Der Planeten Simulator - PlaSim

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Abschnitt Paleosimulationen
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Zusammenfassung zum Abschnitt ....
Beginnend in diesem Abschnitt werden verschiedene Fragestellungen vorgestellt, die
mit Hilfe des Planetensimulators bearbeitet werden sollen. Die Auswahl behandelt ein
Paleoszenario, bei dem der Einfluss der Erdbahnparameter zu untersuchen ist, die
Simulation der Auswirkungen von Treibhausgasänderungen und drei Sensitivitätsstudien.
Paleosimulationen
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Paleosimulationen
Das Klima auf der Erde ist nicht konstant, sondern es gab in der Erdgeschichte stetig
Wechsel zwischen Warmzeiten (Interglaziale) und Kaltzeiten (Glaziale). Das einfache
Erdsystem-Modell PLASIM eignet sich in begrenztem Umfang auch zur Simulation
solcher Ereignisse.
Milankovitch-Theorie
Nach der Milankovitch-Theorie führen Veränderungen der Erdbahn um die Sonne
zu veränderten Einstrahlungsverhältnissen auf der Erdoberfläche [Milankovitch, 1941]
Die Milankovitch-Theorie benennt als die drei Erdbahn-Parameter, die eine Wirkung
auf die Klimaschwankungen haben können
⊗ die Exzentrizität der Erdbahn
⊗ die Neigung der Erdachse
⊗ die Präzessionsbewegung bei der Erddrehung
Paläoklima-Simulationen mit PLASIM
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Paleosimulationen
Exzentrizität der Erdbahn
Die Erde bewegt sich auf einer Ellipse, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.
Der heutige Wert der Exzentrizität beträgt 0,0167, d.h. im sonnennächsten Punkt (dem
Perihel) ist die Sonne 147 Mio km von der Sonne entfernt und im sonnenfernsten
Punkt (dem Aphel) beträgt der Abstand Erde-Sonne 152 Mio km.
Die Schwankung der Exzentrizität hat eine mittlere Periode von 95.800 Jahren
während der letzten 5 Mio Jahre und wird durch die Massenanziehung der anderen
Planeten hervorgerufen.
Einfluss der Erdbahnparameter
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Paleosimulationen
Neigung der Erdachse
Der Neigungswinkel der Erdachse gegenüber der Normalen der Ebene, in der die Erdbahn liegt, variiert zwischen 21, 8o und 24, 4o und beträgt heute 23, 44o. Er definiert
zum einen die Polarkreise in den hohen Breiten (und damit die Gebiete von Polarnacht
und Polartag) und zum anderen die Wendekreise in den niederen Breiten.
Die Auswirkung der Änderung der Achsenneigung auf die am Oberrand der Atmosphäre ankommende Strahlung ist in den hohen Breiten am größten und nimmt zum
Äquator hin ab.
Einfluss der Erdbahnparameter
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Paleosimulationen
Präzession
Auf die Wölbung um den Äquator der Erde wirkt ein Drehmoment, ausgelöst durch
Anziehungskräfte von der Sonne und den anderen Planeten. Dieses Drehmoment ruft
eine Präzessionsbewegung (die Erde fungiert als Kreisel) hervor, d.h. ein Taumeln der
Erdachse um die Senkrechte auf der Bahnebene. Die Präzession hat eine mittlere Periode von 21.700 Jahren. Als Konsequenz durchläuft die Erde das Perihel zu manchen
Zeiten im Nordsommer und etwa 10.000 Jahre später im Nordwinter.
Die Präzession hat keinen Einfluss auf den Gesamtbetrag der Solarstrahlung, die am
Oberrand der Atmosphäre ankommt, jedoch sowohl auf die jahreszeitliche als auch
die meridionale Verteilung.
Einfluss der Erdbahnparameter
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Paleosimulationen
Erdbahnparameter
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Rotationsbewegungen, die Einfluss auf die Sonneneinstrahlung auf der Erde haben:
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Erdrotation (Tag und Nacht)
Rotation der Erdachse um eine Senkrechte zur Erdbahnebene
(Päzession)
Bahn der Erde um die Sonne (Jahresgang)
Drehung des großen Durchmessers der Bahnellipse relativ
zum Fixsternhimmel
Einfluss der Erdbahnparameter
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Paleosimulationen
Warmzeit
Das letzte Interglazial, das Eem, dauerte etwa von 130.000 bis 116.000 Jahre vor
heute. Danach kam es zu einem raschen Abkühlen. Vor ca. 125.000 Jahren durchlief
die Erde das Perihel im Nordsommer (und das Aphel im Nordwinter); vor ca. 115.000
Jahren dagegen im Nordwinter.
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Untersuchung des Eem-Interglazial
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Paleosimulationen
Obwohl der globale Gesamtbetrag der solaren Einstrahlung sich nicht ändert, führt
die veränderte jahreszeitliche und meridionale Verteilung zu einer Reaktion des Klimasystems. Wichtig ist dabei auch der Fakt, dass der Anteil der Landmasse auf der
Norhalbkugel wesentlich größer ist als auf der Südhalbkugel.
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Durch die geringere Wärmekapazität im Vergleich zu Wasser kann man über den
Landoberflächen wesentlich stärkere Temperaturänderungen, die aus der veränderten
Einstrahlung resultieren, erkennen als über den Ozeanen.
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Untersuchung des Eem-Interglazial
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Paleosimulationen
Schnee-Albedo-Rückkopplung
Befindet sich die Erde also im nordhemisphärischen Sommer im Aphel, und im Winter im Perihel (wie es vor ca. 115.000 Jahren der Fall war), fällt die Saisonalität der
Temperatur geringer aus (kältere Sommer, wärmere Winter) als vor 125.000 Jahren,
als sich die Erde im Nordsommer im Perihel befand (größere Saisonalität der Temperatur).
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Durch die weniger warmen Sommer schmelzen in der warmen Jahreszeit weniger
Schneemassen ab und es kommt im Laufe der Jahre zu einer Ausbreitung der schneebedeckten Flächen.
Untersuchung des Eem-Interglazial
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Paleosimulationen
Weiterhin war die Achsneigung der Erde vor 115.000 Jahren etwas geringer, was zu
einem stärkeren Temperatur-Gradienten zwischen hohen und niederen Breiten führt.
Durch den Schnee-Ausbreitung hin zu den niederen Breiten kommt es lokal zu einer
Veränderung der Albedo, was zu einer Änderung des globalen Strahlungshaushaltes
führt. Dies wiederum führt zu einer verstärkten Schneeausbreitung.
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Experimente
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Im Strahlungsmodul des Planetensimulators ist eine Berechnung der ErdbahnParameter nach dem Algorithmus von A.L. Berger implementiert. Nach Eingabe einer
Jahreszahl werden Exzentrizität, Achsneigung und Lage des Perihels berechnet.
Für verschiedene Kombinationen von zu- oder abgeschalteten Kopplungen der Modellkomponenten können nun die Effekte der veränderten Bahnparameter auf den
Atmosphärenzustand mit dem Planetensimulator untersucht werden.
Weitere Instruktionen befinden sich in der Aufgabe 1
Untersuchung des Eem-Interglazial
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