Physikalisches Praktikum Laborversuch: 1 Carl-Engler-Schule Karlsruhe BS, BK, FS Aktiver Bandpass mit OPV Grundlagen Aktive Filterschaltungen enthalten einen Verstärker (z.B. Operationsverstärker OPV). Dadurch lässt sich der Ausgang vom Eingang entkoppeln, die Schaltung ist nicht mehr von der Belastung abhängig. Es können mehrere Filterstufen kombiniert werden. Der Verstärkungsfaktor ist durch die Bauteileauswahl veränderbar. Bei einem Bandpass wird der Teil des Signals durchgelassen, der in einem bestimmten Frequenzbereich, dem Durchlassbereich, liegt. Kleinere Frequenzen und größere Frequenzen werden unterdrückt (Sperrbereiche). Bei der oberen und der unteren Grenzfrequenz beträgt die Verstärkung noch 70.7% der Maximalverstärkung. Die Grenzfrequenzen legen die Bandbreite fest. Bei gaußförmiger Durchlasskurve wird manchmal auch die Breite bei halber Maximalhöhe (FWHM: Full Width of Half Maximum) angegeben. Mit einem Bandpass lassen sich z.B. Nutzsignale von Störsignalen trennen. Bei fotometrischen und spektroskopischen Geräten wird manchmal der Lichtstrahl durch ein Flügelrad (Chopper) mit einer bestimmten Frequenz (z.B. 31 Hz) zerhackt. Ein Bandfilter verstärkt nur Anteile dieser Frequenz. Störungen, die z.B. durch Streulicht aus netzbetriebenen Lampen stammen (50Hz, 100 Hz) werden nicht verstärkt. 2 Aufgaben 2.1 Aufbau der Schaltung Bauen Sie die Schaltung nach dem vorgegebenen Schaltplan auf. Die Bauteile sind: Operationsverstärker LM 741 Widerstand R1 = 680 Ω Widerstand R2 = 6,8 kΩ Widerstand R3 = 2,2 kΩ 2 Kondensatoren C = 0,1 µF 2.2 Einstellung der Messanordnung und Funktionsprüfung Schließen Sie an den Eingang des aktiven Bandpasses den Funktionsgenerator an (Sinus) und stellen Sie eine Spannung von 1 Vss ein. Führen Sie eine Funktionsprüfung durch, indem Sie die Frequenz über einen Bereich von 100 Hz bis mindestens 2000 Hz grob variieren und die Ausgangsspannung des Bandpasses beobachten. Ein deutliches Verstärkungsmaximum (Resonanz) sollte beobachtbar sein. 2.3 Amplituden-Frequenzgang Nehmen Sie den Amplituden-Frequenzgang des aktiven Bandpasses über den oben genannten Frequenzbereich auf. Der Frequenzbereich um die Resonanzfrequenz ist durch Zusatzmessungen genauer zu erfassen. Stellen Sie den Amplituden-Frequenzgang mit doppelt-logarithmischer Skalierung grafisch dar. Tragen Sie dazu über der Frequenz die Verstärkung v = UA/UE auf. Skalieren Sie die Achse der Verstärkung (Ordinate) zusätzlich mit der Dämpfung a in dB (Dezibel), die sich nach folgender Formel berechnen lässt: a = - 20*log(UA/UE) bandpass.odt Geßler / Müller Mai 2011 (log: dekadischer Logarithmus) www.ces.karlsruhe.de/culm/ Seite 1 von 2 Physikalisches Praktikum 2.4 Carl-Engler-Schule Karlsruhe BS, BK, FS Kenngrößen Bestimmen Sie aus dem Diagramm: a) die Resonanzfrequenz b) die maximale Verstärkung und die dazugehörige Dämpfung a c) die Bandbreite (Frequenzintervall mit mindestens halber Maximalhöhe) d) die Halbwertsbreite 2.5 Verhalten bei Rechteck-Eingangssignal Untersuchen Sie für den Bandpass, wie die Kurvenform des Eingangssignals verzerrt wird. Wählen Sie dazu Rechteck-Signale. Die Frequenzen sollten unter, zwischen und über den Grenzfrequenzen liegen. Skizzieren und kommentieren Sie die Signalformen. 3 Hinweise und Links OPV mit bipolarer Versorgung 15V 15V + +US + - Schaltungsmasse -US 3.1.1 bandpass.odt Geßler / Müller Mai 2011 www.ces.karlsruhe.de/culm/ Seite 2 von 2