Faunistische Untersuchungen zum

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Faunistische Untersuchungen
zum Artenschutzbeitrag
für den Bebauungsplan 41/07
Wohngebiet Mittelfeldring 2. Entwurf
Stadt Strausberg
Mai 2013
(Entwurf bzw. vorläufige Fassung)
Auftraggeber:
Planland
Planungsgruppe Landschaftsplanung
Pohlstraße 58
10785 Berlin-Tiergarten
Auftragnehmer:
alnus, GbR Linge & Hoffmann
Lehrter Straße 8
10557 Berlin
Faunistische Untersuchungen für den B-Plan 41/07 Wohngebiet Mittelfeldring 2. Entwurf
2
Inhalt
1. VERANLASSUNG
3
2. LAGE UND BESCHREIBUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETES
3
3. FAUNISTISCHE ERFASSUNG
3
4.
3.1
Vögel
3
3.2
Reptilien – Zauneidechse
6
VERWENDETE QUELLEN
8
ANLAGE
Karte 1: Faunistische Kartierungen im Rahmen des Artenschutzbeitrags M 1 : 2.000
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Faunistische Untersuchungen für den B-Plan 41/07 Wohngebiet Mittelfeldring 2. Entwurf
1.
3
Veranlassung
Am östlichen Stadtrand der Stadt Strausberg wird nördlich des Mittelrings und östlich der
Straße „Am Flugplatz“ eine Wohnbebauung geplant, für die der B-Plan „41/07 Wohngebiet
Mittelfeldring 2. Entwurf“ aufgestellt wurde. Der Geltungsbereich des B-Plans umfasst ca.
12 ha, der für die folgenden Untersuchungen der Vögel und Zauneidechse gleichzeitig das
Untersuchungsgebiet darstellt.
2.
Lage und Beschreibung des Untersuchungsgebietes
Das Untersuchungsgebiet wird östlich von der Straße „Am Flugplatz“ westlich und nördlich
von der Siedlung mit Einzelhausbebauung am Hufenweg und südlich vom Mittelfeldring begrenzt. Etwa in der Hälfte des Gebietes quert der Mittelring das Planungsgebiet und verläuft
dann weiter in Ost-West-Richtung wo er entlang der Siedlung gleichzeitig die nördliche
Grenze des Planungsgebietes bildet. Der östlich gelegene Bereich des Gebietes wird größtenteils von einer Brache mit ruderalen Pionierrasen eingenommen, in dessen südlichen Teil
vor allem Kiefern bis zu einer Höhe von ca. 4 m aufwachsen. Sie sind einem kleinen Kiefernfeldgehölz vorgelagert, das zusammen mit dem weiter westlich gelegenen Kiefernwald eine
Einheit bildet. Der Kiefernwald wird im Westen vom quer verlaufenden Mittelweg begrenzt
und nimmt von der Fläche her etwa ein Drittel des Planungsgebietes ein. Er besteht überwiegend aus schwachem Baumholz (Durchmesser ca. 20 bis 35 cm) und stockt auf stark
zerklüftetem Gelände. Er wird von einer sandigen Grube und Lichtungen teils mit Wegen
unterbrochen, die mit ruderalen Pionierrasen und Sandtrockenrasen bewachsen sind. Auf
der westlichen Hälfte des Planungsgebietes erstrecken sich auf einer weiteren Brachfläche
großflächig ruderale Pionierfluren mit Dominanz von Landreitgras. Auf der Brache steht im
westlichen Teil eine Baumreihe mit Spitz- und Bergahorn, die weiter östlich von einzelnen
Baumgruppen mit Ahorn und Eichen fortgeführt wird. Einige Bäume davon erreichen
Stammdurchmesser bis über 50 cm und sind höhlenreich. (siehe Karte 1).
3.
