Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

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Themenspecial April: Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
Häufig treten sie nach Mahlzeiten auf: Magenschmerzen, Sodbrennen oder auch Übelkeit.
Hinter solchen Beschwerden kann eine akute Magenschleimhautentzündung stecken. Wer
unter diesen Symptomen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen, um die Ursache der
Beschwerden schnellstmöglich zu klären.
Bei einer Magenschleimhautentzündung ist eine rechtzeitige Behandlung sehr wichtig, denn
unbehandelt kann sie zu weiteren ernsten Erkrankungen führen. Neben der akuten Form der
Magenschleimhautentzündung gibt es auch drei verschiedene Typen einer chronischen
Magenschleimhautentzündung. Ihre Symptome sind nicht immer eindeutig.
Vor allem muss ein akuter Herzinfarkt ausgeschlossen werden, der ebenfalls Schmerzen
unterhalb des Brustbeins auslösen kann, auch solche, die in den Rücken ausstrahlen.
Anzeichen akute Gastritis
Die Anzeichen einer akuten Magenschleimhautentzündung (akute Gastritis) treten in der
Regel plötzlich und verstärkt nach den Mahlzeiten auf.
Mögliche Beschwerden sind:
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saures Aufstoßen/Sodbrennen
Druckgefühl im Magenbereich
Schmerzen im Oberbauch (diese können sogar in den Rücken ausstrahlen)
Völlegefühl
Blähungen
Appetitlosigkeit
eine Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel
unangenehmer Geschmack im Mund
Übelkeit
Erbrechen
Sehr selten erbrechen die Betroffenen Blut oder haben einen schwarz gefärbten Stuhl.
Dieser entsteht, weil das Blut mit der Säure des Magens reagiert.
Tipp für das Arztgespräch: Schreiben Sie Ihre Symptome vor dem Arztbesuch genau auf
und nehmen Sie diese Mitschrift zum Arztbesuch mit: Welche Beschwerden haben Sie?
Wann treten sie auf? Nach dem Essen? Nach einer bestimmten Medikamenteneinnahme?
Anzeichen der chronischen Gastritis
Eine chronische Magenschleimhautentzündung (chronische Gastritis) bereitet meistens
keine oder nur leichte Beschwerden. Manche Betroffene bemerken ein anhaltendes,
dumpfes Schmerzgefühl in der Bauchregion. Um solche Beschwerden genau einordnen zu
können und zu verhindern, dass die Magenschleimhautent-zündung sich verschlimmert, ist
eine rasche Behandlung notwendig. Bleibt die chronische Magenschleimhautentzündung
unbehandelt, können diese Krankheiten daraus folgen:
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Magengeschwür
Magenkrebs
Magen-Blutungen (durch die geschädigte Magenwand)
Doch Vorsicht: Diese Beschwerden können auch Hinweise auf ganz andere Erkrankungen
im Magen-Darmbereich sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ein Experte für Magenund Darmerkrankungen die genaue Ursache für die diffusen Symptome feststellt. Dafür sind
sogenannte Internisten oder Gastroenterologen zuständig.
Gastritis: Ursachen auf der Spur
Viele Ursachen kommen für eine Gastritis in Betracht. Wir führen die häufigsten näher auf.
Mögliche Ursachen einer akuten Gastritis:
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schleimhautschädigende Medikamente, zum Beispiel Azetylsalizylsäure,
nichtsteroidale Antirheumatika, Cortison und andere
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Nikotinkonsum
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Alkoholkonsum
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schwere Erkrankungen, bakterielle oder virale Infektionen
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Kaffeekonsum
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zu scharfe und zu fettige Ernährung
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Lebensmittelvergiftungen
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Stress
Unbehandelt kann eine akute Magenschleimhautentzündung zur dauerhaften, sprich
chronischen Gastritis werden. Das muss aber nicht sein, denn eine akute Gastritis ist gut
behandelbar.
Ursachen einer chronischen Gastritis:
Da es drei verschiedene Typen einer chronischen Gastritis gibt, sind die Ursachen auch
unterschiedlich.
Typ-A-Gastritis: Bei dieser seltenen Form richtet sich die körperliche Immunabwehr gegen
die Schleimhaut des Magens (sogenannte Autoimmun-Gastritis). Häufig kommt dieser Typ
zusammen mit einer Rheumatoiden Arthritis (Rheuma) vor. Im Verlauf dieser Erkrankung
kann es zu einer gestörten Nahrungsverwertung kommen. Das heißt, bestimmte
Bestandteile aus der Nahrung werden nur noch in geringen Mengen aus dem
Verdauungstrakt aufgenommen. Die Folgen: Vitaminmangel und Blutarmut. Hauptsächlich
kann das Vitamin B12 nicht mehr ausreichend aufgenommen werden. Bei diesem GastritisTyp ist das Risiko erhöht, an Magenkrebs zu erkranken.
