätet habe (oh du liebe Zeit !), kam ich genau um 12.00 Uhr zur
Visite bei einer 80-jährigen Patientin. So hatte ich Gelegenheit, sie beim Essen zu
beobachten. Trotz meiner Bitte, sich Zeit zu nehmen, hatte sie ihr Essen bestehend
aus Suppe, Haupt- und Nachspeise in nicht ganz 10 Minuten verschlungen. Diese
Frau hat ihr Leben lang als Wirtin gearbeitet und sich nie fürs Essen Zeit genommen – so auch jetzt im Alter. Als ich sie als Patientin übernahm, schluckte sie täglich 5 Pulver ausschließlich als Verdauungshilfen, was mich nicht wunderte bei der
Geschwindigkeit, mit der sie gewohnt war zu essen.
Die „Verdauungshilfen“ in Pulverform haben wir langsam abgebaut und durch
andere Hilfen ersetzt. Dieselbe Patientin nimmt sich jetzt 30 Minuten Zeit zum
Essen, hört dabei angenehme Musik und kein Mittagsjournal, geht 2 x tgl. 30 Min.
spazieren und ist zufrieden, mit deutlich weniger Pulver auszukommen.
➜
Im Alter nimmt der Kalorienbedarf ab, daher ist es wichtig, kalorienreiche
Getränke und gesättigte Fette (tierische Fette) einzuschränken.
➜ Der Bedarf an nicht energieliefernden Nährstoffen bleibt im Alter gleich
oder steigt leicht an: Vitamine, Kalzium, Magnesium, Kalium! Daher sind
besonders im Alter Nahrungsmittel mit hoher Nahrstoffdichte auszuwählen:
(vorsichtig) Vollkorngetreideprodukte; Gemüse, Obst, Beeren; Milchprodukte,
Fleisch und Fisch nicht zu fett
➜
Im Alter werden größere Fettmengen pro Einzelmahlzeit nicht so gut toleriert, weil die Verdauungsvorgänge insgesamt langsamer sind. Deftige fette
Speisen sollten generell vermieden werden oder zumindest auf verschiedene
Einzelmahlzeiten gleichmäßiger verteilt werden.
➜ Insulin arbeitet nicht mehr so prompt im Alter. Früchte und Beeren sind als
Nach- und Zusatzspeisen zu bevorzugen gegenüber Weißmehlspeisen. Vollkornmehlspeisen sind infolge des höheren Ballaststoffgehaltes für ältere
Menschen gesünder.
➜ Der Eiweißbedarf bleibt beim alten Menschen gleich, der Eiweißumsatz und
die Ausscheidung von Endprodukten ist gemindert. Wichtig sind günstige
Eiweißkombinationen wie: Milch und Getreide für Zwischenmahlzeiten,
Fleisch / Fisch und Gemüse für Hauptmahlzeiten
50
VISITE ZU R MITTAGSZEIT
... ERNÄH RU NG DES ÄLTEREN MENSCH EN
Dr. Georg Wögerbauer
51
➜
Im Alter verändert sich das Geschmacksempfinden – die Empfindung für
sauer bleibt gleich; für bitter, salzig und süß ist die Empfindlichkeit vermindert. NaCl - Salz sollte zumindest teilweise durch Na-armes Salz ersetzt werden (Kräutersalz). Keine Verwendung von Fertiggewürzen, sondern frische
oder getrocknete Gewürze.
➜
Viele alte Menschen „vergessen“ zu trinken, weil im Alter das Durstgefühl
nachläßt. Flüssigkeitsmangel und Bewegungsmangel sind Hauptursachen für
zahlreiche Erkrankungen – nicht nur für alte Menschen.
Bewusste Flüssigkeitszufuhr, ca. 1 1/2 Liter pro Tag, vor allem am Vormittag
ist sinnvoll (Wasser, Tees, kohlsäurearmes Mineralwasser).
➜
Für alte Menschen ist der Rhythmus der Ernährung besonders wichtig und
hilfreich, so wie für Kinder auch. Beide Lebensabschnitte, das Wachsen und
das Altern, sind Phasen massiver Veränderungen und Entwicklungen und
immer dort – wo Entwicklung geschieht – sind Rhythmus und Bewegung.
