Skript Physik

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Physik
Zusammenfassung der Kursinhalte
School 4 Games Berlin, Wintersemester 2012
Unbeschleunigte Bewegung
Für unbeschleunigte Bewegungen (d.h. Bewegungen, bei denen die Geschwindigkeit konstant ist) gilt
folgender Zusammenhang:
Mit v wird die Geschwindigkeit bezeichnet, gemessen in Meter pro Sekunde (m/s).
Die zurückgelegte Strecke wird mit s bezeichnet, gemessen in Metern (m).
Die dafür benötigte Zeit wird mit t bezeichnet, gemessen in Sekunden (s).
Beispielaufgaben
Ein Wagen fährt mit einer bestimmten, konstanten Geschwindigkeit. Welche Strecke legt er in t
Sekunden zurück?
Ein Wagen benötigt für eine bestimmte Strecke eine bestimmte Zeit. Welche Geschwindigkeit hat er?
Beschleunigte Bewegung
Für gleichförmig beschleunigte Bewegungen (d.h. Bewegungen, bei denen die Geschwindigkeit
gleichmäßig zu- oder abnimmt) gilt folgender Zusammenhang zwischen der Beschleunigung, der
betrachteten Zeit und der in dieser Zeit hinzugekommenen Geschwindigkeit:
Der Buchstabe a bezeichnet dabei die Beschleunigung, gemessen in Meter pro Sekunde zum Quadrat ( )
Der
Buchstabe
diedie
Differenz
zwischengemessen
der Geschwindigkeit
und nach
Der
Buchstabev abezeichnet
bezeichnethier
dabei
Beschleunigung,
in Meter pro vor
Sekunde
zum der
Quadrat ( )
Beschleunigung.
Der Buchstabe v bezeichnet hier die Differenz zwischen der Geschwindigkeit vor und nach der
Beschleunigung.
Beispielaufgaben
Ein Wagen beschleunigt von 0 auf 20 Meter pro Sekunde in 3 Sekunden. Wie ist seine
Beschleunigung?
Ein Wagen beschleunigt mit 3 Meter pro Sekunde zum Quadrat. Nach welcher Zeit hat er aus
dem Stillstand 9 Meter pro Sekunde erreicht?
Zwischen der Beschleunigung, der beobachteten Zeit und der in dieser Zeit zurückgelegten Strecke
gilt folgender Zusammenhang:
Dabei
istist
zuzu
beachten,
dass
diese
Formeln
nur
gelten,
wenn
amam
Anfang
oder
Ende
des
betrachteten
Dabei
beachten,
dass
diese
Formeln
nur
gelten,
wenn
Anfang
oder
Ende
des
betrachteten
Zeitraums
die
Geschwindigkeit
0
ist,
wenn
also
aus
dem
Stillstand
beschleunigt
oder
in
den
Stillstand
Zeitraums die Geschwindigkeit 0 ist, wenn also aus dem Stillstand beschleunigt oder in den
abgebremst
wird.
Stillstand abgebremst wird.
Beispielaufgaben
Ein Wagen beschleunigt aus dem Stillstand. Nach 10 Sekunden hat er 20 Meter zurückgelegt.
Wie ist seine Beschleunigung?
Ein Wagen bremst bis zum Stillstand. Dafür benötigt er 3 Sekunden und legt dabei 5 Meter
zurück. Wie war seine Beschleunigung?
Ein Gegenstand fällt aus 10 Metern Höhe. Nach welcher Zeit erreicht er den Boden?
Merke:
Merke:
Bei fallenden Gegenständen gilt die Erdbeschleunigung von 9.81 Metern pro Sekunde zum
BeiQuadrat.
fallenden Gegenständen gilt die Erdbeschleunigung von 9.81 Metern pro Sekunde zum Quadrat.
Vereinfachend
kann
man
mitmit
1010
Metern
propro
Sekunde
zum
Quadrat
rechnen.
Vereinfachend
kann
man
Metern
Sekunde
zum
Quadrat
rechnen.
