Flugblatt 1 - Gemeinde Mönchaltorf

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Problematik und Bekämpfung
invasiver Pflanzen im Garten
Invasive Neophyten – Problematische Neuankömmlinge in unserer Umwelt
Als Neophyten werden Pflanzen bezeichnet, die nach der Entdeckung Amerikas 1492 bei uns eingeführt wurden und sich etablieren
konnten. Viele dieser Arten sind unproblematisch und fügen sich unauffällig in unsere Umwelt ein. Einige wenige davon breiten sich
jedoch stark aus und beginnen Probleme zu verursachen. Man spricht in diesem Falle von invasiven Neophyten. Einige dieser invasiven
Pflanzen bedrohen die Gesundheit von Mensch oder Vieh. Andere überwuchern unsere Landschaft und verdrängen darin die
einheimischen Tiere und Pflanzen. Als hartnäckige Unkräuter können invasive Pflanzen auch zu erheblichen Ausfällen in Land- und
Forstwirtschaft führen. Etliche unter den invasiven Pflanzen sind Gartenpflanzen, die oft in Gärten gezogen werden und von dort immer
wieder von neuem auswildern. Invasive Pflanzenarten bereiten Kanton und Gemeinden zunehmend Probleme. Ihre Kontrolle und
Bekämpfung verursacht steigende Kosten zu Lasten der Allgemeinheit und somit dem Steuerzahler.
Was können Sie tun?
Wir bitten die Gartenbesitzer und Hausabwarte die Gemeinde bei der Bekämpfung der invasiven Arten zu unterstützen und die hier
aufgeführten Pflanzen aus ihren Gärten zu entfernen. Wer sich nicht zu diesem Schritt entschliessen kann, bitten wir dafür zu sorgen,
dass sich die Pflanzen nicht durch Samen oder Pflanzenteile aus dem Garten in die Umgebung ausbreiten können.
Allgemeine Tipps für den Umgang mit invasiven Arten
Invasive Arten sind meist schwierig zu bekämpfen: Wurzelteile oder ein Samenreservoir im Boden führen dazu, dass die Pflanzen immer
wieder aufkommen. Eine Bekämpfung muss daher oft konsequent über mehrere Jahre hinweg erfolgen.
Samenstände und unterirdische Triebe (bei Knöterich-Arten und Ambrosia sämtliche Pflanzenteile) dürfen nicht in den Gartenkompost
oder in eine Feldrandkompostierung gelangen, sondern müssen über eine Biogasanlage oder die Kehrichtverbrennung entsorgt werden.
Gartenabfälle dürfen unter keinen Umständen in der Natur entsorgt werden!
Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
Aussehen:
50 – 250 cm hohes, einjähriges Kraut. Dicker, saftiger, grün-roter
Stängel, 10 – 25 cm lange gezähnte Blätter. Blüten rosa, gelegentlich
weiss oder dunkelrot bis violett. Springkapseln. Blüht von Ende Juni
bis in den Herbst.
Problem:
Breitet sich entlang von Gewässern, in Feuchtgebieten und in Wäldern
stark aus und verdrängt andere Arten.
Bekämpfung:
Jäten oder mähen. Nicht versamen lassen!
Japanknöterich (Reynoutria japonica)
Aussehen:
1 – 3 m hohe ausdauernde Staude. Stängel knotig gegliedert und oft rot
gesprenkelt. Blatt breit eiförmig, 5 – 18 cm lang, kahl und ledrig. Weisse,
rispenartige Blütenstände von Mitte August bis Ende September.
Problem:
Fördert Erosion und beeinträchtigt Infrastrukturen. Kaum zu bekämpfen.
Breitet sich in der Landschaft stark aus und verdrängt andere Arten.
Bekämpfung: Durch Fachpersonal ausführen lassen!
Achtung:
Verschleppungsgefahr! Kleinste Pflanzenteile können wieder verwurzeln
und einen neuen Bestand bilden. Nicht kompostieren! Nur über Biogasanlage oder Kehrichtverbrennung entsorgen.
Sachalinknöterich (reynoutria sachalinensis)
Aussehen:
In allen Teilen grösser als Japanknöterich, bis 4 m hoch, Blatt bis 43 cm
lang, behaart und weich. Weisse, rispenartige Blütenstände von Mitte
August bis Ende September.
Problem:
Wie Japanknöterich. Bildet Bastard mit diesem.
Bekämpfung:
Durch Fachperson ausführen lassen!