PSYCH E U N D ERNÄH RU NG
Dr. Georg Wögerbauer
Wieviel Ernährung mit unserer Seele zu tun hat, wird deutlich anhand der ständig
zunehmenden Eßstörungen, mit denen Psychotherapeuten und Ärzte in der täglichen Praxis konfrontiert sind. Oft sind es tiefe menschliche Verletzungen, wie
sexueller Missbrauch, Gewalt in der Familie, massive Trauerprozesse, die ursächlich
für Eßstörungen sind.
„Da vergeht mir ja der Appetit“ – ist nur eine kleine Brücke zwischen Ängsten, Sorgen, Spannungen und der Ernährung. Man kann auch ganz schön „angefressen“
sein , um deutlich zu machen, dass „man schon gegessen hat“.
Die erste Befriedigung, die hoffentlich jede(r) von uns erfahren hat, ist gleich nach
der Geburt die Mutterbrust, und von da an – wahrscheinlich schon viel früher – ist
der Mund ein ganz wesentlicher und besonders sensibler Teil des Körpers. Vieles,
was durch den Mund geht, hat mit Genuss, mit Berührung, mit Beziehung zu tun –
die Sprache, die Atemluft, die wir miteinander teilen, die Nahrung, die Flüssigkeit,
die uns am Leben erhalten. Und wieder ist es der scheinbar fliessende Übergang
von Genuss zu Sucht, die oft über den Mund läuft. Ob Alkohol oder Freßsucht, Magersucht oder Nikotinsucht, allzu oft liegen die Ursachen darin, dass wir verlernt
oder nie gelernt haben, Konflikte aus- und anzusprechen. Konfliktvermeidung –
nicht erlernte Konfliktkultur ist eine der wesentlichen Ursachen von Sucht.
Umgekehrt hat natürlich ein gutes genussvolles Essen eine ganz positive, ausgleichende Funktion für den Menschen. Wenn Menschen Feste feiern, dann gibt es
Festessen, dann gibt es auch mal Essen im Übermass , und wieder geschieht viel
positive Befriedigung über den Mund. Gemeinsames Essen, jemanden zum Essen
einladen, ist ein Zeichen von Freundschaft, von Zuneigung, und das hat doch auch
mit der Seele zu tun.
52
WARUM DI E WI EN ER
KAFFEE MIT WASSER TRI N KEN?
Dr. Georg Wögerbauer
Ganz abgesehen vom geschmacklichen Genuss einer guten Tasse Kaffee, hat dieser für den Körper vielseitige Auswirkungen. Eine der Koffeinwirkungen ist der
Blutdruckanstieg, was uns das Gefühl gibt, nach Koffeingenuss munterer, aktiver,
wacher zu sein. In weiterer Folge wirkt Koffein jedoch auch diuretisch , das heißt
die Nierengefäße werden weiter und es wird vermehrt Harn produziert. Das hat
nun wieder zur Folge, dass der Blutdruck weiter absinkt, was uns nach einiger Zeit
wieder „müde“ werden lässt. Die logische Folge wäre dann der nächste Kaffee.
Das Glas Wasser zum Wiener Kaffee – mindestens die gleiche Menge wie Kaffee –
hat nun 2 positive Auswirkungen. Zum einen verdünnt Wasser den Kaffee im
Magen und reduziert so die magenreizende Wirkung der Röstprodukte, zum anderen gleicht es schon vorbeugend den Flüssigkeitsverlust aus, der durch die Koffeinwirkung entsteht.
Wenn ich Kaffee 1 - 2 x täglich mit Genuss trinke, wird er nicht schaden, wenn ich
Kaffee und Nikotin abwechselnd oder gleichzeitig und mehrmals täglich einnehme, um ständig den Blutdruck zu steigern, mich wach zu halten, dann hat das
wohl nichts mehr mit Genuss zu tun, dann komme ich schon der Sucht näher –
und der Übergang von Genuss zur Sucht ist ja fließend. Bewusster Umgang mit
Ernährung kann uns daher unterstützen, von einer „Suchtkultur“ wieder zur
„Genusskultur“ zurückzufinden.
53
EI N „PEI N LICH ER“
ZWISCH EN FALL I N DER PR AXIS
Dr. Georg Wögerbauer
Es war an meinem Geburtstag, ich arbeitete in der Ordination und hatte gerade
ein ausführliches Gespräch in Sachen Ernährung mit einem übergewichtigen Patienten. Zu meiner Verteidigung will ich noch betonen, dass mir diese Geschichte
ganz zu Beginn meiner Praxistätigkeit passierte.