DasDas
Formelsymbol
der
Erdbeschleunigung
ist
g
Formelsymbol der Erdbeschleunigung ist g
Graphen zur beschleunigten Bewegung
Wenn die Beschleunigung eines Körpers konstant ist, dann bedeutet das, dass er in einer bestimmten
Zeit eine konstante Menge an Geschwindigkeit dazugewinnt. Das führt dazu, dass der Graph der
Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit eine Gerade ist.
Da die Geschwindigkeit angibt, wie viel Strecke in einer bestimmten Zeit zurückgelegt wird, führt die
konstant zunehmende Geschwindigkeit dazu, dass der Graph der Strecke in Abhängigkeit von der Zeit
immer steiler wird, denn mit zunehmender Geschwindigkeit wird immer mehr schneller weiterer
Weg zurückgelegt.
In einem Computerspiel würden die Graphen etwas anders aussehen, denn dort wird die
Geschwindigkeit eines Körpers in der Regel nur zu bestimmten Zeitpunkten neu berechnet.
Die Beschleunigung ist hier immer noch konstant, aber die Geschwindigkeit nimmt nicht mehr stetig
zu sondern nur zu bestimmten Zeitpunkten (in jedem berechneten Frame).
Dadurch, dass die Geschwindigkeit nicht mehr stetig zunimmt, ändert sich auch die Steigung der
zurückgelegten Strecke nur zum Beginn eines Frames. Daher ist hier die Kurve der zurückgelegten
Strecke in Abhängigkeit von der Zeit nicht mehr rund sondern aus kurzen geraden Stücken
zusammengesetzt. Das führt dazu, dass der Graph anders aussieht, je nachdem wie viele
Berechnungen pro Sekunde durchgeführt werden. Je kürzer der Abstand zwischen den Frames, desto
geringer ist die Abweichung zum kurvenförmigen Verlauf, aber desto mehr Performance wird für die
Berechnungen verbraucht.
Masse und Kraft
Die Masse ist eine physikalische Größe, die angibt, welche Kraft nötig ist, um einen Körper zu
beschleunigen. Wenn ein Körper, der die Masse 1 Kilogramm hat, mit der Kraft 1 Newton
angeschoben wird, wird er die Beschleunigung 1 Meter pro Sekunde zum Quadrat erhalten, d.h. er
wird in jeder Sekunde um 1 Meter pro Sekunde schneller werden.
Der
DerBuchstabe
BuchstabeF Fbezeichnet
bezeichnetdie
dieKraft,
Kraft,gemessen
gemessenininNewton
Newton(N).
(N).
Der
DerBuchstabe
Buchstabemmbezeichnet
bezeichnetdie
dieMasse,
Masse,gemessen
gemessenininKilogramm
Kilogramm(kg).
(kg).
Beispielaufgaben:
Ein Körper (5kg) wird mit 10 Newton aus dem Stillstand beschleunigt. Welche Geschwindigkeit hat
er nach 10 Sekunden?
Energie
Die Energie ist eine der zentralen physikalischen Größen. Sie beschreibt, ob ein Körper die Fähigkeit
hat, Arbeit zu verrichten bzw. wie viel Arbeit an einem Körper verrichtet worden ist.
Hebt man beispielsweise einen Körper hoch, so muss man dafür Arbeit verrichten. Das heißt, über
eine bestimmte Strecke muss eine Kraft aufgewendet werden. Jetzt kann man beobachten, dass
diese Arbeit nicht einfach verloren geht – wenn man den Körper loslässt, wird er wieder nach unten
fallen, d.h. er wird sich immer schneller bewegen.
Man hat also festgestellt, dass Energie weder verloren gehen noch erschaffen werden kann, sie kann
nur von einer Form in eine andere verwandelt werden. Der fallende Körper wird deswegen immer
schneller, weil er sich ja auch immer tiefer befindet. Je mehr „Hochhebeenergie“ (Lageenergie oder
potentielle Energie genannt) verloren geht, desto mehr Bewegungsenergie (auch kinetische Energie
genannt) erhält der Körper.