Typ-B-Gastritis: Diese Form wird durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter
pylori hervorgerufen. Es ist die häufigste Form der Gastritis, da sie in etwa 80 Prozent der
chronischen Fälle auftritt. Meistens siedelt sich das Bakterium bereits im Kindesalter im
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Körper an. Bevorzugte Stellen des Bakteriums sind der mittlere sowie der ausgangsnahe
Magenabschnitt. Das Bakterium führt zu einer Entzündung in den Bereichen, in denen es
sich angesiedelt hat. Sie entzünden sich dauerhaft, dadurch bildet sich die
Magenschleimhaut zurück. Das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, ist dadurch stark
erhöht.
Typ-C-Gastritis: Durch übermäßigen Alkohol- oder Nikotinkonsum sowie durch spezielle
Medikamente kann dieser Typ der chronischen Magenschleimhautent-zündung entstehen.
Dazu gehören zum Beispiel Medikamente mit Wirkstoffen, die Entzündungen oder
Schmerzen lindern sollen. Auch der Rückfluss von Gallenflüssigkeit in den Magen kann
Entzündungen der Magenschleimhaut verursachen.
Gastritis: Diagnose
Grundsätzlich: In einem Erstgespräch befragt der Arzt den Patienten zu den Symptomen und
Beschwerden, zu Vorerkrankungen, Essgewohnheiten, Medikamenten, Alkohol- und
Tabakkonsum etc. Anschließend folgen körperliche Untersuchungen wie das Abtasten des
Oberbauchs.
Bei Verdacht auf Heliobacter-pylori-Bakterien kann eine Stuhlprobe oder ein Atemtest
eingesetzt werden, mit dem die Bakterien nachgewiesen werden können. Um den Verdacht
einer Gastritis – ob akut oder chronisch – allerdings abzusichern und um herauszufinden,
wie stark die Magenschleimhaut geschädigt ist, ist in den meisten Fällen eine
Magenspiegelung (Gastroskopie) notwendig.
Gastritis: Therapie und Behandlung
Eine akute Gastritis klingt in den meisten Fällen innerhalb weniger Tage von selbst wieder
ab. Sind Medikamente mögliche Auslöser, muss zusammen mit dem Arzt überlegt werden,
ob es magenschonende Alternativen gibt. Kommen bestimmte Faktoren und
Lebensgewohnheiten als Auslöser in Betracht, sollten diese in den
nächsten Tagen gemieden werden, um den Magen zu schonen. Betroffene sollten keine
säurehaltigen Säfte, Alkohol, Nikotin, fettige oder zu scharfe Speisen zu sich nehmen und
auch blähende Nahrungsmittel meiden. Wichtig ist zudem, auf Stress zu verzichten.
Es hilft vielen Betroffenen, sich einige Tage mit leicht verdaulicher Kost zu ernähren, viel zu
trinken und sich und den Magen einfach zu schonen.
Tipp: Trinken Sie stilles Wasser und milde, lauwarme Teesorten. Bereiten Sie lieber
mehrere kleinere Mahlzeiten mit leicht verdaulichen Lebensmitteln zu.
Bei einer chronischen Form der Gastritis müssen oft Medikamente eingesetzt werden, die
die Magensäure binden, hemmen oder deutlich reduzieren. Bei der Typ-A-Gastritis
(autoimmune Erkrankung) lassen sich nur die Folgen behandeln, nicht die Ursache. Zur
Behandlung der Typ-B-Gastritis – ausgelöst durch Heliobacter-pylori-Bakterien – nimmt der
Patient ungefähr eine Woche lang zwei verschiedene Antibiotika und begleitend einen
Säurehemmer (Protonenpumpenhemmer) ein. Der Arzt wird dann nach frühestens einem
Monat überprüfen, ob die Behandlung erfolgreich ist. Sollte diese Therapie nicht anschlagen,
verschreibt der Arzt dem Patienten eine andere Antibiotikakombination und prüft danach das
Ergebnis erneut.
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Gastritis: Wie kann ich ihr vorbeugen?
