FACTSHEET Magenschleimhautentzündung (Gastritis) Definition: Was ist eine Magenschleimhautentzündung? Bei einer Magenschleimhautentzündung ist die Gewebeschicht entzündet, die das Innere des Magens auskleidet, um ihn so vor dem sauren Magensaft zu schützen. Es wird zwischen akuter und chronischer Gastritis unterschieden. Epidemiologische Daten Mit der Entzündung reagiert die Magenschleimhaut zeitnah auf verschiedene Ursachen: - Infektionen mit Bakterien (z. B. Helicobacter pylori (H. pylori)) oder Viren - Stress - Schocksituationen - schwere Verbrennungen oder Verletzungen - chemische Reize durch Alkohol, Rauchen oder bestimmte Medikamente Die Häufigkeit der Erkrankung kann lediglich geschätzt werden. Viele Betroffene leiden nicht zwingend unter Symptomen. Da diese unspezifisch sind, können auch andere Erkrankungen dahinter stecken. Daher erfährt der Betroffene meist erst durch Routineuntersuchungen von der Gastritis. Vor allem ältere Menschen leiden an einer chronischen Form. Es gibt drei verschiedene Typen: A, B und C. Die häufigste Form einer chronischen Gastritis ist mit etwa 85 Prozent die Typ-B-Gastritis. Diese wird durch eine Infektion der Magenschleimhaut durch das Bakterium H. pylori verursacht. Krankheitszeichen Akute Gastritis: Bei einer akuten Gastritis treten die Symptome plötzlich auf. Die Betroffenen können unter folgenden Symptomen leiden: Völlegefühl, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen. Kommt es zur Blutung, kann sich der Stuhl schwarz verfärben (Teerstuhl). Sehr selten erbrechen die Betroffenen Blut. Chronische Gastritis: Zunächst haben Betroffene keine oder nur geringfügige Beschwerden – oft erst Jahre später. Die konkreten Krankheitszeichen kommen zudem auf den Typ (A, B oder C) der chronischen Gastritis an. Diagnostik - Körperliche Untersuchungen wie das Abtasten des Oberbauchs Bei Verdacht auf Infektion mit H. pylori: Helicobacter-Atemtest Endoskopische Untersuchung, Magenspiegelung Evtl. Röntgenuntersuchung Seite 1 von 3 Therapie/Behandlung (leitlinienbasiert) Akute Gastritis: Auslösende Faktoren meiden, magenschonend essen und trinken Chronische Gastritis: Typ-A-Gastritis: Dabei handelt es sich um eine autoimmune Erkrankung. Diese lässt sich nicht ursächlich behandeln, sondern nur symptomorientiert. Bei Bedarf erhalten Betroffene Vitamin-B12-Injektionen, um eine Blutarmut (Anämie) zu vermeiden. Typ-B-Gastritis: Sie wird meist mit einer Kombination aus mehreren Antibiotika und Medikamenten behandelt, die das auslösende Bakterium bekämpft und die Bildung von Magensäure hemmt. Typ-C-Gastritis: In diesem Fall müssen Betroffene auf reizende Substanzen (z. B. auslösende Medikamente) verzichten, ggf. wird mit Medikamenten behandelt, die die Produktion von Magensäure hemmen. Prävention Das Risiko für eine (akute) Magenschleimhautentzündung kann gesenkt werden, indem die Auslöser für Schädigungen vermieden werden: - Geräucherte und stark gewürzte Nahrungsmittel Fettiges und Süßes Kaffee, Rauch und Alkohol Stress Auslösende Medikamente Alternative Behandlungen Traditionelle Hausmittel können zusätzlich helfen, z. B. Kräutertees und Heilerde. Entspannungstechniken, um Stress zu meiden, z. B. Yoga, Pilates, Autogenes Training. Ausgewogene und magenschonende Ernährung, z. B. Gemüse dünsten, Obst mit wenig Säure essen, fettarme und nicht blähende Nahrungsmittel wählen etc. Hilfreiche Adressen - Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V., Internet: www.dgvs.de Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e.V., Internet: www.gastro-liga.de +++++ Seite 2 von 3 Über die Unabhängige Patientenberatung Deutschland, UPD Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) unter der Trägerschaft der UPD Patientenberatung Deutschland gGmbH unterstützt durch ihre unabhängige, neutrale, kostenfreie, evidenzbasierte und für alle Menschen in Deutschland zugängliche Beratungsleistung Ratsuchende dabei, sich im komplexen Gesundheitssystem zu orientieren. Durch die Beratung der UPD soll Menschen – egal, ob sie gesetzlich, privat oder nicht krankenversichert sind – ermöglicht werden, selbstbestimmte, eigenverantwortliche Entscheidungen im Hinblick auf medizinische oder sozialrechtliche Gesundheitsfragen zu fällen. Gleichzeitig sieht sich die neue UPD in der Verantwortung, Missstände im Gesundheitswesen im Sinne der Patienten an den entsprechenden Stellen zu adressieren und auf Lösungen hinzuwirken. Ziel der UPD ist es, eine gute Idee noch besser zu machen: Sie setzt dabei auf mehr Bürgernähe, bessere Erreichbarkeit und eine erweiterte Qualifikation der Berater, um Ratsuchenden schneller und besser zur Seite stehen zu können. Durch ihren gesetzlichen Auftrag, der u.a. zu Unabhängigkeit und Neutralität in der Beratung verpflichtet, bietet die UPD ein einzigartiges Beratungsangebot, das intensiv genutzt und breit akzeptiert wird. Die telefonische Beratung der UPD steht montags bis freitags von 8.00 bis 22.00 Uhr und samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800 011 77 22 zur Verfügung. Das telefonische Beratungsangebot besteht auch in Türkisch und Russisch (montags bis samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr) und ist auch für Anrufer aus dem Mobilfunknetz kostenlos. Weitere Informationen, auch zu Online-Beratungsmöglichkeiten, erhalten Ratsuchende unter www.patientenberatung.de. Ab April 2016 wird die UPD außerdem regelmäßig in 130 Städten für eine Vor-Ort-Beratung zur Verfügung stehen. Zusätzliche Kommunikations- und Beratungskanäle bieten dann auch die UPD-App und der UPD-Chat. Pressekontakt: UPD PatientenberatungDeutschland gGmbH Tempelhofer Weg 62, 12347 Berlin Telefon: 0049-(0)30-2025-3177 Email: [email protected] Web: www.patientenberatung.de Geschäftsführer: Thorben Krumwiede HR-Niederlassung Köln, Amtsgericht Köln, HRB-Nr. 85475 Seite 3 von 3