A4 Kap 5.5.2 Fluechtige Organische Saeuren MH 2014

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Flüchtige organische Säuren
Skript Kapitel 5.5.2, Seite 108
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Organische Säuren
Schlammfaulung allgemein
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Die Schlammfaulung dient der Stabilisierung von Klärschlämmen
Dazu wird eine anaerobe (sauerstofffreie) Atmosphäre benötigt
Bei der Schlammfaulung werden bis über 50 % der organischen
Bestandteile im Klärschlamm hauptsächlich zu CH4 (Methan) , CO2
und teilweise zu H2S oxidiert
Der Restschlamm ist weitgehend geruchlos und lässt sich leicht
entwässern
Der biologische Prozess der Methangasbildung verläuft grob
betrachtet in 4 Teilschritten ab:
- Hydrolyse
- Versäuerung
- Acetogenese (Bildung von Essigsäure)
- Methanogenese
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201409_V1_#2
Organische Säuren
Prozess der Schlammfaulung – Methangasbildung (I)
Polymere Substrate
(Kohlenhydrate, Fette, Eiweiss)
4 Abbauphasen
1. Hydrolyse - Phase
Bruchstücke und gelöste Polymere
2. Versäuerungs - Phase
H2
CO2
Organische
Säuren
Alkohole
3. Acetogene - Phase
Essigsäure
Wichtig:
Messen der Temperatur und des pH – Wertes
Vorsicht:
Pufferkapazität !!
4. Methanogene - Phase
Methan
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201409_V1_#3
Organische Säuren
Prozess der Schlammfaulung - Methangasbildung
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Folgende Parameter können für die Beurteilung der Faulung
gemessen werden:
- Gehalt an organischen Säuren (Resultatangabe in mg/l
Buttersäure oder Essigsäure)
- pH- Wert
- Temperatur
- Glührückstand
- Gas: CH4 optional auch CO2
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Organische Säuren
Organische Säuren im Faulschlamm
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Beispiele von organischen Säuren
Essigsäure
Propionsäure
M: 60.05 g/mol
M: 74.08 g/mol
stark stechend
nach Essig
stechend, nach
ranzigem Käse
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Buttersäure
M: 88.11 g/mol
stark nach
„Erbrochenem“
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Organische Säuren
Gehalt an organischen Säuren im Faulschlamm
Der Gehalt an flüchtigen organischen Säuren ist ein
typischer und aussagekräftiger Parameter für den intakten
anaeroben Abbau
Beispiel Bewertung (bezogen auf Buttersäure)
Wichtig: dies sind nur Richtangaben und können je nach Analysenverfahren abweichen.
 unter 500 mg/l: Faulprozess im Gleichgewicht
 500-1000 mg/l: Prozess in einem kritischen Stadium
 über 1000 mg/l: unerwünschte saure Wasserstoffgärung
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201409_V1_#7
Organische Säuren
Übersicht Analysenmethoden
Für die Bestimmung der organischen Säuren existieren
verschiedene Methoden:
a. ) Abtrennung der organischen Säuren durch Wasserdampfdestillation und
anschliessende Titration mit Natronlauge
 Resultatangabe in mg/l Buttersäure
b.) Veresterung des Faulwassers mit anschliessender fotometrischer Bestimmung
(Küvettentest)
 Resultatangabe in mg/l Essigsäure oder Butteräure (Einstellungen Fotometer!!)
c.) Bestimmung nach Nordmann: Direkte Titration des Faulwassers mit Schwefelsäure
auf bestimmte pH-Endpunkte
 Resultatangabe in mg/l Essigsäure
d.) Chromatographische Einzelstoffbestimmung
 Resultatangabe in mg/l je gemessene Säure
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Organische Säuren
Fotometrische Bestimmung der organische Säuren
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Filtration der Schlammprobe
Reaktion der Säuren mit Alkohol (bei 100 °C; Veresterung)
Reduktion der gebildeten Ester mit Eisen(III)-Salzen
Fotometrische Messung der rotgefärbten Eisenkomplexe
Resultatangabe in mg/l Essigsäure oder Buttersäure
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Organische Säuren
Titration der organischen Säuren nach Nordmann
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Diese Methode erfordert keine vorgängigen Aufbereitungsschritte
Der Vorteil des Analysenverfahrens ist, dass neben des Gehalts an
organischen Säuren, auch die Kalkreserve bestimmt werden kann
Vorgehen bei der Analyse:
 vgl. Vorführung Fredi
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Organische Säuren
Kalkreserve
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Der Faulschlamm hat ein gewisses Säurebindungsvermögen /
Pufferkapazität, die sogenannte Kalkreserve
Die Kalkreserve wird durch die Konzentration an Ammonium(aus den Eiweissen) und Hydrogencarbonationen bestimmt.
Der pH – Wert sinkt daher bei steigender Konzentration der
organischen Säuren verzögert ab (Pufferwirkung)
Deshalb reicht es nicht aus, nur den pH – Wert im Faulraum zu
messen
Durch die regelmässige Bestimmung der organischen Säuren
im Labor kann der Fortschritt des anaeroben Abbauprozesses
kontrolliert werden
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201409_V1_#11
Organische Säuren
Direkte Titration der organischen Säuren im Faulwasser
Bestimmung nach Nordmann
organische Säuren
Kalkreserve
pH 5.0
pH ~7
pH 4.4
Direkte Titration an 0.05 mol/l (0.1 N) Schwefelsäure [ml]
Verbrauch A [ml]
Verbrauch B [ml]
Berechnung Kalkreserve: Verbrauch A x 250  mg Calciumcarbonat (CaCO3) pro Liter
Berechnung organische Säuren in mg pro Liter  ((Verbrauch B x 1.66) – 0.15) x 500
Beispiel:
Verbrauch A = 10.8 ml  10.8 x 250 = 2`700 mg/l CaCO3
Verbrauch B = 0.4 ml  ((0.4 ml x 1.66) – 0.15) x 500 = 257 mg/l Essigsäure
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201409_V1_#12
Organische Säuren
Übungen
1.
Wo entstehen organische Säuren? Nenne 2 Beispiele von organischen
Säuren
2.
Weshalb kann der Verlauf des Faulprozesses nicht nur anhand des pHWertes im Faulturm beurteilt werden?
3.
Nenne 2 Analysenmethoden für die Bestimmung von organischen Säuren
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201409_V1_#13
Organische Säuren
Lösungen zu den Übungen
1.
Organische Säuren entstehen bei Sauerstoffmangel oder bei anaeroben
Abbauprozessen von organischem Material. Die organischen Säuren sind
Zwischenprodukte bei der Methangasbildung.
Essigsäure; Buttersäure
2.
Wegen der Säurebindungskapazität im Schlamm, der sogenannten Kalkreserve.
3.
Titration nach Nordmann  Gleichzeitig Bestimmung Kalkreserve und Gehalt an
organischen Säuren angegeben in mg/l Essigsäure.
Fotometrische Bestimmung  Resultatangabe in mg/l Essig- oder Buttersäure
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201409_V1_#14
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