PDF-Version Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit Einleitung Menschen mit einer Schwerhörigkeit nehmen Sprache und Geräusche nur eingeschränkt wahr. Wenn das Hörvermögen kaum noch oder gar nicht mehr vorhanden ist, spricht man von „Gehörlosigkeit“ (früher auch „Taubheit“ genannt). Die Betroffenen hören dann vielleicht noch einzelne Geräusche, können aber keine Sprache mehr verstehen. Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit treten in allen Altersgruppen auf, sind aber bei älteren Menschen besonders häufig. Hörstörungen können unterschiedliche Ursachen haben, dauerhaft oder vorübergehend, krankheitsbedingt oder angeboren sein. Auch die Art der Behandlung, die Möglichkeiten zur Selbsthilfe und der Umgang mit den Beschwerden im Alltag sind je nach Art und Schwere der Hörstörung verschieden. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Hörgeräte, logopädische Behandlungen oder das Einsetzen eines Cochlea-Implantats (eine elektronische Hörprothese). Ursachen Starker Lärm kann das Trommelfell, das Mittel- und / oder Innenohr schädigen. Solche Schäden sind meist vorübergehend, es können aber Restschäden zurückbleiben. Eine chronische Lärmschwerhörigkeit kann auch von geringeren Lautstärken verursacht werden, wenn das Gehör ihnen regelmäßig ausgesetzt ist. Angeborene Beeinträchtigungen des Hörorgans im Innenohr sind selten: Weniger als 3 von 1000 Neugeborenen haben eine mittelgradige oder stärkere Hörstörung. Die allermeisten von ihnen können etwas schlechter hören, sind aber nicht gehörlos. Eine Hörschädigung kann sich bei Kindern später auch als Folge von Erkrankungen, etwa wiederholten oder schweren Mittelohrentzündungen, entwickeln. Die genauen Ursachen der Altersschwerhörigkeit sind noch nicht geklärt. Man vermutet, dass diese Form der Schwerhörigkeit durch altersbedingte Veränderungen im Innenohr und im Gehirn verursacht wird. Früherkennung Das Hörvermögen von Säuglingen wird routinemäßig direkt nach der Geburt getestet, um angeborene Hörstörungen möglichst frühzeitig zu erkennen. Denn wenn ein Baby nicht richtig hört, kann sein Hörvermögen dauerhaft eingeschränkt bleiben. Es lernt dann möglicherweise auch später sprechen als andere Kinder. Wenn eine Hörstörung bekannt ist, kann sie so früh wie möglich behandelt werden. Dies kann helfen, die sprachliche Entwicklung des Kindes zu verbessern. Quellen Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e.V. (DGPP) Periphere Hörstörungen im Kindesalter. S2k-Leitlinie. September 2013. IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vorund Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen. Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Wir bieten keine individuelle Beratung. Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem T e a m aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb d e s IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.