Das umgekehrte passiert bei einem Körper, der hochgeworfen wird. Je höher seine Position ist, desto
langsamer wird er.
Dieerste
ersteFormel
Formel beschreibt
oder
kinetische
Energie,
die zweite
und dritte
Die
beschreibtdie
dieBewegungsBewegungsoder
kinetische
Energie,
die zweite
und die
dritte
Lageoder
potentielle
Energie.
die Lage- oder potentielle Energie.
Dieletzten
letzten beiden
beiden Formeln
identisch,
die die
Formel
mit Fmit
undF sund
ist nur
Die
Formelnsind
sindimimGrunde
Grunde
identisch,
Formel
s istallgemeiner
nur
formuliert
und
kann
auf
jede
Situation
angewendet
werden,
in
der
ein
Körper
unter
allgemeiner formuliert und kann auf jede Situation angewendet werden, in der ein Körper
Kraftaufwendung
bewegtbewegt
wird (zum
Beispiel
einen
rauen
Untergrund
gezogen). gezogen).
unter
Kraftaufwendung
wird
(zum über
Beispiel
über
einen
rauen Untergrund
Der Buchstabe g steht für die Erdbeschleunigung von 9.81 Meter pro Sekunde zum Quadrat. In
Rechenaufgaben kann vereinfachend mit 10 Metern pro Sekunde zum Quadrat gerechnet werden.
Diese Werte gelten nur in Erdnähe, was wir aber für alle unsere Aufgaben annehmen.
Merke:
Merke:
Es gilt der Energieerhaltungssatz:
Es gilt der Energieerhaltungssatz:
Die Summe der Energien in einem geschlossenen System ist konstant.
Die Summe der Energien in einem geschlossenen System ist konstant.
Beispielaufgaben
Ein Gegenstand wird mit einer bestimmten Geschwindigkeit nach oben geschossen. Welche Höhe
wird er erreichen?
Wirksamer Anteil bei Vektoren
Nicht immer kann eine Kraft einen Körper auch frei bewegen. Würde man beispielsweise einen
Waggon auf Schienen anschieben, dann wäre das umso ineffektiver, je größer der Winkel zwischen
den Schienen und der Schubrichtung wird.
Würde man gegen die Seite des Waggons drücken, könnte man ihn höchstens umkippen, aber
vorwärts bewegen würde er sich nicht. Am leichtesten lässt er sich anschieben, wenn man direkt von
hinten in Richtung der Schienen schiebt. Wenn man aus einer dazwischenliegenden Richtung kommt,
teilt sich die Kraft in einen Anteil, der den Wagen beschleunigt, und einen, mit dem man den Waggon
umkippen könnte.
Um zu ermitteln, welcher Anteil zur Beschleunigung wirksam werden kann, muss man eine Hilfslinie in der
Richtung ziehen, in der die Bewegung stattfinden wird. Wenn man jetzt das Lot vom Kraftvektor auf die
Hilfslinie fällt, dann erhält man zwischen dem Ausgangspunkt des Kraftvektors und dem Schnittpunkt des
Lots den wirksamen Kraftanteil.
Impuls
Wenn zwei Körper gegeneinander stoßen, dann verändern sie ihre Richtung und Geschwindigkeit. Das
passiert aber nicht zufällig sondern nach klaren Gesetzmäßigkeiten.
Zum einen hat man festgestellt, dass auch hier der Energieerhaltungssatz gilt, die beiden Körper
zusammen werden also nach dem Stoß nicht mehr Bewegungsenergie haben als vorher.
Das alleine würde aber nicht reichen, um immer auf dieselbe Geschwindigkeit zu kommen. Man hat also
beobachten können, dass es noch eine weitere Gesetzmäßigkeit gibt:
Auch die Summe der Impulse der beiden Körper bleibt gleich.
Der Impuls lässt sich mit dieser Formel berechnen:
Dabei steht p für den Impuls, gemessen in Newtonsekunden (Ns).
Dabei steht p für den Impuls, gemessen in Newtonsekunden (Ns).