Faunistische Erfassung
3.1
Vögel
Methode:
Bei insgesamt 5 Begehungen wurden die Reviere bzw. Brutplätze der Vögel erfasst. Neben
Revier anzeigenden Merkmalen wie warnende sowie Futter- und Nistmaterial tragende Altvögel, war das hauptsächliche Kriterium für die Ausweisung eines Revieres der Reviergesang eines Männchens bei mindestens zwei aufeinander folgenden Begehungen im Abstand
von wenigstens 7 Tagen. Zusätzlich wurde im Bereich der Bäume auf der westlichen Brachfläche gezielt nach Nestern bzw. Bruthöhlen gesucht. Die Begehungen fanden am 08.04.,
25.04., 08.05, und 23.05. und Anfang Juni im Jahr 2013 in den frühen Morgenstunden zwischen 5 und 10 Uhr bei überwiegend sonnigem Wetter und geringer Windstärke statt, da
unter diesen Bedingungen Vögel ihre Aktivität am besten entfalten.
Ergebnisse:
Im Untersuchungsgebiet wurden insgesamt 42 Vogelarten nachgewiesen darunter 20 Brutvögel. 22 Arten traten als Nahrungsgäste auf (s. Tab. 1). Die Brutstandorte bzw. Reviere
sind in Karte 1 eingetragen.
Faunistische Untersuchungen für den B-Plan 41/07 Wohngebiet Mittelfeldring 2. Entwurf
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Unter den nachgewiesenen Brutvögeln stehen Gartenrotschwanz und Baumpieper auf der
Vorwarnliste von Brandenburg.
In einem Ahornbaum der Baumreihe auf der westlichen Brachfläche des Planungsgebietes
wurde eine Bruthöhle des Gartenrotschwanzes erfasst. Ein weiteres Revier findet sich am
Rand des Kiefernwaldes in der Nähe von Grundstücken mit Einzelhausbebauung im Übergang zur Brachfläche im Osten des Planungsgebiet. Der Gartenrotschwanz siedelt bevorzugt in Bereichen mit lockerer Bebauung, u. a. auch Kleingartenanlagen. Der Bestand des
Gartenrotschwanzes wird in Berlin und Brandenburg auf 8.500 bis 12.400 Reviere geschätzt,
der langfristig als abnehmend eingestuft wird. Die Ursachen der Abnahmetendenz sind bisher nicht eindeutig ersichtlich (ABBO, 2011).
Ebenfalls auf der Brachfläche im Osten befindet sich am Rande des Kiefernaufwuchs ein
Revier des Baumpiepers. Laut ABBO, 2011 belegen die Monitoringdaten seit Mitte der
1990er Jahre eine starke kontinuierliche Bestandsabnahme um gut 50% auf derzeit 40.000
bis 60.000 BP bzw. Reviere in Berlin und Brandenburg. Ursachen hierfür könnten eine ständige Zunahme der Kraut- und Strauchschicht in den Forstflächen und negative Beeinträchtigungen des Winterquartiers des Langstreckenziehers sein.
Mit jeweils drei Revieren waren Mönchsgrasmücke und Fitis die häufigsten Brutvögel im Untersuchungsgebiet. Vom Fitis fand sich ein Revier in der Baumreihe auf der westlichen
Brachfläche und zwei Reviere am nördlichen und südlichen Rand des Kiefernwaldes. Die
Reviere der Mönchsgrasmücke wurden ebenfalls in den Randbereichen des Kiefernwaldes
ausfindig gemacht. Im Bereich des Kiefernwaldes brüten außerdem noch die Blaumeise mit
zwei Revieren sowie Amsel, Sumpfmeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Kohlmeise, Rotkehlchen, Zilpzalp, Ringeltaube, Heckenbraunelle, Buchfink und Eichelhäher mit jeweils einem Revier. Im Übergang vom Kiefernwald zum Siedlungsrand besteht ein Revier des Grünfinks. Auf der westlich gelegenen Brachfläche wurde im Gehölzaufwuchs in der Nähe des
Kiefernwaldes ein Revier der Dorngrasmücke festgestellt und am südlichen Rand der Brache findet sich in der Pappelbaumreihe südlich des Mittelfeldrings ein Revier der Nachtigall.
