Die Milchstraße / Spezielle Relativitätstheorie

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Einführung in die
Astronomie und Astrophysik II
Teil 7
Jochen Liske
Hamburger Sternwarte
[email protected]
Quiz: Wo und was in aller Welt ist das?
Quiz: Wo und was in aller Welt ist das?



Verona Rupes auf
dem Uranus-Mond
Miranda
5 – 10 km hohe
Klippe
 höchste im
Sonnensystem?
Aufnahme von
Voyager 2 aus dem
Jahr 1986
Themen
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Sternentstehung
Sternentwicklung
Das Interstellare Medium
Die Milchstraße
Spezielle Relativitätstheorie
Allgemeine Relativitätstheorie
Kosmologie
Strukturentstehung
Galaxien
Galaxienhaufen
Intergalaktische
Materie
Kosmologie
Struktur der Milchstraße

Galaktisches Zentrum
 Nicht sichtbar im
Optischen, ~25 mag
Extinktion
 Beobachtungen zeigen
sehr komplexe
Radioquellen
 Zentrum = Sgr A
Struktur der Milchstraße

Galaktisches Zentrum
 Nicht sichtbar im
Optischen, ~25 mag
Extinktion
 Beobachtungen zeigen
sehr komplexe
Radioquellen
 Zentrum = Sgr A
 Aber: Sgr A = 3 Quellen
Chandra
Das zentrale Schwarze Loch


IR-Langzeitbeobachtungen (> 20 Jahre)
 Orbits von ~50 Sternen
Gillessen et al. (2009)
Das zentrale Schwarze Loch

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
Massenverteilung um Sgr A*
Masse konvergiert bei r < 1 pc
 Massives zentrales Objekt
MPE
Das zentrale Schwarze Loch

Aus Sternbewegungen:
MZentralobjekt  4 x 106 Mʘ
In Volumen mit D < 120 AU
 Supermassives Schwarzes Loch
im Zentrum der Galaxis
RS = 2 GM/c2 = 0.08 AU

Rʘ  8 kpc

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
MPE
Astronomische Nachricht der Woche
Astronomische Nachricht der Woche
Astronomische Nachricht der Woche
Das zentrale Schwarze Loch


G2: “Blob”, der Annäherung an Sgr A* überlebt hat
Gaswolke? Binärstern in staubiger Hülle?
MPE
Astronomische Nachricht der Woche II
MAGIC
Das zentrale Schwarze Loch



Kurzfristiges Aufleuchten
 hot spots auf der Akkretionsscheibe
 Materie auf dem Weg in das Schwarze Loch
Eckart et al. (2006)
Event Horizon Telescope
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


Very Long Baseline Interferometry
(VLBI) bei 0.87 – 1.3 mm
Erwartete Auflösung: 15 as
 Direkte Abbildung des
Ereignishorizonts des zentralen
Schwarzen Lochs
 „No hair“ Theorem
 Physics of BH accretion
 Jets
Integration von ALMA, Bau des GLT
Physics World
D. Psaltis and A. Broderick
Struktur der Milchstraße
Struktur der Milchstraße

Stellarer Halo
 Lose Ansammlung von alten,
leuchtschwachen Sternen
 Sternhaufen zur Untersuchung
notwendig (meist Kugelsternhaufen)
 Annähernd sphärische Verteilung
  Radiale Dichteverteilung: r−3
  Ausdehnung: RHalo  25 kpc
(aber z.B. NGC 2419: D  84 kpc,
Palomar 4: D  110 kpc)
 Gesamtmasse Halosterne:
MHalo  109 Mʘ (~1% der
Gesamtmasse aller Sterne)
 Halosterne nehmen nicht an der
globalen Rotationsbewegung der
Milchstraßenscheibe teil
  Dynamisch “heiß”
Struktur der Milchstraße

Dunkle Materie Halo
 Aus Sterndynamik (Rotationskurve und Schnellläufer) und
Leuchtkraft- & Massefunktionen der Sterne: fehlende leuchtende
Materie
  Annahme: Dunkle Materie
• Nur gravitative Wirkung
• Mögliche Kandidaten: WIMPs
(weakly interacting massive particles)
• Direkte Suche mit DM-Detektoren
• Auch mit Teilchenbeschleunigern
• Indirekte Suche (, CR)
• Bisher kein (in)direkter Nachweis


Dichteverteilung im Außenbereich: ρ(r) ∝ r−2
MDM  ~1012 Mʘ  ~10 M*
Dunkle Materie Halo



Parametrisierung der DM Dichteverteilung:

Navarro-Frenk-White (NFW)-Profil
• ρ(r) ∝ (r/Rs)−1 (1 + r/Rs)−2
• Skalierungsradius: Rs  40 kpc für Milchstraße