Ich „wetterte“ vor dem Patienten gegen Cholesterin und Harnsäure, hielt eine ärztliche Drohpredikt über Schlaganfall und Herzinfarkt und nach 20-minütigem ärztlichen Gespräch verließ mein Patient einigermaßen eingeschüchtert die Ordination. Genau in diesem Moment stand meine Schwester vor der Ordinationstür mit
einem Riesentablett köstlich belegter Schinkenbrötchen. „Zum Geburtstag alles
Gute von mir. Ich hab` dir deine Lieblingsbrötchen gebracht,“ sagte sie stolz in Anwesenheit des ziemlich verwirrten Patienten. Weißbrotscheiben dicht belegt mit
Schinken und Eiern und fingerdick Mayonnaise (80 % Fett) darauf – ein wahrer
Genuss für mich – aber in dieser Situation war es wie ein Vernichtungsschmerz vor
dem cholesterinbewußten, eingeschüchterten Patienten. „Ausnahmen bestätigen
die Regel“, murmelte ich einigermaßen verlegen hinter meinem Patienten nach,
bis ich mich dann schließlich in den Ordinationsraum zurückzog und voller Genuss
meine Brötchen verschlang.
Ich habe mich verändert !!! – Oben beschriebene Brötchen esse ich noch immer
genau so gerne und ich berate auch Menschen mit Ernährungsproblemen mehr
denn je, aber ich versuche zu entlasten und nicht über Angst oder Verbote zu
motivieren. Ich will auch betonen, dass oben beschriebene Brötchen ganz unbedenklich sind, so lange sie nicht täglich gegessen werden oder mit schlechtem
Gewissen und mir bewusst ist, welchen Anteil an Bewegung es braucht, um diese
Fette auch wieder ausreichend verbrennen zu können.
54
H ISTA MI NGEHALT
VERSCH I EDEN ER LEBENSMITTEL
Dr. Georg Wögerbauer
Histamin kann Symptome wie Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Magen-Darmbeschwerden und Asthmaanfälle bei empfindlichen Personen verursachen. Deshalb
sollten histamin empfindliche Personen den Verzehr der hier angeführten Lebensmittel unbedingt vermeiden. Mit zunehmender Lagerungsdauer steigt der Histamingehalt in Nahrungsmitteln an, womit die Streuungsbreite der Werte zu erklären ist. Histamin ist hitzestabil und kann daher weder durch Kochen, Braten oder
Backen, noch durch Tiefkühlen zerstört werden.
AU SWA H L AU S D E N W I C H TI G STE N
H I S TA M I N H Ä LT I G E N N A H R U N G S M I T T E L N :
Fisch:
1 Thunfisch
2 Sardine
3 Sardellen
< 0,1 - 13.000 mg/kg
110 - 1.500 mg/kg
176 mg/kg
Käse:
1 Emmentaler
2 Harzer Käse (Quargel)
3 Gouda holländisch
4 Stilton englisch (Gorgonzola)
5 Tilsiter
6 Camenbert
7 Cheddar
8 Monte Nero
< 0,1 - 555 mg/kg
390 mg/kg
29,5 - 180 mg/kg
158 mg/kg
50 - 60 mg/kg
35 - 55 mg/kg
34 mg/kg
19 mg/kg
Wurst:
1 Osso collo
2 Salami
3 Westfäler Schinken
4 Knappseer
5 Heurigensalami
< 0,1 - 318 mg/kg
< 0,1 - 279 mg/kg
38 - 159 mg/kg
94 mg/kg
50 mg/kg
Gemüse:
1 Sauerkraut
2 Spinat
3 Tomaten (Ketchup)
6 - 200 mg/kg
38 mg/kg
22 mg/kg
Essig:
1 Rotweinessig
Getränke:*
1 Rotwein
2 Champagner/Sekt
3 Dessertwein
4 Bier
5 Weisswein
4.000 mg/l
60 - 3.800 mg/l
670 / 15 - 78 mg/l
80 - 400 mg/l
21 - 305 mg/l
3 - 120 mg/l
Darüber hinaus sollte auf Schokolade verzichtet werden.
* Trotz des relativ niedrigen Gehalts an Histamin kommt es bei alkoholischen Getränken zu Unverträglichkeitserscheinungen, da Flüssigkeiten im allgemeinen schneller resorbiert werden und Alkohol zusätzlich das histaminabbauende Enzym hemmt.