Auf der östlichen Brachfläche findet sich im Bereich einer Aufschüttung ein Revier der Goldammer als Offenlandbewohner.
Im Bereich der Brachflächen waren Star, Mehl- und Rauchschwalbe, Elster, Hausspatz,
Feldspatz und Türkentaube häufige Nahrungsgäste, an den Baumgruppen und Baumreihen
wurde außerdem häufig der Kleiber beobachtet. Über der östlichen Brachfläche rüttelte an
zwei Terminen ein Turmfalke. Im Kiefernwald kamen Buntspecht, Grünspecht, Kolkrabe als
häufigere Nahrungsgäste und an einzelnen Begehungen Waldlaubsänger, Pirol, Mäusebussard und Gartenbaumläufer vor.
Unter den Nahrungsgästen ist die Rauchschwalbe in Brandenburg gefährdet. Der Pirol und
Feldspatz stehen sowohl landes- als auch deutschlandweit auf der Vorwarnliste. Turmfalke,
Mäusebussard und Grünspecht sind nach der Bundesartenschutzverordnung streng geschützt.
Zusammenfassende Bewertung:
Im Untersuchungsgebiet wurden insgesamt 42 Vogelarten nachgewiesen darunter 20 Brutvögel. 22 Arten traten als Nahrungsgäste auf.
Alle im Untersuchungsgebiet erfassten Brutvögel sind in Brandenburg ungefährdet und
meist häufig. Lediglich der Gartenrotschwanz und der Baumpieper stehen in Brandenburg
auf der Vorwarnliste.
Der Kiefernwald mit seinen Lichtungen und Randbereichen zu den Brachflächen hat für
Brutvögel eine mittlere Bedeutung. Die relativ strukturreichen Baumgruppen und Baumreihen auf der westlich gelegenen Brachfläche haben für Brutvögel eine mittlere Bedeutung.
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Während der Untersuchungen konnte dort zwar nur eine Bruthöhle vom Gartenrotschwanz
ausgemacht werden jedoch bieten die höhlenreichen Bäume ein mittleres Potenzial für Höhlenbrüter. Die Brachflächen werden von vielen Nahrungsgästen aufgesucht, sind jedoch für
Brutvögel eher von geringerer Bedeutung.
Tabelle 1: Vögel im Untersuchungsgebiet (Brutvögel sind fett gedruckt)
Deutscher
Name
Wissenschaftlicher
Name
Turdus merula
Motacilla alba
Anthus trivialis
Parus caeruleus
Fringilla coelebs
Dendrocopos major
Sylvia communis
Garrulus glandarius
Pica pica
Passer montanus
Phylloscopus trochilus
Certhia brachydactyla
Sylvia borin
Phoenicurus phoenicurus
Emberiza citrinella
Goldammer
Carduelis chloris
Grünfink
Grünspecht
Picus viridis
Parus cristatus
Haubenmeise
Hausspatz
Passer domesticus
Haustaube
Columba livia domestica
Prunella modularis
Heckenbraunelle
Kleiber
Sitta europaea
Kolkrabe
Corvus corax
Parus major
Kohlmeise
Kuckuck
Cuculus canorus
Mehlschwalbe
Delichon urbicum
Mäusebussard
Buteo buteo
Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla
Luscinia megarhynNachtigall
chos
Nebelkrähe
Corvus corone cornix
Pirol
Oriolus oriolus
Erithacus rubecula
Rotkehlchen
Columba palumbus
Ringeltaube
Rauchschwalbe
Hirunda rustica
Schwanzmeise
Aegithalos caudatus
Star
Sturnus vulgaris
Parus palustris
Sumpfmeise
Parus ater
Tannenmeise
Türkentaube
Streptopelia decaocto
Turmfalke
Falco tinnunculus
Waldlaubsänger
Phylloscopus sibilatrix
Zilpzalp
Phylloscopus collybita
Amsel