Achtung:
Verschleppungsgefahr! Kleinste Pflanzenteile können wieder verwurzeln
und einen neuen Bestand bilden! Nicht kompostieren! Nur über
Biogasanlage oder Kehrichtverbrennung entsorgen.
Ambrosia, Aufrechtes Traubenkraut
Aussehen:
20 - 90 (-150) cm hohes einjähriges Kraut. Stängel meist rötlich, abstehend
behaart, Blätter doppelt fiederteilig (= eingeschnitten), beidseits grün, unauffällig behaart, Blätter im unteren Stängelbereich gegenständig, oben wechselständig. Männliche Blütenköpfchen in einer ährenartigen langen Traube am
Ende der Zweige, gelbgrün, nickend. Blütezeit: August bis Oktober
Problem:
Gesundheitsgefährdend! Pollen löst Allergien von Heuschnupfen bis zu
starkem Asthma aus. Hautkontakt mit Pollen oder Pflanze kann zu Ausschlägen führen.
Bekämpfung:
Jäten und nicht versamen lassen! Ambrosia gelangt meist über Vogelfutter
in die Gärten und wildert von da in die Umgebung aus. Bekämpfung nur mit
Handschuhen, während der Blütezeit auch Feinstaubmasken tragen!
Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)
Aussehen:
2 – 3 m hohe, mehrjährige Staude. Dicker, oft rot gesprenkelter Stängel,
1 m lange, 3- oder 5-teilige Blätter mit grossen, weissen blühenden
Dolden. Blüht Juni/Juli (selten bis Sept.)
Problem:
Gesundheitsgefährdend! Berührung sensibilisiert die Haut auf Licht.
Nachfolgende Sonnenbestrahlung kann zu schweren Verbrennungen
führen! Breitet sich in der Landschaft stark aus und verdrängt andere
Arten.
Bekämpfung:
Abstechen des oberen Wurzelteiles etwa 10 – 15 cm unter die
Bodenoberfläche. Kleine Pflanzen jäten. Nicht versamen lassen!
Achtung:
Verbrennungsgefahr! Bei bedecktem Himmel arbeiten, Handschuhe und
schützende Kleidung tragen, bei Hautkontakt sofort mit Wasser und
Seife waschen und einige Tage Sonnenlicht meiden. Werkzeug und
Kleider nach Einsatz waschen.
Sommerflieder, Buddleja (Buddleja davidii)
Aussehen:
Bis 3 m hoher, verzweigter Strauch. Blätter 10 - 25 cm, lang zugespitzt mit
gezahntem Rand, Unterseite auffallend weissfilzig. Blütenstand 10 - 30 cm,
dicht mit kleinen Blüten besetzt, variiert von weiss über lila bis dunkelviolett.
Die Blütezeit dauert von Juli bis August.
Problem:
Breitet sich in hiesigen, steinigen Gebieten stark aus und verdängt andere
Arten. Sprengt Steinmauern, rasche Ausbreitung durch mehr als eine Million
Flugsamen pro Busch und schnelles Wachstum.
Bekämpfung:
Kleine Pflanzen jäten, grosse Pflanzen ausgraben. Nicht versamen lassen
Blütenstände nach der Blüte abschneiden und über Biogasanlage oder
Kehrichtverbrennung entsorgen!
Kanadische u. Spätblühende Goldrute
(Solidago canadensis, S. serotina)
Aussehen:
50 – 250 cm hohe, ausdauernde Stauden, lange gelbe Blütenrispen von
Mitte Juli bis Oktober.
Problem:
Breiten sich in der Landschaft stark aus und verdrängen andere Arten.
Rasche Ausbreitung durch tausende von Flugsamen. Bilden am Standort
durch unterirdische Triebe (Rhizome) dichte, schnell wachsende
Bestände.
Bekämpfung:
Kleine Bestände: Ausgraben der unterirdischen Sprosse oder
mehrmaliges jäten.
Grössere Bestände: Zweimal mähen (Ende Mai/Anfang Juni und Ende
August/ Anfang September) über mehrere Jahre.
Achtung: Nicht versamen lassen.
Helfen Sie mit!
Bitte achten Sie bei Ihren Spaziergängen auf Ambrosia, Riesenbärenklau sowie Japan- und Sachalinknöterich. Melden Sie uns unbedingt
Bestände der beschriebenen Pflanzen.
Kontakt: Bau- und Liegenschaftenverwaltung Mönchaltorf, Claudia Hobi, Tel. 044 949 40 23, [email protected] oder
Neophyten-Beauftragter der Gemeinde, Rolf Suremann, Tel. 078 644 47 02, [email protected]
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