(Univ.Doz.Dr. Reinhart Jarisch - Univ.Prof. Dr. Manfred Götz)
55
SUCHT U N D SEH NSUCHT
Dr. Georg Wögerbauer
SÜCHTIG SIND IMMER DIE ANDEREN NUR NICHT
ICH.
Das ist wohl eine der zutreffendsten Definitionen von Sucht. Wem fällt es schon
leicht, seine eigene Sucht einzugestehen, vorerst überhaupt zu erkennen. Wenn
ein suchtkranker Mensch erst einmal seine Sucht erkannt hat, für sich akzeptiert,
krank zu sein und bereit ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen, dann ist er bereits auf
dem Weg der Gesundung.
Das Akzeptieren des eigenen Krankseins ist der erste Schritt zu Heilung.
Wenn Sie für sich selbst , egal ob arbeits-, putz- oder freßsüchtig, entsprechendes
Suchtverhalten erkennen, dann kann ein Weg aus dieser Sucht damit beginnen,
indem Sie sich der Frage nach ihren ganz persönlichen Sehnsüchten stellen.
Sehnsucht nach Ruhe, nach Anerkennung, nach Klarheit, nach Zuwendung, nach
Zärtlichkeit. Wenn Sie nun versuchen, einen Menschen zu finden, dem Sie ihre
Sehnsüchte mitteilen können, dass heißt einen Menschen finden, der Ihnen auch
zuhört, so ist ein weiterer Schritt zur Erfüllung der eigenen Sehnsüchte getan.
Wenn Sie mit einem suchtkranken Menschen zusammenleben, so können Sie ihm
am besten helfen, indem Sie ihm wieder seine eigenen Sehnsüchte entdecken
lassen, ohne dabei auf die Erfüllung ihrer eigenen Sehnsüchte zu verzichten.
56
FÜ R J U NGE MENSCH EN
GESCH RI EBEN!
Dr. Georg Wögerbauer
S U C H T P R ÄV E N T I V E W Ü N S C H E F Ü R J U N G E L E U T E
Ich wünsche euch
➜ dass ihr eure Genussfähigkeit nicht verliert.
➜ dass ihr euch über Kleinigkeiten so freuen könnt, wie ihr es auch als Kinder
konntet.
➜ dass ihr nicht akzeptiert, dass Konflikte ständig unter den Tisch gekehrt werden, sondern von eurem Recht Gebrauch macht, Konflikte anzusprechen, aber
auch bereit seid, sie durchzukämpfen.
➜ dass ihr erwachsenen Menschen begegnet, die euch das Gefühl geben, euch
zu akzeptieren und nicht ständig euch verändern wollen.
➜ Menschen um euch – Freunde/Innen, denen ihr euer Gefühl ausdrücken
könnt.
Ich wünsche euch
➜ dass es euch gelingt, eure Freizeit bewusst zu gestalten und verantwortliche
Erwachsene, die euch auch Bewegungs(t)räume zur Verfügung stellen.
➜ dass ihr nicht Opfer einer krankhaften „Konsumkultur“ werdet, sondern dass
ihr ganz bewusst eure Bedürfnisse formulieren könnt, – wissend, dass man
sich nicht jedes Bedürfnis erkaufen kann.
➜ ein Verständnis dafür, dass Sucht eine Krankheit ist, und dass ihr auch mit
diesem Verständnis Suchtkranken begegnen könnt, egal ob alkoholkrank,
freß- oder arbeitssüchtig.
Ich wünsche euch Menschen in eurem Umfeld, die sich selbst gut sein können, um
auch jedem von euch – hin und wieder: D U B I S T G U T ! sagen zu können.
57
MOTH ERS LITTLE H ELPER
Dr. Georg Wögerbauer
… aus einem Song der Rolling Stones, bezieht sich auf die vielen kleinen, bunten,
runden oder längsovalen Wunderpillen – die uns scheinbar immer zur Beruhigung
verhelfen, dort wo es eigentlich angebracht wäre, endlich keine Ruhe mehr zu
geben.
Die Frau als (selbstverständlicher) Dienstleistungsbetrieb der Familie, verantwortlich für alles, was so unter dem Dach geschieht, ist oft genug mit den vielen
unausgesprochenen Forderungen und Erwartungen überfordert. Der persönliche
hohe Anspruch – alles optimal zu machen – und die vielfach fehlende Anerkennung durch die restliche Familie erzeugen eine starke Unzufriedenheit, auch
Unsicherheit. Die fehlende Wertschätzung für das, was zu Hause wie selbstverständlich von vielen Frauen geleistet wird, ist oft Ursache für die Entstehung
schwerer Identitätskrisen, die nicht selten in Depression enden.