Bachstelze
Baumpieper
Blaumeise
Buchfink
Buntspecht
Dorngrasmücke
Eichelhäher
Elster
Feldsperling
Fitis
Gartenbaumläufer
Gartengrasmücke
Gartenrotschwanz
RoteListe
BB
2008
Rote
Liste
D
2007
V
V
V
V
V
V
V
V
3
V
V
BNat
SchG
§7
EUVogelschutzRL
Status (Mit Anzahl
der Reviere (R) und
Nester bzw. Bruthöhlen (N)
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§
B (1 R)
Ng
B (1 R)
B (2 R)
B (1 R)
Ng
B (1 R)
BV (1 R)
Ng
Ng
B (3 R)
Ng
Ng
B (1 N, 1 R)
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§§
§
§
B (1 R)
B (1 R)
Ng
B (2 R)
Ng
Ng
B (1 R)
Ng
Ng
B (1 R)
Ng
Ng
Ng
B (3 R)
B (1 R)
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§
§§
§
§
Ng
Ng
B (1 R)
B (1 R)
Ng
Ng
Ng
B (1 R)
B (1 R)
Ng
Ng
Ng
B (1 R)
Rote Listen: Rote Liste des Landes Brandenburg (BB) (2008); Rote Liste der Brutvögel Deutschlands (D) (2007)
V: Vorwarnliste, 3: gefährdet.
B: Brutvogel, Ng: Nahrungsgast BV: Brutverdacht
BNaTschG § 7: §: besonders geschützt, §§: streng geschützt
EU-Vogelschutzrichtlinie: In Anhang I (Stand 2009) aufgeführt
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3.2
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Reptilien – Zauneidechse
Methode:
Das Gebiet wurde zur Erfassung der in Brandenburg sowie auch bundesweit gefährdeten
und nach Anhang IV FFH-RL streng geschützten Zauneidechse (Lacerta agilis) an 3 Terminen per Sicht langsam abgegangen. Die Begehungen fanden bei überwiegend sonnigem
Wetter vormittags statt. Die meisten Tiere haben dann ihre Nachtverstecke verlassen um
sich zu sonnen und sind somit am besten sichtbar, bevor sie sich nach dem Jagen bei Eintritt der Mittagshitze wieder im Schutz der Vegetation aufhalten. Die Begehungen wurden am
24.04., 07.05., und 23.05. im Jahr 2013 durchgeführt. Die Witterung war am 24.04. zunächst
teilweise bewölkt, dann sonnig und unbewölkt bei ca. 15 0C, am 07.05. unbedeckt sonnig,
0
0
bei ca. 18 - 22 C, und am 23.05. bedeckt mit sonnigen Aufheiterungen bei ca. 13 - 16 C.
Ergebnisse:
Die Fundorte der Zauneidechse sind mit Angabe des Begehungstermins in Karte 1 (s. Anlage) dargestellt.
Am 24.04. wurden insgesamt 11 Exemplare angetroffen. Davon waren 8 Exemplare subadult sowie ein mit grün gefärbten Flanken zur Paarungszeit gut erkennbares Männchen und
zwei Weibchen. Die Fundorte konzentrierten sich in der sandigen Grube im Kiefernwald, am
südöstlichen Rand der östlich gelegenen Brachfläche und am kürzeren quer verlaufenden
Weg durch die westlich gelegene Brachfläche.
Am 07.05. wurden insgesamt 41 Zauneidechsen gefunden, darunter 6 Weibchen, 6 Männchen und 29 Subadulte. Die Fundorte waren über das gesamte Untersuchungsgebiet verteilt, d.h. es kamen innerhalb des Kiefernwaldes außer der sandigen Grube Fundorte an den
Waldrändern und Lichtungen hinzu und auch auf den Brachflächen konnten deutlich mehr
Tiere gefunden werden. Der Schwerpunkt der Vorkommen lag innerhalb des Waldgebietes
und der östlichen Brachfläche. Auf der größeren westlichen Brachfläche fanden sich an den
insgesamt sieben Tiere.