Ein leichter Körper mit hoher Geschwindigkeit hat also den gleichen Impuls wie ein schwerer Körper mit
geringer Geschwindigkeit.
Merke:
Merke:
Wenn
zwei Körper aufeinandertreffen ändert sich ihre Richtung und Geschwindigkeit, die Summe der
Wenn und
zweider
Körper
aufeinandertreffen
ändert
ihreder
Richtung
und Geschwindigkeit,
die Summe
Impulse
Energie
bleibt aber konstant
(Essich
gelten
Impulseerhaltungssatz
und der
der
Impulse
und
der
Energie
bleibt
aber
konstant
(Es
gelten
der
Impulseerhaltungssatz
und der
Energieerhaltungssatz).
Energieerhaltungssatz).
Elastischer und unelastischer Stoß
Wenn zwei Körper aufeinander treffen tauschen sie also Energie und Impuls aus. Im Moment des
Kontakts werden sie wie eine Feder zusammengedrückt und stoßen sich dann wieder von einander
ab.
Mit welchen Geschwindigkeiten sie sich nach dem Stoß bewegen hängt also auch davon ab, wie die
Materialen auf Verformung reagieren. Eine massive Stahlkugel wird sich beispielsweise fast komplett
wieder in die Ursprungsform begeben, während ein Auto, was gegen eine Betonwand fährt, verformt
bleiben wird und sich dann nach dem Unfall nicht mehr bewegt.
Wenn die beteiligten Körper starr genug sind um sich wieder zurückzubiegen spricht man von einem
elastischen Stoß. Wenn sie weich genug sind um die Verformungsenergie aufzunehmen und verformt
zu bleiben, dann spricht man von einem unelastischen Stoß. Reale Stöße werden immer eine
Mischung aus beiden Extremfällen sein.
Beim komplett unelastischen Stoß werden die Körper nach dem Stoß aneinander hängen. Die
Geschwindigkeit lässt sich also ausrechnen, indem man erst den Impuls bestimmt, also die Masse des
anstoßenden Körpers mit seiner Geschwindigkeit multipliziert.
Anschließend teilt man diesen Impuls durch die Gesamtmasse der beiden Körper, denn nach dem
Stoß werden sie sich ja wie ein gemeinsamer Körper bewegen.
Beim komplett elastischen Stoß zwischen zwei Kugeln gleicher Masse muss wieder zwischen zwei
Fällen unterschieden werden. Der eine Fall tritt ein, wenn die Körper zentral mit ihren
Masseschwerpunkten auf einander treffen (bei massiven Kugeln hieße das, sie treffen sich mittig).
In diesem Fall wird der Impuls komplett von einem Körper auf den anderen übergeben. Die
Geschwindigkeiten lassen sich also ähnlich berechnen wie beim unelastischen Stoß, nur dass hier der
Impuls des anstoßenden Körpers mit dem Impuls des angestoßenen Körpers gleichgesetzt werden
muss.
Treffen zwei Kugeln dezentral auf einander, so werden sich nach dem Stoß beide Kugeln bewegen.
Auch hier gelten aber der Energie- und der Impulserhaltungssatz, allerdings muss bei der Berechnung
der Impulse ihre Richtung mit einbezogen werden, man muss also mit Vektoren rechnen.
Im Moment der Kollision lässt sich leicht bestimmen, in welche Richtungen die Kugeln nachher rollen
werden.
Die angestoßene Kugel wird sich von der anstoßenden wegbewegen, also in der Richtung, die vom
Mittelpunkt der stoßenden Kugel durch den Mittelpunkt der angestoßenen Kugel verläuft.
Dabei wird der gesamte in dieser Richtung wirksame Anteil des Impulses abgegeben, so dass für die
stoßende Kugel nur der senkrecht dazu stehende Anteil erhalten bleibt.
Das bewirkt, dass die stoßende Kugel in einer Richtung rollen wird, die auf der Richtung der
angestoßenen Kugel senkrecht steht.
Die Längen der Vektoren sind in dieser Skizze nicht korrekt, hier werden nur die Richtungen
verdeutlicht.
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