75 % aller medikamentenabhängigen Personen (150.000 abhängig, 500.000 gefährdet) sind Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren.
Die stille Sucht – die angepasste Sucht !
Um weiter zu funktionieren – überhaupt noch funktionieren zu können – nehmen
viele Menschen dann Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Aufputschmittel. – Von
Sucht kann man dann sprechen, wenn das Leben ohne diese Drogen nicht mehr
zu schaffen ist.
FRAGEN ZUR MEDIKAMENTENSUCHT :
➜
➜
➜
➜
➜
➜
➜
➜
58
Was suche ich ?
Wen suche ich ?
Wohin gehen meine Sehnsüchte?
Kann ich diese formulieren?
Wie gehe ich mit Konflikten um?
Wem hätte ich schon lange gerne meine Meinung gesagt?
Gibt es einen Menschen, den ich mich mit meiner Suchtkrankheit anvertrauen will und kann?
Will ich wirklich weiterhin stillschweigend alles runterschlucken – oder leben
– mein Leben bewusst und genussvoll gestalten?
SÜCHTIG IST - WER MIT R AUSCH
N ICHT UMGEH EN KAN N
Dr. Georg Wögerbauer
R A U S C H H AT N I C H T Z W I N G E N D E T WA S M I T
ALKOHOLEXZESSEN ZU TU N
Durch Jahrtausende gab es und gibt es auch heute noch in vielen Gesellschaften
Rausch- und Drogenrituale, die - angeleitet von PriesterInnen oder Heilern - primär
sicherlich nichts mit Krankheit zu tun haben oder hatten, auch nicht mit Alkoholexzessen. Es ist eine betrübliche Entwicklung unserer konsumistisch orientierten
Gesellschaft, dass wir Rausch- und Drogenrituale nicht mehr kennen (bis auf den
Weihrauch in der Kirche) und so auch die Sensibilität und den Umgang mit
Rauschmitteln weitgehend verloren haben.
Suchtkranke Menschen meinen oft, sich und ihre Sucht unter Kontrolle zu haben,
in Wirklichkeit sind Sie vom Rauschmittel „kontolliert“ und eingeengt, und ihr ganzes Leben ist nur noch danach ausgerichtet, möglichst bald wieder zur Droge zu
kommen und diese zu konsumieren. Es gibt nichts einseitigeres, monotoneres und
langweiligeres, als süchtig zu sein.
ICH WÜNSCHE IHNEN FÜR HEUER NOCH
viele rauschende Feste,
dass sie sich vielleicht wieder einmal im Liebesrausch „ertappen“,
oder eine rauschvolle Nacht durchfeiern können,
oder ganz einfach einen Freudenrausch erleben.
„Rausch“ ist ein Zustand, der uns aus unserem alltäglichen Bewusstsein heraustreten läßt in eine besondere Stimmung, Empfindlichkeit, unser Leben genussvoller
und bunter macht.
Ganz im Sinne der Suchtvorbeugung wünsche ich Ihnen rauschvolle Zeiten auch –
und erst recht in der Fastenzeit.
59
NOBODY IS PERFECT
ODER
ERLAUBEN SIE SICH AUCH MANCHMAL FEHLER
Dr. Georg Wögerbauer
„Ein Fehler ist ein Ereignis, dessen großer Nutzen sich noch nicht zu deinem Vorteil
ausgewirkt hat.“
„Nur mittelmäßige Menschen sind immer in Bestform“ hat Somerset Maugham
geschrieben!
Fehler dürfen sein, ja sie müssen sein, denn von Fehlern können wir lernen. Die
Schule sollte ein Ort sein, wo Fehler besonders viel Platz und Akzeptanz haben,
denn die Schule ist ein wichtiges Lernfeld für junge Menschen. Und es geht nicht
darum, dass Fehler sanktioniert werden, sondern dass wir lernen zu unseren Fehlern zu stehen, um von ihnen zu lernen. Besonders jene Menschen haben Probleme mit den Fehlern anderer, die mit ihren eigenen Fehlern nicht wirklich umgehen
können.
Der Perfekte strebt nach den Idealen, das Ideal zu erreichen ist aber unmöglich.