Am 23. 05. wurden 29 Zauneidechsen gefunden, darunter 2 Männchen, 5 Weibchen und 22
Subadulte. Mit Ausnahme der westlichen Brache konnten viele Fundorte des vorherigen Begehungstermins diesmal wieder bestätigt werden, wenn auch nicht ganz so zahlreich, weil
das Wetter im Vergleich zum vorherigen Begehungstermin kühler und etwas windig war.
Das gesamte Gebiet ist flächendeckend von Zauneidechsen besiedelt wobei im Bereich der
Saumstrukturen des teilweise lückigen Kiefernwaldes und der östlich gelegenen Brachfläche
mehr Tiere gefunden wurden. Die westlich gelegene Brachfläche ist zwar dünner besiedelt,
stellt aber dennoch einen dauerhaften Lebensraum für Zauneidechsen dar.
Zusammenfassende Bewertung:
Bei den durchgeführten drei Begehungsterminen konnten bei der ersten Begehung 11 Eidechsen, bei der zweiten Begehung 41 Eidechsen und bei der dritten Begehung 29 Eidechsen gefunden werden die über das gesamte Gebiet verteilt waren.
Die westlich gelegene Brachfläche stellt ein dünn besiedeltes Habitat der Zauneidechse dar.
Die Saumstrukturen des teilweise lückigen Kiefernwaldes und die östlich gelegene Brachfläche sind dichter besiedelt, weil hier günstigere Strukturen für die Zauneidechsen wie Sonnenplätze, günstige Versteckmöglichkeiten und Möglichkeiten zur Eiablage gegeben sind.
Die dicht bestandenen Teile der Waldflächen haben für die Zauneidechse keine Bedeutung,
da sie keine günstigen Habitatstrukturen aufweisen.
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Maßnahmenvorschläge für die Zauneidechse
Das Vorkommen der Zauneidechsen im Untersuchungsgebiet wird als eine zusammengehörige Population gewertet. Um die Tötung von Zauneidechsen im Rahmen der Baumaßnahme zu vermeiden wird vorgeschlagen die Zauneidechsen in den Bereichen der Bebauung
vor Beginn der Bauarbeiten abzufangen und in einen neu zu schaffenden Ersatzlebensraum
auf einer Lichtung im Bereich des Kiefernwaldes umzusiedeln. Die Fläche soll für mindestens 1 bis 2 Jahre als alleiniger Lebensraum dienen. Anschließend können die Tiere geeignete Lebensräume in benachbarter Lage besiedeln.
Die ausgewählte Fläche (SPE-Fläche) wird möglicherweise von einzelnen Zauneidechsen
besiedelt; es würden jedoch keine Unverträglichkeiten auftreten wie z.B. Einschleppen von
Krankheiten oder Verfälschung von genetischem Material da die neu hinzugetretenen Individuen aus dem nahen Umfeld stammen. Im Rahmen der Kartierung wurde in der SPE-Fläche
nur ein Individuum festgestellt, so dass noch Entwicklungspotential gegeben ist.
Um die dichtere Besiedlung des Ersatzlebensraums zu gewährleisten müssen die Habitatbedingungen durch Schaffung von Kleinstrukturen aufgewertet werden. Zur Steigerung der
Biotopkapazität sollen auf der Fläche selbst noch weitere Kleinstrukturen wie z. B. Steinhaufen (Sonnenplätze, Überwinterungshabitate), Totholzhaufen, unbewachsene Flächen mit
ausgelegtem Reisig, künstlich angelegten Mauselöchern (Versteckmöglichkeiten), Komposthaufen (Wohnstätte für Wirbellose als Nahrung für die Eidechsen) angelegt werden. In einigen Bereichen soll die krautige Vegetation abgeschoben und vorhandenes Buschwerke
ausgedünnt werden. Die Fläche wird eingezäunt um eine Abwanderung der eingesetzten
Tiere zu verhindern.