Zu viel Fett, Kaffee, Alkohol, Zigaretten und andere Nahrungsmittel regen die Produktion von
Magensäure an und reizen die Magenschleimhaut. Wer solche Nahrungs- und Genussmittel
meidet oder den Verzehr einschränkt, kann das Risiko für eine Gastritis senken.
In einigen Fällen kann aber auch Stress ein Auslöser sein und buchstäblich auf den Magen
schlagen.
Mit körperlichen Aktivitäten können Betroffene viel tun, um Stress und Ärger abzubauen und
das Gastritis-Risiko zu senken. Ob Ausdauertraining, Entspannungs-techniken, Meditation
oder Wellnesseinheiten – es gibt viele Möglichkeiten, die innere Balance und das seelische
Wohlbefinden wiederzufinden.
Gastritis: Tipps zur magenfreundlichen Ernährung
Wer mal sehr scharf, zu süß oder fetthaltig isst, ist nicht gleich ein Kandidat für eine Gastritis.
Es kommt schließlich auch auf die Menge und die Häufigkeit an. Wer aber dauerhaft
übertreibt, setzt Magen und Darm ordentlich zu.
Ist die Magenschleimhaut bereits angegriffen, kann eine magenfreundliche Ernährung dabei
helfen, die Beschwerden zu lindern:
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Nehmen Sie statt drei großer Mahlzeiten mehrere kleine zu sich. Das entlastet den
Magen.
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Nehmen Sie sich genug Zeit zum Essen und kauen Sie gründlich. So hat der Magen
bei der Verdauung weniger Arbeit.
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Dünsten, dämpfen, kochen oder schmoren Sie Ihr Essen. Frittierte oder scharf
angebratene Speisen werden oft schlechter vertragen. Tipp: Gemüse immer leicht
anbraten oder kochen, so kann es von Magen und Darm besser verarbeitet werden.
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Vermeiden Sie Extreme: Zu scharfe, saure, fettige, süße und salzige Lebensmittel
können ebenso Probleme bereiten wie zu heiße oder kalte Speisen.
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Verwenden Sie blähende Zutaten – zum Beispiel Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte – nur
selten und in kleineren Mengen.
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Meiden Sie Lebensmittel mit hohem Fettgehalt, wie zum Beispiel Wurst, Käse und
Milcherzeugnisse, und greifen Sie lieber zu Alternativen mit weniger Fett wie Obst,
Gemüse sowie fettarmes Fleisch.
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Verzichten Sie auf Getränke, die Säure enthalten oder die Bildung von Magensäure
anregen. Zu ihnen gehören zum Beispiel Kaffee, schwarzer Tee, Wein oder Getränke
mit Kohlensäure.
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Davon kann Ihr Magen viel vertragen
Bekömmliches Gemüse (am besten dünsten, gut verdaulich): Möhren, Zucchini, Fenchel,
feine grüne Erbsen
Bekömmliches Obst (wenig Säure): Bananen, Melone, Aprikosen, Äpfel, Birnen
Empfohlene Getränke: stilles Wasser, ungesüßter und lauwarmer Tee aus Kamille, Fenchel,
Heilerde trinken
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Über die Unabhängige Patientenberatung Deutschland, UPD
Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) unter der Trägerschaft der UPD
Patientenberatung Deutschland gGmbH unterstützt durch ihre unabhängige, neutrale, kostenfreie,
evidenzbasierte und für alle Menschen in Deutschland zugängliche Beratungsleistung Ratsuchende
dabei, sich im komplexen Gesundheitssystem zu orientieren. Durch die Beratung der UPD soll
Menschen – egal, ob sie gesetzlich, privat oder nicht krankenversichert sind – ermöglicht werden,
selbstbestimmte, eigenverantwortliche Entscheidungen im Hinblick auf medizinische oder
sozialrechtliche Gesundheitsfragen zu fällen. Gleichzeitig sieht sich die neue UPD in der
Verantwortung, Missstände im Gesundheitswesen im Sinne der Patienten an den entsprechenden
Stellen zu adressieren und auf Lösungen hinzuwirken.
Ziel der UPD ist es, eine gute Idee noch besser zu machen: Sie setzt dabei auf mehr Bürgernähe,
bessere Erreichbarkeit und eine erweiterte Qualifikation der Berater, um Ratsuchenden schneller
und besser zur Seite stehen zu können. Durch ihren gesetzlichen Auftrag, der u.a. zu Unabhängigkeit
und Neutralität in der Beratung verpflichtet, bietet die UPD ein einzigartiges Beratungsangebot, das
intensiv genutzt und breit akzeptiert wird.
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