Einasto-Profil
• ρ(r) ∝ exp(−A rα)
Profil + Geschwindigkeitsdispersion von Halosternen
 Typische Gesamtmasse der Galaxis: 1012 Mʘ
Sternhaufen und -ströme


Sterne sind nicht gleichmäßig in der Milchstraße verteilt
Strukturen auf kleinen Skalen
 Sternhaufen
• Offene Haufen
• Assoziationen
• Kugelsternhaufen
 Sternströme
Sternhaufen

Assoziationen
 Lose, nicht gebundene Gruppen von Sternen gemeinsamen
Ursprungs
 OB-Assoziationen
• 10 − 100 junge, massereiche Sterne (O- und B-Sterne)
• + 102–3 Sterne mittlerer bis kleiner Masse
 T-Assoziationen
• Bis zu 1000 T-Tauri Sternen
(Vorhauptreihensterne)
 Ausdehnung: 10 − 200 pc
 Lebensdauer  106−7 yr
 ~70 in der Milchstraße bekannt
Sternhaufen

Offene Sternhaufen
 Meist asymmetrische Sternverteilung, leicht zum Zentrum
konzentriert
 10 bis einige 1000 Sterne
 Durchmesser: 1 − 20 pc
 Mittlere Sterndichte: 0.3 − 6 Sterne/pc3
  3 − 50-fache der mittleren Sterndichte in Sonnenumgebung
 Vorkommen konzentriert sich in der Scheibenebene
  “Galaktische Haufen“
 Geschätzte Gesamtzahl in der MW: 104
 Davon beobachtet: ~1000
 Verschiedene Alter bis zu 109 yr
 Entstehung aus Molekülwolkenkomplexen
 Zerstörung durch Gezeitenkräfte  Übergang der Sterne ins Feld
  Entstehen alle Sterne in Haufen?
Sternhaufen

Kugelsternhaufen
 Sphärische Sternverteilung, stark zum Zentrum konzentriert
 ~104−7 Sterne
 Durchmesser  20 pc
 Sterndichte  10 − 1000 Sterne/pc3
  100 − 104-fache der mittleren Sterndichte in Sonnenumgebung
 Im Zentrum: mittlerer Abstand zwischen Sternen  AU
 Vorkommen nur im Halo, elliptische Orbits
 Geschätzte Gesamtzahl in der MW: ~200
 Davon beobachtet: ~150
 Alle sehr alt: t > 1010 yr
  Älteste Objekte der Milchstraße
 Entstehung weitgehend ungeklärt
Kugelsternhaufen

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
Meist im Gleichgewichtszustand
Relaxationszeit:
Mit M* = 1 Mʘ, σ = 5 km/s, n* = 10 pc−3: Δtrelax  4 Gyr
 tGC > Δtrelax
 Eigenständige Systeme
Sternströme

Ehemalige Kugelsternhaufen und
Zwerggalaxien, die durch die
Gezeitenkräfte der Milchstraße
zerstört wurden
Sternströme
Sternhaufen
Sternpopulationen

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

Die Sterne der Milchstraße lassen sich anhand ihres Alters und ihrer
Metallizität in 2 Populationen unterteilen
Metallizität: relative Elementhäufigkeit zu Wasserstoff im Vergleich
zur Sonnenhäufigkeit
[X/H] = 0 : solare Metallizität
[X/H] < 0 : metall-arm
[X/H] > 0 : metall-reich
Typische Werte:
 [Fe/H] = − 5.5 ... − 4.5: metallarme Sterne
 [Fe/H] = + 1: metallreiche Sterne
Sternpopulationen




Metallreiche Sterne sind jung, metallarme Sterne alt
 2 Populationen:
 Population I: metallreiche, jüngere Sterne
 Population II: metallarme, alte Sterne
 (Population III: ersten Sterne im Universum [nur H und He])
Korelation zwischen Alter und Metallizität macht Sinn:
 Metalle werden in Sternen erzeugt
 Materiekreislauf sorgt für zunehmende Metallizität
Beobachtung:
 Scheibe: Pop I
 Halo: Pop II
 (Bulge: alte, metallreiche Sterne)
Verschiedene strukturelle Komponenten werden durch
verschiedene Sternpopulationen bevölkert
 Entstehungsgeschichte?
Themen
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Sternentstehung
Sternentwicklung
Das Interstellare Medium
Die Milchstraße
Spezielle Relativitätstheorie
Allgemeine Relativitätstheorie
Kosmologie
Strukturentstehung
Galaxien
Galaxienhaufen
Intergalaktische
Materie
Kosmologie
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