Der Perfektionist wird getrieben durch „Ich muß“, „Ich sollte“, es schwingt immer
eine negativ besetzte Forderung mit. Der Perfektionist, der Getriebene sieht oft
keinen Sinn im Leben, er muß durchhalten und das Ergebnis ist Enttäuschung,
Schuldgefühl und Frustration. Der Perfektionist lebt in einer unrealistischen Welt,
im Glauben, dass Menschen und Dinge perfekt sein können.
Dagegen strebt der Realist nach dem persönlichen Ideal, er will Positives anstreben,
kein endgültiges Ziel, sondern sucht nach einem Weg, nach einer Entwicklung.
Er sucht das Mög-liche und sein Weg wird begleitet durch „Ich will“, „Ich wünsche
mir“, „Ich möchte“. Er ist kein Sklave im Gefängnis der Perfektion, sondern ist frei
im Anstreben seiner guten Leistung. Sein Leben ist eine willkommene Herausforderung! Die Ergebnisse sind keine Enttäuschung, sondern Zufriedenheit, Erfüllung
und Erfolg, weil der Realist in der Wirklichkeit lebt, der Wirklichkeit entsprechend
plant und die Wahrheit darin sieht, dass Menschen und Dinge niemals perfekt sein
können.
60
ANTI-LEITFÄDEN
Dr. Georg Wögerbauer
TIPP 1:
Hören Sie ihren Kindern nie zu, sprechen Sie über sie, aber nicht mit ihnen!
TIPP 2:
Lassen Sie sich beim Fernsehen nicht von den Anliegen Ihrer Kinder stören!
TIPP 3:
Lassen Sie Ihre Kinder keine Erfahrung mit Müdigkeit, Kälte, Kränkungen,
Abenteuern, Fehlern, Problemen, etc. machen!
TIPP 4:
Klären Sie Ihre Kinder über Gefahren von illegalen Drogen auf, während Sie selbst
uneingeschränkt rauchen und trinken!
TIPP 5:
Vermeiden Sie familiäre Traditionen, auf die sich Ihre Kinder freuen könnten!
TIPP 6:
Geben Sie Ihren Kindern keine geistigen Anregungen, verweisen Sie dagegen auf
Gesetze und äußeres Erscheinungsbild!
TIPP 7:
Investieren Sie Ihr Geld immer in den Kauf von Sachen, nie in gemeinsame
familiäre Aktivitäten!
TIPP 8:
Erzählen Sie Ihren Freunden in Anwesenheit Ihrer Kinder, wie toll Ihre Kinder sind
und dass Sie erwarten, dass sie immer gewinnen!
TIPP 9:
Zeigen Sie Ihren Kindern, dass man bestimmte Gesetze unseres Landes nicht
beachten muß, weil deren Überschreitung ein bloßes Kavaliersdelikt ist!
TIPP 10:
Untergraben Sie die Rolle des Partners in der Familie, damit er nur ja keinen
Einfluß gewinnt! Verbünden Sie sich mit den Kindern gegen den Partner!
TIPP 11:
Gehen Sie wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt und nehmen Sie beim leisesten
Anzeichen von Unwohlsein Medikamente!
TIPP 12:
Nehmen Sie die Angelegenheiten Ihrer Kinder in die Hand, lassen Sie Ihnen keine
Eigenverantwortung!
TIPP 13:
Treffen Sie die Entscheidungen Ihrer Kinder und lösen Sie deren Probleme!
TIPP 14:
Lassen Sie den Kindern alles durchgehen, setzen Sie Ihnen nie Grenzen und wenn
doch, machen sie sofort wieder einen Rückzieher!
TIPP 15:
Am besten, Sie haben von vornherein schon Schuldgefühle, denn Sie wissen: Eltern
machen alles falsch!
(Quelle unbekannt)
61
LITER ATU REMPFEH LU NGEN
Dr. Georg Wögerbauer
62
Pechtl Waldefried
Geschichten des Lächelns
Verlag Dietrich, Salzburg 1994
Paracelsusstr. 4, 5020 Salzburg
Pechtl Waldefried
Zwischen Organismus und Organisation – Wegweiser
und Modelle für Berater und Führungskräfte
Verlag Veritas, Linz 1989
Dietrich R./Pechtl W.
Energie durch Übungen
Bioenergetik – anregende, belebende und
kräftigende Übungen
Verlag Dietrich 1991 (Bezugsadresse siehe oben)
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Die fünfte Disziplin
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und Familie S. 371 – 378
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Lebensgestaltung.