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Verwendete Quellen
ABBO (2001): Die Vogelwelt von Brandenburg und Berlin. – Natur & Text Rangsdorf.
ABBO (2011): Die Brutvögel in Brandenburg und Berlin- Ergebnisse der ADEBAR-Kartierung
2005 bis 2009 – OTIS Zeitschrift für Ornithologie und Avifaunistik in Brandenburg und Berlin
Band 19-2011 Sonderheft
BLANKE, I. (2010): Die Zauneidechse – zwischen Licht und Schatten. – Beiheft der Zeitschrift für Feldherpetologie Heft 7
BAUER, H-G, E. BEZZEL und W. FIEDLER (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas,
Bd. 2-Sperlingsvögel, 2. Aufl. , AULA-Verlag Wiebelsheim
BOSBACH, G. UND K. W EDDELING (2005): Zauneidechse-Lacerta agilis (LINNAEUS 1758) - In:
Doerpinghaus, A. et al (Bearb.)(2005): Methoden zur Erfassung von Arten der Anhänge IV
und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.- Naturschutz und Biologische Vielfalt 20: 285-289
BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (Hrsg.)(2009): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und
Pilze Deutschlands, Band 1: Wirbeltiere - Naturschutz und Biologische Vielfalt Heft 70 (1)
ELLWANGER, G. (2004): Zauneidechse-Lacerta agilis (LINNAEUS 1758) – In: Petersen, B. et
al. (Bearb.) (2004): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000- Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland, Schriftenreihe für Landschaftspflege
und Naturschutz Heft 69 / Band 2: Wirbeltiere, 90-97, herausgegeben v. BfN
HÖLZINGER, J. (1999): Die Vögel Baden-Württembergs, Bd. 3.1 und 3.2, Sperlingsvögel, 2.
Auflage, Verlag Ulmer, Stuttgart
KÜHNEL, K-D. ET AL.: 2008: Rote Liste und Gesamtartenliste der Kriechtiere (Reptilia)
Deutschlands, Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.) Naturschutz und Biologische Vielfalt 70
(1), 2009
MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND RAUMORDNUNG DES LANDES BRANDENBURG (Hrsg.)
(1992): „Rote Liste der gefährdeten Tierarten im Land Brandenburg, 1. Auflage“
Richtlinie 92/43/EWG DES RATES vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitatrichtlinie – FFH-RL)
(ABI. L 206 vom 22.7.1992, S. 7); geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 1882/2003 des
Europäischen Parlamentes und des Rates vom 29. September 2003 (Abl. EU Nr. L284 S. 1)
Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 02. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden
Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie - V-RL)
RYSLAVY ET AL. (2008): Rote Liste und Liste der Brutvögel des Landes Brandenburg 2008,
Beiheft zu Heft 4 Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 17 / 2008
SÜDBECK ET AL. (Hrsg.; 2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands.Radolfzell
SÜDBECK, P et al. (2007): Rote Liste der Brutvögel Deutschlands. 4. Fassung,
ber 2007. Ber. Vogelschutz 44: 23-81.
30. Novem-
Verordnung zur Neufassung der Bundesartenschutzverordnung und zur Anpassung weiterer
Rechtsvorschriften vom 16. Februar 2005; (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil I Nr.11,
ausgegeben zu Bonn am 24. Feb. 2005)
Faunistische Untersuchungen für den B-Plan 41/07 Wohngebiet Mittelfeldring 2. Entwurf
9
Anlage
Karte 1: Faunistische Kartierungen im Rahmen des Artenschutzbeitrags M 1:
2.000
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