Neue zielgerichtete Krebstherapien bei Brustkrebs PD Dr. med. Christoph Rageth Brust-Zentrum Seefeldstr. 214 8008 Zürich http://www.brust-zentrum.ch [email protected] 1 Zunahme der Brustkrebs-Häufigkeit in der Schweiz von 3200 auf über 5000 - starke Zunahme der weiblichen Bevölkerung in der Altersklasse von über 50 Jahren - immer später und immer weniger Kinder 2 Rückgang der Brustkrebs-Sterblichkeit 1350 pro Jahr statt über 1700 - Bessere Brustkrebs-Behandlung (Zunehmende Spezialisierung, neue zielgerichtete Krebstherapien) - Mammografie-Vorsorge 3 EUSOMA (European Society of Mastology) 4 5 EUSOMA (European Society of Mastology) Anzahl Fälle über 150/Jahr Kernteam (Chirurgen, Radiologen etc.) Konferenzen vor und nach Operationen Separate Räume Personal Datendokumentation 6 7 8 9 Invasive Diagnostik Trucut Biopsie Mammotome hh Mammotome stereo 10 11 Präoperative Nadel-Lokalisation 12 13 Vacuum-assistierte Biopsie 14 Vacuum-assistierte Biopsie stereotaktisch 15 16 17 18 Kaufman CS, et. Al World J Surg 1998; 22: 1023-8 Mammografie-Befund Nadellokalisation Stereotaxie Biopsie ohne Diagnose Biopsie nach Diagnose 38% 79% 37ccm Sauberer Schnittrand 2. Operation nötig Biopsie-Volumen 77% 32% 97ccm 19 Vacuum-assistierte Biopsie US-gesteuert 20 21 Benigne/maligne Diagnosen bei offener Mammachirurgie Brust-Zentrum 2001-06 2001 (ab Sept) 2002 2003 2004 2005 2006 Benigne Diagnosen * 7 (29.2%) 39 (25.3%) 33 (18.8%) 20 (8.5%) 16 (7.5%) 16 (5.3%) Maligne Diagnosen** 17 115 142 213 214 267 Total 24 154 175 233 230 283 * ohne Revisionen und plastisch-chirurgische Eingriffe, aber inkl. Papillome, radiäre Narbe, etc. ** inkl. LN, FEA, ADH 22 Therapie: Chirurgie Onkologie Radioonkologie 23 24 25 - Sentinel- (Wächter-) Lymphknoten-Operation 26 Sentinel- (Wächter-) Lymphknoten-Operation 27 28 29 Brustkrebs-Früherkennung durch Mammografie 30 Effect of Screening and Mammography on Mortality from Breast Cancer 28-65% des in den USA von 1975-2000 beobachteten Rückgangs der BrustkrebsSterblichkeit ist auf den Effekt von Screening zurückzuführen Berry et al. N Engl J Med 2005;353:1784-1792 31 Mammografie-Screening Senkt Brustkrebs-Sterblichkeit um ca. 25% Etwa die Hälfte der heute feststellbaren BrustkrebsSterblichkeitsreduktion ist auf Screening zurückzuführen Das momentane „opportunistische“ Screening ist nicht kontrolliert und nicht billiger als ein Screening Programm Die Kosten pro gewonnenes Lebensjahr sind vergleichbar mit dem Gebärmutterhalskrebs-Screening (ca. 10‘000 USD) wir könnten jedes Jahr über 100 Frauen „im besten Alter“ das Leben retten 32 Mammografie-Screening wunde Punkte: - falscher Alarm („falsch positive“ Mammografiebefunde) - Überdiagnose 33 Überdiagnose statt 100 neu 110 Frauen mit Brustkrebs Mortalität statt 40 neu 30 Frauen 1 gerettete Frau auf 1 „unnötige“ Neudiagnose mehr brusterhaltende Therapien und mehr Wächter-LK Operationen statt „normale“ LKOperationen dank früherer Diagnose 34 Untaugliche Gegenargumente Gesamtsterblichkeit kann nicht gesenkt werden zu teuer Nutzen überbewertet jedes Leiden hat seinen Sinn 35 Wem nützt der momentane Zustand? Röntgeninstitute (Qualitätsrichtlinien, strukturierte Abklärungsgänge und Zweitlesungen) Kantone (KK tragen die Kosten) 36 Senkung der Brustkrebssterblichkeit 1995 – 2002 Deutsche Schweiz 14% Romandie 35% 37 Was können die Frauen selbst tun? Selbstuntersuchung Regelmässiger Arztbesuch Mammografien Sport, Stillen und gesunde (v.a. fettarmer) Ernährung Was können die Politiker tun? 38 39 40