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Eine Minute für mich
Rowohlt
Dietrich R.
Nach innen laufen - über die Innenseite des Laufens
Verlag Dietrich
Dietrich. R.
Labyrinth der fünf Charakterstrukturen –
dargestellt an Themen wie Beziehung, Geld,
Sexualität, Glaube und Liebe
Verlag Dietrich
LITER ATU REMPFEH LU NGEN
Dr. Georg Wögerbauer
63
Ludwig Bernhard
Anleitung zum Herzinfarkt
Heine-Bücher-Verlag
Cooper K.
Bewegungstraining
Verlag Fischer
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Bewegungstraining für die Frau
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Kinder stark machen – Die ersten Lebensjahre
Beltz Verlag
Turrini Peter
Ein paar Schritte zurück
Gedichte – im Europa-Verlag
Buber Martin
Der Weg des Menschen nach der chassidischen Lehre
Lambert Schneider-Verlag
LITER ATU REMPFEH LU NGEN
Dr. Georg Wögerbauer
64
Moeller Michael Lukas
Die Wahrheit beginnt zu zweit –
Das Paar im Gespräch
Rororo Sachbuch
Harris Thomas A.
Ich bin o.k., du bist o.k.
Rororo Sachbuch
Rohr Richard
Masken des Maskulinen
Claudius-Verlag
Wilson-Schaef Anne
Co – Abhängigkeit – Die Sucht hinter der Sucht
Verlag Heyne
Furtmayr-Schuh Annelies
Postmoderne Ernährung
Trias-Verlag
Keen Sam
Feuer im Bauch – über das Mann-sein
Kabel
Watzlawick Paul
Anleitungen zum Unglücklichsein –
Fromm Erich
Haben oder sein
Lothrop Hannah
Gute Hoffnung – jähes Ende – Fehlgeburt, Totgeburt
und Verluste in der frühen Lebenszeit.
Begleitung und neue Hoffnung für Eltern.
Verlag Kösel
Kübler-Ross Elisabeth
Über den Tod und das Leben danach
Verlag Die Silberschnur
Frankl Viktor E.
Das Leiden am sinnlosen Leben –
Psychotherapie für heute
Herderbücherei
IMPU LSE ZU R BEWUSSTEN
LEBENSGESTALTU NG
Dr. Georg Wögerbauer
BEGEGNUNG MIT EINER
A LT E N F R A U
Da! – ein Mensch
ganz Mensch
hört zu – nimmt wahr
und läßt mich sein.
Ein freier Atem – tief
und offene Augen
ein Lächeln, das nicht schätzt, nicht mißt
ein freier Gang und Mut
ich fühl mich frei und angenommen
– ein alter Mensch –
ganz jung geblieben
starke Hände einer zarten Frau
ein Leben lang gearbeitet
und gelebt
ein Lächeln, das
den Tränen nahe ist
von Dir will ich lernen
mit beiden Beinen auf
der Erde zu stehen, die uns alle trägt!
65
Georg Wögerbauer
DR. GEORG WÖGERBAU ER
Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapeut
Bahnstr. 1, 3754 Irnfritz , Tel. 02986 / 6555, Fax. +4, [email protected], www.dr.woegerbauer.at
Dr. Georg Wögerbauer
GEORG WÖGERBAUER,
geboren 1960, verheiratet, 3 Kinder, lebt bei Pernegg im
Waldviertel. Seit 10 Jahren Privatpraxis als Ganzheitsmediziner
und Psychotherapeut (Bioenergetische Analyse), internationale
Trainings in Profit- und Non-Profit-Organisationen - Coachings.
REFERENZEN,
IBM Österreich, Daimler Chrysler Konzern,
Führungskräfte-Training für die NÖ Landesregierung,
OÖ Ärztekammer, Sparkassen-Akademie,
Management-Trainings im Dungl-Zentrum Gars/Kamp,
Privatissimum: Bewusste Lebensgestaltung für Führungskräfte
Pädagog. Institut NÖ.
Behandeln bedeutet nicht
gleichzeitig heilen;
Behandeln heißt,
den Körper so weit
in Ordnung zu bringen,
dass er die alte Ordnung
wieder erträgt;
Heilen bedeutet eine Welt
zu schaffen,
die den Körper nicht mehr
der Krankheit aussetzt ...
Jean Carpentier
66
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